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Der König der ARD

30.11.2001, FAZ: "Ein König ohne Land": Der mächtige ARD-Koordinator Hartmann von der Tann steuert die politische Berichterstattung: "Was die Kritiker (jene Journalisten und Autoren, deren Manuskripte abgelehnt werden) nicht wissen, ist, daß von der Tann ihren Standpunkt versteht, aber nicht teilt. Seine Rolle erfordert ein klares Urteil, eine formale Vorstellung, von dem was geht und was nicht geht. Was nicht und nicht mehr geht, ist der überzeugungsreiche Betroffenheitsjournalismus der siebziger Jahre. Was geht, sind, wie von der Tann es nennt, "gesellschaftspolitische" Themen, mit denen man "die Mehrheit in der Minderheit erreicht."

Was heißt das? - Der verständnisfähige, subjektive, also menschliche Standpunkt, wird zurückgedrängt zugunsten einer "objektiven" ("Fakten", daß ich nicht lache!!) Gleichmacherei. Man fördert diejenigen Journalisten, die jenes bei den Minderheiten herausfiltern, was Konsens mit der Mehrheit ist. Was bei den Minderheiten anders ist, wird vernachlässigt.

Wer als Journalist beruflichen Erfolg haben will, sollte auf dieser Welle mitschwimmen. Meine Leser geraten beim Lesen meiner Interpretationen fast immer in den Verdacht, ich lehne diejenigen, die ich zu durchschauen glaube, ab. Sie denken, daß ich, der ich das Treiben der Herren der Welt nach und nach offenbare, bis sie mich bezahlen, ihr Tun ablehne. Falsch! Es ist richtig, daß Konsens hergestellt werden muß, und daß man nicht warten kann, bis die Massen zu Verstand kommen. Das passiert nie. Wer es also schafft, Terroristen (beispielsweise) so darzustellen, daß sie die Werte der Masse unhinterfragt teilen, und daß sie ihre Terrorakte nur ausüben, weil sie Zukurzgekommene sind, wird Erfolg haben. Wer darzustellen versucht, daß die Terroristen in einer völlig anderen Welt mit völlig anderen Werten leben, wird scheitern. Merke: Es geht immer um Werte (Ethik). Warum? - Weil es nichts anderes GIBT.

Rumsfelds Lüge

Am 21.12.2001 weist US-Minister Rumsfeld noch Scharpings Äußerung, es seien Einsätze in Somalia geplant, zurück. Am 2.1.2002 sind die Kriegsschiffe schon unterwegs. Für mich sind dies Winke mit dem Zaunpfahl, endlich damit aufzuhören, auch nur ein Wort dieser Lügner ernst zu nehmen.

Süddeutsche Zeitung, Freitag, 21. Dezember 2001, Aufmacher Deutschland Seite 1:

Rumsfeld weist Äußerungen zu Somalia zurück, Scharping verärgert die Amerikaner

Pentagon-Chef: Hinweis auf neues Kriegsziel ist Unsinn / Stoiber fordert Entlassung des Verteidigungsministers

Berlin – Verteidigungsminister Rudolf Scharping (SPD) ist wegen Äußerungen über bevorstehende militärische Aktionen in Somalia gegen den internationalen Terrorismus unter massiven Druck geraten. CSU-Chef Edmund Stoiber forderte Bundeskanzler Gerhard Schröder am Donnerstag auf, Scharping zu entlassen. Ein Regierungssprecher wies diese Forderung zurück. Zuvor hatten der amerikanische Verteidigungsminister Donald Rumsfeld und das US-Außenministerium die Äußerungen aus der deutschen Delegation zurückgewiesen. Auch das Auswärtige Amt zeigte sich verwundert über die Spekulationen.

02.01.2002 16:50, Horn von Afrika: Bundesmarine zu größtem Einsatz ausgelaufen

Flottenkommandant: Problem des Terrors in diesem Teil der Erde noch nicht gelöst - Einsatz ist „nicht ohne Risiko“

Wilhelmshaven/Berlin – Im bislang größten Einsatz ihrer Geschichte beteiligt sich die Marine der Bundeswehr seit Mittwoch am Anti-Terror-Krieg der USA: In Wilhelmshaven liefen sechs Schiffe aus, die in etwa drei Wochen gemeinsam mit britischen Verbänden zur Überwachung und Sicherung der Seewege im Golf von Aden eingesetzt werden sollen. An Bord der deutschen Schiffe befinden sich rund 750 Soldaten. In den nächsten Tagen kommen weitere Schiffe hinzu. Die Führung der Marine sprach bei der Verabschiedung von einem Einsatz, der „nicht ohne Risiko“ sei.

2.1. 2002 ZDF heute. Sechs Schiffe der deutschen Marine mit 750 Soldaten an Bord sind am Mittwoch in Wilhelmshaven zum Einsatz im Anti-Terror-Krieg unter Führung der USA aufgebrochen. Der Verband besteht aus den Fregatten »Emden« und »Köln«, dem Versorger »Freiburg«, einem Tanker sowie zwei Begleitschiffen und beteiligt sich an dem bislang größten Einsatz der Bundesmarine.

"11. September"

17.1.2002: Langsam kristallisieren sich die politischen Hintergründe des "11. September" heraus. Gesetzt den Fall: Die Politiker sind nicht dumm, sondern klug, (mit der Konsequenz, daß mehr, als die Dummen ahnen, geplant gewesen sein könnte,) sich folgendes Bild:

Im Kosovo-Krieg bewiesen UNO und NATO Stärke. Mit dem EURO wird Europa stark. Beides gefiel den USA nur wenig. Dann kam der 11. September und der Krieg USA gegen Afghanistan, mit den Folgen, daß die USA die UNO, die NATO und EUROPA vorführten. Es wurden Zeichen gesetzt, nämlich daß nicht die NATO im "Bündnisfall" Krieg in Afghanistan führte, sondern die USA. Deutschland, Frankreich und Großbritannien fanden sich nicht als NATO-Partner, sondern als "Jasager" und Zahlemänner wieder. Die USA nahmen bewußt Japan, Rußland und gar China mit ins Boot - allesamt keine NATO-Partner - um die NATO noch mehr zu schwächen. Alle sollten mitmachen oder besser: bedingungslos GEHORCHEN (Bush: "Wer nicht für uns ist, ist gegen uns!"), denn die Befehle für den Krieg kamen ausschließlich aus Washington, nicht aus Brüssel, nicht aus Straßburg und nicht aus dem UNO-Hauptquartier in New York.

Die Europäische Union erwies sich noch in anderer Hinsicht, aber als Folge des 11. September, als Makulatur: Beim letzten "Europäischen" Gipfeltreffen fällten Deutschland, Frankreich und Großbritannien als führende NATIONEN allein die Entscheidungen, nicht etwa das Europäische Parlament, bzw. dessen Vorstand. Den kleineren Nationen wurde klargemacht, daß sie faktisch NICHT gleichberechtigt sind. Die USA haben mit ihrer Reaktion auf das WTC-Attentat alle Bündnisse ausgehöhlt und die (einzeln schwachen) Nationalitäten wieder eingesetzt mit der stärksten Nation, den USA, als Alleinherrscher an der Spitze.

Indem sich die USA über NATO, UNO und die Europäische Union hinwegsetzten und diesen Organisationen ihre Ohnmacht bewiesen, indem sie alle sie bindenden Verträge brachen, um ihre Weltmachtansprüche illegal durchzusetzen, werden sie nun auch sämtliche illegale und legale Gegenkräfte bündeln und auf sich ziehen. Das heißt, die USA werden mit ihrer Politik allen zukünftigen Weltterror auf sich ziehen, bis sie das Großbündnis UNO wieder stärken und sich ihm unterwerfen.

Europas Zukunft

18.2.2002: Vor einigen Tagen las ich in Noam Chomskys Buch "War against People" über den "Schurkenstaat USA" , daß die USA weltweit Kriege initiieren, um potentielle Konkurrenten um die Weltmacht kleinzuhalten. So soll zB der Vietnamkrieg in Wahrheit gar nicht verloren worden sein, sondern gewonnen, denn es war gar nicht das Ziel der USA, Vietnam vor dem Kommunismus zu "befreien", sondern es mitsamt der umliegenden Regionen zu zerstören, damit sich der südostasiatische Raum mit Japan an der Spitze generell nicht zu einem wirtschaftlichen Schwerpunkt entwickelt. Dieses Ziel sei erreicht worden (s. "Mythos 2").

Heute lese ich in der FAZ, Ausgabe vom 4.1.2002 (in Feuilleton: "Ist doch alles eins") Folgendes; "Doch während die Menschen von ... bis ... ihre neuen (Euro-) Münzen und Scheine abheben ..., ist Europa zur selben Stunde politisch so gut wie tot. Der Krieg gegen den Terror wird nationalstaatlich und ohne jede Beteiligung europäischer Instanzen geführt. Die großen Nationen England, Frankreich und Deutschland übergehen in ihrem Eifer als amerikanische Satelliten Einrede und Informationsrecht aller anderen; und das letzte Reformgipfeltreffen von Nizza wurde zu einem gewohnt unwürdigen Feilschen um Einfluß und Geld."

Was kann ich daraus schließen? - Nun, ich schließe aus diesen Informationen, daß die USA Europa zu schwächen versuchen, gleichwie sie den südostasiatischen Raum geschwächt haben. Sie zerschlagen EU, indem sie sich mit ihren Bitten um Solidarität an die Führer der 3 großen Nationalstaaten wenden. Mit diesem Schritt spalten sie die großen von den kleinen EU-Staaten nach dem Motto : "Spalte und herrsche!" Sie haben es geschafft, Europa politisch zu töten. Sie? - Nein, nicht sie! Sie haben die europäischen Spitzenpolitiker gekauft und vom Volk wählen lassen! Es waren Schröder, Blaire und Jospin, und die haben sich vom Volk wählen, also legitimieren lassen. Somit bleibt die Verantwortung bei den europäischen Bürgern. Sie hätten wissen können, daß die, die sie wählten, nicht ihre Interessen vertreten, daß sie also Verräter (am Wahlprogramm, am Grundgesetz, am EU-Gesetz usw) wählten. Die Bürger haben ihre Wählerstimmen zu verantworten! Wenn sie Verräter wählen, legitimieren sie diesen Verrat. ES ist also alles in Ordnung. Das magische Gesetz, wonach ein böser Dämon ein Haus nur betreten darf, wenn man ihn über die Schwelle bittet, wurde von den Amerikanern eingehalten. Die Bürger haben, aus welchen Gründen auch immer, den Spalte- und Herrsche-Geist über die Schwelle gelassen und müssen nun die Konsequenzen tragen.

Ich wage folgende Prophezeiung: Wenn in nächster Zeit im TV nicht zu hören ist, daß die UNO (oder wenigstens die NATO) zB am Horn von Afrika "Terroreinsätze" ausübt, sondern wenn von Deutschland, Frankreich und/oder England die Rede ist, - wenn deutsche Soldaten in Afghanistan "Friedenseinsätze" leisten, statt Blauhelme der UNO, dann ist die SPALTUNG Europas vollends gelungen - und Europa wird neben dem politischen einen wirtschaftlichen Niedergang ohnegleichen erleben. Und daß dieser Niedergang ohne Krieg möglich sein könnte, kann ich mir kaum vorstellen.
Langsam beginne ich mein Erlebnis an einem deutschen Gymnasium zu begreifen: Ich wurde dort einmal eingeladen, um mit den Schülern (und der Lehrerin) des Philosophiekurses zu diskutieren. Es lief alles wunderbar. Lehrerin, Schüler und ich waren begeistert. Nach der Stunde gingen wir allesamt in ein Restaurant und diskutierten privat weiter. Ein Folgetreffen wurde vereinbart. Wir diskutierten über meine Philosophie und gingen mögliche Kritik durch. Dann wurde es politisch - und dann machte ich einen folgenschweren "Fehler": Ich sagte, daß ich nicht wählen würde, da ich nicht legitimieren wolle, worin ich keinen Einblick habe. Als Beispiel nannte ich die "Grünen": "Da wählt man als Friedensbewegter die Grünen - und dann kommt Fischer und macht Krieg im Kosovo - und hat meine Erlaubnis in der Tasche! Unmöglich! Ich kann meine Verantwortung nicht an solche Typen abgeben!"
Die Reaktion der Lehrerin war überraschend: "Aber Herr Heyer! Sie MÜSSEN doch wählen! Wenn Sie die Grünen nicht wählen, ist es dasselbe, als ob Sie die "Republikaner" wählen würden!" Ich konnte nur lachen und sagen, daß sie auf einen Schwindel hereingefallen sei, der im TV verbreitet worden war. Tatsache bleibe: Wer wählt, verschenkt seine politische Verantwortung. Aber vor den Göttern zählt das nicht: JEDER ist und bleibt verantwortlich für sein Leben (die Dämonen, die er einläßt), und wer die Verantwortung in andere Hände legt, macht sich zum Sklaven oder Zombie und verliert sein Leben(srecht)." - Ich wurde selbstverständlich nicht mehr eingeladen....
Ich weiß, warum den Schülern die Wahlpflicht so nahe an Herz gelegt wird. Es geht um das gute Gewissen der Gewählten! Ohne Legitimation müssen auch sie die Macht der Götter fürchten. (Über die Götter können Sie in anderen Artikeln etwas erfahren).

Helden der USA

In der FAZ "Medien" vom 9.1. (S. 45) fand ich im Artikel über die Verehrung der im Afghanistankrieg gefallenen US-Soldaten unter der Überschrift "Du wirst vielleicht sterben, damit wir leben können" folgendes: "Nicht darum, jemandem gerecht zu werden, geht es bei der amerikanischen Heldenverehrung, sondern um mehr, um die Ideale der historisch manifestierten Gerechtigkeit durch die Person zu avisieren. Darüber hinaus feiert die Nation den Individualismus. Große Präsidenten haben dieses Land gemacht, große Bürgerrechtler, große Wirtschaftsführer und große Wissenschaftler. Nicht Sachprobleme, Strukturen und Programme sind das, womit man sich gern beschäftigt, sondern "the person who makes the difference". ... "Und dann dient sie (die Heldenverehrung) der großen Mobilmachung, die in diesem Krieg überaus erfolgreich war." ...

Mein Kommentar: Ich wählte dieses Zitat aus dreierlei Gründen:

1. Der magische Aspekt. In meiner Seite "Der Edelmann" begann ich meine Beschreibung des aristokratischen Bewußtseins mit den Worten: "Der Edelmann setzt auf Personen als Verkörperung subjektiver Selbst- und Welttheorien, nicht auf Institutionen, allgemeine Theorien oder Systeme. Er setzt auf persönliche Bindungen und Treue, nicht auf eine Verfassung." Diese Haltung läßt sich also auf einen großen Teil der US-Bevölkerung anwenden. Sie denkt und fühlt magisch. Da sie das nicht weiß, ist sie Opfer - und läßt sich mit Begeisterung in jeden Krieg hetzen.

2. Die großen Amerikaner sind "persons who makes differences". Auch das machen von Unterschieden ist magisch. So wird "Welt" gemacht wie ich nicht müde wurde, in meinen magischen Artikeln zu erklären. In "Magie" schrieb ich: " Wenn die Welt so da ist, wie ich sie sehe, kann ich nicht anders, als sie zu akzeptieren und mich an sie anzupassen. Ich passe mich dann an eine Welt an, die ohnehin ein Spiegelbild meiner Seele ist. Ein Zirkel ist entstanden, in dem ich fortan als Gefangener mein kümmerliches Leben fristen muß und mich ständig - bis zum Tod - weiter reduziere, gleichwie ein Bild, das ich fotokopiere und dessen Kopie ich wieder unter den Kopierer lege ad infinitum." Die empirische Wissenschaft und der rationale Alltagsmensch reduzieren sich, heben Unterschiede auf. Magier setzen Differenzen und vergrößern den materialistischen Aspekt des Seins aufkosten von Seele und Bewußtheit.

3. Die erfolgreiche Mobilmachung: Die Verzauberten opfern sich scheinbar freiwillig. In Wahrheit stehen sie unter dem Bann von Magiern und lassen sich scheinbar freiwillig opfern. Es dringt den Opfern nicht ins Bewußtseins, daß der Krieg höchst illegal und unmoralisch ist. Illegal, weil ohne UN-und NATO-Mandat, unmoralisch, weil man skrupellos über die bisher 5000 afghanischen Zivilopfer - die als Geiseln der Taliban, also als Freunde der USA angesehen werden - hinwegsieht. Als 5000 Menschen im WTC starben, schockierte es die Welt. Als 5000 Afghanis starben, interessierte es niemanden. Das ist höchst irrational. Das ist Wirkung unerkannter Propaganda. Das ist Magie. Ich treffe Leute, rede mit ihnen, und sie finden nichts Auffälliges an der politischen Situation. Es scheint für sie normal zu sein, was da geschieht. Sie bemerken keinerlei Anomalität. Und ich schließe daraus, daß diese Leute Zombies sind, bewußtlose Zombies, geborene Opfer.
Wer sind diese Helden? Tote Seelen! Tumbe Opfer, unbewußte Sklaven. Sonst nichts. Sie werden als Helden hingestellt, um die Welt und deren Werte auf den Kopf zu stellen. Merke: Wenn eine Bevölkerung "patriotisiert" wird, hat die Regierung schon geplant, ihre Söhne in einen Krieg zu schicken.

Schurkenstaat USA

9.3.2002: FAZ v. 15.1. "Vom Radar verschwunden": "Eine der schlimmsten Nachrichten jenes Wintersonntags war, daß vier von fünf Nordamerikanern die verfassungswidrigen Maßnahmen des Generalstaatsanwaltes John Ashcroft gutheißen, mit denen der Terrorismus in den Vereinigten Staaten bekämpft werden soll und die ihrerseits Terrorakte gegen jene Freiheiten bedeuten, welche doch die Existenzgrundlage der Vereinigten Staaten sein wollen. Ashcrofts Maßnahmen heißen: geheime Militärgerichte, Abschaffung der Geschworenen, Prozesse, die von Offizieren der Streitkräfte geführt werden, Kommunikationsverbot zwischen Gefangenen und Anwälten, Schuldzuweisung a priori, Abschaffung von Berufungsverfahren. Was Ashcroft fördert, ist das Denunziantentum; wer denunziert, wird mit reichlich Bargeld belohnt. Hier zeigt die McCarthy-Ära ihren teuflischen Schweif, der antimigratorische Rassismus sein steinzeitliches Haupt..."

Kommentar: Auch in Deutschland sind heute solche Maßnahmen wieder möglich, ohne daß ein Aufschrei der Entrüstung durch die Nation geht und die verantwortlichen Politiker sofort gestürzt und hinter Gitter gebracht werden. Wie war es den Herren der Welt möglich, das Rückgrat der Massenmenschen derart zu brechen? Wie war es möglich, der Bevölkerung den Lebenswillen zu rauben und die Seele auszusaugen, ohne daß es bemerkt wurde? - Die Antwort lesen Sie in "Politik der Herren der Welt".

Vierter Weltkrieg

17.3.2002: FAZ v. 15.3.: "Sheriff auf dem Schwebebalken - Wie kann die offene Gesellschaft den Terror überleben? Ein Gipfeltreffen in New York sucht Antworten.": "R.James Woosley (beschreibt) ... die nach den Terroranschlägen drastisch veränderten Grundbedingungen des Gesellschaftsvertrages. Mit dem konservativen Publizisten Norman Podhoretz, der den Kalten Krieg mitnumeriert hat, stimmt er überein, daß das Land sich im Vierten Weltkrieg befinde. Darum sollte der Sicherheitszar mehr Macht bekommen und kein Protestgeheul ausbrechen, wenn gewisse Bürgerrechte beschnitten würden. ... und was Europa darüber denkt, ist ihm eigentlich egal. ... Für Schröder und Konsorten hat Woosley den Part der verängstigten Dörfler vorgesehen. Sie verdienen nicht einmal Nebenrollen. Sobald der Sheriff aus Washington die Sache geregelt hat, werden sie ihm ohnehin die Cowboystiefel küssen. Solange der Krieg aber andauert, und er könne lange währen, solange muß Washington wählen, was es von der Welt will: Furcht und Respekt oder Verachtung. Es gibt ... keinen Mittelweg. Nach dem Sieg bleibt genug Zeit, über die Feinheiten der Demokratie nachzudenken. Wenn denn unbedingt nötig, wohl auch über die Wurzeln des Konfliktes, über die sich die Konferenzteilnehmer nun zwei Tage lang eisern ausschweigen.
Was wäre nach einem solchen Auftakt noch zu diskutieren? Im Namen der "National Security" haben sich Bedenken, die auf die Privatsphäre und Bürgerrechte zielen, gefälligst zu zerstreuen. ... Mit dem Patriot Act, der von der Regierung Bush in atemberaubender Geschwindigkeit, ohne jede öffentliche oder auch nur parlamentarische Debatte durchgepeitscht wurde, hat sich die Bedrohung der freiheitlichen Ordnung erstmals verwirklicht. ... Den gläsernen Bürger, den sich die Regierung wünscht, hätte die Wirtschaft nun gern als gläsernen Kunden nachgebaut. Dabei spielen freilich Kosten eine Rolle, während das kriegsbegeisterte Washington ohne Rücksicht auf künftige Verluste aus dem vollen schöpft. Biometrische Systeme, die sich auf Netzhautanalysen, Fingerabdrücke und die Digitalisierung von Gesichtszügen stützen, kämen auch Bankern als Kontrollmittel gelegen. ... Ach, die Sicherheit. Totalitäre Staaten, bemerkt die Anwältin Christine Varney hinterhältig, seien eben die sichersten. ...

Kommentar: Was ist das für ein Gesellschaftsvertrag, wenn eine Seite der Vertragspartner ohne zu fragen nach Belieben die Vertragsklauseln ändert? Was war der Dritte Weltkrieg (der Kalte Krieg)? Was ist das für eine Demokratie, wenn sie von Gnaden solcher Typen wie Woosley abhängt? Die USA sind nach Eigenauskunft der Experten ein totalitärer Staat. Es tut weh, diese fahnenschwenkende, patriotische Bevölkerung zu sehen, wie stolz sie ist*** - und denen da oben doch nur Kanonenfutter! Das WTC-Attentat kam den US-Strategen gerade recht. Ich frage mich schon, ob sie es nicht selber angezettelt haben.

Die Kriegserklärung gegen den Terror dient den USA als Legitimation, als Freibrief, für alle beliebigen Schandtaten. Die gefangenen Taliban werden willkürlich nicht als Soldaten, die den Schutz der Genfer Konvention genießen würden, definiert, sondern zu Terroristen, die man beliebig menschenunwürdig behandeln kann. Wenn bloßer Verdacht gegen eine Person - auch US-Bürger -, Terrorist zu sein, ausreicht, um rücksichtslos, genauer: gesetzlos! gegen sie vorzugehen, erniedrigt sich der Terroristenbekämpfer selber zum Terroristen. Nein, es geht den USA nicht um die Bekämpfung des Terrors, sondern um Kriegsgründe gegen jede gewünsche Nation! Nachdem ich von Noam Chomsky zur völligen Überraschung gelesen hatte, daß die USA den Vietnamkrieg gar nicht verloren, sondern gewonnen haben, da sie nur die offiziellen Ziele nicht erreicht haben, wohl aber die wahren, inoffiziellen, nämlich die wirtschaftliche Zurückwerfung des gesamten südostasiatischen Raumes, wurde mir die langfristige Planung der USA klar.

Meine Theorie: Die USA planen, Europa, Rußland und China als Wirtschaftskonkurrenten kleinzuhalten. Es scheint geplant zu sein, daß die ehemalige Sowjetunion bis zur Bedeutungslosigkeit zerstückelt werden soll. Nachdem Ukraine und Weißrußland abgespalten wurden, werden, wie Peter Scholl Latour einmal in einem TV-Nachtinterview sagte, die russischen Südprovinzen sukzessive abgespalten, indem die dortigen Unabhängigkeitsbewegungen finanziert werden. Die so entstehenden Staaten wie Georgien, Aserbeidschan, Tschetschenien, Usbekistan, Kasachstan (und wie sie sonst alle heißen), im Grunde auch die Mongolei, stehen dann in US-Schuld und bezahlen ihre Schulden mit Erdöl. Damit die USA das Öl auch erhalten, brauchen sie lange Leitungen, die durch die Gebiete Iraks, Irans und Afghanistans (die neuen Achsenmächte des Bösen!) geführt werden sollen. Auch diese Gebiete müssen US-kontrolliert werden. Zum einen wegen des Schutzes der Pipelines, zum andern als Aufmarschgebiet gegen China. China wird aus vier Himmelsrichtungen in die Zange genommen: Von Norden über die unter Kontrolle gestellten ehemaligen russischen Provinzen und den Vasall Mongolei, von Westen über die Achse Irak, Iran, Afghanistan, vom Süden über das verbündende Australien, Südkorea und die vom Terror "befreiten" Philippinen, von Osten über Taiwan und Japan. Falls die USA demnächst beginnen, die Unabhängigkeit Tibets und die "Neutralität" der Mongolei zu fordern, ist klar, was damit beabsichtigt ist.

Diesen Plänen stehen andere Interessen und Verhältnisse entgegen: Restrußland wird sich in 20 Jahren mit europäischer Hilfe erholt haben und mit Europa einen natürlichen (allein durch die Geographie verursachten) Verbündeten finden. (Aus diesem Grund haben die USA nicht viel Zeit: Darum diese überstürzte, aggressive Eile!) Da Eurasien wesentlich größere Festland-Räume zur Verfügung stehen, als den USA, wird Europa, zusammen mit Weißrußland, Ukraine und Rußland, eine Wirtschaftsmacht werden, die die der USA in den Schatten stellen können. Vorbereitungen dazu wurden u.a. vor wenigen Tagen getroffen, als sich die europäischen Staatsmänner - entsetzt über die neue US-Politik - trafen, um ein Programm auf die Beine zu stellen, Europa in 10 Jahren zu einem Wissenschafts- und Wirtschaftsgiganten zusammenzufassen. Die Einführung des Euro war gleichsam der Startschuß. Der US-Vasall England wird sich der Europäischen Union vollends anschließen - nicht mehr nur als Bremser - da er erkennt, daß er geographisch Teil von Europa und nicht von Amerika ist.

Falls die USA die o.g. Pläne wirklich haben, ergäbe sich zwischen dem im Entstehen begriffenen Eurasien und China eine Allianz. Es wäre jedoch auch möglich, daß die USA China nicht nur in die Zange nehmen, sondern diesem unbesiegbaren Riesenstaat (vorübergehend) eine Allianz anbieten und China die Kontrolle über Sibirien überlassen wollen - als Ausgleich quasi für verlorene Kontrolle über die US- und Australien- kontrollierten Gebiete "Hinterindien", sowie Indonesien und die Philippinen. China könnte die Rolle des "Lachenden Dritten" zufallen.

Um eines klarzustellen: Die meisten und größten dieser Konflikte werden ohne (große) Kriege ausgefochten werden. Es geht um Kontrolle über Konzerne, weniger um Ländereien. Wenn zB die größten Konzerne Afghanistans US-Konzernen gehören, dann kontrollieren die USA Afghanistan. Nach außen muß kein Bürger von solchen Besitzverschiebungen etwas merken. Mit diesem Blick lohnt es sich, auf das ehemalige Kriegsgebiet "Jugoslawien" zu schauen: Wem gehören heute die dortigen Konzerne, Telefonnetze, Energieversorgungseinrichtungen? Ich will es verraten: Dem Kriegsgewinner! Ein Blick auf die nochrussischen Erdölfelder: Welche Konzerne beuten dort (bald) die Lagerstätten aus? Das ist entscheidend! Ich glaube, daß Staatsgrenzen in dem von mir erdichteten Szenario kaum verschoben werden. Es geht immer nur um Konzernverflechtungen - und die sind meist geheim! Der Normalbürger wird vom vierten Weltkrieg kaum etwas mitbekommen....

Wozu diese Spiele um die Weltkugel? Da Macht nur ein Mittel zum Zweck ist, geht es meiner Meinung nach um die Macht der Realisierung von Utopien. Die US-Utopie ist zweifelsfrei der technisch erweiterte Mensch, später der Cybermensch, der a la Raumschiff Enterprise den Weltraum erobert (diesen Mythos entwickelt (u.a.) Rodney Brooks vom Massachusetts Institute of Technologie (MIT), s. sein neues Buch "Menschmaschine" (Campusverlag)).
Dieser Utopie steht eine andere Utopie entgegen: Der Mensch, der nicht technisch, sondern seelisch wächst: der Übermensch oder der Magier! Soll der Mensch mit Raumschiffen das materielle Universum erobern oder soll er rein spirituell gottgleich Schöpfer von Universen sein? Wo sitzen die Kreatoren dieser Utopien? Die wissenschaftstechnischen Supermänner sitzen zweifellos in US-Thinktanks. Aber wo sitzen die spirituellen Gurus, die mit der Kraft ihres Bewußtseins das Denken der Massen steuern? Ich vermute, sie sitzen in China, wo momentan eine geistige Macht im Entstehen ist (Falun Gong, Qui Gong, Taoismus), die den Kommunismus hinwegfegen wird. Die großen Meister allerdings, die diese Polarität überwachen, sitzen eher im indischen Exil, im politisch ausgesparten Gebiet, dort, wo das Chaos am größten ist, in Bombay oder Kalkutta. Sie werden die materiellen und die spirituellen Kräfte des Westens und des Ostens zusammenführen zur großen Einheit - zur eigentlichen Bestimmung des Menschen. Europa, sitzend im Knotenpunkt dieser polaren Mächte, wird nach ihren Plänen die ersten neuen Menschen hervorbringen, die Geist und Materie vereinen und bewußte Schöpfer neuer und Reisende in bestehenden Welten zugleich sein werden.

*** Analyse des "Fahnenschwenkerstolzes" der US-Bürger: Dieser Stolz ist kein Stolz auf irgendwelche Werte, zB Selbstwert oder ethischer Wert, sondern der Stolz auf die Regierung, der man die Verantwortung für das eigene Leben hat übertragen dürfen. Dafür ist man dankbar. Daß die Mehrheit der US-Bürger über keinerlei eigene Werte mehr verfügen, zeigt der Boom von TV-Shows wie "The Chair" oder "The Chamber", wo sich Quisskandidaten gegen Geld öffentlich foltern und auf jede andere Weise demütigen lassen. Millionen von US-Bürgern lassen sich freiwillig diese Folterszenen-Bilder in ihre Köpfe pflanzen, weil sie ahnen, daß es von denen da oben so gewünscht wird, und lassen sich in Opfersklaven umwandeln. Ich zähle die Tage, bis RTL 2 die Rechte für Deutschland gekauft hat....

Bestätigungen, die ich nach der Veröffentlichung obiger Texte fand:

Bestätigung 1: (für die Vermutung, daß China sich ohne Krieg nach Sibirien ausbreitet: SPIEGEL Nr.14 v. 30.3.2002, S. 140: "Einfach hingehen und dort leben - Moskau wähnt Gefahr im Osten: Hunderttausende Chinesen fluten aus den volkreichen Provinzen des Riesenreichs ins dünn besiedelte Nachbarland. Bislang fehlt der Regierung ein Konzept für die Massen-Immigration.". Textauszug: "Wiktor Ischajew, Gouverneur von Chabarowsk, hält die "einigen hunderttausend illegal in Fernost wohnenden Chinesen" nicht nur für ein Sicherheitsrisiko. Er glaubt, daß Peking ein geheimes Programm zur Aneignung russischer Erde ausgeheckt habe, ein besonders raffiniertes: "Erkämpfen wollen die nichts, aber sie sagen: einfach hingehen und dort leben.""

Bestätigung 2: (für die Behauptung, daß die USA den Unfrieden innerhalb ehemaliger sowjetischer Republiken schüren und dafür, daß man mit dem Terrorismusvorwurf immer einen Kriegsgrund hat): SPIEGEL Nr. 14 v. 30.3.2002, S. 119: "Kaukasus - "Quelle des Terrorismus": "Im Kaukasus droht ein neuer Kriegsbrand. Georgien will sich die abtrünnige Republik Abchasien an der Schwarzmeerküste unterwerfen. ... Jetzt sieht die georgische Zentralgewalt, gestärkt durch militärische Kooperation mit den USA, Chancen für eine Revanche. ... Georgiens Außenministerium stuft die abtrünnige Republik gar als "mögliche Zufluchtstätte für Terroristen" ein....."

Bestätigung 3: (FAZ 7.4.2002, "Mit Dollars für ein bißchen Demokratie - Amerikas Politik in Zentralasien ist ein gefährlicher Balanceakt": "Auch in seiner neuen Rolle, die es nun in Zentralasien spielt, muß sich Amerika erst erst noch zurechtfinden. Daß seine militärische Präsenz in der Region sowohl dem russischen, als auch dem chinesischen Nachbarn wenig behagt, scheint noch das geringste Problem zu sein. Diffiziler ist für Washington die Frage, wie es sich in Kasachstan, Kirgistan, Tadschikistan, Turkmenistan und Usbekistan gegenüber Machthabern verhalten soll, die mit der Demokratie auf Kriegsfuß leben."

Kommentar: Daß die USA Probleme wegen fehlender Demokratie in diesen Staaten haben und daß sie in diesen Ländern mit Dollars für demokratische Werte kämpfen, erachte ich für Desinformation der FAZ. Wichtig ist für mich nur die Information, daß die USA dort militärisch - angebich gegen den Terror - aktiv sind.

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