Tagebuch 21
von Hans-Joachim Heyer

6.8. - 7.10.2003

Stichwörter: Schreibblockade? - Ist Liebe zerstörerisch? - Standbein und Spielbein, Lao Tse - Nur schlechte Nachrichten sind gute Nachrichten - wie man Probleme löst - "gesunder" Menschenverstand - Channeling - das Wesentliche - Pseudogurus: Udo Petscher, Mario Mantese - Sheldrakes Morphogenetische Felder - Kultur - Diskussion mit einem Physiker

6.8.2003: Schreibblockade? Ich wurde gefragt, ob ich an einer Schreibblockade leide, weil ich in letzter Zeit wesentlich weniger als sonst schreibe. Meine Antwort: Nein! Ich schreibe kaum weniger als früher. Allerdings bringt es der Erfolg meiner "Schule für Lebenskunst" mit sich, daß ich immer mehr (bezahlte) private Emails schreibe, sodaß ich kaum noch mit der Arbeit nachkomme, sämtliche Briefe sofort zu beantworten, geschweige denn Muße zur Weiterentwicklung meiner Philosophie (meiner HP) habe. Hinzu kommt, daß ich nun nicht mehr allein lebe, sondern in Zweisamkeit mit meiner Lebensgefährtin, und daß ich im Sommer gern Freunde besuche und gern auch Besuch bekomme. Außerdem habe ich aufgrund neuer Möglichkeiten, die mir unser neues (und altes) Heim bietet, ein paar neue Steckenpferde: mein Kräutergarten, den ich gerade anlege, die Pflege und "Erforschung" einiger "Fleischfressender Pflanzen" (Sarracenia purpurea, Sarracenia psittacina) und einiger Bäume, Rollschuhlaufen, Wandern u.a.m. Wie man sieht, gibt es viel Veränderung in meinem Leben, aber da Veränderung ein Prinzip meiner Philosophie ist, gehe ich ihr nicht aus dem Wege.

11.8.2003: Ist Liebe zerstörerisch? Eben las ich einer HP folgendes:

"Deshalb ist Liebe immer das Gegenteil von Beziehung, und die größte Gefahr und Bedrohung für jede Beziehung. Wer zu seinem eigenen inneren Liebesempfinden zurückfinden will, kommt nicht umhin, unglaublich zerstörerisch zu sein — denn die Liebe ist die zerstörischste, kompromißloseste Kraft im Universum."

Da einige meiner Freunde immer noch wertschätzen, was sie auf dieser HP finden, hier meine Stellungnahme:

Das ist keine Liebe, sondern Leidenschaft im wahrsten Sinne es Wortes, denn sie schafft Leiden. Leidenschaft ist der eigene Sexualtrieb, praktiziert am Andern: Selbstbefriedigung am Andern! Damit zerstört man die Beziehung! Leidenschaft verhindert wahre Liebe. Da der der Leidenschaft Verfallene wahre Liebe nicht finden kann, verschmachtet er: isoliert sich vom Leben und wird depressiv.

Wahre Liebe ist Freude am seelischen Wachstum des Andern und die Freude am eigenen Wachstum! Sie ist das Gegenteil von Leidenschaft. Sie ist Glückseligkeit. Leidenschaft mag ein erstes Band zwischen zwei Menschen knüpfen. Dann muß etwas Anderes hinzukommen, etwas, das NICHT leidenschaftlich ist, sondern in Richtung Weisheit geht. Liebe ist nur möglich, wenn man ganz Mensch ist, und das heißt, alles, was man ist, auch lebt. Da der Mensch Verstand hat, bedeutet dies, daß er ihn auch gebrauchen soll. Zu lieben heißt nicht, den Verstand zu verteufeln und loszulassen, sondern ihn möglichst intelligent zu benutzen, um den bewußtlosen Trieb bewußt zu machen: ihn zu veredeln. Ich erlebe meine Liebe zunehmend als Verantwortung: für mich und die Geliebte! Verantwortung ist meine Bezeichnung für eine intelligente Verbindung zwischen Gefühl und Verstand. Wer seinen Verstand als "konzeptbildend" veteufelt, zerstört sein Gefühl. Das zerstörte Gefühl ist Angst und Haß.

20.8.2003: Standbein und Spielbein: Wir lernen beim Fußball, aber auch beim Bergsteigen, daß es nützlich ist, mit einem Fuß festen Halt am Boden zu haben, um mit dem andern umso sicherer agieren zu können. Wir können den Ball nur ungezielt treten, wenn uns das Standbein wegrutscht. "Standbein und Spielbein" lassen sich wunderbar als Metapher für für meine Lebensmaxime verwenden: Meine Philosophie bietet mir das feste Standbein, welches mir erlaubt, gezielt das Spiel des Lebens zu gestalten.
Modern ist das nicht: Die modernen Priester (angefangen mit Popper, der dem Staat - genauer: der Demokratie - die Philosophie austrieb, ein Ende mit TV-Göttern wie Thomas Gottschalk oder Stefan Raab, die mit ihrer Geistlosigkeit prahlen und als Beweis für die Vorbildhaftigkeit und Richtigkeit ihrer Lebensentwürfe ihre vollen Geldbeutel hochhalten) predigen, daß wir mit zwei Spielbeinen besser spielen können. Schön wär's: Was ich sehe, sind nur trockene Blätter im Wind, keine Spieler. Auch die Schöpfer neuer moderner Arbeitsplätze verlangen den allseits dynamischen, flexiblen, anpassungsfähigen, anspruchslosen (verängstigten) Arbeitnehmer. "Standbeine" wie Familie, Heimat und Religion glaubt die Arbeitgeberseite zerstören zu dürfen, um beim Arbeitnehmer mehr Flexibilität zu erreichen. Erwünscht sind Edelsklaven, die ohne Skrupel jede Arbeit machen, egal, ob als Scharfrichter oder Rotkreuzhelfer. Ich erlebe es fast täglich, daß mir vorgeworfen wird, ich begrenze mich mit meiner Philosophie. Es ist fast nicht zu glauben: Gedankenlose Irrläufer und Wirrläufer wollen mich zu ihrem Weg der Weglosigkeit überreden. Nicht, daß sie Lao Tse, den großen Philosophen, der das berühmte "Dao de Jing" geschrieben hat, verstanden hätten! Lao Tse lehrte nicht die Weglosigkeit. "Dao" heißt "Weg"; der Titel lautet übersetzt: "Das heilige Buch vom Weg und von der Tugend". In Kapitel 24 heißt es: "Wer den Weg hat, weilt nicht dabei." Ich sehe zwar, daß die Modernen "nicht dabei weilen" - aber es fehlt der Weg, den sie vorher in die Wildnis hätten gebahnt haben müssen. Lao Tse sagte: "Der Weg nimmt zum Gesetz das eigene Weben." - Das ist das Standbein, die eigene Philosophie, die das eigene Weben widerspiegelt.
Der erste Vers in Lao Tses Epos heißt: "Könnten wir weisen den Weg, es wäre keine ewiger Weg!" Im Thomasevangelium heißt es entsprechend (sinngemäß): "Sucht das Himmelreich nicht in den Lüften, dort werden euch die Vögel zuvorkommen, sucht es nicht im Wasser, dort werden euch die Fische zuvorkommen, sucht es nicht unter der Erde, dort werden euch die Füchse zuvorkommen, sondern sucht es inwendig in euch!" Der Weg ist kein irdischer Weg, sondern ein Erkenntnisweg, ein Weg des Bewußtseins. Wenn wir ihn gehen (und uns hier auch bewußt und gezielt disziplinieren), sind uns im Irdischen alle Wege frei! Dann können wir alles tun, ohne Blätter im Wind zu sein. Wer ohne diesen Hintergrund alles tun "will", löst sich auf in Beliebigkeit.

Als Meister und Lehrer meiner "Schule für Lebenskunst" führe ich alle Schüler bis zu dem Punkt, daß sie sich ihr eigenes Standbein gründen: die eigene Philosophie herausfinden und konstruieren, indem sie sich immer wieder die Frage stellen: "Was glaube ich WIRKLICH?". Da diese Arbeit allzu komplex ist, versuche ich meine Schüler zu überzeugen, daß das nur in schriftlicher Form erfolgversprechend ist, und zwar am besten mittels der Erstellung einer eigenen öffentlichen Homepage einschließlich "Briefkasten", "Tagebuch" und "Diskussionsforum" - öffentlich, damit eine möglichst breite Diskussion mit Lesern entsteht. Eigenbrötlerei ist schädlich. Eine gute Lebensphilosophie entsteht im Kontakt und Austausch mit anderen Menschen.

24.8.2003: Nur schlechte Nachrichten sind gute Nachrichten: Was ist dran an dieser journalistischen Faustregel? Warum interessieren sich die Menschen - mich eingeschlossen - mehr für schlechte als für gute Nachrichten? Meine Theorie: Es geht um Grenzerfahrungen zwecks Grenzerweiterung. Es geht um Seelennahrung in Form von Störungen, die integriert und damit entstört werden. Indirekt läßt sich aus dem Wesen der Störung das Wesen des Ungestörten ableiten. Wenn Störung das zu Integrierende ist, dann ist die bekannte langweilige Alltagswelt - das Normale - das in die Seele Integrierte. Die ganz normale Welt ist Spiegel unseres Bewußtseins: die Summe der Probleme, die wir bereits gelöst haben. Dafür geben wir keinen Cent mehr aus! Wir kaufen Zeitungen und schauen uns die Nachrichten an, weil wir gestört werden wollen. Die Störungen (Katastrophen, Krankheiten, Verbrechen usw) zeigen uns unsere Grenzen auf. Und an diesen Grenzen können wir uns meist besser erkennen, als an der langweiligen Alltagswelt, die uns allzuleicht aus der Wahrnehmung herausfällt: Wer sieht schon den Baum vor seiner Haustür, der schon immer dort steht? Man sieht ihn erst, wenn er umgehackt worden ist: als Lücke! Jenseits der Störungen beginnt das wahrhaft Fremde, das noch gar nicht in Beziehung zu uns steht.

Wenn meine Interpretation stimmt, sollte man aus den schlechten Nachrichten etwas zu lernen versuchen. In dieser Arbeit geht es um die Frage, wo wir dabei ansetzen müssen. Wir sollen uns von den kleinen und großen Katastrophen erschüttern lassen, um das Rezept für Unerschütterlichkeit zu finden. Da ich dieses Rezept seit Jahren anwende, ist es kein Wunder, daß ich relativ unerschütterlich geworden bin. Es gibt für mich kaum schlechte Nachrichen, kaum Katastrophen. Deshalb nenne ich mich glückselig. Meine Seele ist ein ruhiger See - und aus diesem Grund kann ich es erreichen, daß immer nur eine Störung die Oberfläche des Sees kräuselt. Folge: Ich kann leichter die Ursache des Problems finden, als Leute, deren Seelen von 1000 Störimpulsen gleichzeitig aufgewühlt wird. Hier ist Ursachenforschung kaum noch möglich. (Leute mit einem unbewältigbaren Ausmaß an Störungen nennen mich deshalb einen einseitigen Extremisten - ich bin extrem und einseitig, weil ich nur ein einziges Problem behandele.)

Die Größe des Bewußtseins eines Menschen kann ich an der Art seiner Probleme, die ihm bewußt sind, erkennen. Diese Fähigkeit nutze ich natürlich für meine Schule für Lebenskunst. Probleme sind Grenzen. Grenzerweiterungen sind Lösungen dieser Probleme. Für mich sind nur noch Bewußtseinstheorien und Kosmologische Theorien - was einunddasselbe ist - ein Problem. Bewußtsein und Universum sind einunddaselbe. Transformationen meines Bewußtseins haben unmittelbaren Einfluß auf das Universum - und umgekehrt. Das zu erleben ist das Größte, was ich zu erleben fähig bin.

Die meisten Menschen begehen den Fehler, ihre Probleme lösen zu wollen, ohne an den Ursachen dieser Probleme - ihre Philosophie, ihr Bewußtsein - zu rütteln. Sie wollen, daß das Problem verschwindet, ohne daß sie sich ändern müssen. Der Alltag soll weitergehen wie gewohnt, nur mit dem Unterschied, daß das Problem nicht mehr existieren soll. Das geht nicht, denn jede Welt hat einen Horizont, hat Grenzen, also Probleme! Wenn das Problem die Grenze des Bewußtseins aufzeigt, können Probleme nur gelöst werden, indem man Bewußtseinsarbeit macht. Leider ist vielen Menschen dieser Zusammenhang nicht einleuchtend: "Ich bin arbeitslos und brauche einen Job! Das ist das Problem! Wozu soll ich mir Gedanken über das Wesen der Arbeit machen? Warum soll ich über das Wesen des Konsums oder des Geldes nachdenken? Was hat das mit meiner Arbeitslosigkeit zu tun?"

Wer dem Problem verhaftet bleibt, ohne dieses als Randerscheinung seiner Seele zu begreifen, versucht Symptombehandlung, statt Heilung! Ansatzpunkt unserer Problemlösungsversuche sollten nicht die Probleme sein, wie sie uns erscheinen, sondern unsere Lebensphilosophie, die diese Probleme verursacht, aber auch zu lösen vermag.

26.8.2003: Leserbrief:

"Du meinst also, die meisten Menschen bilden die Welt nicht genügend ab. Das heißt, sie bilden sie so ab, daß sie sich zu Werkzeugen Anderer gemacht haben. Sie laufen von einem Arbeitgeber zum nächsten, statt sich zu fragen, was das Hauptproblem ist, wessen sie in Wirklichkeit fähig wären. Und natürlich auch, was ihre Grenzen wären. Die Menschen sind unterschiedlich, also nicht für jede Arbeit geeignet. Sie arbeiten nicht an sich, also an ihrer Persönlichkeit, und machen sich zum Spielball (von ihrem Standpunkt aus gesehen) äußerer Katastrophen. Manche haben noch nie die Subjekt-Objekt-Frage gestellt. So bleiben viele in der Objektfalle stecken. Sie kennen nicht ihr Wesen, verbleiben mehr in ihrer Prägung.

Das waren meine Gedanken zu deinem neuen Eintrag.

Antwort: Vielen Dank für die Mitteilung deiner Gedanken. Deine Worte mit der "Objektfalle" haben mir gut gefallen. Sie spiegeln ganz gut wider, was ich meine. Man sollte die Außenwelterlebnisse nutzen, um seine (Innenwelt-) Lebensphilosophie zu verbessern. Dann ordnet sich alles Gelernte auf wundervolle Weise und wir können vernünftig handeln und sinnvolle Entscheidungen teffen. Wenn man das nicht tut ("Ich brauche keine Philosophie!"), sondern alle "Erfahrungen" unreflektiert sammelt, verwirrt man sich bloß, und die Rezepte zur Problembewältigung werden genauso Stückwerk sein, wie dieses Sammelsurium. Viele Menschen meinen, ihr "gesunder Menschenverstand" stelle die Ordnung automatisch her. Viele vertrauen ihrer "Intuition. Leider zu Unrecht. Wer dieser Automatik vertraut, wird zum Automaten! Der "gesunde Menschenverstand" ist in der Regel krank (dafür sorgen Politik und Wirtschaft), und die Intuition ist philosophiegeleitet - bei denen, die "grundsätzlich nie philosophieren", zudem unbewußt, was kein Vorteil ist, auch wenn unsere vom Zeitgeist geschwängerten ewiglächelnden Blümchenesoteriker Gegenteiliges behaupten, indem sie die Rückkehr zu den Instinkten, die sie freilich "Göttliche Führung" nennen, propagieren.

Wenn mich Leute fragen, woher ihre Probleme kommen, ist meine erste Antwort stets: "Von deinem intuitionsgeleiteten gesunden Menschenverstand!" Jeder wird von seinen "Eingebungen" * durch sein Leben geführt - und erst die Philosophie eröffnet uns die Chance, zu erkennen, daß genau diese Intuition uns fehlleiten kann. Und wenn wir die Philosophie schon nutzen, dann können wir sie auch dazu gebrauchen, sie selbst weiterführen und unsere Intuitionen auf diese Weise beeinflussen und auf ein qualitativ höheres Niveau bringen.

Ordnung herzustellen, erfordert Kraft! Wer behauptet, das ginge von allein, irrt oder lügt. Hätte er recht, würde die Welt von Intelligenzbestien nur so wimmeln- was nachweislich nicht der Fall ist. (Kurz vor den Wahlen wird ein SPD-Skandal veröffentlicht, und die Masse wählt "intuitiv" CDU! Oder: Man veröffentlicht ein primitivstes Parteiengezänk - und die Leute interessieren sich intuitiv nicht mehr für Politik und lassen "die da oben" machen, was sie wollen! Und "die da oben" WOLLEN!)

Was ich propagiere, ist, daß man erkennt, daß man in ein großes geistiges Netzwerk eingebunden ist. Wer sich nicht einbindet, ist ein Blatt im Wind und wird von unbekannten äußeren Mächten geführt - meist zum eigenen Nachteil. Nur wer sich eine stimmige Lebensphilosophie bastelt - und dabei seine gesamte Intelligenz (= Geisteskraft) aufbietet, hat die Chance, sich sinnvoll in dieses Netz einzubinden und von diesem dann getragen zu werden. Ich bin in der Lage, an den Schicksalen der Geschundenen dieser Welt zu sehen, daß sie aus diesem Netz herausgefallen sind, weil sie allzusehr an den Phänomenen (Objekten) der Welt hingen und nicht gewillt waren, ihre vielen Lebenserfahrungen in eine Kohärenz schaffende Philosophie einzubinden (wobei die Erfahrungen verändernd auf ebendiese Philosophie wirken sollen und die Philosophie damit im Leben anwendbar wird. Philosophien, die nicht von Erfahrung beeinflußt werden können, sind rein abstrakte Systeme wie die Mathematik. Sie taugen nicht als Lebensphilosophie, nicht zur Lebenskunst).

* Unsere Blümchenesoteriker schreiben ihre Eingebungen nicht einmal sich selber zu, sondern nennen sie "gechannelt". Das ist sehr vernünftig, denn wer ein Automat ist - siehe oben - kann Geist nur channeln. Außerdem: Wer seine Bücher nicht selber schreibt, sondern channelt, kann sich des Erfolges auf dem Eso-Markt gewiß sein! Es läßt sich mit Verantwortungslosigkeit viel Geld verdienen! Ungeachtet dieses Mißbrauches, den ich unten genauer ausführe, bin ich von von der These, daß es echte Eingebungen gibt, weiterhin überzeugt, und zwar nach dem Muster C.G.Jungs "Synchronizitäten": Gleiches zieht Gleiches an. Wenn ich zB meine Philosophie entwickele, entsteht eine Struktur, die ähnlich gelagerte Seelen anzieht. So entstehen Freundschaften und Lehrer-Schüler-Verhältnisse. Es gibt also geistige Bande zwischen bewußten Wesen, aber unter "channeln" verstehe ich, daß eines der Wesen ausschließlich Kanal für ein anderes, aber bewußtes, Wesen ist. Wenn das so wäre, dann wäre das Channelmedium dieses andere bewußte Wesen. Aber dann channelt es nicht, dann redet es direkt. (In TB 20 schrieb ich Genaueres darüber.)

Channeln als Geschäftsidee: Hiermit verkaufe ich das "Channeln" als Geschäftsidee für erfolglose Schriftsteller! Sollte mein Erfolg eines Tages einmal extrem einbrechen, werde ich meine eigene Idee wieder aufgreifen! Dann werde ich den Außerirdischen "Thronar Askoban" channeln (Ashter Sheran ist leider urheberrechtlich geschützt und darf laut § xy nicht von mir gechannelt werden. Ashter Sheran ist eine Superintelligenz, die es nicht wagen würde, gegen bestehendes Recht zu verstoßen). Dazu brauche ich meine Philosophie nur unwesenlich ändern: Den freien Willen verlagere ich von mir auf diesen Außerirdischen; mein Ich ist dann nur noch automatischer Befehlsempfänger dieses Wesens *. Warum soll ich den Lesern nicht verschweigen, daß Thronar Askoban nichts als ein Name für mein Höheres Selbst, bzw. Seele, ist, welches ich vom Ich entkoppelt habe? Ich brauche also bloß die Zuschreibung meiner Seele als zu mir (meinem Ich) gehörend, aufzugeben - und schon kann ich channeln und auf der Zeitgeistwelle mitschwimmend Knete machen.
Da Ashter Sheran bereits ein eingeführtes Markenzeichen ist, kann ich mir jede Menge Werbekosten sparen, indem ich meinen Mythos an den Sherans dranhänge. Ich werde also channeln, daß Thronar Askoban ein höherer Demiurg in den Himmlischen Hierarchien ist, als Ashter Sheran, und daß er A.S. nur als Diener, der nun ausgedient habe, eingesetzt habe. Er würde sich fortan direkt an die Menschheit wenden und habe mich als Sprachrohr (Channel) erwählt. Um Thronar Askoban der Masse schmackhaft zu machen ("Nur die Masse füllt die Kasse!"), muß ich natürlich darauf achten, nichts Neues zu sagen. Ich besorge mir also alle esoterischen Bestseller der letzten zehn Jahre **, und aus diesen fische ich mir dann das zu channelnde Materal heraus. Damit man mir nicht auf die Schliche kommt, muß das Material höchst ungeordnet bleiben, denn wenn zuviel System darin wäre, könnten die Leute mich entlarven aufgrund innerer Widersprüche meiner "Schreibe".

Nun werden natürlich Einige einwenden, diese Masche sei ein alter Schuh! Nun, das ist es auch! Aber wenn man genug Chaotisches und Lebensfernes verbreitet, merken es wenig genug derer, auf deren Kosten man zu leben gedenkt.

Beispiel: siehe " Channeling "

* vgl. TB 20, letzter Absatz: Argumentation zu "Ich bin, was denkt und steuert!" (Beispiel "Zigarettenschachtel").

** Ich hatte in der Tat vor vielen Jahren einen recht erfolgreichen "Sachbuchautor" kennengelernt, der genau diese Masche anwandte: Er nannte ein Regal mit etwa 1000 Büchern seines Spezialthemas sein eigen. Aus diesem Bestand bastelte er jedes Jahr einen neuen Bestseller. Da auch seine Kollegen selbiges machten, wuchs die Bibliothek jedes Jahr um ein Dutzend Bücher. Ich war lang genug im UFO-Milieu tätig, um nicht zu wissen, wie "es" gemacht wird. Es war faszinierend, mitansehen zu dürfen, wie aus fast nichts (manchmal gar nichts) ein inflationäres Bücheruniversum entstand, das viele Familien zu ernähren imstande ist, sodaß mir schon der Gedanke gekommen ist, ob Gott nicht auch genau dasselbe gemacht hatte, als er das Universum erschuf.

Wir sind Geschichten in Geschichten!

29.8.2003: Experimente? Ich hege neuerdings den Verdacht, daß in bestimmten Kreisen massenpsychologische Experimente durchgeführt werden: ob und wenn "ja", wie man (eine Sekte, die sich durch Spezialwissen definiert, zB Psychologen oder Mediziner) "Krankheiten" erfinden kann, an deren Heilungs-Versprechen man dann seinen Lebensunterhalt verdienen kann.

Beispiele: Vor ein paar Monaten wurde "Giftalarm" geschlagen. In vielen Nahrungsmitteln wurde das angeblich Krebs erzeugende Acrylamid gefunden und die Wissenschaft warnte die Bevölkerung vor Gebackenem und Gebratenem. Vorgestern lief in der ARD eine Dokumentation, in welcher nachgewiesen wurde, daß die Diagnose "Multiples Persönlichkeits - Syndrom" eine Erfindung von US-Psychologen ist, die die Symptome per suggestiver Hypnose in ihren Patienten induzierten. Vor etwa einer Woche soll im Fernsehen eine Sendung gelaufen ein, in welcher gezeigt wurde, daß ein völlig normaler Knochenschwund, der bei älteren Menschen als reine Alterserscheinung auftritt (senile Osteoporose), neuerdings vielfach ohne medizinischen Grund als Krankheit definiert wurde. Auch andere Katastrophen scheinen von langer Hand geplant zu sein: Opfer des Oder- und des Elbehochwassers bekamen angeblich nur dann Wiederaufbauhilfe, wenn der Wiederaufbau an demselben Ort vorgenommen wurde. Es gibt nun mal eine Industrie, die von solchen Katastrophen lebt. Die "Wiederaufbauhilfen" fließen indirekt in die Kassen der Bauwirtschaft. Warum also sollte ihre Lobby nicht dafür sorgen, daß sich diese Katastrophen wiederholen?

5.9.2003: Das Wesentliche: In der Nacht zum Sonntag (am 31.8.) hatte ich wieder einmal ein besonderes meditatives Erlebnis: In einer Art Überwachzustand, der das Alltagsbewußtsein um Dimensionen überstieg, sah ich mein Leben aus einer besonderen Distanz und Nähe zugleich. Ich sah mich aus nächster Nähe, weil vor dieser höheren bewußteren Urteilskraft oder -macht nichts verborgen blieb - ich beschrieb meiner Lebensgefährtin dieses Erlebnis dem des "Jüngsten Gerichts" ähnlich - nur daß meine eigene Seele Richter und zu Richtender zugleich war. Ich sah mich aus Distanz, da ich mich von außen sehen konnte; ich hatte einen Standpunkt außerhalb, von dem aus ich mich sehen und beurteilen konnte. Was ich sah, bzw. mit aller Deutlichkeit erkannte, war folgendes:

Ich hatte das Wesentliche ein wenig aus den Augen verloren! Nicht, daß ich meine Aufgabe verfehlt hätte, nein, auch Umwege haben durchaus ihren Sinn, aber nun sei der Zeitpunkt gekommen, an dem es wieder einmal nötig wurde, mich daran zu erinnern, um was es WIRKLICH geht! Es geht um Bewußtheit! Es geht ums Aufwachen, um seelisches Wachstum, um Macht, um Weisheit, um Gesundheit, Glückseligkeit, um Leben. All diese Begriffe sind Synonyme für Einnddasselbe!

Alle Menschen wollen immer nur das Eine: Mehr werden, als sie sind! Sie wollen wachsen, denn Stillstand gibt es nicht; Stillstand ist Rückentwicklung, denn Wachsendes drängt Stillstehendes zurück. Alle Menschen tun alles, was in ihrer Macht steht, um zu wachsen. Das sah ich in aller Klarheit, und ich sah, daß es meine Aufgabe ist, die Menschen an diese einfache Erkenntnis, die sie tief in ihren Seelen verborgen halten, wiederzuerinnern. Es ist die einfachste Erkenntnis der Welt, aber die meisten Menschen haben sie vergessen - genau wie ich sie zu vergessen drohte, hätte ich nicht diese Tiefe der Meditation wieder erreicht. Als ich das letzte mal diese Tiefe, deren Einweihungen mich zum Meister machten, erreicht hatte, schrieb ich meine "Wahrheit" - Seite; jetzt schrieb ich die "Sponsoren" - Seite (Fettgedrucktes) und "Freiheit1" um. Sie klärten meine Meisterschaft, zeigten meine Wiedererinnerung, daß ich die Fähigkeit und Pflicht habe, zu lehren und die anderen Menschen zur Erkenntnis des Wesentlichen zurückzuführen habe. Ich wußte zwar vorher schon, was zu tun war, aber nun wußte ich es bis in jede Verästelung meines Bewußtseins hinein: Jede Äußerung von mir ist nur noch vor dem Hintergrund dieses wesentlichen Anliegens zu begreifen.

Mit Entzücken denke ich an Paul Atreides im Film "Der Wüstenplanet", als er rief: "Der Schläfer ist erwacht!" - Ja, das ist der Sinn des Lebens schlechthin! Und wer wach ist, der hat die Macht! Der Film zeigt es....

8.9.2003 Aus aktuellen Newsgroup-Diskussionen, Thema: Was war zuerst: Geist oder Materie (Henne oder Ei)?
(Diskussuinen in de.sci.philosophie)

Text verschoben nach "Diskussion3"

21.9.2003: Vortrag von Udo Petscher über "Holofeeling"

Ein Leser (G.) schrieb: "Als regelmäßiger Leser deiner Homepage erlaube ich mir heute, dir auch einmal eine Gegenleistung dafür zu bringen: Da du ja immer auf der Suche nach anderen Meistern bist, - hier hast du einen. Auf der beiliegenden CD befindet sich ein 12-stündiger Vortrag von Udo Petscher. ..."

Ich habe mir fast die Hälfte der CD angehört. Hier die Zwischenbilanz: Der Vortrag beginnt vielversprechend. Petscher erklärt mit einfachen Worten, daß die Außenwelt Interpretation des Gehirns - also Abbildung im Innern, Innenwelt - sei. Ob es eine reale Außenwelt gebe, sei unklärbar. Wir können nicht wissen, ob die Informationen, die wir haben, von einem realen Außen oder einem kognitiven Außen, das in Wahrheit ein Innen ist, kommen. Dann erklärt er, daß der eigene Wille sehr wichtig sei; die meisten Menschen würden nur nachplappern, was die Autoritäten sagen. Sie wüßten nicht aus eigener Anschauung, ob die Erde eine Kugel sei, wüßten nicht, wie der Mond entstanden sei: All dieses "Wissen" sei nachgeplappertes Zeugs, das uns davon abhalte, unsere eigene Meinung zu bilden. Es halte uns davon ab, (Zitat nach Gedächtnis) "zu sehen, was tatsächlich da, was wirklich wirklich sei! Ihr "seht", was ihr gar nicht sehen könnt! Noch kein Mensch hat je Licht gesehen, keiner hat je Schallwellen gesehen oder hat gesehen, wie sich die Sonne über den Himmel bewegt oder daß die Erde eine Kugel ist. Das ist Wissen, kein Sehen! Ihr verwechselt ständig das, was ihr wirklich seht, mit dem, was ihr nur gehört habt und nachplappert!"

So weit, so gut! Aber leider erfahren wir kaum mehr, als ich hier kurz skizziert habe: nur Wiederholungen in vielen Varianten. Dieser Philosophie, in der ich die meine durchaus wiedererkenne, ist ein Konstrukt übergestülpt, das mit ihr selber nichts zu tun hat. Ohne Übergang, ohne Begründung, wechselt Petscher in eine Art "Sprachmagie", die in Punkto Hirnrissigkeit ihresgleichen sucht. Er beginnt mit einer Verteufelung * der Logik, womit er zeigt, daß er in Sachen "Zeitgeist" voll auf der modernen Esoterikwelle schwimmt. Er merkt nicht, daß er mit dieser Verteufelung alles, was er vorher gesagt hatte, unterminiert. Eben noch war logisch argumentiert, daß wir nicht in einer gegebenen Außenwelt leben, sondern in unseren je eigenen gedeuteten Welten; jetzt gilt diese Logik nichts mehr; sie soll abgeschafft werden, weil sie uns von unserem wahren Wesen entfremde. Und diese Abschaffung betreibt Petscher dann intensiv, indem er eine Lehre offenbart, die an Verquastheit und Irrationalität kaum zu überbieten ist. Seltsamerweise appelliert er dabei an den Verstand seiner Zuhörer; er fordert, daß die Zuhörer ihn verstehen! Ja womit denn, wenn nicht mit einem logisch denkenden Verstand? Petscher plappert vor und fordert von seinen Schülern das Nachplappern. Selbst herausfinden kann man das, was er sagt, jedenfalls nicht.

Die "Sprachmagie" erklärt er, indem er mit der Bibel behauptet: "Am Anfang war das Wort!" Dann nimmt er deutsche Wörter und interpretiert sie, als seien es hebräische Vokabeln. Am Wort "Himmel" erklärt er exemplarisch seine "Denke": Die Buchstaben "Hi" stehen für "Göttliche Wahrnehmung, "mm" zeige eine Spiegelung auf - zwei Bilder bringen Gestaltwerdung. Das "el" am Schluß bedeute "Gott" (siehe Bibel: "Elohim", die Götter). Das Wort "Himmel" bedeute demnach, daß Gott ("el") über Spiegelung ("mm") die Wahrnehmungen erzeuge. Diese Sprachmagie funktioniere sogar in der Chemie: Die chemische Formel von Wasser sei H2O. "H" bedeute - siehe oben - "Wahrnehmung". "H2" sei doppelte Wahrnehmung, gleich "Augenblick". Und "O" stehe immer für den "Augenblick". "Wasser" sei also, geistig betrachtet, "doppelte Wahrnehmung gleich Augenblick!" Petschers Sprachmagie funktioniere bei jedem Wort. Nehmen wir das Wort "Fleisch": Wie wir alle (aus jüdischer Zahlenmagie, Kabbalah) wissen (nachplappern?), steht für "F" die 80, für "L" die "30" und für "E" die 1. Was macht 80+30+1? Richtig: 111, Quersumme 3, die Zahl für "Wunder". Für "I" steht die 10 und für "SCH" steht die 300, Quersumme 4. Das bedeutet "Das Bestehende". "Fleisch" heißt also genau: "Das Wunder des Bestehenden"!

Diese Magie läßt sich auf auf die Astronomie anwenden: "Nehmen wir die Frage: "Woher kommt der Mond?" Wir können natürlich irgendwelche Lexika nachplappern, in denen behauptet wird, der Mond sei "wahrscheinlich aus einer Kollision eines Protoplaneten mit der frühen Erde vor 4,5 Mrd. Jahren entstanden! Alles Quatsch! Kein Mensch hat das gesehen! Ich will euch sagen, wie der Mond entstanden ist: Zeichnen wir die Erde einmal als Kreis auf Millimeterpapier auf. Hier der Umfang, da der Radius. Oben anschließend malen wir nun den Mond als kleinen Kreis. Nun zeichnen wir um diese Kreise anliegende Quadrate. Und jetzt kommt's: Der Umfang des Quadrats ist viermal der Durchmesser. Wenn wir den Durchmesser der Erde in 11 Teile teilen, so entspricht der Durchmesser des Mondes 3 Teile. Das heißt für dieses Beispiel der beiden Quadrate, die wir übereinanderzeichneten: Wenn wir von den 11 Teilen des Erddurchmessers 4 Teile nehmen (die Hälfte von 11-3), und den Monddurchmesser von 3 Teilen, so erhalten wir über Phythagoras 5 zum Quadrat. Setzen wir diese (welche?) Flächen ins Verhältnis, so erhalten wir die Zahl "273,2". Diese Zahl ist dieselbe wie die des absoluten Nullpunktes der niedrigst möglichen Temperatur von -273,2 Grad Celsius! Wenn wir im hebräischen Urtext die Worte des Buches Jesaja zählen, kommen wir auf 5449. Messen wir die Höhe der ägyptischen Pyramide in englischen Ellen, erhalten wir 5448,7268. Lesen wir im Buch Jesaja die Kapitel 19.19 und 20, kommt ausgerechnet (?) in diesen Versen die Pyramide zur Sprache. Setzt man diese Zahlen ins Verhältnis, ergibt sich die Differenz (5449 - 5448,7268) von 0,2732 welche mit der Zahl des absoluten Nullpunktes und dem Verhältnis Erde-Mond übereinstimmt. Ihr seht, wie genial ich das Universum geschaffen habe, damit ihr begreifen lernt."

In diesem Stil pletschert Petschers Vortrag dann weiter. Der Leser erwarte bitte nicht, daß ich seine "Argumentation" nun wörtlich korrekt wiedergebe wie er sie gebracht oder gemeint hat. Erstens hat er sich unklar formuliert, zweitens kann man den Mist, den er verzapft, bei bestem Willen nicht verstehen, geschweige denn richtig nachplappern! Ist auch nicht nötig, denn "Logik" soll ja abgeschafft werden und jeder soll seinen eigenen Willen finden. Warum sollen wir Zahlen und Bedeutungen aus der Physik (Metermaß, -273,2 Grad Celsius = 0 Grad Kelwin, Erdradius, Erdumfang usw), die ausschließlich im Physikmodell gültig sein können, auf Petschers "magisches System" anwenden, zumal Petscher sagt, die Physik irre grundlegend und vollständig, und die Logik sei unser größter Feind? Es gibt keinen Grund! Wer Begriffe aus ihrem angestammten Zusammenhang reißt und willkürlich, ja fast beliebig, neu kombiniert, schöpft Wahnsysteme, die unmöglich funktionieren können, außer daß sie deren Protagonisten in den Wahnsinn treiben! Eine Zahl - -273,5 Grad Celsius - die in der Physik eine Temperatur anzeigt (nach der physikalischen Definition von Temperatur), hat in einem System, in dem es keine Molekülbewegungen gibt, eine völlig andere (genau genommen: keine!) Bedeutung! Wenn Petscher von Licht fabuliert, hat das nichts mit dem Licht der Physiker zu tun! (Petscher: "Was trennt die Erde vom Mond? - Das Licht!") Wenn Petscher behauptet, "kein Mensch habe je den Erdumfamg von 40000 km nachgemessen; das sei reiner nachgeplapperter Quatsch! * - Warum nimmt er dann genau diese Zahlen und verwendet sie für seine abstrusen Konstruktionen?

Wenn Petscher etwas erforschen will, zB einen Stuhl oder die Sonne, untersucht er weder Stuhl noch Sonne, sondern das Wort "Stuhl" und das Wort "Sonne" in der Annahme, das Wesen der Dinge stecke im Wort, wobei es egal sei, in welcher Sprache das Wort gebraucht werde.

Ich kann vor diesem Scharlatan nur warnen. Und wer der Ansicht ist, ich mache in Wahrheit nichts anderes, als Petscher, auch ich würde physikalische Begriffe aus ihrem Zusammenhang reißen und willkürlich in ein Wahnsystem einbinden, soll seinen Vorwurf sauber formulieren und in meinem Forum veröffentlichen.

Petscher grenzt sich von allen Meistern ab, die die Wahrheit gegen Geld verkaufen. Er nehme kein Geld, im Gegenteil: Er habe schon viel hergegeben. "Wenn ihr sagt: Ich muß doch für den Vortrag Geld zahlen!", sage ich nur: "Günters Adresse!"

* Es gibt mehrere Männer, die den Erdumfang gemessen haben. Der erste, den man mit Namen kennt, war Eratosthenes (276-195 v.Chr.), dann folgten Posidonius (135 - 51 v.Chr.), Fernel (1525), Snellius usw...

9.10.2003: Ergänzung: Pseudomathematische Berechnungen, die nichts, aber auch gar nichts beweisen, - wie Petscher sie anstellt, habe ich in einer Buchkritik bereits entlarvt. Siehe (Channeling.html#0923). Ich beziehe mich dort auch auf das Buch "Das parapsychologische Fahrrad", über welches ich im Forum ("Udo Petschers Vortrag" - leider hat der Betreiber das damalige Parsimonyforum gelöscht. In meinem neuen Forum ist nichts über Petscher zu finden) und in besagter Buchkritik einiges geschrieben habe.

* ("Zitat" nach meiner Erinnerung): "Nehmen wir die Zahlen von 1 bis 9. 1+2+3=6. Aber auch 4+5+6=15 Quersumme 6. Und 7+8+9=24 Quersumme 6. Die Zahlenfolge von 1 bis 9 enthält also geheim die Zahl des Tieres 666, womit bewiesen ist, daß die Logik vom Teufel ist." Allerdings ist auch die Logik Petschers "Beweis" vom Teufel.

22.9.2003: Noch ein Guru: Mario Mantese:

In seiner Website www.mariomantese.com/index_de.html finden wir in einem Interview zB folgende Passage, die ich stellvertretend für alle anderen Texte von ihm hier zitiere:

"... Denn genau diese unnötigen Praktiken und Methoden und die vielversprechende Idee, aus eigener Kraft etwas erreichen und Großes vollbringen zu können, die damit verbunden ist, sind fürs Ego äußerst spannend und attraktiv. In diese Ego-Falle gehen viele! So gesehen ist das, was ich sage und vermittle, sehr unattraktiv. Nichts zu tun. Nichts zu erreichen. Nichts zu üben. Die eigene Unklarheit, die Selbstverlogenheit und Selbstverliebtheit wirklich restlos nüchtern aufzudecken und zu demaskieren, ist für viele schrecklich, nicht wahr? Sie üben und meditieren lieber. ..."

Wir haben es hier wieder mit einem Advaita-Philosophen zu tun, mit einem, der das Konzept der Konzeptlosigkeit verfolgt, der am Loslassen festhält, der plant, alle Pläne aufzugeben, mit einem, der triumphieren will, indem er sich zum Verschwinden bringt, mit einem, der die Egofalle kennt und ihr entronnen zu sein glaubt, es aber nicht ist: mit einem Sprachverdreher. Selbstverständlich liest sich sein Interview viel netter, als ich hier schreibe, aber ich habe nun einmal die Erfahrung gemacht, daß Anhänger solcher Nichtphilosophien saft- und kraftlos in Wirrnis enden - und nicht etwa glückselig und erleuchtet werden. Diese Advaitaphilosophie ist ein ideales Mittel für Sklavenhalter, ihre Sklaven in Unfreiheit zu halten. Kein Wunder, daß solche Philosophien leicht ihre Verleger finden, die sowas dann in gedruckter Form auf den Esoterikmarkt werfen.

9.10.2003: Ergänzung: Mantese ist - wie die weitaus allermeisten modernen Esoteriker - dem Fehlschluß aufgesessen, daß eine autarke Seele vollständig sei und daß es demnach nichts mehr zu tun gebe, als alles loszulassen. Ich setze entgegen: JEDE Seele bildet eine vollständige Welt ab, und es gibt nur dann nichts zu tun, wenn man in kausal-deterministischen (Wenn-dann-Sequenzen) denkt. Wer dieses rationale, "folgerichtige" Denken überwunden hat, ist in der Lage, ohne (stets kausalen) Grund eine Höherentwicklung der Seele anzustreben, besonders dann, wenn die Gegenwart so aussieht, daß man leidet..

Es ist falsch, zu schreiben, es sei heutzutage unattraktiv, nichts zu tun, nichts zu erreichen und dergleichen! Im Gegenteil: Es ist sehr attraktiv! So sehr attraktiv, daß man kaum noch jemanden findet, der noch etwas tun will!

23.9.: Fortsetzung: Die inneren Widersprüche, die ich Mantese vorwerfe, sind folgende: Er plädiert für das Nichttun, fordert andere Menschen dazu auf (freilich in sehr höflicher Form), es ihm nachzutun, dieses Nichttun. Mantese möchte, daß wir von ihm etwas lernen! Warum etwas tun? Warum sich verrückt machen mit der Mühe, Entscheidungen fällen zu müssen, Verantwortung zu übernehmen? Warum Angst haben, wenn sowieso nur geschieht, was geschehen muß?

Wir tun nichts; wir werden "getan". Wir tun, was wir tun müssen! Also müssen wir uns nicht überlegen, was wir tun oder lassen sollen. Ich frage zurück: Vielleicht müssen wir überlegen! Mantese hat diese Philosophie durch ein denkerisches Tun erworben. Seine Erkenntnisse sind nicht vom Himmel gefallen. Über einen Weg kam er an ein Wegende, wo es keinen Weg mehr gibt. Und jetzt sagt er, es gebe keinen Weg und verlangt: Gehe keinen Weg!

Negativ fällt mir zudem auf, daß Manteses Erkenntnisse denen der Naturwissenschaften allzuähnlich sind, nur mit umgekehrtem Vorzeichen: Auch die Wissenschaft sagt, es gebe keinen freien Willen, wir handeln nicht; wir würden gehandelt. Allerdings dürfen wir aus solchen "Erkenntnissen" keine Konsequenzen ziehen. Wir dürfen uns nicht verleiten lassen, unsere Hände in den Schoß zu legen, nur weil wir nichts tun können! Nein! Wenn alles Zwang ist, dann ist es auch Zwang, uns für Wesen mit freiem Willen zu halten! Aus diesem Grund müßte Mantese, hätte er recht, den Mund halten: Wozu seine Erfahrungen veröffentlichen? Er kann nichts bewirken? Er hat nur dann Grund, uns etwas beizubringen, wenn das, was er uns lehren will, falsch ist!

Reaktion von "G" auf meine Kritik an Udo Petscher im "Parsimonyforum.html". Meine Antwort wird in Kürze erfolgen.

25.u. 26.9.2003: Brenner: Seit gestern bin ich im Besitz eines CD-Brenners und verkaufe ab sofort meine jeweils aktuelle Webseite (Dateigröße 10 Megabyte) für 35,- Euro. Mit Hilfe der CD kann meine HP offline gelesen werden. Die internen Links können genauso benutzt werden, wie im Onlinebetrieb. Ich änderte den Preis mehrfach, da ich selber keine Vorstellungen über die "Preiswürdigkeit" meiner Texte habe. Es spielt dabei eine Rolle - so ließ ich mich belehren - was es den Leser kostet, die HP herunterzuladen und selber zu brennen: fast nichts! Also ging ich mit dem Preis runter. Dann schrieb mir jemand, daß ich darauf keine Rücksicht nehmen könne. Ich würde die CD eh nur an jene verkaufen können, die keinen Brenner haben. Und da ich außerdem Mehrwertsteuer und Versandkosten einrechnen müßte, müsse ich den Preis höher setzen. Also setzte ich ihn wieder höher.

27.9.2003: Morphogenetische Felder? Beim heutigen Frühstück kam ich auf die Idee, das Wort "Privatgelehrter" in die Suchmaschine einzugeben. Ich fand nur Verstorbene, Goethe oder Herder zum Beispiel. Ich suchte jedoch die HP eines lebenden Privatgelehrten und gab Entsprechendes ein: "lebender Privatgelehrter". Ich fand eine Seite über Rupert Sheldrake. Er lebt als Privatgelehrter in London und erforscht die von ihm postulieren Morphogenetischen Felder. Beim Lesen dieser Seite überlegte ich, was ich auf die Frage, was ich von diesen Feldern halte, antworten würde.
Antwort: Sheldrake ist auf einer guten Spur, aber seine Felder wird er wohl nicht finden. Meines Erachtens gibt es jenseits der Geist-Materie-Dualität ein Drittes, der "eigentliche Geist" (GEIST), der unerforschlich ist, denn erforscht man ihn, tritt er als herkömmlicher (polarer) Geist oder als Materie in Erscheinung. Was landläufig als "Geist" bezeichnet wird, ist es für mich nicht. Gedanken sind für mich Erscheinungen. Das polare Gegenstück zur Materie, Geist genannt, ist also nicht das Gemeinte. Der GEIST, den ich meine, hat mehr mit Gesetzen zu tun, mit Gesetzen, die die Kräfte in der Erscheinungswelt steuern. Der Geist jenseits der Filmebene ist anders, als der Geist in ihr. "Geist" als polares Gegenstück zur Materie ist nicht dasselbe wie GEIST als Ganzes.

Ich sehe diesen Zusammenhang analog zu meinen Vorstellungen über Energie: Die physikalischen Energien sind polare: Sie treten ausschließlich als Differenzen auf. Die unterschiedlose Energie, die keine potentielle Energie aufweist, ist die "wahre" Energie.

Soweit war ich mit meinen Gedanken, die ich in meinem Tagebuch dann genauer ausführen wollte, gediehen, als ich mich dann entschied, noch ein wenig im Internetz stöbern, ehe ich mich ans Aufschreiben machte. Ich klickte - bei Google fast ganz oben - die Seite http://www.sylvia1967.at/index1.html an und fand auf Anhieb (nach vielleicht 3 Minuten des Stöberns) folgendes Zitat:

"Besonders in seinen Erzählungen "Bunte Steine", die 1853 veröffentlicht wurden, bringt Stifter die Entwicklung persönlichen Wertempfindens und die Achtung der Natur zum Ausdruck. Deutlich wird dies schon in der berühmten Vorrede zu den genannten Erzählungen.
[...] Es gibt daher Kräfte, die nach dem Bestehen der gesamten Menschheit hinwirken, die durch die Einzelkräfte nicht beschränkt werden dürfen, ja im Gegenteil beschränkend auf sie selber einwirken. Es ist das Gesetz dieser Kräfte, das Gesetz der Gerechtigkeit, das Gesetz der Sitte, das Gesetz, das will, daß jeder geachtet, geehrt, ungefährdet neben dem anderen bestehe, daß er seine höhere menschliche Laufbahn gehen könne, sich Liebe und Bewunderung seiner Mitmenschen erwerbe, daß er als Kleinod gehütet werde, wie jeder Mensch ein Kleinod für alle andern Menschen ist. Dieses Gesetz liegt überall, wo Menschen neben Menschen wohnen, und es zeigt sich, wenn Menschen gegen Menschen wirken.[...]1"

Welch ein Zufall! Zufall? Nein, hier war genau das, was ich erklären wollte, exemplarisch aufgetreten. Ich hatte eine bestimmte Vorstellung "im Kopf" - und diese muß irgendwie meine Hand geführt haben, daß ich eine Seite im Internetz anklicke, die dieser Vorstellung entsprach. Dieses Zitat von Stifter führt aus, was ich kurz zuvor gedacht hatte.

"Zufall" Nr. 2: Man vergleiche Obiges mit dem, was ich im Forum zum Thema: "Was ist Wirklichkeit" geschrieben habe.

29.9.2003: Kultur: Ich verbinde "Kultur" mehr mit Bewußtsein, als mit Technik. Ein reifer Mensch ist keiner, der über mehr Technik verfügt, sondern einer, der mehr Bewußtsein hat. Was für einzelne Menschen gilt, gilt auch für Völker. Die Technik selbst ist freilich eine intelligente Verbindung von Seiendem (Eisen, Plastik) mit (deontischen) Funktionen. In der Technik erst kommt Wissenschaft zum Erfolg. Trotzdem komme ich nicht umhin, festzustellen, daß das Verhältnis Mensch-Technik immer mehr dem Verhältnis Fisch-Aquarium entspricht. Der Fisch hat nichts mit dem Aquarium zu tun. Er wähnt sich noch im Wassertümpel. Also steht die Entscheidung an, ob wir Kultur an (im Prinzip menschenferne) Technik oder an rein Menschliches koppeln wollen.

1.10.2003: Aus einer Diskussion mit einem Physiker,

der mir mehrfach versichert hatte, sich darüber bewußt zu sein, daß die naturwissenschaftliche Methodik nur einen eingeschränkten Zugang zur Natur zulasse. Allerdings bewirke genau diese Selbstbeschränkung den unglaublichen Erfolg der Physik hinsichtlich technischer Innovationen. Beispielsweise schrieb er:

"Erfolgreich kann nun ein Gehirn im Sinne der Evolution nur genannt werden, wenn es in der Analyse der Umwelteigenschaften, als welche die Physik letztlich als ihre vornehmste Form angesehen werden muß, sehr erfolgreich ist. Entscheidend ist dabei, daß der Mensch sehr neugierig ist, wie ja auch unsere anderen Primaten-Verwandten. Neugier scheint mir überhaupt das überragende Zeichen von Intelligenz zu sein. Der Mensch interessiert sich eben nicht bloß für Fressen, Schlafen und, na ja Ihr wißt schon, sondern auch dafür, "was die Welt im Innersten zusammenhält", unabhängig von jeglicher unmittelbarer Anwendung. Dieses Verhalten hat zu solch erstaunlichen Leistungen wie der Entwicklung der Dampfmaschine (Mechanik+Thermodynamik), Elektrizitätswerken (Elektrodynamik), optischen Instrumenten (Elektrodynamik), Transistoren, Laser, Computern und CDs (Quantentheorie) geführt.

Die Physik beschäftigt sich also mit der Beschreibung derjenigen von Naturphänomenen hervorgerufenen Sinneseindrücken, die unabhängig vom jeweiligen Individuum gültig, kurz und gut objektiv, sind und jederzeit empirisch überprüft werden können. Diese Unabhängigkeit der Sinneseindrücke vom Individuum und die damit zusammenhängende Vorhersagekraft über Naturphänomene (auch über noch unbeobachtete wie z.B. das Higgsboson) und deren Überprüfbarkeit scheint mir doch ein Indiz zu sein, daß die Sinneseindrücke, die wir zu unseren Weltbildern in Gestalt mathematischer Theorien sublimieren, realen Gegebenheiten in unserer Umwelt entsprechen, die es herzlich wenig stört, ob es uns Menschen gibt oder nicht.

Logisch oder empirisch beweisen kann ich das freilich nicht, und deshalb ist es weder exakte noch empirische Wissenschaft und folglich Philosophie, um nicht zu sagen inhaltsleere Geschreibsel."

Zitat P.: "Entscheidend ist dabei, daß der Mensch sehr neugierig ist, wie ja auch unsere anderen Primaten-Verwandten. Neugier scheint mir überhaupt das überragende Zeichen von Intelligenz zu sein."

Heyer: "Genau hier setze ich an: Warum läßt du dich von der wissenschaftlichen Methodik so begrenzen? Du "entlarvst" eine berechtigte Frage als philosophisch - und schwupp - ist deine Neugier erloschen!! Sehe ich das richtig?

Antwort P.: "Yep, denn meine Erfahrung sagt mir, daß bei der Philosophiererei eigentlich am Ende nur ein schwülstiger unverständlicher Wortbrei herauskommt, aus dem ich nichts mehr entnehmen kann und dann sitz' ich armer Tor..."

Zitat P.: "Die Physik beschäftigt sich also mit der Beschreibung derjenigen von Naturphänomenen hervorgerufenen Sinneseindrücken, die unabhängig vom jeweiligen Individuum gültig, kurz und gut objektiv, sind und jederzeit empirisch überprüft werden können."

Heyer: Irrtum! Sinneseindrücke sind niemals unabhängig vom jeweiligen Individuum gültig, denn es gibt keine personenunabhängigen Sinne. Das ist bloß die "wissenschaftliche" Interpretation dieser Sinneseindrücke. Wer also fabriziert hier Wortbrei? Du redest hier von Sinnen, zB Augen, die zu keinem Subjekt gehören und deshalb "objektiv" sehen. Also wenn das kein schleimiger Wortbrei ist!!!
Übrigens: Daß du alles, was außerhalb des Physikmodells liegt, als Wortbrei und leeres Gescheibsel bezeichnest, BEWEIST mir, daß du entgegen deiner Beteuerung doch ein Gefangener der wiss. Methode bist und nicht in der Lage bist, über den Tellerrand dieser Begrenzung zu schauen. Deine Behauptung, du seist dir über diese Begrenzung bewußt, ist falsch. Du hast hier nur was gedankenlos nachgeplappert.

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