Tagebuch 1
von Hans-Joachim Heyer
2.3. - 10.5.2002

Inhalt: Naturverbindung, Schafe und Wölfe, 3. und 4. Weltkrieg, Vergangenheit ändern und Synchronizitäten erleben, Brief an meine Leser, Geheimnis des Geldes, Konflikt (Anziehung und Abstoßung) mit Gerd-Lothar Reschke, Geld gegen Wahrheit, Gibt es ein reines Sein ohne Annahmen über die Welt?, hatte ein Wegloser einen Weg?, Tyrannen nicht bekämpfen, sondern integrieren.

2.3.2002: In "Apfelbaum" verbinde ich den äußeren Lebensbereich (und mit ihm den seelischen) des modernen Menschen mit den Lebenskräften der grundlegenden Natur, verkörpert im Apfelbaum. Die Verbindung des Menschen mit seinem persönlichen Baum wird positive Folgen für Architektur und Städtebau haben. Die Menschen werden sich in ihren Städten verwurzeln und Verantwortung übernehmen, denn wer es schafft, (mit Gefühl und mit Verstand) mit nur einem Baum verbunden zu sein, hat Anschluß nicht nur an die Natur, sondern auch an seine eigene Natur.

11.3: Wie "Politik der Herren der Welt", Kritik an dieser Politik, sowie Zitate zum "Schurkenstaat USA" zeigen, beschäftige ich mich momentan mit der Theorie und Praxis der Machtausübung und dem Gegenpol davon, dem folgsamen "Herdentierverhalten" der regierten Menschen.

-> Wie zB war es möglich, daß die Italiener den als korrupt bis über beide Ohren bekannten Berlusconi wählten? Wie kann es sein, daß George W. Bush, der offen internationale Gesetze und Handelsverträge bricht, sich nicht um die Menschenrechte schert und allerorten mit illegalem Krieg droht, ja praktiziert, trotzdem (erst recht !?) von 4/5 der US-Bevölkerung unterstützt wird, obwohl allen Bürgern (seien es Italiener oder US-Amerikaner) im Innern ihrer Herzen klar sein dürfte, daß ihnen die böse Rechnung dafür präsentiert werden wird, daß sie mit dem Wahlkreuz (und/oder dem Besuch von Wahl-Veranstaltungen) blind die Verantwortung für die Taten ihrer Regierungen übernommen haben?

-> Glauben die Leute, in harten Zeiten von skrupellosen Gangstern besser beschützt zu werden als von ethisch gewissenhaften Staatsmännern?

-> Warum wagen es heute immer mehr Politiker, sich als Gangster zu outen und immer weniger, ihr ethisches Verantwortungs-Bewußtsein öffentlich zu zeigen?

-> Ist das Bewußtsein der Herdenmenschen inzwischen dermaßen korrumpiert, daß es die Korruption gut heißt, und daß die Korruption - das Prinzip der Bosheit an sich - sich bereits offen in Menschengestalt verkörpern kann?

-> Warum unterstützt der Herdenmensch alle, die sie verachten, ausbeuten, krank machen und betrügen, und warum bestraft er alle, die sie zu freien, verantwortlichen, gesunden Seelen verhelfen wollen?

-> Ist es möglich, daß ich mich irre? Könnte es beispielsweise zutreffen, daß die Menschen reifer geworden sind und im Gegensatz zu früher das, was christlich geprägte Moral als "Korruption" bezeichnet, offen zu sehen bereit sind? Ist der Mensch vielleicht bereit, die brutale Realität zu sehen und bekommt sie jetzt gezeigt? Erschrecke ich - und weniger die Vielen - vor der Wahrheit? Antwort bietet mir mein "Bewußtseinsmaßstab": Sind die Vielen bewußter geworden oder weniger bewußt? Wie meine u.g. Antworten zeigen: Ich "fürchte", ich irre nicht!

* Ich lerne unter Schmerzen: Schafe wollen Schafe sein, und man hilft ihnen nicht, indem man sie befreit, sondern indem man ihnen hilft, gute Schafe zu sein - selbst dann, wenn es das Los von Schafen ist, zum Metzger geführt zu werden. Was kümmet mich das Schafsein der Schafe? Ich behandele jeden, als sei er ein Mensch - als suche er Freiheit.

* Ich habe die moralische Integrität der Menschen untersucht und habe festgestellt, daß nur ein verschwindender Prozentsatz noch weiß, was das ist. Die Vielen passen sich einer immoralischen "Vernunft" an, in der Hoffnung, damit realistischer und erfolgreicher zu sein, als die Konkurrenz.

* Ich bin nicht entsetzt über die Politiker. Ich bin entsetzt über die Gesellschaften, in welchen korrupte Politiker Beifall von den Vielen bekommen. Ich bin entsetzt darüber, wie wenig noch fehlt, bis der Satan sich offen zeigen kann. Deutlich beobachte ich, wie geistige Krankheiten sich epidemisch ausbreiten, weil der Verstand beginnt, böse zu werden; ich sehe den Verlust von authentischer Wahrnehmung - die Leute "sehen" fast nur noch, was das TV ihnen zeigt; sie sehen kaum noch mit eigenen Augen. Das KANN nur in den Untergang führen. Aber die Leute sehen den Abgrund nicht. Was bleibt dem Seher zu tun? - Ein Apfelbäumchen pflanzen....

18.3. Der Vierte Weltkrieg

Die US-Politik wird mir langsam unheimlich (siehe "Politik 2"). In meinen Versuchen, zu verstehen, was der große Sinnzusammenhang ist, der hinter den aktuellen Ereignissen steht, konstruiere ich globale Modelle und Szenarien. Ob sie stimmen, weiß ich nicht. Was ich jedoch weiß, ist, daß ich solche provisorischen Modelle brauche, um überhaupt wahrnehmen zu können! Würde ich nicht über eine Theorie verfügen, könnte ich gar nicht wahrnehmen, daß Europa neuerdings Absetzbewegungen von der US-Dominanz unternimmt. Und mir wäre nicht eingefallen, daß der US-Bürger-Patriotismus, der seit dem 11. September verstärkt propagiert und geschürt wird, Kriegsvorbereitungen nach demselben Muster sind, wie in den 30er Jahren in Deutschland, als die deutsche Bevölkerung patriotisiert wurde, um dessen Söhne im geplanten Krieg zu verheizen.

(Anm. v. 39.6.04: Der Dritte Weltkrieg war der "Kalte Krieg" samt der Raubtierwerdung des des Kapitalismus und dessen Sieg über die Politik auch des "Westens".)

7.4.2002: Anmerkungen zu "Briefkasten 5", "Apfelbaum" und Peter Handke

Vorgestern begann ich die Lektüre Peter Handkes neuen Werkes "Der Bildverlust" - das magischste Buch, das mir seit Langem untergekommen ist. Heute fand ich kurz nacheinander das Apfelbaum-Zitat, ein Zeichen für das beginnende Wirken meines Zaubers, der von Handke als "kein falscher Zauber" bezeichnet wurde. Wie? Ist Handkes Buch nicht viel früher geschrieben, als meine Idee vom Apfelbaum? Wie kann ich das Zitat als Wirkung meines Zaubers definieren? Nun, die Antwort steht im Rest der Buchseite verborgen. Historisches Denken verunmöglicht das Sehen solch magischer Zusammenhänge. Handke schreibt vor dem Zitat: "Neue Lebensweisen? Wiederkehr oder Zurückholen der alten? Das, was ein Historiker als das Phänomen der >langen Dauer<..." - Handke geht hier explizit auf das Thema "Zeit" ein und erklärt, daß er zu mindest es für möglich hält, daß ich im März 2002 einen Zauberspruch spreche, der in einer Zeitschleife zurückwirkt ins Jahr 2000 oder 2001, in dem Handke die besagte Buchstelle schreibt. Daß Handke sich ausgiebig Gedanken über solche Zeitschleifen macht, zeigt auch das Zitat auf Seite 42:

"Es war jenes Weinen (eines Kindes), meist tränenlos, der ersten großen und dabei auch schon endgültigen Enttäuschung; gleichmäßige, nicht zu der Brust herausstrebende, sondern in sie eingeschlossene, geradezu ruhige Töne, eine fast schon wieder stillgewordene Mittellage aus Schluchzen, Aufheulen, Gewimmer, Röcheln, Schniefen, über einem tiefen, namenlosen Grundton (das ewige >Om< der Hindus - Heyer), und das immer so weiter in einer Endlosschleife, auf der Stelle, hinter den versperrten Läden eines Hauses, hinter einem Gartenbaum, oder irgendwo auf einer Straße, einem Seitenweg, dahinziehend, eine Einpersonenkarawane."

Das weinende Kind, eingeschlossen in einer Zeitschleife...
Innerlich noch nicht frei vom Schreiben meiner Briefantworten gelangte ich dann auf die Seite 62 und las: "Wirr die Geschichte und klar die Pein!" - Das verstand ich auch als passenden Kommentar zu den Briefeschreibern. Ihre Briefe sind wirr, aber sie sind klare Hilferufe, die ich verstand, aber leider können die Rufer meine Hilfe nicht annehmen, denn auch sie sind Einpersonenkarawanen, in welche sie niemanden hineinlassen....

12.4.2002: Brief an meine Leser

Am Counter der Startseite kann ich in etwa ablesen, wieviele Leser ich habe. Bei einer über 1 Jahr gerechneten Einschaltquote von täglich 10 (in den letzen Wochen 15, manchmal gar 40) kann ich diese Zahl 10 etwa verzehnfachen, wenn ich annehme, daß jeder einigermaßen regelmäßige Leser - mit dem ich über meine HP in geistigem Austausch stehe - im Schnitt etwa alle 10 Tage meine HP öffnet. Dann hätte ich etwa 100 Leser. Sollten es weniger Leser sein, die die HP jedoch häufiger anklicken - umso besser! An diese Leser ist mein Wort gerichtet.

Vor ein paar Tagen telefonierte ich mit einem dieser Leser. Gutgelaunt meinte er, meine ständigen Anspielungen aufs Geld fände er teilweise ganz lustig, in letzter Zeit jedoch eher nervig: "Aber ich sag mir: Solange er zappelt, lebt er noch!"

Dies scheint eine in meiner Leserschaft häufigere Einschätzung meiner Situation zu sein. Ich frage zurück: "Wer zappelt?" Meine Texte sind die Angelhaken, mit denen ich im Internet Fische fange. Wer mehr als "zufällig" auf meine HP stößt, umkreist schon den Angelhaken. Wer immer wieder mal liest, hängt bereits am Haken und zappelt. Wer zahlt, ist eingefangen. Ich frage also noch einmal: Wer zappelt?

Wer zappelt, wehrt sich gegen das Eingefangenwerden. Er möchte frei wie ein Fisch sein und nicht an einem Haken hängen. Das kann ich verstehen. Leider hinkt dieser Vergleich. Die Zappelnden waren und sind nicht frei. Ich, der Angler, bin frei. Ich, der Angler, habe es mit dichtgedrängten Aquariumzuchtfischen zu tun. Ich angele sie, um sie im Fluß freizulassen. Aber die Fische wissen es nicht und zappeln, wenn sie an der Leine hängen. Sie wollen ins Aquarium zurück, weil lieber im Bekannten umkommen, als in unbekannter Freiheit zu leben. Sie wollen in der Sicherheit des Aquariums von Freiheit bloß träumen - und gucken im Fernsehen Abenteuerfilme oder lesen esoterische Bücher oder Homepages. Natürlich möglichst kostenlos, denn schließlich wollen sie ja auch keine Gegenleistung: Freiheit.

Okay, es ist nichts dagegen einzuwenden. Solche Leser mögen sich an meiner Homepage erfreuen. Aber die Wenigen, die wirklich frei sein wollen, müssen etwas tun! Sie müssen das Niveau bloßer passiver Leserschaft überwinden und aktiv werden. Einer schrieb mir, er wisse alles, was ich schreibe, selber auch, aber es PASSIERE nichts in seinem Leben. Er wisse alles von Freiheit, wolle frei sein, sei aber nicht frei! WAS könne er tun? In meiner HP steht an verschiedenen Stellen, daß derjenige, der wirklich Veränderung in seiner Seele zulassen möchte, mich finanziell unterstützen müsse. Auch das tut er, regelmäßig sogar (danke schön!!). Leider verhält es sich so: Sein Glaube, bereits alles zu wissen, bzw. richtig zu deuten, verhindert sein Herausfinden dessen, was er nicht weiß, bzw. falsch weiß.

Ich sagte schon: Man sieht nicht seine blinden Flecken. Eigene Wissenslücken fallen nur sehr selten, fast nie, auf. Da geht es mir nicht besser. Auch ich habe sicher blinde Flecken, die mich hindern, alle meine Potentiale voll auszuschöpfen. Aber ich habe definitiv Erfolge. Ich kann zaubern. Ich habe Grund zur Annahme, daß ich Menschen bis zu dem Niveau führen kann, auf dem ich selber stehe. Nicht darüberhinaus. Da bin ich selber Schüler. Ich würde mein Wissen und Können nicht anbieten, wenn ich mir nicht sicher wäre, Menschen auf ein höheres Freiheitsniveau führen zu können. Ich lebe definitiv auf einem höheren Freiheitsniveau, als 99 % aller Menschen. Da bin ich mir sicher. Auf meinem Niveau ist Arbeit anders, als auf niederen Niveaus. Auf meinem Niveau ist Arbeit nicht Entfremdung, sondern Selbstfindung, Selbstentfaltung. Alle existierenden Berufe sind für mich entfremdend. Ich kann nur einen einzigen Beruf haben: den, den ich habe: Emails verkaufen, ums mal platt zu sagen. Oder: Blinde Flecken in den Augen meiner Kunden finden, bis sie sehen, was ich sehe. Ich suche die Splitter im Auge des Kunden; Die Suche der Balken im eigenen Auge überlasse ich meinem Meister.

Eine meiner wichtigsten Lehren ist, ihr könnt Magie nicht durch das Lesen meiner HP lernen, sondern nur von mir persönlich lernen. Ich lehre lebendiges Person-sein, keine toten Systeme des Verstandes. Es war "platt", vorhin zu sagen, ich verkaufe Emails; in Wahrheit verkaufe ich Inhalte, also mich! Etwas von mir! Wir alle leben in geistiger Symbiose. Alles ist Austausch. Wer etwas von mir haben will, muß mir etwas geben. Auf materieller - platter - Ebene sieht das dann so aus: Du gibst mir Geld, ich gebe dir Emails! Spirituell geschieht: Du erhältst mein Leben; ich erhalte dein Leben ("erhalten": doppeldeutig!). Jeder füllt ein Loch im Sein des andern: materiell und spirituell! Auf meinem Niveau der Freiheit ist alles existentiell. Gut, auf anderen Niveaus ist auch alles existentiell, aber da dort das Bewußtsein eingeschränkter ist, wird das oft nicht wahrgenommen. Wer mir Geld überweist, bekommt fast automatisch etwas von mir zurück!

Ich schrieb vorhin von dem Leser und Kunden, der "alles schon weiß", und der mir in mehreren Raten schon recht viel Geld überwiesen hat. Er schrieb enttäuscht, es habe sich praktisch jedoch nichts getan! Wie? Du merkst nicht, daß ich schon lange etwas zurückgab? Ich gab dir genau jene Unzufriedenheit, jenes Mangelgefühl, dieses bohrende Gefühl des vergeblichen Wartens! Das ist eine ENERGIE, mit der du etwas anfangen kannst! Es KOMMT bereits etwas, und du wehrst es ab, deutest es um ins Negative. Untersuche diese Gefühl der mangelnden Praxis. Es ist ein praxisvorbereitendes. Die Praxis, das Neue, ist schon im Begriff, durchzubrechen. Wir sollten darüber ein paar Emails wechseln, damit die Energie so gelenkt wird, wie du es willst! Sei dir gewiß: Wenn du etwas wirklich begreifst, hat es dich verändert und hat auch im materiellen Sein Konsequenzen. Warum leugnest du deine Verwandlung? Hast du nicht begriffen?

Peter Handke: Seit ein paar Tagen verfasse ich eine Buchbesprechung "Der Bildverlust" von Peter Handke, und will diese verkaufen. Warum tue ich das? Handke ist mir wichtig, weil er ein Zauberer aus dem deutschsprachigen Raum ist. Er ist ein großer Mann. Was er sagt, ist bedeutend. Ich zitiere ihn, weil er mich bestätigt und weil ich ihn bestätige. So nehmen wir Kontakt auf. Wir bringen uns voran, jeder auf seine Art. Seine Inhalte zeigen an, wie weit er auf dem Pfad der Magie vorangekommen ist. Und ich erkenne, unser Kontakt funktioniert fabelhaft, was beweist, wir sind ungefähr gleich weit. Wir lernen momentan dieselben Lektionen. Der Autor, natürlich Handke selber, schreibt auf Seite 17:

"Ich werde Ihr Buch schreiben. Das Geld war mir seit je eins der größten Geheimnisse. Und ich will hinter dieses Geheimnis kommen. Und außerdem habe ich mir schon immer solch einen Auftrag gewünscht: Kein Werk, sondern eine Lieferung. Eine Bestellung."

Exakt genauso ergeht es mir. Als Beleg führe ich meine Arbeit "Kapitalismus" und mein immer wieder angemeldeter Wunsch nach Bezahlung an. Auch ich bin in Sachen Geld auf Forschungsreisen. Deshalb schrieb ich: Ich verkaufe Emails, gleichwie der "Autor" (Handke) eine bestellte, bezahlte, Bücherlieferung vornimmt. Es ist Handkes wie meine Magie, daß wir zunehmend gegen Geld schreiben. Es ist unsere Art des JA - Sagens zur Welt. Wir nehmen Geld, weil wir die Welt bejahen. Wir sind die Retter. In meiner Buchbesprechung schrieb ich:

"(11.4.2002): Ablaha und der "Autor", also Peter Handke, sind - auch - solche Pioniere. Sie stehen voll im Althergebrachten, sind in der alten Lebensform vollendet, und deshalb sind sie Hüter der alten Welt. Ablaha denkt: "Wie würde die Gegend auskommen ohne sie? Wie würde ihr Planet überleben ohne sie?" (81). Ablaha, der "Autor", kurz: Peter Handke, haben das Zeug, Pioniere einer neuen Welt zu sein, indem sie die den Planeten retten."

Wer mich bezahlt, den hole ich - jeden nach seiner Art - hinein in den Kreis derer, die bewußt ihre Bedeutung für das Sein der Welt erkennen.

28.4.2002: Kritik von Lothar Reschke: Reschkes Homepages waren die ersten Favoriten in meiner Liste, und der erste Link meiner LINK-Seite verwies auf seine "Wirkgilde". Das demonstriert, wie viel ich von ihm als Person und Autor halte. Nun hat sich der für mich glückliche Umstand ergeben, daß wir via unserer Webseiten aneinandergeraten sind - zuerst aufgrund einer großen Gleichgesinntheit, die uns neugierig auf den Andern machte, und dann durch eine große Dissonanz, die später auftrat. Leider bin ich nicht ganz imstande, zu begreifen, worin die Dissonanz besteht.

Bin ich der Betrüger, als den Reschke mich bezeichnet, weil ich ein aufgeblasenes Ego besitze, das endlich zum Platzen und Verschwinden gebracht werden sollte, und weil ich mir anmaße, anderen Menschen helfen zu wollen, obwohl es nichts zu helfen gibt, denn alle Menschen sind in Wahrheit im Ziel und nicht auf dem Weg dahin (alle Wege sind Illusionen...) - oder irrt Reschke, indem er sich etwas vormacht? ZB daß er (angeblich) keinen Weg mehr geht, nicht mehr philosophiert, nichts mehr tut, nicht(s) mehr ist? Ich hoffe auf Klärung durch Diskussion, und zwar öffentlich, denn: Was haben Egolose zu verheimlichen? Welche Privatsphäre hat ein Egoloser zu schützen? - Eben!

29.4.2002: Brief eines Freundes:

Bezüglich Hans-Joachims Auseinandersetzung mit Lothar schlage ich folgenden versöhnlichen Ansatz vor:
Beide haben unabhängig erkannt, dass das Ego und die wahrgenommene Welt Illusionen sind, und dass "nichts" dahinter steht. Jedes Wesen lebt in seinem Weltbild, stets im Irrtum. Jedes Projekt, jeder gefundene Sinn, jedes Konzept sind nur neue Trugbilder entsprungen aus dem Ego, dem wir nicht entrinnen können.
Nun ziehen beide unterschiedliche Schlüsse daraus.

Lothar lehnt jegliche weitere spirituelle Entwicklung ab - sie ist ja sowieso hohle Illusion, die erneut Ego und damit Leid schüren. Er findet den Weg zurück in die Welt, verbleibt passiv oder höchstens kommentatorisch (siehe seine Tagebücher im Internet). Er entscheidet sich, ohne Konzept zu leben.
Ist dieses Nicht-Konzept nicht auch ein Konzept? Nein und ja.
Ich las in einem Buch von dem Begriff "Nachtseite der Spiritualität", welcher mir damals sehr gut gefiel.

Hans-Joachim denkt sich: Wir können nicht ohne Illusion leben - es ist Teil meines Menschseins. Also mache ich aus der Not eine Tugend und frage mich, wie ich diese Illusion in den Griff bekomme. Ich werde aktiv und erschaffe mir einfach mein Konzept. Ich erschaffe mir einen Mythos und schöpfe meine Welt. Ich schöpfe mich!
Ist diese Schöpfung eine Illusion? Ja und nein. Hans-Joachim lebt die "Tagseite der Spiritualität".

Lieber Lothar, man kann doch gar nicht anders, als in jedem Moment seiner Existenz die Welt zu schöpfen. Willst Du diesen Aspekt des Lebens leugnen?
Lieber Hans-Joachim, letztlich ist doch die Welt Illusion, warum nimmst Du soviel Leid auf Dich?

Dieses Paradoxon ist wohl das unlösbare Ur-Koan unserer Existenz, ist Menschsein.

Stefan Bornhofen

Kommentar Heyer: Ich leide nicht.

Kommentar Heyer am 1.5.: Nachdem L.R. mich auf seine Arbeit www.reines-sein.de/s_0104_4.htm aufmerksam gemacht hat, ist mir nun einiges klarer geworden. Was ich als Widerspruch in seinem Denken (siehe "Kritik" und "Kritik 2") "entlarvt" hatte, ist nur deshalb Widerspruch, weil ich in Systemen und Konzepten denke - und Lothar gerade nicht! Sein nicht-theoriegeleitetes Denken erscheint dem theoriegeleiteten widersprüchlich! Das Nichttheoretische (die Natur? die Realität? das Chaos?) kennt keinen Widerspruch! - Nun muß ich meine Kommentare noch einmal überprüfen, um festzustellen, wer von uns beiden recht hat.

1.5.2002: Wiedereinführung fester Preise: Gestern machte mich eine Leserin darauf aufmerksam, daß ich in meiner "Preisliste" keine Preise habe, und daß es dem Leser befremdlich erscheinen müsse, wenn ich schreibe, daß ich grundsätzlich kein Geld nehme, um dann lang und breit zu erklären, warum ich doch bezahlt werden möchte. Die Leserin hatte recht; also führte ich wieder Preise ein und strich die Passage mit dem "grundsätzlich kostenlos".
Kurz darauf erreichte mich eine Mail eines Lesers, in welcher er über seine Sorge berichtete, auf seinem Weg zur Wahrheit - oder wie man diesen Weg nennen möchte - immer größere Probleme damit zu bekommen, in einem ordentlichen Beruf Geld zu verdienen, und das, obwohl er über die gediegene Ausbildung zum Ingenieur genossen habe. Es sei wie verhext: Ist die Welt denn so konstruiert, daß man nicht gleichzeitig seinen Weg gehen und finanziell (=materiell) leben kann?
Eine ähnliche Formulierung fand ich auch in der Mail der o.g. Leserin. Doch damit nicht genug: Es meldete sich eine weitere Leserin, die mich fragte, ob sie auf dem spirituellen Wege sich von ihrem Mann den Rücken frei halten lassen "dürfe". Ihre Abhängigkeit beweise doch, daß auch sie materialistisch sei.

Mir wurde klar: Das ist mein neues, wichtiges Thema. Ich bearbeitete es in "Briefkasten 5" ("Frage eines Wahrheitsuchers"). Heute Morgen fiel mir dann ein, daß ich die Resultate dieser Klarstellung in meine Preisliste einbringen müsse - was nun geschehen ist: Ich fügte die Zusätze ein, daß die Preise nur für Geldverdiener gelten, nicht für Einkommenslose. Das hat nicht viel mit kaufmännischem Kalkül zu tun, sondern mit meiner Philosophie: Wer ein regelmäßiges Einkommen hat, hat dieses in der materiellen Welt für seine Dienste an der prinzipiell unfreien materiellen Welt. Wer frei sein will, muß diese materielle Welt teilweise verlassen (transzendieren) und in die Geisteswelt eintauchen, indem er zuvor der Geisteswelt dient, indem er diejenigen Menschen, die der Freiheit wegen mittellos geworden sind, unterstützt. (Er muß Personen unterstützen, da die Geisteswelt nicht sachlich "da draußen", sondern personengebunden ist!).
Als Gegenleistung helfen die Freien den Unfreien, frei zu werden oder führen jene, die unfrei bleiben wollen, durch das Leben. So soll es sein - und dementsprechend handele ich.

2.5.2002: Reines Sein oder Theoriegeleitet? Meine obige Analyse (s. Brief eines Freundes) stimmt nicht. Ich bin nicht theoriegeleitet. Ich habe Theorien, von denen ich mich leiten lasse. Das ich richtig. Aber: Ich bestimme auch über meine Theorien! Ich weiß, daß ich eine Welt- und Selbsttheorie lebe, und weil ich es weiß, kann ich diese Theorie aktiv ändern. Weil ich das kann, bin ich nicht wirklich theoriebestimmt, sondern theoriebestimmend. Ich erweitere meine Theorie nicht empirisch/induktiv, sondern konstruierend deduktiv. Das ist ein wesentlicher Unterschied. Wäre mein Theoretisieren von Erfahrungen abhängig, würde ich fremdbestimmt werden und mich reduzieren. Deduktion ist etwas Schöpferisches. Sie bestimmt die Voraussetzungen für Wahrnehmung. Ich arbeite am Geist, erweitere die Aprioris und erleide die Folgen. Ich bin frei und verantwortlich. Ich befinde mich nicht in der zerstörerischen rückgekoppelten Schleife des Empirikers, der aus seinen Wahrnehmungen reduzierte Theorien (zusammenfassend) ableitet, dadurch weniger wahrnimmt und infolgedessen die davon abgeleiteten Theorien weiter reduziert - bis hin zur völligen Erblindung des Geistes.

Was also ist der Unterschied zwischen mir und Lothar? Ich glaube nun folgendes sagen zu dürfen: Ich lebe im reinen Sein und gleichzeitig in einer theoriegeleiteten EGO-Welt. Ich konstruierte in Freiheit ein unfreies Ego, mit dem ich in der materiellen, determinierten Welt lebe. Da mein Ego ständig neu konstituiert wird, ist es frei, obwohl es stets determiniert erscheint. Ich spiele die Egospiele mit und gleichzeitig greife ich in sie frei konstruierend ein. Was macht Lothar? Ich vermute, er macht eigentlich dasselbe. Ich bin mir nicht sicher. Aber in einem bin ich mir sicher: Er ist der erste wirklich Erleuchtete, den ich "getroffen" habe (mal abgesehen von jenem Meister, von dem ich "Wiederverzauberung 3" geschrieben habe - von dem ich aber genaugenommen nichts weiß). Nur was er schreibt, ist in einem Punkt falsch.

Lothar schreibt (in http://www.reines-sein.de/s_0104_b.htm) "...das sind immer nur Phänomene, und sich mit ihnen auseinanderzusetzen oder gar noch an ihre Bedeutsamkeit zu glauben, ist immer überflüssig. Und es ist immer der Verstand. Es sind Gedanken im Kopf. Irgendetwas passiert und das wird dann interpretiert, und wenn das Erlebnis schon längst vorbei ist, dann steht die Interpretation groß und dick im Raum und man arbeitete sich an ihr ab. Genau das ist Denken. Und so schafft man sich seine eigene Hölle."

Ich deute solche Phänomene, nur weil sie illusionäre Phänomene sind, NICHT als Hölle. Es reicht mir, sie neutral als Phänomene zu erkennen. Sie kommen, sie gehen - egal. Was an ihnen ist Hölle? Wozu diese Deutung? Sie zeigen mir etwas. Sie lehren mich vielleicht etwas Schönes! Warum Hölle? Ich habe fast täglich bei meinen "Mittagsschläfchen" Visionen. Ich weiß nicht, was sie bedeuten, warum sie erscheinen. Aber eines weiß ich: Es bringt mir nichts, sie als höllisch abzutun. Ich habe mich entschieden, sie als Vorbereitung neuer Wahrnehmungen, als sich neu in meiner Seele struktrierende Sinnesorgane, zu interpretieren.

3.5.2002: "Es gibt keine Handelnden": So schreibt Lothar Reschke in seinen Tagebüchern. Man lese die Seite http://reines-sein.de/s_0104_e.htm und die anderen Seiten davor und danach:

"Es gibt überhaupt keinen Handelnden, auch im Kopf, im Verstand, im Denken nicht — da erst recht nicht!" ...
"Es gibt keine Erleuchteten oder Nicht-Erleuchteten, es gibt nur Leute, die meinen, sie würden etwas "tun", und Leute, die das nicht mehr meinen. Aber selbst die ersteren sind genau so erleuchtet wie die zweiten. Weil es keinen Unterschied gibt — weil jeder an keinem anderen Platz sein kann als da, wo er ohnehin ist. Glück oder Pech!"
Weiter schreibt er: "Wieso werden Kurse und Vorträge über das Thema abgehalten, über Meditation und Selbsterkenntnis, über den Weg zu sich selbst? Sie nehmen Geld dafür; manche leben davon. Wieso dieses Gerede über Liebe und Glückseligkeit, über Erfüllung und Zufriedenheit?

Zwei Motive sehe ich da:
1. Weil man allein ist und das nicht erträgt.
2. Weil man eitel ist.

Es ist unmöglich, jemanden zu "lehren", weil sich dieser Zustand, um den es allen "Suchern" geht, nicht kausal erzeugen läßt, und schon gar nicht durch einen Machenden, Helfenden oder Redenden bzw. Schreibenden. Die "Suche" führt, wie U.G. so schön sagt, zu 180 Grad in die falsche Richtung. Wen es trifft, den trifft es "wie eine Ladung Ziegelsteine", und auch nur dann, wenn er nicht mehr sucht und meditiert oder irgendetwas sonst unternimmt. Oder hört, liest, einem Lehrer oder Guru lauscht, oder an Satsangs teilnimmt. Anstelle des Satsangs kann er genau so gut ins Kino oder in den Puff gehen.

Der, den es trifft, kann es gar nicht verhindern, daß es ihn trifft (wie sollte er das denn tun?). Deshalb ist es völlig egal, was er tut oder nicht tut. Ob er spirituell ist oder nicht. Ob er "sucht" oder nicht. Ob er enthaltsam lebt oder nicht. Ob er sich Übungen auferlegt oder nicht. Ob er verheiratet ist und Familie hat oder nicht. Ob er weggeht oder zuhause bleibt. Und wen es nicht trifft, der kann auch nichts tun, damit es ihn trifft. Allein das ist die ganze Wahrheit über diese Angelegenheit. Und deshalb ist alles andere, was behauptet wird, schlichtweg gelogen.

... Es gibt überhaupt nichts zu "verstehen". Denn: Es passiert nur von selbst

...Wenn mich jemand nach meiner "Erleuchtung" fragt, dann werde ich ihm sagen, daß meine Erleuchtung darin besteht, daß es keine Erleuchtung gibt, und daß ich deshalb auch kein Lehren (ob schweigend oder sprechend) über so etwas (was es nicht gibt) betreiben kann. "Meine Erleuchtung" besteht darin, daß ich von dieser ganzen Sache endgültig frei bin und auch von dem faulen Zirkus, der um so etwas herum veranstaltet wird.

Kommentar: Wenn es so wäre, die Reschke schreibt: Wie um Himmels Willen kann dann ein Mensch lügen?

Wenn man erleuchtet, also ohne Illusionen ist, lebt man außerhalb von Raum und Zeit in der Allgegenwart. Ohne Raum gibt es keinen Weg, ohne Zeit keine Entwicklung. Das ist richtig. Ich schrieb darüber ausführlich. Reschke hat diesen "Zustand" erreicht, und von seiner neuen Warte aus kann er mit recht zB das sagen, was ich oben zitiert habe. Und doch macht er einen fundamentalen Fehler.

Die Erlebnisse der Weglosigkeit, Handlungslosigkeit, des "Geschehens von selbst" usw. sind auch nur Erscheinungen - Illusionen, nur auf "höherem Niveau" (nach meinem Verständnis). Wenn man eine Dimension hinzugewonnen hat, erscheinen die altgewohnten zu Null reduziert. Vom Standpunkt eines Würfels aus gesehen hat eine Fläche Null Volumen. Vom neuen Standpunkt Reschkes aus ist die materielle Welt zu null Sinn, null Weg, null Ziel geworden. Reschke beschrieb die dreidimensionale Welt aus dem erleuchteten Zustand heraus als "wie auf Glas gemalt". Ich beschrieb ihn als das Sehen der Welt wie als ob ich im Innern einer Kugel sitzen und die Welt an die Innenseite der Kugel aufgemalt sehen würde: "Diese Kugel bin ich; ich habe nie aus mir herausgeschaut". So ähnlich hatte ich in einer meinen neueren Kurzgeschichten notiert.

Reschke sieht keine Rangordnung zwischen den Realitätsebenen und macht infolgedessen Kategorienfehler. Für ihn sind alles Illusionen: das, was Otto-Normalverbraucher erlebt - das, was der Erleuchtete erlebt! Darum schreibt er: "Es gibt keine Erleuchteten oder nicht-Erleuchteten!" Klar, daß es hier keine Unterschiede geben kann, wenn es von seiner Warte aus keine Distanzen, keine Wege, keine Entwicklungen, gibt. Ich denke, er berücksichtigt nicht, daß die normalen Menschen in der materiellen Welt leben und eine am Materiellen orientierte Sprache benutzen - auch, um geistige Prozesse zu beschreiben. Selbst Reschke benutzt Begriffe wie "Weg", "ich" ständig, obwohl er immer wieder schreibt, daß das alles gar nicht existiert.
Dieses "alles mit falschen Begriffen umschreiben gezwungen sein" bereitet Reschke erhebliche körperliche Kopfschmerzen. Ich habe diese Probleme nicht, da ich in beiden Welten lebe. Ich erkenne beide Welten als "Illusionsrealitäten" - ums mal paradox auszudrücken. Ich kann locker und ohne mich zu vergewaltigen vom Ich und von Wegen sprechen - und vom Sein im Weglosen. Ich sehe alle Beziehungen zwischen den Seinsweisen, und deshalb kann ich schreiben: Der Nichterleuchtete geht seinen Weg auf der Suche nach Wahrheit. Dann öffnet er die Tür, geht in die Höhere "Welt ohne Wege" hinein, wendet sich um und erkennt: Es gibt keinen Weg; nie bin ich einen Weg gegangen, denn es gibt keine Zeit und hat es nie gegeben. Ja, vom neuen Standpunkt aus gesehen hat man alles rückwirkend neu geschaffen.

(Einschub 6.5.) Reschke schreibt zu seinen Kopfschmerzen: "Es ist so ein Gefühl, wie wenn man merkt, daß man nicht mehr man selbst ist, sondern ein anderer wird — wie sich vielleicht Dr. Jekyll in der besagten Geschichte fühlen mochte, als er spürte, daß er zu Mr. Hyde wurde." - Genau so ist es! Da ist die richtige Diagnose! Reschke versucht den Hyde-Anteil, also das Weltliche, zu unterdrücken, doch mit Schmerz meldet es sich gewalttätig zurück. Illusionen muß man nicht loswerden; es reicht, sie zu durchschauen (zu transzendieren).

Wenn man die Vergangenheit aufgelöst hat, war man nie einen Weg gegangen. Nun, ich habe einen noch höheren Standpunkt eingenommen, indem ich dies alles hier erkläre. Ich weiß, daß es Welten mit Wegen gibt, und wenn ich Texte schreibe, so schreibe ich sie in einer Sprache einer Welt mit Wegen und mit Egos. Ich schreibe von der weglosen ewigen Welt in der Sprache der Materie und habe keine Probleme damit.

Reschke leugnet, daß er einen langen Weg gegangen ist, nachdem er die Weglosigkeit erreicht hat. Auch ich habe die Weglosigkeit erreicht - aber ich leugne nicht, daß ich einmal einen Weg gegangen war - und symbolhaft, sprachlich, immer noch gehe. Und Reschke auch. Nur will er es in einer neuen sprachlosen Sprache formulieren und verheddert sich dabei in Kategorienfehler. Er wechselt nicht sauber vom "irdischen" ins "spirituelle" System und zurück. Wenn er Krischnamurti, Osho oder auch mich Betrüger nennt, weil Erleuchtete weglos zu sein haben, begeht er diesen Kategorienfehler.

Selbstverständlich ist der Körper des Erleuchteten nicht erleuchtet, denn der Körper des Erleuchteten geht einen Weg - zB in den Englischen Garten - und er redet Stuß, weil er deutsch redet und nicht transzendental. Aber ein richtig Erleuchteter weiß das alles: Er lebt auch in der 4. Dimension und will 4-D-Wesen die 5. Dimension lehren. Richtig schreibt Reschke, daß alles Reden die 4 Dimensionen nicht verläßt. Also betrügt der Guru. Und ich sage: Einweihung ist trotzdem möglich. Im unmittelbaren Kontakt - also wenn ich mit jemandem rede oder persönliche Emails austausche, kann ich den Schüler irgendwie schon auf die höhere Dimension hinweisen und kann ihm sagen, wann er "es " geschafft hat, sie zu erreichen. Und ich kann ihm dann auch sagen, daß er dann, wenn es ihm gelungen ist, überzeugt sein wird, daß er "immer schon erleuchtet war" oder daß er sagt, die Erleuchtung habe ihn aus heiterem Himmel getroffen, als Gnade, als "es geschieht" und nicht als Frucht vorheriger Bemühungen und Anstrengungen. So SCHEINT es, aber so IST es nicht! Denn auch die höhere weglose Welt ist eine Erscheinung, ein mentales System.

Richtig schreibt Reschke, daß sich Erleuchtung nicht kausal erzeugen läßt. Habe ich je sowas behauptet? Ich schrieb, daß es über Resonanz geschieht, nicht kausal. Selbstverständlich ist das Wort "Resonanz" nur eine Krücke, mit der ich beschreiben will, daß es Kommunikationswege gibt, die mehr Dimensionen haben, als Sprache. Ich sprach von Gesellschaftsträumen, ich sprach davon, daß die Welt, wie wir sie erleben, 4-D-Kommunikation ist. Ich sprach, daß ich über meine Person lehre, nicht unpersönlich "Informationen" verbreite (für mich gibt es keine unpersönlichen Informationen, denn Information ist an Bewußtsein gebunden und bleibt es).

Reschke ist erleuchtet, aber er hat die Verbindung zu den Nichterleuchteten verloren - und er könnte sie, evtl mit meiner Hilfe, wenn er will, wiederfinden.

(6.5.2002): Sein Aufwachen, sein Erleuchtungserlebnis, sein Samadhii, seine wiederverzauberte Welt oder seine Glückseligkeit bescheibt er in http://reines-sein.de/s_010430.htm. Hier beschreibt er sein Erleben nach dem Eintritt in die höhere Welt, in welcher die Zeit aufgehoben ist, in welcher es weder Vergangenheit, noch Zukunft gibt, sondern eine zeitlose ewige Gegenwart ohne Distanzen, ohne Wege, ohne Türen. Jekyl und Hyde sind ineins zusammengekommen. Er erlebt die Versuche des eigenen materiellen Gehirns, dieses neue Bewußtsein durch Umstrukturierungen zu stabilisieren und die Kopfschmerzen danach, die sich erst auflösen, nachdem das Gehirn in den "Alltagsmodus" zurückgefunden hat. Diesen Modus beschrieb er so:

"Jetzt bin ich wieder auf die Ebene der normalen, mich umgebenden Mitmenschen zurückgekehrt und kann mit ihnen von gleich zu gleich umgehen, ohne mir noch ständig im Hinterkopf etwas darüber zu denken, oder gar gleichzeitig, während ich mit ihnen umgehe, Praktiken und Techniken von Bewußtheit, Meditation, spiritueller Kriegerschaft oder dergleichen vergiftendem Schwachsinn einzubilden."

An dieser Stelle liegt der Irrtum, auf den ich hinweisen will. Warum lehnt er die Brücke, die er selber benutzt hat, plötzlich so vehement ab? Richtig: In der höheren Welt gibt es keine spirituellen Krieger (um mal ein Beispiel herauszugreifen), und in der materiellen Welt gibt es sie auch nicht. Aber mit welchem Recht leugnet Reschke nun alles, was sich auf der Brücke zwischen den Welten befindet? Warum leugnet er, daß Jekyl und Hyde, der Erleuchtete und der Körper, einunddieselbe Person sind? Warum verbindet er beide Welten nicht sinnvoll und wird zum spirituellen Krieger? Ein spiritueller Krieger ist ein Mensch in der Materie, dessen Seele noch über Erinnerungen an die höhere Welt der Glückseligkeit hat und deshalb kein Gefangener der materiellen Welt ist. Der spirituelle Krieger ist in dieser aus Notwendigkeit und Sachzwängen bestehenden physikalischen Welt das einzige Wesen, das wirklich frei ist.

Ein glückseliger Mensch weiht keine Schüler ein; ein Materialist kann niemanden einweihen. Aber ein Mensch auf der Brücke, ein spiritueller Krieger, kann andere Menschen einweihen, wenn er es will, denn er ist frei, es zu tun. Ich bin ein solcher Mensch auf der Brücke; Reschke könnte einer werden, wenn er die beiden Welten, in denen er lebt, sinnvoll miteinander verbindet. Die Menschen auf der Brücke haben paradoxe Zustände wie Ruhe und Bewegung, Tun und Nichttun, Nehmen und Geben, Sein und Nichtsein, Alles und Nichts und so weiter "unter einen Hut" bekommen. Sie haben es geschafft, mit ihrem Bewußtsein alle Paradoxien zu umfangen. Bewußtsein zeichnet sich grundsätzlich dadurch aus, daß es (scheinbare) Widersprüche durch Integration "aufhebt" (im Hegelschen Sinne).

Dies übrigens ist ja auch ein Grund, weshalb ich meine Homepage veröffentliche. Sie ist bewußtseinsschaffend. Sie enthält jede Menge verbotenes Herrschaftswissen. Früher brachten die Herren der Welt (fast) jeden um, der ihre Geheimnisse verriet. Heute wissen sie, daß sie in mir nur einen Kopf der Hydra abschlügen, denn das karmische Gesetz würde an meiner Stelle 10 neue Köpfe nachwachsen lassen (Probleme kumulieren, wenn man sie nicht strukturell löst). Das macht mich unverwundbar. Nein, wer mich "besiegen" will, muß mich integrieren. Die Herren der Welt dürfen mich nicht verdrängen, sondern müssen mich verstehen und meine Ideen in ihr institutionalisiertes System einbauen nach meinem Wunsche. (Dieser letzte Absatz ist nur an die "Herren" gerichtet, nicht an jene, die nichts von ihnen wissen und aus ihrem Nichtwissen auf Nichtvorhandensein schließen.)

Kaum hatte ich Obiges geschrieben, fand ich bei Reschke folgendes (http://reines-sein.de/s_010430.htm):

"Dann meine Liebe zur deutschen Kultur. Deutschland ist für mich wie ein alter Mann, der mit seinem Schäferhund spazierengeht. Er weiß, daß er das meiste falsch gemacht hat in seinem Leben, und daß es doch ein gutes Leben war, und er wird seine letzten Tage in Würde und Stille verbringen. Deutschland macht den Fehler, Hitler nicht zu integrieren, sondern immer zu verteufeln und noch abstoßen zu wollen. Warum nicht die eigenen Fehler integrieren? Vor allem wenn es die Fehler auch der vielen Beteiligten waren und nicht nur dieses einen Menschen? Ich liebe Deutschland, ich liebe Bayern, und ich liebe München. Ich gehöre zu diesen Leuten, die so etwas sagen können, und ich brauche mich nicht durch dieses Argument einzuschränken, man könne so etwas gar nicht lieben, sondern nur Menschen wie z.B. "die eigene Frau". Für mich ist Deutschland immer noch das größte Land, vielleicht neben Indien, weil es die tiefste Kultur und die subtilste Sprache hat. Ich habe mich oft gefragt, warum ich ausgerechnet hier, in diesem so belasteten, so unglaublich beschämten Land geboren worden bin, mit seinen zwei aus eigener Schuld angezettelten Weltkriegen, mit dieser an sich selbst zweifelnden Kultur und diesen mit sich selbst kämpfenden Bewohnern. Heute weiß ich, warum ich hier geboren bin. Weil dieses Land alles durchgemacht hat, wirklich alles. Und weil, neben Indien, diese Kultur den ganzen Menschen fordert, prüft, durchforscht und darin, gerade darin mit ganzem Herzen liebt. Es ist kein Zufall, sondern es konnte gar nicht anders sein. Und ich bin dankbar dafür."

Darum geht es. Integration des Abgespaltenen und damit Bewußtseinsbildung und Kulturvertiefung. Und es geht darum, daß wir nicht nach Indien (oder Amerika) gehen, sondern den deutschen Geist, die deutsche Kollektivseele mitgestalten. Die, die von solchen Dingen nichts wissen (und mich und meine Gleichgesinnten auslachen), sind das zu gestaltende Material....

10.5.2002: Frage zu Hitler: Unter >Aktuelles< fand ich gestern bei dir die Aussage, daß man Menschen wie Hitler integrieren sollte, statt zu verteufeln. Damit habe ich, wohl aus mangendem Verständnis, Probleme. Vielleicht könntest du deinen Standpunkt erörtern, damit keine Mißverständnisse aufkommen. Nicht alle Menschen sind soweit, es so sehen zu können, warum erklärst du also nicht, wie du es meinst.

Antwort: Reschke (wahrscheinlich, und ich bestimmt) meinen damit, daß man ein Volk wie einen Organismus betrachten kann. Typen wie Hitler könnte man in dieser Betrachtungsweise wie ein Krebsgeschwür ansehen. In der klassischen Medizin würde man dieses Geschwulst brutal herausoperieren und in den Müll werfen, aber in einer weiterentwickelten, humaneren Medizin würde man die entarteten Zellverbände in gesunde zurückverwandeln. Man würde den Krebs wirklich heilen. Umgesetzt in die politische Sprache würde das heißen: Hitler nicht verteufeln, sondern im Umgang mit ihm fertig werden. Das deutsche Volk hätte dafür sorgen können, daß Hitler keine Anhänger findet. Dann wäre das Geschwür Hitler nicht gewachsen. Dann hätte man ihm einen Platz in einer Kunstakademie geben können und er wäre vielleicht gesund geworden.
Hitler war nur ein Kristallisationskeim der gesamten deutschen, vielleicht europäischen, Gesellschaft. Hitler konnte nur zum Verbrecher werden, weil Millionen andere Menschen "auf ihn hereingefallen" sind. Das heißt, ihr Bewußtsein war von dem Bewußtsein Hitlers nicht weit entfernt. Alle, die den Tyrannen Hitler gewählt (oder tätig unterstützt) haben, sahen darin eine Möglichkeit, den kleinen Tyrannen in der eigenen Seele hervorbrechen zu lassen.
Wer einen verbrecherischen Politiker nicht will, darf nicht dessen Wahlveranstaltungen besuchen. Nicht mal "bloß zum unverbindlichen Zuhören". Der Typ muß unbedingt mutterseelenallein auf der Bühne stehen. Dann wirst du (nicht) sehen, wie schnell er wieder von der Bühne tritt! Ich habe mir im Fernsehen Wahlveranstaltungen angesehen. Die Politiker haben eine hohle und gleichzeitig dumme Versprechung an die andere gehängt. Kaum ein Zuschauer hat den Ort des Geschehens verlassen. Also haben es die Deutschen nicht anders verdient, als daß sie von ihren Regierungen belogen und betrogen werden. Warum geben sie den Politikern nicht deutliche Zeichen, daß sie nicht betrogen werden wollen? Also ich habe mit den Politikern meinen Frieden gemacht. Und die Betrogenen bekommen, was sie verdienen. Es ist alles in Ordnung. Es gibt politisch für mich nichts zu tun.
Meine Utopie vom mündigen Bürger liegt allerdings noch in weiter Ferne: Damit er nicht mehr verscheißert wird, müßte er sich die Mühe machen, sich selber politisch zu bilden und sich ein eigenes politisches Weltbild machen. Dann müßte er seinen Egoismus unter Kontrolle bringen und sich unter sein eigenes Weltbild stellen. Wenn du einsiehst, daß es für Deutschland besser wäre, wenn der Liter Sprit drei Euro kosten würde, und daß der Gewinn nicht den Konzernen, sondern dem Staat zukäme, der dann die allgemeinen Steuern um das Maß der Mehreinnahmen senkt, müßtest du jene Partei, die genau dies verspräche, wählen, selbst wenn du als Vielfahrer persönlich unterm Strich dadurch weniger in der Tasche hättest. Dein Weltbild sollte unabhängig von deinem Beruf sein. Wenn du Berufssoldat bist und dein Weltbild verlangt eine Etatkürzung der Ausgaben für Rüstungsgüter, müßtest du die Partei wählen, die das verspricht, selbst wenn es deinen Job kostet! Der Kernphysiker müßte die Partei wählen, die den Atomaustieg verspricht, wenn der Physiker "eigentlich" gegen Atomkraftwerke ist. Er muß sein persönliches Wohl unter seine Weltanschauung stellen. Solange die Bürger dazu nicht bereit sind, haben sie es verdient, belogen zu werden.

Und auch ich würde sie belügen! Wenn ich mit einem BILD-Leser ins Gespräch komme, gehe ich davon aus, daß sein Ego geschmeichelt und belogen werden will. Warum soll ich dem, der die Wahrheit nicht verträgt, die Wahrheit sagen? Warum soll ich mich bei ihm unbeliebt machen? Er hat ein Recht darauf, in seiner verlogenen Welt nach seinem ihm angemessenen Glück zu suchen. Ich als aufgeklärter Weltbürger bin nicht verpflichtet, jedem Ignoranten die Augen zu öffnen; ich darf es bestenfalls vorsichtig anbieten. Genau das tue ich, aber nicht mehr. Aus diesem Grund bin ich gezwungen, ihn zu belügen, um sein Weltbild nicht zu zerstören.

Außerdem: Was ist ein verlogenes Weltbild? Inwiefern unterscheidet sich ein Schwindler und Selbstbetrüger von einem Kreator, der sich seinen Mythos erschafft? Es gibt einen Unterschied, aber der sei hier nicht verraten.

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