Briefkasten
7
Briefe an Hans-Joachim Heyer
Vorabbemerkung: Manche glauben, daß Diskussionen (= Streitgespräche?) nur zwischen Leuten stattfinden, die sich nicht leiden mögen, die sich gegenseitig bekämpfen. Ich hingegen glaube, daß man mit Leuten, die einen nicht mögen, nicht diskutieren kann, sondern ausschließlich mit wohlwollenden Freunden. Zu diesen zähle ich Lothar, auch wenn wir uns noch nie begegnet sind.
Aus einem längeren Briefwechsel, den ich jedoch erst ab hier veröffentlichen möchte:
7.5.2002: Lieber Lothar,
ich vermute, Du hast meine Kommentare in "Kritik", "Kritik 2"
und "Aktuelles" zur Kenntnis genommen und wirst evtl. darüber
schmunzeln, daß ich darüber rätsele, warum Du Deine Emailadresse
"Reschke Kommunikation" nennst, aber nicht mehr im Sinne von "Auseinandersetzung",
"Diskussion", "Debatte" usw. kommunizierst.
Gut, diese Begriffe zeigen allesamt an, daß Getrenntes Verbindung aufnehmen
will, was illusionär ist, da in Wahrheit nie etwas getrennt war und nie
Verbindung aufzunehmen braucht. Das gilt jedoch nur für die höhere
Realitätsebene, die ebenfalls ein mentales Modell (und nicht Realität)
ist, genau wie die dingliche Ebene, in welcher zB in Deutsch kommuniziert wird.
Was also ist Wahrheit? Jedes geschriebene Wort ist Teil der niederen materiellen
Ebene unserer sog. Alltagswelt. Es ist ein Ding der Unmöglichkeit, in dieser
Sprache sinnvoll über die höhere Ebene schreiben zu wollen - was Du
ständig versuchst und demzufolge stets - und notwendigerweise - Un-Wörter
verwendest: Du hast eine UN-Haltung zum UN-Leben, verbreitest UN-Sinn und hast/bist
ein UN-Ich. Positive Begriffe gibts halt nur für die dingliche Welt.
Ich habe aus der Not eine Tugend gemacht und benutze die Dingwelt samt ihrer
Sprache als Metapher für die höhere Welt. Wo bei "Höher"
auch bloß eine Metapher ist.
Wenn du nun in Kenntnis solcher Sachverhalte schreibst, daß Erleuchtetsein
und Nichterleuchtetsein dasselbe seien, so vermischst du die Realitätsebenen
und löst für beide Seinsbereiche die Sprache auf und verlierst genau
die Kommunikation, deren Wert Du nicht müde warst, herauszustellen.
Außerdem erkenne ich gewisse Tatsachen an, zB daß ich einen Leib
habe. Und solange ich den habe, benutze ich Sprache und erkenne die Alltagswelt
und das Ego an. Ich bin nun mal gezwungen, von dem auszugehen, was momentan
mein Erkenntnisstand ist. Und der ist so, daß ich in 2 Welten lebe: in
der Welt des Relativen, der Ich-Perspektive usw. und in der Welt der ewigen
grenzenlosen Seele, die keine Türen nach draußen aufweist und noch
nie Wege gegangen ist.
Ich erlebe die Welt, wie sie meine Seele als beste Theorie von "Welt"
und "Selbst" mir zeigt. Ich machte Fortschritte auf meinem Wege, als
ich bereit war, das, was für mich reales Erlebnis war, zu akzeptieren.
"Fortschritt" heißt: Abbau von Täuschungen. Da aber die
Seele diese Illusionen mir vorspiegelte, sah ich ein, daß das einen Sinn
haben müsse. Ich war zur Wiederbefreundung mit der Welt bereit - was dasselbe
ist wie eine Wiederbefreundung mit mir selbst.
Es gilt, Täuschungen nicht loszuwerden, sondern sie zu beherrschen. Dann
werden sie fruchtbar.
Kannst Du Dein Ich nicht als "bedingtes Ich", geltend für die
Dingwelt, verstehen? Natürlich BIST Du nicht das Ich; es ist ein Werkzeug,
ein Vehikel zum Aufenthalt in dieser Welt. Das ist doch schön! Und ich
habe gesehen, daß du Dich hier auch ganz nett eingerichtet hast. Warum?
Weil du realiter eben DOCH eine Ich-Perspektive samt "Haltung zum Leben"
aufgebaut hast....
Daß du AUCH das perspektivlose Sein als ewige Seele entdeckt hast, ist
doch schön, denn nur dadurch bist du in dieser determinierten Welt frei.
Was aber ist frei? - Nun, die ICH-Perspektive ist frei in unfreier Welt. Freiheit
muß manifest werden - und zwar im Ich in der determinierten Welt. Wenn
Du nun die materielle Welt leugnest, bist Du nur potentiell frei, nicht aber
in Praxis....
viele herzliche Grüße
Hans-Joachim
2.6.2002: Lieber Hans-Joachim,
ich möchte hier nochmal sagen, daß ich Dich als Menschen sehr schätze. Aber obwohl ich auch Deine intensive Arbeit und Auseinandersetzung mit wichtigen Fragen schätze, komme ich nicht umhin, festzustellen, daß ich es immer unzutreffender finde, was Du geschrieben hast. Ich möchte darauf nicht mehr im einzelnen eingehen. Du artikulierst Dich von einer bestimmten Grundlage aus und diese Grundlage kann ich in keinster Weise bestätigen, und deshalb bekommt alles für mich einen falschen Beigeschmack. Ganz egal, was Du kommentierst oder worauf Du Dich beziehst - also auch hier mit Fragen zur Kommunikation.
Um die Sache noch kurioser zu machen: Deine Standpunkte erinnern mich an Standpunkte, die ich selbst noch bis vor einiger Zeit gehabt und vertreten habe. Im Grunde müßte ich das meiste, was auf meinen Seiten steht, wieder löschen. Es ist widersprüchlich. Es ist ebenfalls von einer bestimmten Ausgangssicht heraus betrachtet. Manchmal mischt sich Wahres und Falsches.
Ich habe mich entschlossen, es so stehen zu lassen. Manche Leute können etwas damit anfangen. Manche fangen an, ihre eigenen Beobachtungen damit anzustellen, und gelangen zu neuen Aufschlüssen. Manche lesen weiter und entdecken eine bestimmte Entwicklung.
Warum liest Du überhaupt noch meine Seiten? Warum schreibst Du mir EMails? Bist Du Dir über den eigentlichen Grund überhaupt im klaren?
Wenn Du so etwas wie meine "heutige Meinung" näher kennenlernen willst, würde ich Dir eher empfehlen, den Lektürehinweisen unter www.wirkgilde.de/w_lektuere2.htm nachzugehen (insbesondere "Ich bin" und "Pointers") - da steht es vielleicht besser erklärt, als ich es erklären könnte.
Gruß
Lothar
3.6.2002: Hallo Lothar,
> Warum liest Du überhaupt
noch meine Seiten? Warum schreibst Du mir EMails? Bist Du Dir über den
eigentlichen Grund überhaupt im klaren?
Ja. Ich lese deine Seiten, weil du ein Geheimnis für mich bist. Du schriebst,
ich irre total. Da ich viel von dir halte, möchte ich diesen Vorwurf nicht
einfach beiseiteschieben, wie ich es bei Andern, die ich für inkompetent
halte, zuweilen tue. Du bist mir ein Geheimnis, weil ich deine neuen Äußerungen
für widersprüchlich, teilweise sogar für falsch, erachte - und
zwar von dem Zeitpunkt ab, wo es dir mit mir ebenso geht. Seit deiner "Wende"
zur Unterscheidungslosigkeit oder Egolosigkeit sehen wir im Gegenüber Widersprüche.
Das finde ich "erforschenswert". Ich lese deine Texte und schreibe
dir, weil ich die Theorie habe, ich kann evtl etwas tatschlich Neues von dir
lernen, etwas, das mir dermaßen fremd, daß ich es nicht verstehe.
Aber ich bemühe mich, wenn auch bis jetzt erfolglos.
4.6.2002: Hallo Lothar,
in http://www.reschke.de/ideenmagazin/denken3.htm
schreibst du:
"Womit wir wieder beim Klären von Problemen wären. Wer als Nicht-Handelnder
lebt, klärt seine Probleme, weil er sämtlichen sachlichen Aufgabenstellungen
nicht noch einen zusätzlichen rationalen Überbau verpaßt, der
die ursprüngliche Sachlage stört. Er tut immer das, was gerade zu
tun ist und was von der Sachlage erfordert wird. Die Sachlage selbst ist es,
die hier handelt."
Dieser Standpunkt der Standpunktlosigkeit ist mir durchaus bekannt, und zwar
von meinem Philosophiestudium her. In der Vorlesungs- und Seminarreihe über
die Philosophie des Bewußtseins von Prof. XXX höre ich Selbiges,
allerdings von einer völlig anderen Richtung her: dem monistischen Materialismus.
Auch hier heißt es, daß es Denken, Ich, einen freien Willen und
dergleichen nicht gebe, daß "es denke", und daß alles
einfach geschehe ohne einen Jemand, der etwa ein Motiv hätte und einen
Plan fassen würde.
Meine HP, besonders Artikel wie www.hanjoheyer.de/Werkstatt5.html sind Entwürfe
GEGEN diese "Philosophie", da ich Fehler in XXXs Argumentation aufgedeckt
habe. Weiteres Philosophieren brachte mir die Erkenntnis, daß das Ich
KEIN wirkungsloses Epiphänomen des "es geschieht" ist. Die Selbstmodellbildung
namens "Ich" hat Folgen für das, was solche Modelle bildet: die
Seele! Aus diesem Grund gewinnt das Ich eine Als-ob-Realität.
Ich will hier nicht in die Einzelheiten gehen, denn diese kannst du in meiner
HP nachlesen. Den "Irrtum", den du bei mir ausfindig gemacht zu haben
glaubst, ist meine bewußte Entscheidung, für die ich gute Gründe
habe. Ich fällte diese Entscheidung gegen eine Alternative, wie du sie
offensichtlich vertrittst. Auch dafür hatte ich gute Gründe.
Falls du meine Magie-Seiten gelesen hast, wird dir aufgefallen sein, daß
ich die Magie, wie ich sie erlebe, mit dem Begriffspaar des "es geschieht"
beschreibe. Das dürfte oberflächlich gesehen deinem Standpunkt entsprechen.
Aber nur oberflächlich, denn ich erlebe die Magie so, daß ich zwar
Einfluß auf die Seele habe (Ich ist KEIN Epiphänomen!), daß
aber die Seele das eigentlich tätige Wesen ist. Die Seele projiziert das
Ich als Theorie ihrer selbst, und diese Ich-Theorie wirkt auf die Seele zurück.
Diesen Umstand berücksichtigst du leider nicht. DAS ist unsere weltanschauliche
Differenz!
Was meinst du dazu?
viele Grüße
Joachim
4.6.2002: Lieber Joachim,
ich verwende den Begriff "Seele" aus guten Gründen nicht. Aber es liegt nicht an mir, dafür Gründe nachzuweisen. Eigentlich solltest Du erklären, was für Dich "Seele" ist. (Aber dann kämen Fragen wie: Was ist "meine" Seele? Wer ist das, der eine Seele hat? Oder: IST der die Seele? Und was ist das dann, was er ist bzw. wer er ist?) Nur: Wenn Du das nachzuweisen versuchen würdest, dann tätest Du Dir gar keinen Gefallen, sondern dann hättest Du ein erhebliches Problem am Hals.
Mir ist klar, warum Du die
Seele (als diffuse, unnachprüfbare Basis) einführst (und wenn man
Dir diese Basis nimmt, stürzt alles ins Leere und Deine ganzen Theorien
mit dazu). Du brauchst ein Gefäß für Deine Vorstellung von einer
Individualität, von einer getrennten Seins-Entität.
Damit steht und fällt alles. Und die Motive dafür sind rein psychologisch,
nicht philosophisch.
Ich präzisiere noch
einmal meinen jüngsten Lektüre-Tip: Was auf Dich passen könnte,
wäre "Pointers" von Ramesh Balsekar. Leider kommt zwar darin
meines
Wissens auch nicht der Begriff "Seele" vor, aber ich könnte mir
vorstellen, daß Dich einige Gedankengänge darin näher interessieren
könnten - da es ja auch um hinter den Begriffen liegende Sachverhalte geht.
Bevor wir weiter korrespondieren, würde mich interessieren, was Du mit
diesem Buch anfangen kannst.
4.6.2002: Hallo Lothar,
ich denke, daß sich unsere Mißverständnisse, die erheblich sind, nun herausstellen.
Du schreibst: "Ich verwende
den Begriff "Seele" aus guten Gründen nicht. Aber es liegt nicht
an mir, dafür Gründe nachzuweisen. Eigentlich solltest Du erklären,
was für Dich "Seele" ist. (Aber dann kämen Fragen wie: Was
ist "meine" Seele? Wer ist das, der eine Seele hat? Oder: IST der
die Seele? Und was ist das dann, was er ist bzw. wer er ist?) Nur: Wenn Du das
nachzuweisen versuchen würdest, dann tätest Du Dir gar keinen Gefallen,
sondern dann hättest Du ein erhebliches Problem am Hals."
Den Begriff "Seele" verwende ich lieber als etwa "höheres
Selbst", da er näher an den Wurzeln unserer Sprache liegt und auch
besser das beschreibt, was ich meine. Ich führte den Begriff ein, als ich
- wie du - das Ich als Illusion entdeckte. In www.hanjoheyer.de/Gehirn.html
benutzt der Neurobiologe Gerhard Roth "reales Gehirn" für das,
was ich "Seele" nenne. Roth mußte das "reale Gehirn"
in die Diskussion einführen, nachdem er den "Blumenkohl da oben"
als Bild des realen Gehirns von sich selbst entlarvte: Das reale Gehirn erhält
aus der (vermuteten) Umwelt Informationen ("Klick, klick" - sonst
nichts). Diese Informationen informieren allerdings noch nicht, denn sie müssen
zuerst interpetiert werden. Erst die Endprodukte dieser Tätigkeit sind
dann das, was man landläufig unter "Information" versteht. Diese
Informationen werden im realen Gehirn zu plausiblen "Welten" zusammengesetzt:
zur kognitiven Welt. Die materielle Welt vor unsern Augen ist das Endergebnis
der Tätigkeit unserer realen Gehirne, welche sich plausible Welten erschaffen
(erträumen) und in diese Welten sich selbst hineinprojizieren. Der Blumenkohl
da oben ist demnach das Bild des realen Gehirns. Die Welt, wie wir sie erleben,
ist die beste Theorie unseres realen Gehirns, über die es verfügt.
Das Ich ist Teil dieser theoretischen Konstruktion.
Da die Erscheinungswelt (kognitive Interpretation) das plausibelste Modell ist,
über das das reale Gehirn verfügt, geht Roth davon aus, daß
die reale Welt der kognitiven Erscheinungswelt sehr ähnlich sein müsse.
Hier setzt meine Philosophie ein. Ich bin zu der Überzeugung gekommen,
daß Roth hier irrt: Raum und Zeit sind kognitive Konstruktionen als Voraussetzung
für Sinneswahrnehmung. Das reale Gehirn erschafft in sich selbst einen
Cyberspace und die Zeit, um in diese Rahmen die Sinnesdaten hineinzublenden,
sodaß für uns die materielle Welt entsteht. (R & Z sind innere
Kategorien, Wahrnehmungsvoraussetzungen).
Nun, das reale Gehirn, das Raum und Zeit erfinden mußte, kann nicht selber
Raum und Zeit unterworfen sein. Materie und Form des Gehirns, bzw. des Leibes,
sind Erscheinungen unter den Raum/Zeit-Bedingungen. Das reale Gehirn ist außerhalb
von Raum und Zeit und daher seiner Erscheinung nicht ähnlich. Aus diesem
Grund ersetzte ich das Begriffspaar "reales Gehirn" durch "Seele".
Die Seele ist in alten Sanskrittexten das Paramatman: unendlich groß
und klein zugleich. Das ist eine raumzeitliche Umschreibung der Raumlosigkeit.
Die Seele ist ewig: eine zeitliche Umschreibung der Zeitlosigkeit.
Jetzt muß natürlich noch geklärt werden, mit welchem Recht ich
behaupte, daß die materielle Welt, wie wir sie erleben, materiale Widerspiegelungen
unserer seeleneigenen Theorien seien, und warum sich wissenschaftliche Theorien
nicht sofort in Erscheinungswelten manifestieren. Aber das würde hier zuweit
führen, wenn ich das genauer darzulegen versuchte. Es sei allerdings an
Jesus' Satz: "Wer glaubt, kann Berge versetzen!" erinnert. Rationale
Theorien haben nicht die Kraft, sich zu manifestieren. Aber wenn die Seele eine
Theorie glaubt, füllt sich die Form (Theorie) mit Inhalt! Das ist das,
was ich in meiner HP unter "Magie" verstehe.
Soweit mal meine Philosophie, die in meiner HP ausführlich nachzulesen
ist.
Weiter schreibst du: "Mir
ist klar, warum Du die Seele (als diffuse, unnachprüfbare Basis) einführst
(und wenn man Dir diese Basis nimmt, stürzt alles ins Leere und Deine ganzen
Theorien mit dazu). Du brauchst ein Gefäß für Deine Vorstellung
von einer Individualität, von einer getrennten Seins-Entität.
Damit steht und fällt alles. Und die Motive dafür sind rein psychologisch,
nicht philosophisch."
Ich hoffe, du erkennst oder ahnst zumindest, daß mir dieses "Unglück"
nicht droht. Falls ich mich irre, wünsche ich mir den Zusammenbruch meiner
Philosophie selber herbei! Aber soweit ist es noch nicht. Vielleicht kannst
du mir dabei helfen. Selbstverständlich habe ich mir sehr oft Gedanken
darüber gemacht, ob jeder seine eigene Seele ist oder ob es nur eine einzige
Seele gibt. Ich bin zu dem Ergebnis gekommen, daß diese Art von Fragen
in die Irre führt. Ich erachte mich für solange für eine individuelle
Seele, wie diese Seele ebendies GLAUBT zu sein. Wie oben gesagt: Die Seele erschafft
sich eine Erscheinungswelt aufgrund ihres besten Weltwissens. Sie erschafft
sich die wahrscheinlichste Welt, die plausibelste Welt. Und da ICH in meiner
Welt erlebe, daß es Individuen gibt, glaube ich, daß meine Seele
ebendies auch glaubt. Das muß jedoch nicht so bleiben.
In meinen neuesten Tagebuchaufzeichnungen (s. Tagebuch 3) werde ich nachher
in Fortsetzung meiner Gedankenaufzeichnungen über "Deutsche Seele?"
schreiben, daß ich dieses Gefühl, das ich hatte, eins mit der Seele
der Deutschen zu sein, als einen Versuch meiner Seele interpretiere, eine andersartige
Erscheinungswelt für mich zu kreieren: für eine kurze Zeit gab meine
Seele die Theorie, Individuum zu sein, auf und bildete sich die Welttheorie
einer "Volkssele", welche "ich" dann tatsächlich erlebte.
ICH löste mich auf in einen kollektiven Geist - allerdings nicht für
lange Zeit. Nach ein paar Stunden war ich wieder fast derselbe wie vorher: eine
individuelle Seele.
Die Frucht dieses Erlebnisses ist, so sehe ich dies heute, das Erlebnis, daß
meine Seele, wenn sie will, neue Erlebniswelten für mich kreieren kasnn.
Sie kann Theorien - die jeweils als Bedingung für Abbildungsprozesse sind
- regelrecht ausprobieren. Warum kann nur meine Seele das? Weil ich es zulasse!
Weil ich nicht sofort in Panik verfalle, wenn meine Seele mal herumspinnt.
Im Übrigen bin ich davon überzeugt, daß der normale Mensch Teil
einer Kollektivseele sind. Ich habe die Menschen beobachtet und habe festgestellt,
daß nur ein unglaublich winziger Teil von ihnen zu individuellem, eigenständigem,
autonomem Denken fähig ist. Der normale Mensch ist unbewußter Roboterzombie
mit Scheinbewußtsein. Aber er hat die Möglichkeit, mittels einer
Anstrengung frei zu werden. Dazu muß er als ersten Schritt sein Robotersein
erkennen.
Ich gründete die "Schule für Lebenskunst", um Menschen,
die erkannt haben, daß sie unfrei sind - die also denken wie moderne Hirnforscher
oder neuerdings du, daß alles determiniert ist und es keine Willensfreiheit
gibt - das Kunststück beizubringen, zum echten Leben vorzudringen. Daher
"Lebenskunst". Diese heute moderne Eigenschaft des Menschen, sich
als Roboterzombie zu sehen, ist unselige Frucht des rationalen Denkens, bzw.
des Funktionalismus. Wer ausschließlich entsprechend wissenschaftlicher
Methode denken würde, wäre dabei ohne Bewußtsein. Er hätte
seine Fähigkeit der freien Entscheidung aufgegeben und sich entseelt. Genaues
steht in meiner HP.
Lieber Joachim,
> Ich führte den Begriff ein, als ich - wie du - das Ich als Illusion entdeckte.
Moment mal... wer hat da das Ich als Illusion entdeckt?
> Und: Aus diesem Grund ersetzte ich das Begriffspaar "reales Gehirn" durch "Seele".
Wer ersetzte das Begriffspaar "reales Gehirn" durch "Seele"?
> Sowie: Selbstverständlich habe ich mir sehr oft Gedanken darüber gemacht, ob jeder seine eigene Seele ist oder ob es nur eine einzige Seele gibt.
Wer hat sich hier sehr oft Gedanken darüber gemacht, ob jeder seine eigene Seele ist oder ob es nur eine einzige Seele gibt?
Wer oder was steckt denn hinter all dem? Die Seele, die "eigene Seele", oder die "Allseele", oder wer oder was? Wenn Du Dich das jetzt, genau jetzt, fragst, wer oder was ist gefragt, und wer oder was antwortet?
Gruß
Lothar
Antwort auf die "Wer? - Frage: Ich! Erklärung: Da gibt es eine Seele, die anfangs natürlich noch nicht weiß, daß sie eine ist, aber sie kann Welten erzeugen (träumen) und mit dieser Fähigkeit ihre Theorien von sich selbst und Umwelt bildhaft darstellen. Frag mich bitte nicht, wie das alles "am Anfang" war. Ich weiß es nicht. Ich gehe von mir, bzw. meiner Seele, aus, wie sie ihre Situation und ihr Sein JETZT erlebt. (Außerdem ist die Frage müßig, wenn es Zeit im physikalischen Sinne gar nicht gibt, sondern bloß eine Wahrnehmungsvoraussetzung ist). Die Seele projiziert in ihren selbstgeschaffenen Möglichkeitsraum eine konkrete materielle Welt einschließlich ihrer Theorie von sich selber und von anderen Seelen hinein. Würde die Seele, die "mein" Ich als perspektivisches Wahrnehmungszentrum geschaffen hat, glauben, daß es andere Seelen nicht gäbe, würde sie nicht in ihren kognitiven Raum Leiber hineinprojizieren, die der Projektion ihrer selbst so ähnlich sind. Also: Aus der Tatsache, daß ich voneinander unabhängige Menschen in meiner Umwelt erlebe, schließe ich, daß meine Seele an die Existenz vieler Seelen in einer Umwelt glaubt. "Ich" ist nun geistiges perspektivisches Zentrum, und mein Leib ist ein materielles Zentrum eines Selbstmodelles "meiner" Seele. "Meiner" in Gänsefüßchen, da es umgekehrt heißen müßte: Das Ich gehört der Seele. Aber: Da die Wahrnehmung vom Ich ausgeht, darf ich auch "Ich" als Verursacher von Taten nennen: Die Taten der Seele werden in der Erscheinungswelt abgebildet als Taten des Ich. Gültigkeitsbereich: Erscheinungswelt.
Du begehst nun meiner Ansicht nach Kategorienfehler, indem du die materielle Welt mit materiellem Leib und empirischem Ich als "alles was ist" begreiftst (korrigiere mich, wenn ich dir was Falsches unterstelle). Dann kann man alles als Illusion erkennen. Aber es gibt nichts und niemandem, dem die Illusionen unterlaufen! Fehlschluß! Ich hingegen vermute, daß all meine Illusionen Illusionen meiner Seele sind. Nun kann meine Seele zum Entschluß kommen, alle Illusionen aufzugeben oder damit zu spielen. Du willst sie aufgeben, ich will damit spielen. Ich will raffiniertere, schönere Welt- und Selbstmodelle erschaffen. Und ich habe es getan und bin bereit, mein Können weiterzugeben - allerdings gegen Bezahlung...
Ich nenne die Illusionen nicht mehr Illusionen, sondern Dualität von Form und Inhalt, Theorie und Materie, Apriori und Aposteriori, Bedingung und Bedingtem. Jeder Baum braucht "totes" Holz als Stütze, um groß wachsen zu können. Jeder Philosoph braucht "Wittgensteins Leiter", um auf das höhere Niveau zu kommen, wo er die Leiter zurücklassen und ein neues Werkzeug ergreifen muß.
Was ist ein Leben in der Wahrheit? Ist es ein Leben ohne Dualität oder Leben im Wissen um die Folgen einer willkürlichen Dualität. Sprache setzt Dualität voraus. Wie willst du etwas sagen oder schreiben, ohne dieses duale Spiel mitzuspielen? Ich meine, man muß die Dualität nicht aufgeben. Es reicht, sie zu durchschauen und intelligent anzuwenden.
Da ich Sprache benutze, sage ich, ich habe mir Gedanken gemacht - und das im Wissen darum, daß es nur eingeschränkt gilt, nämlich in diesem bedingten Gesellschaftstraum, den wir irrtümlich "objektive Welt" nennen. Wenn du den Kategorienfehler nicht begehst, also alles auflöst, existierst du nicht. Warum erkennst du nicht an, dir eine "als-ob-Realität" erschaffen zu haben, in der es sich nett als Magier leben ließe? Als Sklave der sog. objektiven Welt - wenn also Menschen das alles nicht durchschauen und ihre eigenen Schöpfungen nicht als solche erkennen, sondern die Welt für objektiv gegeben halten - hat man schlechte Karten: sinnloses Leben, Sterblichkeit, Determiniertheit, Inhaltlosigkeit alles Seins....
ich hoffe, Deine Frage beantwortet zu haben.
Herzlichst
Joachim
4.6.2002: Hallo Lothar,
hast du was dagegen, wenn ich unsern letzten Briefwechsel (über die Seele
usw), da sachlich für mich sehr wichtig, in den "Briefkasten"
meiner HP kopiere? Der Text wird ja in etwa derselbe sein, wie in deinem Diskussionsforum.
Ich möchte dir auch versichern, daß ich nicht stur auf meinem Standpunkt
beharren möchte. Ich will nicht recht haben, ich will wirklich offen diskutieren,
lernen und mich infragestellen (lassen) - in jeder Hinsicht.
mit herzlichem Gruß
Joachim
4.6.2002: Lieber Joachim,
die Mail überkreuzten sich gerade.
"hast du was dagegen,
wenn ich unsern letzten Briefwechsel (über die Seele
usw), da sachlich für mich sehr wichtig, in den "Briefkasten"
meiner HP
kopiere? Der Text wird ja in etwa derselbe sein, wie in deinem
Diskussionsforum."
Fühle Dich frei, das zu tun.
"Ich möchte dir
auch versichern, daß ich nicht stur auf meinem Standpunkt
beharren möchte. Ich will nicht recht haben, ich will wirklich offen
diskutieren, lernen und mich infragestellen (lassen) - in jeder Hinsicht."
So etwas geht mir immer runter wie Sahne.
Gruß
Lothar
4.6.2002: Lieber Joachim,
"Ich hoffe, Deine Frage beantwortet zu haben."
Ich sehe keine Antwort, nur Konzeptbildungen. Deshalb lasse ich meine Frage so stehen. Solange da noch eine Kraft am Werk ist, die sich in Konzeptbildungen ausdrücken muß, anstatt ruhig in die Quelle hineinzuschauen, aus der das alles kommt, wird sich das eben austragen müssen.
Gruß
Lothar
4.6.2002: Lieber Lothar,
es ist vollkommen richtig,
daß du nur Konzeptbildungen siehst. Ich stimme mir dir vollkommen überein!
Leider ist eine jede sprachliche Mitteilung nicht anders als konzeptbildend
möglich. Die Sprache ist an Konzepte gebunden. Es gibt grammatische Regeln,
Wörter und Begriffe, die voneinander abgegrenzt sind und dergleichen. Dem
kannst auch du dich nicht entziehen, wenn du schreibst.
Daß du "ruhig in die Quelle" schaust, mag sein, aber wenn du
darüber berichtest, geht das nur über Konzeptbildung. Versuche doch
bitte den Sinn hinter meinem geschriebenen Wort zu erraten. Dann hast du das
Eigentliche, das Unsagbare, gefunden.
Auch ich schaue in die Quelle, aber wenn ich sehe, und erst recht wenn ich darüber schreibe, ist das Gesehene und das Geschriebene nicht identisch mit der Quelle. Daß die Quelle selbst nicht vermittelbar ist - bzw. daß das Vermittelte nicht die Quelle selbst ist - kannst du doch niemandem zum Vorwurf machen oder?
4.6.2002: Lieber Joachim,
wie kommst Du darauf, daß ich "ruhig in die Quelle schaue"? Ich bin die Quelle, deshalb brauche ich diesen Tip nicht. Und deshalb konstruiere ich auch keine Konzeptbildungen, sondern zerstöre sie.
Gruß
Lothar
5.6.2002: Hallo Lothar,
eine Kraft, die in die Quelle
hineinschaut, ist ein Konzept, also ein Subjekt, ein Ich.
Im Falle, daß du die Quelle bist, gibt es nichts zu zerstören, auch
keine Konzepte.
In "Tagebuch 1"
vom 3.5. schrieb ich: "Der Nichterleuchtete geht seinen Weg auf der Suche
nach Wahrheit. Dann öffnet er die Tür, geht in die Höhere "Welt
ohne Wege" hinein, wendet sich um und erkennt: Es gibt keinen Weg; nie
bin ich einen Weg gegangen, denn es gibt keine Zeit und hat es nie gegeben."
Ein Meister steht im Zentrum
(der Quelle), der "Welt ohne Wege" und gleichzeitig in der Periferie
und außerhalb der Welt. Er ist das Paramatman: unendlich klein und groß
zugleich (siehe oben bei "Paramatman"). Das heißt, er steht
außerhalb von Konzepten. Er lehnt sie weder ab, noch sucht er sie, noch
zerstört er sie.
Als Beispiel für das gleichzeitige Sein im Zentrum der Welt und außerhalb
der Welt mag die Begegnung eines Erleuchteten mit einem emotionalen Menschen
dienen: Er läßt sich anstecken von der Emotion, fühlt Ärger
oder Leid, aber gleichzeitig benutzt er das, was er mitfühlt, als
Wahrnehmung aus der Distanz. Der Weise läßt sich auf Konzepte ein,
ohne sich ihnen auszuliefern. Er sieht die Welt, ist aber nicht in sie verwickelt.
Das ist das, was ich mache; das erschließt die höhere Dimension des
Bewußtseins, von der ich anderweitig spreche. Ich habe ein Ich, bin aber
nicht in der Ich-Falle. Solange du dein Ich noch zerstörst, hast du noch
eins. Ich habe eins, aber es beherrscht mich nicht mehr.
6.6.2002: Dein projiziertes Netz
Lieber Joachim,
ja, Du versuchst jeden in Deine Projektionen, in Deine private Welt hineinzuziehen. Ich muß sagen, daß mir einfach beim besten Willen das Interesse und die Motivation fehlt, mich überhaupt auf Deinen Internetseiten aufzuhalten und diese komplizierten Gedankengänge durchzustudieren.
Aber nur weil ich mich nicht auf Deine Konzepte einlasse, bin ich noch lange kein Realitätsverleugner oder negativer Mensch. Ich lebe in einem sehr freien, offenen Raum, und das genieße ich.
Konzeptbildungen entfernen stets von der Wahrheit, und das ist keine neue Theorie und kein neues Konzept, sondern meine ureigene Erfahrung. Konzeptbildungen sind zu etwas ganz anderem da, als wofür Du sie einzusetzen versuchst. Sie sind weder dazu da, andere Menschen in ein eigenprojiziertes Geflecht von Machtwünschen einzubinden, noch dazu, Wahrheit zu ergründen (denn das ist genau die umgekehrte Richtung, nämlich nach innen und weg von der Konzeptionalisierung). Für mich ist so etwas gerade gut genug, um z.B. Computerprogramme zu schreiben oder technische Geräte zu bauen da kommt es wenigstens der Menschheit zugute, anstatt zu versuchen, an ihr zu saugen und von der Energie, die andere Menschen durch ihre Arbeitsleistung schaffen, zu schmarotzen, wie es alle Gurus und Meister mit arrogantem Vorranganspruch tun.
Jedenfalls möchte ich diesen Austausch hiermit gerne abschließen. Du hast ja bereits die Fortsetzung an die von Dir gewünschte Adresse (in Dein Netz) verlagert dort wirst Du dann sicher auch gerne weitere Kommentare veröffentlichen, die ich nur "leider" nicht lesen werde. Wie schaffst Du es nur, daß Du mehr Aufrufe bekommst, denn wenn da nicht mehr passiert, dann verhungerst Du ja noch? Ich werde alle Menschen, die auf solch einer Wellenlänge sind wie Du, an Dich weiterschicken es wird eine wichtige Erfahrung für sie sein, nämlich, solch ein Netz am Ende wieder loszuwerden.
Ich glaube übrigens nicht, daß Dir viele andere in Dein Netz gehen werden, das Du auszuspannen versuchst, um Wirkung zu erlangen. Die riechen den Braten früher, als Du denkst.
Gruß
Lothar
6.6.2002: Mein abschließender Kommentar:
Zu "Geflecht von
Machtwünschen": Nicht Machtwünsche, sondern Macht im Sinne
von "Wissen ist Macht" oder meinem Gedicht "Gesetz
der Macht". (Zeile: "Wen sie nicht einweihen können, dem
müssen sie dienen". Bewußtheit ist eine Macht, die man selbst
dann nicht verliert, wenn man verzichtet: Man übt dann Macht nicht aus,
aber man hat sie! So wie ich das mit der Macht erlebe, steht sie nicht im Widerspruch
mit dem Willen, Wahrheit zu ergründen, sondern die Macht ist eine Durchgangsstation
auf dem Wege. Wie der Weg weitergeht, weiß ich nicht. Aus diesem Grund
endet mein Gedicht auch an dieser Stelle.
An einem Beispiel möchte
ich demonstrieren, daß Macht nichts mit Machtgelüsten zu tun hat:
Als ich (vor ein paar Jahren) die Manipulationen in gewissen Philosophieseminaren
durchschaute, war dieses Durchschauen Zeichen meiner Bewußtheit. Der Professor
versuchte - bewußt oder unbewußt - darauf zu reagieren. Er mußte
irgendwie mitbekommen haben, daß ich seine Manipulationsabsichten durchschaut
hatte. Auch wußte er, daß ich offen mit den anderen Studenten über
das rede, was ich denke. Das brachte ihn völlig aus dem Konzept. Er konnte
nicht mehr sagen, was er offensichtlich geplant hatte (nämlich die weitere
Verwischung des Unterschiedes zwischen physikalischem Modell und Wirklichkeit,
als er sagte, die Evolution sei wahrscheinlich tatsächlich so abgelaufen,
wie die Theorie beschrieb).
Meine Frage lautete ungefähr: Ist diese "Feststellung", daß
die Evolutionstheorie und die "tatsächliche Evolution" nahezu
deckungsgleich seien, eine Metatheorie oder Teil der Evolutionstheorie? Und
falls Metatheorie: Wie heißt diese? Und: Ist es eine wissenschaftliche
oder eine philosophische Theorie oder gar ein Mythos?
Er verwickelte sich in noch krassere Widersprüche und sah sich schließlich
genötigt, ein anderes Thema zu beginnen, das unverfänglicher war.
Meine Macht erlebte ich erst, als ich merkte, daß der Professor in späteren
Vorlesungen wesentlich weniger manipulierte. Er versuchte viel weniger als vorher,
die Studenten zu überreden, sondern argumentierte sauberer.
Ich möchte ergänzen, daß meine Frage darauf abzielte, daß
er zugeben sollte, daß die postulierte Deckungsgleichheit zwischen wissenschaftlicher
Theorie und sogenannter Wirklichkeit ein Mythos sei, denn es gebe keine Gründe
für die Annahme, daß diese Deckungsgleichheit bestehe. Es müsse
eine Metatheorie geben, die besagt, daß und wie wissenschaftliche Theorien
die Wirklichkeit abbilden. (Ich erinnere daran, daß es sich um ein Seminar
über Wissenschaftstheorie handelte!) Ich sprach also das zentrale Thema
an, aber der Prof. versuchte, diese Frage zu verschleiern. Eigentlich wollte
er die Genialität der wissenschaftlichen Methode zeigen. Das ging gründlich
in die Hose.
Zu "Du hast ja bereits die Fortsetzung an die von Dir gewünschte Adresse (in Dein Netz) verlagert". Ich habe nichts anderes getan, als Lothar. Er hatte mir innerhalb seines Diskussionsforums geantwortet und mir bloß eine Mail mit einem Verweis auf dieses geschickt. Ich ahmte ihn nach, indem ich meine Antwort in meinen Briefkasten setzte und ihm eine Mitteilung, daß ich geantwortet habe, schickte.
Zu "Wie schaffst
Du es nur, daß Du mehr Aufrufe bekommst, denn wenn da nicht mehr passiert,
dann verhungerst Du ja noch?": Das hat etwas mit der Macht zu tun.
Nicht mit der Macht des Egos, nicht mit jener Macht, wie man sich "Macht"
landläufig so vorstellt, sondern mit der Macht einer Weisheit, mit der
man Autonomie und Glückseligkeit erlangen möchte. Letztendlich möchte
jeder Mensch autonom und glückselig sein: sich selbst bestimmen, sich seine
eigenen Gesetze geben, statt Sklave zu sein. Jeder möchte frei sein. Die,
die nicht frei sein wollen, fürchten bloß ihr Scheitern.
Das mit dem Verhungern ist eine reale Gefahr, in der ein freier Mensch schwebt.
Diese Möglichkeit des Verhungerns und Erfrierens des freien Menschen ist
ja die Hauptursache dafür, daß 99,9 % aller Menschen die Freiheit
fürchten!!!! Ich kann es erst dann verantworten, andere Menschen in die
Freiheit zu führen, wenn ich ihnen zeigen kann, daß man dann nicht
verhungert oder erfriert. Ein Freier hat die Verantwortung, Unfreie in die Freiheit
zu führen. Er ist der Lehrer; der Unfreie der Schüler, und der Schüler
muß für das materielle Wohl des Meisters sorgen. Das ist das spirituelle
Gesetz, das ich fand. Es gibt keine andere Tätigkeit für Freie, als
Unfreie zu befreien. Von dieser Tätigkeit muß der Freie materiell
leben.
Zu "Für mich ist so etwas (Konzeptualisierung) gerade gut genug, um z.B. Computerprogramme zu schreiben oder technische Geräte zu bauen da kommt es wenigstens der Menschheit zugute, anstatt zu versuchen, an ihr zu saugen und von der Energie, die andere Menschen durch ihre Arbeitsleistung schaffen, zu schmarotzen, wie es alle Gurus und Meister mit arrogantem Vorranganspruch tun.": Das ist geradezu zynisch! WAS kommt da der Menschheit zugute? Daß du sie mit deinen Softwarekonzepten uberschwemmst? Du trägst zur Rationalisierung, Technifizierung zur Reduzierung der menschlichen Lebenswelt bei. Deine Software vernichtet Arbeitsplätze, mechanisiert, institutionalisiert und schaltet die Arbeitsprozesse in der Medizin gleich. Du lebst von deiner beruflichen Tätigkeit (den verachteten Konzepten!), die du nicht in dein esoterisches (angeblich konzeptfreies) Leben intergrierst. So verhungerst du freilich nicht. Ich, nicht du, bin ins kalte Wasser der Freiheit gesprungen. Ich habe die Sicherheiten beruflicher Tätigkeiten und sicherer Einkommen aufgegeben und lebe ganz von meiner Überzeugungskraft! Ja, ich sauge materielle Energie (Geld) von Menschen ab, aber ich gebe Geist zurück! Menschen arbeiten für mich. Aber ich arbeite auch für diese Menschen. Ich lasse mich bezahlen, damit ich Zeit habe, mich um sie und ihre Probleme zu kümmern. Ich biete mich in spirituellen Dingen als Lehrer an. Hier habe ich Vorranganspruch. Daß du schlechte Erfahrungen mit Meistern gemacht hast, ist Spiegel deiner Seele. Auch mit mir als Meister hast du schlechte Erfahrungen gemacht. Warum wohl? Du hast dich überhaupt nicht auf mich eingelassen. Du hast nie versucht, mich zu verstehen. Deine Vorurteile stehen dir wie eine Wand im Wege. Ich kenne dich nun. Bis heute erkannte ich dich als weisen Menschen an und war davon ausgegangen, daß es nur Mißverständnisse gab, die uns trennen. Nun weiß ich, daß auch du noch eine Lektion lernen mußt. Von wem, wenn nicht von mir?
Zu: "Ich glaube übrigens
nicht, daß Dir viele andere in Dein Netz gehen werden, das Du auszuspannen
versuchst, um Wirkung zu erlangen. Die riechen den Braten früher, als Du
denkst." Nicht viele gehen in mein Netz, aber einige. Wer einen Braten
riecht, möge es mir mitteilen. Wer in mir einen Scharlatan vermutet, der
seine Kunden betrügt, sollte meine Kraft mal erproben. Ich werde ihn, wenn
er will, verzaubern. Übrigens: Wie kommt es, daß du, Lothar, die
Konzeptualisierung so ganz plötzlich bekämpfst, seit du meine HP gelesen
hast? Warum fiel es dir vor ein paar Wochen plötzlich wie Schuppen von
den Augen, daß alles, was du bisher geschrieben hattest, falsch sei? Ich
habe DEIN Konzept durcheinandergebracht. Lies noch einmal "Kritik".
Zuerst warst du begeistert von meiner HP. Ein Samenkorn von mir setzte sich
in deine Seele und wuchs. Dann reorganisierte sich deine Abwehr. Und da ich
Konzepte (und die Erlangung der Herrschaft darüber!) lehrte, hieß
deine Abwehrstrategie: "Konzeptlosigkeit", und "Herrschaftslosigkeit".
Leider ist deine Konzeptlosigkeit auch bloß ein - nun unerkanntes - neues
Konzept, das übrigens gar nicht weit von deinen alten Texten aus "Wirkgilde"
usw. entfernt ist. Und dein Willen zur Macht- und Herrschaftslosigkeit? Sieh
dich an, wie du der Frau begegnetest, die glaubte, deine Mutter zu sein. Wärst
du bewandert in der Macht, dann wärst du souverän, und dann hättest
du mit dieser Frau so umgehen können, daß kein Krampf entsteht. Konzepte,
ja Konzepte, standen dir im Wege. Die Frau war nämlich deine Mutter.
Du schreibst interessante Tagebücher. Jetzt aber komm endlich zur Sache
und red nicht länger um den heißen Brei herum! Als du mir schriebst,
warst du längst meinem Einfluß erlegen. Deine Seele hat sich - freiwillig
- schon längst auf mich eingelassen. Du hast es nur noch nicht bewußt
registriert. Ich werde meinen Einfluß nicht mißbrauchen, habe ihn
nie mißbraucht. Ich lege alles offen wie du siehst. Du hast mich viel
Zeit gekostet, weil du es mir wert bist. Und da du Geld hast, bitte ich - wie
immer - auch dich um eine Spende!
Zu: "Ich werde alle
Menschen, die auf solch einer Wellenlänge sind wie Du, an Dich weiterschicken
es wird eine wichtige Erfahrung für sie sein, nämlich, solch
ein Netz am Ende wieder loszuwerden." Dafür bedanke ich mich!
Und was das Loslassen anlangt, stimme ich ebenfalls zu.
Es mag manchem Leser nun so vorkommen, als lägen Lothar und ich im Streit.
Dem ist nicht so. Ich bin ihm dankbar für die Diskussion, dankbar für
das, was ich von ihm lernen durfte, und ich schätze ihn nachwievor als
Gleichgesinnten. Unsere Diffenrenz ist minimal im Vergleich zu den Differenzen
zu vielen anderen Menschen. Seine HPs werden weiterhin meine Fovoriten sein,
die ich auf meiner LINK-Seite jedermann zur Lektüre empfehle. Ich hege
keinerlei Groll gegen ihn, auch wenn es manchmal so scheinen mag, weil meine
klare Sprache Manchem aggressiv klingt. Wer bei sachlich harter Diskussion persönlich
beleidigt ist, sollte sich nicht in jene Regionen wagen, wo die Luft dünn
ist. Nur wer Lust am konstruktiven Streit hat, kann Gewinn an diesem Streit
auf dieser Seite haben.
Manche glauben, daß
Diskussionen (= Streitgespräche?) nur zwischen Leuten stattfinden, die
sich nicht leiden mögen, die sich gegenseitig bekämpfen. Ich hingegen
glaube, daß man mit Leuten, die einen nicht mögen, nicht diskutieren
kann, sondern ausschließlich mit wohlwollenden Freunden. Zu diesen zähle
ich Lothar, auch wenn wir uns noch nie begegnet sind.
Weiter mit "Briefkasten 8" // zurück zu "Briefkasten 6" // Weitere Kritik mit "Kritik 3" und "W6" // zurück zur Startseite