Tagebuch 14
von Hans-Joachim Heyer
4.11.2002 - 7.1.2003

 


Stichwörter: Argument für Verschwörungstheoretiker - Bezahlung als Moralbeweis - Das Scheitern vieler Möchtegern-Magier - Schwarzes Loch - Chaos und Ordnung - Traum vom Chaos und dessen Ende - Vollkommenheit - die Jämmerlichen - Totschlagargumente - Herdentrieb - Bezahlung

4.11.2002: Mosaikstein für Konspirologen: In der SZ vom 3.9.2002 finden wir auf Seite 14 in "Anarchie als Methode" von Wolf Lepenies ein paar hübsche Sätze über den französischen Soziologen Clemens Heller, der zum Amerikaner konvertierte und in Harvard studierte, damit er in Frankreich das "Maison des Sciences de l'homme" aufbauen konnte. Finanziert wurde er von der Ford-Foundation. Sein Auftrag, ich zitiere die SZ: "Im Kalten Krieg wuchs das Interesse der USA an einer Stärkung der Sozialwissenschaften in Europa. Sie sollten in Ländern wie Frankreich deren Westbindung absichern."

7.12.2002: Preisliste: Da ich seit Langem bei www.wetellyou.de Träume deute und Lebensberatung ausübe, und da Wetellyou meine dortige Preisliste regelmäßig löscht - ich bin nach weit über 100 Traumdeutungen und anderen Hilfeleistungen, die mich viel Zeit kosteten, bisher finanziell leer ausgegangen - habe ich nun hier meine eigene Wetellyou-Preisliste eingerichtet (8.6.06: existiert nicht mehr). Wer von mir lernt und mich persönlich nicht finanziell angemessen unterstützt, handelt unmoralisch und hat nichts gelernt, selbst wenn er sich das einbildet. Er hat nichts, aber auch gar nichts, gelernt, denn von mir kann man nur Ethisches lernen und Verantwortung für seine Taten. Wer glaubt, schmarotzen zu können, kennt nicht die geistigen Gesetze. Schmarotzer strafen sich selbst, da sie in ihre Seele sklavische Gesetze einprogrammieren. Wer also ohne zu zahlen meine HP liest und wem es egal ist, ob ich genug Geld zum Leben habe, wer also meine Texte getrennt von mir sieht, lernt nichts und braucht auch nichts zu zahlen.

Wer begreift, daß es meine Texte nicht ohne mich als reales Wesen gibt, und wer begriffen hat, daß er von mir nur nehmen kann, wenn er mir etwas zurückgibt, wird mich anständig bezahlen. Ich schreibe meine Texte ausschließlich für solche Menschen. Ich bin nicht bereit, jemanden in ein soziales, magisches Netz einzuweihen, der unmoralisch ist, weil er ganz in der Geschäftewelt aufgehen und ausschließlich nach den Gesetzen des Geldes leben möchte, die hier suggerieren: "Nimm, was du ungestraft kriegen kannst!"

Reine Geschäftemacher müssen durch den Polizeiknüppel unter Kontrolle gebracht werden. Ihnen muß stets mit Sanktionen gedroht werden. Das liegt daran, daß man Geschäftemacherei und Kriminalität nicht strukturell trennen kann (Kapitalismus.html#krimi). Dem Geldwert gegenüber steht der moralische Wert. Auch hier fördert man die Struktur, von der man gefördert werden will. Hier helfen Menschen einander. Hier gilt nicht die Formel: Nimm, was du ungestraft kriegen kannst!", sondern "Hilf, wo du helfen kannst!" Leider muß ich die Erfahrung machen, daß nur sehr, sehr wenige Menschen dies verstehen und mir etwas zurückgaben. Viele geben mir nichts, weil sie meine Gaben (Texte) nicht verstehen. Das ist völlig in Ordnung! Hier geht es um jene, die zu verstehen glauben und die glauben, ihrer Trägheit oder Unwilligkeit, einen Überweisungsschein ausfüllen zu müssen, nachgeben zu dürfen. Sie glauben bloß verstanden zu haben, aber sie haben nicht verstanden. Also ist es ebenfalls in Ordnung, daß sie nichts zahlen. Wer aber wirklich verstanden hat, wird zahlen - so oder so! So funktioniert Magie.

8.12.2002: So funktioniert Magie nicht: In "Re: tief getroffen" schreibt Werner: "Ich beschäftige mich inzwischen seit beinahe 35 Jahren mit den Themen "Erleuchtung, Erwachen, Ego, Selbst u.s.w." und darf sagen, daß ich fast überall die Nase reingesteckt habe und besitze immer noch die selbe Nase, von "Erwachen" weit und breit keine Spur. Damit will ich mich nun nicht zum Maßstab des "Scheiterns" machen, sehe aber allmählich doch eine Regel, der wohl die allermeisten unterworfen sind: Es klappt nicht! Und all die Tips wie "Du mußt den Wunsch nach Erwachen und Freiheit aufgeben, denn Du bist schon frei", lassen mich inzwischen grimmig knurren."

Ich weiß nicht, warum Werner gescheitert ist, aber ich bewege mich seit 25 Jahren in der "Szene" und bin einer Menge Leute begegnet, die auf diese oder ähnliche Weise ein Scheitern feststellen mußten. Sie machten allesamt den gleichen Fehler: Sie durchschauten mehr oder weniger ihre Konditionierungen, machten ihre Gehirnwäschen rückgängig, machten einen Schritt in die Freiheit nach dem andern - und dann wunderten sie sich, daß nichts passierte: Keine Erleuchtung, kein Erwachen! Ich frage: Was, lieber Werner, soll denn "klappen", wenn du immer bloß Illusionen aufgelöst und nie etwas geschaffen hast? Ein "Klappen" kannst du nur als illusionäre Erscheinung feststellen. Und da du jedes "Klappen" sofort richtigerweise als Illusion erkennst, buchst du es als Scheitern ab. Du verfügst über kein Erfolgskriterium! Darum scheiterst du. Ich habe Erfolg. Warum? Weil ich Mißerfolge oder Erfolge nicht an Erscheinungen ** festmache, sondern an meiner abstrakten Philosophie: Erfolg ist eine Erweiterung meines philosophischen Horizontes! Ich baue unbeirrt an meiner Philosophie und ihrem Zusammenhang mit Erscheinungen **. Nachdem meine Philosophie zum Beispiel die Erkenntnis brachte, daß ich materiell von den Spenden/Zahlungen/materiellen Opfern meiner Schüler leben muß, habe ich dies sofort in meine HP übernommen ohne Rücksicht auf Empfindlichkeiten meiner Freunde und/oder Schüler. Ich hatte ganz einfach erkannt, daß das unbedingt so sein muß, damit die, die von mir lernen, nicht scheitern wie alle Werners und Gerd-Lothars dieser Welt. Ich habe den Dimensionalsprung von der passiven zur aktiven Freiheit geschafft! - Eine Sache, die wohl nur die wenigsten Menschen schaffen. Im Nachhinein war es eine leichte Übung für mich, aber für andere Menschen scheint es unendlich schwer zu sein, den Geist um eine Dimension zu erhöhen. Ich bin nicht gescheitert. Ich habe Erfolg, denn ich habe mein Ziel erreicht. Mein Ziel: die Ewigkeit. Es ist geradezu grotesk, daß die Gescheiterten mir (in Wahrheit: sich selber) nun meinen Erfolg als Scheiten suggerieren wollen, indem sie mich Größenwahnsinnig oder Arrogant nennen. Sie werfen mir Kopflastigkeit und ein übertriebenes Theoretisieren vor und ignorieren, daß ich schon lange, lange praktisch in meiner Philosophie lebe. Blinden kann ich nichts beweisen. Aber ich kann sie sehend machen, wenn sie sich auf mich einlassen.

** (9.12.2002) Hier muß ich ergänzen, daß ich die Erscheinungen, die meine Philosophie als Wahrnehmungsvoraussetzung evoziert, sehr wohl registriere, wobei ich das Augenmerk darauf lege, daß die Qualität der Erscheinungen zunimmt. Erfolg bestimme ich an meinem philosophischen Maßstab für die Qualität der Erscheinung. Nie würde ich pauschal sämtliche Erscheinungen als "Dreck" oder dergleichen bezeichnen, denn dann würde ich eine wichtige Tätigkeit meiner Seele in den Dreck ziehen; ich würde mein Seelenwerk mißachten. Das Niedermachen eigner Seelentätigkeit ist eine Selbstmißachtung, die einen inneren Widerspruch zum Ausdruck bringt. Auch wer seinenVerstand als Dreck bezeichnet, dessen "direktes Wissen" (ich nenne es lieber Intuition) ist gestört durch den inneren Widerspruch, der sich daraus ergibt, daß eine Seele Verstand evoziert und ihn gleichzeitig bekämpft.

10.12.2002: Über das Abtauchen: Beginnen möchte ich mit der Präambel und dem Artikel über Schwarze Löcher in "Werkstatt 2" - bitte zuerst lesen.

Das Tiefste, zu dem ich fähig bin, ist das Wissen und das Erlebnis, (wie) ein Schwarzes Loch zu sein: Ich bin eine ewige Seele - ein eigener unendlicher wunderschöner Kosmos, ein Stern, um den in physikalischer Zeit materielle Informationen kreisen, die von meiner Seele aufgesogen und (via "Interpretation") in seeleneigene Substanz umgewandelt werden. Ich bin für die Andern ein Schwarzes Loch, weil sie mich nicht sehen können, aber ich sehe, wie sie mit mir umgehen: sie gehen um mich herum, nähern sich - ich nähere mich ihnen, ich verstehe und wachse. Ich bin autonom, mein eigener Kosmos, eine Sonne, und ich träume Welten.

Ich hatte dies vor vielleicht 3 oder 4 Stunden geschrieben. Eben las ich im gestern gekauften Buch "Die Valis-Trilogie" von Philip.K.Dick (Heyne-TB) auf Seite 49: "Sein (Kevins) Versagen (bei Diskussionen mit Fat) veranlaßte ihn zu größeren Anstrengungen. So nahmen die Angriffe zu, und mit ihnen wuchs Fats Stärke. Es erinnerte an einen griechischen Mythos."

11.12.2002: Chaos und Ordnung: Heute Morgen fand ich in demselben Buch eine wunderbare weitere Bestätigung für meine Philosophie: Auf den Seiten 94 bis 97 erklärt Dick, daß der (verrückte) Schöpfergott (JHWH) eine irrationale Welt geschaffen hatte, sichtbar auch daran, daß er sagte: "Du sollst keine andern Götter haben neben mir!" Mit diesem Satz outete JHWH sich als (verrückter) Gott des Chaos, denn er fordert offen zur Lüge auf: Der Satz kann nur stimmen, wenn er falsch ist! Wenn es mehrere Götter gibt, muß man sie auch als existent anerkennen; es sei denn, man lügt. Das widerspräche dem Gebot: "Du sollst nicht lügen!" Falls es keine anderen Götter gibt, ist der Satz "Du sollst keine anderen Götter haben neben mir!" unsinnig: Wie könnte man sowas dann haben? Der Satz impliziert die Existenz anderer Götter! Trotzdem ist dieser Satz des verrückten Gottes sinnvoll, denn er stiftet zum Wahnsinn an, verbreitet das Irrationale.

In dieses wahnsinnige, chaotische Universum des solipsistischen Gottes JHWH dringen nun die wahren Götter ein. Wie Schwarze Löcher das Chaos aufsaugen und ihrer impliziten Ordnung einfügen (und damit so ganz nebenher das wichtigste Naturgesetz - das der Entropie - brechen), so halten die wahren Götter, getarnt als Menschen (Mimikry), Einzug in das Chaos, machen aus Chaos Kosmos. Die wahren Götter streuen Samenkörner der Ordnung in das Chaos, indem sie (unter anderm) durch die Hand auserwählter Menschen Texte verfassen, die allein aufgrund ihrer Inhalte in den Seelen einiger Leser wie ein Senfkorn aufgehen und zu einem riesigen Baum heranwachsen: dem Baum der Erkenntnis und des Ewigen Lebens: Dick schrieb auf Seite 95: "Wobei man sie (die wahre Gottheit) nicht einmal richtig wahrnahm, denn unter diesen Umständen mußte sie ihre Tarnung aufgeben und sich enthüllen. "Enthüllen" konnte in diesem Fall dann mit einer "Theophanie" identisch sein. Überwältigt würde ein Mensch sagen: Ich habe Gott gesehen. Aber in Wirklichkeit war er nur einer höchstentwickelten ultra-terrestrischen Lebensform begegnet, ... die vor langer Zeit zur Erde gekommen war ... und die möglicherweise ... fast 2000 Jahre lang als Saat der lebenden Information im Nag-Hammadi-Kodex geruht hatte..."

S. 96: "...daß Gott unser Universum verzehrte..."
S. 97: Fat hatte sich eingebildet, "das Eindringen des Rationalen in das Irrationale erlebt zu haben."
Das ist das, was sinnbildlich Schwarze Löcher machen: Sie sind die von Dick beschriebene lebendigen (ordnenden, rationalen) Informationen, (der Logos), aus denen der Kosmos besteht.

18.12.2002: Traum: Ich träume zum dutzendsten mal, ich befinde mich in dem Ingenieurbüro, wo ich früher einmal fünf Jahre lang gearbetet hatte. Dort ist mein Arbeitsplatz: der Schreibtisch, der große Zeichentisch voller Pläne; dort die Arbeitsplätze meiner beiden Kollegen. Es ist genau wie früher! Nein, nicht genau! Ich weiß nämlich nicht, was ich hier überhaupt zu tun habe. Ich weiß nicht, was die Pläne auf dem Zeichentisch bedeuten, weiß nicht, wozu die Ordner auf dem Tisch dienen, weiß nicht, an welchem Projekt ich arbeiten soll. Und weil ich das nicht weiß, ist das hier alles ein Chaos. Ich fühle mich unwohl, ja verloren. Alles ist zusammenhanglos, weil ich die Zusammenhänge nicht kenne. Alles ist mir fremd, ein Rätsel. Warum bin ich hier? Was soll ich tun? Was bedeutet das alles hier? Ich bin vollkommen verwirrt. Ich irre durch das Großraumbüro.

Plötzlich fällt mir ein: Wenn jetzt der Chef käme und mir sagen würde, was mein Projekt sei, wenn er sagen würde: "Planen Sie eine Straße von A nach B!" dann würde das beängstigende Chaos innerhalb einer Sekunde zusammenbrechen und einer grandiosen Ordnung Platz machen: Alles würde schlagartig einen Sinn bekommen; die chaotische Welt würde sich um dieses Ziel hin ausrichten und jedes Ding würde eine Bedeutung erhalten. Die fremde Welt wäre auf einen Schlag wieder verständlich geworden. Ich wüßte, was mit den Plänen auf dem Tisch anzufangen wäre: Ich könnte sie nach Wichtig und Unwichtig sortieren und die unwichtigen in den Kartenschrank einsortieren. Die für das Projekt relevanten Pläne könnte ich nutzen, um die ersten Planungsschritte für die Straße einzuleiten. Ich wüßte, was ich mit den Ordnern anzustellen hätte. Alles wäre plötzlich klar und in Ordnung.

Welch Macht dieses Chef-Auftrags! Welch ungeheure Macht! Aber der Chef kommt nicht! Es ist kein Chef da! Soll ich warten wie die andern Kollegen, bis der Chef kommt und dem Chaos einen Sinn verleiht? Nein!!! Ich selber kann das Chaos bändigen. Ich bin der Meister! Ich bin ja Zauberer! Welch Freude, daß mir das rechtzeitig eingefallen ist! Welchen Sinn gebe ich diesem Chaos? Ich schaue mich um. Da sind meine Kollegen. Ich frage sie, was sie machen. Sie führen noch alte Aufträge des Chefs aus. Ihre Welt ist noch einfach und klar, da sie noch glauben, es gäbe einen Chef; sie wissen ja noch nicht, daß es keinen Chef mehr gibt. Sie kennen noch die Reihenfolge der Schritte, die zu tun sind. Für sie ist Ockhams Rasiermesser (Magie2.html#ockham) ** noch gültig. Aber nicht für mich. In meiner holographischen Welt hängt alles mit allem zusammen (und die komplexeste Lösung ist der Wirklichkeit am nächsten). Aber nun kommt der magische Akt: Ich gehe zum Lehrling hin und frage ihn, ob er frei sein wolle. In dem Moment, in dem ich den Plan gefaßt hatte, gruppierte sich das ganze Büro, das Chaos der ganzen Welt, um dieses Ziel: Alles war plötzlich an seinem richtigen Ort. Alles hatte Sinn in Bezug auf meinen Plan! Und da ich der Sinnstifter war, war ich der Zauberer.
Dieser Traum wird sich nicht wiederholen, da ich jetzt endlich die Bedeutung erkannt habe.

** Alle zur Erklärung einer Sache nicht notwendigen Begründungen sind überflüssig und daher wegzuschneiden. "Ockhams Rasiermesser" ist Teil der empirisch-wissenschaftlichen Methode der Erklärung, die zugleich das Denken und danach die Welt vergröbert und reduziert. Ursache linearer Kausalität.

21.12.2002: Dinge der Welt: Gestern hatte ich einen Leserbrief (Briefe11.html#1220) beantwortet: Zuerst schrieb ich, er, R.K., sei wohl ein kleiner Zyniker, weil er das Gegenteil von dem, was er dachte, geschrieben hatte, doch dann fiel mir die Nähe zum Christfest ein und die Tatsache, daß er, der Jesus einen hochmütigen Menschen nannte, dessen Fest wohl feiern wird. Das bedeutet, daß R.K. entweder der Magie dieses Jesus - sei er hochmütig oder nicht - verfallen ist oder daß R.K. ein Schattenmensch ist - ein Ungläubiger, der sich notwendigerweise mit inhaltsleeren Formen ** abgibt, weil Werte geglaubt werden müssen.

Auch fragte ich mich, aus welchem Grund ich die Unterstellung, ich sei ein vollkommener Mensch und Gott, ablehnen sollte. Schließlich bin ich vollkommen, da ich meine Schwächen vollkommen akzeptiert habe: Meine "Fehler" - das BIN ich ja gar nicht. Und das, was ich bin, ist in der Tat vollkommen! Wo "ich" unvollkommen bin - es gibt da vieles - da bin ich nicht, da will ich erst noch werden! Nur versteht das unser R.K. leider nicht. Aber was geht mich das an? Er zahlt ja nichts.

Und wenn ich bedenke, daß ich in der Tat Gestalter der Welt bin, wie ich sie erlebe, dann bin ich - wenn nicht gerade ein Gott - so doch ein Demiurg, was auch nicht schlecht ist. Mittels meines Philosophierens und Wahrheitsuchens vervollkommne ich nach eigenem Maßstab die Bedingungen für meine Wahrnehmungen und Erlebnisse. Und dann erlebe ich! Ich erlebe viel viel anders und viel viel mehr als jeder andere Mensch (von einer einzigen Ausnahme abgesehen), dem ich bisher begegnet bin. Ich bin nicht Gott, aber ich bin durch drei besondere Erlebnisse, die ich in meiner HP geschildert habe, mit Gott eins (gewesen) und meine Erinnerung an diese Erlebnisse läßt mich stets diese Einheit fühlen, sodaß sie für mich stets gegenwärtig ist.

Wie im oben geschilderten Traum verfahre ich mit der Welt. Durch mich ist die Welt (wie ich sie erlebe) sinnvoll geworden. Durch mich wurde aus Chaos Ordnung. Ich habe im Kleinen das gemacht, was ein Schöpfergott im Großen tut. Den Auflösern bin ich ein Feind geworden, obwohl das Auflösen mir nicht fremd ist. Nur löse ich nicht alles auf. Wer konstruieren will, muß beides können: auflösen und bauen. Mit größter Neugier folge ich L.Reschkes (und Co.) "Projekt" der reinen Auflösung (s. Wirk und "Erkennen" ).

Ich habe mir eine Digitalkamera gekauft (ein Weihnachtsgeschenk, für das ich mich recht herzlich bedanke!): Zuerst die Maginon 2350 für 239 E, doch da die Bilder zu grobkörnig waren und zur Überbelichtung neigten, tauschte ich sie um gegen die Fuji A 204 für 299 E, mit der ich nun sehr zufrieden bin. Sie ist außerdem kleiner, leichter und arbeitet bei halber Batterie-Anzahl mindest die doppelte Menge.

Warum bin ich aufs Fotografieren gekommen? Es ist meine neu erwachte Liebe zu den kleinen Dingen. Ich erlebe, daß alle Dinge um mich herum zum Spiegel meiner Seele gehören. Sie leben wie mein Leib, ja sind mein Leib. Ich habe die mordende Sicht der Wissenschaft überwunden und was ich fand, war fantastisch: Alles lebt! Das Sklavenwissen ist nun das, was es sein soll: mein Diener und nicht mehr mein Herr. Zuerst stellte sich meine Philosophie um. Dann aber stellte sich mein intuitives Erleben um. Ich fühle mich wie ein kleiner Gott. Wie kann ich da dem Briefeschreiber noch widersprechen? Im Verhältnis zu einem Skeptiker, der nichts ist, bin ich wahrlich ein Gott, denn mein Glaube ist alles. Ich lebe in der prallen Fülle, während er in der völligen Armut lebt.

** Dazu zähle ich alles Wissen, was man in Schulen und Universitäten lernt. Hier handelt es sich um institutionalisiertes und institutionalisierbares Massenwissen, Wissen der Masse, Quantität. Spirituelles Wissen kann nur in persönlichen Lehrer - Schüler - beziehungen vermittelt werden und geht nicht in die Quantität, sondern in die Qualität. Qualitative Bildung zielt immer darauf ab, den Schüler die Idee vom edlen Leben zu vermitteln - also das Gegenteil von dem was L.R. aktuell in seiner HP propagiert.

3.1.2003: Die Jämmerlichen: In (X) schreibt Lothar (Fettgedrucktes: Hervorhebung von mir):

"... Nimmt man da etwa die Erleuchtungsthematik her, dann zeigt sich, wie sich inzwischen eine Art rhetorische Advaita-Simulation etabliert (die mir auch aus der Sannyas-Zeit gut bekannt ist): Ich habe kein Problem — hast Du etwa eines?? Die Leute reden, als wären/hätten sie bereits verwirklicht — sie simulieren Erleuchtete. Das ist für mich genau das Muster, nach dem jedes Ego funktioniert (bei H.-J. war ich darauf gekommen, daß Ego und Erleuchteter und Ich und Gott usw. immer identisch sind und nach demselben Mechanismus ablaufen): Es ist wichtig, selbst etwas verstanden zu haben und den anderen in die Position bringen zu können, daß er es nicht so gut verstanden hat. Der Erleuchtete (das Ego) weiß, der Nichterleuchtete weiß nicht. Der Erleuchtete (das Ego) hat kein Problem, der Nichterleuchtete hat ein Problem. Dieses Spiel folgt im Prinzip immer demselben simplen Strickmuster: Den anderen auflaufen zu lassen. Stark zu sein, Bescheid zu wissen, in sich zu ruhen — und sich gleichzeitig bedeckt zu halten. Keinesfalls zuzugeben, wo etwas nicht perfekt läuft. Der Erleuchtete (das Ego) erzählt nichts über sexuelle Schwierigkeiten mit seiner Freundin, oder über Ängste, Schmerzen, Trauer, Unwissenheit, Ratlosigkeit, Hilflosigkeit.

Ich hatte seinerzeit längst aufgegeben, mit Sannyassins noch Gespräche über meine Situation zu führen, weil sofort die Reaktion kam, das sei doch alles schon längst klar und gelöst. Diese Leute haben nie gelitten, zumindest haben sie es nicht zugegeben, und wenn sie besonders "gut" waren darin, dann haben sie es so weit unterdrückt und ausgegrenzt, daß scheinbar in ihrem Leben gar kein Leiden mehr vorkam. Es gab immer eine Antwort, ein Rezept, eine Therapieidee, eine allerneuste esoterische Lösungsformel für alles.

Das sind die eigentlich Jämmerlichen. Diese Leute sind immun. Mich interessieren die anderen, die scheinbaren Verlierer, denen in den Foren flott über den Mund gefahren wird und denen nachgewiesen wird, daß sie noch nicht so weit sind. Mich interessieren die, die nie gewinnen werden, weil keine Gesellschaft jemals so konstruiert sein wird, daß sie die Sensiblen und Gefühlvollen als stark und wertvoll anerkennen wird."

Mein Kommentar: Hier begeht Lothar einen für ihn folgenreichen Irrtum: Er macht Unterschiede zwischen echten und simulierten Erleuchtungen, zwischen Perfekt und Nicht-perfekt; er schreibt über sexuelle Schwierigkeiten, Ängste, Schmerzen, Trauer, Unwissenheit, Ratlosigkeit, Hilflosigkeizt. Dann schreibt er mir das Unechte, Starke zu und sich selber das Echte und Schwache. Lothar wird es leugnen, aber es ist trotzdem so, daß er eine Philosophie hat, und zwar die, daß Ego schlecht (= jämmerlich) und angstvolle, schmerzvolle Hilflosigkeit gut ist. Sein Jammern ist gut, mein Nichtjammern ist jämmerlich! Ungeachtet Lothars Sprachverwirrung steht fest: Er hat einen inneren Maßstab, an dem er sich und mich mißt: An seinem Maßstab gemessen bin ich jämmerlich, weil ich meine (von ihm unterstellte) Jämmerlichkeit nicht zugebe und den Starken mime und er ist der "Antiheld" (gibt es natürlich nicht), der mit Recht jammert und daher gar nicht jämmerlich ist.

Lothar hat konkrete Urteile von Richtig und Falsch, Gut und Böse, Wertvoll und Wertlos! Statt mich an meinem Maßstab zu messen, mißt er mich an dem seinen, den er jedoch leugnet! (Angeblich lebt er ja theorielos, konzeptelos, urteilslos, spontan!) Er versteckt sich, "hält sich bedeckt", manipuliert! Ich bin kein Manipulator, denn ich bekannte und bekenne offen, daß ich über eigene Werte verfüge, zu denen ich auch stehe. Ich bekenne offen, daß ich ein Meister bin und auf Bitten hin manipuliere: aber immer mit offenen Karten! Lothart leugnet es und tut's trotzdem.

Ich sage hier nun klipp und klar: Ich messe mich nicht am Maßstab Anderer! Ich bin, der ich bin! Und darum habe ich in der Tat keine Sorgen und Probleme. Ich habe keine sexuellen Schwierigkeiten, keine Ängste, Schmerzen, Trauer und dergleichen. Was Andere Probleme nennen, sieht für mich so aus: Ich will's an einem Beispiel erklären: Ich bin ein miserabler Mathematiker. Aber Mathe ist keineswegs meine Schwäche, denn ich will ja gar kein Mathematiker sein! Erst wenn ich Mathematiker sein wollte, hätte ich ein Problem! Aber ich will ja nicht sein, was ich nicht bin - ich mache ja nicht die Fehler, die Lothar macht. Ich bin Zauberer, Meister, weil ich es bin. Und ich bin kein Mathematiker. Ich weiß das, und es ist meine Vollkommenheit, daß ich keiner sein will!

Obwohl Lothar mich zynisch der Lächerlichkeit preisgeben wollte und gar nicht meinte, was er schrieb, hat er Recht mit seinen Worten, ich, der Erleuchtete, habe kein Problem. Ich habe tatsächlich keins! Aber Lothar hat eins. Ein gewaltiges sogar, denn er betreibt die systematische Selbstzerstörung und ist noch stolz drauf: er hält sie für "ehrlich". Er ist der Simulant, der Unechte, nicht ich. Er ist der Unbewußte, der manipuliert und nicht einmal weiß, daß er es tut (ehrlich ist er ja). Er benutzt Maßstäbe, denen er nicht entspricht, und an denen er seine Leiden und Schwächen mißt. Er hat Albträume, die ihm sagen, er solle endlich Körper und Verstand versöhnen, statt seine Seeleneigenschaft "Verstand" zu bekämpfen und "Mist" zu nennen. (Immerhin spricht er neuerdings von "Seele", was er vor Kurzem noch als "Konzept" abgetan hätte).

Wie kommt er bloß auf die Idee, der wahrhafte und empfindsame Mensch müsse schwach und leidend sein? Für mich sind Schwache und Leidende Menschen, die ihre Energien nicht richtig lenken, weil sie keine steuernden Konzepte, kein Bewußtsein, gebildet haben. Ihre Energien neutralisieren sich dann gegenseitig im Chaos (Symptom: Antriebslosigkeit, Melancholie, Depression) oder stauen sich, bis sie in einer Eruption aus Angst, Haß und/oder Wut ausbrechen und eine zerstörerische (= chaotische) Energie entfesseln. Diese chaotischen Kräfte bewirken Zerstörung nach innen - Psychose, Krebs, Krankheit schlechthin - und nach außen: Streit mit dem Nächsten, Haß auf Institutionen, Kriegsgeschrei.
Wahrhaft Empfindsame nehmen mehr wahr, als Stumpfe, aber sie leiden nicht, denn Leid entsteht aus Unverständnis. Wahrhaftige aber sind nicht unverständig.

6.1.2003 Bezahlung: In (X) fand ich eine Bestätigung meiner Erfahrungen bezüglich des Bezahltwerdens. Lothar schreibt: "... Das geht nur mit Bezahlung. Bezahlung ist der Schlüssel, der mir vorher gefehlt hatte. Ich komme mit diesen Reichen (die hier wie verwöhnte Kinder auftauchten) nur in einen Austausch, wenn ich von ihnen bezahlt werde. Und gleichzeitig weiß ich: Wenn ich nicht bezahlt werde, kann ich auch nicht eingreifen, kann nichts erreichen, und jede Anstrengung wäre sinnlos und vergebens. Wenn ich nicht bezahlt werde, können nämlich auch die anderen nicht profitieren. (Das ist genau das Prinzip der Bezahlung nach Gurdjieff, und zwar im weiten, umfassenden Sinne. Denn dieses Prinzip gilt immer.)"

Das gilt nicht nur für Reiche. Das gilt für fast jeden. Denn fast jeder steckt bis zum Hals drin in dieser Welt.

7.1.2003: Totschlagargumente: In meinem neuen Forum habe ich schon darüber geschrieben: Wenn ich bei Diskussionen auf praktische Erfolge meiner Philosophie verweise, kann ich damit jeden sachlichen Einwand gegen meine Argumente aus dem Weg räumen. Immer kann ich dann sagen: "Ich lebe ja bereits, was ich behaupte. Es funktioniert! Also bin ich unkritisierbar, immun!" Diesen Fehler habe ich möglicherweise mehrfach gemacht - ich kann mich nicht erinnern, ihn gemacht zu haben, aber es ist möglich. Ich sehe mich als jemanden, der auch sichere Positionen immer wieder infrage und zur Diskussion stellt. Allerdings sind mir Totschlagargumente bei anderen Diskussionsteilnehmern aufgefallen. Ein befreundeter Buddhist entwaffnet mich regelmäßig mit dem Argument: "Chante >Nam mio ho renge kyo< und du wirst erleuchtet. Die Entwaffnung funktioniert so: Ich bringe ein Argument vor. Der Buddhist geht nicht darauf ein, sondern empfiehlt das Chanten, dann würde ich alles erfahren können. Wenn ich dann sage: "Okay, du hast ja gechantet. Dann sag mir die Antwort auf die Frage." Er: "Die Antwort ist nicht rational, sondern stellt sich nur beim Chanten ein." Ich: "Dann könnte auch ein Papagei, dem man das Chanten beibringt, erleuchtet werden!" Er: "Chante, und du wirst wissen!" Ich habe natürlich schon gechantet, und ich habe daraus nur gelernt, daß es mir nicht mehr bedeutet, als Musik hören oder Singen alter Volksweisen. Auch bei Lothar stellte ich dieses unwiderlegbare Totschlagargument fest: "Alles Rationale ist Mist!" Mit dieser Floskel ist jede Diskussion, ja jede Kommunikation über Symbole, zuende - und wer nie mehr diskutiert, wird zum Isolani **, der an sich selber versauert. Nicht ich habe mich immunisiert, wie Lothar behauptete, sondern er tat es. Doch seit Neuem hat er diese Selbstversauerung gestoppt und die Isolation aufgegeben: Er hat wieder begonnen, sein Denken zu strukturieren - Konzepte zu bilden. Er kommuniziert wieder, indem er die Schamanen-HP und sein neues Forum ( http://www.voteonline5.de/forum/show.pl?site=10969 ) eröffnete und endlich zugibt, was er schon lange ist, ein spiritueller Meister, ein Schamane. Und er hat die Ablehnung der Welt aufgegeben, indem er von seinen Schülern Geld verlangt, Geld, die Energie dieser Welt. (Sätze wie die in "Briefkasten7.html#schmarotzer" zitierten, wird er jetzt wohl nicht mehr schreiben).

Ich verstehe meine Kritik als eine auf hohem Niveau. Das soll heißen: Ich erkenne Gerd-Lothar schon seit Jahren als spirituellen Meister. Nur er selber war bis gestern vor seiner Verantwortung zurückgeschreckt (5.9.2003: mein Irrtum. G.L. schreckt noch immer zurück...) und hatte stets geleugnet, was er ist. Er wollte kein Lehrmeister sein, hat alle Tricks, seiner Verantwortung auszuweichen, ausprobiert, bis hin zur Verleugnung seiner Vernunft. Es hat nichts genützt. Endlich hat er sich mit seinem Schicksal versöhnt und seine Rolle akzeptiert. Der Lohn stellte sich sofort ein: die Fähigkeit, wieder lustvoll schreiben zu können. Endlich ist die Blockade aufgehoben! Da er sich endlich als Meister erkannt hat, ist es auch völlig in Ordnung, daß er Geld für seine Lebensberatung nimmt! Was habe ich über Weihnachten wieder erleben müssen: Die Leute geben ihr Geld für jeden Scheißdreck aus, aber nicht einen Cent für ihr Seelenheil, Freiheit oder für die Wahrheit. Ich habe es erlebt: Ein gestandener Mann, Chef einer nicht gerade kleinen Firma, kaufte sinnlose teure Weihnachtsgeschenke, weil er nicht die Souveränität besitzt, sich über sein lächerliches schlechtes Gewissen hinwegzusetzten, bzw. es verstehend zu überwinden, ein schlechtes Gewissen, das sich eingestellt hatte, als er erfuhr, daß seine Frau ihm ein wertvolles Geschenk machen würde: "Eigentlich wollten wir uns nichts schenken, aber jetzt hat meine Frau mir doch diese teure Uhr gekauft. Jetzt kann ich doch nicht nachstehen und ihr mit leeren Händen begegnen: Eine ebenso teure Halskette muß nun her!"
So sind die Leute vom Herdentrieb gezwungen, ihr Geld zu verplempern, aber einen Trieb zur Freiheit haben sie nicht. Hätten sie ihn, würden sie bereit sein, auch für Wahrheit zu zahlen. Beinahe täglich werde ich mit überlegenem Lächeln darauf aufmerksam gemacht, daß mich für die Wahrheit niemand bezahlen würde. Ja, diese Sklaven wissen es tatsächlich besser. Sie haben Recht. Sie wollen ohne eigene Gedanken, eigene Verantwortung, durchs Leben geführt werden, und sie wissen, daß sie dazu jede eigenwillige Aktion aufgeben müssen: Keine Wahrheit um jeden Preis! Und diesen Preis zahlen sie. Ich habe es gesehen. Diese Menschen, die Angst zu leben haben, müssen geführt werden. Und zwar von denen, die es können! Ich habe begriffen, daß ich für Wahrheit bestraft werde. Aber bezahlt werde ich für Führung! Auch das habe ich begriffen! Ich muß die Wahrheit wissen und leben, nicht jedermann! Ich darf und kann ohne Wahrheit nicht führen. Aber ich darf die Wahrheit nicht unters Volk verbreiten. Ich halte mich an das Gedicht "Gesetz der Macht", wo es heißt, daß die Wahrheit unter einem Berg aus Nichtigkeiten zu verbergen sei. Nun, ich verberge die Wahrheit, indem ich so schreibe, daß nur Wahrheitsucher etwas damit anfangen können. Er erfüllt mich mit Befriedigung, daß ich fast täglich Post erhalte, in der zu lesen steht, daß alles, was ich geschrieben habe, ausgemachter Schwachsinn sei. Mein Schutzkreis funktioniert. Meine HP ist inzwischen dermaßen angewachsen, daß kaum ein Halbalphabeth sie liest. Wer nur Bruchstücke liest, versteht alles falsch. Ist doch gut oder? Bei sachlichen Diskussionen stelle ich alles in Frage. Hier zählt nur das Argument und die Begründung, nicht die Autorität der Person. Echte Diskussion gibt es nur unter Gleichrangigen, also zB mit Lothar. Er verweigert sich noch, aber egal. Wer jedoch noch unfrei ist und erst frei werden will, diskutiert nicht mit mir, sondern stellt Fragen und bekommt Antworten. Entweder man erkennt mich als Meister an (indem man mich bezahlt) oder man geht andere Wege.

Ich führe die Schafe, und diejenigen, die frei werden wollen, werden eingeweiht. Mit Gleichrangigen diskutiere ich und Höherrangigen stelle ich Fragen. Das sind die vier Schienen, die ich mit meiner Schule für Lebenskunst fahre.

In "Preisliste" habe ich meine Preise erhöht. Warum? Antwort: Ich überließ es meinen Kunden/Schülern, sich selber in "Gutverdiener", "Normalverdiener" und "Wenigverdiener" einzustufen und entsprechend viel oder wenig an mich zu zahlen. Dann machte ich die Erfahrung, daß diejenigen, die am wenigsten zahlten, mir auch am wenigsten zuhörten. Eine Frau, die täglich 4 Packungen Zigaretten qualmt, stufte sich als wenigverdienende Sozialhilfeempfängerin ein und zahlte bloß sechs Euro pro wöchentlichem Beratungsbrief und beschwerte sich jedesmal, daß ich sie nicht so beriet, wie sie es gerne wollte. Sie hielt mir vor, daß vieles, was ich schrieb, ihrem Reiki-Wissen widerspreche, das sie für ein paar tausend Euro gekauft habe. Als ich sie fragte, ob Rauchen und Reiki sich widersprächen, verlor ich sie als Kundin. Soviel exemplarisch zum Thema Autorität und Überzeugungskraft. Mein Wort war ihr weniger wert, als eine Tagesration Nikotin. Wenn man sowas 100 mal erlebt hat, dämmert es allmählich selbst dem Letzten: Solche Menschen stecken in einer Klemme, aus der sie aus eigener Kraft nicht herauskommen. Ihr eigener Verstand ist diese Falle, der sie nicht entrinnen können. Kein Argument hilft, ausschließlich die Autorität, und die gewinne ich dadurch, daß sie an mich eine Summe zahlen, die ihrem Geiz wehtut! Zahlen sie nicht, habe ich nicht die Autorität und kann mir alle Arbeit sparen. Ich habe eine Reihe von Bekannten, die nicht zahlen - und deshalb keine Fortschritte machen. Sie glauben, sie bekommen von mir alles kostenlos - bekommen sie auch! Aber sie hören auch nicht zu, und alles bleibt unverbindlicher Smalltalk. Würden sie sich als zahlende Kunden begreifen können, hätten sie gewiß schon gewaltige Fortschritte erzielt. Ich kann das alles hier niederschreiben, weil ich weiß, daß sie es nicht lesen werden. Warum soll ich mich ernsthaft mit ihren Weltanschauungen auseinandersetzen, wenn ich doch weiß, daß sie mir nur zuhören können, wenn sie bezahlt haben? Ein Hausbesitzer kann mir, der ich nur ein kleines Zimmer gemietet habe, nicht zuhören. Das ist eine wichtige Lebenserfahrung. Weiterhin habe ich die Erfahrung gemacht, daß die Leute bereit sind, zu zahlen, wenn man es ihnen ermöglicht, sich am Leben vorbeizumogeln. Jeder kauft sich gern einen goldenen Käfig! Es ist mein Fehler, daß ich Freiheit und nicht goldene Käfige verkaufen will. Das hat sich nun geändert: Freiheit verkaufe ich nur an Würdige; Goldene Käfige erhalten die Andern. Ich bin nicht zynisch. Die Leute haben mir deutlich mitgeteilt, was sie von mir wollen. Warum soll ich nicht zuhören und nicht entsprechend handeln?

** In (X) schreibt Lothar: "Der Guru isoliert sich von seiner Umgebung, der Schamane braucht den Kontakt." In meinem Forum, aber auch in dem seinen wird er nicht müde, zu wiederholen, daß er nicht mehr diskutiere, sondern nur noch unbeeinflußt (kontaktlos) seine Gefühle herausschreibe. Der Leser möge beurteilen, wer hier kommuniziert und wer nicht.

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