Tradition

 

aus einem Briefwechsel:

S: Zu: Heyer: "Ich jedenfalls tat es so, weil ich es nicht mehr akzeptieren wollte, Opfer von Manipulateuren zu sein. Und wenn man dann endlich frei ist, fragt man weiter: frei - wozu? Dann kommt das Thema ins Spiel, daß man etwas Sinnvolles mit der Freiheit anfangen muß. Aus passiver Freiheit wird aktive. Und wenn man dann sieht, daß etwas Grundlegendes am Materialismus nicht stimmt, nämlich daß die Welt gar nicht so determiniert und naturgesetzlich mechanisch ist, kommt man in einen Schaffens- und Erkenntnisrausch. Von dieser Plastizität der Welt bekommt man natürlich nur dann etwas mit, wenn man die aktive Freiheit wirklich gefunden hat.":

Das kenne ich. Es ist aber auch gefährlich. Die Erkenntnis muß porportional mit der Liebe steigen.

Heyer: Das ist richtig. Auch bei mir sind gewisse Ausgeichsbewegungen nötig, um die Harmonie immer wieder herzustellen. Beispiel "PhilTalk": Manchmal ärgerte ich mich über jemandem und "gab ihm Pfeffer"! Später fiel mir dann ein, daß es hier an meiner Liebe gemangelt hatte. Ich besann mich neu und bügelte die Sache für mich - nicht unbedingt für den Andern - wieder aus. Es war mein Fehler, daß ich mich zum 100 mal auf einen wie diesen "T." einließ und zum 100. mal dieselben Argumente austauschte in einer Sache, die für mich schon lange "gegessen" ist. Das hat mich nur noch genervt.
Jetzt brauche ich erst mal wiede eine Pause. Lehre aus der Geschichte - zum 100. mal bestätigt: Diskutiere mit niemandem, der dir nicht wohlgesonnen ist, denn er kann dir nicht zuhören! Ohne Wohlgesonnenheit ist Diskussion schlichtweg unmöglich. In diesem Sinne ist es natürlich auch ein Fehler, mit einer Provokation zu beginnen. Andererseits gibt es Leute, bei denen geht ohne Provokation auch nix, weil ALLES sie provoziert. Was zB hätte ich dem T. schreiben können, ohne ihn zu provozieren? Nur Dinge, die ihn bestätigen und ich ablehne.

S.: Ja und manchmal habe ich eben das Gefühl, daß Erkenntnis sowieso da ist. D.h. alles ist da, auch das noch so Komplizierte, aber es ist nicht für einen bestimmt. Ich frage dich: Sind wir mit dem Universum wirklich verbunden oder meinen wir das nur oder besteht die Möglichkeit. Wie siehst du das? Bleibt das Bewußtsein eher linear oder sind da wirkliche Dimensionswechsel möglich. Und was passiert wirklich?

Heyer: Über unsichtbare "Fäden" sind wir sicher mit dem großen Ganzen verbunden, aber es ist schwierig, Aussagen darüber zu machen. Gewiß ist die Richtigkeit deines Schrödingerzitates *. Die Welt, die du mit deinen Augen zu sehen glaubst, ist nicht die Welt, sondern Ansicht deines Egos. Die Welt ist die Welt, die deine Seele erschaffen hat. Du bist Gott deiner Welt. Diese Erkenntnis hilt aber nicht unbedingt viel, wenn man nicht weiß, was man mit diesem Wissen anfangen soll.
Ich bin mir sicher, daß es außer meiner unendlich viele andere Seelen gibt, die auch mit mir kommunizieren. Und Produkt dieser Kommunikation ist der Gesellschaftstraum namens "Welt". Ich habe meine Welt zwar geschaffen, aber nicht frei. Wenn ich kommunizieren will, muß ich Freiheit aufgeben und mich von Andern verwandeln lassen. Diese Fremdverwandlung muß ich mir bewußt machen. Dann weiß ich, was der andere gesagt hat. So funktioniert das! Wahre Kommunikation ist IMMER Manipulation!!!

S.: Ich hatte mal 1:1 die Erfahrung einer unglaublichen Befreiung ... dies war aber um 1988. Ich hätte aber dann ständig am Ball bleiben sollen, was diesen inneren Jesus anbelangt. Ja es ist schwierig zu erklären. Man kann die Erkenntnis nicht mehrmals haben und dann nicht die Konsequenzen ziehen. Ja es ist wichtig, die Konsequenzen im echten Leben zu ziehen. Habe ich nicht gemacht.

Heyer: Das ist einerseits schade, aber andererseits zeigt dies, daß du einfach noch nicht bereit warst. Du hast offensichtlich in der Welt noch karmische** Pflichten zu erfüllen, ehe du die genannten Konsequenzen ziehst. Sicher ist es die folgende Pflicht: Du kannst erst vollbewußt - d.i. ein spiritueller Meister - werden, wenn du aktiv dazu beigetragen hast, daß es im deutschsprachigen Raum eine Meister-Tradition, deren Schlußstein dann auch du bist, miterschaffen hast. Die Meister fallen vom Himmel, aber sie müssen rückwirkend in der ewigen Gegenwart lebend, eine determinierte Vergangenheit schaffen, aus welcher sie selbst kausal determiniert hervorgegangen sind, sodaß jeder Uneingeweihte sagen kann: Er wurde! Du mußt also die Zeitlinie ändern, gleichwie ich es getan habe.

Indem ich Schüler suchte und fand, die ich lehre, schuf ich die Bedingungen meines eigenen Meisterseins, denn Meister gibt es nur in einer völkischen Tradition, in welcher Meister Schüler ausbilden. Indem ich Schüler ausbildete, schuf ich eine Struktur in meine Welt, in welcher auch ich Schüler sein durfte. Im Nachhinein hatte auch ich einen Meister, der mich lehrte. Du wirst noch verstehen lernen, daß es sich so verhält, wie ich hier schreibe. Es ist eines der großen Geheimnisse des Universums. Du mußt die Struktur schaffen, in der du kausal (materiell) leben willst. Diese Strukturen wirken magisch auf die Vergangenheit!

Jetzt kannst du dich nicht einfach zum Meister erklären. Du mußt es auch verantworten können. Irgendwann wird dir vollkommen klar sein, daß du nun lehren mußt, um selber weiterzukommen. Als ich selber soweit war, machte ich einen Test: Ich verlange Bezahlung! Ich dachte: Erst wenn ich genügend Menschen überzeugt habe, mich zu bezahlen, daß ich davon materiell leben kann, ist diese Guru-Schüler-Tradition lebendig. DAS war die Haupterkenntnis, die ich in einem Trance-Erlebnis während einer Meditation hatte!!!

Eines Tages war es dann soweit. Zuvor hatte ich sowas wie eine Vorstufe: Ich machte Kundenberatungen. Meist ging es um Beziehungegeschichten wie Eifersucht usw.. Und nach 3 -4 bezahlen Mails war dann meist Schluß. Ich konnte nicht immer wirklich helfen, aber es lief ganz gut. Viele Kunden waren sehr zufrieden und bezahlten gut! ABER: Sie waren keine Schüler! Das kam erst später. Und als es dann kam - als ich meinen ersten ernsten Schüler hatte - machte ich gewaltige eigene Fortschritte! Allerdings machte ich noch Fehler; die Schüler sprangen wieder ab. Ich war noch allzusehr der "demokratischen" Prägung verfallen, war allzu unentschlossen, mußte selber noch allzuviel lernen, zweifelte noch zu viel. Erst seit Anfang 2003 - wieder nach einem extremen Meditationserlebnis - kam der endgültige Durchbruch, der mir die Selbstsicherheit und das Selbstvertrauen gab, die nötig sind, um den letzten Schritt zum Meister zu tun. Nachdem ich das Wesen dieses Zweifelns verstanden hatte, zweifelt ich nicht mehr ich wußte absolut und hatte die Macht.

Ich mußte die letzten Zeilen meines Gedichtes "Gesetz der Macht" ändern. Und jetzt erst fand ich auch in schneller Folge echte Schüler. Dich zähle ich zu einem von ihnen. Du siehst, daß ich die Tatsache, daß du mich bezahlst, in sehr spiritueller Weise deute. Heute ist mir völlig klar, daß es anders nicht sein kann. Der Meister lebt materiell von den Schülern und diese leben vom Geist des Meisters. Es ist ein Veredelungsprozeß, ein Energieaustausch. Auch du wirst eines Tages die Folgen dessen, daß du mich bezahlst, erleben: Auch du wirst eines Tages - sei es in diesem oder in einem anderen Leben - vom Geld deiner Schüler leben müssen, denn irgendwann wird es dir nicht mehr möglich sein, in einem Beruf von der Stange zu arbeiten.

Du kannst dieses Ringen um Schüler allerorten beobachten. Hier gibt es genaugenommen KEINE Scharlatane, denn Scharlatane finden nur Schüler, die selber zu Scharlatanen werden wollen. Alle wahrhaft Suchenden springen schnell wieder ab. Alle suchen nach DEM überzeugenden Argument, um andere an sich zu fesseln. Viele Gurus machen allerdings den Fehler, ihre Schüler in der Unselbständigkeit halten zu wollen, um materiell länger von ihnen ausgehalten zu werden. Diese Gurus haben Angst, ihre Kraft reiche nicht, immer neue Schüler zu finden. Sie blockieren also die Entwicklung ihrer Schüler. Die Philosophie, die sie dazu entwickeln, bzw. benutzen, blockiert allerdings auch diese Meister in ihrer Entwicklung. Die Schüler spiegeln auch in dieser Hinsicht ihren Meister. Ein blockierter Meister blockiert die Schüler. Nur Meister, die ihre Schüler in die Freiheit führen und dort in Selbstverantwortung entlassen, können selber frei sein! Das ist Herrschaftswissen.

Um auf obige Frage zurückzukommen: Ja, wir sind mit anderen Seelen verbunden über die Kette der Schülerschaft: Jeder hat über sich einen Meister und unter sich einige Schüler und neben sich Freunde.

Und um auf Mantese zurückzukommen: Wie klar sieht er diese Zusammenhänge? Inwiefern hat er sie realisiert?

S.: ... Grundsätzlich ist es so, wenn man wirklich ein Ziel erreichen möchte, dann wird man es erreichen. Egal ob das Ziel richtig oder unter moralischen Standpunkten nicht richtig oder schlecht ist. Wenn man aber plötzlich gar kein Ziel hat, resp. es fehlt der Glaube, dann wird sich auch nicht viel ändern. Hätte ich nun wirklich ein Ziel und den großen Wunsch in mir, dann käme automatisch diese Kraft. Es ist schon so wie die Engel erklärten : Sie können nur helfen, wenn die wirkliche Bitte formuliert wird. Ohne die Bitte können sie nicht helfen.
Resp. es kommt nichts Wirkliches zustande. Ich sehe im Moment für mich keinen Lösungsweg. Mit Wissen, zusätzlichem Wissen, kann ich nichts erreichen. Vom Prinzip her weiß ich schon zu viel. Es ist fast wieder gefährlich. Darum sage ich, daß Weisheit und Wissen nicht das gleiche ist.

Und eines muß ich dich auch warnen, der Macht nicht zu erliegen. Auch nicht der Macht der Magie. Sie darf dich nicht beherrschen. Du kannst sie schon haben, aber es ist sehr gefährlich. Macht ist ein süßes Gift. Was aber wirklich nie schadet, ist eine Liebe in Demut. Auch wenn die äußere Macht scheinbar schwindet, bist du im Innern doch geschützt.

Tja das ganze ist eine unglaubliche Gratwanderung!

Heyer: Das ist wohl wahr! In Sachen "Neue Wirtschaftstheorie" muß ich darauf achten, das richtige Urteil über den Wert der Theorie zu finden. Um es mir zu erleichtern, habe ich spaßeshalter (allerdings mit ernstem Hintergrund) die Forderung nach einer hohen Bezahlung gestellt. Ich dachte: Entweder ist meine Theorie Scheiße, dann lachen ein paar Leute drüber, was mich nicht stört. ODER sie ist gut - und ich werde gut bezahlt dafür und weiß, daß sie gut ist! Auf jeden Fall ist es wichtig für mich, meine Fühler weiter in die Welt auszustrecken. Auch in die Finanz- und Wirtschaftswelt hinein, in der es an der Spitze große Meister gibt. Was sagst du als Bankexperte zu der Sache? Immerhin geht es um das Begreifen des wahren Wesens des Geldes.

S.: Zu: "Meister-Tradition, deren Schlußstein dann auch du bist,": Ich bin Meilen davon entfernt.

Heyer: Das kann ja alles sein, aber ich will eine philosophische Tradition aufzeigen, in der im Prinzip JEDER drinsteckt. Wer bewußt ist, ist verantwortlich. Wer unbewußt ist, ist unverantwortlich. Ich möchte solche Zusammenhänge aufzeigen.

Wer bewußt ist und verantwortlich ist, ist auch Lehrer für andere. Das kann man gar nicht vermeiden. Dieses außerzeitliche ewige Bewußtsein schafft sich immer automatisch eine determinierte Vergangenheit, in welcher man eingeweiht wurde und den letzten Schliff seiner Weisheit erst dadurch bekommt, daß man selber lehrt. Man erreicht durch Lehren die höchste Stufe des Lernens.

* Erwin Schrödinger: "Der Grund dafür, daß unser fühlendes wahrnehmendes und denkendes Ich in unserem naturwissenschaftlichen Weltbild nirgends auftritt, kann leicht in fünf Worten ausgedrückt werden: Es ist selbst dieses Weltbild. Es ist mit dem Ganzen identisch und kann deshalb nicht als ein Teil darin enthalten sein. ... Bewußtsein gibt es seiner Natur nach nur in der Einzahl. Ich möchte sagen: die Gesamtzahl aller "Bewußtheiten" ist immer bloß "eins" (s. auch "Schrödinger")

** Karma: Unter diesem aus östlichen Religionen entlehnte Wort verstehe ich die Tatsache, daß jedes Denken und Handeln Folgen hat - und andere Folgen verhindert. So kann ein Erstkläßler nicht sofort Abitur machen; beim Hausbau kann man nicht mit dem Dach beginnen. Ebensowenig kann man im Reifungs- und Lernprozeß der Seele große Sprünge machen: Immer Schritt für Schritt! "Karmische Pflicht" bedeutet demnach, daß jeder, der sich weiterentwickeln will, gewisse Lernerfahrungen machen muß!

siehe auch Tagebuch 6, Tagebuch 9, TB 15, TB 18
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