Mein
Mythos - Seite 2
von Hans-Joachim Heyer
7.10.2002
(7.2.2002) F: Warum machst
du sowas Weltfremdes wie Philosophie? Das ist das blutärmste Geschäft,
das ich mir vorstellen kann?
H: Wieso blutarm?
F: Na ja - sich mit dem zu beschäftigen, was irgendwelche schlauen Leute
vor 2000 Jahren in ihren stillen Kämmerlein ausgebrütet haben - darunter
stelle ich mir nicht gerade ein pulsierendes Leben vor!
H: Und was stellst du dir unter einem pulsierenden Leben vor?
F: Einen tollen Job haben, viel Geld verdienen, Frauen aufreißen, schnelle
Autos fahren, Haus kaufen, heiraten, Kinder haben, reisen, feste Feste feiern:
alles mitnehmen, was man kriegen kann.
H: Hmmmm. - Du bist mir zu bescheiden. Tut mir leid. Meine Ansprüche sind
höher.
F: Was an dem oben skizzierten Leben ist dir zu bescheiden? Außerdem sehe
ich nicht, daß du auch nur eines meiner Ziele erreicht hättest.
H:Mit Bescheidenheit meine ich, daß ich in deinen Plänen nichts erkenne,
das über dich hinausweist - es sei denn, deine Kinder entdecken den nächsten
Schritt: aber deine Kinder sind andere Menschen, nicht deine Fortsetzung.
Was mein Scheitern anlangt: Richtig, ich habe keines deiner Ziele erreicht,
aber ich wollte sie auch nicht erreichen. Ich habe allerdings einige meiner
Ziele erreicht.
F: Und was ist das?
H: Ich habe herausgefunden, wer ich bin und zu was ich fähig bin.
F: Das weiß ich über mich auch.
H: Und? Wer bist du?
F: Ich bin F. und sitze hier mit dir in diesem Zimmer. Ich verfüge über
meine Erinnerungen ab dem 4. Lebensjahr und mein theoretisches Wissen, das ich
mir in Schule und Studium angeeignet habe. Ich habe Familie und Freundin. Ich
kenne meine Vorlieben und Abneigungen, meine Ängste und Hoffnungen. Wenn
ich nachher nach Hause gehe, bin ich es, der dieses Haus verläßt,
über die Straße geht und meine Bude betritt. Dieser denkende Körper,
den nur ich steuern kann, bin ich. Und wer bist du?
H: Ich hatte mich mal ähnlich gesehen, wie du dich siehst. Aber dann entdeckte
ich Ungereimtheiten, und ich zog alles, was ich zu wissen glaubte über
mich und die Welt, in Zweifel und entdeckte schließlich, daß ALLES,
aber auch alles, anders war, als ich vorher geglaubt hatte. Alles Wissen entpuppte
sich als Illusion. Ich mußte also wie Descartes ganz von vorne anfangen,
und erst in diesem 2. Anlauf erkannte ich schließlich, wer ich wirklich
bin. Was ich vorher gedacht hatte, zu sein, war pure Selbsttäuschung.
F: Aber daß wir beide hier in diesem Zimmer sitzen, das ist doch gewiß!?
H: Nein, nicht einmal das!
F: Wieso? Du willst behaupten, daß wir hier nicht beisammen sitzen?
H: Ja. Wer bist du? Dein Körper oder dein Ich-Bewußtsein? - Ich erinnere
mich, daß du vorhin sagtest: "Mein Körper" - Daraus schließe
ich, daß du dein Ich-Bewußtsein bist. Stimmt's?
F: Ja. Ich bin mein Bewußtsein und habe einen Körper. Das kann ich
akzeptieren.
H: Okay. Nun behaupte ich - und werde es später begründen - daß
Bewußtsein keinen Ort hat. Bewußtsein ist nirgendwo.
F: Ich würde sagen, es ist in meinem Kopf.
H: Ich kann nachweisen, daß es sich umgekehrt verhält: Dein Kopf
befindet sich in deinem Bewußtsein, und dein Bewußtsein hat keinen
Ort. Mein Bewußtsein hat ebenfalls keinen Ort. Also befinden wir uns nicht
gemeinsam in einem Zimmer.
F: Und wie willst du das
beweisen?
H: Es ist ganz einfach. Es ist ziemlich genau 20 Jahre her, so um 1981, 82,
ich war noch vollkommen von der Realität der Welt überzeugt, wie sie
die Naturwissenschaften mir erklärt hatten, da entdeckte ich eine Anomalie
im wissenschaftlichen Modell. Ich hatte mir nämlich die Frage gestellt,
woher ich denn wußte, daß da vor mir die rote Tasse stand. Zuerst
schien alles klar zu sein: Weißes Sonnenlicht prallt auf die Tasse. Die
Tassenfarbe absorbiert alle Frequenzen bis auf die rote. Dieses rote Licht wird
reflektiert und gelangt über Augen und Sehnerv ins Sehzentrum des Gehirns.
Dort befindet sich die Recheneinheit, die aus den Sinnesreizen die Tasse rekonstruiert.
Was ich sehe, ist also nicht das Original der Tasse, sondern die Konstruktion
meines Gehirns. Jetzt kommt die Anomalie ins Spiel. Mir fiel nämlich auf,
daß ich die Tasse NICHT im Sehzentrum sah, sondern draußen auf dem
Tisch!!!! Du wirst es nicht glauben, aber ich brauchte drei Jahre, um das Problem
zu lösen. Zuerst hatte ich die Theorie, daß das Bild der Tasse irgendwie
nach draußen projiziert wird, etwa so wie beim Diaprojektor, und zwar
so, daß das Bild genau dorthin projiziert wird, wo tatsächlich die
Tasse steht. Die reale Welt wäre demnach eine Art 3-D-Leinwand, auf die
meine vom Gehirn errechnete 3-D- Welt draufprojiziert wird. Und wenn sich in
der realen Welt etwas bewegt, wird die Weltsimulation in meinem Kopf ständig
aktualisiert, sodaß Welt und Bild der Welt immer nahezu deckungsgleich
sind.
Eines Tages fiel mir dann
ein, daß ich von der realen Welt nichts wirklich wußte: Alles, was
ich sah, war bereits Endprodukt kognitiver Tätigkeiten meines Gehirns.
Mir waren ausschließlich meine Projektionen zugänglich. Daß
dahinter eine reale Welt sei, entdeckte ich als meine Spekulation, mit der ich
mir bloß einreden wollte, Realität und Abbild seien deckungsgleich.
Ich mußte mir eingestehen, daß ich von der Realität nichts
wußte; ich kannte nur Abbilder. Irgendwann - ich dachte Jahre darüber
nach - fiel mir der Groschen: Die Tasse vor mir WAR das Bild in meinem Gehirn.
Ich war mein ganzes Leben lang ausschließlich in meiner Sehrinde, also
in meinem Gehirn, herumgelaufen! Der Blumenkohl da oben war gar nicht mein Gehirn,
sondern bloß ein Bild meines Gehirns. Mein reales Gehirn umfaßte
die gesamte materielle Welt. Ich hatte nie aus meinem realen Gehirn herausgeschaut.
Selbst die Sterne am Nachthimmel waren in meinem realen Gehirn. Mein reales
Gehirn ist unendlich*** groß.
Ich möchte mich kurz fassen. Ich erkannte bei weiterem Nachdenken, daß
mein reales Gehirn die materielle Welt nur träumte. Es ist Träger
einer "Maschine", die nachts nach eigenem Willen Fantasiewelten erzeugt
und tagsüber einen Gesellschaftstraum mitkreiert, in welchem die eigene
Fantasie nach Möglichkeit ausgeschaltet ist. Das ist auch nötig, wenn
ich etwas Fremdes lernen will. Und das Lernen von wirklich Neuem ist der Sinn
dieses Projektes der sog. "objektiven Welt".
Ich habe mich als den Schöpfer meines subjektiven Universums erkannt. Mein reales Gehirn, ich nenne es fortan "Seele", hat als Rahmen Raum und Zeit geschaffen und in diesen Raum werden Informationen über Dinge eingeblendet. Nachts Fantasiebilder, tags meine Vermutungen über die anderen Seelen. Ich gehe davon aus, daß auch Du eine Seele bist, die tagsüber denselben Traum träumt, wie ich. Ich blende dich als Körper in mein Universum ein; du mich. Damit wir kommunizieren können, müssen wir unsere eigenen Gedanken, die Fantasie, ausschalten und benutzen die Projektionsmaschine ausschließlich dazu, Fremdimpulse einzublenden. Trotzdem können wir kaum verhindern, daß wir alles Äußere, das in unsere subjektiven Universen einströmt, nach unseren Maßstäben zurechtgbogen wird, sodaß wir ständig in selbstbestätigenden Systemen leben und uns kaum vorstellen können, daß es Wesen geben könnte, die ganz andere Sachen wissen als wir. Es ist unglaublich schwer, dieser Falle zu entkommen und hin und wieder etwas wahrhaft Fremdes wahrzunehmen. Die Wahrscheinlichkeit, daß wir einander vobei reden, ist also sehr, sehr groß!
Der Sinn des Lebens ist seelisches Wachstum. Ich stelle mir vor, daß alle Wesen Seelen sind: Amöben sind kleine Seelen, dann kommen die Seelen von Insekten, Mäusen, Affen und Menschen und weiter: Übermenschen, Engel, Halbgötter, Götter und dem obersten Gott. Wäre ich reiner Solipsist, würde ich immer nur in meiner eigenen Schöpfung leben und könnte nichts lernen. So ist es auch bei den meisten Menschen tatsächlich. Da sie alles in ihre Syteme nach eigenen Schemata hineininterpretieren und nicht in der Lage sind, Anomalien - Widersprüche - wahrzunehmen, leben sie beständig in ihren sich selbstbestätigenden subjektiven Universen, ohne zu merken, daß sie blind sind. Ich aber betreibe meine Introspektion dermaßen genau, dass ich Anomalien bemerke und die Chance zu wahrhaftem Lernen und seelischem Wachstum habe. Ich habe also wahre, echte, reale Kommunikation entdeckt und übe sie seitdem systematisch. Ich wende meine Philosophie im praktischen Leben an und lerne, wie sich seelisches Wachstum auf die Außenwelt auswirkt.
Es ist nämlich so: Die
Außenwelt ist immer ein Spiegel der Seele. Darüber sprach ich schon.
Jeder lebt in seiner gedeuteten Welt - gedeutet nach eigenem Vermögen.
Wenn die Seele wächst, ändert sich das Interpretationssystem. Und
dies wird sichtbar in einer Änderung der scheinbaren Außenwelt. Ich
erkannte, es geht beim Seelenwachstum darum, DIMENSIONEN hinzuzugewinnen (aus
dem Unendlichen).
Der Naturwissenschaftler als Funktionär, nicht als Mensch, lebt in einer
4-D-Welt; 3 Raum- und eine Zeitdimension. Der gemeine Mann meint immer, eine
Dimension sei ein Längenmaß. Aber hier hat uns selbst Einstein ja
schon gelehrt, daß das falsch ist. Die Zeitdimension ist kein Längenmaß.
Nein, Dimension ist ganz einfach eine zusätzliche Beschreibungsqualität.
Ich beschreibe einen Punkt mit "X": 1. Dimension. Dann gebe ich jedem
Punkt noch ein "Y": 2. Dimension; ein "Z" als dritte Dimension.
XYZ können Längenmaße sein, müssen aber nicht. Ich gebe
"T" hinzu für die Zeit. In diesem System bewegt sich alles, was
sich Naturwissenschaft nennt. Ich ging weiter: Für mich kommt Dimension
5 hinzu: "B" wie Bedeutung. Jeder Punkt hat einen Sinn, einen Grund,
warum er da ist. Als sechste Dimension bezeiche ich mein Vermögen, Sinn
nicht nur zu erkennen, sondern auch zu stiften: Dimension 6: "K" wie
Kreativität. Dies mache ich mit der Erfindung meines Mythos - genau hier!!!
Nach oben geht es immer weiter. Ich will eine Dimension nach der anderen erobern ad infinitum. Gott ist multidimensional. Du kannst dir dein Gehirn vorstellen als ein unglaublich stark vernetztes System: Jedes Neuron hat mindestens 1000 Verbindungslinien zu anderen Neuronen. Jede dieser Linien ist eine Dimension. Allein unser materielles Gehirn kann 1000-dimensionale Welten kreieren. Aber unser reales Gehirn (Seele) ist noch 1000 mal komplexer, als das Bild, das es von sich macht.
F: Ich findes vieles, was du sagtest, plausibel, aber ich als überzeugter Christ glaube, daß Gott die Welt geschaffen hat.
H: Gott ist die größte
Seele, die die meisten Dimensionen meistert. Er hat auch die größte
Macht und Verantwortung. Sicher ist, daß die Verantwortung mit der Bewußtheit
wächst. Bewußtheit resultiert aus der Anzahl von Dimensionen, die
man kontrolliert. Insofern glaube auch ich, daß Gott die Welt geschaffen
hat. Das steht nicht zu dem im Widerspruch, was ich sagte. Daß auch wir
Welten erschaffen können, geht daraus hervor, daß Gott uns als Seelen
schuf. Das ging nur, indem er uns die Möglichkeit der eigenen, selbstverantworteten
Freiheit gab. Damit entließ er uns teilweise aus seiner Kontrolle. DIESE
Welt, in der du hier lebst, also dieser Gesellschaftstraum, ist Menschenwerk,
das Gott bloß vor ein paar 1000 Jahren oder eben vor 5 Minuten in Gang
gesetzt hat.
F: Ich glaube auch nicht an dieses seelische Wachstum: Wir werden nach unserm
Tod gerichtet und kommen direkt zu Gott oder in die Hölle. Außerdem
kann ich mir nicht vorstellen, daß die Wissenschaft dermaßen danebenliegt,
wie du behauptest.
H: Du könntest recht haben, denn du lebst in deinem Mythos. Sieh: Die Wissenschaft
ist in meinen Augen ein lebensgefährliches Unternehmen: verantwortlich
für unsere Sterblichkeit: Wo ich in freiem Willen entscheiden kann, zB
diesen Arm zu heben, erklärt die Wissenschaft, daß ich ihn heben
mußte. Die Wissenschaft hat methodisch die gemeinsam geträumte Welt,
in welcher die meisten Menschen in Ausübung freien Willens und Verantwortung
leben, auf eine rein mechanische, tote Welt reduziert, in welcher alle Menschen
gezwungen sind, zu willenlosen Zombies zu werden und zu sterben. Wenn du an
die Wissenschaft glaubst, hast du keine Seele. Die Seele ist so flexibel, daß
sie sich in 4 Dimensionen auflösen und zur Maschine werden kann. Es kommt
auf den Glauben an. Eine in den Materialismus reduzierte Seele kann nicht mehr
wachsen, denn sie existiert nicht mehr. Wenn du deinen christlichen Glauben
nicht mit dem Wissenschaftsglauben in Übereinstimmung bringst, wirst du
seelisch zerreißen. Einmal wegen des Widerspruchs zwischen christlichem
Dogma und wissenschaftlicher "Erkenntnis" und ein anderes Mal wegen
der seelenverleugnenden Wissenschaft an sich.
F: Ich sehe keinen Widerspruch.
H: Hat Gott die Welt erschaffen oder der Urknall? Hat Gott die Menschen erschaffen
oder die Evolution?
F: Ich glaube, Gott hat Welt und Mensch mittels Urknall und Evolution geschaffen,
indem er die Naturgesetze so gemacht hat, daß alles so kam, wie ER es
wollte.
H: Okay. Das ist dein Mythos. Wunderbar!
F: Wieso ist die Wissenschaft
für den Tod verantwortlich?
H: Wir sind ewige Seelen. Ich sagte schon, daß unser reales Gehirn die
Rahmen Raum und Zeit für unsere subjektiven Universen herstellte. Nun,
das, was Zeit kreiert, muß selbst ohne Zeit - ewig - sein, und das, was
zeitlich konstruiert ist, muß vergänglich sein. Materialismus ist
ohne Tod nicht zu haben. Da wir Körper und Seele sind, und beides zusammenkommen
muß, glaube ich an die Reinkarnation, denn es wäre blödsinnig,
anzunehmen, daß - vom körperlichen Standpunkt aus gesehen - die Seele
milliarden und abermilliarden Jahre existiert und nur für schlappe 80 Jahre
sich verkörpert. Nein, für mich ist es vernünftig, anzunehmen,
daß ich immer und immer wieder nach freiem Willen inkarnieren kann und
schon millionen mal an diesem Gesellschaftstraum teilgenommen habe. Die Naturwissenschaft
fesselt uns an die lineare Zeitvorstellung, entreißt uns der Ewigkeit
- und tötet uns(ere Körper).
F: Könnte ich das, was
du hier vorträgst, auch im Verlaufe eines Philosophiestudiums an der Uni
lernen?
H: Du kannst dort viel Brauchbares lernen, besonders wenn du nebenher philosophische
Literatur studierst, zB die Kant'schen Antinomien. Der große Kant hat
sich nämlich auch schon Gedanken gemacht über die Paradoxie, daß
die Welt - von außen betrachtet - der deterministischen Kausalität
gehorcht und von innen her, also vom subjektiven Standpunkt aus gesehen, dem
freien Willen gehorcht. Wenn du dir selber Gedanken machst, ist alles gut. Aber
mißtraue aktuell ausgewählten Texten und den Interpretationen der
leibhaftig vor dir stehenden Dozenten: Die erfüllen - bewußt oder
unbewußt - einen politischen Auftrag. Die manipulieren massiv das Bewußtsein
der Studenten. (Die Medien- und Bildungssysteme sind nicht umsonst so hart umkämpft,
denn an DIESER Front wird entschieden, in welcher Welt wir leben werden.) Die
Manipulationen, die ich hier in Mainz feststellte, sind hauptsächlich die,
daß an der Evolutionstheorie und an der Realität des physikalischen
Welt-Modells nicht gezweifelt werden darf. Tabu sind diese Sätze: "Physik
ist ein mentales System!" und "Die Evolution realisiert ein geistig
vorgebenes Ziel!" oder "Es gibt außer der materiellen Entwicklungshierarchie
(evolutionärer Stammbaum) noch eine spirituelle Steuerungshierarchie."
Du siehst hoffentlich den Zusammenhang dieser beiden tabuisierten Sätze.
Wenn die Physik ein mentales System ist, folgt daraus, daß menschengemachte,
-gewollte physikalische Theorien unter Umständen die physikalische Entwicklung
(Evolution) steuern können. Die institutionalisierte Philosophieausbildung
gibt es allein zu dem einen Zweck, die Intelligenz der zum eigenen Denken befähigten
jungen Menschen um die Erkenntnis herumzuführen, daß sie Magier sein
könnten, wenn sie die materiegebietenden Kräfte des Glaubens kennenlernen
würden. Es geht um Verhinderung wahrer Magie, indem plausibel gemacht wird,
wir erforschten eine gegebene Welt, statt daß wir mit unserm freien Willen
eine Welt uns bauen.
F: Inwiefern ist deine Welt
denn nun anders, als zB meine. Du sagtest, du habest zusätzliche Dimensionen
erobert.
H: Nun, als ich erkannte, daß sich seelisches Wachstum so anfühlt,
daß Störungen von außen mir bewußt werden, und daß
ich diese Störungen solange bearbeite, bis alle Widersprüche ausgeräumt
sind und meine Seele wieder in Harmonie ist. Manchmal muß ich meinen Mythos
ändern, um eine Störung sinnvoll unterzubringen und zu harmonisieren.
- Als ich das erkannte und stets an den Störungen arbeitete, merkte ich,
daß ich nicht ganz in einer selbstbestätigenden Welt lebte. Die Störungen
waren die außerweltlichen Einflüsse. Um die ging es! Die waren mein
Seelenfutter. Ich aß die Dissonanzen. Und ich merkte, daß die Qualität
der Störungen sich änderte. Zuerst waren es Hunger und Durst, dann
längerfristige Sicherheitsbestrebungen wie Sorge um dauerhafte Geldquelle,
Sorge um Rente usw. Dann kamen Sorgen um Politik hinzu, später Weltpolitik.
Dann erkannte ich, daß ich meine Sorgen mit meiner Verantwortung abstimmen
mußte: Ich durfte mich nur um Weltpolitik sorgen, wenn ich weltpolitische
Verantwortung tragen konnte. Ich buk wieder kleinere Brötchen: schminkte
mir meine Kritik an Politikern ab. Insofern sind meine beiden HP-Seiten über
Politik längst überholt. Ich kritisiere nicht mehr die Politiker.
Indem ich die wahre Ausdehnung meiner Seele und meine wahre Verantwortung, die
sich ausschließlich nur auf das erstreckt, was meine Seele beeinflussen
kann, erkannte, lernte ich das zu tun, was ich wirklich kann. Und das ist nicht
wenig. Ich arbeitete also im Stillen an meinem Mythos - an der Eroberung weiterer
Dimensionen - da fiel mir auf, daß ich plötzlich viel viel mehr zwischen
den Zeilen (der Bücher, Zeitungen und dem TV) lesen konnte, als je zuvor.
Ich bekomme zunehmend mit, was hinter den Kulissen geschieht und ich kann von
ferne das Denken "maßgeblicher" Leute bestimmen. Nicht das oberflächliche,
konkrete Denken, sondern die Grundhaltung. Wie diese Grundhaltung sich konkret
ausformt, entgeht meiner Kontrolle, aber das macht nichts. Es gelang mir, den
"maßgeblichen" Herren der Welt die grundlegende Erkenntnis einzuflößen,
daß der Feihandel scheitern MUSS. Politik ist wieder nötig! Ich habe
den Gedanken, es ginge ohne Politik, ausgelöscht.
F: Kannst du beweisen, daß
du der Urheber dieses globalen Umdenkens warst?
H: Selbstverständlich nicht. Ich stellte bloß fest: Ich erkannte
in aller Klarheit, warum das Konzept des Freihandels scheitern MUSS. Und ich
erkannte in aller Klarheit, daß die ganze Welt ein Spiegel meiner Seele
ist. Und ich erkannte, daß plötzlich wieder das Primat der Politik
über die Wirtschaft anerkannt wurde.
F: Das ist doch maßlos arrogant, was du da behauptest. Du glaubst doch
nicht im Ernst, daß du Auslöser dieses Umdenkens der Wirtschaftselite
warst!
H: Selbstverständlich muß ich auf der Hut sein, daß ich meinen
Mythos nicht überstrapaziere. Ich muß im Rahmen dessen bleiben, was
mein Mythos hergibt. Aber ich darf diese Parallelität zwischen meinem Denken
und dem, was ich dann real in der Welt beobachte, nicht auf einen Zufall schieben,
denn wenn ich den Zufall als "Erklärung" bemühe, stoppe
ich jedes weitere Denken darüber und kann mich nicht mehr entwickeln. Solche
Fehler mache ich nicht. Nein, wenn mein Mythos sagt, daß es Magie gibt,
und wenn er sagt, daß Magie so funktioniert, daß ich nichts Konkretes
zaubern kann, sondern nur Allgemeines ("es geschieht"), dann muß
ich es glauben können, wenn tatsächlich so etwas geschieht, was meinem
Mythos entspricht. Ich erfand die "Wiederverzauberung der Welt" und
kreierte eine Sehnsucht nach Magie, schnitzte mir extra einen Zauberstab! Und
was geschah im Spiegel meiner Seele - in der Welt? Harry Potter wurde zum Bestseller!
Plötzlich verschlangen Kinder und Jugendliche, die noch nie ein Buch gelesen
hatten, diese dicken Wälzer. Würde ich diesen Zusammenhang als Zufall
erklären, würde ich mich einer geistigen Struktur berauben, die ich
zur Ausübung der Magie brauche.
F: Und trotzdem machst du
dir etwas vor, wenn du solch abenteuerliche Behauptungen aufstellst! Du tust
ja, als wärst du Gott! Staub sind wir!!
H: Ach, würden nur mehr Menschen tun, als ob sie wie Gott wären! Was
ist an Gott so schlecht, als daß man es nicht nachmachen sollte? Was seid
ihr Christen doch für Zwerge! Sieh: Ich sagte vorhin, wir seien subjektive
Universen. Trotzdem gibt es einen Unterschied zwischen uns: Ich bin mir dessen
voll bewußt; du weißt es bloß vom Hörensagen - seit fünf
Minuten. Für dich ist Gott unerreichbar. Darum erschrickst du, wenn ich
von einem erreichbaren Gott spreche. Du bist dir nur bewußt, ein unbedeutendes
Staubkorn zu sein. Du bist deinem Gott so fern! Ich fürchte, du betest
die falschen Gebete....
Was deinen Vorwurf anlangt, ich würde mir etwas vormachen, wenn ich mich
als Urheber von Harry Potter sehe, möchte ich ergänzen, daß
es nicht so wichtig ist, ob ich in den oben geschilderten konkreten Fällen
der Urheber bin; es kommt darauf an, daß ich in meiner Seele eine Struktur
erschaffe, mit deren Hilfe mir Magie überhaupt erst möglich ist. Begreife
doch, daß ich einen Apparat entwickeln mußte, mit dem ich Erfolge
meiner Magie für mich wahrnehmbar machen kann. Wenn ich jeden Erfolg meiner
Magie als Zufall interpretiere, KANN ich nie Fortschritte machen. Also MUSS
ich es zumindest für möglich halten, daß ich der Urheber war,
selbst auf die Gefahr hin, daß ich mich in diesen konkreten Fällen
tatsächlich geirrt haben sollte.
F: Wenn du behauptest, fast
schon ein Gott zu sein, dann wirst du doch wissen, warum es so viel Ungerechtigkeiten
und Schmerz und Leid gibt in der Welt.
H: Ich behaupte nicht, fast ein Gott zu ein, sondern bloß ein ganzer Mensch.
Das ist nicht wenig. Du bist noch kein ganzer Mensch. Du bist ein Schläfer
und weißt nicht, daß du schläfst. Schmerz und Leid sind die
Grenzen deines Bewußtseins. Sie sind das Unverstandene, das du und nur
du verstehen sollst. Sie sind der Preis deiner Freiheit. Du fühlst deine
Irrtümer. Für einen jeden Menschen hält Gott seine eigenen Lehren
bereit. Schau auf dich, dann ist die Welt gerecht. Schaust du auf Andere und
vergleichst, ist sie ungerecht, denn Manche werden - zu recht - schwerer geprüft,
als Andere.
F: Gilt dies auch für Staaten oder gar ganze Kontinente? Warum leidet Afrika
mehr, als Europa?
H: Was für Einzelne gilt, gilt auch für Kollektive. Was in das Szenario
noch einzuordnen wäre, ist, daß die Erde in großer Gefahr ist,
von einem Asteroiden getroffen zu werden. Der NASA sind über 2500 Asteroiden
http://neo.jpl.nasa.gov/orbits/
bekannt, die die Erdbahn kreuzen und irgendwann unsere Zivilisation vernichten
werden, wenn die Menschheit nicht zuvor in einem riesigen technischen Gewaltakt
eine Raumfahrt entwickelt, mit deren Hilfe sie diese Gesteinsbrocken ablenkt.
Dieser Gewaltakt ist nur möglich, wenn 20 % der Menschheit von den übrigen
80 % derart schmarotzen und fast sämtliche Ressourcen konzentrieren, um
die nötige Hochtechnologie entwickeln. Bis wir diese Hochtechnologie haben,
muß der "homo technicus" auf Kosten aller anderen Menschen gefördert
werden. Danach werden andere Maßstäbe entwickelt werden - und die
Ersten werden unter Umständen die Letzten sein. All das kann man natürlich
den Ausgebeuteten nicht unter die Nase reiben.
F: Bist du Hellseher? Kennst
du die Zukunft?
H: Es gibt keine Zukunft. Die Zukunft wird von Menschen gemacht aus der Summe
ihrer Pläne.
F: Was sind Pläne?
H: Pläne entstehen, wenn wir unsere oben erwähnte Welt- oder Traummaschine
anwerfen und uns eine kleine schemenhafte Welt vorstellen, uns hineinversetzen
und prüfen, ob wir uns in dieser Welt wohl fühlen. Wenn ja, erheben
wir diese Vorstellung zum utopischen Plan und bemühen unsere Ratio, einen
Weg vom Ist zum Soll zu suchen. Du mußt bedenken, daß jede geträumte
oder vorgestellte Welt ein real existierendes Universum ist. Das sagte auch
David Lewis, ein Harvard-Professor in Philosophie.
F: Und ein Spinner dazu!
H: Glaubst du eher, daß die Amis einen Spinner zum Professor der berühmtesten
Eliteuniversität der Welt machen, als daß du hier etwas nicht kapiert
hast?
F: Also wenn unsere Elite an den Unsinn glauben sollte, den du hier verzapfst,
dann "Gnade uns Gott"!
H: Du lebst nicht in der Welt der Elite; du lebst in der Welt des Sklavenheeres.
Sklaven werden dazu erzogen, ihre Arbeit zu tun. Sie werden nicht darin geschult,
selber zu denken und zu fühlen. Du glaubst doch nicht, alles nötige
Wissen zu haben, die Menschheit zu führen? Du kannst dir nicht vorstellen,
was jenseits der Grenzen deines Bewußtseins ist.
F: Warum veröffentlichst du denn diese "Wahrheiten"? Die Elite
wird sie bereits kennen und die Sklaven sollen sie nicht erfahren.
H: Ich stichele ein bißchen. Wenn sie mich monatlich gut bezahlen und
wenn sie es wollen, werde ich die HP vom Netz nehmen. Solange sie die HP dulden,
gehe ich davon aus, das ich noch nicht nahe genug an ihrer Wahrheit dran bin
oder sie die Sache dulden. Für Leute wie dich schreibe ich eh nur harmlose
Science-Fiction....
F: Wenn du tatsächlich
an die Wahrheit dessen glaubst, was du schreibst, müßtest du es doch
als eine moralische Pflicht sehen, die Menschen aufzuklären. Warum bist
du bereit, gegen eine kleine Bestechungssumme deine Wahrheiten vom Netz zu nehmen?
Willst du sagen, daß du korrupt und käuflich bist?
H: Nein, ich will nur sagen, daß Aufklärung nicht möglich ist!
Ich habe eingesehen, daß die Mehrheit der Menschen geführt, also
manipuliert werden will! Sie liebt Kanzler und Präsidenten, wenn sie Krieg
machen; sie glaubt schmeichlerischen Lügen und verlangt den Kopf derer,
die unangenehme Wahrheiten sagen. Das ist sehr traurig, aber wahr. Noam Chomsky
schrieb:
"Im 20. Jahrhundert hält die Literatur der PR-Industrie einen reichen und instruktiven Vorrat an Informationen darüber bereit, wie man den >neuen Zeitgeist< vermittelt, sei es durch die Erzeugung künstlicher Bedürfnisse oder durch die Lenkung des öffentlichen Bewußtseins oder durch die Verbreitung einer >Philosophie der Vergeblichkeit< und des fehlenden Lebenssinns, um die Aufmerksamkeit auf >die eher überflüssigen Dinge< zu lenken, die >Ausdruck modebewußter Konsumtion sind<. Wenn man damit Erfolg hat, werden die Menschen bereit sein, das ihnen angemessene bedeutungslose und untergeordnete Leben zu führen und die subversive Idee einer selbständigen Lebensweise vergessen." (s. Bücherliste)
Die Realisation genau dieses politischen Programms erlebe ich in Mainz (und kann an jeder anderen Uni auch erlebt werden). Die >Philosophie der Vergeblichkeit< hat als Basis den Glauben an eine gegebene Welt. Wir haben angeblich keine Alternative zur Erforschung dieser Welt. Die Suche nach Alternativen sei vergeblich, denn: "Die Physik ist kein mentales (geistiges) Modell, sondern Realität!" ALLE POLITIK führt uns in alternativlose Situationen. Weil sie will, daß wir ohne selbst zu suchen und zu denken, folgen! Chomsky zeigt in seinem Buch, wie der Menschheit nach und nach alle Alternativen geraubt wurden.
Trotzdem: Je mehr mein eigener Plan Konturen annimmt, desto klarer wird mir, daß er mit dem großen Plan der Eingeweihten übereinstimmt.
*** Mein unendliches reales
Gehirn ist in keinster Weise deckungsgleich mit dem materiellen, mentalen oder
kognitiven Gehirn. Es ist ohne Raum, ohne Zeit, ohne Nervenzellen, ohne Gestalt.
Da wird als materielles Hirn kein Urbild abgebildet: Gestalt ist keine Abbildung
von Nicht-Gestalt. Räumlichkeit ist keine Abbildung von Nicht-Räumlichkeit.
"UNENDLICH" benutzen wir immer dann, wenn wir fälschlicherweise
"von unten" das Höhere erklären oder beschreiben wollen.
Da die Naturwissenschaft aus Prinzip immer von unten her kommend Höheres
zu beschreiben versucht, macht sie methodebedingt stets diesen Kategorienfehler.
Beispiel: "Unendlich viele Flächen ergeben (oder: sind) ein(en) Würfel!"
Das ist falsch. Durch Stapeln von Flächen ergibt sich keine Dicke. Statt
zu sagen, das reale Gehirn sei unendlich, ist es richtiger zu sagen: Es besteht
aus mindestens einer weiteren DIMENSION. (Genaueres in "Werkstatt
5") (v2: 9.7.2002. Ebenso wird der "Zufall" falsch benutzt:
Wo Wille von oben eingreift, sieht der "Staub" da unten bloß
"Zufall". (letzte Durchsicht: 14.12.04)
weiter mit "Weltfabrik"
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