Diskussion
von Hans-Joachim Heyer
10.12.2002
Diskussion mit Stefan
Bornhofen vom ?.10.2002
über Sein und Schein
Hans-Joachim sagt: Ich habe
gleich nach der Rückkehr Reschkes neue Texte überflogen
Stefan sagt: Und, was Neues? Das letzte was ich las, war, dass Dir die Munition
ausgegangen ist.
Hans-Joachim sagt: In seinen Gesprächsseiten bei Wirkgilde hat er neue
Leserfragen beantwortet und zwar recht gut. Nur wenn über über mich
lästert, verläßt ihn sein ruhiger Blick. Aber ich werde wohl
nicht mehr drauf eingehen. Was gib's bei dir Neues?
Stefan sagt: Ich habe viel über Euer Dilemma nachgedacht. Ich denke, Reschke
wirft Dir vor, mit Deinem "Weltschöpfen" befindest Du Dich immer
noch auf der Scheinebene. Du streitest das ab. Du solltest dich also fragen,
wo bei Dir Sein beginnt und Schein aufhört.
Hans-Joachim sagt: Ich streite das nicht einmal ab; ich sag ja auch "Schein"
zu den Schöpfungen. Aber: Sie sind wichtig für die Seele. Wenn es
anders wäre, könnte die Seele alles auch ohne zu träumen erreichen
- kann sie aber nicht.
Stefan sagt: Das Wort "Seele" stört hier. Die gibt es nämlich
laut Reschke nicht.
Hans-Joachim sagt: Er schrieb heute von diesem Unbekannten, das seinen Mund
öffnet und schließt beim Reden, und ich schrieb von der unbekannten
Seele. Seine Briefantworten an die andern Leser sind fast so, als wären
sie von mir, will sagen: Unsere Differenzen sind minimal. Nur gegen mich konstruiert
er da ein Riesenproblem.
Stefan sagt: Ne ne, das gibt es einen gewaltigen Unterschied. Du redest von
Wachstum der Seele. Reschke sagt, da wächst nichts.
Hans-Joachim sagt: Das schon, aber wenn ich seine heutigen Antworten zB lese,
sieht man doch, daß er von Erkenntnisprozessen schreibt. Was uns unterscheidet:
Er findet oft die falschen Wörter. Er begeht Sprachauflösung. Aber
er meint wohl sehr Ähnliches wie ich. Nur was er schreibt, ist oft daneben.
Stefan sagt: Nein. Dir will nicht in den Kopf, dass die SEINSEBENE nix mit der
SCHEINEBENE zu tun hat. Mit anderen Worten: Das Ego, der Schein, hat Erkenntnisprozesse,
aber auf der Seinsebene passiert gaaaaar nichts.
Hans-Joachim sagt: Ja, das sagt er, stimmt, und ich sage dazu, daß das
nur zum Schein stimmt.
Stefan sagt: Ho ho ho!
Hans-Joachim sagt: Die Seele erlebt ihre Fortschritte nicht, denn sie hat keinen
Maßstab. Also ich hab eine ziemlich genaue Erklärung dafür,
warum R zu dieser Schlußfolgerung gekommen ist. Ich schrieb darüber
in Briefe 9
Stefan sagt:"Die Seele erlebt ihre Fortschritte nicht" - Ach das ist
doch... na ja. Das ist reines Theoriegefasel.
Hans-Joachim sagt: Was sie erlebt, sind Erscheinungen! Aus Erscheinungen können
wir auf die Seele schließen - auch auf Fortschritte der Seele.
Stefan sagt: Ich habe eine gute Idee:
Hans-Joachim sagt: Außerdem schrieb ich, dass das alles Theoriegefasel
ist, aber mit Wirkungen!!!
Stefan sagt: Wenn du prüfen willst, ob Deine Idee stimmt, das frag doch
mal Reschke, ob die "Leinwand", das Sein einer Fliege genauso gross
ist, wie das eines Menschen? Er müsste sagen, ja.
Hans-Joachim sagt: Weil es eine Verbindung zwischen Realität und Erscheinung
gibt und zwischen Theorie und Sein.
Stefan sagt: Ja, weil ja nix wächst.
Hans-Joachim sagt: Und was meinst du, welche Leinwand größer ist?
Stefan sagt: Ich meine, das göttliche Sein ist genauso gross, und das Fassungsvermögen
der Leinwand ist bereits Schein.
Hans-Joachim sagt: Ich sage ja, die Welt der Fliege und meine Welt - beide
sind unendlich groß, aber meine Welt ist trotzdem größer, weil
komplexer.
Stefan sagt: Aber das bringt Dir nix.
Hans-Joachim sagt: Sie enthält mehr!
Stefan sagt: Hier haben wir's: "aber meine Welt ist trotzdem größer"
--> Egoismus.
Hans-Joachim sagt: Bei einer fliege mag L x B x H auch unendlich sein, aber
meine Welt ist viel differenzierter
Stefan sagt: Ja und?
Hans-Joachim sagt: Eine Fliege kann (über viele Erkenntnisschritte) zum
Menschen werden.
Stefan sagt: Ja und?
Hans-Joachim sagt: In R. Philosophie geht das nicht.
Stefan sagt: Ich hab's! Wozu soll denn eine Fliege Mensch werden? Eine Rose
soll Tulpe werden? Sie ist doch Rose! Und ich bin sehr gut da, wo ich bin.
Hans-Joachim sagt: Und ein Mensch ist immer Mensch? Ich denke, diese Idee
stammt aus einer falschen Vorstellung von der Aufhebung der linearen Zeit. R
meint, die Zeit ist ja Illusion - richtig!
Stefan sagt: ich denke eher, Du willst immer höher hinaus, weil Dein Kopf
das Göttliche nicht kennt und sich Hoffnungen auf den Schein macht.
Hans-Joachim sagt: Wenn man diese Illusion aufhebt, ist keine Zeit mehr,
also verändert sich nichts mehr - falsch! die Seele kann sich in der "ewigen
Gegenwart" verändern, aber da sie keinen Maßstab hat, erscheint
diese Veränderung ihr nicht; sie wird nicht bemerkt. Siehe (X).
Hans-Joachim sagt: Nein, keine "Hoffnungen", sondern: meine Philosophie
sagt das. Ich habe erkannt, daß der Schein zu was nütze ist, und
ich kenne die Idee des Göttlichen. Jedenfalls habe ich eine sehr klare
Idee von dieser Idee.
Stefan sagt: ok
Hans-Joachim sagt: Ich hatte das Göttliche bei einigen Meditationen erlebt
das war das Höchstmögliche und das habe ich in meine Philosophie eingebaut.
Ich hatte sozusagen alle Philosophien, Wissenschaften usw verstanden.
Stefan sagt: Du hast halt noch eine Station mehr.
Hans-Joachim sagt: Nun will ich diesen Zustand im Normalbewußtsein erreichen.
Hab ich eigentlich...
Stefan sagt: Reschke sagt: Gott -> Ego
Hans-Joachim sagt: ... und ich weiß wie ichs erreicht habe.
Stefan sagt: HJ sagt: Gott -> Seele -> Ego.
Hans-Joachim sagt: Wie meinst du das?
Stefan sagt: Wie ich sage
Hans-Joachim sagt: Gott führt zu Ego?
Stefan sagt: Nein: das Ego ist eine niedrigere Stufe als Gott.
Hans-Joachim sagt: Ich bemesse die Größe einer Seele nach der Komplexheit
der möglichen Träume. Eine Fliege träumt nur Winzigwelten.
Stefan sagt: Eben: Die Seele ist noch nicht vollkommen. Da kommt noch Gott dahinter.
Hans-Joachim sagt: Ein Mensch träumt schon differenzierter.
Stefan sagt: Laut Reschke ist Deine Seele bereits Schein.
Hans-Joachim sagt: Ich nenne sie eher ein theoretisches Seinskonstrukt.
Stefan sagt: ?
Hans-Joachim sagt: Ich erlebe die Seele ja nicht. Ich habe eine Theorie von
ihr, aber diese theoretische Erfindung ist real wirksam. Ich habe eine Seele,
weil ich sie konstruiert habe.
Stefan sagt: Und Reschke würde sagen: die Theorie verfälscht natürlich,
das was ist!
Hans-Joachim sagt: Ja ja, und damit irrt er.
Stefan sagt: Das sagst halt du.
Hans-Joachim sagt: Ohne solche Theorien sind wir nichts.
Stefan sagt: Das ist Deine Sosse.
Hans-Joachim sagt: Ja: ich laß ja den R jetzt auch in Ruhe und ich schau
mir an, was aus ihm wird und du schaust dir an, was aus uns beiden und aus dir
wird. Das ist ja das Schöne an der Welt.
Stefan sagt: Ja find ich auch. Um ehrlich zu sein, gefällt mir Deine Idee
mit der Theorie nicht so gut, denn bedenke: Wer macht denn die Theorie? Es ist
das Ego, und das Ego ist ja nun wirklich die letzte Instanz, der man vertrauen
sollte, wenn's ums Göttliche geht. Da gefällt mir Reschkes Ansatz
mit dem "Erleben" schon besser.
Hans-Joachim sagt: R ist statisch. Meine Seele macht die Theorien, nicht
das Ego. Sie macht die Erscheinungswelt wie ich sie erlebe UND gleichzeitig
die dazu passenden Theorien. Ich hab die Theorien ja nicht von anderen Menschen,
sondern aus mir selbst heraus. Meine Seele kann auch abstrahieren und Theorien
machen auf zweierlei Weise: als Welt und als Philosophie.
Stefan sagt: Das stimmt aber so nicht, HJ. Es ist Dein Ego, das sich die ganze
Philosophie ausheckt. Auch wenn es "aus dir heraus" ist, kommt es
aus der Ego-Ebene. Deine Seele kann nämlich eins nicht: DENKEN!
Hans-Joachim sagt: Aber das Ego ist doch auch von der Seele gemacht. Bei mir
jedenfalls. Selbstverständlich sehe ich auch, daß es fremdbestimmte
Egos gibt. Aber nicht bei mir.
Stefan sagt: Also ich weees net.
Hans-Joachim sagt: Die Welt wie ich sie erlebe, also die subjektive Perspektive,
drückt das Denken der Seele aus - nicht sprachlich, sondern gegenständlich.
Außerdem kann sie sprachlich denken. Das ist Denken auf niedrigerer Ebene.
Das kann die Seele AUCH. Ich befinde mich momentan im Übergang. Das Denken
in Gegenständen wird immer spannender.
Stefan sagt: Warum so kompliziiiiiiert? Warum nicht einfach so: Da ist das göttliche
Sein, welches sich unendlich mal in Erlebniswelten aufsplittert. Du bist eine,
ich bin eine, die Fliege ist eine. Ein Teil der Erlebniswelt ist das Ego. Die
Erlebniswelt veranlasst, das Ego als Agierenden zu erkennen. Fehler! Das ist
alles.
Hans-Joachim sagt: Ok, das kann ich akzeptieren. Mein Ego hat erkannt, daß
es die Welt, wie ich sie erlebe, IST. Dadurch ist es ein größeres
Ego, das Selbst geworden.
Stefan sagt: Warum nicht gleich Gott? Warum schiebst Du da noch eine Zwischenstufe
ein?
Hans-Joachim sagt: Weil es eine Hierarchie der Seelen gibt.
Stefan sagt: Aha!
Hans-Joachim sagt: Weil es eine Fliegenseele gibt, eine Hundeseele usw.
Stefan sagt: Weisst du noch, beim Pfarrer in H.? Ich habe seinen wichtigsten
Satz noch genau in Erinnerung. Er sagte wörtlich: "Solche Vorkammergeschichten
mag ich nicht." Das ist Reschkes Ansatz. Gott kommt direkt!
Hans-Joachim sagt: hm... dann gäbs wirklich nix zu tun. Dann irre ich (besser:
meine Seele) mich nicht, sondern Gott.
Stefan sagt: Wenn wir die Idee der "Hierarchie der Seelen" beiseite
lassen, in der man "Karriere machen kann", sozusagen , dann sind wir
alle schon zuhause.
Hans-Joachim sagt: Ja
Stefan sagt: Da haben wir endlich den Kern freigelegt.
Hans-Joachim sagt: Aber da gibt es halt diese Verwechslung von unendlicher
geschlossener Welt - und Vollkommenheit. Man kann sich einfach nicht
vorstellen, daß jede Erscheinungswelt unendlich sein kann und trotzdem
unterschiedlich differenziert sein kann. Eine Fliegenwelt ist viel ärmer,
als eine Menschenwelt.
Stefan sagt: Aha, ich glaube ich verstehe, ich wiederhole: Du glaubst Reschke,
Gott gesehen zu haben, aber nur "seinen Gott", d.h. die Grenzen seiner
Seele, die er für Gott hält. In Wirklichkeit kann das wachsen. Stimmt's?
Hans-Joachim sagt: Ja!!
Stefan sagt: hm...
Hans-Joachim sagt: Und jetzt?
Stefan sagt: gute Frage denk ... denk...
Hans-Joachim sagt: Ok, bis morgen?
Stefan sagt: Ok, ich grübel mal, wie man das knacken kann - theoretisch
nur (leider)
Hans-Joachim sagt: Das reicht, denn die Theorie baut uns unsichtbar, aber
ableitbar. Das ist meine Theorie. Es ist halt nicht egal, was wir denken.
Diskussion vom 9.12.2002
Vom Wirken des Scheins auf das Sein.
Hans-Joachim sagt: hast du
schon gelesen, was ich Neues im TB geschrieben
habe?
Stefan sagt: Ja, das mit Werner?
Hans-Joachim sagt: Genau! Deine Meinung?
Stefan sagt: Ich denke, dass Werner scheitert, weil er glaubt, dass Erleuchtung
was tolles Positives ist. Er sieht nichts Positives, nur Desillusionierung.
Hans-Joachim sagt: Ich denke auch, er nimmt seine Fortschritte nicht wahr, hat
keine Kriterien zur Feststellung von Fortschritt, hat keine Philosophie zur
Wahrnehmung von Qualitätssteigerung, weil bei ihm und R. alles pauschal
Illusion ist. Und gerade an diesem "Pauschal" erkenne ich, daß
sie eine Philosophie haben, die sie dann leugnend "Nichtphilosophie"
nennen. Wie steht es hier bei dir?
Stefan sagt: Ach du hackst immer auf den anderen rum. Lass sie doch ihre Suppe
kochen!
Hans-Joachim sagt: Die Andern äußern sich mirzuliebe zu meiner Belehrung.
Das passiert doch in meinem Universum.
Stefan sagt: Also ich persönlich denke, dass die Wahrheit immer in Auflösung
von Ideen und Theorien besteht, und nie im Erstellen, aber dass andererseits
die Wahrheit, die man dadurch findet, relativ wenig Diskussionsstoff liefert.
Jeder findet in sich eben seine Quelle und basta.
Hans-Joachim sagt: Hmmm, tja, ich sehe das halt anders.
Stefan sagt: Ja ich weiss, Du meinst halt, dass Kreieren was "bringt".
Hans-Joachim sagt: Ich denke halt, daß da nicht einfach so eine fertige
Quelle ist. Dann könnte ich ja gleich an die objektive Welt glauben. Die
Quelle wird im Denken gemacht.
Stefan sagt: Dazu ist mir letztens eine Frage an Dich eingefallen:
Hans-Joachim sagt: schieß los!
Stefan sagt: Stell Dir vor, du stellst fest, dass Du durch diese oder jene Methode
Deine Traumwelt verschönern kannst. Nach 1 Jahr üben wirst Du luzide
sein. Nach 2 Jahren üben wirst Du im Traum fliegen können. Nach 5
Jahren üben wirst Du Dir Deine Welten
selbst ausdenken können, etc. Jetzt die Frage: Würdest Du sagen, dass
das was bringt?
Hans-Joachim sagt: Ja
Stefan sagt: was denn?
Hans-Joachim sagt: Fertigkeiten in Sachen Traum. Ich hätte dann mehr Möglichkeiten,
etwas über mich herauszufinden, zB übers Aufwachen.
Stefan sagt: Nur über Dein Traum - Ich!
Hans-Joachim sagt: Ja und übers ein "reales Ich" - so es eines
gibt. Ich könnte mit meinen Fertigkeiten die sog. reale Welt untersuchen
und etwas über mein wahres Ich herausfinden...
Stefan sagt: Ja ich seh schon, so komme ich Dir auch nicht bei.
Hans-Joachim sagt: ... über das Prinzip von Illusionen, Träumen, Realitäten
und dergleichen. Du kommst mir nicht bei, weil ich eine andere Theorie vom theorielosen
Leben habe, vom wahren Sein, das nicht interpretiert, sondern einfach nur IST
usw.
Stefan sagt: Wenn ich mich frage, was ich weiss und was ich nur glaube, so muss
ich mir eingestehen, dass sämtliche Gedanken um Seelenvergrösserung
etc. nur Wunschdenken sind. Davon bekomme ich nix mit. Reine Erfindung. Ergo:
Auf der Suche nach "Wahrheit" muss ich sie irgendwann zurücklassen.
Hans-Joachim sagt: Oh!! Ich dachte, du schreibst jetzt nach "daß..."
folgendes: ... ich alles nur glaube und nix weiß!"
Stefan sagt: Es gibt schon Dinge, die ich weiss!
Hans-Joachim sagt: Ja? Zum Beispiel?
Stefan sagt: Ich weiss z.B., wie es ist, blau zu sehen.
Hans-Joachim sagt: Aha, das ist Phänomenalismus a la Husserl.
Stefan sagt: Es geht hier aber nicht um Husserl, sondern um mich.
Hans-Joachim sagt: Eine gute Idee übrigens.
Stefan sagt: Was hat er denn verzapft, der Typ?
Hans-Joachim sagt: Klar geht's um dich. H hat gesagt, daß das einzige,
wessen er sich gewiß sei, seine Wahrnehmungen (Empfindungen, Gefühle)
seien. Wahrnehmungen können zwar illusionäre Erscheinungen sein, aber
sie seien trotzdem die Basis all unseres Denkens und auch Theoretisierens. Aus
diesem Grund dürfen wir die Wahrnehmungen nicht gegenüber den sog.
"großen Wahrheiten" abwerten. Die sog. "großen Wahrheiten"
sind auf Wahrnehmungen ("wie es ist") aufgebaut. Das dürfe man
nie vergessen.
Stefan sagt: Ah ja. Ich würde sogar hinzufügen, dass auch die Gedanken
nur Wahrnehmungen sind.
Hans-Joachim sagt: Ja genau, das sind sie!
Stefan sagt: Wir reden uns nur ein, dass wir sie erzeugen...
Hans-Joachim sagt: Genau.
Stefan sagt: ... und daher ist es recht uninteressant auf der Suche nach Wahrheit,
dem "Inhalt" der Gedanken zu folgen.
Hans-Joachim sagt: Man muß herausfinden, was Gedanken wirklich sind -
und dann sollte man was Gescheites aus der Erkenntnis machen. Das ist meine
Ansicht.
Stefan sagt: Meine Ansicht ist, dass die Gedanken das letzte Glied einer
langen Kette sind und keinerlei Kraft haben.
Hans-Joachim sagt: Das wäre Epiphänomenalismus. Lehne ich ab, weil
sie dann keine Folgen und damit keinen Sinn hätten und die Seele sich diesen
überflüssigen Luxus dann nicht erlaubt hätte.
Stefan sagt:merkst Du, wie wir hier nur über die Wahrheit reden, anstatt
sie zu suchen?
Hans-Joachim sagt: Ne
Stefan sagt: Das ist die Reschke-Falle, von der er immer spricht.
Hans-Joachim sagt: Ich gebe doch meiner Suche Ausdruck oder?
Stefan sagt: Na ist doch klar: Wir haben eben noch gesagt, dass Gedanken Wahrnehmung
sind wie blau oder Mülltonne. Stimmt's?
Hans-Joachim sagt: Ja
Stefan sagt: Wenn Du eine Mülltonne siehst oder einen Sonnenuntergang -
beide sind genauso dicht an der Wahrheit - stimmt's?
Hans-Joachim sagt: Ja
Stefan sagt: Also ist es egal, was man sieht, um auf die Wahrheit zu kommen,
stimmt's?
Hans-Joachim sagt: Nein.
Stefan sagt: ?
Hans-Joachim sagt: Alles was man sieht, ist doch ein Zeichen, Bedeutung!
Daraus kann man lernen, d.h. es wirkt auf die Seele zurück! Würde
der Schein nicht auf das Sein wirken, gäbe es keine verwirrten Seelen!
Stefan sagt: Das ist nur eine Zeitlang richtig. Der Schein ändert sich
doch ständig. Was soll man da lernen?
Hans-Joachim sagt: Ein Mülleimer sagt was Anderes, als ein Sonnenuntergang.
Stefan sagt: Es ist solange richtig, als Du von "aussen nach innen"
denkst. Wenn Du von "innen nach aussen" denkst, dann ist die Mülltonne
eine Manifestation Deiner Existenz und zwar absolut genauso heilig wie der Sonnenuntergang.
Hans-Joachim sagt: Als Zeichen genauso wertvoll, ja
Stefan sagt: Du meinst also, die Welt gibt Zeichen, und alles hat einen Sinn,
ja? Die Welt zwinkert Dir sozusagen zu.
Hans-Joachim sagt: Ja, die Welt als Spiegel der unsichtbaren Seele.
Stefan sagt: Und das ist eine Projektion. Ein Glaube.
Hans-Joachim sagt: Ja
Stefan sagt: Ich will aber nicht glauben, sondern wissen.
Hans-Joachim sagt: Würde ich auch gerne, aber bei mir hat sich alles Wissen
in Glauben (Mythos) umgewandelt, wie bei Sokrates, der wußte, daß
er nix wußte.
Stefan sagt: Du bist halt bereit, gewisse Glaubenssätze anzunehmen, und
dann zu schauen, was dabei rauskommt. Ich bin da vielleicht härter drauf
und will *gar keine* Glaubenssätze.
Hans-Joachim sagt: Das ist gut möglich. Und mach nur weiter!Hart drauf
sein ist gut. Auch ich bin so hart wie möglich.
Stefan sagt: Ich bin ja durchaus einverstanden, dass man aus der Welt viel lernen
kann, Bedeutung, Sinn etc., aber das ist nicht "realer" als die Gravitation.
Es sind Regeln, die wir sehen, aber nur Scheinregeln, verstehst du, was ich
meine?
Hans-Joachim sagt: Ja
Stefan sagt: Ok
Stefan sagt: Man könnte sogar sagen - oh ja, das gefällt mir - man
könnte sagen, dass Du eine "spirituelle Technik" entwickelst
aufgrund gewisser Glaubenssätze. So wie die Wissenschaft eine Technik entwickelt
aufgrund der physikalischen Glaubenssätze!
Hans-Joachim sagt: Ja
Stefan sagt: Prima, dann sind wir uns ja mal einig!!!!
Hans-Joachim sagt: Ok, und du willst die Wahrheit dahinter?
Stefan sagt: Ja
Hans-Joachim sagt: Ich ja auch, aber ich fürchte, wir geraten dann wieder
zu einer objektivistischen Theorie, die den freien Willen leugnet.
Stefan sagt: Ich fürchte eher, wir geraten dann zu so einer auflösenden
Lehre wie bei Reschke oder Krishnamurti. Allerdings muss ich dazu sagen, dass
das wohl nur "von aussen" so zerstörerisch aussieht.
Hans-Joachim sagt: Hmmmm
Stefan sagt: Von innen ist dann alles rein und klar und wahr.
Hans-Joachim sagt: Schön, aber ein so Reiner sagt dann nicht, der Verstand
sei Dreck, oder?
Stefan sagt: Der Dieter ist ein bißchen... naja. Er hat's noch nicht so
druff. So ein Reiner sagt dann wahrscheinlich, dass der Verstand ein Werkzeug
der Menschen ist, um die Welt zu ordnen, aber dass alles seine Ordnungen stets
unwahr sind. Oder sowas...
Hans-Joachim sagt: Ja, so könnte es sein.
Stefan sagt: Der Verstand erzeugt Zeit und Logik und Kausalität. Soweit
ist alles ok. Schlimm wird's nur, wenn man plötzlich glaubt, das sei wahr.
Hans-Joachim sagt: Ja, und genau deshalb glaube ich nicht mehr so an "die
Wahrheit" und begnüge mich mit Glauben und seinen Materialisationen
aufgrund seiner mythologischen Aprioris.
Stefan sagt: Also lassen wir uns nicht vom Verstand leiten (das soll wohl
heissen "... ist Dreck"). Deine Barriere sehe ich darin, dass Du die
Welt immer in Worten erklären willst. Du tauchst zwar ab, aber nicht weit
genug ab, weil es dann auf einmal gar nicht mehr soviel zu sagen gibt. Was soll
man dann noch in der HP schreiben? Allerdings sei Dir bewusst, dass Du immer
noch lange nicht auf dem Meeresgrund bist.
Hans-Joachim sagt: Das ist eine Mißdeutung. Klar, in der HP taucht nur
Verstand auf, aber das heißt nicht, bei mir gebe es nur Verstand. Es sieht
von außen nur so aus für die, die nur meine HP kennen - und nicht
mich... Dem R. schreib ich mal, ich könne doch nicht durch das Internetz
zu ihm rüberkriechen, damit er mich - den Hans-joachim, der sich hinter
seinen Worten verbirgt - mal direkt erleben kann. Für ein direktes Erleben
hat er doch gerade keine Antennen! Das mach ihm ihm und Co. doch gerade zum
Vorwurf!
Stefan sagt: na ja ok. Auf jeden Fall tauchst Du willentlich nur bis zu einem
gewissen Grad ab.
Hans-Joachim sagt: Das ist klar. "Ganz unten auf dem Grund" sein.
Ob ich da schon bin - keine Ahnung. Guck mal in mein Gedicht
"Auf Tauchen" . "Tiefste Wahrheiten" usw.
Stefan sagt: Prima! Es heisst ja, jeder kann tun und lassen, was er will. Der,
der nur dummlabern will, bleibt ganz oben im Seichten, Leute wie Reschke tauchen
sehr tief, und so Leute wie wir schwimmen noch in der Mitte rum. Zum Abtauchen
braucht man immer aufs Neue Mut und Aufrichtigkeit.
Hans-Joachim sagt: So ist es **. Jeder steht an
seinem Platz! Und kein anderer weiß, wo ich, du oder er stehen.
Stefan sagt: Siehst Du jetzt wenigstens die Möglichkeit, dass Reschke nicht
irrt?
Hans-Joachim sagt: Ich würde nicht so viel über ihn schreiben, wenn
ich seinen Standpunkt nicht ernst nähme - wenn ich es nicht für möglich
hielte, daß er recht haben könnte.
Stefan sagt: Wenn Du tiefer hinabtauchen willst, wirst Du Dich wahrscheinlich
irgendwann genötigt sehen, 3/4 Deiner HP über Bord zu werfen. Ich
hoffe, das wird kein Ballast sein.
Hans-Joachim sagt: Kann sein, aber ich weiß: Es war Teil meines Weges!
Ich werde die Irrtümer nicht leugnen!!
Stefan sagt: Nicht leugnen, aber als Irrtümer durchschauen und aus ihnen
lernen.
Hans-Joachim sagt: Genau.
Stefan sagt: Also dann tauchen wir weiter ab.
Hans-Joachim sagt: Genau.
Stefan sagt: Versuch doch mal, einen kleinen Artikel übers Abtauchen zu
schreiben, indem du darlegst, dass tiefer tauchen immer mit Auflösen von
Ideen einhergeht, und dass das weh tut. Jeder schwimmt also irgendwo.
Hans-Joachim sagt: Mach ich.
** 11.12.2002: So ist es nicht! Es heißt zwar, jeder könne tun und lassen, was er wolle, aber dieser Satz ist falsch! Wir können und sollen es nicht! Es ist auch nicht wahr, daß daß Reschke tiefer taucht, als wir. Falsch ist ebenso die Vermutung, ich würde hier meine Philosophie zur Diskussion stellen. Da ich meine Philosophie lebe, steht sie nicht zur Disposition. Sie ist durch ihr Gelebtwerden bestätigt. Ich brauche weder Reschkes, noch sonst wessen Bestätigung. Ich diskutiere allein deswegen, weil ich glaube, daß Reschke und Co. ihre Philosophien ebenso leben wie ich die meine. Das macht mich neugierig. Wären ihre Denksysteme bloß aufgesetzte Theorien, würden sie mich nicht interessieren.
10.12.2002: Über
das Abtauchen: - Den Text finden Sie ab sofort im Tagebuch
14
9.1.2003: Fragen und Antworten über "Beste Theorie der Seele" und "Reinkarnation".
Werner Spat:
1. Einerseits sagst du, die Seele sei unsterblich. Andererseits, die erlebte Realität sei die beste Theorie der Seele über die Realität (in Anlehnung an den Hirnforscher Roth), also über sich selbst und die Welt. Nun ist aber gerade der Tod zweifellos Bestandteil eben dieser erlebten Realität, folglich denken offenbar die von dir angenommenen Seelen, dass sie sterblich sind!? Ein Widerspruch?
2. Du schreibst, wie ich es auch wahrnehme, dass deine Gedanken einfach kommen**, ohne dass du sie zuvor ausgesucht hättest. Also bist du als Person, als Mensch, als Bewusstsein nicht frei! Wie kommst du drauf, dass es bei der Seele anders wäre?
3. Selbst wenn es bei der Seele (oder bei Gott oder beim Universum...) anders wäre (diese also frei wären) - was spielte das für eine Rolle für uns, die wir nicht frei sind?
4. Wie ich es wahrnehme, ist der Wille nichts anderes als die Umsetzung des gerade dominanten Bedürfnisses ins Bewusstsein. Der Wille oder ein Entschluss ist daher genauso wenig frei wie dieses Bedürfnis.
5. Und noch ein Argument gegen die Willensfreiheit: Wäre der bewusste Wille frei, müsste eine Entscheidung zuerst im Bewusstsein auftauchen. Und das tut es nicht, wie wir seit Libets Experimenten wissen, wonach eine Entscheidung schon vorher am Gehirn ablesbar ist. Für mich ist der Wille genauso ein psychisches Ereignis wie eine Wahrnehmung, ein Gefühl oder ein Gedanke - und genauso wenig selbstbestimmt wie diese.
Hanjoheyer:
zu 1. Der Leib erlebt seinen
eigenen Tod nicht. Außerdem glaube ich aus guten Gründen an die Reinkarnationstheorie.
Nach ihr ist der körperliche Tod eine sinnvolle Einrichtung für diese
materielle Welt, auf die die Seele nicht verzichten kann, da es ansonsten Menschen
geben würde, die über Jahrtausende in Gefängnissen schmachten
müßten. Da aber die Seele prinzipiell frei ist, kann sie in Anerkennung
weltlicher Spielregeln diese Freiheit nur realisieren, indem sie den körperlichen
Tod inszeniert.
zu 2. Was ich Freiheit nenne,
ist die Freiheit des Gewinnes einer weiteren Dimension des Seins. Von der materiellen
Raum-Zeit-Ebene aus gesehen ist das ein echter Freiheitsgrad. Beispielsweise
kann ein Flächenwesen, das die 3. Dimension entdeckt, in diese ausweichen.
Sie hat die 3. Dimension als zusätzliche Bewegungsrichtung hinzugewonnen:
einen weiteren Freiheitsgrad. Ich bin frei, weil ich in dieser Welt dort gezielt
aktiv sein kann, wo Andere bestenfalls den Zufall erleben (meistens erleben
sie jedoch gar nichts). Ich steuere den Zufall. Ich bin frei. Wie es in höheren
Dimensionen jenseits meines Fassungsvermögens aussieht, kann ich nicht
sagen. Daß ich am besten im Halbschlaf denken kann und alles wie von selbst
geht, hat keine einschränkende Bedeutung. Ich sehe das Ganze und kann entscheiden.
zu 3. Die Nichtfreien sind
Gefangene dieser Welt. Wenn dir das recht ist, hat es für dich keine Bedeutung.
zu 4. Ich kann meine Bedürfnisse
meiner abstrakten Utopie, die ich selbst erfunden habe, unterordnen. Aus diesem
Grund arrangieren sie sich nach meinem Willen.
zu 5. Wissenschaftliche Experimente sind nicht geeignet, Fragen der Willensfreiheit und Bewußtheit zu behandeln.
Werner Spat:
1. Wenn du die Reinkarnation
ins Spiel bringst (an die ich auch glaube), dann frage ich mich (und dich),
warum sie nicht Teil der besten Theorie der Seele über die Realität
ist? (Du nimmst ja an, die beste Theorie der Seele ist das, was wir Menschen
erleben.) Eigentlich kann es dafür nur zwei Antworten geben: Entweder die
Seele (eines Materialisten oder Christen) weiß nicht, dass sie reinkarniert.
Oder sie hält es für Realitätserkenntnis nicht für wichtig.
Beides wirkt nicht
plausibel.
Einen Ausweg sähe ich darin, bei der Erklärung unseres Erlebens den Begriff "beste Theorie der Seele" zu ersetzen durch den Begriff "karmisch (ethisch, spirituell) wertvollste Erfahrung der Seele", womit wir dann wieder in der klassischen Esoterik wären, was mit Roths "realem Gehirn" nicht viel zu tun hätte (aber das trifft ja schon für die Reinkarnation zu).
2. Du schreibst: "Ich kann meine Bedürfnisse meiner abstrakten Utopie, die ich selbst erfunden habe, unterordnen. Aus diesem Grund arrangieren sie sich nach meinem Willen."
Was machst du dann, wenn du Hunger hast? Tust du essen - oder ordnest du ihn deiner Utopie unter?
3. "Wissenschaftliche
Experimente sind nicht geeignet, Fragen der Willensfreiheit und Bewußtheit
zu behandeln."
Für mich war Libets Experiment durchaus ein Schlag, so dass ich seitdem
meine Meinung (wieder) geändert habe. Auf mein Argument "Wäre
der bewusste Wille frei, müsste eine Entscheidung zuerst im Bewusstsein
auftauchen... und nicht schon vorher im Gehirn." bist du überhaupt
nicht eingegangen! (Es gibt übrigens noch einen Haufen anderer Ergebnisse
der Hirnforschung, die einen Glauben an die Willensfreiheit stark in die Defensive
drängen. Außerdem logische Gründe.)
Zum Schluss möchte ich darauf aufmerksam machen, dass das Problem der Freiheit ZWEI Aspekte hat, die man unabhängig voneinander betrachten muss:
1. Kriege/kann ich das, was
ich will? Z.B. die Hand heben. (Handlungsfreiheit). Hier gilt:
Ich kann alles Mögliche wollen, aber nur Weniges davon realisiert sich.
Was ich heute kann (die Hand heben), kann mir morgen schon unmöglich sein.
Manchmal bewirkt der Wille sogar sein Gegenteil!!! - z.B. wenn man unbedingt
einschlafen will. Deutlicher kann nicht bewiesen werden, dass der Wille gar
nichts determiniert und überhaupt nichts selbst in der Hand hat. Vielmehr
wird dem Willen manchmal gegeben und manchmal eben nicht.
2. Ist meine Willensentscheidung frei? Wo kommt sie her? Wie kommt sie zustande? Durch wen oder was ist sie bedingt? (Willensfreiheit im engeren Sinn)
Ich halte es gegenüber beiden Aspekten der Freiheit mit Paulus: "Nichts hat der Mensch aus sich selbst heraus - weder das Wollen noch das Vollbringen."
Hanjoheyer:
Die herausragende Qualität
meiner Philosophie sehe ich darin, daß ich mit ihr glücklich bin.
Sie vertieft mein Leben, erfüllte es mit Sinn und Abenteuer.
zu 1. Reinkarnation ohne
Erinnerung ist die beste Theorie meiner Seele, weil sich die fehlende Erinnerung
ausschließlich auf empirisches Faktenwissen bezieht und nicht auf das
wirklich Gelernte, die Talente. An die kann ich mich sehrwohl erinnern und ich
bin glücklich damit, das Faktenwissen verloren zu haben.
zu 2. Ich habe meine Utopie
intelligent genug konstruiert, daß ich mit solchen "Argumenten"
keine Probleme habe. Die Welt ist Teil meiner Utopie. Also kann ich in ihr Hunger
haben und essen, ohne meine Philosophie verraten zu müssen.
zu 3. Ich habe meiner Erklärung
nichts hinzuzufügen. Die wissenschaftlichen Experimente zum Bewußtsein
werden falsch interpretiert. Da wir hier nur diskutieren und du bei mir keine
(bezahlte) Einweihung bestellt hast, bin ich nicht brereit, mir jetzt die Mühe
zu machen, dir ganze Wissenschaftstheorie auszubreiten, um diese Fehlinterpretation
klarer aufzuzeigen.
Zur Willensfreiheit: Wenn ich inkarniere, geht das nur, indem die Regeln der Welt, in die ich inkarniere, eingehalten werden. Ansonsten wäre es keine Inkarnation. Das ist wie in der Mathematik. Wenn ich sie betreiben will, muß ich auf die "Freiheit", aus 2 + 2 gleich 5 zu machen, verzichten.
**
Auch ich erlebe das, was ich schreibe oder denke als ein Hineinfließen
meiner ("multidimensionalen) Seele in (niederdimensionale) konzeptuelle
Erscheinungswelten. Ich bilde keine rationalen, von der Seele losgelöste
Konstrukte, sondern die Seele bedient sich vorhandener Konzepte, um sich durch
sie zu zeigen - im Wissen, daß sie nicht identisch mit diesen Konzepten
ist. Und sie kann Konzepte ändern, neue entwickeln und so ein Spiel aus
Form und Materie spielen.
Was es mit diesem "Hineinfließen" auf sich hat, wird vielleicht
am deutlichsten, wenn ich beschreibe, wie ich zu meinen Erkenntnissen komme:
Ich betreibe dazu kein Literaturstudium und denke nicht angestrengt nach, sondern
entwickele meine Philosophie im Halbschlaf, Nachts und Mittags, wenn ich im
Bett liege und der Verstand leicht und klar wird. Im Halbschlaf tanzen die Muster
und Strukturen und suchen höhere Organisationsgrade. Ich bin nur Zuschauer.
Dann rastet das neue Ordnungsmuster ein. Ich wache auf und schreibe das Erfahrene
nieder. Erst hierbei benutze ich den Verstand, um meine neue Erkenntnis für
andere Menschen verstehbar zu machen.
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