Tagebuch 30
von Hans-Joachim Heyer

9.6. - 27.6.2004

9.6.2004: Ivan Nagel: "Wie die meisten von uns saß Ivan Nagel in den Wochen und Monaten nach dem 11. September wie galvanisiert vor dem Fernseher und sah, wie dem Präsidenten der mächtigsten Nation und seinen unberatenen Beratern die Worte im Munde wie giftige Atompilze zerfielen und in den Äther stiegen. Atavistische, unverhohlen kriegslüsterne Vokabeln, die sich kaum von der paranoischen Rhetorik der terroristischen Angreifer unterschieden. Er sah, dass Bush, Rumsfeld und Co. nicht sahen, was sie anrichteten mit ihrem einschüchternden Imponiergehabe, das einen Gegner, dessen einzige Waffe die Furchtlosigkeit ist, gar nicht einschüchtern, wohl aber eine Unzahl weiterer Gotteskrieger zeugen kann und wird. Und es schrillten bei ihm alle Alarmglocken. Er saß da, „gewürgt von Ekel und Entsetzen, die ich so nur als Kind vor dem Radio der Hitler-Zeit gespürt hatte; dann nochmals vor den Osteuropasendern in Stalins letzten Jahren. Ich lernte damals: Wer lügt, der mordet.“

Die Lügen des Krieges

Starke Worte. Doch das Publikum neulich in der Berliner Akademie der Künste, wo Ivan Nagel auf Einladung des Präsidenten Adolf Muschg einige seiner Texte las, lauschte mit hörbar nachdenklichem Schweigen nicht allein wegen dieser deutlichen Worte und zugespitzten Wahrheiten. Die „imperiale Anmaßung“ der US-Politik, ihren „dummen Machiavellismus“ zur Rechtfertigung „gerechter“ Kriege mit „Teppich- und Streubomben“ gegen bettelarme unschuldige Völker haben auch andere schon beklagt, von Susan Sontag bis zu dem Poltergeist Michael Moore. Ivan Nagels Worte haben Gewicht, weil sie verbürgt sind mit ganzer Existenz. Die Lektion „Wer lügt, der mordet“ war das kleine Einmaleins seiner Kindheit. Wer dem mörderischen Lügensystem der Nazis nur mit falschem Namen, mit gefälschten Papieren entkommen konnte, ist allergisch gegen „Falschwörter“. Für ihn bedeuten sie Freiheitsberaubung, Nichtigerklärung dessen, was man ist, Auslöschung. Die Lügen des (Irak-)Krieges bedeuten: Auslöschung von Lebendigem. Zum Beispiel Menschen." (Zitat aus "Die Zeit" http://www.zeit.de/2004/18/Glosse-Lit-18)

10.6.2004: Joachim Bublath: "Evolution - die große Lüge?" (ZDF, 9.6.2004, 22.15 Uhr) In dieser Fernseh-Wissenschaftsserie versucht Joachim Bublath offensichtlich den Beweis anzutreten, daß meine These vom Tod der Wissenschaft richtig ist. Statt zu zeigen, wie Wissenschaft funktioniert, begab sich dieser "Wissenschaftler" Bublath auf das Terrain der skrupellosen, niveaulosen Meinungsmacher und Manipulateure. Er pickte sich die schlechteste aller möglichen Kritiken an der Evolutionstheorie heraus und ließ die Evolutionstheorie im Vergleich mit ihr glänzen. Offensichtlich war er sich bewußt darüber, daß seine geliebte Theorie, gemessen an echter, wissenschaftlicher und philosophischer Kritik, wesentlich schlechter aussehen würde; also verriet er das Prinzip wissenschaftlicher Anständigkeit und setzte auf billige Lüge und Publikumsverarschung. Von Kritik, wie ich sie in Evolution.html, Evolution1.html, Evolution2.html, Evolution3.html übte, oder wie sie in http://www.intelligentdesign.de.vu/
http://www.intelligentdesigner.de/
http://members.aol.com/loennigwe/
http://www.zillmer.com/index.htm

zu finden ist, finden wir bei Bublath nicht die geringste Spur!
Zuerst einmal hätte Bublath darauf hinweisen müssen, daß die Evolutionstheorie gar keine Theorie im wissenschaftlichen Sinne ist, denn sie enthält den Zufall als theoretisches Element. Eine Theorie ist dann eine Theorie, wenn sie einen Mechanismus darstellt, der einen vorliegenden Sachverhalt erklärt. Wenn mich zB jemand fragt, warum dieser oder jener Baum runde Blätter habe und ich antworte, das sei zufallsbestimmt, habe ich mit dieser Antwort bloß meine Unwissenheit kaschiert. Ehrlicherweise hätte ich sagen müssen, daß ich es nicht wisse. Eine Erklärung schließt IMMER den Zufall aus; wenn eine Erklärung den Zufall enthält, ist sie keine Erklärung. Die Ev.-Theorie taugt ausschließlich zu Pseudoerklärungen wie folgende Beispiele zeigen:

Eine Spezies stirbt aus. Der Ev.-Theoretiker: "Wenn sie ausstirbt, dann ist sie wohl nicht fit genug gewesen". Schafft sie die Kurve schließlich doch noch, paßt sich an und vermehrt sich dann wieder, sagt der Ev.-Theoretiker: "Diese Spezies war wohl fit genug gewesen!" Bei einem Aufprall eines Meteoriten sterben die Saurier aus. Der Theoretiker: "Die Lebensgrundlage der Dinos war wohl zerstört!" Hätten die Dinos überlebt, hätte er gesagt, sie hätten (zufälliges) "Glück" gehabt.

An Beispielen wie diesen zeigt sich: Die Theorie erklärt gar nichts. Sie macht alles immer nur im Nachhinein für sich zurecht. Alles hätte auch anders ablaufen können. Die Theorie verschleiert immer dieselbe Antwort: "Ich weiß es nicht!" Wären Bakterien und tote Steine das "Fitteste" gewesen - sie überstehen fast JEDE Katastrophe - hätten die Theoretiker gesagt, laut Evolutionstheorie kann kein "höheres" Leben entstehen. Wenn etwas existiert, ist es immer leicht, zu sagen, es müsse so entstanden sein! Aber diese Antwort ist keine Antwort!

Nein, die Einwicklung des Lebens auf der Erde ist ein Kampf gegen die Evolution. Diesen Kampf kann man nicht in die Evolutionstheorie einbauen! Man darf nicht behaupten, die Evolution entstehe dadurch, daß die Lebewesen im Kampf gegen die Evolution diese erst in Gang setzen würden. Die höheren Spezies sind nicht die besser Angepaßtesten oder die Widerstandsfähigsten, sondern sie sind die Schwächsten. Am stärksten sind die toten Steine, am schwächsten die Evolutionstheoretiker. Sie müßten lange ausgestorben sein!

Laut Bublath & Co. ist zuerst die unbelebte Natur entstanden (Urknalltheorie), dann die belebte Natur (Evolutionstheorie) und schließlich im materiellen Gehirn der Geist des Menschen, welcher dann die Urknall- und die Evolutionstheorie entwickelten. Ich denke, in meinen Aufsätzen ausreichend nachgewiesen zu haben, daß wir als Menschen erst einmal unsere Theorien haben, mit denen wir unsere Selbst- und Weltwahrnehmungen ordnen. DANACH erleben wir die Welt so, als sei sie per Urknall und Evolution entstanden. Die Annahme, Theorie und Realität seien deckungsgleich, ist eine weitere, ungeschriebene, unausgesprochende Metatheorie. Nie hat ein Wissenschaftler je Aussagen dazu gemacht, wie genau Theorie und (angenommene) Realität übereinstimmen. Zu einer solchen Metatheorie ist die Wisenschaft auch schlichtweg unfähig.

IMMER pocht Bublath auf Ockhams Rasiermesser: Von zwei alternativen Theorien wähle die Wissenschaft immer die einfachere, die dassselbe wie die kompliziertere leistet. Nur bei der Urknall- und der Evolutiionstheorie macht er Ausnahmen. Hier verwirft er ohne Grund die einfachere Theorie, die besagt, die Welt sei für uns erst einmal Interpretation aufgrund von Theorien. Die Annahme, es gebe eine objektive Realität jenseits der Theorie, ist eine weitere Theorie, eine Metatheorie. Wir können grundsätzlich nie unsere Interpretationen verlassen und die Welt sehen, wie sie wirklich - ungedeutet - ist. Also begnügen wir uns mit dem, was wir sicher wissen (so müßte ein echter Wissenschaftler argumentieren!!!!!); schließlich wollen wir nicht wild herumspekulieren. Wir HABEN ausschließlich unsere Deutungen! Wir machen Funde, zB Saurierknochen - allein das sind schon Deutungen, und dann sortieren wir diese Deutungen in das Deutungssystem namens Evolutionstheorie ein, wobei wir Anomalien dazu nutzen, das alte Deutungssystem zu modifizieren. Dieses Deutungssystem steht nicht allein im Raum: Es hat ein Fundament: andere Deutungssysteme, die Voraussetzung für die Evolutionstheorie sind. Diese Voraussetzung ist die Kausalität - wieder so ein Interpretationssystem, von dem wir nur die mythische Vorstellung haben, sie spiegele die Realität wider!

Ach , und dann der Schwindel aller Wissenschaftler und Bewußtseinsforscher (zB Peter Bieri (Werkstatt5.html)) von der Geschlossenheit des wissenschaftlichen Systems (des Physikmodells)! Wenn man alle Ungereimtheiten ignoriert, ist das System leicht geschlossen. Man macht sich einfach blind für die Öffnungen, die da sind: Fehlende Erklärungen für alles, was das Leben ausmacht: Leben schlechthin kann NICHT erklärt werden! (für Physiker sind wir bloß ein Haufen toter Atome). Ebensowenig Bewußtsein, Feier Wille, Ziele, Geist. Alles Wesentliche ist Metaphysik - für Physiker (Naturwissenschaftler) Unsinn! Selbst der Begriff "Evolution" ist schon metaphysisch: Er spricht von einem Aufstehen, einer Höherentwicklung. Aber WAS "höher" bedeutet, ist schon nicht mehr Teil des "geschlossenen" Systems "Naturwissenschaftsmodell". Ohne diese ach so verschmähte Metaphysik gäbe es keine Physik! Es gibt keine metaphysikfreie Wissenschaftssprache - und es WIRD NIE EINE GEBEN, weil es ohne die Metaphysik prinzipiell nicht geht. Auch der Begriff "Information" ist metaphysisch, da ausschließlich bewußte Wesen mit Information umgehen. Eine blinde Natur kennt keine Information. Die Wissenschaft hat keinerlei Vorstellung davon, wie in unbewußten Systemen Informationen entstehen sollen.

Alles in allem bleibt es dabei: Die Wissenschaft ist auch bloß ein Mythos. Die Welt ist Geist und Seele. Alles Materielle einschließlich Urknall und Evolution, sind Träume von Seelen. Bublath erzählt Sklavenmärchen, die zur Freiheit Geborene versklaven sollen. Ich erzähle in meiner HP Märchen von freien Menschen, die sich weiterentwickeln nach eigener Definition von dem, was "weiter" bedeuten soll. Ich erzähle den Mythos vom Menschen, der zum Übermenschen, zum Engel und zum Gott werden kann, aber auch zum Sklaven, zum Dämon, zum Teufel und zum toten Stein. Der Leser hat die freie Wahl!!!

11.6.2004: Leserbrief:

in Evolution2.html schreibst Du u.a.:

Heyer: "Frage an Sie als Programmierer eines "Weltsimulationsprogramms": Was ist erfolgversprechender: Das Geschehen auf dem Monitor beobachten und Schlüsse daraus ziehen oder das Geschehen auf dem Monitor beobachten, Schlüsse daraus zu ziehen und das Programm zu verändern? - Zweifelsohne Letzteres. Meiner Meinung nach sind viele Wissenschaftler allzu praktisch, empirisch orientiert und benutzen ihre Theorien als Datensätze, anstatt ihre Theorien zu leben. Dazu müssen die Theorien allerdings sehr tief in den eigenen Geist eindringen; man muß sich ihnen mit Haut und Haar aussetzen, bis das Wunder geschieht und diese Theorien zu Aprioris für Wahrnehmung werden. Das ist mein Projekt."

Also das ist sehr interessant; ich glaube, ich komme einem wahren Verständnis Deiner Philosophie immer näher.

Ich lese gerade die Briefe des Physikers und Nobelpreisträgers Wolfgang Pauli (1900 - 1958). Bin durch eine Synchronizität auf Pauli aufmerksam geworden...

... Am nächsten Tag fand ich die folgende Textstelle [http://www.psychovision.ch/synw/wolfgang_pauli_weltseele.htm]. Den Text kannte ich zwar schon, diese spezielle Stelle hatte ich aber zuvor geflissentlich „überlesen“:

Äusserst interessant und bedenkenswert scheint mir jedenfalls, dass der Briefwechsel zwischen Wolfgang Pauli und C.G. Jung mit einem Brief Jungs vom August 1957 über das UFO-Phänomen endet. Wir sind nicht darüber unterrichtet, was Pauli davon hielt. Doch wissen wir, dass die Idee einer möglichen Ablösung der "schwarzen Messungs-Messe" der Quantenphysik durch eine bewusstere Form der Magie ihn nicht mehr losliess. Als er vier Jahre später in das Rotkreuz Spital schräg gegenüber seinem ETH-Büro in Zürich eingeliefert wurde, wo er am 15. Dezember 1958 sterben sollte, fand man nach seinem Tod seine letzte Lektüre. Es war das Buch Der Magier, Das Leben des Albertus Magnus, München, 1949 von Rudolf Baumgardt.

Wolfgang Pauli war einer der Mitbegründer der Quantentheorie und obwohl er in der Öffentlichkeit relativ unbekannt ist, galt er unter seinen Kollegen als das größte Genie.

War Pauli ein Gnostiker? http://www.stephan-selle.de/Lesefruchte/Pauli/pauli.html [sehr empfehlenswerte Webpage zu Pauli)

Durch die merkwürdige Dichotomie im Werk, die “weiße” und die “schwarze” Magie (Quantenphysik und Psychologie als Grenzwissenschaft) befindet sich Pauli in bester Gesellschaft, der von Newton nämlich: erst spät fand man heraus, dass der Begründer der modernen Naturwissenschaft den weitaus größten Teil des ihm von seinem Schöpfer zugemessenen Erdenlebens mit Alchemie verbrachte.

Ich kaufte mir also aus dem Springer-Verlag den Band IV/Teil II mit den Briefen Wolfgang Paulis aus den Jahren 1953-54. (Warum gerade diesen Band? Weil ich ihn preisgünstig bekam ,-)

Und da heißt es jetzt in Brief Nummer 1853 Pauli an Körner vom 27. Juli 1954 u.a.:

Eine kritische Bewertung der heutigen Gesamtsituation der Naturwissenschaften – namentlich im Hinblick auf die Beziehungen von Physik zu Biologie, Para-Psychologie – macht mich glauben, daß der Beobachter in der heutigen Physik immer noch viel zu stark „losgelöst“ ist. Die „Trennung“ zwischen „Beobachter“ und „beobachtetem System“ scheint mir in der heutigen Quantenphysik zu scharf, nämlich schärfer als es (im weitesten Sinne) „dem Leben“ enspricht. Der Beobachter „sollte“ sich wohl mit-wandeln bei seinen „Beobachtungen“ (im Einklang mit der Alchemie und mit den „Wandlungsmysterien“ aller Religionen) wodurch seine Freiheit (liberum arbitrium), die zur „realistischen“ Auffassung immer schon komplementär gewesen ist (Paradoxie der Subjekt-Objekt-Relation), noch mehr explizite in die Naturerklärung eingehen würde, als es in der heutigen Naturwissenschaft der Fall ist. („Relativ-Realität“ zur Einstellung und Bewußtseinslage des beobachters.)

Ist das nicht der Hammer? Das entspricht genau Deiner Forderung, die eigenen Theorien zu leben und diese „sehr tief in den eigenen Geist eindringen“ zu lassen, „bis das Wunder geschieht und diese Theorien zu Aprioris für Wahrnehmung werden.“ Auch erkannte Pauli schon damals, daß die Freiheit des Beobachters EXPLIZIT in die Naturerklärung mit eingehen müsse und nicht, wie es heute geschieht, durch die „realistische“ Auffassung (um Paulis eigene Worte zu benutzen) gänzlich weggeleugnet wird!

Leider starb Pauli viel zu früh!

Gruß,

2. Brief:

Aus "Evolution2.html": Heyer: "Der Wissenschaftler arbeitet nicht an sich selbst; sondern will derjenige, der er ist, bleiben, und will die Außenwelt verändern. Daß er dann - nichtintendiert (!!!) von der veränderten Außenwelt verändert wird, nimmt er in Kauf. Der Philosoph lehnt solche nichtintendieren Prägungen seines eigenen Geistes ab. Er versucht deshalb, bewußt an sich selbst zu arbeiten. Er kennt die Subjekt-Objekt-Beziehung und arbeitet am Subjekt, um das Objekt zu verändern. Der Wissenschaftler lehnt das Subjekt ab, arbeitet am Objekt und WIRD am Subjekt unbewußt verändert."

Pauli an Jaffe [Brief 1865] vom 10. August 1954:

Der „Beobachter“ der Mikrophysik greift erst ein, dann drückt er sich wieder. Er opfert nicht sich selbst, sondern ein Stück Außenwelt. Dann löst er sich wieder los und verschafft sich Kenntnisse mit seinem kalten „Mondauge“ – ohne seinen Pelz naß zu machen.

Plötzlich hatte ich ein merkwürdiges Gefühlserlebnis. Die „Beobachtung“ der Mikrophysik erschien mir wie eine Art schwarzer Messe, und ich empfand Reue. Reue gegenüber der Materie, die mir wie ein malträtiertes Lebewesen erschien. (Biologische Implikation).

Das Opfer der schwarzen „Messungs-Messe“ in der Außenwelt wandelt nämlich nur deren Zustand nicht aber den Beobachter.

Pauli an Fierz [Brief 1864] vom 10. August 1954:

Vergleicht man diesen „Rhythmus der Beobachtung“ in der Physik mit anderen, von alters her üblichen Opfern und Wandlungszeremonien (z.B. ... in der Messe), so fällt einem doch auf, daß in der Physik nichts Ideelles, das bleibt, dabei ensteht (... die aufzubewahrende Hostie in der Messe etc.). Eine Integration, das Enstehen einer Ganzheit von Beobachter und beobachtetem System kommt nicht zustande. Ersterer bereichert zwar sein Protokollbuch, „trennt sich“ dann aber wieder vom Objekt (= beobachtetem System), macht sich irgendwie „dünne“ (wie man in Berlin sagt).

Es ist das nicht nur ein Unterschied der quantenmechanischen Beobachtung von den zitierten Zeremonien, sondern auch ein solcher von biologischen Anpassungserscheinungen von Organismen im Pflanzen- und Tierreich, ...(...) Auch ist das Auftauchen eines neuen Inhalts im Bewußtsein ein „Phänomen“, das einerseits der physikalischen „Beobachtung“ vergleichbar ist, bei dem aber doch andererseits dem Beobachter nachher etwas „einverleibt“ ist (Erinnerung, die ja dem Wesen des Bewußtseins ausmacht), ohne daß das „Beobachtete“ getrennt und selbständig weiterbesteht.

Dies alles führte mich dann auf weitere, etwas mehr phantastischer Gedankengänge. Es könnte doch sein, daß wir die Materie, z.B. im Sinne des Lebens betrachtet, nicht „richtig“ behandeln, wenn wie sie so beobachten, wie wir es in der Quantenmechanik tun, nämlich vom inneren Zustand des „Beobachters“ dabei ganz absehend.

Es kommt mir so vor, wie wenn die nicht beobachteten „Nacheffekte“ der Beobachtung dann doch eintreten würden (als Atombomben, allgemeine Angst, „Fall Oppenheimer“ z.B. etc.) aber in einer unerwünschten Form. Die berühmte „Unvollständigkeit“ der Quantenmechanik (Einstein) ist doch irgendwie – irgendwo tatsächlich vorhanden, sie ist natürlich gar nicht behebbar durch Rückkehr zur klassischen Feldphysik (das ist nur ein „neurotisches Mißverständnis“ Einsteins), hat vielmehr zu tun mit ganzheitlichen Beziehungen zwischen „Innen“ und „Außen“, welche die heutige Naturwissenschaft nicht enthält (die aber die Alchemie vorausgeahnt hat und die sich auch in meiner Traumsymbolik nachweisen läßt, von der ich meine, daß sie gerade die eines heutigen Physikers charakterisiert.)

Ich bin mit diesen vagen Gedankengängen an die Grenze des heute Erkennbaren gekommen und habe mich sogar der „Magie“ genähert. (...) Dabei bin ich mir darüber klar, daß hier die drohende Gefahr eines Rückfalls in primitivsten Aberglauben besteht, ...

Gruß,

12.6.2004: Neues zur Evolutionstheorie: Als ich noch an der Mainzer Uni studierte, hatte ich die Gelegenheit, einen Biologieprofessor (Prof. Dr. J.) nach dem ihm überzeugendsten Hinweis auf die Richtigkeit der Evolutionstheorie zu fragen. Er dachte nicht lange nach und nannte dann als Beispiel den Schneehasen (auch Bublath zeigte in seiner Sendung den Schneehasen). Als das Klima schlechter wurde und der Schnee länger liegenblieb, blieb ein gewisser höherer Prozentsatz der helleren Hasen gegenüber den dunkleren von Räubern verschont, konnten im Durchschnitt mehr Nachkommen hochbringen, sodaß sich im Verlaufe von Jahrtausenden die (im Winter) hellen gegenüber den dunklen durchsetzten.

Dieses Beispiel ist doch sehr überzeugend oder? Jedenfalls für einen Wissenschaftler, der keine Ahnung von Philosophie hat - und welcher Wisenschaftler hat das schon; schließlich bekommt er von seinen Kollegen, den Philosophieprofessoren, vom "Tod der Philosophie (Odo Marquard) zu hören, also braucht man sich nicht weiter drum zu kümmern! Aber echte Philosophen (gibts an der Uni bestenfalls als hungerleidende, unbezahlte Privatdozenten) wissen, daß bei diesem Beispiel die Evolutionstheorie nicht bewiesen oder bestätigt, sondern bereits vorausgesetzt, wird!!!!! Soooo funktioniert Wissenschaft nicht, meine Herren! So funktioniert Magie...

Um Naturprozesse so beobachten und beschreiben zu können, wie der Biologe und Bublath es taten, muß die Evolutionstheorie bereits fest im Beobachter verankert sein. Der Beobachter darf sich dieser Tatsache nicht bewußt sein! Diese Theorie spiegelt nichts als die unbewußt gewordene Methode des Beobachtens, wie sie Evolutionstheoretiker vormachen und alle von ihnen in den Bann Gezogenen nachmachen, wider.

Ein magisch denkender Mensch, einer, der nicht in der kausal/rationalen Dingwelt von materiellen Leibern in materiellen Umwelten, die von Naturkräften determiniert sind, lebt, sondern in der oben von Pauli angedeuteten Sinnwelt, in welcher der Mensch DENKEN und damit von materiellen Vorgaben, zB der Evolution, ABWEICHEN, ja, sie sogar widerlegen, kann, gibt es gar nicht dieses Szenario von den Schneehasen, bei denen ein winziger Prozentsatz der helleren größere Überlebenschancen habe usw.. Der Magier sieht überall nur die Traumwelten der bewußten Individuen. Er sieht, daß alle Wesen, die Bewußtsein haben, träumen, und daß diese Träume jeweils das materiell widerspiegeln, was diese Wesen als plausibelste Welt-und Selbsttheorie haben. Der Magier sieht nicht nur die weltlichen, mechanischen, "evolutionären" Körper der Wesen und der Umwelt; er sieht auch ihr multidimensionales, überweltliches, ja, weltfreies Denken und Fühlen.

Betrachte nicht nur den Körper, sondern auch den Geist. Der Mensch ist nicht nur physischer Leib (dann wäre er der blinden, tumben Evolution ausgesetzt. Das glauben bloß dumme Biologen, die von ihren eigenen Theorien bereits verblödet sind). Der Mensch kann über das Körperliche (das Physikmodell) hinausdenken! Er kann denken, was ein Leib (nach Def. der Biologen) nie nachvollziehen kann. Er hat kreative Phantasie. Diese Phantasie - die KUNST des Lebens - kann den Leib willentlich verändern, denn der Körper ist ein Selbstmodell (ein Modell des Geistes); Es gibt Körper und Geist. Es ist ein Fehler, den Geist zu leugnen. Die Evolutionstheorie leugnet den Geist, also ist sie falsch. Daß die heutigen Menschen mit ihren geistigen Theorien (Pantasien) nicht mehr ihre Körper verändern können, zeigt nur die Schwäche ihrer Theorien, nach denen sie leben. Es zeigt nicht, daß der Mensch keinen Geist habe, wie die Evolutionstheoretiker behaupten.

Nicht die Gesetze der Evolution sind unsere Grenzen, sondern die schiere Macht derer, die uns mit Theorien wie der Evolutionstheorie zu Sklaven gemacht haben. Daß die modernen Menschen die Macht solcher Theorien nicht mehr wahrnehmen können, widerlegt nicht meine Theorie von der Macht der Theorien, sondern bestätigt, daß die Evolutionstheorie den Menschen blind und geistlos macht!

Als Schorsch Dabbelju Saddam angriff, hätte Saddam denken müssen: "Oh, ich bin evolutionstechnisch der Unterlegene und muß nun das Feld räumen, damit bei mir Geist und Leib übereinstimmen!"
Er dachte jedoch: "Ich werde alles tun, um diesen evolutionstheoretisch überlegenen Schorsch fertigzumachen! Ich pfeife auf die Evolution! Ich versuche sie außer Kraft zu setzen!"
Jetzt kommt der deutsche Biologieprofessor, den die Amerikaner mit hohem Gehaltsangebot nach Amerika gelockt haben und sagt: "Ätsch: Geht nicht! Denn indem du gegenankämpfst, erfüllst du die Spielregeln der Evolution!"
Und der schlaue Saddam sagt: "Dann ist deine beschissene Theorie eine Allestheorie* und damit unwissenschaftlich. Sie ist ein Mythos, ein magischer Bannfluch, eine Falle für den menschlichen Geist!"

* Eine Allestheorie ist eine Theorie, die nicht widerlegt werden kann, weil sie alle Widerlegungen als Bestätigung umdeutet. Dadurch wird die Theorie zum System - und Syteme sind magisch.

15.6.: Ergänzung: Viele 1000 braune Hasen kommen im Schnee um. Aber einige begreifen, daß ihre Fellfarbe sie verrät. Sie versuchen sich dann neben dunklen Steinen oder Büschen zu verstecken. Sie wollen mit der Umwelt verschmelzen, unsichtbar werden. Das erweckt die Sehnsucht, weiß zu werden. Helle Farbe gilt fortan als attraktiv. Der Hasenmann sucht sich mit Vorliebe eine helle Frau und umgekehrt.

Ich meine, man sollte das körperliche und das geistige Lernen nicht trennen. Wir sind eins, also hat unser geistiges Lernen körperliche Wirkungen. Das mal grundsätzlich! Es ist ein Fehler, alles aufs Körperliche und damit Physikalische zu reduzieren. die Gene sind unsere tiefsten Erinnerungen. diese können von dem, was wir "mit dem Gehirn" lernen, verändert werden. Beweis: Früher, als ich noch falsch dachte, war ich oft körperlich krank; heute werde ich kaum noch krank, weil Körper und Geist nicht mehr im Widerspruch leben.

Mehr zur Evolution: s. notiz4.html#0905

16.6.2004 - Massengehirnwäsche (und Ulyssestag!):

Im Medium von Klatsch und Tratsch (Fernsehen) beobachten wir die soziale Komplexität unserer Welt und trainieren so unsere soziale Geschicklichkeit. Wer hat was mit wem? Statt also, wie es die Vertreter der Gutenberg-Galaxis ganz selbstverständlich unterstellen, die Massen zu verblöden, funktioniert Fernsehen als Schule der sozialen Intelligenz. Was soll ich glauben? Was kann ich hoffen? Was darf ich begehren?

Die Antworten darauf gibt die gute Unterhaltung in den Massenmedien, die uns mit einem Set von Überzeugungen und Wünschen versorgen. Das ist der praktische Humanismus des Fernsehens. Es leistet konkrete Lebenshilfe bei der Flucht aus der Komplexität. Vorm Fernseher und im Kino haben wir gelernt, was uns keine Schule und kein Elternhaus beibringen konnte: So also geht man mit Frauen um; so funktioniert die Welt; das ist Glück! Das war und ist die Welt der Stars, die Geburt der großen Gefühle von Ruhm und Ehre - und natürlich der demokratische Mythos des Erfolgs. Was man von Film und Fernsehen derart lernen kann, nennen Anthropologen "behavioral literacy". (Quelle: http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,302357,00.html)

Mein Kommentar: Das Zitat entstammt einem Essay von Norbert Bolz mit dem Titel "Warum Denken unmodern ist". Nun, es war noch nie modern, sonst bräuchten wir heute nichts von den zweieinhalbtausend Jahre alten Denkern Gautama Buddha, Lao Tse oder Sokrates zu wissen. Die Heutigen beschäftigen sich immer noch mit diesen alten Denkern, weil danach so wenig passiert ist in dieser Hinsicht. Platon zu lesen lohnt, weil allzuviel Geschriebenes danach nicht lohnt!

Ich bin mir nunmehr sicher, daß in meinem Streit mit modernen Wissenschaftlern und Philosophen beide Seiten Recht haben: Sie haben Recht mit ihrer Behauptung, der Mensch sei eine bewußtlose Reiz-Reaktionsmaschine; ich habe Recht mit meiner Behauptung, es gebe Bewußtsein und den freien Willen. Mein Fehler war, von mir auf alle anderen Menschen zu schließen. Ich schloß von meiner (Willens-) Freiheit auf die mögliche (Willens-) Freiheit aller anderen Menschen. Das war mein Irrtum. Heute weiß ich, daß vielleicht einer von 200 die geistigen Voraussetzungen dafür hat, bewußt und damit zum Kreator seiner selbst, also fähig zur Ausübung eines indeterminierten echten Willens - zu werden. Einer von 200 wird vielleicht wie Paul Atreides in den Äther rufen: "Vater, der Schläfer ist erwacht!" ohne zu lügen und ohne zu irren.

Bei meiner Ursachenforschung über diesen gravierenden Unterschied in den Denkstrukturen der Menschen kam ich zu dem Ergebnis, daß die Unfähigkeit, Interpretation und "Ding an sich" auseinanderzuhalten, Ursache der Objektivation des ursprünglich subjektiven Menschen ist. Wie Morpheus (oder Spencer Brown, ich glaube auch Niklas Luhmann) richtig sagte: begann (alles) mit einer Unterscheidung! Die Menschen, die nicht unterscheiden, die also für objektiv gegeben halten, was sie in Wahrheit interpretiert haben, weil sie nicht wissen, daß sie in ihrer persönlichen gedeuteten Welt leben, stecken drin in der Falle, die das Denken aufhebt, die versklavt und und lebendige Wesen in Reiz-Reaktionsmaschinen verwandelt.

Denkfähige Menschen wissen, die Welt ist eine Illusion. Buddha & Co. glaubten daher, der Illusion ihre Beachtung entziehen zu müssen, um ganz in der Wahrheit leben zu können. Auch in der Bibel steht, man solle sich kein Bildnis machen. Der Bildersturm der Protestanten war ein stümperhafter Versuch, die Illusion zu besiegen, um zum Göttlichen vorzudringen. Das funktionierte jedoch nicht. Man sollte die Illusionen sorgsam beachten: nicht ignorieren, sondern transzendieren! Sie spiegeln unsere eigenen geistigen Strukturen wider. Sie zeigen uns, wie wir uns die Welt und uns selbst erklären, denn sie sind unsere Interpretationen. Unsere Illusionen sind UNSERE Illusionen - sie sind der letzte Stand unserer Theorien über uns selbst und die Welt. Exakt genau so, wie du die Welt subjektiv erlebst, so bist du! Das ist deine persönliche Baustelle, für die du die volle Verantwortung trägst! Das sage ich dem Sklaven, der frei sein will. Ich sage das nicht aus Verachtung, wie mir Sklaven immer wieder vorwerfen.

Die Illusion der Objektivität entsteht dadurch, daß die meisten Menschen ihre Herrschaft über die Materie verloren haben. Sie können sie nicht mehr manipulieren, also, so denken sie, ist sie nicht Teil von ihnen. Sie irren, denn in Wahrheit haben sie bloß Herrschaft über einen Teil von sich selbst verloren. Diese verlorene Herrschaft kann man wiedergewinnen, wenn man bereit ist, wieder die Verantwortung für die Welt zu übernehmen.

Wer die Tatsache, daß die Materie Produkt der Welt-Theorie der eigenen Seele ist, vollständig bis in alle Konsequenzen hinein verstanden hat, hat nicht "die Tatsache" verstanden, sondern er hat sie für sich selbst konstruiert. Ich sage hier die Wahrheit, denn ich habe sie selber erfunden! Was ich hier in meiner HP geleistet habe, ist das, was andere Menschen von meiner Tätigkeit, meine Welt zu konstruieren, sehen können. Meine Welt, das bin ich. Aus diesem Grund bin auch ich der "Hüter der Schwelle" in meine Welt hinein. Ich kann mit Fug und Recht wie Jesus sagen, ich bin die Tür, und in mein Reich kommt man nur durch mich. Für Sklaven ist das alles eine maßlose Arroganz - ich weiß. Aber ich spreche hier nicht zu Sklaven, denen man besser sagt, sie seien unbedeutende Staubkörner, wenn man Applaus haben will, sondern zu meinesgleichen. Sklaven sind bloß die Manöwriermasse der Lebendigen. Ich sage das nicht aus Verachtung, sondern um jene wachzurütteln, die noch genug Leben in sich haben, wach gerüttelt werden zu können. Wer kriegt noch die Kurve? Das ist hier die Frage. Man schaue sich in den Epen "Der Wüstenplanet", "Herr der Ringe" und "Matrix" an, wie für die Intrigen der Lebendigen die Völker dahingemetzelt werden (und schaue sich an, wie aus aus den Völkern immer wieder einmal einer aufsteht, um wachzuwerden, zB Neo, der Neu-Einzuweihende, der von Morpheus, dem lebendigen Gott der Träume, der weiß, daß alle Dinge geträumt sind, eingeweiht - zum wahren Leben erweckt - wird.).

Einen scheinbaren Widerspruch möchte ich noch auflösen. Möglicherweise ist dem einen oder andern aufgefallen, daß ich einerseits behaupte, Gott meiner Welt zu sein und daß ich andererseits über den Niedergang des Geistes und die Versklavung der Massen lamentiere. Wenn ich doch die Interpretations- und damit die Konstruktionshoheit in meiner Welt habe - warum beende ich dann nicht diesen unwürdigen Zustand der Sklaven? Antwort als Gegenfrage: Was erlebt wohl einer, der seine Freiheit entdeckt? - Richtig! Er entdeckt die Unfreiheit SEINER Welt! Denk mal drüber nach.

Mehr zum Thema nur in persönlichen E-Briefen.

18.6.2004: SPIEGEL-Artikel:

BIN LADEN-SADDAM-CONNECTION (http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,304658,00.html)

Cheney greift die US-Presse frontal an

· Terrorabwehr: USA wegen geheimer Gefängnisse in der Kritik

· Gefangenen-Misshandlung: CIA-Mitarbeiter angeklagt

· US-Kriegsgefangene: Rumsfeld befahl heimliche Inhaftierung

Mein Kommentar: Jetzt geht es der US-Regierung vollends an den Kragen. Mich erinnert diese Entwicklung an die Geschichte (old) Europas der letzten 1000 Jahre: Immer wenn es einer Nation gelungen war, stärkste zu werden - sei es militärisch, sei es wirtschaftlich - verbündeten sich die andern, um sie wieder auf Durchschnitt zurückzustutzen. Jede Nation war mal dran, ganz groß sein du "dürfen": Italien, Spanien, Frankreich, England, Österreich/Ungarn, zuletzt zweimal Deutschland, dann wurde sie gnadenlos und buchstäblich kleingekriegt.

Nun glaubten offensichtlich die Amerikaner, stark genug zu sein, den Rest der Welt als Selbstbedienungsladen mißbrauchen zu können, und nun wird ihnen gezeigt, daß es Stärkere gibt, als sie: ich denke, es verbirgt sich die UNO hinter den Taten, die o.g. Schlagzeilen zur Folge haben.

Was mich irritiert, ist, daß Bush, Rumsfeld, Cheyney in der Presse so erscheinen, als seien sie allesamt durchgedreht, verrückt, ballaballa! Das nun will ich wiederum nicht ganz glauben. Welche Pläne dieser Herren mögen es sein, die so geheim sind, daß alles, was über sie ans Tageslicht kommt, in ihrer Summe den Bedeutungszusammenhang generiert, den wir als "Ballaballa" bezeichnen?

19.6.2004 Homöopathie: Warum sind Erfolge mit homöopathischen Mitteln nicht zu beweisen, obwohl es sie gibt? Die wissenschaftlichen Tests, die allesamt mit statistischen Methoden arbeiten, zeigen, je genauer sie durchgeführt werden, desto deutlicher zeigt sich die Unwirksamkeit homöopathischer Medikamente. Aus diesem Grund werden homöopathische Arzneien ab März 04 nicht mehr von der Krankenkasse bezahlt (ein Witz nebenher: Auch klassische Medikamente werden nicht mehr von den KK bezahlt. Die "Zuzahlungen", die sowieso jeder Patient leisten muß, wiegen in der Regel schon den kapitalistischen Wert der Medikamente auf. Die Leistungen der KK sind so gut wie ausschließlich die Riesengewinne der Pharmakonzerne, die über die KK einen Weg gefunden haben, trotz stagnierender Entwicklungen in Sachen Volksgesundheit ihre Gewinne exponentiell zu steigern.).

Ich kenne erfolgreiche und erfolglose Homöopathen. Der Unterschied zwischen ihnen ist nach meiner Beobachtung der, daß die erfolgreichen ihre Patienten lieben, daß sie einfühlsam sind, Irrationales (Wunder, Magie) in ihrem Leben und im Leben der Patienten zulassen; die weniger Erfolgreichen sind kommunikationsgestört und haben ein negatives Urteil über die Patienten (sie sind enttäuscht von Dummheit und Passivität der Patienten, wollen eigentlich mit diesen jammervollen Gestalten nichts mehr zu tun haben). Es sind - und das ist meine Botschaft - primär nicht die Medikamente, die helfen, sondern die Gegenwart des guten Homöopathen oder Heilers. Es ist sein Geist, seine Aura, seine Seele, seine Ordnung im Denken, die hilft.

Einer der Erfolgreichen, mit dem ich gemeinsam forschte, zog eines Tages die Konsequenz und verschrieb fast überhaupt keine Arzneien mehr; er praktizierte fast ausschließlich Handauflegen und führte mit seinen Patienten tiefe, lange Gespräche in der Gewißheit, seine geistige Ordnung verursachte Ordnung im (verwirrten = kranken) Geist der Patienten und machte sie gesund. Kein Wunder, daß hömöopathische Mittel bei den auf Sterilität ("Objektivität") angelegten Tests, bei denen die Ärzte abwesend waren, erfolglos bleiben. Bei Massentests werden die Arzneien stets von Hilfskräften verteilt; das (der/die) eigentlich Heilende, der Arzt und Heiler, wird künstlich ferngehalten.

Es "wirkt" immer dasselbe "Prinzip": Materialistische (objektivistische) Problemlösungen zielen weg von der Person und setzen auf Methoden; spirituelle Lösungen - also Lösungen, die über den Geist wirken - zielen auf das Subjekt: die unverwechselbare Person. Ein Heiler, der mit Materie heilt - zB mit chemischen Substanzen - heilt mit methodisch hergestellten standardisierten, "unpersönlichen" Mitteln; der Geistheiler ohne Standard allein von Person zu Person. Der Homöopath ist eigentlich ein Geistheiler. Die Herstellung seiner Azneien hat nichts mit Physik oder Chemie zu tun, sondern mit magischen Ritualen, indem der Heiler während der langwierigen Herstellung der Arznei seinen geistigen Wunsch nach Heilung mit einem bestimmten Patienten verbindet. Das Medikament wird sozusagen geistig mit Bedeutung aufgeladen. Da die materielle Welt, wie sie subjektiv erlebt wird, eine Projektion der jeweiligen Seele ist, (Materie symbolisiert Geist), ist klar, daß jedem materiellen Ding Geist entspricht. Indem der Homöopath mit dem Patienten spricht und nach dem richtigen Medikament sucht, verbinden sich die Seelen beider für eine Zeit und die Gesundheit des Heilers geht - symbolisiert durch das Medikament - auf die des Patienten über. Was auf diese Weise möglicherweise bei Samuel Hahnemann "funktioniert" hat, funktioniert kaum bei dessen Nachahmern - außer bei jenen Menschen, die eine "natürliche" Gabe des Heilens besitzen.

Nach meinem Dafürhalten sind homöopathische Mittel, die von Automaten hergestellt sind und in Apotheken als standardisierte Ware verkauft werden, wirkungslos, da der Geist des Heilers fehlt. Ausschließlich, was ein Geistheiler mit eigenen Händen hergestellt hat, kann heilen. Meine >Schule für Lebenskunst< fährt zweigleisig: über meine Philosophie als Methode; über mich als Person.

22.6.2004: Von wegen Kapitalismus: Es wird ja heute allenthalben so getan, als wolle man alles über die kapitalistische Methode sich regeln lassen. Wenn ich heute die sogenannten "Experten" über den Börsengang ("Bösengang") der Postbank schwadronieren höre, soll offenbar der öffentliche Anschein erweckt werden, man wolle die PoBa der Politik entziehen und komplett den Spielregeln des Kapitalismus aussetzen.

Das ist natürlich Unsinn! In Wahrheit will ein sehr reicher Privatmann auf Kosten der Sparer noch viel, viel reicher werden. Hier walten also nicht die Spielregeln des Marktes, sondern ein politischer Verrat, der darin besteht, daß ein wertvolles Staatsunternehmen unter Preis (unkapitalistisch) verhökert wird. Es lohnt sich, hinzuschauen, wo wirklich kapitalistisch gedacht und gehandelt und wo unter dem Vorwand des Kapitalismus in Wahrheit Machtpolitik betrieben wird. (Macht und Kapitalismus schließen sich aus; das eine ist Wille, das andere eine Spielart des rationalen Denkens. Erst in einem von mir postulierten dritten Schritt verbinden sich Wille und Verstand: das Geld, mit den Regeln des Kapitalismus verdient, wird benutzt, um den (kapitalismusfernen) Willen der Macht durchzusetzen.

Daß die Ölkonzerne und die anderen Energieversorger, zB die RWE, nicht kapitalistisch, sondern politisch, agieren, liegt auf der Hand. Eigentlich müßten die Energiepreise astronomisch hoch sein, denn der Verbraucher ist von den Versorgern abhängig ; er muß theoretisch (kapitalistisch) jeden Preis zahlen. De facto stehen diese Konzerne in politischer Verantwortung, weil ihre kapitalistische Macht fast unbegrenzt ist. Ihre Staatsform ist die Diktatur. Die gewählten offiziellen Regierungen stehen ihnen machtlos gegenüber. Wenn es der RWE nicht in den Kram paßt, kriegt kein Windenergieerzeuger einen Fuß auf deutschen Boden. Leider paßt es der RWE nicht in den Kram, daß die Windenergie weiter ausgebaut wird * und daß jedes Hausdach Sonnenkollektoren bekommt! Das würde Deutschland ja energietechnisch autark, also unerpreßbar, machen. Das kann sich kein US-Politiker wünschen. Wir wissen, daß autarke Nationen stets mit Waffengewalt gezwungen wurden, ihre Märkte zu öffnen und sich erpreßbar zu machen. Die US-Regierung versucht über das Öl die Welt zu regieren. Dazu brauchen sie Saudi-Arabien, den größten Öllieferanten der Welt, als Vasall. Dumm nur, daß 15 der 19 Attentäter vom 11.9.2001 Saudis waren. Die Amis hätten statt den Irak Saudi-Arabien bombardieren "müssen", aber leider ging das nicht. Stattdessen bombardierten sie den unbeteiligten Irak, wohl als Drohung, daß sie, wenn es ums Überleben der amerikanischen Verschwendungssucht geht, nicht zögern werden, auch Saudi-Arabien zu zerstören und nicht wiederaufzubauen - wie es im Irak vorgeführt wird. (Ich gehe davon aus, daß das Scheitern der Nachkriegspolitik der USA im Irak kein Scheitern, sondern gewollt, ist. Warum soll die USA im Mittleren Osten anders verfahren, als früher im Vietnamkrieg, wo es (nach Noam Chomsky) auch nicht um den Endsieg ging, sondern um die langfristige wirtschaftliche Schwächung der gesamten Region - was durchaus gelungen ist. Überall, wo es Öl gibt, ist Krieg. Warum? Die Antwort ist klar: Es nützt den Industrienationen und schadet den Ölproduzenten.

* Das Stomnetz gehört den RWE. Sie lassen sich den Transport der durch Windkarft erzeugten Energie (aufgrund ihres Monopols **) so teuer bezahlen, daß sich die Nutzung der Windkraft finanziell nicht rechent. Also subventioniert der Staat die Windenergieerzeuger. Mit anderen Worten: Die RWE lassen sich selber (über den Umweg der Windkrafterzeuger) subventionieren - auf Kosten der Steuerzahler.

** Ein Monopol ist immer eine Außerkraftsetzung ds Kapitalismus. Es ist eine Betriebsstörung, genaugenommen ein Webfehler, des Systems! Monopole sind nicht Teil des Systems, sondern Teil dessen Widerlegung.

Leserbrief: Zu: „Von wegen Kapitalismus“:

>>Es lohnt sich, hinzuschauen, wo wirklich kapitalistisch gedacht und gehandelt und wo unter dem Vorwand des Kapitalismus in Wahrheit Machtpolitik betrieben wird. (Macht und Kapitalismus schließen sich aus; das eine ist Wille, das andere eine Spielart des rationalen Denkens. Erst in einem von mir postulierten dritten Schritt verbinden sich Wille und Verstand: das Geld, mit den Regeln des Kapitalismus verdient, wird benutzt, um den (kapitalismusfernen) Willen der Macht durchzusetzen.<<

Das ist ein ganz wesentlicher Gedanke und ich würde den so häufig wie möglich anbringen; es gibt viel zu viele Menschen, ich denke da v.a. an die politische Linke (aber egal, das geht durch das gesamte Politikspektrum), die Kapitalismus als das Übel aller Dinge begreifen, obwohl wir ja gar nicht Kapitalismus haben! Das wird meineserachtens immer völlig unter den Tisch fallen gelassen. Der Kapitalismus ist überhaupt kein Problem, weil es ihn real-existierend gar nicht gibt. Er ist ein Scheinargument, um Leute unter unmenschlichen Druck bringen, sei es den Angestellten, der sich wegen „Konkurrenz“ Sorgen um seinen Arbeitsplatz macht, oder sei es ein kleines Möbelgeschäft, die um die Existenz gebracht werden, weil sie gegen Ikea nicht mehr mithalten können. Ab Euro 1 Mio Einkommen gibt es keinen Kapitalismus mehr, sondern nur noch den Willen zur Macht!

27.6.2004: Hinter den Zeilen (Fortsetzung der Polemik von oben): Manchmal lohnt es, nicht zwischen, sondern hinter den Zeilen der Gazetten zu "lesen". In der "Zeit" vom 24.6. lesen wir unter der Überschrift "Herr Willnitverstan", daß Postbankchef Klaus Zumwinkel sich beim Börsengang der PoBa "verrannt" habe, indem er den Ausgabepreis der Aktie zu hoch angesetzt habe, sodaß sich viele potentielle Kleinanleger und kleinere Fondmanager (zT aus dem Ausland) abgeschreckt fühlten und Zumwinkel schließlich zwangen, die Aktie unter Wert an nur ganz wenige Kunden zu verkaufen. Schlußsatz der Polemik: "Das Fatale: Mit dieser Hochpreisstrategie erzielte er am Ende einen viel niedrigeren Ausgabepreis als eigentlich nötig."

Bis hier ging der Artikel. Ich werde nun verraten, was ich dahinter gelesen habe: ": Zumwinkel hat sich nicht verrannt; er ist nicht so blöde, wie es scheint; er soll (will) bloß blöde aussehen, der Psychologie wegen. Vielmehr hat er diesen Coup, eine negative psychologische Spirale, also eine Abwärtsspirale, für den Kaufwillen in Gang zu setzen, klug und mit voller Absicht gelandet. Er hat den Ausgabepreis bewußt zu hoch angesetzt, um alle Kleinanleger und andere ungebetene potentielle Käufer abzuschrecken und einen Grund zu haben - solange die psychologische Kaufunlust besteht, - die Aktie zu einem Niedrigpreis an ein paar wenige ganz große Aktionäre zu verhökern. Der Niedrigpreis ist natürlich nötig, damit die Käufer (siehe meine Notiz vom 22.6.) auch anständig was verdienen. Bei einem angemessenen Preis verdient man ja nix!"

Hiermit enden meine "Tagebücher". Sie werden durch meine "Notizen" ersetzt, bzw. fortgeführt.

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