Tagebuch 9
von Hans-Joachim Heyer

15. - 22.8.2002

 
Stichwörter: Scientologenanhänger - Das Gehen von Umwegen - Autonomie und Illusion - passive und aktive Freiheit - Geld ist Macht - Gesetz der Macht - Ewiges Leben - Definition "Sklave" - Zur "Schule für Lebenskunst" - Zeit - Versicherungsunwesen

15. -. 17.8.2002 Dank: Ich möchte mich an dieser Stelle bei allen Lesern bedanken, die mich bisher finanziell unterstützt haben (Betreff "Freiheit" und "Sponsoren"). Als Teil meiner Gegenleistung möchte ich nun weiter, als bisher geschehen, ausführen, welche Konsequenzen diese Unterstützung für meine Förderer hat. Sie werden selber auch gefördert werden und das erreichen, was ich erreicht habe: Autonomie, Willensfreiheit, Magie. Und das funktioniert so: Ich will es anhand selbsterlebter Geschichten erklären.

Ich erhielt vor ein paar Monaten Besuch von einem Leser, der mir zuvor geschrieben hatte, er sei von meiner "Schule für Lebenskunst" angetan und wolle mich deswegen einmal persönlich kennenlernen. In meiner Gegenwart erzählte er mir dann begeistert von seinen Erlebnissen bei den Scientologen und mir wurde schnell "klar", daß dieser Leser sich vor der Entscheidung sah, entweder den Scientologen oder mir zu folgen (aber was bedeutet "folgen", wenn einer solange sucht, bis er das gefunden hat, was seinen Ansprüchen genügt? Ist es dann nicht eher das Herausfinden der eigenen Weltanschauung über die Texte Anderer - eine Selbsterkenntnis über das Erkennen von Ähnlichkeiten mit Andern?). Ständig konfrontierte er mich mit scientologischen Lehr- und Glaubenssätzen und wollte wissen, was ich dazu zu sagen hatte. Ich fühlte mich von ihm geprüft, aber dann merkte ich, daß er sich schon lange entschieden hatte, und zwar schon vor seinem Besuch. Er wußte es bloß noch nicht (?). Ich sah, wohin sein wahres Interesse ging: zu den Scientologen! Ich fragte mich, was er hier bei mir überhaupt suchte - und ich fand nach einigen gezielten Fragen die Antwort, die er mir verklausuliert gab: Er ersuchte mich - wahrscheinlich unbewußt oder zumindest mit unklarem Wachbewußtsein - um die Absolution für seine Entscheidung. Ihm war sozusagen mein Segen wichtig! Er sehnte sich offensichtlich danach, daß ich ihm sagte: "Geh den Weg mit den Scientologen, und wenn du enttäuscht mit denen fertig bist, dann bist du bereit, zu mir zurückzukommen!" Warum wollte er meinen "Segen", meine Zustimmung?

War ihm mein Urteil wichtiger, als die Argumente der Scientologen? Warum wollte er, daß ich Verständnis dafür habe, daß er sich nicht weiter mit meiner Philosophie auseinandersetzt, sondern den Scientologen beitritt? - Es fiel mir wie Schuppen von den Augen: Er brachte mir die Botschaft, daß er erst noch gewisse negative Erlebnisse haben müsse, ehe er den Weg der Wahrheit einschlagen könne. Er habe "negatives" Karma abzutragen. Anders konnte ich seine Entscheidung, einen Umweg zu gehen, nicht interpretieren. Er ersuchte mich um mein Einverständnis, weil er mich als Autorität anerkannte, aber er wollte sich noch nicht weiter mit meiner Philosophie auseinandersetzen (was dasselbe ist, wie ihr oder mir zu folgen - machen wir uns da nichts vor!), weil es aus irgendeinem Grund unbedingt sein mußte, daß er noch einmal gewaltig auf die Fresse fällt! (Def. "Umweg": einen kürzeren Weg erkennen, aber nicht gehen) Ich fand dies alles sehr lehrreich für mich und faszinierend! Ich drängte danach, herauszufinden, warum er die große Enttäuschung erleben mußte. Die Antwort, die ich fand, war überraschend und für mich überaus einleuchtend:

Er hatte noch so viel seelische Zerrissenheit in sich, daß er den Scientologen ähnlicher war, als mir!!! Das war alles!!! Ich war so glücklich, das verstanden zu haben! Ein hoher Geist hatte diesen Mann zu mir geschickt, damit ich dies lerne!!! Ich war so dankbar! Ich hatte begriffen! Und ich sagte zu dem Besucher: "Ich habe herausgefunden, daß du bei den Scientologen etwas lernen kannst, das du bei mir nicht lernen kannst. Am besten wäre, du gingest zu den Scientologen. Du wirst dort viel lernen. Aber eines Tages wirst du bei denen ausgelernt haben. Du wirst es daran merken, daß sie dich enttäuschen. Dann verläßt du sie einfach - ohne Schuldgefühle, ohne Gram, ohne schlechtes Gewissen, vielleicht auch ohne konkreten Grund (warum mußt du denen Gründe nennen, um ihnen "Tschüs" zu sagen?) - und vielleicht gefallen dir dann meine Antworten zu der Sache, in welcher sie dich enttäuschten, besser (falls er immer noch nicht zu eigenen Antworten durchgedrungen ist) ...."

Die Augen des Besuchers leuchteten dankbar auf. Er hatte seine "Absolution" und glücklich ging er von dannen...

Aufmerksam geworden auf dieses Prinzip beobachtete ich andere Menschen: Freunde, Bekannte, Leser, die mich besuchten usw.. Und immer wieder stellte ich fest, daß jeder sich an diejenigen bindet, die in nur wenig besserem oder schlechterem Zustand sind, als sie selber! Jeder fördert die Strukturen, die ihm ähnlich sind nach allen Kräften! Kriminelle fördern Kriminelle, Korrupte fördern Korrupte, Kluge Kluge, Weise Weise, Dumme Dumme, Opfer Täter, die in Wahrheit selber Opfer sind.

Einschub v. 17.8.: Gestern Abend saß ich auf einer Bank vor einer Kapelle und schaute spielenden Kindern zu. Plötzlich fiel mir meine Erkenntnis vom Mittag über die seelische Zerrissenheit ein. Angesichts der Kinder entpuppte sich diese Erkenntnis als falsch, denn auch - und besonders - Kinder gehen ebenfalls erhebliche "Umwege". Statt meiner Philosophie zu folgen, spielen sie im Dreck, aber nicht aus seelischer Zerrissenheit, wie ich oben noch schrieb, sondern aus Entwicklungsrückstand mir gegenüber oder Unreife. Ich muß also differenzieren: Wenn ein Mensch einen Umweg geht, kann dies mindestens aus dreierlei Gründen geschehen: aus Unreife (innere feststehende Entwicklungsprogramme), aus seelischer Zerrissenheit (wie der Scientologe), aber auch aus Lust am Umweg: ich erinnere an den Weisen, der am Ziel angekommen ist und sich nun wieder voll und ganz dem "profanen Leben" zuwendet. - Ich muß zugeben, daß ich mit meinem Thema noch lange nicht fertig bin! Die 2. größere Korrektur war nötig! Ich bin gespannt, wo mich die Entwicklung hinführt. Meine Reaktion dem Scientologen gegenüber war trotzdem richtig: Ich ermutigte ihm, dem Weg, den er für richtig hielt, zu folgen. Es ist selten falsch, jemanden nicht zu bremsen.

Ich fand auch heraus, was für Menschen das sind, die mich fördern und denen ich meine Erkenntnisse mitteile im Bestreben, eine echte, substantielle Gegenleistung zu erbringen. Sie lesen meine HP, ja fördern mich, weil sie in dem, was ich schreibe, etwas finden, was ihnen ähnlich ist. Aber das wäre nicht genug. Interesse kann nur aufrecht erhalten werden, wenn über diesem Erkennen von Ähnlichkeit hinaus eine positive Zukunftshoffnung besteht. Und diese Hoffnung kann nur lauten: Erlangung von Vorteilen in der Welt und neue Fertigkeiten der Seele: Autonomie!

Wo die weltanschaulichen Unterschiede zu groß sind, ist Kommunikation in der Regel so schwer, daß sie nicht aufrecht erhalten werden kann. Solche Leute werden sich mit mir nicht mehr unterhalten oder meine HP lesen wollen. Diese Unterschiede gibt es allerdings nur im Reich der Illusionen, denn was am Andern autonom ist, ist unvergleichlich.

Das Autonome ist absolut, nicht relativ. Darum ist es mit Begriffen wie "abweichend" oder "ähnlich" nicht greifbar. Ja, es ist der gesamten Sprachlichkeit enthoben. Autonome unterhalten sich nicht über ihre Autonomie. Sie und alle anderen Menschen reden bloß über Illusionen. Was Menschen diskutieren läßt, sind voneinander abweichende Illusionen. Was ich diskutiere, ist das Erkennen dieser Illusionen als solche und dann, in einem zweiten Schritt, das Beherrschen, sprich: bewußte Verändern, der Illusionen. Meine Kunden/Schüler erhoffen sich eine verstehbare Anleitung zur Beherrschung von Illusionen. (Manche erhoffen sich auch die generelle Aufhebung sämtlicher Illusionen, aber diesen Wunsch erkläre ich als illusionär, indem ich begründe, daß die Seele träumen will, weil sie anders nicht lernen kann. Die Illusionen wirken auf die Seele zurück. Darum sind Illusionen quasireal (wirksam)). Wer noch im sog. "naiven Realismus" steckt, kann wohl nicht begreifen, was hier abgeht. Wer meine HP liest, muß schon von allein soweit gekommen sein, daß er zumindest ahnt, daß die Welt nicht nur (illusionäre) Vorstellung, sondern auch (und noch viel mehr!) Wille ist (wie Schopenhauer schon festgestellt hatte).

Das Durchschauen des "naiven Realismus" bringt allerdings bloß die negative Freiheit, die "Freiheit von ...". Der nächste Schritt ist die positive Freiheit, die "Freiheit zu ...". Sie kann erst erlangt werden, wenn man bewußt in den Weltwillen eingreift. Folgenloses Spekulieren ist hier nicht mehr möglich. Im Reich des Willens ist jeder Gedanke, jede Tat real. Positive Freiheit ist identisch mit Wille!! Das habe ich heute erst erkannt, und das führte dazu, daß ich diesen Essay "Dank!" ändern mußte. Ich änderte ja während meines 20-jährigen Philosophierens meinen Willen und erlebte die Folge, daß sich die empirisch erfahrbare Welt veränderte, was ich dann "Magie" nannte. Meine Leser wissen das inzwischen. Aber das Problem, das auftauchte, war, daß viele Leser/Kunden/Schüler bei allem Verstehen keine Erfolge erlebten. Sie hatten verstanden, aber "es tat sich nichts!"

Es mußte ein Weg gefunden werden, wie man vom folgenlosen zum folgenreichen Denken kommt. Hier half die Erkenntnis weiter, daß dies dasselbe ist, wie von passiver zu aktiver Freiheit oder vom Vorstellen zum Willen zu kommen. Wie geht das? Es ist eigentlich ganz einfach: Man muß sich von den Bildern der Erscheinungwelt lösen und die Welt als energetisches System interpretieren. Energien werden mit freiem Willen gesteuert. Interessen bestimmen, wohin ich mein Augenmerk richte, worin ich aktiv werde! Damit ich das erlebe, was ich will, muß ich also jene Energien fördern, die das, was ich will, bewirken. Es ist ja alles irgendwie schon da. Wir müssen nicht alles neu erfinden. Es reicht, für den Anfang zumindest, Bestehendes, das uns gefällt, zu fördern. Damit stärken wir Schwaches und schwächen Starkes, das wir ablehnen. Wir verbreiten Gedanken, die uns gefallen. Es finden sich Mitstreiter, mit denen wir gemeinsam unser Leben gestalten. Die damit verbundene Energie realisiert sich materiell.

Beispiel: Wir kaufen kein BILD mehr. BILD geht pleite - und schon ist die Welt ein bißchen schöner und besser. Wir weigern uns, in Schuhkartons zu ziehen - und schon werden die berühmten Architekten arbeitslos und werden vergessen: das Paradies kann dann nicht mehr fern sein! Statt Thomas Gottschalk oder andere Hohlkörper anzubeten, verehren wir die großen Denker. Kant ist tot. Aber gibt es denn heute niemanden? Ich sage: Doch! Gibt es! Aber keiner kennt sie, weil Gottschalk & Co. vergöttert werden und alle Energien auf sich ziehen. Wie kann es sein, daß ein Rezensent wie Reich-Ranicki berühmter ist, als die Autoren, die er kritisiert? Wir sollten mit allen Kräften darum kämpfen, wieder ein Volk der Dichter und Denker zu werden. Und ein Volk der Romantiker, das aus seiner Heimat ein Schmuckstück macht.

Geld ist Macht. Mit dem Geld, das wir haben und ausgeben können, steuern wir, wie unser Leben nach außen hin aussieht und auf unsere Seelen zurückwirkt. Und da alles vom menschlichen Willen gesteuert und geschaffen wird, sollten wir beständig nach denen Ausschau halten, die jene Strukturen schaffen, die wir selber auch einnehmen wollen. Wir gehen in Buchhandlungen und suchen den größten Philosophen und/oder Romanautor. Wer so sucht, kann kaum verwirrt werden. Er wird am Ende den finden, der ihm selbst am ähnlichsten ist. Von ihm lassen wir uns inspirieren, denn ihm können wir am weitesten folgen, ohne uns selbst zu verlieren. Indem wir seine Bücher kaufen, fördern wir ihn, sodaß er in Ruhe weitere Bücher schreiben kann. Es geht beim Bücherkauf nicht nur darum, daß wir das Buch bekommen; es geht auch darum, daß wir den Autor fördern, den wir mögen, damit dessen Selenstruktur sich ausbreitet - auch zu unserm Nutzen, denn wir sind ihm ja ähnlich und benötigen ein ähnliches Biotop zum Gedeihen.

Was für den Bücherkauf gilt, gilt auch für das touristische Reisen. Wenn Deutschland häßlich und Mallorca schön ist, fällt ein Millionenheer Deutscher in Mallorca ein und macht die Insel häßlich, weil sie mit dieser allzugroßen Energie nicht fertig wird. Würden nun aber die Deutschen ihr Reisen energetisch betrachten, könnten sie Energie - Geld und Schönheitsideal - in Gegenden lenken, die erst noch schön werden sollen! Wenn die Millionenheere sich über den Harz, den Schwarzwald, das Allgäu, die Nord- und Ostsee, die Mosel, den Hunsrück usw. verteilten, würden all diese Landschaften schöner werden - und Mallorca dazu! Überall würden Badeseen entstehen; die Flüsse würden zu offenen Badeanstalten! Die Hälfte der Rheinufer könnten zu Badestränden werden, wenn die Deutschen es wollten. Kein Industrieller würde es dann noch wagen, Gift in den Rhein zu leiten.

Ein Bekannter wird bald für 20 Euro mit Ryan-Air nach London fliegen. Warum? "Weil es billig ist, darum." Und die Luftverschmutzung und Energieverschwendung? - Wenn man kurzfristig genug denkt, sind das keine Probleme. Also dachte der Bekannte kurzfristig genug. Er liebt es offensichtlich, Marionette zu sein und den Steuerknüppel für sein Leben aus der Hand zu legen. Denke ich hier zu radikal? Ich denke nicht. Meiner Meinung nach lebt er entsprechend des Gedichtes "Gesetz der Macht" auf der Bewußtseinsstufe zwei (also prinzipiell ohne Steuerknüppel). Aktive Freiheit ist ihm noch kein Begriff. Entweder ist er noch zu jung (s.o.) - dann hat er das Potential zu Höherem, oder er hat seine Möglichkeiten bereits ausgeschöpft. Die Zukunft wird es zeigen.

Aber wie gesagt: Zum Steuern braucht man aktive Freiheit: Man geht nicht mehr dahin, wo es bereits schön ist, sondern dahin, wo es schön werden soll! Man geht nicht mehr da hin, wo es billig ist, sondern da hin, wohin man will! Die Energie, die wir zum Reisen einsetzen oder um die besten Bücher zu finden und zu kaufen, geht in das Gesamtwachstum unserer Kultur ein. Diese Energie gestaltet unsere Zukunft, denn wir gestalten damit das, was wir glauben und was wir sehen und erleben werden: die Welt.

Und hier sind wir wieder beim Leser meiner HP und denen, die mich finanziell und damit ideel unterstützen. Praxis für sie ist, wenn sie denjenigen finanzieren, der ihnen zeigt, wie man zu passiver und aktiver Freiheit finden kann und damit konstruktiv umgeht, damit das Neue nicht nur folgenlos gedacht, sondern auch real erlebt werden kann. Ich kenne niemanden, der genauer als ich erklären könnte, wie man die Welt wiederverzaubern kann. Aus diesem Grunde mache ich ja so unverhohlen Werbung für mich und meine Philosophie. "Wenn es keiner machen kann, dann muß ich es erst recht tun, das aktive Verbessern der Welt!" Gut, gescheiterte Weltverbesserer, die mehr kaputt gemacht, als Schönes geschaffen haben, gibt es zuhauf. Es gibt sie in rauhen Mengen, daß so Mancher, der resigniert hat und nichts mehr wagt, sagt, man solle alle Weltverbesserer zum Mond schießen. Wer das sagt, hat verloren. Ich lasse mich nicht entmutigen. Ich bin der Fünfmillionenerste, der es versucht und im Unterschied zu allen Andern - wenn es denn so ist - Erfolg haben wird, weil ich die Fehler der Gescheiterten und Resignierten kenne. Ich betrachte mich und die Spenden/Bezahlung, die ich erhalte, als bewußte Energie, die das Leben als Ganzes fördern will. Und jeder Leser, der ebenfalls das Leben als Ganzes weiterbringen will, kann es direkt tun, indem er seine Philosophie lebt und indem er bewußt diejenigen fördert, die für die Welt kämpfen, die sie selber sich erhoffen.

17.8.2002: Lust zum Steuern: Während eines Spaziergangs mit einem Freund erzählte ich von meiner neuerdings verstärkt auftretenden Lust an aktiver Freiheit. Was sich früher bloß auf meine Philosophie beschränkte; - hier konstruierte ich ja schon seit Langem sehr aktiv und wartete passiv die Folgen in der materiellen Welt "es geschieht" ab, - erstrecke sich nun außerdem auf meine materielle Umwelt. Alles, was mir begegnete, prüfte ich an meinem Willen, ob ich hier wie gewohnt reagieren oder nun aktiv agieren wollte. War das Rückschritt oder Fortschritt? fragte ich mich. Ich wußte es nicht und weiß es bis heute nicht. "Macht" heißt nicht, tun, was man kann, sondern tun, was man will.

20.8.2002: Gesetz der Macht: Ich mußte mein Gedicht "Gesetz der Macht" aufgrund neuer Einsichten verändern. Statt "Wen sie nicht einweihen können, / Dem müssen sie dienen. / Wer die Macht hat, / Der kann ihr entsagen / Und lebt in Ewigkeit." heißt es nun "Wen sie nicht einweihen können, Dem dienen sie. / Wer die Macht hat, / Der lebt in Ewigkeit."
Begründung: Diejenigen, die dem Herren, also dem, den sie nicht einweihen konnten, dienen, haben nicht die Wahl. Sie dienen, ohne es zu wissen, denn sie glauben, sie würden nach eigenen Antrieben denken oder handeln. Sie schreiben ihrem EGO fremdbestimmtes Handeln (als selbstbestimmtes Handeln) zu. Das Höhere nehmen auch sie nicht wahr.
Außerdem erkannte ich, daß Machtverzicht für den, der die Macht hat/ist, nicht möglich ist. Er kann sich seiner Verantwortung nicht entziehen.
Warum lebt ewig, wer die Macht hat? Antwort: Sein Bewußtsein ist transpersonal: Wer die Welt als Spiegel seines Bewußtseins erlebt, dessen Bewußtsein ist auch Spiegel der Welt. Das Bewußtsein ist nicht mehr auf den einen personalen (vergänglichen) Leib fixiert, sondern auf die gesamte erlebte Welt. Nach dem Tod des Leibes lebt es in einem andern Leib weiter.

22.8.2002: Ewiges Leben: Mich erreichte heute ein Brief folgenden Inhalts: "Sie haben schon oft meine Bereitschaft, Ihnen zu glauben, auf eine harte Probe gestellt, doch mit Ihrer Behauptung, es gebe für menschliche Individuen die Möglichkeit, ewig zu leben, sind Sie zu weit gegangen. Eine Rasse mag theoretisch unsterblich sein, aber nicht das Individuum. Es ist genetisch so programmiert, daß es nach Ablauf einer bestimmten Zeit stirbt. Mit welchem Recht behaupten Sie individuelle Unsterblichkeit?"

Antwort: Man kann das Leben auf zweierlei Weise betrachten: aus der 1.-Person-Perspektive und aus der 3.-Person-Perspektive. Die 3.-Person-Perspektive ist die empirische: "Ich glaube, was ich sehe!" Das machen 6000000000 Menschen (außer ein paar vernachlässigbare Ausnahmen). Sie glauben, was sie sehen, und deshalb müssen sie sterben. Wer glaubt, was er sieht, reduziert sich bis zum Tod. Wer es genauer wissen will, muß meine ganze HP lesen. 6000000000 Menschen werden es mit absoluter Gewißheit nicht tun und werden sterben. Ich schreibe in dieser Notiz nur Ergebnisse nieder. Nicht das "Warum", das man wissen muß, um unsterblich zu werden.

Die 1.-Person-Perspektive ist die subjektive. Aus dieser Perspektive heraus lebend erlebe ich weder meine Geburt, noch meinen Tod. Ich bin, was mir bewußt ist. Ich bin Fühlen und Denken. Dazu benutze ich Leib und Welt als Werkzeuge. Leib und Welt sind materielle Formen, also vergänglich. Fühlen und Denken sind zeitlos, also ewig. Ich lebe in der Gegenwart. Es gibt keine Vergangenheit und keine Zukunft. Wer das voll und ganz verstanden hat, bis er es erlebt, ja lebt, ist unsterblich. Das ist im Prinzip ein ganz einfacher Lernprozeß. Nur leider versteht es außer mir (und ein paar vernachlässigbare Andere) keiner. Zeit und Vergänglichkeit sind Konstruktionen, denen 6000000000 Menschen aufgesessen sind. Ja ja, die Lüge von den Genen und der Evolutionstheorie! Wie toll sie doch funktioniert. 6000000000 Menschen haben nicht einen Hauch von Ahnung von den Naturwissenschaften. Aber an ihre Gene und die Evolution glauben sie blind! Blind!!! Denn wer kennt schon die Evolutionstheorie!! Ich kenne Biologieprofessoren, die sie nicht verstehen!

Alles ist Erziehung. 6000000000 Menschen werden erzogen. Ich erziehe mich selbst. Meine Erinnerungen sind nicht von gestern, wie die der 6000000000. Meine Erinnerungen sind JETZT gespeicherte Daten, die ich jederzeit ändere, sobald mir etwas Besseres einfällt. Warum wohl datiere ich jede Eintragung in dieser HP und warum wohl ändere ich sämtliche Texte beinahe täglich? Ich habe bewußt meine Neuerungen-Seite 2 ins Netz gestellt, damit der aufmerksame Leser mitverfolgen kann, daß ich alte Texte stets erneuere, indem ich sie auf den neuesten Stand bringe. Und da ich auch unveränderte Texte stets prüfe, sind auch sie aktuell: zeitlos, ewig sozusagen: sie spiegeln mein Hier und Heute wider. Selbst meine Tagebücher revidiere ich, falls neue Einsichten Altes ungültig werden ließen. Ich bin kein Historiker! (Die interpretieren doch auch nur und erforschen keine wirklich objektiven Fakten.) Ich bin ein Nutzer der besten Eigenschaft des Internetzes, nämlich der, jeden Text jederzeit ändern zu können.

Was bedeuten "alt" oder "Vergangenheit"? Für mich bedeutet das: Das bin ich nicht. Also raus aus meiner Netzseite! (Übrigens: In "Neuerungen 2" sind nur die größeren Veränderungen aufgezeigt. Kleine Veränderungen, auch wenn sie wichtig sind, veröffentliche ich nicht. Das wäre allzuviel Aufwand!). Ich habe mich 20 Jahre lang von Sklaven-Konditionierungen befreit. Kein Wunder also, daß Sklaven mir nicht glauben, was ich ihnen erzähle oder schreibe. Bewußtheit ist ewig. Sklaven sind nicht bewußt. Das sagt eigentlich alles. Sie sind mir eher böse, daß ich's ihnen sage, als daß sie mich fragen, wie sie frei werden können. Frei ist Bewußtsein. Sonst nichts.

Definition "Sklave": Ich unterscheide zwischen Sklaven und Herren oder - etwas milder ausgedrückt, zwischen Herde und Hirte. Weiterhin unterscheide ich (und gebrauche Schopenhauers Einteilung) zwischen zwei unterschiedlichen Perspektiven/Aspekten einer Welt(betrachtung): Welt als Vorstellung (Erscheinung, Wahrnehmung), Welt als Wille. Die Vorstellungswelt ist die Welt der empirischen Naturwissenschaft. Sie ist die Welt des Sklaven. Wer an die Wissenschaft glaubt, ist Sklave und damit sterblich. Die Welt als Wille ist eine in Freiheit gewollte Konstruktion. Sie ist die Welt der Willensmenschen, der Politiker, der echten Philosophen und der Zauberer, also aller zu aktiver Freiheit Fähigen. Beide Welten sind miteinander verbunden: Die Sklavenwelt ist die zu gestaltende Masse der Kreatoren. Die Sklavenwelt ist materiell; die Herrenwelt ist spirituell. Materielle Formen vergehen, Geist ist zeitlos-ewig.

Was ich hier schreibe, ist nicht so neu. Neu ist meine Erklärung dafür, warum Sterbliche nie Unsterbliche zu Gesicht bekommen, sodaß sie nie einen empirischen Beweis für die Existenz Unsterblicher erhalten. Erklärung: Macht sich ein Unsterblicher den Sterblichen sichtbar, muß er sich dem Zeitpfeil der Sterblichen unterwerfen, und damit erhält der Unsterbliche eine sterbliche Anschauung. Sterbliche sehen den Unsterblichen sterben. Das ist der Grund, warum Sterbliche nie einen Unsterblichen sehen. Stirbt nun der Unsterbliche wirklich? Nein! Er lebt ja in seiner eigenen "Zeit", der Allgegenwart, und nur sein vergänglicher Schatten ragt in die Schattenwelt der Sklaven hinein.

Der Unsterbliche ist eine Art Solipsist, der zum Schein keiner ist. Der Solipsismusvorwurf, der mir drei oder viermal jährlich gemacht wird, geht so: "Dann habe ich dir ja gar keine Mail geschrieben, sondern du dir selbst, und du beantwortest per Email deine eigenen Fragen, und überhaupt: Ist es nicht ein wenig einsam so ganz allein in einem Universum?"
Antwort: So erscheint der Solipsismus aus der Perspektive der Vorstellungswelt. Aus der Perspektive der Zauberer sieht er so aus: Ich lebe solipsistisch in meinem Universum. Andere Zauberer leben solipsistisch in ihren Universen (aufgrund dieser Behauptung bin ich kein echter Solipsist). Empiriker zählen nicht; sie sind nur flüchtige Schatten. Treffe ich nun einen anderen Magier, was selten genug geschieht, blende ich "ihn" im Rahmen meiner Gesetze in meine Welt hinein. Er macht es umgekehrt mit mir. Sein Leib ist ein Tor in seine Welt. Wenn ich ihm glaube, öffnet sich das Tor und Teile seiner Welt infizieren die meine. Wenn ich mich von ihm überzeugen lasse, löst meine Welt sich auf und verschwindet, indem sie mit der seinen nach seinen Regeln verschmilzt. Dann bin ich Gefangener (Sklave) seiner Welt. Gelingt es mir, seine Überzeugungen abzuwehren, indem ich meine Gewißheit über meine eigenen Gesetze nicht verliere, so bleibe ich bestehen. Gelingt es mir, die Überzeugungen des andern in mein System zu integrieren, quasi als Unterkategorie, gleichwie ich das naturwissenschaftliche Modell in das meine integriert habe, so wächst meine Welt um die seine herum und "verdaut" sie allmählich. Überzeuge ich ihn, wird er zum Bewohner meiner Welt. Wer klug ist, konnte ein solches Spiel zwischen mir und L.R. sogar im Internetz mitverfolgen. Ich habe es bisher erst einmal geschafft, einem Sklaven die Idee von der Freiheit so beizubringen, daß er nun zaghaft beginnt, seine eigene Welt zu erschaffen. Ich kann dabei zuschauen, wie sich ein Schatten mit Substanz erfüllt. Daß das möglich ist, versöhnt mich mit der gesamten Menschheit, denn ich messe alles nicht am Sein, sondern an seinem Potential! Und ich sehe: Alle Menschen sind mögliche Götter. Das freut mich sehr.

Ich habe meine Schule für Lebenskunst gegründet und warte wie eine Spinne im (Inter-) Netz darauf, daß Menschen, die es für möglich halten, daß sie gar nicht frei sind, den Versuch, frei zu werden, mit mir wagen wollen. Ich selbst habe 6000000000 Menschen zur Auswahl und sehe mich genötigt, den Kreis der Kandidaten einzuengen. Also schrieb ich eine fast unlesbare, textüberladene Netz-Seite, die nach Möglichkeit nur solche Menschen anzieht, die schon ein tiefergehendes Interesse an meinen Themen haben, sodaß sie sich nicht mehr durch arrogante Bemerkungen abstoßen lassen. (Diesen Trick habe ich mir von einem Philosophiedozenen abgeguckt.) So habe ich erreicht, daß erst ein einziger Mensch alles gelesen hat. Selbst gute Freunde lesen meine HP nicht, weil sie mir nicht wirklich glauben. Gut, ich behandele sie als Zauberer, die bewußt ihre Welt gegen meine schützen, und ich respektiere das, selbst wenn ich weiß, daß sie nicht ihre Freiheit schützen, sondern ihre Abhängigkeit von anderen, größeren Magiern, die sie nicht einmal kennen. Ich respektiere selbst "Zufallsweltbilder" Anderer, Welten, die es gibt, aber die ihre Bewohner nicht bewußt gebaut haben. Ich respektiere, daß sie Diener anderer Mächte sind. Ich habe inzwischen ein paar Menschen gefunden, denen das, was ich schreibe nicht egal ist. Sie unterstützen mich, und ich denke an sie, wenn ich schreibe. Nicht alles kann ich in persönlichen Briefen sagen; manches schreibt und liest sich besser in Texten, die nicht an einen bestimmten Adressaten gerichtet sind. Nicht jeder, der mich untersützt, versteht genau den Zusammenhang zwischen seinen Leistungen und meinen Gegenleistungen, aber er versteht, daß die Sache mehr ist, als ein Spiel. Es geht um Leben oder Tod, denn es geht um die Realität. Es gibt keine objektive Welt, sondern bloß Zauberer, die ins Nichts Welten kreiert haben, und diese Welten beeinflussen sich gegenseitig: stehen im Kampfe, existieren nebeneinanderher oder verbünden sich. Jeder, der bewußt schöpferisch tätig werden will und es mit meiner Hilfe schaffen will (er kann ja auch durch die schmerzvolle karmische Tretmühle gehen), kann sich von mir unter meinen Bedingungen anleiten lassen. Er muß beweisen, daß es ihm ernst ist, und darunter verstehe ich, daß er mich bezahlt, denn Geld ist nun leider mal das einzige, das in der entzauberten Welt noch einen (erheblichen!) Zauber verfügt. Von dieser einzig verbliebenen Zauberkraft muß man mir spenden, damit ich einen anderen Zauber zurückgebe. So lautet das Gesetz.

Wer die Physik genau kennt, weiß, daß es keine lineare Zeit gibt, sondern bloß geschlossene Prozeßsysteme innerhalb von Singularitäten. Wie kommen die Menschen bloß darauf, daß es Zeit gibt? Wer hat sie verhext? Wer tötet sie alle und wer läßt sie glauben, daß sie im Recht sind? Wer macht ihnen plausibel, daß die Physik für sie nicht gilt, obwohl die Physik ihre Heilige Kuh sein soll? Wer hat all diese Menschen so komplett plemmplemm gemacht?

Versicherung: Im Rahmen eines Treffens mit Freunden und deren Freunden hatte ich die Gelegenheit, mit einem mir bis dato Fremden zu sprechen. Er hatte schon von mir gehört und fragte mich nach meiner Tätigkeit in Internet. Im Verlauf meiner Antwort erzählte ich, daß materielle Sicherheiten jedweder Art, auf die man sich stützt, einen gefährlichen Aspekt aufweisen würden. Im Bewußtsein dieser Gefahr habe ich mein Sicherheitsempfinden umerzogen: Weg von der Sicherheit des Bekannten, hin zur Sicherheit des Unbekannten. "Ich finde es inzwischen sicherer, im Ungewissen, im Abenteuer, zu leben!" sagte ich. Nun mischte sich ein Freund, der mich besser (?), als der Fremde kannte, ein und rief dazwischen: "Glaube ihm nicht! Er hat sogar Schiß, nach Indien zu fliegen! Für ihn ist es schon ein Abenteuer, mit dem Zug zu seinen Eltern zu fahren! Er hat ein total eintöniges Leben!"
Ich korrigierte ihn, indem ich erklärte, mir seien meine Abenteuer so nah auf den Pelz gerückt, daß ich kaum meine Studentenbude verlassen müsse. Ihm seien sie so weit weggerückt, ihm sei die Welt so langweilig, daß er seinen Kick nur noch in Indien zu finden glaubt! Der Fremde, überrascht vom Hin und Her der Argumente, wußte nicht, was er dazu sagen sollte. Plötzlich vollzog er scheinbar einen krassen Themenwechsel und fragte mich, ob ich eine Haftpflichtversicherungspolice besäße. Ich verneinte. Er: "Ich würde es nie riskieren, ohne Haftpflichtversicherung vor die Tür zu gehen." Der Indienreisende ergänzte: "Stell dir vor, du stehst auf dem Bahnsteig. Ein Passant neben dir läßt aus Versehen seine Aktentasche fallen. Du bückst dich, um sie ihm aufzuheben. Der Lokführer des Zuges, der gerade einfährt, interpretiert dein Bücken als ein Hinfallen am Bahnsteig. Er bremst, ein Passagier kommt zu Fall und bricht sich den Hals. Wenn du dann nicht haftpflichtversichert bist, zahlst du bis an dein Lebensende an die Hinterbliebenen des Toten." Das sagte mir einer, der mir vorher monatelang mit Nachdruck reinzudrücken versuchte, alles sei Gnade, es gäbe kein Verdienst, man könne sich nicht selber erlösen usw..
Ich verband diese Erlebnisse mit dem, was ich heute - s.o. - schrieb. Hätte ich dem Ängstlichen geglaubt, hätte er mich in seine Welt hineingezogen. Meine Welt wäre mit seinem Angstvirus infiziert worden. Hätte ich dem Indienreisenden geglaubt, hätte ich Abenteuer in karmisch verursachten, schmerzvollen Situationen gefunden: Abenteuer durch Lernunwilligkeit! Abenteuer, die dadurch entstehen, daß man Unfälle, Dramen und Tragödien anzieht und erlebt, wenn man sich geistig unflexibel gemacht hat. Deutlich sah ich, wie jeder in seinem eigenen Saft schmort, wie jeder in seiner Welt lebt. Der eine in seiner Hölle, der andere in seinem Himmel.

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