Aktuelles 37

 

05.02.2011 Willensfreiheit

http://www.heise.de/tp/r4/artikel/33/33840/1.html

Determinierte Freiheit

Reinhard Jellen 05.02.2011
Gespräch mit dem Philosophen Thomas Metscher über Gehirnforschung, Ideologie, Shakespeare und das menschliche Bewusstsein - Teil 1

.... Ich lebe zum Beispiel in einer Weltgegend, in der noch Bäume gefällt werden. Die Menschen, die diese Bäume fällen, müssen darüber sehr gut Bescheid wissen, weil auch heute noch diese Bäume hin und wieder Menschen auf den Kopf fallen. Der Baum hat also im Hirn der Leute seine phänomenologische Repräsentanz, aber diese muss sehr genau die Objektivität, das Ansich des Baumes abbilden können, sonst fällt ihnen der Baum auf den ihn repräsentierenden Kopf und dann ist Schluss. Also ist die von Metzinger vertretene Theorie mit dem Ansatzpunkt eines tätigen Umgangs mit der Welt auf allen Ebenen inkompatibel.

Ich habe sicher nichts dagegen, wenn Metzinger, Roth und Singer kritisiert werden, - ich selbst habe das auch sehr ausgiebig getan, aber Metschers Kritik geht m.E. völlig am Thema vorbei. Ich sehe mich nicht einmal imstande, Metschers Schrieb als Kritik an den o.g. Leugnern der Willensfreiheit zu erkennen. Ich kann auch nicht erkennen, wie Metscher seine These der Existenz der Willensfreiheit begründet. Sein Beispiel von dem Soldaten, der sich an Vorbildern orientierte, ist kein Beweis für Willensfreiheit.

Mir ist völlig schleierhaft, wie Metscher das o.g. Problem des umstürzenden Baumes gelöst hat. Falls ich ihn richtig verstanden habe, meint er, wenn Baum und Kopf bloß Repräsentationen wären, würde es dem realen Kopf nichts ausmachen, wenn der repräsentative Baum auf ihn, die Repräsentation, fiele. Der reale Kopf allerdings wird vom realen Baum zerquetscht und aus sei es mit der Repräsentation. Für mich ist das alles ein unglaubliches zusammenhangsloses Geschwurbel, das mir nicht in den Kopf gehen will.

Mir stellt sich die Geschichte vom umstürzenden Baum und dem zermatschten Kopf eines Menschen sehr übersichtlich dar, sodass ich mich frage, wozu Metscher dieses heillose Durcheinander anzurichten versucht.

Also: Da gibt es in der Sehrinde eines realen Gehirnes eine Welt-Repräsentation, in welcher ein Bild, das einen Baum darstellt, auf ein Bild, das einen Menschen mit Kopf darstellt, fällt und den Kopf zerquetscht, sodass sich der Mensch von einem lebenden Menschen in eine Leiche umwandelt.

Außer der repräsentierten Welt in der Sehrinde gibt es noch die reale Welt, in der ein realer Baum auf einen realen Menschen fällt und dessen Gehirn zerstört.

Da ja nur das reale Gehirn Repräsentationen erzeugen kann, ist es nach dem Umfallen des Baumes mit dem Repräsentieren aus und vorbei.

Metscher meint, Realität und Repräsentation stimmen sehr gut überein (siehe Fettgedrucktes im Zitat). Wenn das Bild eines Baumes auf das Bild eines Kopfes falle, dann falle auch ein realer Baum auf einen realen Kopf. Der reale Kopf wird zermatscht, und ab dem Moment könne das reale Gehirn selbstverständlich kein Bild mehr von einem zermatschten Kopf generieren. Es müsste ein weiterer Mensch ins Spiel kommen. Er würde dann sehen, dass auch das Bild des Kopfes zermatscht ist.

Metzinger, Roth und Singer, aber auch Metscher bewegen sich argumentativ völlig in der Repräsentationsebene und machen die Zusatzannahme, die Repräsentation sei der Realität sehr ähnlich. Wie kommen diese Herren auf die Idee, dass Realität und Bild ähnlich sein müssen?

Antwort der o.g. Philosophen: Weil ich angeblich real tot bin, wenn das Bild eines Baumes auf das Bild meines Kopfes fällt. Ich bin real tot, weil in demselben Augenblick auch ein realer Baum auf meinen realen Kopf fällt.

Hier wurde ein Kategorienfehler gemacht.

Wenn das so wäre, wie sie sagen, muss ich mich mit der Realität nicht länger beschäftigen. Wenn Realität und Bild identisch sind, reicht es völlig aus, mich mit der repräsentativen Welt zu beschäftigen. So halten es diese Herren dann auch.

Das aber ist eines Philosophen unwürdig.

Die Annahme, dass die Realität der repräsentierten Welt sehr ähnlich sein müsse, ist völlig unbegründet!

Wenn das Bild eines Baumes auf das Bild eines Kopfes fällt, entsteht das Bild eines zermatschten Kopfes. Das ist alles sehr logisch, aber wie kommen die Herren nun auf die Idee, Realität und Bild müssen sehr ähnlich sein?

Die Herren meinen, die Ähnlichkeit erbebe sich aus der Tatsache, dass man real tot sei, wenn das Bild des Baumes auf das Bild meines Kopfes falle.

Dies ist ein Trugschluss! Woher wollen die Herren wissen, dass man real tot sei und nicht nur im Bild?

Wir sehen, diese Herren bewegen sich argumentativ vollständig in der Bildebene und werfen zudem Realität und Phänomenale Repräsentation (=Bild) durcheinander.

Metzinger, Roth und Singer finden - mit Recht - in dieser Ebene keinen freien Willen. Ergo muss Metscher, der den Willen ebenfalls ausschließlich in der Bildebene sucht und gefunden zu haben glaubt, irren. Vielleicht irre ich mich ja, aber ich kann nirgendwo in Metschers Text eine Argument für die Existenz der Willensfreiheit finden.

Ich gehe davon aus, dass im Falle des Bildes eines Baumes auf das Bild meines Kopfes auch nur das Bild meines Lebens tot ist - und dass ich real überlebe. Allerdings nicht als Körper (=Bild, Selbstmodell), sondern als Geistseele.

Metscher, der die Geistesebene ignoriert oder leugnet, spricht dann von "determinierter Freiheit", weil er die Welt zwar wie seine o.g. Kollegen für determiniert hält, aber die Freiheit, speziell die Willensfreiheit, nicht aufgeben will, wie seine Kollegen es getan haben. Aber wie bringt man Freiheit in ein determiniertes System? Viele Philosophen (und Wissenschaftler) denken hier zuerst an den Zufall und erfinden eine Welt aus "Zufall und Notwendigkeit" (s. Evolutionstheorie), können jedoch auch den Zufall nicht erklären, da er jegliche Berechenbarkeit im Universum aushebeln würde. Aus diesem Fall redet man bloß über Zufälle, handelt praktisch jedoch so, als ob es ihn nicht gäbe. Die Wissenschaft und leider auch die moderne Philosophie handelt deshalb stets im Widerspruch zu ihren Theorien. Auch Metzinger & Co reden von Verantwortung und dergleichen, obwohl sie gleichzeitig behaupten (!!!), dass es das alles nicht gebe.

06.02: Im 2. Teil schreibt Metscher dann Entlarvendes:

Für mich klingt das nach einem Waffenstrecken der Philosophie, denn ein Anspruch der Philosophie, zumindest des deutschen Idealismus; war immer, an einer Einheit des Denkens festzuhalten und den Zusammenhang der Vernunft zu begründen. Mein Buch ist der Versuch, diesen Weg materialistisch bis hin zu den objektiven Bewusstseinsformen Religion, Mythos, Wissenschaft, Kunst und Philosophie zu begehen.

Hier gibt Metscher explizit zu, einen materialistischen Lösungsweg des Problems zu suchen. Andere Wege verfolgt er erst gar nicht, und ich weiß auch, warum nicht. Ja ja, und dann nennt er seinen Weg auch noch ideologiefrei, weil er ja angeblich über die Voraussetzungen seiner Philosophie reflektiert. Lächerlich!

In Wahrheit sind Realität und Bild nicht ähnlich. Das reale Gehirn, von dem zB Gerhard Roth immer wieder schreibt, ist völlig anders, als Roth suggeriert. Das reale Gehirn ist außerhalb von Raum und Zeit. Das heißt, es ist kleiner, als das kleinste Atom und zugleich größer als das Universum. Jesus sprach davon im Thomasevangelium; das Wissen ist also mindestens 2000 Jahre (entsprechend unseres derzeit modernen Zeitkonzeptes) alt, aber unsere Kirchenfürsten haben es bisher erfolgreich aus der Welt ausgemerzt. Früher war es die Kirche, die alle Menschen, die die Wahrheit wussten, ermordete, heute tun's die Diktatoren der Welt, deren globales Scheitern wir ja derzeit miterleben dürfen. Immerhin traut sich G.W. Bush, der Ex-Boss aller Diktatoren und Großverbrecher der Welt, schon nicht mehr in die Schweiz! Aber zurück zum "realen Gehirn", genau: der Geistseele des Menschen. Sie ist ohne Raum und ohne Zeit, also EWIG. Wenn die ewige Geistseele materieunabhängig zu Bewusstsein gekommen ist (wenn sie Substanz gewonnen hat), ist auch dieses ewig, also unsterblich. Das nicht mehr von Materie (=Materialismus) abhängige Bewusstsein ist unsterblich und kann seine Willensfreiheit voll zur Gestaltung materieller und geistiger Welten einsetzen. Da es der Macht, dem materiellen Gefängnis, der Großkriminellen entkommen ist, sind diese natürlich sehr ärgerlich. Zuerst drehen sie dem Wahrheitssucher den Geldhahn zu. Das "überzeugt" 99,9 % aller Untertanen, die dann ihre ewige Seele verkaufen und somit verhindern, dass auch ihre ohnehin unsterblichen Seelen ein ebenso unsterbliches Bewusstsein entwickeln. Das ist ja der Clou an der Sache! Was "nützt" es schon, unsterblich zu sein, wenn man es mangels Bewusstheit nicht mitbekommt? Man erlebt seine Unsterblichkeit erst, wenn die Seele selbst bewusst geworden ist, ohne dass sie der materiellen Manifestation bedarf. All dies ist das von den Herren der Welt gehütete große Geheimnis, das mit Millionen Lügen, der Matrix, verdeckt wird. Wir leben in einer spannenden Zeit, denn jetzt in diesem Augenblick, zerbricht die Matrix der Großkriminellen. Sie sind in Panik, versuchen zu retten, was zu retten ist. Doch einige verlassen bereits das sinkende Schiff.


06.02.2011 Funktionelle Immunität

http://alles-schallundrauch.blogspot.com/2011/02/bush-kommt-nicht-in-die-schweiz.html

http://bazonline.ch/ausland/amerika/Schweizer-Politiker-wollten-Bush-in-Genf-verhaften-lassen/story/21386915

Schweizer Politiker wollten Bush in Genf verhaften lassen
Von Richard Diethelm. Aktualisiert am 05.02.2011 18 Kommentare

Der amerikanische Ex-Präsident wäre nächste Woche Ehrengast an einer Wohltätigkeitsgala gewesen. Linke und rechte Politiker forderten daraufhin, die Schweiz solle Bush festnehmen. Nun bleibt dieser zuhause.

Es tut sich was auf diesem Planeten. Vor einem Jahr noch war es fast undenkbar, dass wir das erleben dürfen: Diktaturen stürzen gleich reihenweise und selbst der oberste aller funktionellen Kriminellen (=Großkriminelle), Schorsch Dabbelju, traut sich nicht mehr, in die Schweiz zu reisen, weil er dort verhaftet werden könnte, wenn ihn nicht ein dubioses "Gesetz" - vorläufig noch - schützen würde.

Aber halten wir fest: Bush traut sich nicht in die Schweiz, weil er Angst hat, verhaftet zu werden. Wenn das keine gute Nachricht ist!!!

Nachtrag 7.2.: hier mit weiteren Hintergrundinfos: http://www.heise.de/tp/blogs/8/149212


Sternstunde Philosophie
Richard David Precht im Gespräch mit Thomas Metzinger - Entzaubert die Hirnforschung den Menschen?

http://www.tvprogramm.sf.tv/details/fd1da548-dd7f-401a-9747-769ada94875c

Das könnte eine gute Sendung werden, denn ich halte Precht für einen sehr guten und ehrlichen Philosophen (jedenfalls bis zum Erweis des Gegenteils). Leider krieg ich das Schweizer Fernsehen nicht*. Aber wer die Sendung sehen kann, achte bitte mal darauf, ob Precht den Materialismus zu hinterfragen imstande ist.

* Geht doch: http://www.videoportal.sf.tv/video?id=516E73D1-4C54-4C18-9880-A43299680B7E&referrer=http%253A%252F%252Fwww.tvprogramm.sf.tv%252Fdetails%252Ffd1da548-dd7f-401a-9747-769ada94875c

Ich habe gerade das erste Drittel der Sendung angeschaut. Die "Fakten" liegen schon alle auf dem Tisch. Die Existenz einer Seele ist lt. Metzinger logisch möglich, aber diese These erfordert angeblich mehr zusätzliche Annahmen, als die Naturwissenschaft erfordert. Aufgrund der minimalistischen Voraussetzung, mit der er sein Denken einschränkt, entscheidet sich Metzinger, ausschließlich den naturwissenschaftlichen Weg der Forschung zu beschreiten. Er forscht ausschließlich innerhalb des materialistischen Denkmodells. Folge: Anerkennung der Materie als Basis des Geistes, welcher dann nur noch als Prozess interpretiert wird und nicht mehr als Substanz, Anerkennung der Evolution und: Anerkennung der Unlösbarkeit gesellschaftlicher Probleme! Metzinger sinngemäß: Wir wissen, was die Welt retten könnte, aber wir können es nicht tun.

Im letzten Drittel wird die mangelnde Solidarität unter den Menschen als Ursache der großen Menschheitsprobleme diskutiert. Mein Kommentar: Im Materialismus gibt es nur Vereinzelung. Wer eine Menschheitssolidarität will, die über mehr als Kleingruppen von 60 Leuten hinausreichen soll, muss die Erkenntnis gelehrt werden, dass alle Menschen Teil eines Geistes sind, und dass es der Sinn des individuellen Lebens ist, sich lernend - geistig wachsend - diesem Weltgeist anzunähern. Die Realität ist nämlich nicht dem Bild ähnlich, sondern im Gegenteil: Sie ist dem Bild komplementär entgegengesetzt.

Ich sage: Es gibt im Materialismus keine Lösung der Menschheitsprobleme!

Am Schluss des sehr interessanten Gesprächs geht's dann sogar um ein Projekt, das beide Philosophen gern anstoßen würden, nämlich um die Etablierung einer Schule für Lebenskunst. Eine wirklich gute Idee, an deren Realisation ich mich sogar gern beteiligen würde! Nur: Der Stoff, den ich den Schülern bieten würde, würde den anderen pädagogischen Interessen, nämlich die Schüler fit für eine neoliberale Welt zu machen, allzusehr widersprechen. Ich sehe für mich in der Öffentlichkeit erst eine Chance, wenn der Neoliberalismus allgemein als gescheitert angesehen wird. (Angesichts der "Finanzkrise" und der Diktaturenkollapse sollten das nicht schwer fallen.) Metzinger hat ja den augenblicklich stattfindenden "Erdrutsch" ganz gut beschrieben: Er macht seit etwa fünf Jahren die Beobachtung, dass viele Studenten sich kaum noch auf einen Lehrstoff konzentrieren können usw.. Ich sage, dass das kein Kollateralschaden des Neoliberalismusses ist, sondern Teil des Lehrplans. Die individuelle Vereinzelung des Menschen, der Egoismus, und die von ihm beförderte Unfähigkeit zu diskutieren und Informationen auszutauschen, ist Teil der neoliberalen materialistischen Ideologie.

Nachtrag 14.2. zu Metzingers Behauptung, der Materialismus käme mit weniger zusätzlichen Annahmen aus, als eine Philosophie, die die Existenz einer Geistseele des Menschen postuliere: Diese Behauptung ist falsch. Der Materialismus/Physikalismus muss wesentlich mehr zusätzliche Annahmen machen, um die Welt einigermaßen glaubhaft beschreiben zu können, als der Spiritualismus. Beginnen wir mit der Evolutionstheorie. Der reine Materialismus muss systembedingt auf die Annahme verzichten, die Evolution beinhalte so etwas wie eine Richtung oder Fortschritt. Es gibt lt. Materialismus also auch keine gute oder schlechte Anpassung an eine Umwelt, denn jede Spezies ist ja auch Teil der Umwelt. Eine Anpassung an eine Umwelt ist nur möglich, wenn sich Umwelt und die jeweils betrachtete Spezies gegenüberstehen würden. Indem sich die Spezies "anpassen" oder weniger bis gar nicht anpassen, bestimmen sie selbst die Umwelt. Der Begriff "Anpassung" verliert seine Schärfe; er verliert sogar seinen Inhalt. Selbiges gilt für Bewusstsein. Ist Bewusstsein Teil des evolutiven Prozesses oder der Versuch, den evolutiven Kräften entgegenzuwirken? Der Materialismus kann ausschließlich Ersterem zustimmen. Ergo hat Bewusstsein keinen Sinn, denn Das Bewusstsein kann am evolutiven Prozess nichts ausrichten. Je genauer man den Materialismus/Physikalismus betreibt, desto mehr Begriffe aus der Welt der Materie/Physik lösen sich auf. Spezies lösen sich auf, Farben lösen sich auf, Atome lösen sich auf, Energie, Raum und Zeit lösen sich auf. Es bleibt nichts übrig. Die ganze bunte Welt besteht aus Abertrillionen zusätzlicher Annahmen.

Katzen sind kleiner und schwächer als Löwen. Sind sie evolutiv gegenüber den Löwen benachteiligt und stehen dem Aussterben nahe? Keineswegs. Eher sterben die Löwen aus. Die Katzen sollen angeblich eine evoluitionäre Nische gefunden haben, indem sie sich auf das Fangen von Mäusen spezialisiert haben. In der Mäusejagd sind Katzen erfolgreicher als Löwen. Wären die Katzen aber zu erfolgreich, würden die Mäuse und mit ihnen die Katzen aussterben. Wir sehen, es kommt gar nicht auf Erfolg oder Misserfolg an, sondern darauf, gut als Teil im System zu "funktionieren". Katzen töten nicht nur Mäuse; sie sind auch auf Mäuse angewiesen; sie bilden mit den Mäusen ein System. Und die Mäuse bilden ein System mit Gras, Wurzeln, Körnern und Früchten usw.. Es kommt auf das globale lebendige System, auf das Netzwerk, an und nicht auf die einzelnen Spezies. Leider gibt es keine Möglichkeit, zu bestimmen, was für das Netzwerk wichtig ist und was nicht. Es ist alles gleich wichtig. Weil alles gleichwichtig ist, gibt es keine gute oder schlechte Anpassung. Die Dinosaurier waren genauso gut angepasst wie alle anderen damaligen Spezies auch. Dann kam ein Asteroid, der alles, was größer als ein Hund war, ausrottete. Mit Evolution hat das herzlich wenig zu tun.

Der Materialismus muss nun unendlich viele "zusätzliche" Annahmen machen, nämlich für jedes Detail, das vom Netz abweicht. Er muss die zusätzlichen Annahme machen, es gebe Anpassung, Selektion, Mutation, Nischen, Individuen, Verhalten, Bewusstsein (mentale Phänomene) usw.. Für jede existierende Spezies, jedes Individuum, muss er streng genommen eine zusätzliche Annahme machen, denn die Logik des Physikalismus behauptet letzenendes ausschließlich die Existenz des Nichts. Der Spiritualismus hat es leichter: Er sagt, es gibt dieses geistige Netz, in welchem Teile zu Bewusstsein kommen und aktiv das Netz, von dem sie Teil sind, verändern und damit auch sich selbst verändern. Es brauchen keine weiteren zusätzlichen Annahmen gemacht werden.

Die Physik sagt, es gebe keine Farben; es gebe nur Licht oder besser: Strahlung oder besser: elektromagnetische Wellen bestimmter Frequenzen. Genaugenommen gebe es allerdings auch keine Frequenzen, denn es gibt - noch genauer betrachtet- keine Zeit, und auch keinen Raum. Das sind alles zusätzliche Annahmen! Materie ist auch nur eine solche zusätzliche Annahme. Genau genommen sind das Myriaden von Atomen, die es jedoch so auch nicht gibt, denn es liegen Elektronen, Neutronen und Protonen vor, die es jedoch so auch nicht gibt, denn es es handelt sich um Zusammensetzungen noch kleinerer Bausteine, wobei man von irgendwann von Größe auch nicht mehr sprechen kann. Man schau mal bei Wikipedia nach, wie die Physik immer weiter ins Kleine und Allerkleinste vordringt, bis der Begriff der Größe seine Bedeutung verliert.

Egal, auf welcher Beschreibungsebene man sich bewegt: jeder materialistische/physikalische Begriff verlangt eine Zusatzannahme gegenüber der Summe der Teile, aus denen sich das betrachtete Ding zusammensetzt.


Metzinger Kritik

http://www.literaturkritik.de/public/rezension.php?rez_id=13713


Das Ende der Diktaturen: http://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/0,1518,743594,00.html dank Internet. Drei Tage vor dem Spiegel waren diese Filmchen allerdings schon hier zu finden: http://alles-schallundrauch.blogspot.com/2011/02/polizeifahrzeug-uberfahrt-friedliche.html


07.02.2011 Hamburger Elbphilharmonie schon wieder teurer

http://daserste.ndr.de/panorama/aktuell/elbphilharmonie395.html

Woran erinnert mich das? - Ach ja, an Stuttgart21. Der tiefergelegte Bahnhof wird mich ebenfalls an erhebliche jährliche Kostensteigerungen erinnert haben.


08.02.2011 Symbolsprache

Realpolitik - ein Wort, das es im Englischen (Amerikanischen) nicht gibt und von den Angelsachsen aus realpolitischen Gründen übernommen wurde - ist eine Politik, die ihr Wissen um die Ethik ausschließlich zur systematischen Umgehung/Ausschaltung moralischen Handelns nutzt. Man muss etwas von Ethik verstehen, um ein konsequentes unmoralisches Handeln durchzuhalten. Politiker täuschen Moral vor, um unmoralische Ziele durchzusetzen. Das Täuschen ist unverzichtbarer Bestandteil von Realpolitik. Politiker sind gut darin geübt, emotionsgeladene Bilder in den Köpfen ihrer Untertanen zu erzeugen. Wenn sie zum Volk reden, geht es nur marginal um Inhalte; stets geht es um Bilder und Symbole.

Merkel vor den Eisbergen Grönlands. Ein Bild, das bedeutet: Ich kämpfe gegen die Klimaerwärmung und für die Umwelt. Ein Bild, das Merkel im Gespräch mit Obama zeigt, bedeutet: Ich, Merkel, bin wichtig. Es ist wichtig, dass Merkel als wichtig gilt, denn VIPS sind automatisch die großen Vorbilder der Massen. Die Massen passen, ohne es zu wissen, Denken, Fühlen und Handeln den Großvorbildern an. Und zwar zu 99 %. Ich erinnere daran, dass die VIPS der 50er Jahre, besonders jene in den weißen Kitteln, noch behauptet hatten, Säuglinge hätten kein Schmerzempfinden und könnten ohne Betäubung operiert werden. Die Mütter und Väter dieser Kinder glaubten nicht ihren Kindern, sondern den VIPS. Die VIPS der USA konnten noch vor 150 Jahren ihren Volksmassen suggerieren, dass die Schwarzen keine Menschen, sondern seelenlose Tiere in Menschengestalt seien. Bis vor wenigen Jahren galten Katzen und Hunde noch als Sachen. Wenn ein Politiker irgendwo eine Rede hält, ist es stets egal, was er sagt (Politiker stören sich selbst nie an dem, was sie sagen), ihm kommt es ausschließlich darauf an, wo er etwas sagt. Wenn er eine Rede bei einer Versammlung der AWD hält, wird der Chef von AWD geadelt. Dagegen kann auch Panorama nicht viel machen. Fernsehjournalisten können eine VIP nur dann stürzen, wenn dieser zuvor von seinen VIP-Kollegen fallengelassen wurde. Geißler hat als Schiedsrichter bei Stuttgart21 die Luft aus dem Protest herausgelassen. Ich wage die Prophezeiung, dass Mappus' Wiederwahl damit gesichert ist. Das Volk hat kein Gedächtnis; es folgt den VIPS - es folgt den starken Bildern.

Ein sehr schönes Bild wird hier geboten: http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,744128,00.html Merkel knutscht mit Mubarak. Die Ägypter werfen ihren Diktator raus; wir Deutsche nehmen ihn gern. Deutsche Politiker haben Erbarmen mit einem Folterknecht der USA. Das Bild zeigt: Deutschland sympathisiert mit der Idee der Diktatur. Gleich und Gleich gesellt sich gern. Merkel zeigt symbolisch: Ich wäre auch gern eine kleine Diktatorin, ich darf's leider noch nicht offen zeigen; ich muss ja noch Demokratie vortäuschen. Aber nicht mehr lange. Immer mehr Menschen haben kapiert, dass Leute wie Ackermann und Maschmeyer die wahren Könige Deutschlands sind. Man schaue sich nur ein Bild an, auf dem Ackermann oder Maschmeyer gemeinsam mit Politikern abgelichtet sind. Stets sind die Bosse der Mittelpunkt; die Politiker Randfiguren. DAS ist das, was die Massen fortan sehen, denken und fühlen. Ackermann ist Bundeskanzler; Merkel darf die Rolle nur spielen. http://www.youtube.com/watch?v=zSWGOBMTzrQ . Es gibt einen regelrechten Krieg der Bilder - im Internetz schön nachrecherchierbar. Wenn man darauf achtet, wer auf den Bildern die Sonne ist und wer sich im Licht der Sonne labt, erhält man Auskunft über die wahren Machtverhältnisse. Das ist alles reine Magie, die von reinen Verstandesmenschen nicht verstanden werden kann. Es gibt im wahrsten Sinne des Wortes kleine Lichter und große Stars. Ja, es gibt auch Riesensterne und Supernovae, die einem schon mal um die Ohren fliegen können. Die alten Philosophen (die ich mehr schätze, als die neuen), wussten noch, warum man die VIPS mit Sternen gleichsetzte. Die moderne Astronomie hat ja die Sterne entzaubert, aber ich habe den alten Zauber wieder aufgefrischt. Ja, Sterne sind Manifestationen von Seelen. Seelen manifestieren sich nicht nur in Leibern, sondern auch in Sonnen. Um sich das vorstellen zu können, muss man wissen, dass wir nicht nur im materiellen Universum drin sind, sondern dass auch das materielle Universum in uns drin ist. Unsere Seelen sind raum- und zeitlos. Ewig. Deshalb erscheinen sie als unendlich klein und unendlich groß zugleich. Da das Universum real ein Weltgeist ist, das uns als sternendurchsetztes materielles Universum erscheint, ist klar, dass wir als Seelen auch als Sterne manifestiert sind. Vielleicht lese man noch einmal das Buch "Das holographische Universum". Echnaton - zum Beispiel - betete nicht die Sonne an; er war die Sonne. Er in Menschengestalt und er als Sonnengestalt waren Manifestationen einundderselben Seele. Mubarak hält sich übrigens für Ägyptens letzten Pharao. Steht im STERN!

http://www.spiegelfechter.com/wordpress/4985/kanonen-gegen-online-spatzen Hier werden mit einem ganz neuen Phänomen bekannt gemacht, wie die Bosse das Internet unter ihre Kontrolle bringen wollen. Mit der Klage gegen Commentarist wollen sie erreichen, dass wir Leser nicht merken, dass die etablierten Meinungsmacher allesamt denselben Mist schreiben. Sie wollen die Oberhoheit über die Symbole, die sie zT verloren haben, zurückgewinnen, Den offiziellen Lügenorganen, den Massenzeitungen wie BLÖD, SPEIGEL, ZEIT, Süddeutsche usw. laufen die Abonnenten weg. Jetzt wollen sie das Zitieren kostenpflichtig machen, um zB zu verhindern, dass Politblogger deren Manipulationen publik machen. Diese im Besitz der Lumpen befindlichen Zeitungen, besser: die den Lumpen hörigen Schreiberlinge und Anwälte, sind der Ansicht, dass sie Blogger und Autoren wie mich mundtot machen können, wenn sie uns zum Zahlen zwingen können.

Einerseits: http://feynsinn.org/?p=6932 und andererseits geht Ägyptens"Facebook"-Jugend auf die Straße! Feynsinns Kritik an der deutschen Jugend muss ich allerdings aus eigener Anschauung bestätigen. Die jungen Studenten, die ich bisher kennenlernen durfte, gaben sich durch die Bank als völlig desinteressiert - an ihrem Studienfach, an Politik und Gesellschaft, an fast allem eigentlich. Es war erschreckend. Wie konnte es dazu kommen? Ich vermute eine umfassende Demütigung der Jugend, eine Brechung ihrer Seele, die bereits in den Schulen vorgenommen sein muss. Die jungen Menschen wissen, ahnen zumindest, dass sie für eine untergehende Kultur zurechtgebogen werden sollen. Für eine Zukunft ohne Krankenhauser (die sie sich leisten können), ohne richtige Rente, ohne richtiges Einkommen, das ihnen wenigstens das Existenzminimum garantiert. Sie ahnen, dass sie nur befristete "prekäre" Jobs bekommen werden, die kein materielles Fundament zur Gründung einer Familie bieten. Ehrlich gesagt, kann ich heute niemandem mehr empfehlen, an öffentlichen Bildungsanstalten zu lernen oder zu studieren. Die Masse ist hinter den falschen VIPS hergerannt. Jetzt erntet sie, was in ihre Volksseele gesät wurde. Erst wenn der Neoliberalismus vom Angesicht der Erde getilgt ist, lohnt es vielleicht wieder, von VIPS zu lernen.

http://www.heise.de/tp/blogs/8/149218


Das Ende des Neoliberalismusses ist eingeläutet

http://www.freitag.de/kultur/1105-kommentar

Nun empören sich die Ökonomen!
Schluss mit den neoliberalen Glaubenssätzen. Ein neues Manifest aus Frankreich räumt mit falschen Gemeinplätzen über die Finanzmärkte auf

(Die Autoren des Manifestes) wenden sich vehement dagegen, dass über die Krise und deren Ursachen in fast allen Medien geredet wird, als handele es sich um unbezweifelbare Tatbestände wie das Wetter. In der Wirtschaftspresse wie in den Talkshows lesen und hören sie nur die Litaneien „der neoliberalen Orthodoxie“. Bestürzt sind die Autoren, weil diese Denkschablonen unter der Flagge der Wissenschaft auftreten.

... Das Manifest kritisiert ökonomisch falsche Gemeinplätze und skizziert konkrete Alternativen zu den neoliberalen Glaubenssätzen. Der erste falsche Gemeinplatz lautet: „Die Finanzmärkte sind effizient.“

... Als Gegenmaßnahmen empfehlen die Ökonomen unter anderem ein Spekulationsverbot auf eigene Rechnung für Banken, die Verringerung der Spekulation durch Kontrolle und Besteuerung der Finanztransaktionen sowie die Begrenzung von bestimmten Transaktionen mit Derivaten und Kreditausfallversicherungen. Über diese Maßnahmen wird zwar auch in Frankreich seit zwei Jahren viel, aber ergebnislos geredet.

09.02.2011 http://alles-schallundrauch.blogspot.com/2011/02/danische-bank-geht-mit-2-mia-verlust.html Offenbar haben die Dänen begriffen, dass die Bankenrettungen ein Riesenfehler waren. Es ist volkswirtschaftlich sogar äußerst vorteilhaft, wenn Spareinlagen - zB durch Bankenpleiten - vernichtet werden, aber es ist volkswirtschaftlich schädlich, wenn den Arbeitern (Arme und Mittelschicht) Löhne vorenthalten werden, um zB die Spareinlagen der Reichen zu retten. Spareinlagen sind ab einer bestimmten Höhe überflüssiges Geld, Geld, dem keine Ware oder Dienstleistung gegenübersteht. Es muss abgeschöpft werden - am besten durch eine Bankenpleite. Die Löhne der Arbeiter hingegen bestehen aus Geld, dem echte Güter entgegenstehen; schließlich hat der Arbeiter für das Geld real gearbeitet. Bei Bankenpleiten sollte allgemein so verfahren werden, dass Einlagen bis zu 150000 Euro vom Staat garantiert werden; alles, was darüberhinaus gespart wurde, kann verlorengehen, je nachdem, wieviel Konkursmasse noch übrig ist. Auf diese Weise wird erreicht, dass ausschließlich das Falschgeld (Geld ohne Gegenwert an Ware und Dienstleistung) vernichtet wird. Die Dänen beginnen, es richtig zu machen; die Deutschen sind immer noch dabei, alles falsch zu machen. Letzte Nacht haben sie wieder um Hartz-IV gefeilscht und den falschen Weg zementiert. Hartz-IV muss weg, ebenso unbezahlte Praktikantenstellen, Leiharbeiter und Zeitarbeiter müssen besser bezahlt werden, als Festangestellte, da sie ein höheres Risiko tragen. Lohnaufstockungen seitens des Staates darf es nicht geben.

Oh, ich sehe gerade, auch in D weht ein frischer Wind: http://www.fr-online.de/wirtschaft/bgh-rueffelt-deutsche-bank/-/1472780/7171438/-/index.html.

Zum Fallstrick und Stolperstein für Ackermann & Co könnte ein veröffentlichtes Memorandum eines Banksters der Deutschen Bank werden:

Gross zitierte aus einem internen Memorandum der Bank. Darin würden Mitarbeiter angewiesen, die Gestaltungsmöglichkeiten des Vertrags so zu nutzen, dass es „aller Wahrscheinlichkeit zu einem Verlustgeschäft für den Kunden“ werde. „Es sollte ein Negativ-Geschäft werden. Nur so kann man an dem Kunden Geld verdienen“

Das ist nichts anderes, als eine Anstiftung zum Betrug. Lumpenelite! Rat an alle Anleger: Gefängnisaktien kaufen!

Feynsinn meint: http://feynsinn.org/?p=6959 Erpressergesindel. Auch die NachDenkSeiten schreiben darüber: http://www.nachdenkseiten.de/?p=8254#h01 Das Erpressergesindel warnt vor einer 2. Finanzkrise: http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,744223,00.html . Eine solche Krise wünsch ich mir. Es würde viel illegales Geld verbrannt werden.


10.02.2011 Der Informationskrieg

http://oeffingerfreidenker.blogspot.com/2011/02/ins-rampenlicht-gezerrt.html

Stefan Sasse stellt Überlegungen über die Frage an, warum Süddeutsche und FAZ so vehement den Commentaristen http://www.commentarist.de/ verhindern wollen und kommt zu dem Ergebnis, dass es den Damen und Herren, die für die Vierte Gewalt arbeiten, nicht mögen, wenn sie, die "Kontrolleure" der drei anderen Gewalten, nun selbst Gegenstand von Kontrollen geworden sind und zwar von Kontrollen durch die politischen Blogs. Ich stimme Sasses Analyse zu, möchte allerdings ergänzen, dass ja (vorerst noch) nicht die politischen Blogs verboten werden, sondern eine Art Suchmaschine für Zeitungstexte. Diese Suchmaschine führt den Zeitungen Leser zu und erhöht die Werbeeinnahmen der Verlage. Trotzdem klagen die o.g. Verlage gegen den Commentaristen, und ich glaube nicht, dass sie es tun, weil die Blogger Mainstreamjournalisten auf die Finger schauen. Der Grund der Ablehnung liegt m.E. tiefer: Dem Leser von "Commentarist" könnte auffallen, dass so gut wie alle Mainstreamjournalisten denselben Käse schreiben. Alle bedienen sich derselben Informationsquelle. Die Massenzeitungen sind allesamt gleichgeschaltet. Der Schwindel soll nicht auffliegen. Der Commentarist wird verhindert, damit nicht herauskommt, dass das Niveau des Mainstreamjournalismusses auf den Hund gekommen ist und dass massiv manipuliert wird. FAZ und Süddeutsche (und all die andern mehr oder weniger auch) haben etwas zu verbergen.

Es geht in dem Artikel auch um den bezahlten Journalismus. Es hat sich herausgestellt, dass sich mit Internetzjournalismus kein Geld verdienen lässt. Internetznutzer weigern sich penetrant, für Texte zu zahlen. Pfui Teufel noch mal! Ich weigere mich übrigens auch, da ich ja bekanntlich so gut wie kein Geld verdiene - und zwar weder mit meinen regulären "Jobs" als Imker und als "Philosophischer Lebensberater", noch für meine schriftstellerische Arbeit (auf das (X) unten klicken nur Wenige). Die etablierten Journalisten sind in meinen Augen zum allergrößten Teil Lohnschreiber. Je mehr sie von der Wahrheit wissen, desto besser können sie den verlogenen Interessen ihrer Auftraggeber, der Eigner der Verlage, nachkommen. Je besser man die Wahrheit kennt, desto höher muss die Bestechungssumme sein, damit man den Schwindel mitmacht. Es freut mich im Herzen, dass der Kapitalismus in Sachen Internetz eine Schwäche zeigt: Da sich mit Internetzjournalismus kein Geld verdienen lässt, sagen sich immer mehr einkommenslose Journalisten: Nun denn! Wenn schon kein Geld reinkommt, dann schreib ich, was die Bosse mit dem dicken Geldbeutel am meisten ärgert: die Wahrheit. Der nichtbezahlte Journalismus ist derzeit der bessere! Die Herren der Matrix verlieren langsam die Kontrolle....


11.02.2011 Volker Pispers

http://oeffingerfreidenker.blogspot.com/2011/02/volker-pispers-bis-neulich-2010.html

Pisper erklärt die Realpolitik. Besonders unser so hochgeschätztes Solidarprinzip bei Renten- und Krankenversicherung. Weitere Themen: Der Wachstumsfetischismus, die künstlich geschürten Ängste der Deutschen. Pispers erwähnt auch, dass die Deutschen rund um die Uhr desinformiert werden. Die Desinformation ist derart umfassend, dass man ernsthaft der Frage nachgehen muss, wie Leute wie er (und ich und vllt so mancher Leser dieser HP) überhaupt noch so etwas wie Wahrheit finden können. Wie kann ein Mensch Wahrheit finden, wenn er ausschließlich belogen wird? Die Antwort ist ganz einfach:

Pispers Wahrheit ist sein Wissen um die Bedeutung des Wortes "Gerechtigkeit". Die von ihm geglaubte Definition dieses Wortes ist noch nicht der allesumfassenden Desinformation zum Opfer gefallen. Obwohl sich unsere Elite seit vielen Jahren die größte Mühe gibt, das Wort anders zu definieren, ist Pispers bei der alten Definition geblieben. Die heute maßgeblichen (!) Experten und Philosophieprofessoren definieren Gerechtigkeit wie folgt:

1. Gerechtigkeit ist Chancengerechtigkeit. Für jeden Menschen werden die Anfangsvoraussetzungen auf exakt dasselbe Niveau gestellt. Jedes Baby bekommt die gleiche Menge Muttermilch, die gleiche Bildung, damit die Startchancen im Beruf gleichwertig sind. Wer dann Karriere macht und wer Penner wird, verantwortet dann einzig der erwachsene Mensch selbst. Wenn dann ein Superreicher und ein Armer zusammentreffen, sind sich alle einig, der Wohlstand beider ist gerecht verteilt. Es gibt keinen Grund zum Helfen.

An dieser Definition ist Teil eins sehr unbeliebt, denn die Reichen möchten ihrem Nachwuchs gern ihr Vermögen steuerfrei vererben und damit die Startchancen ihres Nachwuchses gegenüber den anderen Menschen verbessern, aber Teil zwei ist dafür umso beliebter: Schließlich möchte man sein gutes Gewissen behalten, wenn man als Reicher einen Armen trifft. Man möchte denken dürfen, der Arme habe dieselbe Chance gehabt, habe sie eigenverantwortet nicht genutzt, und es sei deshalb gerecht, dass er, der Reiche, reich und der Arme arm sei. Das ist die Gerechtigkeit der Evolutionstheoretiker. Gerechtigkeit entsteht, wenn sich kein Mensch um den anderen kümmert, wenn jeder jedem völlig egal ist.

2. Gerechtigkeit ist, wenn sich Angebot und Nachfrage finden. Diese Definition las ich bei einem Bankchef. Er meinte, wenn ein Geschäft zustande gekommen sei, wenn Geld und Ware einvernehmlich getauscht wurden, habe Gerechtigkeit gewaltet. Für diesen Banker herrscht Gerechtigkeit, wenn ein Hungernder für einen Laib Brot einem Reichen Haus und Grundstück überlässt. Das ist die Gerechtigkeit des Kapitalismusses. Mit Erpressung hat das nichts zu tun. Wenn ich den Sohn eines Millionärs entführe und gegen Geld wieder freilasse, ist das ein gerechtes Geschäft, sonst nichts.

3. Gerechtigkeit der Kommunisten: Alle bekommen das Gleiche und zwar völlig leistungs- und statusunabhängig. Alle Menschen sind eine genormte Fabrikware.

4. Leistungsgerechtigkeit: Wer viel leistet, bekommt viel; Faulenzer bekommen wenig oder nichts. Meine Schriftstellerei zum Beispiel ist Ausdruck der reinsten Form von Faulenzerei. Mir wurde mehrfach von kompetenter Seite bestätigt, in meinem Leben noch nie etwas geleistet zu haben. Wer nichts leistet, soll auch nichts (zu) essen (bekommen). Dieses Argument ist sehr wichtig, wenn man als Tourist (all inclusive) zB Afrika besucht.

Pispers Gerechtigkeit: Ich glaube, Pispers möchte, dass jeder Mensch die Chance bekommt, aus seinem Leben etwas Sinnvolles zu machen. Er möchte seinen Kindern trotzdem einen Teil seines Vermögens vererben, und er möchte beim Geschäftemachen nicht betrogen werden. Außerdem möchte er, dass Leistung belohnt wird, aber dass jener, der nichts leistet oder unerkannt etwas leistet oder leisten könnte, trotzdem nicht verhungern muss, sondern menschenwürdig leben kann. Was ist das für eine Gerechtigkeit?

Es ist eine Gerechtigkeit, die entsteht, wenn man Liebe in sich trägt - wenn man ein Menschenfreund, ja mehr noch: Freund des Lebens ist. Diese Liebe, so man sie sich nicht hat zerstören lassen, belohnt den Liebenden. Womit? - Mit der Wahrheit. Die Liebe zum Leben, speziell zum Menschen, gibt Pispers einen Maßstab an die Hand, an dem er die Geschehnisse der Welt messen (erkennen und beurteilen) kann. Da er die Liebe hat, kann er rund und um die Uhr zeit seines Lebens belogen, mit falschen Daten gefüttert, worden sein, und trotzdem kann er die Wahrheit erkennen. Ein Wunder.

Verständlich, dass unsere Lumpenelite nur einen Feind hat: die Liebe des Menschen (zum Mitmenschen, zur Natur, kurz: zum Leben). Wer die Lumpen lieben kann, hat das ewige Leben verdient.


http://www.heise.de/tp/blogs/8/149239 Beleg für verrückte Politiker

Politik pervertiert
Hartz-IV als Spielball - ein Kommentar

...Es ist Irrsinn pur. ... Wo bleibt der Aufschrei bei Presse und Publikum? Es ist doch ein Stück aus dem Tollhaus, das uns die Fünf-Parteien-Koalition (die Linkspartei war nicht geladen) da bietet. ... Was geschieht stattdessen? ... Die am Mittwoch ausgebrochenen Schaukämpfe und geheuchelten Schuldzuweisungen sind so unsäglich primitiv, dass alle Medien sie eigentlich komplett ignorieren müssten und sollten....

Warum bloß agieren politische Parteien, deren Vertreter von uns in Verantwortung gewählt wurden, derart skrupellos? Die Antwort liegt auf der Hand: Bei den Fragen, die tatsächlich Schicksalsfragen sind, die die zentralen Säulen unseres Gemeinwesens fortentwickeln sollen, an denen sich wahrhaftig Wohl und Wehe der Gesamtgesellschaft entscheiden – bei diesen anstehenden Herausforderungen herrschen Stillstand, Schweigen, Ignoranz, Verdrängung. Um dennoch den Anschein von Übernahme von Verantwortung, von Willen zur Gestaltung, von Zukunftsfähigkeit aufrechtzuerhalten, muss eben ein Nebenschauplatz herhalten, der jedoch von der Sache her völlig ungeeignet ist.

Wie gesagt, es ist allein der Anschein, der aufrechterhalten werden soll.

http://www.heise.de/tp/r4/artikel/34/34179/1.html Beleg für verrückte Politiker

Im April dieses Jahres jährt sich die Katastrophe von Tschernobyl zum 25. Mal. Um an die Opfer zu erinnern, deren Zahl bis heute nicht genau geklärt ist, wird der Umweltausschuss des Bundestages eine Gedenkveranstaltung abhalten, zu der Vertreter der betroffenen Länder, Zeitzeugen, ehrenamtliche Initiativen und Wissenschaftler eingeladen sind. Doch wenn sie zu den Mitgliedern des Ausschusses sprechen, so werden sie dies nach dem Willen von Union und FDP unter Ausschluss der Öffentlichkeit tun. Denn während die Opposition sich geschlossen dafür eingesetzt hat, die Gedenkveranstaltung öffentlich stattfinden zu lassen, hat die schwarz-gelbe Koalition dies verhindert.

neue Indizien (Beweise?) für Insidejob der US-Regierung beim WTC-Anschlag: http://www.hintergrund.de/201102031348/globales/terrorismus/terroranschlaege-11-september-weitere-vertuschungen-der-usa-bekannt-geworden.html

Der Informant fuhr fort: „Laut meinen Leuten plant Bin Ladens Gruppe massive Terror-Anschläge in den USA. Der Befehl wurde bereits gegeben. Sie haben große Städte im Visier. (...) New York City, Washington DC und San Francisco, eventuell Los Angeles oder Las Vegas. Sie werden Flugzeuge benutzen, um die Attacken auszuführen. Sie sagten, dass sich einige der involvierten Individuen bereits in den USA aufhalten. Sie sind hier in den USA, sie leben mitten unter uns, und ich glaube, dass einige in der US-Regierung darüber bereits alles wissen.“

http://www.klaus-baum.info/2011/02/11/ich-bin-nicht-gustav-mahler-aber-auch-mir-tragt-der-tag-etwas-zu-z-b-ein-interview-mit-jurgen-borchert-uber-hartz-iv/

Sozialrichter Jürgen Borchert heute Morgen im Deutschlandfunk über die geplante Neuregelung von Hartz IV.

Liminski: (…). Die Hartz IV-Empfänger, heißt es, werden rückwirkend ihr Geld bekommen. Kann man das Ergebnis bis jetzt als zinsloses Darlehen bezeichnen?

Borchert: Ja, das ist der richtige Begriff. Da haben Sie es auf den Kopf getroffen. Das ist ein zinsloses Darlehen, was sich der Staat bei den Ärmsten der Armen holt, denen er übrigens mit dem Sparpaket die Hauptverantwortung zuweist für die Zockerei der kriminellen Elemente an den Weltfinanzmärkten. Das ist aberwitzig, was hier passiert. Wir wissen, dass die Hartz IV-Empfänger den Löwenanteil schon am Sparpaket tragen müssen, was der Bund aufgelegt hat, damit die Folgen der Finanzmarktkrise bewältigt werden können, also ausgerechnet die Ärmsten der Armen müssen für die kriminellen Zocker ihre Mäuse herausrücken. Es ist absurd, was da passiert.

Das ganze Interview zum Nachhören:

http://ondemand-mp3.dradio.de/file/dradio/2011/02/11/dlf_20110211_0817_2aa51f8b.mp3

Zum Nachlesen:

http://www.dradio.de/dlf/sendungen/interview_dlf/1385812/

12.02.2011: Der Wahnsinn hat Methode: Der Verrat der Politiker am Volk

http://www.nachdenkseiten.de/?p=8292

Der britische Politikwissenschaftler Colin Crouch hat den Begriff „Postdemokratie“ geprägt. Er beschreibt damit zwar die formale Fortexistenz demokratischer Institutionen, hinter deren Fassade aber eine weitreichende Selbstaufgabe der Politik stattgefunden hat.

In einer Gesellschaft gibt es aber kein Vakuum der Macht. In dem Maße, in dem die Politik ihre Macht selbst abgegeben hat, hat es eine Verlagerung der Macht- und Entscheidungszentren auf die ökonomischen und publizistischen Eliten gegeben. Mächtige Oligopole haben sich mit ihrer einzelbetrieblichen Unternehmenslogik gegen gesamtwirtschaftliches Denken oder – allgemeiner ausgedrückt – gegen das Wohl und die Interessen der Allgemeinheit durchgesetzt.

Politiker, Richter, Banker, Wirtschaftswissenschaftler: Wo man hinschaut: Die Lumpen schwimmen immer oben.


13.02.2011 Demokratie als Bühneninszenierung

http://www.klaus-baum.info/2011/02/12/nachrichten-vom-blogger-konress-zu-koln-demokratie-als-kulisse/

Lieb spricht zu “Demokratie von oben Oder wie die Folgen von Politik den Bürger zum Aufbegehren brachte”. Der Begriff “Postdemokratie” beschreibt eine weitreichende Selbstaufgabe der Politik hinter der Aufrechterhaltung der formalen Kulissen. Da kein Machtvakuum existiert, gab es eine Machtverlagerung auf Ökonomie und Publizistik, die betriebswirtschaftliches gegen gesamtwirtschaftliches Denken durchsetzten. Die kleine Minderheit “der da oben” schaffte es mit Unterstützung der herrschenden Medien und politischer Korruption, ihre Ansichten durchzusetzen.

Dass unsere Demokratie eine Bühneninszenierung ist, hatte ich vor etlichen Jahren schon an der Universität im Rahmen eines Politologischen Seminars (ich studierte Philosophie, aber auch Soziologie und Politikwissenschaft) behauptet, siehe PolKulturHaus. Die Arbeit wurde jedoch abgelehnt. Das war dann schon fast das Ende meines Politologiestudiums. Es gab noch weitere Erlebnisse, die mir bewiesen, dass es im Soziologischen Institut nicht um Wissenschaft und Wahrheit ging, sondern um pure Gehirnwäsche der Studenten durch ebenso hirngewaschene Dozenten. Heute bin ich im Urteil etwas milder gestimmt, da ich erkenne, dass es durchaus Sinn hat, die Demokratie als Ideal vorzustellen und das Verhalten der Bürger als rationales, kluges, verantwortliches Handeln darzustellen. Ich konnte jedoch nicht damit einverstanden sein, dass die Realität derart penetrant ausgeblendet wurde. Schon damals war klar, dass die Demokratie nur eine Bühneninszenierung und Politiker Staatsschauspieler waren, und dass die reale Politik alles andere als demokratisch war, nämlich brutalstmögliche Machtpolitik. Uns Studenten wurde doch tatsächlich erzählt, dass die Entwicklungen in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft - angetrieben von den Idealen der Aufklärung - in Richtung Ideologiefreiheit verlaufen. Eine ideologiefreie Politik sei Realpolitik. Ich saß noch ein paar Wochen lang in den Vorlesungen und Seminaren und fragte die Dozenten, die Studenten und mich selbst, ob das mit den ideologiefreien Ideologien ernstgemeint oder doch eher ein Witz sei. Aber mir wurde versichert, dass man seit Popper (Kanzler Helmut Schmidt war Popper-Anhänger) ideologiefreie Politik machen könne.

Nach Popper entsteht wissenschaftlicher (gesellschaftlicher) Fortschritt dadurch, dass Theorien aufgestellt werden, die dann an der Realität getestet und gegebenenfalls falsifiziert werden. Die Theorien seien Vorgriffe auf die Zukunft. Solange ein derartiger Vorgriff nicht widerlegt werde, greife seine innewohnende Tendenz der Manifestation (Materialisation) dieser Theorie. Die Theorie wird zu Materie; sie wird real. Dann werden neue Theorien aufgestellt usw.. Da Theorien Vorgriffe auf die Zukunft sind, entsteht der Fluss der Zeit durch die Abfolge von Theorien.

So weit, so schön. Leider durfte Popper nur berühmt werden, wenn er seine Theorie völlig geistfrei zu präsentieren imstande war. Er durfte also nicht behaupten, der Vorgriff auf die Zukunft sei materiell nicht möglich, sondern nur rein geistig in einer materie-unabhängigen geistigen Sphäre. Nein, er musste behaupten, jeder materielle Köper eines Menschen, eines Tieres oder einer Pflanze sei ein bereits Vorgriff auf die Zukunft, - sei eine materialisierte Theorie - und die Auslese (im Rahmen der Darwinschen Evolution) sorge dann dafür, dass die beste Theorie manifest werde. Dann aber hätte Popper der Natur einen Telos, einen Willen, zubilligen müssen, was nicht in den modernen Mythos einer ideologiefreien Ideologie passte. Infolge dieser Vorgaben wurde an Poppers Theorien geschraubt und gebogen, es wurde der Zufall als Ersatz für den aus der Theorie zu streichenden Willen erfunden, aber man bekam es einfach nicht hin, etwas Zukünftiges (Pläne, Ziele) in die Materie, die ausschließlich gegenwärtig ist, hineinzuzwingen. Trotzdem erhob man Poppers Denke zur Ideologie des 20. Jahrhunderts.

Erst heute kapiere ich, was den Dozenten am meisten an meiner Arbeit gestört haben musste: meine Widerlegung Poppers in Hinsicht auf die Vereinbarkeit des Materialismusses mit der These von "Vorgriffen auf die Zukunft". Der Dozent gab meine Arbeit dem allseits bekannten Prof. Jürgen Falter zur Begutachtung weiter, der ebenfalls eine völlige Neuüberarbeitung meiner Hausarbeit verlangte, mit dem expliziten Forderung, das Kapitel über Popper zu streichen. Interessanterweise bekam ich von besagtem Dozenten ein Buch mit dem Titel "Zufall" geschenkt. In einem Vieraugengespräch erzählte mir der Dozent, dass ich mit meiner Arbeit selbstverständlich Recht habe, aber es würde zum Chaos führen, wenn meine Einsichten einem größeren Studentenkreis bekannt würde. Die gesellschaftliche Ordnung müsse bewahrt werden und dürfe nur durch Reform entwickelt, aber nicht durch Revolution zerstört werden. Ich stimmte mit ihm überein, dass das Volk die Wahrheit nicht kennen könne, aber - so meine Forderung - man solle sie Interessierten wenigstens nicht vorenthalten.

Es folgen ältere Erlebnisberichte zu diesem Thema:

aus Aktuelles 16:

Antwort: Russel hat recht! Ich habe es an der Mainzer Uni selbst erlebt. Als ich im Rahmen des Studiums der Politikwissenschaften eine Hausarbeit "Politische Kultur" schrieb, reichte der Dozent sie mir zurück mit der Bemerkung, er könne sie nicht anerkennen. Er habe sie sogar seinem Chef, Prof. Jürgen Falter (der sich häufig als Experte im ZDF bei Bundestagsahlen profiliert) vorgelegt, und dieser habe sein Urteil bestätigt, dass die Hausarbeit total überarbeitet werden müsse. In "Politik4" schrieb ich über dieses Erlebnis. Nachdem ich mir diese Stelle noch einmal duchgelesen habe, fühle ich mich zu dem Bekenntnis verpflichtet, dass das Gespräch unter vier Augen nicht wörtlich zu nehmen ist. Er sagte mir über die "Bühneninszenierung" und die damit verbundene Massenpsychologie nichts Direktes, sondern nur Indirektes, zB indem er meinen Ausführungen nicht widersprach oder anderweitig Zustimmung signalisierte. Wenn ich mich richtig erinnere, mißbilligte er meine Behauptung, dass es bewusste Akteure der Manipulation gebe. Er sprach lieber vom Selbsterhaltungstrieb von Systemen und Institutionen. Mit anderen Worten - so würde ich es heue beschreiben - : Er wollte mir weismachen, dass die massenpsychischen Prozesse alle Beteiligten unbewusst determinierten, also auch die sog. "Elite". Obwohl er in Seminaren von Steuerungshierarchie (Regierung) und Entwicklungshierarchie (Volk) sprach, leugnete er im Grunde die Steuerungshierachie. Das war mir damals jedoch, glaube ich, nicht ganz klar geworden. Klar war jedenfalls, dass ihm meine Hausarbeit sehr unangenehm war.

aus Politik 4 (Politik hinter den Kulissen): Politik hinter den Kulissen

Endlich sehe ich es ein: Es gibt im Volk eine unbeschreibliche Furcht vor der Erkenntnis, es könnte eine Politik hinter den Kulissen geben: eine Verschwörung. Als ich vor Jahren im Rahmen meines Politikstudiums das Referat "Politische Kultur" halten sollte - Dauer und Termine waren streng vorgegeben-, gelang es dem Dozenten durch spontane (wohlüberlegte) Vorschaltung des Referats eines anderen Studenten wenigstens ein einziges mal seine Flexibilität zu beweisen und, zur Freude der Studenten, mein Referat spurenlos an ihnen vorüberziehen zu lassen. Mein Referat wurde auf die letzen 20 Minuten der Stunde gelegt, sodaß es keinerlei Diskussion geben konnte, und - noch besser - im Trubel der folgenden Pause und anschließender anderer Vorlesungen - der Stoff sich in den Gehirnen der Studenten nicht festsetzen konnte. Der Dozent entschuldigte sich auch brav dafür, daß leider keine Zeit mehr für die Diskussion übriggeblieben war.

Dann machte ich mich an die Arbeit, das Referat zur Hausarbeit auszuarbeiten. Der Dozent gab sie mir zurück mit der Bemerkung, daß er mir dafür leider keinen Schein (für "bestanden") geben könne. Die Arbeit sei inhaltlich völlig verfehlt. Er habe sie sicherheitshalber Prof. Falter (Wahlforscher, Dauergast bei ARD-Christiansen) zur Begutachtung vorgelegt, und der habe sein Urteil bestätigt. In einem 4-Augengespräch fragte ich den Dozenten: "Glauben Sie wirklich, daß es hinter dem, was ich "Bühnen-Inszenierung" nenne, keine Realpolitik gibt, die nach völlig anderen Regeln gespielt wird, als den Regeln, von denen wir zB in der Vorlesung über das "Politische System der Bundesrepublik Deutschlands" zu hören bekommen? Kurz: Glauben Sie wirklich, daß in unserer Demokratie das Volk herrscht, bzw. daß die politischen Stellvertreter, die vom Volk gewählt werden, die vordergründigen Interessen des Volkes, das die großen Zusammenhänge nicht kennt und nicht kennen will, bedienen? Ich glaube es jedenfalls nicht und ich ergänze: Ich finde die Inszenierung für richtig, denn das Volk versteht nichts von Politik. Ergo dürfen Volkswahlen keine politischen Folgen haben. Ich bin nicht mehr gegen die Manipulation der Bevölkerung, seit ich eingesehen habe, daß Volksaufklärung nicht möglich ist. Alle diesbezüglichen Versuche sind gescheitert."

So in etwa trug ich meine Meinung dem Dozenten vor. Er stimmte mir zu, ergänzte jedoch, daß ich einsehen müsse, daß im Falle, daß ich Recht habe, sein Verhalten, mir keinen Schein zu geben, konsequent sei. Er gab mir indirekt zu verstehen, daß ich nicht Politik studieren dürfe, wenn ich die Wahrheit wissen wolle. Man studiert Politik, um die offiziellen Spielregeln der Bühneninszenierung zu lernen, und wenn ein Student Politik und Journalismus studiert, dann deshalb, weil er später politische Artikel schreiben will, die die Inszenierung und nicht die Wahrheit weitertragen. Es sei allerdings hilfreich, die Wahrheit zu kennen, wenn man mit der Inszenierung treffsicher agieren will.*

Ich fühlte mich nach diesem Gespräch "eingeweiht" in die höheren Sphären der Politik, obwohl ich alles ja selber herausgefunden hatte. Ich trachtete auch nicht mehr danach, meine Erkenntnisse an die große Glocke zu hängen, aber ich handelte nach dem "Gesetz der Macht", in welchem geschrieben steht, daß die Wahrheit nicht aus der Welt verschwinden, sondern nur mit einem Berg aus Nichtigkeiten zugedeckt werden darf. Ich erkannte, daß die Wahrheit für Suchende immer sichtbar ist und unsichtbar für die, die unmündig bleiben wollen. Aus diesem Grund verfaßte ich meine Heimseitenartikel im Vertrauen darauf, daß der Pöbel sie nicht liest, und daß nur die richtigen Menschen sie finden und lesen. Ich hörte nicht auf die Ratschläge von Leuten, die mir empfahlen, viele bunte Bilder in meine HP aufzunehmen und die Texte radikal zu kürzen, um der Masse potentieller Leser den Zutritt in meine Welt zu erleichtern.**

* Auf diesen Absatz zielte ich ab, als ich in Aktuelles16 schrieb: "Nachdem ich mir diese Stelle noch einmal duchgelesen habe, fühle ich mich zu dem Bekenntnis verpflichtet, dass das Gespräch unter vier Augen nicht wörtlich zu nehmen sei. Er sagte mir über die "Bühneninszenierung" und die damit verbundene Massenpsychologie nichts Konkretes, sondern nur Indirektes, zB indem er meinen Ausführungen nicht widersprach oder anderweitig Zustimmung signalisierte." Ich wollte nicht länger den Eindruck erwecken, der Dozent habe sich so deutlich formuliert, wie ich es später zusammenfassend notiert hatte. Zudem war "seine" Wahrheit, die man zur Inszenierung durchaus kennen sollte, nicht jene Wahrheit, die ich dann fand. Seine Wahrheit waren Herrschaftsrezepte a la Machiavelli und Faktenwissen wie sie Geheimdienste sammeln. Kein spirituelles Wissen.

Nachdem ich heute (13.2.) noch einmal über dieses Gespräch nachgedacht hatte, erkannte ich erst, dass mir der Dozent indirekt mitgeteilt hatte, dass man die Wahrheit allein finden müsse. An öffentlichen Lehranstalten werde ausschließlich die Bühneninszenierung (Matrix) gelehrt. Nachtrag 15.2.: Wenn ich heute auf 15 Jahre "Schule für Lebenskunst" zurückblicke, muss ich wohl zugeben, dass es auch mir nicht gelungen zu sein scheint, aus einem Nichtsucher einen Wahrheitsucher zu machen. Aber vielleicht geht es darum auch gar nicht; vielleicht geht es ausschließlich darum, dass 1. es unter dem "Berg aus Nichtigkeiten" die Wahrheit gibt, und dass 2. der Wahrheitsucher, wenn er meine HP findet, ein wenig das Gefühl vermittelt bekommt, seinen Weg nicht völlig allein gehen zu müssen.

** Ich achte bis heute darauf, für meine HP nicht allzuhohe Leserzahlen zu bekommen, da mir durchaus bewusst ist, dass die Masse der Menschen gar nichts anderes kann, als in einer Matrix (einer von Magiern inszenierten Bühnenwelt) zu leben. Ich bin nachwievor von einer Realität überzeugt, in der sich Induktion und Deduktion gegenseitig durchdringen. Von "oben" - der Intelligenz - kommt die Steuerung, und von "unten" die Entwicklung. Jene Menschen, die die Funktion des Steuerns innehaben, also die Menschheitsführer, die Elite, benötigen als Grundlage ihres Berufes eine Philosophie, die Bewusstheit, Willensfreiheit, zielgerichtetes Denken, kurz: Geist (mit der Erkenntnis, dass der Mensch primär eine ewige Geistseele ist) nicht nur zulässt, sondern auch erklärt, und das Volk benötigt eine Philosophie, die ausschließlich die Entwicklung kennt, nicht aber die Steuerung. Diese Philosophie für das Volk ist das, was ich Materialismus, Physikalismus, Scientismus und "Moderne Philosophie" und heute am liebsten kurz "Matrix" nenne. Wer an diese Philosophie glaubt, also die Matrix für real hält, verliert die Macht, verliert die Magie, verliert den Willen und das Ewige Leben. Er wird zum Roboter, zum Arbeitssklaven.

Die Welt der Sklaven, die Matrix, darf allerdings kein geschlossenes System bleiben. Ich verweise auf meine Auflösung des Bieritrilemmas. Den Sklaven darf der Zugang zum Geist - zur Freiheit - nicht verwehrt werden. Deduktion und Induktion (Steuerung und Entwicklung) müssen im Kontakt (aufeinander bezogen) bleiben. Die Hierarchie des Bewusstseins muss erhalten bleiben. Jeder Mensch muss die Möglichkeit haben, in der Hierarchie, beginnend beim Tier, weiter über Mensch, Übermensch, Engel und Halbgott aufzusteigen, bis zur völligen Einswerdung mit dem Weltgeist - Gott. "Aufsteigen" ist ein womöglich irreführender Begriff. Es sollte besser "Ausdehnung des Bewusstseins" heißen, denn ein wachsender Geist wächst in beide Richtungen zugleich: in die Matrix und in den Weltgeist. Je bewusster ich bin, desto mehr Details der Matrix sind mir bekannt, aber auch Details der geistigen Sphären.

Die oben erklärte Beziehungen zwischen Geist und Materie, der Kontakt zwischen Geist und Materie, ist zerrissen. Die Verbindungswege sind verstopft. Der Geist der Elite wirkt zunehmend ins Leere, und die Entwicklung der materiellen Welt geschieht ohne Ziel. Die Steuerung versagt; die Entwicklung geht ins Chaos. Die Ursache dieser Katastrophe ist leicht zu benennen: Unsere Elite ist zur Lumpenelite verkommen. Sie ist ihrer eigenen Gehirnwäsche erlegen. Sie hat sich selbst zu Anhängern einer Sklavenphilosophie degradiert. Die Hirten sind selbst zu Schafen degeneriert und die Herde hat keine Hirten mehr. Das, was früher einmal als Bühneninszenierung geplant war, ist Realität geworden. Die Milliarden, ja die Billionen Dollar und Euro, die man verwenden könnte, um steuernd die Welt (Matrix) weiterzuentwickeln, laufen nun ziellos ins Leere - in die Spekulation mit nichts! Je größer die Finanzblase (die nicht- oder fehlgenutzte Finanzkraft) ist, desto weniger wird gesteuert entwickelt. Die Welt kann es sich eigentlich gar nicht leisten, diese Riesensummen - eine gebündelte magische Energie - so verschwenden wie es derzeit geschieht. Aber es wird getan, und ich weiß auch, warum: Welt es keine Steuerung mehr gibt. Der Steuermann, bzw. der Kapitän, ist von Bord gegangen. Es gibt nur noch diese "zufällig" reich Gewordenen, die mit ihrem Geld, ihren Steuerungsmöglichkeiten - nicht mehr umzugehen wissen und es im Spielkasino sinnlos verzocken. Besser kann ich nicht beweisen, dass wir ernsthafte Probleme mit der Steuerungshierarchie haben: Die Elite ist gottlos. Sie hat sich vom Leben abgetrennt. Das kann so nicht weitergehen. Deshalb schreibe ich die Wahrheit hier nieder, in der Hoffnung, dass nicht zu viele sie lesen, dafür aber die Richtigen!

http://www.zeit.de/2005/02/Interview_Breth Das passt (s. Notiz11 Mitte). Damals schrieb ich noch: "Welch ein Glück, daß es noch - ich betone: "noch!" - Zeitungen wie Die Zeit gibt." Diese Zeit ist heute längst vorbei. Heute gibt es keine ZEIT mehr wie die ZEIT.

http://www.kaschachtschneider.de/files/Demokratie_versus_Kapitalismus.pdf Schachtschneider, den ich in Aktuelles18 ausgiebig verlinkt habe, hat auch eine eigene Webseite, auf der ich diesen Artikel über das Verhältnis von Demokratie zu Kapitalismus gefunden habe. Sehr erhellend. Wir sehen an den Beispielen Schachtschneider und Breth, dass es immer noch eine echte Elite gibt - nur leider hat sie heute nichts zu sagen.

Schachtschneider:

1. Der Kapitalismus läßt dem menschlichen Ideal der Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit keine Chance. Der Kapitalismus entliberalisiert, entdemokratisiert, entsozialisiert, entrepublikanisiert die Lebensverhältnisse. Der Kapitalismus entnationalisiert die Völker. Der Kapitalismus entrechtlicht die Gesetze.
2. Der Kapitalismus nutzt den liberalistischen Freiheitsbegriff, der die Sittlichkeit (innere Freiheit) eliminiert und Freiheit als das Recht zur bloßen Willkür, als das Recht, andere für die eigenen Zwecke auszunutzen, mißversteht.
Das ist die wilde Freiheit des Raubtiers, die Freiheit des Krieges aller gegen alle (bellum omnium contra omnes), eine ökonomistische Freiheit, nicht die Freiheit der Menschheitlichkeit, die Freiheit der Nächstenliebe,
nicht die republikanische Freiheit. Dieser Freiheitsbegriff scheint den Kapitalismus zu rechtfertigen, ist aber nur die Ideologie der Macht des Stärkeren.

... Vor allem der Globalismus ist angesichts der großen Unterschiede der Arbeitskosten in der Welt aber auch in Europa ein Programm der Ausbeutung. Er ist keinesfalls ein humanes Entwicklungsprogramm, sondern läßt verwüstete Länder zurück.

... Der Internationalismus hilft den Völkern nicht, sondern den Oligarchien, welche sich von den Völkern lossagen und die Menschen sowohl als Arbeiter als auch als Verbraucher ausnutzen. Die Entdemokratisierung
und Entsozialisierung, letztlich die Entrechtlichung, ist der Zweck des Internationalismus und Globalismus.

... Die Kapitaleigentümer dürfen nicht über Wohl und Wehe der Völker entscheiden können. So ist zwar die Logik der Globalisierung, aber ein solcher Globalismus ist mit dem demokratischen Prinzip der Republik unvereinbar.

... Wenn die (multinationalen) Anteilseigner und ihre Agenten in den Vorständen und Aufsichtsräten die existentiellen Entscheidungen über Unternehmen treffen, entmachtet das die Völker existentiell. Die Völker werden zu Dienern der Kapitaleigner und verlieren ihre Würde. Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit sind nicht mehr zu verwirklichen.


16.02.2011 Überbevölkerung

Heutzutage wird ja alle drei Tage irgendeine Sau durchs Dorf getrieben, um die Aufmerksamkeit der Menschen auf Nebenschauplätze zu führen, wo sie (aus der Sicht der Systemgewinnler) keinen Schaden anrichtet. Über die wirklich wichtigen Themen schweigen sich die Massenmedien aus. Vogelgrippe, Schweinepest, Klimaerwärmung, BSE, Dioxinskandale und dergleichen machen die Runde. Früher war mal Saurer Boden und das Waldsterben aktuell. Aber völlig aus dem Fokus der Aufmerksamkeit ist das Thema "Überbevölkerung" gerückt. Das war vor vielleicht 30 Jahren das große Angstthema. Heute früh kam mir der Gedanke, dass sämtliche großen Veränderungen, die wir seit wenigen Jahrzehnten in Gesellschaft, Politik und Wirtschaft feststellen, der Durchsetzunmg eines einzigen großen und geheimen Zieles dienen könnten: der Reduktion der Weltbevölkerung.

Der Neoliberalismus dient nicht der Stärkung des Kapitalismusses, sondern exakt jener "Implosion" *, die ich ihm seit Jahren prognostiziere. Die Schere zwischen Arm und Reich wird mit Hilfe dieser "Philosophie" absichtlich so weit geöffnet, dass am Ende möglichst viele Arme verhungern. Die Einführung der prekären Jobs in D und weltweit führen dazu, dass sich immer weniger Menschen wagen, eine Familie zu gründen. Die Nahrung wird vergiftet, um breite Bevölkerungskreise schleichend zu sterilisieren, die Patentierung von Lebewesen/Lebensmitteln (zB durch Monsanto) unter dem fadenscheinigen Vorwand, dass die Konzerne das Genom manipuliert und damit in ihren Besitz gebracht haben, dient einzig der Verteuerung und Kontrolle des Saatgutes und der Haustiere. Das veränderte und patentierte Genom aller genmanipulierten Spezies streut bekannt aus, und in wenigen Jahren dürften sämtliche Nahrungspflanzen und Nutztiere patentierte Gene enthalten, sodass Monsanto & Co. das alleinige Recht auf Vermehrung und Verkauf - ja selbst das Eigentum! - haben werden. Diese Aneignung sämtlicher Nahrung durch einige wenige Konzerne, die eine Kriegserklärung auf jegliche Vorstellung von Demokratie ist, wird nicht verhindert, sondern systematisch ausgebaut. Auch die Spekulation mit Nahrungsmitteln an der Börse, um die Preise hochzutreiben, wird systematisch vorangetrieben. Alle diese absichtlich durchgeführten Maßnahmen dienen der künstlichen Verknappung von Lebensmitteln, sodass voraussichtlich die ärmeren paar Milliarden Menschen verhungern werden.

* Implosion: Verringerung der Anzahl der Menschen, die vom Kapitalismus profitieren.

Nachtrag 21.02.: http://www.jungewelt.de/2011/02-19/046.php

Gehäufte Fälle drastischer Sanktionen gegen schwangere Hartz-IV-Empfängerinnen. Regierung bestreitet Problem.


Kaufen für die Müllhalde

http://videos.arte.tv/de/videos/kaufen_fuer_die_muellhalde-3700234.html

Die eingebaute Selbstzerstörung in fast allen Konsumgütern hat nicht nur Nachteile, wie der Film zeigt. Sie ist ein Motor für Innovationen und ein Garant für Arbeitsplätze. Allerdings sollte die Politik, die die Wirtschaft zu kontrollieren hat, darauf achten, dass

1. die geplante Lebendauer eines Produktes (Garantie, Gewährleistungsfrist) deutlich auf dem Produkt vermerkt ist, sonst wäre die Selbstzerstörung nichts als Betrug am Kunden und

2. dass der Einbau der Selbstzerstörung nur dann genehmigt wird, wenn das zerstörte Produkt vom Hersteller zwecks Recycling zurückgenommen wird. Da die Politik nicht kontrollieren kann, ob ein Produkt einen Selbstzerstörungsmechanismus aufweist oder nicht, sollte die Rücknahme nach Ablauf der Garantie bzw. nach der Selbstzerstörung bei allen Produkten Pflicht sein. Auch das Recycling schafft Arbeitsplätze.

Eine eingebaute Selbstzerstörung kann nur akzeptiert werden, wenn sie weder Betrug noch Verschwendung ist.


17.02.2011: Regierung immer noch auf neoliberalem Kurs

http://www.heise.de/tp/r4/artikel/34/34214/1.html

Von der Schattenregierung zur Bundesbank

Jens Berger 17.02.2011

Axel Weber geht, Jens Weidmann kommt – mit der Personaländerung an der Spitze der Bundesbank zementiert die neoliberale Ideologie ihre Macht

Wie schon angedeutet: Entweder ist sie verrückt oder sie verfolgt einen perfiden Plan. Ich vermute: beides trifft zu!


18.02.2011: Guttis Doktorarbeit

ist auch nur ne durch Dorf getriebene Sau. Ab und zu schließe ich mich gern der Herde und seinem Tierverhalten an und lasse Gedanken über das Thema ungebremst fließen. Unser Gutti ist ja der Mann, der für das Freischießen unserer Handelswege zuständig ist. Die Handelswege sind dem Neoliberalen das Allerwichtigste. Sie sind ungefähr so wichtig wie die Wege des Katholiken zu Gott im Himmel. Der Handel ist wichtig, nicht das, was gehandelt wird. Das ist wie beim Fernsehen. Den Intendanten ist die Quote wichtig, nicht der Gehalt der Filme. Dem Neoliberalismus ist Masse wichtig, nicht Klasse; wichtig ist ihm auch, dass keine Nation allein lebensfähig, autark, ist. Autark ist eine Nation, die ohne (Außen-) Handel leben kann. Autarkie kann nicht geduldet werden, da Autarke der Kontrolle der Herren der Welt entglitten sind. Selbstversorger können nicht erpresst werden und sind deshalb die wahren Feinde der Herren der Welt.

Unser Gutti und unsere Mutti, die Kanzlerin, beide sind Vorkämpfer für diese neoliberale Sache. Für beide gilt: Die Form ist alles, der Inhalt nichts. Eine Doktorarbeit ist eine Doktorarbeit, wenn sie formal richtig durchgeführt wurde. Ob Gutti sich etwas dabei gedacht hat, ist ohne Interesse. Mich hätte an Guttis Arbeit interessiert, ob der Mann irgend einen eigenen Gedanken hatte, eine eigene Idee oder Theorie, die er dann in Gestalt seiner Doktorarbeit geistig durchgekaut hat. Um diese eine neue Idee herum wird dann externer Stoff (mit Quellenangabe!) gesammelt, geordnet und analysiert. Es geht darum, die neue Idee dem Leser plausibel zu machen. Beweise gibt es ja nur innerhalb eines Denkmodells, niemals zwischen Modell und Realität. Das gilt auch für die "härteste" aller Wissenschaften, der Physik. Auch hier gibt es ausschließlich Glaubwürdigkeit, Überzeugungs- und Überredungskraft. Ich weiß, es hat sich in Physikerkreisen noch nicht herumgesprochen, dass es bei der Physik keine Beweise gibt; nur die Wenigsten wissen davon. Man kann nämlich stets nur Stimmigkeit innerhalb eines Denk-Modells beweisen, nicht die Übereinstimmung eines Modells mit einer angenommenen Realität. Ich weiß es, aber ein Doktor der Physik weiß das in der Regel nicht.

Die Neoliberalen, die ja derzeit die Realität erschaffen, lassen einzig den Materialismus/Physikalismus, gelten. Der Materialismus kennt ausschließlich Formen, keine Inhalte. Aus diesem Grund kann er nicht differenzieren zwischen Modell und Realität. Dem neoliberal transformierten Naturwissenschaftler sind Modell und Realität eins: Das Universum ist physikalisch! Eine Doktorarbeit im materialistischen Sinne kann kann nichts Neues erschaffen; sie kann nur Altes umformen, umsortieren.

Der Kern einer jeden Doktorarbeit ist im Titel (mehr oder weniger) verborgen. Um ihn herum wird Text gesammelt, geordnet und durchgekaut, der seinen Sinn ausschließlich in Bezug zu diesem Titel erfährt. Wichtig ist, ob der Titel eine Frage oder eine vorgegebene Antwort enthält.

Aber betrachten wir die Sache abwechslungsweise einmal aus alchemistischer Perspektive:

Man hat also einen Titel, zB "Verfassung und Verfassungsvertrag: konstitutionelle Entwicklungsstufen in den USA und der EU". Um diesen Titel herum wird externer Stoff gesammelt und zueinander in Beziehung gesetzt. Wichtig ist allein die Form, in welcher der Stoff um das Zentrum, den Titel der Arbeit, gruppiert wird. Es entsteht ein magischer Hexenkreis. Am Schluss der Arbeit muss der überzeugend/überredend geordnete Stoff destilliert und aus der Essenz muss dann ein lebendiger Dämon geschaffen werden, in der Sprache der modernen Wissenschaft "Mehrwert" genannt. Dieser Mehrwert jedoch ist primär ausschließlich dem Alchemisten, dem die chymische Hochzeit gelungen ist, zugänglich. Der Doktorvater kann eigentlich nur die ordungsgemäße Durchführung des alchemistischen Prozesse bestätigen und mit der Vergabe des Titels kundtun, dass der Handwerker sein Handwerk beherrscht. Ob es einen Mehrwert gibt, dem zudem die Kraft innewohnt, andere Bewusstseine zu infizieren (zu überzeugen/überreden), ist nicht im Fokus der modernen Wissenschaft.

Was ist "Mehrwert"? Er ist eine (neue!) Information, die nicht in der Stoffsammlung selbst enthalten ist. Er ist eine Neuschöpfung, keine Umgestaltung. Er ist der Anfang einer neuen Gedankenkette. Der Mehrwert löst automatisch eine Kaskade neuer Gedanken aus; er formt den gesamten Menschen, der den Mehrwert geschaffen hat, um. Er in-formiert den Alchemisten. Da diese neuen Gedankenkonstrukte ein Eigenleben haben, wurden sie von den Alten "Dämonen" genannt. Hilfsgeister im Dienste ihres Herren, der sie geschaffen hat. Ist das alchemistische ewige Gold geschaffen - ist der Alchemist erfolgreich in-formiert, indem er den Dämon in seine Seele integriert hat, ohne sich selbst zu zerstören, ist er ein anderer Mensch geworden. Er bekommt einen neuen Namen, zumindest einen Namenszusatz auf Lebenszeit. Wäre es anders, müsste man einem akademischen Alkoholiker, der seinen Verstand weggesoffen hat, den Doktortitel entziehen.

Echter Mehrwert lebt, und er pflanzt sich fort. Er infiziert alle "Gehirne", die ausreichend komplex sind, um die neue Idee empfangen zu können. Man recherchiere mal in meiner HP nach den Wörtern "Mem(e)" und "Dämon(en)". Mensch, die diese Art des "Doktorarbeitens" beherrschen, sind autark. Deshalb werden sie nicht toleriert. Heute sind ausschließlich Plagiate erlaubt, also Doktorarbeiten, die echte Arbeit nur simulieren, ohne einen Mehrwert zu generieren. Im Titel der Arbeit steckt kein Mehrwert mehr. Heute stehen im Titel stets vorgegebene Ergebnisse, die im Nachhinein ins bestehende Denkmodell, den Materialismus, eingepasst werden sollen. Doktortitel werden heute nur noch dann vergeben, wenn sichergestellt ist, dass kein Mehrwert entstanden ist. Insofern ist es vollkommen Schnurz, was Gutti damals gemacht hat, es sei denn, er hat tatsächlich einen Mehrwert geschaffen. Das wäre dann für mich interessant. Aber das Mehrwertschaffen ist, ja, wir wir wissen, heutzutage kein Kriterium; Kriterium ist allein, dass Guttis Arbeit nicht autark war, sondern der bestehenden Form entsprach. Der herrschende "Zeit-Geist" frisst seine Kinder, die kleinen Dämonen. Der Neoliberalismus ist der letzte Mehrwert, der geschaffen werden durfte. Seitdem wacht er nur noch darüber, dass nichts Neues mehr unter dem Himmel entsteht.

Einst Schufen Heisenberg & Co. in der Physik einen echten Mehrwert: die Quantentheorie. Doch berühmt wurden diese Schöpfer erst, nachdem es ihnen gelungen war, den Mehrwert aus der Theorie wieder zu entfernen. Die auf die Atome (Materie) wirkende (geistige) Vorstellungskraft (des Physiker-Alchemisten) wurde und durch die sog. "Unschärferelation" ersetzt. Das Subjekt des Physikers wurde aus der Theorie entfernt. Der Physiker verschwand. Übrig blieb die reine, quantitative, tote, sterile "objektive" Materie. Das Modell wurde zur Realität. Die Welt wurde zur Kulisse, zur Bühne, und hinter der Bühne ist nichts. In einem allerletzten Kraftakt hatte sich die Magie selbst weggezaubert. Die Welt wurde zur "entzauberten Welt" - hohl und ohne Sinn. Und kaum ein Mensch kann heute wissen, dass sich genau hinter dieser Bühne in diesem Nichts die wahren Magier, die echten Alchemisten, verbergen.

Gleichwie der Quantentheorie erging es auch dem Radikalen Kontruktivismus. Er wurde erst salonfähig, nachdem ihm die Schöpfer die Radikalität wieder genommen hatten, indem sie das konstruktive Element auf die Physik aufpflanzten, ohne die Physik selbst als Konstruktion zu benennen. Fortan wurde nur noch im Gehirn konstruiert und das Gehirn selbst nicht mehr als Kontrukt erkannt. Die Physik wurde unhinterfragt zur Basis des Universums. Das Modell wurde zur Realität. Alle Bereiche öffentlicher Lehre sind dieser systematischen Fälschung, die aus jeder Lehre eine Leere machen, ausgesetzt.

Trotzdem: Es gibt sie noch, Menschen, die Mehrwert schaffen können, Dämonen, neudeutsch "Meme", lebendige Gedanken sozusagen, die sich verhalten wie Viren, die das Genom verändern können, das menschliche Erbgut. Auf Doktortitel sind sie nicht angewiesen.

http://de.guttenplag.wikia.com/wiki/Plagiate Nachdem ich Obiges geschrieben hatte, suchte ich im Netz nach Guttis Dr.-Arbeit und fand diesen Link. Interessant ist nun, dass es bei Gutti um genau das geht, über das ich oben geschrieben hatte: um die Aufgabe der Autarkie, der Souveränität bei der Gründung der USA (und der EU). Frage: Was passiert, wenn alle Nationen ihre Souveränität aufgegeben haben? Die Antwort steht (u.a.) im obigen Text.

Ich habe bisher nur ein paar Stichproben genommen:

http://de.guttenplag.wikia.com/wiki/Seite_53-54

Bereits im November 1923 hatte R. N. Graf Coudenhove-Kalergi, geboren 1894 in Tokyo als Sohneines k. u. k. Diplomaten undeiner Japanerin, ein schmales Buch veröffentlicht114, in dem er seine Neigung, in Erdteilen zu denken und die Welt nach seinem persönlichen Ermessen zu formen, erstmals einer größeren Öffentlichkeit verriet.

Hier erfahren wir ein wenig von einem Mehrwerterschaffer: R. N. Graf Coudenhove-Kalergi. Interessant, wie sich die Inhalte mit dem von mir Geschriebenen decken!

http://de.guttenplag.wikia.com/wiki/Seite_381 Hier geht es um die "Entzauberung der Welt"! Interessant.

Immerhin hat Guttenberg (bzw. diejenigen, von denen er abgeschrieben hat), sich mit dem schöpferischen Prinzip, das hinter der Politik steckt, beschäftigt. Das allein zählt. Möglicherweise hat er verstanden, wie man aus einem Denkmodell eine Realität (für die Herde) macht. Um das zu klären, müsste ich allerdings jene Teile seiner Arbeit kennen, die authentisch von ihm verfasst worden sind.

Hätte Guttenberg die fremden Gedanken nicht wörtlich abgeschrieben, sondern umformuliert, was wirklich nicht viel Arbeit macht, hätte niemand sein Werk beanstanden können. Wir sehen, dass es nicht unbedingt schwer sein muss, eine Doktorarbeit zu schreiben, ohne ein einziges Tröpfchen eigenen Hirnschmalzes zu verschwenden. Man muss nicht wirklich kreativ sein, um so etwas fertigzubringen. Man muss nur systematisch arbeiten können: Stoff recherchieren, ordnen und das Puzzle schlüssig zusammensetzten. Ein paar Zitate, rein, der Rest wird mit eigenen Worten umformuliert, um nicht als Plagiator dazustehen und um vorzutäuschen, dass es auch Selbstfabriziertes gibt. Fertig.

Ich kenne aus meiner eigenen Studienzeit so einige Doktoranden (und Dozenten), die keine eigene Philosophie vorzuweisen hatten und trotzdem einen guten Abschluss schafften. Studenten mit eigenen Philosophien wurde das Leben hingegen schwer gemacht, denn ausgerechnet die wertvollsten Körner ihrer Arbeit, die neue Idee, konnten sie nicht belegen, geschweige denn beweisen. Ich kannte da einen, der mit allen Mitteln versucht hatte, der Natur einen Telos zuzugestehen (ein implizites Entwicklungsziel, einen Willen der Natur). Er schrieb darüber mehrere Bücher, aber er erntete nur Hohn und Spott. Meine Thesen vom Primat des Geistes lehnte er ab. Er suchte den Willen in der materiellen Natur. Da konnte auch ich ihm nicht weiterhelfen. Im Verlaufe mehrerer Diskussionen mit ihm wurde mir dann allmählich bewusst, dass die wahre Kreation niemals bewiesen werden kann. Sie fällt aus jeder echten sauberen wissenschaftlichen Arbeit heraus, gehört sozusagen nicht hinein, bleibt ein Fremdkörper im Text. Die wissenschaftliche Methode lässt Neues gar nicht zu. Mit ihr kann nur Bestehendes beliebig umgewälzt werden: Wie bei Hesses Glasperlenspiel. Man hat eine bestimmte Anzahl Perlen, und mit ihnen kann man beliebig viele neue Muster (Formen) kreieren, aber keine neuen Perlen, keine Inhalte.

Nachtrag 19.02: Ein weiterer Zeugenbericht: http://www.klaus-baum.info/2011/02/18/verkehrte-welt-des-abends-wenn-ich-fruh-aufsteh-des-morgens-wenn-ich-zu-bette-geh/

Nachtrag 20.02: Mein Rat an Guttenberg: Vordatierung der Doktorarbeit auf zB 1980. Dann haben alle andern von ihm abgeschrieben. Aber Spaß beiseite: Ich finde es höchst erstaunlich, dass Guttenberg angesichts nicht zu leugnender Tatsachen seine Missetat leugnet. Ich fürchte, dass er erst aufgrund dieses wirklich dummen Fehlverhaltens untragbar als Verteidigungsminister geworden ist. Trotzdem möchte ich Gutti noch nicht vollends verurteilen, zumal mir bewusst ist, dass JEDER Minister eine Leiche im Keller - ein Kompromat - liegen hat. Ohne Kompromat wäre Guttenberg niemals Verteidigungsminister geworten und er hätte niemals Einblick in die Erkenntnisse der Geheimdienste bekommen. Das Kompromat sichert die Verschwörung der Herren der Welt gegen das Volk. Man lese nach, was ich zum Suchwort "Kompromat" geschrieben habe (bei "Neuerungen" den Begriff in die Suchmaske eingeben). Vielleicht wollte Guttenberg ja wirklich die Rüstungsindustrie in die Schranken weisen. Das lassen sich diese Herren natürlich nicht bieten. Da holt man schon mal das Kompromat aus dem Giftschrank.

http://www.youtube.com/watch?v=CZ-Z9tfK88c

http://rottmeyer.de/?p=3335 Es ist ja nicht so, dass nur die Wirtschaftswissenschaft amokläuft. Der komplette Wissenschaftsbetrieb läuft derzeit amok. Der Guttenbergskandal kann als Symptom dieser Krankheit gesehen werden.

Nachtrag 21.02: http://www.klaus-baum.info/2011/02/21/eine-zusammenfassende-darstellung-der-affare-zu-guttenberg/

Herr zu G. ist ferner für die politische und wirtschaftlich bestimmende Klasse insgesamt von höchstem Wert. Jedenfalls ist niemand anders erkennbar, der dem Plebs beispielsweise den Weg in einen Dauerweltwirtschaftskrieg und einen Status als Staatssklave und Tagelöhner so gut wie er und seine Gemahlin schmackhaft zu machen verspricht.


21.02.2011: Fachkräftemangel, Rentenlüge

Ich hatte mehrfach behauptet, dass der angebliche Fachkräftemangel in Deutschland ein Schwindel ist. Hier ein Beleg: http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,746411,00.html

Auch dieser Link kommt in meine Belegsammlung: http://oeffingerfreidenker.blogspot.com/2011/02/wir-schrumpfen-wir-sterben-aus-immer.html Hier geht es um die große Vergreisungslüge der jeweils amtierenden Regierung, mit der die Erhöhung des Renteneintritsalters und die Rentenerniedrigungen, bzw. Provatisierung der Rentenversicherungen (als sog. Zusatzrente) begründet wurde.


22.02.2011 Was ist Wissenschaft?

Nachdem wir erfahren haben, dass die Uni Bayreuth eine Eliteschmiede ist, in der die Söhne und Töchter der Reichen ausgebildet werden, könnte es interessant sein, zu erfahren, was die Granden dieser Universität, an der auch Guttenberg seine "Dr."-Arbeit geschrieben hat, sich unter "Wissenschaft" vorstellen:

http://www.uni-bayreuth.de/universitaet/leitung_und_organe/Universitaetsverwaltung/abt3/download/fehlverhalten1.pdf

Wissenschaft äußert sich in Forschung und Lehre. Auch wenn sich Wissenschaft einer Definition wesensgemäß entzieht, so läßt sich mit dem Bundesverfassungsgericht doch wissenschaftliche Tätigkeit als alles das beschreiben, was nach Inhalt und Form als ernsthafter planungsmäßiger Versuch zur Ermittlung der Wahrheit anzusehen ist (BVerfGE 35, 79 (113)). Das methodenkritische Streben nach Erkenntnis (Forschung) und die systematisch angelegte Weitergabe und Verbreitung des Erkannten (Lehre) stehen demnach unter dem Gebot der Wahrhaftigkeit. Wissenschaftliches Fehlverhalten ist mit diesem Gebot nicht vereinbar.
Die Universität als Stätte von Forschung und Lehre muß für die Einhaltung dieses Gebots der Wahrhaftigkeit in besonderer Weise Verantwortung tragen. Sie nimmt ihre Verantwortung für ihre Absolventen auch dadurch wahr, daß sie den Studierenden im Studium die Grundsätze wissenschaftlichen Arbeitens und guter wissenschaftlicher Praxis vermittelt. Dies geschieht üblicherweise bereits in den Einführungen in das wissenschaftliche Arbeiten im Grundstudium. Hier sollte Sensibilität auch im Hinblick auf die Möglichkeit wissenschaftlichen Fehlverhaltens vermittelt werden. Gleichzeitig hat die Hochschule auch die Aufgabe, ihre Studierenden zu Ehrlichkeit und Verantwortlichkeit in der Wissenschaft zu erziehen.

Es ist äußerst befremdlich, dass die Definition von Wissenschaft vom Bundesverfassungsgericht, das in keinster Weise zuständig sein kann, vorgenommen wurde. Nur die Philosophie kann definieren, was Wissenschaft ist. Nicht einmal die Wissenschaft selbst kann das leisten, denn wo "sie" etwas definiert, betreibt sie Philosophie und keine Wissenschaft.

Seit wann entzieht sich die Wissenschaft wesensgemäß einer Definition? Ich fürchte, man hat hier Wissenschaft mit Philosophie verwechselt. Philosophie ist ein "methodenkritisches Streben nach Erkenntnis". Sie hinterfragt kritisch die jeweils angewandte Methode des Erkenntnisgewinns und ist dadurch "wesensgemäß" nicht klar zu definieren. In der Wissenschaft gibt es diese "Selbstbezüglichkeit" nicht.

Die Wissenschaft ist ein "ernsthafter planungsmäßiger Versuch" - stimmt! - aber nicht "zur Ermittlung der Wahrheit", sondern zur Ermittlung eines "Gewusst wie" ohne Kenntnis der Wahrheit! Wissenschaft ist eine Methode des Erkenntnisgewinns. Erkenntnisse, die außerhalb dieser Methode gewonnen werden, werden systematisch ignoriert. Wissenschaft kann nicht Wahrheit suchen, bzw. finden, sondern ausschließlich Machbarkeit. Wahrheit ist ein Begriff, der ausschließlich in der Philosophie und der Spiritualität, aber auch im Alltag, Sinn hat.

Das Bundesverfassungsgericht verwaltet eine dritte Art von Gesetzen. Sie hat weder etwas mit der Logik, den Gesetzen der Philosophie, noch mit den Naturgesetzen, den Gesetzen der Wissenschaft, zu tun. Zwar macht das Bundesverfassungsgericht Anleihen aus Logik und Naturgesetz, ist selbst jedoch eine normative Organisation, die im Prinzip alles zum Gesetz erheben kann, was Menschen tun und lassen können. Die Frage, was Wissenschaft sei, kann von einem Gericht nicht beantwortet werden.

Hat man eine derart verwurstelte Grundsatzerklärung verinnerlicht, ist für den Studenten kaum noch feststellbar, was genau ein Fehlverhalten sein soll. Vielleicht ist Guttenberg bloß der obigen völlig verschrobenen "Definition" von Wissenschaft zum Opfer gefallen.

Nachtrag 23.2.: Leserbrief:

Die Definition des BVerfG von Wissenschaft anzuführen von der Uni Bayreuth ist ein wenig seltsam. Denn natürlich ist das BVerfG nicht dafür zuständig zu definieren was Wahrheit ist. Das soll die "juristische Definition" aber auch gar nicht leisten. Der Sinn und Zweck der Definition ist, festzulegen, welches Verhalten im juristischen Sinne als wissenschaftlich zu definieren ist, und damit einen besonderen Schutz gegenüber staatlichen Regulierungen iSv Art. 5 III GG erhält. Er soll nicht klarstellen, was Wissenschaft in einem wahrheitsmäßigen Sinne ist. Juristische Definitionen stehen immer nur in einem Bezug zu einem Regelungszweck und sollen festlegen, was unter bestimmte Regelungsbereiche fällt und was nicht. Das hat mit Wahrheit nichts zu tun.

Der juristische Wissenschaftsbegriff ist denkbar weit. Jedes planmäßige Vorgehen mit dem Ziel der Wahrheitssuche. Darunter kann man natürlich auch Alchemisten, und Homöopathen fassen, und selbstverständlich auch Philosophen. Die Philosophie ist nach dem juristischen Begriff ja gerade die Königin der Wissenschaften, und geht weiter über den heutigen naturwissenschaftlichen Bereich hinaus. Deine Tätigkeit als Philosoph würde mit Sicherheit in den Schutzbereich der Wissenschaftsfreiheit fallen.

Eine Zeitlang wurde darüber diskutiert, den Schutzbereich enger zu fassen, und neben planmäßig, Kriterien wie rational nachvollziehbar hinzuzufügen, oder was unter planmäßig zu verstehen ist genauer einzugrenzen. Doch das BVerfG hat sich bewusst dagegen entschieden und den weitest möglichen Begriff geschaffen zum Schutze all dessen was Wissenschaft ist oder sein könnte. Warum? Gerade weil die Juristerei keine Deutungshoheit darüber hat, was Wissenschaft ist, und man die Möglichkeit von Paradigmenwechsel unter allen Umständen zulassen möchte. Das BVerfG ist sich nämlich durchaus bewusst darüber, dass was Wissenschaft ist, die Frage eines interaktiven Prozesses ist. Deswegen dieser denkbar weiteste Begriff.

Insofern möchte ich der Kritik an der Definition des BVerfG widersprechen. Sie schützt auch Dich ;-).

Gruß

M


23.02.2011 Bei Guttenberg steht die Form über dem Inhalt

Guttenbergs "Entschuldigungsrede" war eine Katastrophe, größer als die "Dr."-Arbeit selbst. Er behauptete frechdreist, - ich formuliere das mal in meinen eigenen Worten - er habe die Arbeit im Geisteszustand einer siebenjährigen Bewusstlosigkeit, quasi im Langzeitkoma, geschrieben. Ihm sei zu keinem Zeitpunkt des Schreibens seiner Arbeit bewusst gewesen, abgeschrieben zu haben. Dann sagte er, er werde den Dr.-Titel wieder zurückgeben, denn er habe nach Durchsicht seiner Arbeit festgestellt, dass er Unsinn geschrieben habe.

Falsch!!! Er hat keinen Unsinn geschrieben! Die Arbeit war sogar ausgesprochen gut! Er will doch bloß verschleiern, dass er ein Betrüger ist.

Diese Strategie ist entlarvend! Um zu vertuschen, dass er sich nicht an die formalen Bedingungen, die beim Schreiben einer Doktorarbeit einzuhalten sind, gehalten hat, lenkt er auf eine angebliche (aber nicht vorhandene) inhaltliche Schwäche ab. Seinen Dr.-Titel aufgrund inhaltlicher Mängel zu verlieren, ist offenbar nicht so schlimm, als ihn wegen eines Formfehlers zu verlieren.

Allgemeines zum wissenschaftlichen Arbeiten:

... In Nizza waren die Veteokapazitäten zwischen den Staaten gefestigt worden, bis am Ende die Einsicht Platz griff, dass das System insgesamt nicht mehr funktionieren würde. Nicht selten enstand in der Schlußphase des Konvents der Eindruck, als sollten dieses Mal die Vetokapazitäten gegenüber den gemeinschaftsbildenden Prozessen und Institutionen gestärkt werden...

Diese beiden Sätze (ich hätte annähernd beliebig viele andere Zitate anführen können) stammen aus Seite 76 zu Guttenbergs Arbeit. Ich verstehe nicht, wie es möglich gewesen sein soll, dass derartige Sätze vom Doktorvater Guttenbergs bzw. der Prüfungskommission nicht als Plagiat erkannt worden sein sollen. Die Universität trägt demnach die Hauptschuld an der Vergabe des Doktortitels!

Es ist vollkommen unmöglich, durch reines Nachdenken auf Nizza zu kommen, und darauf, dass am Ende eine "Einsicht Platz griff". Auch dass dort ein Konvent stattfand, und dass es dort Vetokapazitäten gab, kann durch reines Denken unmöglich herausgefunden werden. Also ist von vorneherein klar, dass derartige Aussagen mit Quellenangaben versehen sein müssen! Sämtliche Aussagen, auf die man nicht durch reines Denken kommen kann, müssen mit Quellenangabe versehen sein. Ohne Quellenangabe können ausschließlich Interpretationen (der Quelltexte) und Schlussfolgerungen sein.

Wäre mir Guttenbergs Dr.-Arbeit vorgelegt worden, hätte ich in fünf Minuten sicher erkannt, dass er die Arbeit nicht als wissenschaftliche Arbeit akzeptiert werden kann.

Auf Seite 16 finden wir den durch alle Medien geschleusten Satz aus der Einleitung:

„E pluribus unum“, „Aus vielem eines“ - so lautete das Motto, unter dem vor über 215 Jahren die amerikanischen Staaten zur Union zusammenfanden. Ein Motto, das programmatisch zu verstehen ist.

Auf keinen Teil des ersten Satzes kann man durch reines Denken kommen. Also muss der Satz ein Zitat sein! Da er nicht als Zitat gekennzeichnet ist, liegt ein Fehler vor. Der Betreuer der Arbeit hätte bereits an dieser Stelle einschreiten und sagen müssen: "Fehlende Quellenangabe"! Der zweite Satz ist eine Interpretation und Schlussfolgerung. Er darf - wenigstens theoretisch - ohne Quellenangabe - verwendet werden.

Am 18. Juni 2004 wurde europäische Verfassungsgeschichte geschrieben. Die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union einigten sich auf den Text des europäischen Verfassungsvertrages.

Auch dieser Satz kann unmöglich ohne Quellenangabe akzeptiert werden. Woher weiß Guttenberg, dass am 18.Juni 2004 europäische Verfassungsgeschichte geschrieben wurde? Entweder hatte er eine externe Quelle, die zitiert werden muss oder eine interne Quelle, nämlich die, auf der er über die Geschehnisse dieses besonderen Tage geschrieben hat (externe Fakten + Interpretation), die er dann - in der Einleitung - bewertet (Schlussfolgerung). In diesem Fall hätte er in eine Fußnote schreiben müssen, dass er sich auf Seite soundso seiner Arbeit bezieht.

Nachtrag 24.02: Trittinrede zu Guttenberg

Eine Welle der Enttäuschung auf Aufklärung rollt über die Welt: Diktaturen stürzen reihenweise, und auch zu Hause kommen die Betrüger ins Straucheln. Bei der Hamburger Landtagswahl verloren die Lumpen über 20 % ihrer Stimmen. Sie sagen zwar, das sei nicht auf den Bund übertragbar, aber wir wissen inzwischen, was wir von ihren "Analysen" zu halten haben. Ich möchte an dieser Stelle noch einmal betonen, dass nicht alle Politiker Lumpen sind. Sicher gibt es auch in der CDU anständige Leute, aber jene, die das Sagen haben, jene, die die großen Entwicklungen steuern, das sind derzeit noch die Lumpen. Wie lange noch? Die große Wahrheitswelle, die über die Welt rollt, macht Hoffnung!


Privatisierung von Krankenhäusern

http://notruf113.blog.de/2011/02/19/markterkundungsverfahren-uniklinikum-schleswig-holstein-10631864/


25.02.2011 Kriegsminister Guttenberg

http://www.klaus-baum.info/2011/02/24/die-etwas-andere-umfrage-aus-der-schweiz-man-nennt-ihn-hier-einen-kriegsminister/

Das Guttenberg-Virus hat fatale Folgen. Es verfälscht die Wahrnehmung, lähmt analytische Fähigkeiten, lässt die Grenzen zwischen richtig und falsch verschwimmen, zwischen Schein und Sein, zwischen Dichtung und Wahrheit. Das Virus hat nicht nur den Verteidigungsminister infiziert, sondern wurde von der Kanzlerin auch der Union verordnet, als Anti-Körper zur Immunisierung gegen schmerzhafte Wahrheiten.<<

Anmerkung dazu von mir (kb): Wer Augen hat, zu sehen; wer Ohren hat, zu hören; wer ein Gehirn hat, zu denken, weiß schon seit vielen Jahren, dass die Regierenden in Deutschland Ethik und Moral verhöhnen, und dass die Medien, allen voran BILD und SPIEGEL, durch permanente Wortverdrehungen die Menschen in Deutschland belügen und ihnen ein X für ein U vormachen. Ich hatte vor längerem schon einmal darauf hingewiesen, dass die Ruinierung von Wortbedeutungen ein altes Phänomen ist, das schon der mittelalterliche Dichter Gottfried von Straßburg reflektierte, aber diese schwarz-gelbe Regierung treibt es mit der Lügerei toller denn je.

Angela Merkels Entscheidung, an Guttenberg festzuhalten, stört mich am meisten die Begründung, Guttenberg habe nicht als Verteidigungsminister betrogen, sondern als Doktorand. Sie aber habe Guttenberg zum Verteidigungsminister berufen und nicht zum wissenschaftlichen Mitarbeiter. Mit ihrer Begründung zeigt Merkel, dass sie nicht den Menschen sieht, sondern allein die Funktion. Mit dieser Interpretation des Menschen kann jede Schweinerei schöngeredet und jede Verantwortung verwischt werden.

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