Aktuelles 3

 

7.6.06 Der Ölschwindel

Siehe http://www.earthfiles.de/artikel/Oelschwindel.pdf

Bereits als Gymnasiast konnte ich die "Märchen" meines Lehrers von der Entstehung von Kohle und Öl nicht glauben. Er erzählte, Kohle würde aus Torf und Erdöl aus tierischen und pflanzlichen Sedimenten in Meereslagunen entstehen. Ich behauptete damals schon, daß diese Theorien falsch sein müssen, denn man finde in Kohleflözen sehr viele verkohlte Bäume, und Bäume wüchsen nun mal nicht in Mooren. Ich gehe vielmehr davon aus, daß Meteoriteneinschläge ins Meer große Tsunamis auslösten, die ganze Wälder vom Boden abräumten, zusammenschoben und mit Erde bedeckten, sodaß das Holz unter Luftabschluß und Druck verkohlte. Das Erdöl führte ich auf "Öleismeteoriten" zurück. Diese entstünden während der Planetenentstehung eines Sonnensystems. Das Sonnensystem sei aus Gas, Staub, Wasser, Gesteins- und Metallbrocken, die sich zur Sonne und ihren Planten verdichteten, entstanden. Der viele Kohlenstoff habe sich gleichwie das Silizium und die Metalle zu Brocken kondensiert, die dann im Verlaufe der Planetenentstehung u.a. auf die Erde gestürzt seien und Lagerstätten, Meere und die Atmosphäre gebildet hätten. Auch für die Kontinentalverschiebung hatte ich eine eigene Theorie: Nicht die Konvektionsströme seien hauptverantwortlich, sondern schräge Einschläge von Asteroiden, die derart viel kinetische Energie auf die Kontinente übertrugen, sodaß diese binnen weniger Tage um den halben Erdball schwammen. Wie immer in der Schule wurde mein eigenständiges Denken ignoriert. Damals schrieb ich sogar meinem Vorbild Hoimar von Dithfurt, dessen "Am Anfang war der Wasserstoff" mich begeistert hatte, einen Brief, der leider nicht beantwortet wurde. Mein gestriger Fund im Internetz ist nun die volle Bestätigung meiner jugendlichen Spekulationen.

Falls die Geschichte vom Ölschwindel stimmt - und ich gehe davon aus - bedeutet dies keineswegs, daß ich mich nun wieder auf die Seite der Ölverschwender schlage und eine Verbilligung dieses Rohstoffes fordere. Ich bin nachwievor für eine Ölverteuerung, nur daß die Einnahmen nicht irgendwelchen dahergelaufenen Privatleuten gehören dürfen, sondern im Besitz aller Menschen verbleiben müssen, also in Staatsbesitz. Trotz der vermutlich riesigen Ölvorkommen auf der Erde dürfen wir diese nicht länger für Heizung und Auto verschwenden, da Weltklima und begrenzter Sauerstoffgehalt der Erde das nicht verkraften.

15.6.06- Mulholland Drive

http://www2.hu-berlin.de/klassphil/Wittchow1.pdf :

Cowboy (C): Eines Mannes Einstellung hat einiges damit zu tun, wie sein Leben sein wird.
Könnten Sie dem zustimmen?
Adam Kersher (AK): Sicher.
C: Haben Sie so geantwortet, weil Sie glauben, dass ich das hören möchte oder haben Sie
darüber nachgedacht, was ich sagte. Und haben Sie so geantwortet, weil Sie aufrichtig davon
überzeugt sind, dass es stimmt?
AK: Ich stimme dem zu, was Sie gesagt haben, aufrichtig.
C: Was sagte ich?
AK: Dass eines Mannes Einstellung sehr damit zu tun hat, wie sein Leben sein wird.
C: Also wenn das Ihre Ansicht ist, müssen Sie ein Mensch sein, dem nichts an einem schönen
Leben liegt.
AK: Wieso das?
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C: Halten Sie für einen Augenblick inne und denken Sie darüber nach. Können Sie das für
mich tun?
AK: Okay. Ich denke nach.
C: Nein, Sie denken nicht nach. Sie sind zu sehr damit beschäftigt, ein Klugscheißer zu sein.
Ich möchte, dass Sie nachdenken und aufhören, ein Klugscheißer zu sein. Versuchen Sie das
für mich?
AK: Hören Sie. Wo soll das hinführen. Was wollen Sie von mir?
C: Denken Sie mal an einen Einspänner. Wie viele Kutscher hat ein Einspänner? Was sagen
Sie?
AK: Einen.
C: Also stellen wir uns vor, ich fahre den Einspänner, und wenn Sie Ihre Einstellung ändern,
dann können Sie mit mir fahren.

..."Ich glaube, dass dies die zentrale Botschaft des Films ist : „das
Leitmotiv des Films“..."...

...Der Cowboy steht für das Schicksal, das den Lebenswagen steuert.

... Die Stoiker sagen: Der freie Wille des Menschen bestehe in seiner Einstellung zu dem, was
ohnehin geschehen muss. Aufgabe des weisen Menschen ist es, die Natur und damit das
Schicksal zu erkennen und sich darauf einzustellen, dann wird er glücklich.

...Die Geschichte ist zusammengebrochen, nicht weil David Lynch seine Fernsehserie nicht
finanziert bekommen hat, sondern weil Betty das Drehbuch verweigert. Dennoch ist so auch
der Weg frei, um die Geschichte wieder neu zu erzählen. Das genau findet im zweiten Teil
statt (es handelt sich beim zweiten Teil weder um einen Rückblick, noch um ein späteres
Stadium der im ersten Teil erzählten Geschichte, sondern um eine weitere Variation des ewig
gleichen Drehbuchs des Lebens
vgl. Peter Feist (Literaturliste), der im Zusammenhang von
Lost Highway von einem Endlosband spricht).

... will er Determinismus ausdrücken, müsste er auf Entscheidungen verzichten, bzw. das
Absehbare von Entscheidungen so deutlich markieren, dass das Ereignishafte der Erzählung
in den Hintergrund träte. Anders ausgedrückt: das Buch wird ein bisschen langweilig...

Mein Kommentar: Der oben zitierte Dialog zwischen dem Cowboy und Adam Kersher ist meines Erachtens der Schlüssel zum Verständnis des Filmes. Seltsamerweise wird diese Szene in allen Filmkritiken - außer der hier verlinkten - übergangen, was zeigt, daß die meisten Kritiker den Film nicht verstanden haben (auch ich bilde mir nicht ein, alles verstanden zu haben). Aber auch der Autor des oben verlinkten Vortrages Frank Wittchow konnte nicht alle Probleme lösen (wer kann das schon?), besonders nicht das Problem, daß sich Schicksal (Determinismus) und Willensfreiheit ausschließen. Ich vermute, daß David Lynch das Problem gelöst hat, nicht jedoch Frank Wittchow.

Der Film zeigt m.E., daß die Biographie eines scheinbar determinierten Lebens durch den Akt einer wirklichen (und nicht illusionären) Willensentscheidung eine neue Variante erhält, die die alte Biographie völlig auflöst - ungeschehen macht. Die zum freien Willen fähige Seele ist nicht von dieser Welt. Sie lebt auf einer "Höheren Ebene", gleichwie der Filmprojektor nicht auf der Leinwandebene (x,y) des Filmes existiert, sondern in der z-Ebene senkrecht dazu. Die Seele schreibt das Drehbuch für ein materielles, determiniertes Leben, und wenn sie es will, kann sie ein anderes Drehbuch schreiben und realisieren, wodurch das alte im Ungeschehenen, im Nichts des blauen Würfels, verschwindet.

Wittchow, aber auch die von ihm zitierten Philosophen, suchen die Willensfreiheit in derselben Ebene wie den Determinismus und den Zufall und versuchen sie irgendwie aus diesen Komponenten zusammenzusetzen. Wie im Gefüge aus Notwendigkeit und Zufall läßt sich Willensfreiheit einschieben? fragen sie. Ist sie zu beschreiben als eine Mischung aus Notwendigkeit und Zufall, aus der sich Möglichkeit oder Risiko ergeben? Der Zufall kann zwar die Notwendigkeit einer Entwicklung aufheben, aber haben wir damit schon den Willen? Ist das, was Wittchow als Kontingenz beschreibt, Wille? Sicher nicht! Es fehlt die Idee der intelligenten Steuerung. Den Zufall zu bemühen, reicht einfach nicht.

Auch ich kann den Willen nicht erklären, denn Erklären bedeutet die Herabwürdigung des Willens zu einer Notwendigkeit. Und genau das kann Wille nicht sein: notwendig. Wille kann schlichtweg nicht erklärt werden, da er keine kausale Ursache hat. Wille ist "Wille an sich". Man will, weil man will und nicht weil man muß oder weil man aus unendlichen Möglichkeiten eine zufällige auswählt. Einem Willen liegen Gründe zugrunde. Die Gründe werden nach Zielen hin abgewogen, und dann wird eine Entscheidung getroffen, und da Ziele auf die Zukunft, die es ja (noch) nicht gibt, gezielt sind, Ursachen und Erklärungen aber stets auf die Vergangenheit blicken, ist der Wille weder in Vergangenheit, noch in der Gegenwart, noch in der Zukunft zu finden. Aber er kreiert die Zukunft. Wissenschaft und Philosophie machen nun den Fehler, aus der Unmöglichkeit, den Willen zu erklären, zu schließen, daß es ihn nicht gebe. Der Filmheld auf der Leinwand irrt, wenn er behauptet, es gebe keinen Filmprojektor. Er hat recht, wenn er sagt, es gebe ihn nicht in seiner Welt - und seine Welt müsse deshalb eine Erscheinungswelt sein, Ergebnis einer Interpretation, vorgenommen von einem Wesen außerhalb dieser. Und dieses Wesen müsse die eigene Seele sein.

Was ich sagen kann, ist dies: Der Wille, der immer frei ist (, sonst ist es kein Wille), ist nicht von dieser Welt, und trotzdem gibt es ihn. Unsere Denkmethoden machen uns blind für die Wahrnehmung und Ausübung des Willens. Es ist unsere "Klugscheißerei" - so formulierte es der Cowboy - die unsere Wahrnehmung der Fähigkeit zur Willensfreiheit verhindert. Widerstehen wir der Schöpferkraft unserer Seele nicht (mit unserer Klugscheißerei), kann sich die willensgesteuerte Kreativität entfalten.

Der Regisseur Adam Kersher hat die Botschaft des Mittlers aus dem Jenseits (des Engels, der als Cowboy auftritt) "Eines Mannes Einstellung hat einiges damit zu tun, wie sein Leben sein wird" verstanden und hat seine Vergangenheit im Nachhinein verändert. Scheinbar unvermittelt hat er eine andere Biographie. Betty und Rita sind der Aufforderung des Cowboys, endlich aufzuwachen, nicht gefolgt. Ergo bleiben sie dem Schicksal verhaftet, das seinen karmischen Lauf nimmt: Die Auftraggeberin eines Mordes stirbt am Ende durch die eigene Hand. Für sie trifft zu, was der Cowboy Kersher sagte: "...müssen Sie ein Mensch sein, dem nichts an einem schönen Leben liegt..."

Nachdem Kersher (= David Lynch?)seine Einstellung geändert hatte, verschwand seine Biographie als vollständig (an der Mafia) Gescheiterter im Nichts (des blauen Würfels?) und seine Seele kreierte eine neue "Realität", seine Verlobung mit Camilla/Rita als erfolgreicher Regisseur.

20.6.06- Mein Menschenbild

Zur Grundlage der Darstellung meines Menschenbildes möchte ich meine Essenz aus einer Diskussion mit einem Physiker (Chris) über einen im Leerraum rotierenden Metallbrocken nehmen. Der Brocken ist weit genug vom Menschen weg (räumlich und existentiell), sodaß die Herstellung einer Verbindung beider so ziemlich das gesamte Universum erfaßt.

> ... daß die Relativitätstheorie nicht erklären kann, warum man zwischen nichtrotiernenden Systemen (Inertialsystemen) und rotierenden Systemen unterscheiden kann; also, ob die Ursache der Zentrifugalkräfte der leere Raum oder die umgebenden Massen im Universum sind.

Hallo Chris,
vielen Dank für deine Mühe! Ich glaube, ich habe jetzt einigermaßen verstanden.
Was wäre, wenn die Physik sich nun in dieser noch unentschiedenen Frage erklären müßte? Würde dann nicht u,.U. das gesamte Physikmodell zusammenbrechen, weil dann klarwürde, daß Raum, Zeit, Materie und Masse - eigentlich das gesamte Physikmodell - ein Modell des Geistes ist und nicht umgekehrt, daß der Geist nur als Nervenfunktion existiere und seine Basis die sog. reale physikalische Welt sei?
Ist die Ursache der Unentschiedenheit der Physik in dieser Frage nichts als die Angst der Physiker vor dem Eingeständnis, Komplizen (und Opfer) eines Riesenbetruges zu sein? Wenn sich nämlich herausstellt, daß die physikalische Welt nicht Fundament des "Geistes", sondern bloß eine von unendlich vielen möglichen Interpretationen ist, die eine Seele in einem Akt des rein geistigen Handelns vollzieht, dann sind echter Kreativität keine Grenzen mehr gesetzt, was keinem Despoten gefallen kann. Wir Menschen würden dann nicht länger in entzauberter Welt leben, in der nur noch ein einziger Zauber wirksam wäre, der nicht als solcher erkennbar wäre, sondern würden in vielen subjektiven Welten leben - so vielen wie es bewußte Seelen gibt. Bewußte Seelen würden sich als das erkennen, was sie wirklich sind: potentielle ewige Götter eigener Welten und nicht, wie die Wissenschaft lügt: unbedeutende, sterbliche Staubkörner in EINEM materiellen Universum.
dein jo

Was ich oben noch als Frage formulierte, soll hier als Antwort vorausgesetzt sein: In meinem Welt- und Menschenmodell ist das Weltmodell der Naturwissenschaft zusammengebrochen. Die Materie ist erkannt als das, was sie ist: als Bild, das sich lebendige Seelen gemacht haben; und die Geistseele hat ihre volle Herrschaft zurückerobert. Der entzaubernde Zauber der Naturwissenschaft ist gebannt; die befreite Seele kreiert eine ihr angemessene materielle Realität. Meine Wissenschaft ist realer, als die der Naturwissenschaft. Bei der Nat.-Wiss. leugnet die Seele ihre eigene Existenz; sie ist zur systematischen Lüge verdammt; sie ist ins Reich der Finsternis gefallen und dem Tode überantwortet. In meinem Welt- und Selbstmodell ist mehr Wahrheit zu Selbst und Welt entfaltet, als in diesem toten Gerinnsel des Modells der Naturwissenschaften. In meinem Modell weiß die Seele um ihre Existenz, und sie benutzt dieses Wissen zu Kreation einer Erscheinungswelt, in der ihre Kreativität nicht vernichtet, sondern optimiert wird.

In allen Kulturen, die um ihre magischen Fundamente wissen, ist bekannt, daß nichts in meine Seele hineinkann, wenn ich es nicht freiwillig hineinlasse. In der entzauberten Welt der Nat.-Wiss. ist bekannt, daß ich JEDE nat.-wiss. Beeinflussung, die nat.-wiss. Kriterien genügt und als bewiesen gilt, in meine Seele hineinzulassen verpflichtet bin, wenn ich nicht als Ignorant verhöhnt werden möchte. Was bewiesen ist, MUSS ich akzeptieren, fordert die Nat.-Wiss.! Ich akzeptiere als Beweis ausschließlich mich selbst. Alles andere, auch die Welt- und Selbstmodelle meiner Artgenossen, sind in der Regel Illusionen. Ich habe nur wenige Bundesgenossen. Nur wenige sind wie ich in der Lage, von Universum zu Universum zu reisen: Weltenwanderer zu sein.

MIR kann der geistlose Geist der Nat.-Wiss. nichts beweisen, denn ich weiß um die Hohlheit des Beweises. ICH lasse nur noch hinein, was mir schmeckt und was mir gut tut. Ich lasse keine Lüge mehr Schaden anrichten in meiner Seele. Ich lasse mich nicht vergiften.

Ich weiß, daß die materielle Welt um meinen Leib herum einschließlich meines Leibes meine - also meiner Seele - Interpretation ist. Meine multidimensionale Seele stelle ich mir als Kugel vor, deren Oberfläche dreidimensional ist und die materielle Welt enthält. Die Zeit folgt den Bahnen meines Denkens: Was ich im Denken verknüpfe, ist real verknüpft; meine geistigen Prozesse, in denen auch die Zeit verläuft, sind dort, wo ich bewußt bin, zu geschlossenen Netzwerken verknüpft, die nach außen hin zeitlos ewig sind. Die lineare physikalische Zeit gibt es nur als Fiktion auf der Kugeloberfläche; sie bedeutet nichts anderes, als eine fiktive kausale Herkunft aller Erscheinungen in der Gegenwart. Jeder kreative Gedanke verändert diese fiktive Vergangenheit. Wenn ein Politiker in seiner Wahlkampfrede vom "Innovation und neuer Kreativität" schwadroniert, ist damit eine neue Methode der Kreativitätsvernichtung gemeint. Alle Politiker lügen immer, weil die Wirtschaftsbosse es von ihnen fordern. Man lasse sich von den Falschsprechern nicht hinters Licht in die Dunkelheit führen. Wenn ich deren Geschwätz lese oder höre, geht alles - als Lüge enttarnt - durch die Vordertür rein und durch die Hintertür wieder raus. Mein Interpretationapparat, den ich mir in mühevoller Kleinarbeit zugelegt habe, ist in der Lage, jede Lüge sofort zu durchschauen und unschädlich zu machen.

Womit wir es in Politik und Wirtschaft zu tun haben, ist die von Ernst Jünger deutlich beschriebene Heraufkunft der Titanen, jener seelenlosen Maschinen- oder Schattenmenschen, die nur nachdenken können, was Andere vorgedacht haben. Diese Titanen, die von einer nur sehr kleinen Schar Eingeweihter geführt werden, vertreten das Prinzip der Finsternis, der Unfreiheit, des Zwanges, der Todes. Nur die Eingeweihten selbst wissen die Wahrheit und mißbrauchen sie zur systematischen Lüge. Ihre Lehre ist allesvernichtend. Denn sie leugnet alles, was existiert (Leben, Bewußtsein, Freiheit, Sinn) und erklärt den Schatten, das Trugbild, den Unsinn, zur Realität. Sie sind Schwarzmagier, denn sie verleugnen sich selbst. Sie sind Falschsprecher. Ihren Mündern entströmt ein permanenter Fluß des Unrates, der die Zeitungen füllt und im Fernsehen plattgetreten wird.

Sie sind die ausgemachten Feindes der weißen Magie - der Brüder des Lichtes. Sie wollen sie zum Kampfe verführen, auf daß sich die Seelen der Lichten verfinstern. Doch wir müssen das Schlachtfeld selbst bestimmen und dürfen es uns nicht aufdrängen lassen. Unser Schlachtfeld ist nicht die Lüge und die Bombe, sondern die Wahrheit und bewußte Kultur unserer Seelen. Sie bilden eine tote materielle Welt; wir bilden UNS! Objekt gegen Subjekt! Bildung ist Genuß und bringt Besitz; Besitz ohne Bildung bringt Verdruß!

Wir haben es mit vier Großlügen zu tun. Die erste ist die naturwissenschaftliche Lüge, die ich oben und in anderen Artikeln erklärt habe. Die zweite Großlüge ist der Zins in den Wirtschaftstheorien. Der Zins macht alles kaputt. Ohne Abschaffung des Zinses gibt es keine Hoffnung. Die dritte Lüge ist die philosophische Lüge. Alle Philosophien, die sich der Naturwissenschaft unterordnen - also alle modernen Philosophien - sind falsch und führen ins Nichts. Sie leugnen Willensfreiheit und Bewußtsein, und damit den Sinn eines JEDEN Begriffs*. Die Sprache verliert ihre Fähigkeit, zu informieren, Kommunikation zu ermöglichen. Die vierte Großlüge sind die offiziellen Religionssysteme, also das Geschwätz der Priester aller Großreligionen.

Nun, diese vollkommen verlogene Welt ist Außenansicht meiner wahrhaftigen Seele. Wie paßt beides zusammen? - Ganz einfach. Lüge und Materie sind eins. Die Dualität Geist - Materie ist identisch mit der Dualität Wahrheit und Lüge. Als der Geist sich ein Gegenüber schuf, mußte der dem Gegenüber andere Gesetze geben, als die, nach denen er selbst funktioniert. So bildete er seine Einheit als Vielheit, seine Ewigkeit als Vergänglichkeit, seinen freien Willen als Notwendigkeit + Zufall ab.

Die Lüge ist Anschauung, und sie existiert nur, wenn ich das Bild für die Realität halte. Wer sich von Gott ein Bild macht, sieht den Teufel. Lese ich BILD, zeigt mir der Satan seine häßliche Fratze. So einfach ist das. Mit einem Wisch sind alle großen und kleinen Lügen zum Schatten geworden und vom Tisch gefegt. Das glasklare Erkennen der Lüge läßt mich die Wahrheit ebenso glasklar sehen.

Was ist der Preis der Unsterblichkeit? Die Antwort ist klar: Unsterblich ist der, der sich mit seiner ewigen Seele und nicht mit dem Leib identifiziert, und wer diese Identifikation geschafft hat, erkennt klar, daß er als Unsterblicher gezwungen ist, sein ewiges Leben in einer Welt der Lüge verbringen zu müssen. Er muß ständig auf der Hut sein, nichts von der Welt in seine Seele hineinzulassen; er darf keinen Verrat zulassen. Er muß exakt das tun, was er für richtig hält. Er muß seine Subjektivität, also seine persönliche Philosophie, seine Überzeugungen, voll leben. Die Moral, die selbsterschaffenen Tugenden, sind das Lebenselixier. Wir dürfen das Gift des Materialismus nicht speichern. Wir müssen es entweder abwehren oder durchlässig für es werden.

(24.+25.6.) Was nun folgt, ist meines Wissens nirgends außer in meiner HP zu finden, nämlich eine Ausführung über die Macht der Philosophie**. Eine wahre Philosophie, also ein Glaube, kann Berge versetzen. Steht schon in der Bibel, aber wie macht sie/er das? Ein Leser machte mich vor ein paar Tagen mit einer Kurzgeschichte Jorge Louis Borges bekannt. Daraufhin fand ich bei Wiki http://de.wikipedia.org/wiki/Tlön,_Uqbar,_Orbis_Tertius . Ein literarischer Versuch einer Antwort:

"... einer massiven Verschwörung von Intellektuellen, sich eine Welt namens "Tlön" auszudenken. Dabei verändert sich auch die Erde: im Fortgang der Geschichte begegnen dem Erzähler immer mehr Artefakte aus Tlön und Orbis Tertius, am Ende wird die Erde zu Tlön. ..."

So wie hier beschrieben funktioniert es nicht, zumindest nicht ganz. Trotzdem kann auf dem Wege einer neuen Philosophie die Welt völlig verändert werden, völlig!, einschließlich der sog. Naturgesetze. Alles, was Menschen, tun, denken und erleben, ist gekoppelt an Wahrnehmung. Das Wort Wahrnehmung ist der Schlüssel. Etwas wird wahrgenommen. Unser aktives Nehmen macht etwas wahr. Zuerst eine intellektuelle Aktion, dann folgt die Materialisation. Zuerst hat ein Architekt eine Philosophie. Dieser Philosophie entspringen Ideen. Und diese Ideen setzt er in Baupläne um, und wenn ein Geldgeber an diesen Bauplan glaubt - wenn er ihm gefällt - wird der Plan materialisiert. Eine Baufirma wird beauftragt, das Haus zu bauen.

Ähnlich verhielt es sich mit Hitler und Lenin - nur um mal ein paar Beispiele aus der Politik zu nehmen. Hitler und Lenin hatten gewisse Philosophien: Hitler war u.a. inspiriert von Nietzsche, aber auch von Alfred Rosenbergs "Der Mythus des 20. Jahrhunderts" - einem Buch, das bis heute verboten ist; Lenin war inspiriert von Karl Marx' "Das Kapital". Beide haben natürlich unglaublich diletiert. Wie sie die Quellen verstanden haben, hat nicht unbedingt viel mit dem zu tun, was die Autoren geschrieben haben. Mit anderen Worten. Hitler und Lenin haben am Leitfaden existierender philosophischer Werke eigene Philosophien entwickelt. Diese Philosophien haben Denken, Wahrnehmen und Handeln dieser Herren bestimmt. Die Folgen sind bekannt. Die Feinde der Achsenmächte, die Alliierten, hatten ihre eigene Philosopohie. Diese hieß Demokratie ohne Volksherrschaft, aber mit Kapitalismus, also dem, was Marx bekämpfte.

Die gegenwärtige Welt-Leitphilosophie ist der materialistische Monismus, dessen Kind der Neoliberalismus ist. Je mehr Menschen dran glauben, desto mehr müssen dran glauben und werden arbeitslos! Und desto reicher werden die Reichen und ärmer die Armen und kaputter die Umwelt und die Seele des Menschen. Ich weiß nicht, was ihr Leser wahrnehmt, aber ich nehme wahr, daß die Wahrnehmung vieler Mitmenschen vom Materialismus verdorben ist. Ideen und Willensfreiheit sterben aus. Deshalb habe ich meine altermative Philosophie ins Netz gestellt, und wenn meine HP so viele Leser in Deutschland hätte wie BILD trotz Bildblog, würde es nicht ausbleiben, daß sich die mit ihr verbundenen Ideen von Willensfreiheit, Ewigem Leben und Magie großflächig realisieren würden. Ein Jeder lebt in der Welt, an die er glaubt. Das ist Gottes Gerechtigkeit.

* Wenn zB eine Tasse auf einem Tisch steht, sind Tisch und Tasse ausschließlich für bewußte Wesen existierende Gegenstände. In einer unbewußten Natur gibt es keine Unterscheidung zwischen Tisch und Tasse, Fußboden, Haus, Erde, Universum. Da die moderen Philosophen Bewußtsein leugnen, leugnen sie alles. Der monistische Materialismus ist eine unerkannte Nichts-Philosophie: Es gibt nichts!

** Während meines Philosophiestudiums zwischen 1997 und 2003 erlebte ich mehrfach, daß Philosophiedozenten über die Ohnmacht der Philosophie lamentierten: "In sämtlichen Sachverständigen-, Ethik- und sonstigen Expertengremien, die die Politik beraten sollen, würden Naturwissenschaftler befragt, aber nie Philosophen!" Als Beispiele wurden die Debatten um die ethische Vertretbarkeit des Therapeutischen Klonens, um Abtreibung, Genmanipulation bei der Lebensmittelherstellung genannt. Mein Einwand, die Tatsache, daß sich gegenwärtig die Autoritätshörigkeit der Bevölkerung ausschließlich auf die Naturwissenschaft beschränke und daß der Philosophie Verachtung entgegengebracht werde, sei philosophisch motiviert, und damit bleibe die Autorität der Philosophie unangetastet, ja mehr noch: die Herrschaft der Philosophie sei durch ihre Unbewußtwerdung bei der Bevölkerung nur noch größer geworden, wurde geflissentlich überhört.

28.6.06: Vorlesung über die Schule für Lebenskunst an der Universität Freiburg/Münster in 2006

Dem Text einer etwas älteren Version der Startseite wurden Zitate Senecas angefügt. Leider läßt sich dieser Link nicht öffnen, aber er findet sich bei Google, wenn man "Schule für Lebenskunst" und "Rotzetter" eingibt.

www.unifr.ch/ethics/PDF/Rotzetter/ Arbeitsblatt%20Lebenskunst.doc

1185
Vorlesung Freiburg/Münster 2006

Lebenskunst

Schule für Lebenskunst = Philosophia Perennis
http://www.hanjoheyer.de/

Dipl.-Ing. Hans-Joachim Heyer


Philosoph - Autor – Lebenshelfer, Berater für Sucher nach dem sinnvolllen Leben
Befindest du dich auf der Suche nach dem Sinn deines Lebens? Das Leben ist zur Routine erstarrt und du sagst dir: "Das kann doch nicht alles gewesen sein! Da muß doch noch etwas kommen, aber was? Wozu all diese Mühen?" - Hier kannst du Antworten finden!

Wie kann ich die Grenzen meines Bewußtseins erweitern? Kann die Seele wachsen? Wenn ja: Was bedeutet das und wie erreiche ich dieses Ziel? Wie kann ich aufwachen aus dem "Schlaf meiner Seele"?
Wie können Vernunft, Wissen und Glaube; wie können Philosophie, Religion und Wissenschaft unter einen Hut gebracht werden?
Was ist für mein Leben wirklich wesentlich? Was ist wichtig? Worauf kommt es an? Soll ich meinen Lebenstraum verwirklichen oder soll ich mir solche Flausen aus dem Kopf schlagen?
Wie erhält man sich persönliche Freiheit, bzw. erobert sich Freiheit angesichts der Einspannung in Beruf, Familie und wirtschaftlichen Zwängen?
Gibt es einen Gottesbeweis oder zumindest eine plausible Erklärung für oder gegen die Existenz Gottes?
Was hat es mit dem Rätsel des Kosmos auf sich? Gibt es Entsprechungen zwischen dem Makrokosmos und dem Mikrokosmos - dem materiellen Universum und der Seele des Menschen?
Gibt es Beweise für die Existenz der Seele und für das Ewige Leben der Seele? Gibt es eine Wiedergeburt der Seele in verschiedenen Körpern? Wie kann ich Kontakt zu meiner Seele aufnehmen?
Was bedeuten meine Träume, was meine Alltagserlebnisse und die sogenannten Zufälligkeiten und Schläge meines Schicksals? Wie kann ich die großen und kleinen Probleme meines Lebens meistern? Hier findest du Ratschläge bei Beziehungsproblemen wie Eifersucht, Entfremdung von Ehepartnern, Gefährdungen von Freundschaften usw.
Kurz: WAS IST DIE WAHRHEIT?
Falls du individuelle Antworten auf Fragen dieser Art suchst, abonniere die SCHULE FÜR LEBENSKUNST! Diese Schule ist ein Dienstleister, den du per E-Brief bestellen kannst. Hier findest du eine persönliche Beratung für alle Lebensfragen (als Erweiterung zu den unpersönlichen Beiträgen innerhalb dieser Web-Seite, die leider nicht geeignet sind, den Leser auf seine individuellen „blinden Flecken” seines Denkens – Geistes – aufmerksam zu machen). Nur im persönlichen Treffen und Briefwechsel (per E-Brief) kannst du es lernen, die „graue Theorie” in lebendige Seelensubstanz umzuwandeln.

Seneca

1 Leben, mein Bruder Gallio, wollen alle im Glück, doch um zu erkennen, was das Leben glücklich macht, dafür sind sie blind. Und es ist derart schwierig, ein glückliches Leben zu erlangen, daß jedermann sich von diesem Ziel desto weiter entfernt, je leidenschaftlicher er es verfolgt - wenn er den falschen Weg eingeschlagen hat. Sobald ihn dieser in die entgegengesetzte Richtung führt, ist gerade seine Hast die Ursache dafür, daß der Abstand immer größer wird.

Daher müssen wir uns zunächst darüber klar werden, was überhaupt unser Ziel ist, und uns dann Gedanken machen, wie wir am raschesten dorthin gelangen können. Sind wir erst einmal auf dem rechten Weg, werden wir merken, wieviel davon täglich zu schaffen ist und um wieviel wir dem nähergekommen sind, dem uns ein natürliches Verlangen entgegentreibt.

Solange wir aber in alle Richtungen schweifen und keinem Führer folgen, sondern dem Geflüster und verworrenen Geschrei von Leuten, die uns da- und dorthin rufen, verrinnt unser Leben, kurz wie es ist, auf Irrwegen, selbst wenn wir uns Tag und Nacht um die rechte innere Einstellung bemühen.

Demnach muß eine Entscheidung darüber fallen, wohin wir eilen und auf welchem Weg, und zwar nicht ohne irgendeinen Ortskundigen, der das, was wir vor uns haben, gründlich erforscht hat.

L. Annaeus Seneca, DAS GLÜCKLICHE LEBEN, in: ders. Die kleinen Dialoge. Band II (Hg: G. Fink), München 1992, 7ff

28.6.06- Aus meinem Diskussionsforum:

Eigentlich hatte ich Kritik an dieser Aussage erwartet:

"In die Politik gehen? Dazu muß man erst mal wissen, wo Politik stattfindet. Nicht in der sog. Regierung. Dort sitzen tumbe Marionetten der internationalen Konzerne. Die wahre Politik findet in geheimen Zirkeln von Vertretern der 500 mächtigsten Konzerne statt, und dieser Zirkel wird geführt von einem Dutzend Bonzen, die ihm vorstehen und die Meinungsführerschaft innehaben. Es kommt auf die Philosophie dieses Dutzends an.

Selbstverständlich bin ich nicht eingetragenes Mitglied dieses erlauchten Clubs. ABER: Ich habe ihre Leit-Philosophie durchschaut und bin derzeit der Einzige, der ihnen plausibel machen kann, daß ihre Philosophie falsch ist. Diese Herren der Welt haben resigniert. Sie haben das vor 350 Jahren gestartete Projekt der Aufklärung aufgegeben. Mir wurde vor ca 25 Jahren klar, daß eine weltweite Verdummungskampagne durchgeführt wird."

Ich erwartete die Frage, wie ich auf die Idee komme, der Einzige zu sein.

Hier die Antwort:
Einmal messe ich meine Philosophie mit der Philosophie eines einzigen anderen Menschen, nämlich dem, der die Meinungsführerschaft jenes Zirkels ausübt, der die Leitphilosophie der "oberen 500 Konzerne" bestimmt. Ich kämpfe nicht gegen irgendwelche Massen oder Institutionen, sondern "diskutiere" mit genau diesem einen unbekannten Meinungsführer, dessen Philosophie ich an den Erscheinungen der Welt, wie ich sie erlebe, errate.
Ich fragte mich, wie muß eine Philosophie beschaffen sein, die es für richtig erachtet, die Nationen samt deren ethisch bestimmten Politik abzuschaffen und die Macht der Konzerne zu etablieren? Diese Konzernherrschaftsphilosophie ist - so sehe ich es - monistisch materialistisch. Sie leugnet alles Menschliche wie Leben, Liebe, Freiheit, Wille, Moral, Tugend, Ehre usw usw.. Sie setzt einen toten Mechanismus durch, eine tote reduktionistische Rationalität. Und das Wichtigste: Die Herren, die das durchsetzen, haben all jene Qualitäten, die sie leugnen, und genau deshalb sind sie definitionsgemäß BÖSE. Und was böse ist, ist zum Scheitern verurteilt. Das scheinen sie jedoch nicht zu wissen, denn sonst würden sie es nicht tun. DAS also ist ihr Irrtum.

Und nun zur Beantwortung der Frage, warum nur ich die Rettung bringe: Nun, ich bin kein Objektivist, sondern Subjektivist. Ich lehne objektive Realitätsmodelle ab - ich habe Gründe dafür. Also bleibt nur die Subjektivtät übrig. Für meine subjektive Philosophie bin ich allen verantwortlich und Rechenschaft schuldig. Nur ich kann meine subjektives Sein und dessen objektiv scheinende materielle Welt retten.

1.7.06- Das Böse: Ich möchte mich noch etwas mit jenen beschäftigen, die ich böse nenne, weil sie sich und ihre Weisheit verleugnen und stattdessen jenes lehren, was Weisheit neutralisiert und in Torheit verwandelt.

Lug und Trug, Sklaverei und Ungerechtigkeit, Verbrechen jeder Art, Auflösung von Tugend und Ehre liegen im Wesen des Kapitalismus begründet. Die Macht des Kapitals enthält einen Selbsterhaltungstrieb. Der Kapitalist ist gezwungen, zu tun, was der Gewinnmaximierung dient. Wer jedoch der Gewinnmaximierung verpflichtet ist, kann unmöglich die Probleme der Welt lösen; im Gegenteil: er ist das Problem der Welt. Die Logik der Gewinnmaximierer ist die des Krieges. Ausbeutung und Zerstörung der Natur - auch der Natur des Menschen - ist den Gewinnmaximierern Pflicht und Zwang. Sie können nicht anders, als eine Welt des Mangels zu kreieren. Unbegrenzte Ressourcen wie zB Nutzung der Wind- und Sonnenenergie sind ihnen ein Dorn im Auge. Sie müssen alles tun, daß diese Ressourcen nicht genutzt werden oder daß sie ihrer einschränkenden Hand ausgeliefert werden. Die Gewinnmaximierer müssen alles tun, was Hunger, Krankheit, Tod und Leid fördert, denn an allem läßt sich Geld verdienen. Weil das so ist, sind sie böse, und ihnen muß das Handwerk gelegt werden.

Ich würde diese vernichtende Kritik nicht veröffentlichen, wenn ich nicht die rettende Idee hätte. Es gibt einen guten Kapitalismus, den der Gewinnoptimierung, wobei die Definition des Optimums kein Bestandteil einer Wirtschaftstheorie sein darf. Gewinnoptimierung bedeutet, so viel Gewinn anzustreben, daß man seine Ziele, die im außerwirtschaftlichen Bereich, im Menschenlichen, liegen, erreicht werden können. Geld verdienen, um sich und seinen Mitarbeitern ein gutes Leben zu ermöglichen. Zum guten Leben gehört eine saubere Umwelt und nicht das Leben auf Kosten der Umwelt aus Tier, Pflanze und Mensch. Wir können unmöglich glücklich sein, wenn uns das Leiden der Tiere gleichgültig ist. Wir können unmöglich glücklich sein, wenn wir kein Herz für die uns erhaltende Pflanze haben und den Mitmenschen rücksichtslos ausbeuten. Dies ist ein ungeschriebenes unhintergehbares Gesetz. Dieses Gesetz ist unbrechbar, weil es geistig ist.

Gewinnoptimierung ist nur möglich, wenn es eine Machtinstanz außerhalb der Wirtschaft gibt, die die Wirtschaft steuert. Diese Machtinstanz ist die Politik. Allerdings eine völlig andere Politik als die derzeitige. Kein Politiker darf Mitarbeiter irgendeiner Firma sein, darf Mitglied eines Aufsichtsrats sein, darf von keiner Firma Gehalt beziehen. Kein Wirtschaftsheini darf sich in die Politik einmischen. Politik wird aus Steuergeldern finanziert. Spenden gehören verboten. Wer die Politik sponsern will, kann ja freiwillig mehr Steuern zahlen.

Um die Macht zurück in die Hände der Politik zu geben, ist es unerläßlich, daß die Steuern für die Konzerne wesentlich erhöht werden, und zwar weltweit. Es darf keine Schlupflöcher für Steuerflüchtlinge geben. Es wäre für eine unbestechliche Politik ein Leichtes, Gesetze gegen Steuerhinterziehung zu erlassen und durchzusetzen.

Nach meinem Konzept wird der unerbittliche Wettstreit der Konzerne gemildert. Große Konzerne und Firmen müssen mehr Steuern zahlen, als kleine. Wenn sie wachsen, wächst ihre Belastung, was die Existenz Kleinen erleichtert. Das, meine Herren, schafft Arbeitsplätze, und nicht euer dummdreister Un-Sinn, den eure sogenannten "Experten" derzeit ungestraft in den Massenmedien zu verzapfen wagt, ohne vor Scham im Boden zu versinken.

1.7.06: Tour de France- Alle Topfavoriten sind wegen begründeten Dopingverdachts draußen. Schade - und trotzdem gut so. Ich war selber zwischen 1977 und 1988 fanatischer Radrennfahrer und mit einer Ausnahme stets ungedopt. Kurz vor der Saarlandrundfahrt, ich glaube 1982, war ich stark erkältet und schluckte einen Teelöffel Hustensaft, der, wie ich erst später merkte, Ephedrin enthielt. Und weil das Haltbarkeitsdatum abgelaufen war und der Saft so gut schmeckte, trank ich dann auch gleich den Rest der halbvollen Flasche, ungefähr 100 ml. Ergebnis: Ich fuhr trotz Erkältung so gut wie nie und hatte das Rennen beinahe gewonnen.

Während der vielen Trainingslager im Winter schaffte ich es regelmäßig, Spitzenamateure und sogar Profis abzuhängen, aber in den Rennen nach den Trainingslagern hatte ich dann nie den Hauch einer Chance gegen sie. Mir war das immer ein Rätsel. Erst viel später erhielt ich die Erklärung, als mir jemand sagte, daß ich es im Rennen mit "fahrenden Apotheken" zu tun habe.

Ich weiß, was es bedeutet, 200 km mit über 45 kmh zu fahren. In Alleinfahrt ist sowas ohne Doping gar nicht möglich, und in einer Gruppe höchstens zweimal wöchentlich. Nach einer schweren Etappe brauchte ich immer drei bis vier Tage Erholung. Aufgrund der Tatsache, daß bei der Tour täglich solche Strecken mit unglaublicher Geschwindigkeit gefahren werden, ist völlig klar, daß das kein einziger Fahrer ohne Doping schaffen kann. Alle sind gedopt.

Die Tour de France müßte für ungedopte Rennfahrer ausgelegt werden: Tägliche Etappen sollten höchstens 200 km betragen, nach längeren Etappen oder schweren Bergetappen sollte ein Ruhetag vorgesehen werden, wenn man nicht möchte, daß die Etappen insgesamt wesentlich langsamer gefahren werden. Die Dopingkontrollen sollten verschärft werden, auch im Training.

2.7.06: Jean Ziegler

Jean Ziegler, UNO-Berichterstatter für Ernährung, schreibt in seinem neuen Buch "Das Imperium der Schande":

http://www.amazon.de/gp/product/3570008789/302-5274316-3975215?v=glance&n=299956

Die Beseitigung von Hunger und Elend als moralischer Imperativ unserer Zeit. Das aufrüttelnde Plädoyer des engagierten Globalisierungskritikers. Zu den unveräußerlichen Menschenrechten gehört seit der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung neben Leben und Freiheit auch das »Bestreben nach Glückseligkeit«. Seither haben industrielle, technologische und wissenschaftliche Revolutionen eine unglaubliche Steigerung der Produktivkräfte ermöglicht. Nie war die Menschheit reicher. Gleichzeitig jedoch ist ein rapide um sich greifender Prozess der Refeudalisierung im Gange. Die multinationalen Konzerne dehnen ihre Macht über den Planeten aus und fahren astronomische Gewinne ein. Eine neue Klasse von Feudalherrschern, von Kosmokraten, ist entstanden. Der Handlungsspielraum der UNO und der einzelnen Staaten schrumpft. Und nie waren Elend und Hunger größer. 100.000 Menschen sterben heute täglich an Hungersnöten und Seuchen, die durchaus vermeidbar wären. In den Ländern der Dritten Welt rackern sich die Menschen buchstäblich zu Tode, um die Schuldenberge abzutragen, die von skrupellosen, korrupten Diktatoren und Generälen angehäuft wurden. Jean Ziegler, Sonderberichterstatter der UNO, deckt Hintergründe auf, benennt die Verantwortlichen und zeigt, wie man den Teufelskreis von Verschuldung und Hunger durchbrechen kann. Das lähmende Gefühl der Schande, das wir alle empfinden angesichts von Armut und Hunger, kann umschlagen und zu einer Macht der Veränderung werden. Jean Ziegler hält es mit Sartre, bei dem es heißt: »Um die Menschen zu lieben, muss man sehr stark das hassen, was sie unterdrückt.«

Jean Ziegler fordert das Menschenrecht auf Glück ein und hält der globalisierten Welt den Spiegel vor. Er zeigt auf, wie das Gefühl der Schande angesichts von Hunger und Armut auf der Welt umschlagen und zu einer Macht der Veränderung werden kann.

Weitere Links: http://www.3sat.de/3sat.php?http://www.3sat.de/specials/70960/
http://www.korso.at/korso/wirtschaft/ziegler.htm

Als ich gestern Abend kurz bei den fernsehschauenden Eltern vorbeisah, fragte Frank Elstner gerade Jean Ziegler, soweit ich erinnere, etwa dies: "Was können wir (gegen diese Schande) tun? Der einzelne Mensch fühlt sich angesichts dieser menschengemachten Katastrophen doch hilflos. Er weiß nicht, was er zur Verbesserung der Lebensverhältnisse der Armen beitragen kann. Also tut er nichts."

Ziegler verstand die Frage leider falsch. Unter "Was können wir tun?" verstand er immer: Was kann die Bundesregierung tun? Und die kann natürlich im Prinzip eine Menge tun, aber da sie ja ihre Macht an die Konzerne verschenkt hat, (indem sie ihnen die Steuern gesenkt hat und zur Marionette der Megakonzerne geworden ist,) tut sie natürlich gar nichts im Sinne der Menschenrechte, im Gegenteil: Sie tut alles, um das Problem zu verschärfen, denn Kapitalismus ist ohne Begrenzung der Ressourcen, ohne Krieg, Hunger und Elend gar nicht möglich - siehe oben, wo ich explizit über das Böse schreibe.

An dieser Stelle möchte ich versuchen, Frank Elstners Frage zu beantworten. Was kann der Kleine Mann tun? Nun, erst mal muß er dafür sorgen, daß er kein Kleiner Mann mehr ist. Er sollte sich die Philosophie aus dem Kopf schlagen, die besagt, er sei ein unbedeutendes Staubkorn in einem völlig sinnlosen, toten Universum, das ohnehin vergehen wird, egal wie gut oder böse er oder jeder beliebig andere ist, und Fegefeuer und Hölle (und erst recht einen Himmel) gebe es auch nicht, also sei eine Strafe für unmoralisches Handeln nicht zu erwarten.

Er sollte begreifen, daß er Betrügern auf den Leim gegangen ist. Die meisten Menschen befinden sich ja in der Situation, beruflich in Zwänge eingebunden zu sein, denen er nicht entrinnen kann, ohne seinen eigenen materiellen Wohlstand zu gefährden. Da sitzt ein armer hoher EU-Bürokrat an seinem Schreibtisch und überlegt, was mit den riesigen Mengen EU-Tomaten geschehen soll, die eine von Brüssel hochsubventionierte Industrie in Spanien jährlich ausstößt - Tomaten, die wie Tomaten aussehen, aber aber ansonsten keine Ähnlichkeit mit richtigen Tomaten, die Geschmack haben und viele Vitamine beinhalten, aufweisen. Was also tun mit diesen teuer hergestellten roten, nahezu nichtfaulenden Wasserbällen? Richtig! Man kann sie brauchen, um den Anbau echter Tomaten in Afrika zu zerstören. Ist die Produktion dort erst mal auf Null reduziert, kann man dort die EG-Wasserbälle teuer verkaufen. Also packt man auf die Subvention noch mal ein paar Millionen Euro drauf und verschifft die Wasserbälle nach Afrika und verkauft sie dort auf den Märkten zum Spottpreis. Die einheimischen Bauern gehen pleite und verhungern. Das Ganze trägt zur Schuldenvergrößerung Afrikas bei, und da wir alle wissen, daß der Kapitalismus ein Nullsummenspiel ist und jedem Gewinn eine Schuld gegenübersteht, wissen wir auch, daß wir durch diesen Handel nur reicher werden können. Die Schulden des Bauern tauchen irgendwo anders als Gewinn auf. Das steht fest. Der arme EU-Bürokrat weiß, was von ihm verlangt wird und tut es. Der Gewinner soll sich in der EU aufhalten. Dafür wird er bezahlt. Sein persönliches schlechtes Gewissen - nun das ist Privatsache. Würde er sich weigern, die von ihm verlangte Arbeit zu tun, würde er seinen Job verlieren und ein Anderer würde die Arbeit tun. ER hätte alles verloren, aber nichts gewonnen. Und vom guten Gewissen kann er sich nichts kaufen. Die Welt ist schlecht, weil der Mensch austauschbar ist. Austauschbare Menschen sind wie unbedeutende Staubkörner im sinnlosen Universum.

Nun, unser armer EU-Beamter kann nichts Gutes tun, solange er den Hebel falsch ansetzt. Man muß den Hebel ganz oben ansetzen. Aristoteles sagte einmal, man zeige ihm einen Punkt außerhalb der Welt, an den er den Hebel ansetzen könnte, und er würde die ganze Welt aus den Angeln heben. Wo sich dieser Archimedische Punkt befindet, habe ich in dieser HP mehrfach angegeben, auch in "Herren der Welt". Es ist die ortlose Seele des Menschen. Vom Stand-Punkt der Seele aus ist der Mensch (als Seele) ein Gott, der (als Leib) seine Göttlichkeit vergessen hat. Der selige Mensch, also der Mensch, der sich seiner selbst bewußt ist, weiß, daß die Welt eine Projektion seiner Seele ist, wobei die Projektion von seiner Weisheit, seiner Art und Weise der Interpretation, abhängt. Das Bewußtsein ist der Archimedische Punkt, den einzunehmen ich dem EU-Beamten empfehle. Sobald sich der EU-Beamte der Austauschbarkeit entzieht, indem er seine Einzigartigkeit erkennt, ist er nicht mehr unbedeutend, sondern einflußreich.

Alle Menschen halten sich für bewußt, aber nur die wenigsten sind es wirklich. Keiner der Fahnenschwenker dieser Fußball-WM zB ist bewußt. Im Gegenteil: Er fühlt sich wohl als unbewußter Teil einer extastischen Masse. ER ist glücklich über seine unbewußte Kollektivexistenz, fühlt sich geborgen und bestätigt in einer Massenseele. Der Unbewußte will den stürmischen Rausch! Der Bewußte ist ein klarer, ruhiger See. Der Bewußte ist nicht erregt, er regt sich selbst. Allen Menschen, denen ich meine Nichterregung zeigte, meinten, mich bemitleiden zu müssen, da das Leben an mir vorbeiginge; sie meinten, ich sei eine tote Seele. Denen sie gesagt, sie verwechseln mich mit sich selbst, wie sie sich fühlen würden, wenn sie nichts fühlen würden. Ein Erregter, der nicht erregt wird, verschwindet in der Nichtexistenz. Er ist wie der Schaum auf dem Bier. Sobald das Bier nicht mehr Schaum nachproduziert, verschwindet der Schaum im Nichts. Das ist etwas völlig Anderes, als ein Bewußter, der nicht erregt wird, der jedoch alles selbst erregt. Ich bin sozusagen wie das Bier, das schäumt, aber nicht Schaum ist.

Zurück zum EU-Beamten: Ist er Bier oder Schaum? Aktiv oder passiv? Handelt er im Auftrag Anderer oder als er selbst? Hat er Bewußtsein, handelt er selbst. Er macht sich Gedanken ums Grundsätzliche, erkennt, daß Kapitalismus allein alleszerstörend ist, erkennt, daß der Kapitalismus eine moralische Kontrolle braucht, denn: "Entweder bin ich moralisch oder ich bin nicht!" Der Beamte wird, bewußt geworden, seine Arbeit vorerst weitertun, aber er wird nun selbst aktiv und erklärt jenen, die ihm die Befehle geben, was an ihrem Handeln falsch ist. Er sorgt für die Verbreitung seiner von ihm ausgearbeiteten Alternative. Er sucht Mitstreiter, Verstärker seiner Idee. Und endlich, stark und einflußreich, setzt sich die Alternative durch. Er kann seinen alten Job kündigen oder nach seinem Willen umfunktionieren.

Was also kann der Einzelne tun? Er fördert, was seine Idee fördert. Und da Bewußtsein nie an Institutionen gekoppelt ist, sondern ausschließlich an Personen, muß der Satz heißen: Er fördert die Person, die seine Idee fördert. Es gibt ja nichts Neues unter dem Himmel. Wer bewußt wird, findet ja nicht, daß er der einzige Bewußte ist; er entdeckt, daß es Bewußte schon lange gibt. In dieses Netzwerk muß er sich bloß einklinken und mit seiner Energie verstärken. Jean Ziegler tut genau dies. Das neue Netz soll Welt werden

2.7.06: Brief des Präsidenten der Islamischen Republik Iran, Mahmud Ahmadinedschad, an George W. Bush, Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika

http://www.jungewelt.de/2006/05-13/051.php

http://www.jungewelt.de/2006/05-15/001.php

In http://www.arbeiterfotografie.com/galerie/kein-krieg/hintergrund/index-iran-0017.html wird gezeigt, daß dieser Brief im Westen stark zensiert wurde:

"Iran geht auf die USA zu", lesen wir auf der Titelseite des Kölner Stadt-Anzeiger. Am Morgen des Montag, dem 8.5.2006, war bekannt geworden: Der iranische Präsident Mahmud Ahmadinedschad hat dem US-Präsidenten George W. Bush geschrieben. Das ist der erste Brief eines iranischen an einen US-amerikanischen Präsidenten seit 1979, als es zum Abbruch der diplomatischen Beziehungen zwischen den beiden Staaten kam.

US-Außenministerin Condoleezza Rice weist den Brief des iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad als "nutzlos" zurück.

Und Israel reagiert mit der Bemerkung seines Vize-Premiers Schimon Peres - in dem Wissen, daß Irans Präsident eine entsprechende, gegen Israel gerichtete Aussage nicht getätigt hat - der Präsident des Iran solle sich daran erinnern, daß auch der Iran dem Erdboden gleichgemacht werden könne. Das ist auch eine Form des Dialogs. "The president of Iran should remember that Iran can also be wiped off the map" (Jerusalem Post vom 8.5.2006). "Auch Iran kann vernichtet werden!" (wie tagesschau.de am 9.5.2006 schreibt)

3.7.06- Mein Kommentar: Hier prallen Welten aufeinander: einmal die Welt des kalten Kalküls der ökonomischen Nützlichkeit, also der auf rein auf die Ökonomie reduzierten Interessen - und einmal die Welt der moralisch/religiösen Werte, von denen sich die Führerschaft des Westens derart entfernt hat, daß sie sich eine Relevanz des Briefes für die Politik gar nicht mehr vorstellen kann. Dabei sollte klar sein, daß Politik generell ein moralisches Fach ist, denn Macht gehört in das Reich des umfassenden wertesetzenden Willens und nicht des auf Ökonomie reduzieren Willens der Gewinnmaximierung. Die Politik will die Zukunft des ganzen Menschen gestalten; die Ökonomie nur die Zukunft der Kapitalanhäufung einiger weniger Superreicher. Sie kümmert sich um Utopien, also um die Frage, wie wir künftig leben wollen. Politik ist viel mehr als die lineare Fortschreibung marktwirtschaftlicher Gesetzmäßigkeiten. Was der iranische Präsident will, ist Politik; was Bush will, ist die Weltherrschaft der Megakonzerne. Moral kostet Geld, weil sie der ökonomisch gebotenen Rücksichtslosigkeit gegen Mensch und Natur, also der Gewinnmaximierung, Grenzen setzt. Da die herkömmlichen Märkte gesättigt* sind, erschließt sich die Ökonomie nun das Feld der Moral als neue Einkommensquelle. Die sozialen Netze werden in Kapital umgewandelt. Als weitere Einnahmequelle wurde der Staat entdeckt. Jede Steuerminderung gegenüber der Wirtschaft ist ein Machtgeschenk an die Konzerne. Also werden auch die Staaten verkauft. Und dann ist das Ende der Fahnenstange hoffentlich erreicht. Allerdings: Lebenswert ist die Welt dann nicht mehr.

Wie sieht die politikfreie Welt der ökonomiegesteuerten Zukunft aus? Die Menschen werden in chronische Krankheiten geführt, denn die Krankheit läßt sich glänzend ökonomisch nutzen. Krankheiten sind nützlich. Damit der Mensch chronisch krank wird, muß er der Natur entfremdet werden. Also wird er so dressiert, daß er nicht weiß, daß ein Mensch nur in gesunder Natur gesund sein kann. Wer gesund sein will, darf m.E. nicht mehr zum Arzt gehen, der eh nur noch Unternehmer ist, sondern er sollte sich um die Natur kümmern. Die Natur ist Spiegel der Seele. Wer der Natur hilft, hilft sich selbst. Tierversuche machen uns nicht gesund - im Gegenteil: Wer Tierversuche billigt, macht sich krank. Wer sein Mitgefühl mit Tier und Pflanze entwickelt, macht sich zuerst seelisch, dann körperlich gesund. Immer wenn wir Natur opfern, um finanzielle Gewinne zu machen, verlieren wir Gesundheit.

Die Ökonomie hat ein Interesse, die Familie und das soziale Zusammenleben - jenes Geflecht aus persönlichem Helfen und Geholfenwerden - zu zerstören und zu institutionalisieren. Statt Freunde zu haben, die mich im Krankheitsfall pflegen (und umgekehrt), soll ich die Pflegeversicherungskonzerne finanzierren und dann - im Stich gelassen - zugrundegehen. Das ist der Plan. Nicht mehr der Opa soll seine Lebensweisheit an die Enkel weitergeben, sondern an Hochschulen gedrillte 25-jährige Greenhorns, die über keinerlei eigene Lebenserfahrung verfügen, sollen vorgefertigte lebensferne Techniken lehren.

Wenn der Staat aufgrund der Steuererleichterung der Konzerne kein Geld mehr hat, sind zB die demokratischen Strukturen der Gemeinden gelähmt und der Willkür der reichen Konzerne ausgeliefert. Der Bürger wird zum Konsumenten und in einem zweiten Schritt zum armen rechtlosen Bettler umprogrammiert. Die Maschine soll den zur Maschine gemachten Menschen beerben.

Man betrachte die gegenwärtige Praxis der Einführung einer Zweiklassengesellschaft: Die Reichen zahlen immer weniger, die Armen immer mehr Steuern. Die Reichen bauen ihre eigene private Krankenversicherung aus, um an der Solidargemeinschaft mit den Armen nicht teilnehmen zu müssen. Die Privaten können sich ihre (betuchte) Klientel selbst aussuchen. Die Universitäten werden gespalten in für Reiche reservierte Exzellenz-Unis und in Massenuniversitäten für die Armen, deren Nieveau von Jahr zu Jahr abgesenkt wird.

(5.7.06) Wenn der Staat als Garant der materiellen Existenz seiner Bürger ausfällt - die global agierenden Konzerne und die von ihnen eingesetzen Politiker sorgen derzeit dafür - und die Konzerne sich weiterhin weigern, die ehemals staatlichen Pflichten zu übernehmen, werden wir in einen mittelalterlich anmutenden Feudalismus zurückfallen, in welchem Bürgerkriege an der Tagesordnung sein werden. Ein mafiöses Bandenwesen wird anstelle des Staates treten. Am Ende werden die aufgebrachen Bürger die sich selbst in Schutz-Ghettos eingesperrten Oligarchen ausräuchern.

Damit es zu diesem Albtraum nicht kommt, muß entweder der Staat wieder gestärkt werden oder die internationalen Konzerne müssen ehemals staatliche Aufgaben übernehmen. Den ersten Fall kennen wir. In Fall zwei werden nicht mehr territoriumgebundene Staaten das Zusammenleben der Menschen regeln, sondern ortsunabhängige Erb-Konzernmitgliedschaften. Ich bin dann nicht mehr Deutschland, sondern Siemens oder BMW - egal ob ich in der Produktion arbeite oder nicht. Konzerne werden dann nicht nur Löhne an Angestellte zahlen, sondern auch an deren Kinder. Sie können niemanden mehr entlassen, es sei denn, sie finden eine neue Bleibe für die zu Entlassenden in einem anderen Konzern. Die Konzerne können sich dann nicht mehr nur um ihre wirtschaftlichen Belange kümmern, sondern müssen das gesamte Spektrum menschlichen Lebens abdecken: Bereitstellung und Unterhaltung der Infrastruktur, Polizei, Militär, Schulwesen, kulturelle Angebote, Ausbildung - alles, was zuvor Aufgabe staatlicher Hoheit war.

Mit anderen Worten: Wenn die Megakonzerne sich weigern, die Dualität "Politik - Ökonomie" (wobei die Politik die Ökonomie zu kontrollieren hat) abschafft, sondern alleinige Weltherrscht anstrebt, wird sie die Dualität bei sich selbst wieder einführen müssen, was auf die Errichtung nichtterritorialer Staaten hinausläuft.

Es sollte nun schleunigst öffentlich diskutiert werden, ob wir diese Zukunft der Konzernstaaten wollen. Sollte diese Diskussion ausbleiben - was ich fürchte - werden wir weiter von dieser führungsunfähigen dekadenten "Elite" in Richtung eines Welt-Bürgerkriegs geführt. Wir sollten unserer "Führungselite" endlich mal Feuer unterm Arsch machen, damit sie ihrer Verantwortung endlich wieder nachkommen.

7.7.06- Die heilende Kraft der Beziehung

http://www.zeit.de/2006/27/Henn-Gespr-ch?page=all

Fritz Henn: An der Universität Stanford wollte man einmal untersuchen, welche Art von Gruppentherapie besser wirkt. Dabei wurde eine ganze Reihe verschiedener Therapieschulen getestet, und am Ende kam heraus: Die Therapierichtung war völlig bedeutungslos, entscheidend war der Therapeut. Die guten hatten mit jeder Methode Erfolg, die schlechten mit keiner. Das zeigt, wie wichtig die Beziehung ist.

Mein Kommentar: Diese Erfahrung bestätigt meine an diversen Stellen meiner HP getätigte Behauptung, daß wahre Hilfe, aber auch Einweihung in die Späre des Geistes, nicht über Institutionen oder unpersönliche Texte möglich ist, sondern ausschließlich über eine reale persönliche Beziehung aus freiwilligem Geben und Nehmen.Zuletzt schrieb ich in meiner Seite www.hanjoheyer.de/Aktuelles3.html darüber. Zitate:

Was also kann der Einzelne tun? Er fördert, was seine Idee fördert. Und da Bewußtsein nie an Institutionen gekoppelt ist, sondern ausschließlich an Personen, muß der Satz herißen: Er fördert die Person, die seine Idee fördert. Es gibt ja nichts Neues unter dem Himmel. Wer bewußt wird, findet ja nicht, daß er der einzige Bewußte ist; er entdeckt, daß es Bewußte schon lange gibt. In dieses Netzwerk muß er sich bloß einklinken und mit seiner Energie verstärken. Jean Ziegler tut genau dies. Das neue Netz soll Welt werden.

Die Ökonomie hat ein Interesse, die Familie und das soziale Zusammenleben - jenes Geflecht aus persönlichem Helfen und Geholfenwerden - zu zerstören und zu institutionalisieren. Statt Freunde zu haben, die mich im Krankheitsfall pflegen, soll ich die Pflegeversicherungskonzerne finanzierren und dann - im Stich gelassen - zugrundegehen. Das ist der Plan. Nicht mehr der Opa soll seine Lebensweisheit an die Enkel weitergeben, sondern an Hochschulen gedrillte 25-jährige Greenhorns, die über keinerlei eigene Lebenserfahrung verfügen, sollen vorgefertigte lebensferne Techniken lehren.

In diesen Einsichten liegt auch begründet, warum ich trotz meines Willens, Geld mit meiner Schreibe verdienen zu wollen, alles ins Internetz hochgeladen habe. Wer mit (vermeintlichem) Gewinn liest, ohne mich zu fördern (bezahlen), bleibt mit seinen Taten im Reich der objektiven Welt und wird keine Wahrheit erfahren. Erst wer sich in das persönlich, subjektive soziale Netz des Gebens und Nehmens einklinkt und real fördert, was ihn selber fördern soll, wird echte Hilfe und Einweihung erfahren.

31.1.2010: Übersetzung meines Textes über Mullholland Drive, gefunden in http://www.rottentomatoes.com/vine/showthread.php?t=513477

The [in the essay] cited dialog between the cowboy and Adam Kersher is in my eyes the key to the understanding of the film. Strangely, this szene is ignored in all film critics -- except this one [i.e. the one by Frank Wittchow], which shows that most of the critics did not understand the film (I don't think to have understood everything, too). But the author of the talk in the link above, Frank Wittchow, could also not solve all problems (who can do this, anyway?), especially the problem that fate (determinism) and free will exclude each other. I assume that David Lynch solved the problem, but Frank Wittchow didn't.

In my opinion the film shows that a biography of a seemingly determined life can get a new variant by means of a real (and not illusionary) act of free will, which cancels the old biography totally -- makes it as if it had never happened. The soul which is capable of free will is not from this world. It exists on a "higher level", the same way that a film projector does not exist on the plane movie screen (x,y) but perpendicular on the "z" plane. The soul is writing the script for a material and determined life, and if it wants, it can write a new script and realize it, such that the old one disappears like it had never happened, into the nothing of the blue cube.

Wittchow, but the philosophers that he cites as well, search for free will on the same level like determinism and chance, and try to construct it somehow out of these two components. They ask: How can free will be included into the structure of determination and chance? Is that what Wittchow calls Kontingenz the same as free will? Definately not. The idea of an intelligent control is missing. To argue with chance is simply not sufficient.

I also cannot explain free will because explanation would mean to reduce free will to determination. And this is exactly what free will cannot be: Determined. Free will simply can't be explained, because it does not have a causal origin. Free will is "free will by itself". One wants, beacuse one wants and not because one must or because one chooses by chance one possibility out of infinitely many. Will is based on reasons. The reasons are weighted with respect to destinations, and then a decision is made, and because those destinations are aimed towards the future which does not (yet) exist, whereas causes and explanations always look back to the past, we can find free will neither in the past nor in the present nor in the future. But it creates the future. Science and philosophy make the mistake that they deduce the non-existence of free will from the impossibility to explain it. The hero on the movie screen is wrong if he claims that there is no film projector. He is right if he says that it is not there in his world -- and that his world must consequently be an illusionary world, the result of an interpretation done by an entity which is not in his world. And this entity must be his soul.

What I can say is this: Free will which is always free (otherwise ot would not be free will) is not from this world, but it exists anyway. Our way of thinking makes us blind for the perception and application of free will. It is us beeing "smart alecks" -- that's how the Cowboy said it -- which prohibits our perception of our ability to have a free will. If we don't resist the creativity of our soul (with our "smart-aleck-ness"), creativity caused by free will can unfold.

The director Adam Kersher understood the message of the mediator from another world (an angel which appears as Cowboy) "A man's attitude goes some ways with the way his life will be" and changed his past retrospectively. Suddently, he seems to have a new biography. Betty and Rita didn't follow the Cowboy's call to wake up. Ergo they keep stuck to their fate which continues its karmic way: The orderer of a contact murder dies at the end through her own hand. The words of the Cowboy to Kersher applies to them: "... you must be a person that does not care about a good life..."

After Kersher (= David Lynch?) changing his attitude, his biography as someone who failed competely (on the Mafia) disappeared into nothing (of the blue cube?), and his soul created a new "reality", his engagement with Camilla/Rita as a successful director.

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