Hand(ke)-Buch für Zauberkunst

von Hans-Joachim Heyer

Peter Handke: Der Bildverlust:

Dies ist keine Buchbesprechng im klassischen Sinn, sondern meine höchstpersönliche, zielorientierte Ausbeutung eines Buches. Was die Romanfigur "Autor" mit den Geschichten der Heldin "Ablaha" macht, mache ich mit Handkes Roman. Ich mythifiziere ihn, ohne die Fakten zu verbiegen oder zu verfälschen (15). Freilich: Der Zauber, die Magie, von der ich reden werde, also die magischen Zauberformeln, die ich in diesem Buche fand und ausprobierte, sind möglicherweise gar nicht vom Autor und/oder Peter Handke hineingeschrieben worden (oder doch?) und können möglicherweise vom nichtmagisch denkenden Leser auch nicht gelesen werden, jedenfalls fand ich nichts Entsprechendes in Zeitungskritiken. Gleichwie ein Naturwissenschaftler in der Natur kein Leben finden kann, kann ein Unkundiger der Magie in diesem Buch keine Zauberformeln finden.

Ablaha gleich bin ich ein "Pionier neuer Lebensformen" (89). Maschinen machen die Arbeit; der zukünftige Mensch lebt von Dienstleistungen und Informationen, besser: von/durch/in seinem Geist. Und da ich ein solcher Mensch bin und diese neue Lebensform mitentwickele, lasse ich mich fürs Schreiben bezahlen: Dem Autor gleich will auch ich "endlich hinter dieses Geheimnis (des Geldes) kommen"! (17) Aus diesem Grund wünsche ich mir ein angemessenes Entgelt. Aber nun zum Buch:

Die berühmte Bankexpertin und "Finanzweltmeisterin" Ablaha, die Heldin Peter Handkes neuen Romans, beauftragt einen Autor, ich vermute, er ist Peter Handke selbst, ihr Leben, bzw. das, was Ablaha darüber für erzählenswert hielt, aufzuschreiben. Zuerst erwog sie einen anderen Auftragsschriftsteller, einen "historischen Journalisten", (15) für die Arbeit, und als dieser den Untertitel "Fakten statt Mythen" empfahl, kam ihr die Idee, der Gegenspur zu folgen und einen Autor mit der Arbeit zu beauftragen, der Mythen statt Fakten erzählen würde, ohne die Fakten zu verbiegen oder zu verfälschen (15). Dieser Autor, Handke selber (?), sagte dem hochdotierten Anerbieten sofort zu, angeblich, weil: "das Geld war mir seit je eins der größten Geheimnisse. Und ich will endlich hinter dieses Geheimnis kommen (17)".

Mythen statt Fakten? - Was versteht Handke darunter? Wollte er einen Fantasieroman schreiben? Auf Seite 114 lesen wir:
"Der Autor: 'Wie denn? Soll ich erfinden?' - Sie: 'Stellen Sie sich nicht dumm! Und machen Sie sich nicht wieder einmal kleiner, als Sie sind! Wenn ich Sie als Autor wollte, dann werde ich doch wohl gewußt haben, warum.' - 'Und warum?' - 'Auch wenn Sie vielleicht ab und zu das eine oder das andere in ihren Büchern erfunden haben, und vielleicht sogar alles (das zu wissen interessiert mich keinen Deut): insgesamt haben Ihre langen Geschichten immer gestimmt und bleiben insbesondere bis auf weiteres stimmig, unendlich stimmig oder realer als gleichwelche Tatsachenberichte, und waren und sind ebenso unvergleichlich realer als jedes angeblich handgreifliche und riechbare Realitätsgeprotze.'"

Warum "keinen Deut"? - Weil Ablaha weiß, daß wir alle nur in Geschichten leben, in Geschichten in Geschichten, (siehe "Wahrtraum") und daß große Männer oder Frauen (sie selber ist eine große, starke Frau (s.S. 20/21), nicht herumfantasieren, sondern mit ihrer Fantasie die großen Geschichten, Realität genannt, schaffen.

Handke zeigt, daß Fakten nicht mehr wert sind, als die Intelligenz und Weisheit desjenigen, der sie erhebt, bzw. erlebt. Wer Wahrheit will, darf sich nicht an stupiden (statistischen) Methoden orientieren, sondern an Persönlichkeiten, die über ein möglichst hohes Maß an Bewußtheit verfügen. Fakten sind bereits Interpretationen, (was sind "Fakten" in Geschichten?) und je intelligenter der Interpret, desto besser die Fakten. Fakten sind personengebunden. Statistik ist Pöbelwissen, besser: Pöbeldummheit, mit der man den Pöbel im Zaume hält. Fakten mit statistischen Methoden zu entpersonifizieren heißt fälschen. Diese Fälschungen verschleiern, was Handke uns ab S. 109 erklärt:

"Die >Volksvertreter< hier und die >Volksaufklärer< da waren es, die sich als erste gegen das andere (zum Feindesland auserkorene) andere Land gehenließen und sich zu Wortkriegsführern aufwarfen. Das war in der Geschichte nichts Unbekanntes. Das Neue und Unerhörte aber war es in jener ...zeit ..., daß die >führenden Meinungsmacher< genau das sagten, und in der Folge auch taten, was in den früheren historischen Epochen hauptsächlich von dem Pöbel bekannt oder diesem jedenfalls in der ersten Linie zugeschrieben worden war."

Das heißt, daß die Meinungsmacher das machen, was man später als zufällige statistische Durchschittsmeinung des Pöbels bezeichnen wird. Die Wahrnehmung oder der Wille von Meinungsmachern breitet sich über das Volk aus wie ein ansteckender Virus. Die statistischen Fakten entlarven sich nicht als Volksmeinung, sondern als der Wille ganz weniger Personen - aber in der Regel EINER EINZIGEN Person, denn:

Handke schrieb: "Seltsam aber?: der alte Pöbel als Wiedergänger wurde uns sichtbar allein an seiner, einzig an seiner Person - als der neue Pöbel zeigte sich keinerlei Menschenmenge mehr, nur sie, die sich untereinander >die Führenden< nannten."
Diese Passage erinnerte mich an eine Aussage eines historisch bewanderten Freundes, der festgestellt zu haben glaubte, daß Hitler und Napoleon, aber auch Goethe und Kant, Verkörperungen von Volksseelen seien. In sogenannten "großen Männern" wird die Seele eines Volkes oder eines Staates, bewußt. Ich stimmte zu und ergänzte, es gebe Frauen und Männer, die sich der Tatsache bewußt werden und andere, die sich dieser Tatsache nicht bewußt werden. Das ist der Unterschied zwischen einem Hitler, einem Goethe und dem "Pöbel". Selbstverständlich sei jedermann Verkörperung seines Volkes. Ich auch! Und da ich es weiß, ändert sich doch eben Einiges. Denn das Volk ist dumpf (Handke, S. 109: "Vom jeweiligen Volk kam, wie eh und je?, nicht so recht nach außen, was es dachte, und einzig ein Gott hätte es dann sagen können?)" oder eben ein Zauberer oder ein "großer Mann".) und tut infolgedessen Anderes, als ein bewußter Mensch: Er weiß um das Geschichtesein der Geschichten und erhebt keine Fakten in Geschichten. Darum kann er neue Geschichten erfinden und realisieren; er ist "Pionier neuer Lebensformen" (89).

"(11.4.2002): Ablaha und der "Autor", also Peter Handke, sind - auch - solche Pioniere. Sie stehen voll im Althergebrachten, sind in der alten Lebensform vollendet, und deshalb sind sie Hüter der alten Welt. Ablaha denkt: "Wie würde die Gegend auskommen ohne sie? Wie würde ihr Planet überleben ohne sie?" (81). Ablaha, der "Autor", kurz: Peter Handke, haben das Zeug, Pioniere einer neuen Welt zu sein, indem sie die den Planeten retten."

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Folgende Zitate belegen, daß beide die materiellen Hürden gemeistert haben:
"Der Autor, obwohl seit einem Jahrzehnt ohne neues Buch, war zugleich, fast zu seinem eigenen Leidwesen, >fast<, ganz und gar kein Vergessener. Ohne auch nur annähernd reich zu sein, litt er an keinerlei Geldmangel" (16). Ablaha, die Finanzweltmeisterin: "Sie oder ihre Bank - die Bank und sie, zumindest ihr Name, standen seit langem für ein und dasselbe" (14).

Und der "Feind" Ablahas, ein Unternehmer, dem Ablaha den Geldhahn zugedreht hatte, und der "deswegen" pleite ging und Ablaha die Schuld gab, traf auf seine Feindin und wurde in die höheren Stufen der Geistes eingeweiht. Der Autor bezeichnete ihn nicht als Neophyten, sondern als "Neubegeisterter" (149). Der Unternehmer hatte bereits genügend eigene Vorarbeit geleistet und wurde für würdig befunden. Auf Seite 146 lesen wir, daß der Unternehmer bereits aus eigener Kraft - nein, aus der Kraft Ablahas, die ihm seinen weltlichen Ruin gezeigt hatte, und aus dem er wiederauf(er)stehen mußte und konnte - in die andere Welt eingetaucht war: Er war "Herr der Zeit". Nur für wenige Stunden des Tags, wenn es galt, einen einzigen Geschäftstermin einzuhalten, verzichtete er auf diese Herrschaft, aber danach lebte er nur noch in "Ungewißheiten" - alles im mystischen zauberhaften "magnetischen Zustand" (147) belassend. Alle Personen dieses Romans, soweit sie mir bis heute (Lektürestand: S. 164) begegnet sind, leben in beiden Welten: der mystisch/magischen und der materialistischen Körperwelt:
"Und so als habe der Unternehmer die Bankfrau stillschweigend gefragt, was sie denn ausgerechnet in der Sierra de Gredos zu suchen habe, (- Auf die beiden traf, und nicht erst seit der Ankunft dort im Schloß oder in der Absteige, weder >Bankfrau< noch >Unternehmer< mehr zu; schon mit der Landung auf dem abseitigen kleinen Flugplatz von Valladolid waren sie zusätzlich etwas anderes geworden....") ... kam sie, ... mit einer jener Ausführungen, für die sie ... bekannt war. (152/53)

"Schloß oder Absteige" - was bedeutet diese paradoxe Beschreibung ihres Treffpunktes? - Sie kennen alle Höhen und Tiefen der Welt, haben sie gemeistert, und tauchen nun in die verzauberte Welt, die "größere Zeit", das "größere Jetzt" (72,73). "Das Gehege der größeren Zeit .... Wann wird diese Zeit endlich herschen? Wann endlich bestimmend sein?" - Das ist Handkes Anliegen in diesem Buch.

Was ist der Preis, Herr der Zeit zu werden?

Vom Unternehmer schrieb ich schon, und Ablaha: "Wie aufregend, alle die in einem Zeit-Atom geschehenden Übergänge ohne Geräte und Maschinen mit den unbewaffneten Sinnen mitzuerleben..." (62) (Verzicht auf Technik)
"War das jetzt? Und war das jetzt nicht noch etwas anderes und noch etwas anderes und noch etwas mehr als das heutige Datum?" (71) (Verzicht auf zeitliche Ordnung!)
"Doch, das war jetzt; ... nur eben mit dem Zusatz anderer Zeiten." (72)
"Sie hatte sich zurückverwandelt in die Abenteurerin, die sie schon immer gewesen war." (83). (Der Preis, eine Abenteurerin zu sein, ist fehlende Sicherheit, Ungewißheit!)
"Sie hatte, wie bekannt, grundsätzlich viel Zeit." (92). - Und der Preis dafür: "Sie hatte schon seit langem fast keine Verwandten mehr. Und wenn, so waren auch diese ihr mit der Zeit aus dem Sinn geraten." (9) (Nimmt man sich Zeit für die Leute, fürchten sie ihr Ertapptwerden, Erratenwerden, und fliehen).
"Und inzwischen waren diese Vorfahrenumrisse kraftlos geworden" (10). (Sie verliert ihre traditionellen Wurzeln, für Manche eine grauenhafte Vorstellung!)
"...war es üblich geworden, keine Musik mehr zu hören, nicht zu Hause und auch nicht im Konzert" (92). (Verlust an Geselligkeit).
"Aber niemand, nicht einmal die Pförtnerhäuschenleute (aus ihrer unmittelbaren Nachbarschaft), wußte Genaueres über seine Bewohnerin. Man wollte auch nichts von ihr wissen" (45).

"Ihresgleich, kam ihr vor, brauchte jedenfalls - zumindest für eine Zwischenzeit - keine Gemeinschafts- und schon gar keine Gesellschaftsgefühle mehr; worauf sie abzielte, das war ein von der Gesellschaft und den Systemen unabhängiges Lebensgefühl (ausgenommen natürlich in ihrem Beruf...)" (89) "Erst viel später fand sie mit ihren paar so eigenbrötlerischen Lebensformen hier und da eine Gemeinsamkeit...." (91).

Was erweitert Ablahas Gegenwart? Ihre Visionen!

"Solche Bilder kamen ihr täglich, vor allem morgendlich. Sie lebte von ihnen, bezog aus ihnen ihr stärkeres Dasein. Es waren keine Erinnerungen, weder willkürliche, noch unwillkürliche: dazu kamen diese Bilder zu blitzartig oder meteoritenhaft, und ließen sich weder verlangsamen noch anhalten noch gar einfangen. ... Wie wirkten die Bilder? Sie erhöhten ihr den Tag. Sie bekräftigten die Gegenwart. ... Sie verwendete sie sogar für ihre Arbeit, ihre Geschäfte. Wenn sie so, beinahe sagenhaft (>legendär<, laut den (Zeitungs-) Artikeln, bei der jeweiligen Sache sein konnte, mit einer >zauberischen Geistesgegenwart im entscheidenden Moment<, sämtliche Zahlen und Daten nicht nur im Kopf, sondern mit ihnen dem Partner oder Widerpart >ein wahres Hexeneinmaleins hinblätternd<, dann verdankte sie das - ... dem Eingriff ihrer Bilder in ihren Arbeitsalltag. (21, 22) So wie sie von dem Bildwerden lebte, in jedem Sinn, so lebte sie für es. (23) Und in der Regel war das auch nie zu des oder der anderen Nachteil - fast immer gewannen sie beide. Die Bildwirkung war keine Illusion! (25) Mit den Bildern hielt sie sich die Angreifer nicht bloß vom Leibe. Sie schlug sie damit zurück. Das jeweilige Bild diente ihr ebenso als Rüstung wie auch, sooft es um mehr ging als um friedliches Entwaffnen, als Waffe. Mit den Bildern hatte sie es in der Hand, den andern buchstäblich niederzumachen und >auszuschalten<. Ohne zu wissen, wie ihm geschah, und ohne von dem Bild etwas mitzubekommen, schlug dieses auf ihn ein, ausgesandt von ihren Brauenbögen oder Schulterblättern, und traf ihn mit der Wucht eines elektrischen Schlages, der ihn durchfuhr von den Fußsohlen hinauf bis in den Scheitel." (102).

Wirkungen der Visionen auf die Tierwelt:

"Dem Autor in seinem Manchadorf würde sie andeuten, auch die Geschichten zwischen manchen Tieren und ihr hätten mit dem Bildersehen zu schaffen. Vor allem die scheuesten Tiere erkannten (ja, >erkannten<), wenn jemand >im Bild<, ganz im Bild, ganz bei sich im Bild war. Vor so einem verloren sie nicht bloß ihre Scheu. Sie bezogen ihn, wenn auch nur für einen Augenblick, doch was für einen!, ein in ihr Dasein. Nicht nur, daß sie keine Angst mehr vor ihm hatten: sie wollten ihm, ein jedes auf seine Weise, gut." (32).
"Und - ... der aus dem Unterholz (ihr Garten war davon umgeben) auf sie zurennende Igel. ... War das das Igeljunge vom letzten Herbst? Es war es. Und es hatte die Monate als Waise, allein, nicht nur überlebt, sondern war auch, schlafend unter dem gährenden warmen Kompostlaub, groß geworden, fast ein Riesenigel. Auf ihre Anrede hielt dieser inne, trippelte dann umso schneller auf sie zu, vollkommen zielbewußt, stupste sie mit seinem gummiartigen Rüssel an und sagte: >Geh nicht fort. Der Garten ist so öde ohne dich. Ich möchte im Schlaf deine Schritte hören.< Er war (im Januar! Heyer) aufgewacht, nur um ihr das mitzuteilen, und zwängte sich danach schleunigst wieder unter seinen Laubhaufen." (33)

Anmerkung: Ich hätte die Geschichte weniger für möglich gehalten, wenn mir nicht Anfang Februar dieses Jahres ein Junikäfer vor die Füße geflogen wäre!

Zitat aus "Paranormal" meiner HP: 1.5.2001: Was ist von all dem geblieben? Was ist daraus geworden? Ich habe mehrere Visionen wöchentlich: sehe Landschaften, Gegenstände und dergleichen mit großer Klarheit, als ob meine Augen geöffnet wären. Leider vermag ich mit dem, was ich sehe, nichts anzufangen. Ich weiß nur, sie sind eine in den Alltag wirkende Energieform.

Apfelmythos: "Das, was ein Historiker als das Phänomen der >langen Dauer< bezeichnet hatte, die verläßlichste Wellenbewegung in der Geschichte, die nicht zerstörbare (oder doch, allmählich doch)? Wie auch immer: wie stachen etwa die alten, die wiederbelebten Apfelsorten heraus unter den zugereisten, auf den Bäumen, in den Plantagen, aber auch noch im Kunstlicht der Großmarkthallen. Wie glänzten und dufteten sie, und das war kein falscher Zauber....." (49) "Als meine Tochter ein Kind war, äußerte sie ihr Zeitgefühl folgend: >Schon lange habe ich keinen Apfel mehr gegessen!<" (73) Ihr Bruder "stand im Morgengrauen unversehens vor seiner Schwester (Ablaha), die erwacht war von einem eigentümlichen Gewicht auf ihrem Bett: einem Armvoll der von dem Bruder gepflückten ersten Äpfel aus einem Obstgarten hinter dem Haus.... Und das heimgekehrte Kind zählte gleich die verschiedenen Sorten auf: "Hirtenapfel, gefunden von einem französischen Hirten im Wald. - Alexander Lukas, gefunden um das Jahr 1870 von einem gewissen Alexander Lukas im Wald. - Prinzessin von Angouleme: alte französische Sorte, benannt nach der Tochter Ludwigs des Sechzehnten, des Geköpften. - Cox Orange: gezüchtet 1830 von einem Engländer namens Cox. - Ontario: gezüchtet 1887 am Ontariosee in Kanada." (166). - Eine seltsame Übereinstimmung: mein Apfelbaummythos und diese Geschichten...

In eine andere Welt: "Unterwegs rastete ich einmal im Schatten eines vorspringenden Felsens und schlief dann, vielleicht kurz, vielleicht lang, ein. Vielleicht habe ich auch gar nicht geschlafen, nur so die Augen zugemacht. Als ich sie wieder öffnete, fand ich mich in einem welt-fremden Bild. Alles gerade noch Vertraute war aus diesem herausgekippt, und ich selber dazu. Nichts an den Sträuchern, den Granitblöcken, dem Pfad ließ sich wiedererkennen, auch nicht die Hand da, der Bauch, der Nabel, die große Fußzehe. Die ganze Welt, ich eingeschlossen, stand verdreht und verschoben, vollkommen seitenverkehrt, ohne eine Korrekturmöglichkeit im Hirn zu einer der etwa richtigen Seite hin, schief oder gar kopf, und kopf gestanden hat auch der Himmel." (154)

Erforschung der Bilder (Visionen): (176f)

- wird bei Bedarf fortgesetzt (10.2004: Es besteht offensichtlich kein Bedarf...)

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// siehe auch "Tagebuch 10"