Briefkasten
5
Briefe an Hans-Joachim Heyer
Leserbrief vom 4.4.2002
Sehr geehrter Herr Heyer,
ich lese Ihre "Neuerungen" regelmäßig fast jeden Tag und
vergleiche stets die neuen Texte mit den alten Versionen. Auf diese Weise finde
ich immer heraus, - so glaube ich jedenfalls - was Ihnen an neuen Erkenntnissen
eingefallen ist und wo Sie haben umdenken und sich korrigieren müssen.
Ich finde es überaus interessant, wie Sie sich immer weiter in jene Bereiche
des Geistes vorwagen, die Sie "Magie" nennen. Das macht Sie überaus
glaubwürdig, denn ich halte es für unmöglich, ein Lügengespinnst
dermaßen differenziert auszubauen. Bei anderen Magiern, zB Carlos Castaneda
oder Paulo Coelho, (dessen "Auf dem Jakobsweg" ich gerade gelesen
habe) habe ich so meine Zweifel, ob sie das, was sie geschrieben haben, auch
tatsächlich erlebten. Mich würde sehr interessieren, ob Sie Castaneda
und Coelho kennen und was Sie von ihnen halten. Außerdem würde ich
gern erfahren, ob Sie wirklich schon Magisches zuwege gebracht haben, außer
daß Sie die Welt uminterpretiert haben. Haben Sie etwas Konkretes verändert
mittels Magie? Können Sie zB einen materiellen Gegenstand mit der Kraft
des Geistes bewegen? Über eine kurze Antwort würde ich mich sehr freuen!
Antwort: Lieber P.L.,
es freut mich, daß
Sie meine Methode interessant finden. Sie wenden sie in der Tat genauso an,
wie ich es mir gedacht habe. So lernen Sie das Lesen zwischen den Zeilen - eine
Vorübung für das Leben "zwischen" den Manifestationen der
Alltagswelt. Die normalen Menschen leben nur in der dreidimensionalen Welt der
Materie; der Magier lebt auch in den unsichtbaren Strukturen, den Dimensionen
"dazwischen" oder "darüber". Wo es für die Normalen
nur die grobmaschigen Gesetze der Physik gibt, lebt der Magier in den feinen
Strukturen dazwischen. Wo dem Normalen aus A nur B folgt, gibt es für den
Magier A1, A2, A3 und A1.1, A2.1 usw.. Aus diesen viel feineren Strukturen (wo
aus A nicht nur B folgt, sondern eine Menge anderer Sachen!) ergibt sich ein
magisches Gespinst, welches sich immer weiter fortspinnt, fast ohne mein bewußtes
Zutun**.
Trotzdem glaube ich nicht, daß Sie die Komplexität meines Gedankennetzes
als Wahrheitskriterium annehmen können. Ich kenne genügend Schwindler,
die sich mindestens genauso komplexe Systeme, welche für viele Außenstehende
genauso plausibel scheinen, wie meines, ausgedacht haben.
Gegen Castaneda und Coelho hatte auch ich Bedenken. Jene gegen Castaneda zerstreuten
sich allerdings, als ich erkannte, daß seine in seinen Büchern zur
Schau gestellte Begriffsstutzigkeit ein literarischer Kniff war. Mit anderen
Worten: Ich glaube, C. hat die Magie wirklich gelernt, hat jedoch die Lerninhalte
literarisch verarbeitet und die Geschichten, die die Inhalte illustrieren sollten,
mehr oder weniger frei erfunden. C.s. Geschichten als solche nehme ich ihm nicht
alle ab, aber ich nehme ihm die Magie, die dahinter steht, ab. Coelho ahmt meiner
Meinung nach Castaneda nach, aber hinter seinen Geschichten ist nur wenig authentische
Magie, viel weniger, als bei Castaneda! Trotzdem finde ich seine Bücher
lesenswert. Ich kenne bisher nur sein "Handbuch des Kriegers des Lichts"
und "Auf dem Jakobsweg". Vielleicht zeigt Coelho in neueren Werken,
daß er in der Lage ist, Fortschritt in der Magie zu machen.
Ihre Frage nach meinen eigenen
magischen Erfolgen könnte mich wundern, wenn ich nicht wüßte,
warum Sie hier nicht verstehen, obwohl Sie meine Texte soooo aufmerksam lesen.
Ist Ihnen entgangen, daß ich schrieb, daß weder Kunden meiner Schule
für Lebenskunst, noch unverbindliche Leser, Magie (von mir) lernen können,
wenn sie mich nicht unterstützen? Sie können bei mir kostenlos viel
Theoretisches über Magie lernen, aber wenn Sie die Magie wirklich praktizieren
lernen möchten, geht dies ausschließlich über eine persönliche
Beziehung, über ein reales Lehrer-Schüler-Verhältnis nach meinen
Bedingungen. Und meine Bedingungen sind klar: Wer mich nicht bezahlt, glaubt
mir nicht und erhält keine praktische Einweihung.
Dieses Gesetz gilt sogar für meine Freunde, fand ich heraus: Ich bin meinen
Freunden nur Freund, nicht Meister. Ich kann sie nicht einweihen in die Magie;
ich bin ihnen vielleicht ein witziger, unterhaltsamer Gesprächspartner,
Freund sogar, wunderschön!, aber einweihen lassen können sie sich
von mir nicht. Warum nicht? Ich brauchte Jahre, ehe ich die Gründe herausfand,
nämlich als einer meiner einweihungsresistenten Freunde mich nun doch
bezahlte, weil er (angeblich) der Ansicht war, er habe viel Geld für Sinnloses
ausgegeben - warum solle er mir für meine Mühe mit ihm nicht auch
mal etwas geben. Es dauerte keine drei Tage, als dieser Freund ein neues Interesse
in sich entdeckte - eine neue Energie, die vorher nicht da war. Und diese Energie
ließ ihn Neues denken und Neues erkennen. Auf einmal machte seine seelische
Entwicklung einen Sprung in neue Bewußtseinsschichten. Ich nahm diese
Entwicklung überrascht zur Kenntnis und fragte mich, warum "es"
nicht viel früher passiert war? Ich hatte ihm schon seit Jahren von bestimmten
Dingen erzählt, aber er nahm sie nicht wirklich auf; die "Einweihungen"
berührten nicht wirklich seine Seele. Er hatte zwar immer beteuert, mein
Wort sei ihm wichtig, aber es tat sich nichts. Und plötzlich, nachdem er
mir (und sich selber) mit seiner Geldzahlung bewiesen hatte, daß
mein Wort ihm wichtig sei, da wurde es ihm auch tatsächlich wichtig!
Und er wußte fortan nicht nur dies und das, sondern er erlebte spirituelle
Fortschritte!
Ihnen als Nochnichtzahler
wird es also nicht viel bringen, wenn ich nun Ihre Frage wiederaufgreifend ein
weiteres Mal erkläre: Ich interpretiere nicht "die Welt" anders,
als "gewöhnliche Menschen" oder die Wissenschaft, sondern ich
ändere "die Welt", indem ich anders interpretiere, denn "die
Welt" ist Interpretation. Meine Welt hat mehr Dimensionen, als die Welt
der Normalos. Das hat nichts damit zu tun, daß ich etwa glaube, die reale
Welt habe soundsoviele Dimensionen, von denen die Menschen 3 oder 4 wahrnehmen
- und der Rest bliebe unsichtbar! Nein! Wenn wir 3, 4, 5 oder 6 - dimensional
wahrnehmen - erst dann gibt es jene entsprechenden Welten und Dimensionen. Vorher
nicht! Die "Viele-Welten-Theorie" stimmt nur insofern, daß alle
jene Welten konkret existieren, die von lebendigen Seelen erzeugt/wahrgenommen
werden. VOR der Wahrnehmung/Erzeugung waren jene Welten nicht existent, nicht
einmal als Möglichkeit (das ist eine irreführende Gedankenkrücke).
Wir als Seelen sind Schöpfer selbst von Möglichkeiten.
Sie als Nochnichtzahler haben noch nicht wirklich Kontakt zu mir aufgenommen.
Noch lesen Sie bloß, was Sie bereits kennen, und das wirklich Neue überlesen
Sie regelmäßig. Das ändert sich erst, wenn wir persönlich
korrespondieren. Diese Email ist bereits ein Anfang: Ich mache Sie direkt
auf ein Problem aufmerksam. Von allein wären Sie nie darauf gekommen. Und
da Sie noch nichts gezahlt haben, werden Sie meinen Rat - obwohl er Sie direkt
anspricht - kaum wichtig nehmen. Er wird, ohne etwas Wirkliches in Ihnen auszulösen,
vergessen werden. Sie werden zur Tagesordnung zurückkehren, als sei nichts
geschehen. Überweisen sie jedoch 100 Euro auf mein Konto, werden Sie entdecken,
daß sich mein Wort in Ihren Geist eingräbt und etwas verändert
- ganz automatisch! Schummeln geht nicht! Probieren Sie es aus. Sie können
nicht so tun, als hätten Sie mich bezahlt. Sie würden sich selber
belügen.
Selbstverständlich müssen Sie, bevor Sie mich bezahlen, entscheiden,
ob Sie auch wirklich in die Magie eingeweiht werden wollen!
Ich habe Castanedas und Coelhos "Verbündete", "Boten", "Dämonen", "Engel" usw. für mich (weitgehend) abgeschafft, da ich sie als unbrauchbare Konzepte erkannte. Das heißt nicht, daß es keine wichtige (und uninteressante) Phase meiner Entwicklung war, Umgang mit jenen Geisteswesen zu haben, aber mir fielen einfachere Lösungen für meine Magie ein. Meine Magie funktioniert viel direkter und unmittelbarer. Ich brauche keinen Umweg über "unverkörperte Geister", die für mich wirken. Ich habe sie in mein Bewußtsein integriert. Ich wirke selbst direkt auf die Apriori der Erscheinungswelt - und ich gucke mir die materiellen Erfolge meiner Magie unmittelbar mit meinen materiellen Augen an; schließlich weiß ich ja, daß alle Wahrnehmungen von Materiellem um mich herum Bilder meiner Seele, die selber bildlos (außer eben jenen genannten Bildern) ist, sind. Wenn Sie nun wissen wollen, ob ich konkret mittels meines Geistes einen Gegenstand bewegt habe, wird meine Antwort für Sie unbefriedigend sein, denn in ihrem Geist gibt es ja (noch) keine Magie. Also - obwohl meine Antwort deutlich in der HP nachzulesen ist - nun die Antwort: In Ihrem Kosmos kann ich es nicht, wohl aber in meinem, und zwar konkret.
Leserbrief vom 5.4.2002:
Ich verfolge Ihre Bemühungen beim Erstellen Ihrer Homepage schon seit einiger Zeit mit, weil mich interessiert, wie Sie die naiven "Kunden" umgarnen, bis sie Ihnen das geben, was Sie wollen: ihr Geld. Ich habe soeben Ihren neuen "Briefkasten 5" zur Kenntnis genommen, und ich möchte Ihnen hiermit mitteilen, daß ich auf Ihre unverschämte Abzocke nicht hereinfalle, und daß ich hoffe, daß Sie auch ansonsten mit Ihrem Betrug keinen Erfolg haben. Ihre Masche ist doch der billigste Trick, den ich kenne, so nach dem Motto "Hallo liebe Leute, wenn jeder von euch mir 1000 Euro überweist, verrate ich euch, wie man reich wird!" Ha ha ha! Dümmer geht's nicht! Und mit Ihrer Antwort auf die Frage, ob Sie nun Gegenstände mit Geisteskraft bewegen können, haben Sie sich auf plumpe Art und Weise um eine ehrliche Beantwortung herumgedrückt! Also ich frage noch einmal, und antworten sie mir klipp und klar: Können Sie Gegenstände bewegen oder nicht? Wenn Sie das nur in Ihrer Phantasie können, nicht aber in meiner Welt und der der anderen rechtschaffenen Menschen, können Sie mir gestohlen bleiben!
Antwort: Sie hoffen
also, daß ich keinen Erfolg habe? - Hochachtung: Das ist Magie pur (falls
Sie im Ernst daran glauben, daß Ihre Hoffnung auch nur irgend etwas bewirkt)!!!!
Falls sie glauben, Ihre Hoffnung bewirke nichts - warum schreiben Sie mir dann
davon????
Die Sache mit den 1000 Euro gefällt mir prima! Darauf bin ich noch gar
nicht gekommen! Aber wenn man über sie nachdenkt, kommt man leicht zum
Schluß: sie funktioniert! Sie ist nicht gelogen - wenn man dann als Gegenleistung
für das viele Geld, das man eingenommen hat, die Lösung anbietet:
"Mach's wie ich!" Ja, genau das ist mein Trick! Nur daß dieses
"Mach's wie ich!" nicht nur die Überweisung von 1000 Euro bedeutet,
sondern etwas mehr: ein unter meiner Anleitung mitunter jahrzehntelang zu beschreitender
Weg der spirituellen Suche und Überwindung von Vor- und Fehlurteilen und
die Befreiung von Denk- und Lebensblockaden, die Entdeckung und Entwicklung
verborgener Talente und vieles andere mehr. Für soooo dumm halte ich also
die Masche, die Sie bei mir entdeckt haben, gar nicht. Sogar die Anhänger
der Evolutionstheorie sind auf diese Masche gestoßen, indem sie sagen,
das Kind lerne durch Nachahmung der Erwachsenen.
Zum Schluß mein letzter zum Scheitern verurteilter Versuch, einem penetranten
Ignoranten wie Ihnen eine kleine Übung meiner Magie "klipp und klar"
zu erklären. Wenn Sie bei mir zu Besuch sind und ich auf Ihre Aufforderung
hin Ihnen demonstrieren soll, zB ein Loch in eine geschlossene Wolkendecke zu
zaubern, werde ich scheitern, denn dazu müßte ich die (Ihre) physikalischen
Naturgesetze durchbrechen, was nicht geht. Aber: Wenn ich von meiner
Warte aus gesehen doch ein Loch in die Wolke zaubere, wird dieser Zauber sich
so organisieren, daß Sie als Beobachter keinen Bruch in Ihrer Realität
erleben werden. Das heißt für Sie: Sie werden in jedem Fall erleben
und sagen: "Das Loch war sowieso gerade im Begriff, sich zu öffnen!"
oder: "Da ist doch bereits ein Loch! Es war doch vorhin schon da!!"
Was Sie nicht verstehen, ist, daß sich immer viel mehr tut, als Sie sehen
können (daher die im obigen Brief gemachte Anmerkung über A1, A2.1
usw). Ein Zauber findet immer in der Allgegenwart statt. Für mich verändert
sich mittels eines Zaubers die Vergangenheit so, daß die Naturgesetze
in der empirischen Gegenwart wieder stimmen - und Sie, der Sie nur die Sichtweise
der Nichtzauberer kennen, können den Eingriff in die Vergangenheit nicht
bemerken. Sie werden ihn als natürlichen Prozeß "entlarven"
und werden folglich das Loch nicht als von mir verursacht anerkennen können.
Und da Sie mir keine 100 Euro (Anzahlung) überweisen, werden Sie auch diese
Zeilen nur intellektuell analysieren, nie aber Löcher in Wolken zaubern
können.
Und zuletzt: "Gestohlen geblieben" bin ich Ihnen nicht. Hier haben
Sie geflunkert! Wäre ich Ihnen "gestohlen geblieben", hätten
Sie meine HP nie gelesen und mir nie geschrieben. Daß ich Ihnen nicht
gleichgültig bin, haben Sie ausreichend bewiesen. Das Maß an Emotionen,
das ich in Ihnen ausgelöst habe, ist eine Energie von mir, die Sie nun
hoffentlich sinnvoll einsetzen werden.
Leserbrief vom 5.4.2002 abends: Wenn Sie wirklich zaubern könnten, hätten Sie es nicht nötig, diese "philosophischen Verrenkungen" zu veranstalten, wie Sie sie hier vorführen. Dann hätten Sie sich Ihre Millionen aus dem Nichts herbeigezaubert und würden die von Ihnen drangsalierte Internetgemeinde in Ruhe lassen....
Antwort: Lieber P.L.,
Aus Ihrem "überaus glaubwürdig" (s.o.) sind nun binnen Kurzem "philosophische Verrenkungen geworden! Warum? Weil ich mit meiner Antwort in diesem "Briefkasten 5" anderen Teilen meiner Homepage, die Sie ja regelmäßig studieren, widersprach? Oder weil meine Antwort Aussagen enthielt, die Sie beleidigten? Ich vermute Zweites: Sie fühlen sich auf den Schlips getreten, als ich Ihnen eine gewisse Lernunfähigkeit unterstellte ("Ihnen als Nochnichtzahler wird es also nicht viel bringen, wenn ich nun Ihre Frage wiederaufgreifend ein weiteres Mal erkläre..."). Nun, ich konnte nicht unter einen Hut bringen, daß Sie sich einerseits als gründlichen Leser und mich als überaus glaubwürdig beschrieben und andererseits fragten, ob ich "schon Magisches zuwege gebracht habe". Das paßt einfach nicht zusammen oder? Egal, fest steht, ich wollte und will Ihnen keineswegs Böses; ich will bloß verstehen und schreibe, was ich denke. Im 1. Brief beschrieben sie sich als interessierten Leser, nun fordern Sie, ich solle die Internetgemeinde (Sie!!!) in Ruhe lassen! Eiderdaus! Wie ist solch schneller Meinungsumschwung möglich?
Nun zur Frage nach den Millionen:
Wenn Sie ein bißchen nachgedacht hätten, wären Sie möglicherweise
von alleine auf die Antwort gekommen. Diese Chance haben Sie nun verpaßt!
Stellen Sie sich doch einmal einen Magier vor - rein hypothetisch natürlich
nur - der wirklich zaubern könnte. Würde er sich einen Sack voll Geld
herbeizaubern und sich dann totlangweilen oder würde er die abenteuerlichere
Variante wählen, sich, bar jeder Materie, bar jeden Wissens, in eine möglichst
radikal entzauberte Welt begeben, allein ausgestattet mit aus anderen Seinsweisen
erworbenen Talenten, die ihn befähigen,
- in jener entzauberten Welt innert kürzester Zeit alle möglichen
Philosophien sich wieder anzueignen,
- seine wahre Persönlichkeit (nach einigen Wirrnissen, wie meine Autobiographie
zeigt) wiederzuentdecken und zu entfalten, und dann
- das schwierige Kunststück zu vollbringen, aus seelenvergessenen Zombies
(Funktionären) wieder Menschen zu machen?
Fakt ist, ich befinde mich in exakt jener Situation, die ich mir wünsche. Diese Situation ist kein Endzustand, wie Sie sich in Ihrem wirren Verstande vorstellen, sondern der Weg ist das Spannende an meinem Leben. Und um Ihrer "Kritik", die ich nun erwarte, vorzugreifen: Ich wünsche mir kein maximal spannendes Leben a la James Bond, sondern ein für mich optimal spannendes. In Ihren Augen führe ich wahrscheinlich ein langweiliges Leben. Ich bin halt der Ewigkeit mehr als nahe. Diese Mail ist nun die letze, die ich an Sie richte. Ich habe Ihnen nur geantwortet, weil Sie mir die Freigabe unserer Diskussion für diesen "Briefkasten" zusicherten und nicht, weil ich die Hoffnung hege, Sie zu überzeugen. Solange Sie nichts zahlen, sehe ich keinen Grund, Sie einzuweihen.
Ergänzung am 8.4.2002:
Ich möchte beschreiben, wie ich es erlebe, wenn ich ein Loch in die
Wolke zaubere: Es ist in der Regel nicht so, daß ich wünsche, es
möge ein Loch entstehen und schon bildet es sich in der Wolke; vielmehr
ist es so, daß das Loch entsteht und die Seele, die das Loch erzeugt hat
und mit der ich zu kommunizieren gelernt habe, mir mitteilt, daß und warum
sie es gemacht hat. Sie kann (?) mir jedoch nicht vorher mitteilen, was sie
will, denn sie kennt keine Zukunft; Plan und Ausführung sind ihr eins.
Sie tut, und ich weiß, warum. Das ist die höhere Dimension, von der
ich schon sprach, die sog. Sinndimension oder die Dimension der Bedeutungen.
Es ist nun kein illusionäres Wunschenken oder eine Verrücktheit, daß
ich mich als Urheber des Loches bezeichne, nein, es hat etwas mit der Verlagerung
meines Ichzentrums von der Körperidentifikation weg und hin zur Identifikation
mit der Seele zu tun. Ich bin Seele und nicht nur Leib oder besser: Ich, Seele,
bin auch Leib. Freilich gehen alle Wahrnehmungen nachwievor vom Fluchtpunkt
zwischen den Augen aus, was meine Ursächlichkeit in der Anschauung scheinbar
auslöscht. Aber wie gesagt, ich bin kein Empiriker; ich glaube nicht, was
ich sehe oder besser: Ich lasse mich vom Gesehenen nicht beherrschen; ich beherrsche
es: ich sehe!
Ich schrieb eben "in der Regel". Die Ausnahme liegt vor, wenn ich
einen Wunsch habe, den die Seele realisieren soll. Diesen äußere
ich in der Manier wie ein Gebet, nur daß ich nicht unbedingt an einen
Gott bete, sondern eben an meine Seele oder mein Höheres Selbst: "Ich
wünsche mir.... - so Du, lieber Gott, (Du, Seele) es willst. Zusätzlich
halte ich einen kleinen Gegenstand in den gefalteten Händen, der mit dem
Wunsch fortan in Verbindung steht. Diesen Gegenstand hebe ich mir zur Erinnerung
auf, solange, bis der Wunsch erfüllt wurde. Dann begrabe ich den Gegenstand
in der Erde. Ob und wie der Wunsch in Erfüllung geht, überlasse ich
jedoch den höheren Kräften. Mehr ist zB in "Werkstatt
2" zu lesen.)
Ergänzung am 10.4.2002:
Es scheint immer noch erhebliche Mißverständnisse zu geben. Ein Freund
meinte, ich könne, falls er mich richtig verstanden habe, nur das zaubern,
was ohnehin da sei; ich könne keine rote Tasse blau machen, sondern bloß
die vorliegenden Eigenschaften von Gegenständen als von mir hervorgerufen
bezeichnen. Dies könne jedoch jedermann machen, wenn es ihm gefiele und
seinem Ego schmeichle.
Antwort: Du hast mich durchaus nicht falsch verstanden (oder doch?).
Es ist so, wie du sagst. Nur: Dir scheint dies alles selbstverständlich.
Du hast dich daran gewöhnt, sodaß du den Zauber nicht siehst. Ich
formuliere deine Aussage mit meinen Worten: "Die materielle Welt um mich
herum ist ein Spiegel meiner Seele!" Und indem ich dies voll und ganz begreife,
merke ich, daß meine Geistesarbeit sich materialisiert. Das stelle ich
fest. Dabei werden keine roten Tassen blau, aber zuweilen geschehen trotzdem
Wunder. Als ich zB vor ein paar Tagen in Peter Handkes Buch die Passage las,
daß ein Igel Anfang Januar seinen Winterschlaf unterbrach, um die Heldin
des Romans zu begrüßen, erinnerte ich mich an ein eigenes Erlebnis
Anfang Februar dieses Jahres, als mir ein Junikäfer auf die Hand flog!
Eben bei Handke las ich: "Seltsam aber?: der alte Pöbel als Wiedergänger
wurde uns sichtbar allein an seiner, einzig an seiner Person - als der neue
Pöbel zeigte sich keinerlei Menschenmenge mehr, nur sie, die sich untereinander
>die Führenden< nannten." Diese Passage erinnerte mich an eine
Aussage eines historisch bewanderten Freundes, der festgestellt zu haben glaubte,
daß Hitler und Napoleon, aber auch Goethe und Kant, Verkörperungen
von Volksseelen seien. In sogenannten "großen Männern"
wird die Seele eines Volkes oder eines Staates, bewußt. Ich stimmte zu
und ergänzte, es gebe Frauen und Männer, die sich der Tatsache bewußt
werden und andere, die sich dieser Tatsache nicht bewußt werden. Das ist
der Unterschied zwischen einem Hitler, einem Goethe und dem "Pöbel",
dem "Gemeinen Mann". Selbstverständlich sei jedermann Verkörperung
seines Volkes. Ich auch! Und da ich es weiß, ändert sich doch eben
Einiges. Denn das Volk ist dumpf (Handke, S. 109: "Vom jeweiligen Volk
kam, wie eh und je?, nicht so recht nach außen, was es dachte, und einzig
ein Gott hätte es dann sagen können?)" oder eben ein Zauberer
oder ein "großer Mann".) und tut infolgedessen Anderes, als
ein bewußter Mensch: Er kann in das Chaos Samen pflanzen - zaubern eben.
** Lesen Sie zB Peter Handkes neues Buch "Der Bildverlust". Hier wird exemplarisch vorgeführt, was ich unter dem Sehen und Leben in feineren, magischen Strukturen verstehe, in denen die Gegenwart größer als normal ist. Handeke schreibt, zB auf S.72, literarischer als ich, aber wohl nicht so klar über die Ausdehnung des Gegenwartpunktes (auf dem phys. Zeitpfeil zwischen Vergangenheit und Zukunft) zur Allgegenwart (wo Gegenwärtiges in Vergangenes zurückfließt und dieses gegenwärtig macht):" Doch, das war jetzt; es war mit dem Wind in den Zweigruten, die Gegenwart, nur eben mit dem Zusatz anderer Zeiten; die Gegenwart, wie sie immer gewesen war. ... Dieses größere Jetzt, diese größere Zeit. ... Wann wird diese Art Zeit endlich herrschen? Wann endlich bestimmend sein?" - Ich ergänze: Wann werden die Menschen es lernen, die Vergangenheit in die Gegenwart zu heben, um die Gegenwart zu vergrößern und sich und die Welt wiederzuverzaubern?
Frage eines Wahrheitsuchers
(30.4.2002): "Was mir momentan Probleme bereitet, ist, -wie könnte
es anders sein-, eine Arbeit zu finden, mit der ich nun auf Dauer mein Geld
verdienen möchte."
Meine Antwort:
Nach Lektüre einiger deiner Texte habe ich sofort gemerkt, daß du
auf einem ähnlichen Weg bist wie ich. Und ich kann gut verstehen, daß
du mit dem Geldverdienen ähnliche Sorgen hast wie ich! ;-)
Nun, für mich ist es klar, daß uns nichts anderes übrig bleibt,
als spirituelle Lehrer zu sein und uns dafür von denen, die es nötig
haben, gut bezahlen zu lassen.
Wer hat es nötig? - Zwei Gruppen:
1. Wahrheitsuchende, die mit regelmäßigem Monatslohn noch voll im fremdbestimmten Beruf stehen und frei werden wollen. Es wird immer Menschen geben, die noch Geld verdienen und frei sein wollen. Sie können und wollen solche, die bereits frei sind, unterstützen, denn sie bereiten sich damit für eine Lebensform vor, der sie selbst einmal angehören wollen. Auch sie wollen dann ein finanzielles Auskommen haben. Bedenke: Wer Geld verdient, tut dies, weil er der determinmistischen (unfreien) materiellen Weltordnung dient. Wer in die Welt der Freiheit eintauchen will, muß auch jener geistigen Welt zu dienen lernen, indem er jene unterstützt, die der Freiheit wegen aus den weltlichen ökonomischen Netz herausgefallen sind und sich trotzdem in der materiellen Welt aufhalten - und deshalb Geld brauchen.
2. Dann gibt es noch diejenigen, die unfrei sind und nicht frei sein wollen. Also die, die sich in fremdbestimmtem Sein etabliert haben oder etablieren wollen. Diese Menschen haben die Verantwortung für ihr Leben freigegeben (nicht für die bezahlte Arbeit, die sie machen) und brauchen demzufolge Führung! Und dafür müssen sie ihre Führer, die die Verantwortung für sie übernehmen, bezahlen. Für diese Arbeit kommen erfolgreiche Wahrheitsucher in Betracht. Allerdings zahlen die unfrei sein Wollenden nicht freiwillig. Sie müssen gezwungen werden. Möchtest du hier tätig werden, empfielt es sich, in die Politik oder in die Wirtschaft zu gehen. Dort sitzen an den oberen Positionen die Führer der Verantwortungsverweigerer.
Du hast also zwei Möglichkeiten: Gegen Geld Verantwortungslose führen oder Noch-Unfreie in die Freiheit führen.
weiter mit "Briefkasten 6" // zurück zu "Briefkasten 4" // zurück zur Startseite