Notiz 9
von Hans-Joachim Heyer

26.11.2004- Maßnahmen: Diese Erklärung ist ausschließlich an jene Leser/innen gerichtet, die

1. meine Webseite regelmäßig mit Interesse lesen und
2. mir bisher noch kein Geld überwiesen haben.

Nicht angesprochen sind:

1. zahlende Klienten und Schüler,
2. die mehr oder weniger neutralen Gelegenheitsleser,
3. jene, die meiner Philosophie ablehnend bis feindlich gegenüberstehen,
4. jene, die bereits ihre eigenen Wege selbstbestimmt gehen und meiner Hilfe nicht bedürfen.

Schüler der >Schule für Lebenskunst< und zahlende Klienten bekommen bei Wunsch alles per CD zugeschickt und erhalten alles Fehlende "online", sobald ich die gelöschten Seiten mit Paßwortschutz versehen wieder ins Internetz hochgeladen habe.

Es folgt der Text an nichtzahlende interessierte regelmäßige Leser:

Einige werden es bereits gemerkt haben. Seit gestern sind sämtliche Kurzgeschichten (außer des Romanprojekts "Karma", das keine Kurzgeschichte ist)und Gedichte aus meiner Webseite verschwunden. Heute löschte ich sämtliche Tagebücher (Werkstatt 1 - 8 außer "W5", "TB 1 - 30") als Reaktion auf Ihre einstimmige Antwort auf meine vor ein paar Monaten gestellte Frage in der Schlußzeile jeder dieser Seiten, die da lautete:

Lieber Leser: Was war dir die Lektüre dieser Seite wert? Bitte hier klicken --> (X)

Sämtliche Angesprochene beantworteten obige Frage aufgrund ihrer regelmäßigen Lektüre eindeutig mit "Viel!" Dem gegenüber steht die Handlung des Nichtzahlens, was ebenso eindeutig eine Antwort ist, nämlich: "Nichts!" Ich schließe aus diesem widersprüchlichen Verhalten, daß diese Leser den Übergang vom Denken zum Handeln nicht vollziehen können oder wollen.

Offensichtlich glauben sie meiner Philosophie nicht, die besagt, man müsse das, was einen fördert, seinerseits fördern. Sie glauben offensichtlich, mit mir ebenso verfahren zu können, wie es im Kapitalismus üblich ist: Man holt sich, was man kriegen kann und bezahlt nur dann, wenn es nicht anders geht, aber stets so wenig wie möglich: "Geiz ist geil!" Buchautoren werden durch Verkauf ihrer Werke finanziell gefördert. Wertvolle Information ist im Internetz immer seltener kostenlos zu haben. Das hat einen einfachen Grund: Wirklich wertvolle Texte können nicht nach Feierabend nebenbei verfaßt werden. Sie beanspruchen stets den ganzen Menschen, und da dieser ganze Mensch Geld braucht, muß er für seine Wertschöpfung bezahlt werden.

Die modernen Menschen sind nun mal vom Geist des Kapitalismusses so programmiert worden, daß sie selbst für hohe Qualität am liebsten gar nichts bezahlen würden. Sie wollen gezwungen werden, bezwungen sein. Das ist heutzutage ihre natürliche Lebensweise. Sie sind nicht bereit, hohe Qualität freiwillig mit guter Bezahlung zu honorieren. Die Industrie hat sich schon längst diesem Verhalten angepaßt und vermindert allerorten die Qualität ihrer Produkte. Der mit dem Gefühl "Geiz ist geil" Einkaufende und Handelnde verantwortet das Verschwinden sämtlicher wertvollen Güter und sämtlichen wertvollen Wissens, ja mehr noch: er reduziert den Wert seiner Welt, wie sie ihm Realität ist. Der Herdenmensch liest keine philosophischen Bücher; er liest und bezahlt BILD. Er wählt stets das niedrigste Niveau, falls er die Wahl hat. (Meist hat er nicht mehr die Wahl, denn alles Gute wird derzeit vom Markt genommen.) Weil er vom Geiz - einer Mischung von Gier und Furcht - besessen ist, kann er nicht anders handeln, als er es tut. Er kann nicht tun, was richtig ist; er ist gezwungen, das Falsche zu tun. Sloterdijk nannte die Menschen, die ihre Lebenswelt ohne es zu wissen, immer weiter verschatten, als vom "aufgeklärten falschen Bewußtsein" Besessene.

Ich erkenne, daß Menschen, die so wenig wie möglich bezahlen wollen, statt einen gerechten Gegenwert zu zahlen, mich zwingen, die Spielregeln ihrer Welt zu akzeptieren. Diesem Wunsch komme ich hiermit nach. Statt sie mit Verantwortung und Freiheit zu überfordern, setze ich die weltreduzierende Kausalität in Gang, indem ich einer "wenn-dann-Logik" Tribut zolle und sage: "Wenn du nicht zahlst, kriegst du von mir nichts Wertvolles mehr zu lesen!" Indem ich meine wertvollsten Seiten vom Netz nahm, bewies ich meine Anerkennung der Schattenwelt. Jeder vernünftige Schattenmensch wird mir bestätigen, daß Angebot und Nachfrage als wertbestimmender Regelkreis Erstes Naturgesetz sei, dem selbst die Evolution nicht entkomme. Indem ich das also Angebot verringere (vom Markt nehme), steigere ich den Erwerbswert meiner Ware. Als ich all mein Wissen frei ins Netz gestellt hatte, hatte ich jenen, denen dieses Gesetz bereits Fleisch und Blut geworden war, bewiesen, daß dieses Wissen keinen Wert habe.

Meine >Schule für Lebenskunst< ist ausschließlich jenen gewidmet, die erkannt haben, daß man das, was man als richtig erkannt hat, tun muß. Längst nicht alle von ihnen sollten mich nun bezahlen. Es gibt genügend Menschen, die ihre Wege ohne meine Hilfe gehen können. Aber jene, die über meine HP - über mich - eine Philosophie gefunden haben, die ihnen essentiell geholfen hat und immer noch hilft, mehr aus ihrem Leben zu machen, mehr Qualität in ihr Leben zu bringen, mehr Wachheit und Bewußtheit zu bekommen und mehr Freiheit und Stärke zu gewinnen, denen sei gesagt, daß sie diese Geschenke nur dann dauerhaft genießen werden, wenn sie mich angemessen bezahlen. Andernfalls sind diese Fortschritte aller Wahrscheinlichkeit nach nur vorübergehende euphorische Illusionen. Es ist nicht möglich, echte Fortschritte zu machen, wenn man auf seinen alten Irrwegen bleibt - und ein Irrweg ist es allemal, wenn man eine Welt des Geizes aktiv fördert und seine wahren Helfer schmählich behandelt, indem man sich von ihnen kostenlos helfen läßt und sich hernach nicht darum kümmert, womit sie ihre Mieten und Brötchen bezahlen sollen.

Ich biete die ca 500 Druckseiten der vom Netz entfernten Tagebücher, Gedichte und Kurzgeschichten, sowie die ca. 1200 der noch im Internetz frei zugänglichen Seiten auf CD für 50,- Euro zum Verkauf an.

27.11.2004- Autor: Ich sitze jeden Tag von 9.30 bis 13.30 Uhr am Komputer, schreibe neue oder überarbeite alte Texte, beantworte E-Briefe oder suche im Internetz nach Informationen. Beim Frühstück zwischen 8.30 und 9.30 lese ich "Die Zeit". Am Nachmittag gehe ich spazieren und philosophiere. Abends arbeite ich wieder am Komputer oder lese Philosophisches, aber auch Romane - gegenwärtig Musils "Mann ohne Eigenschaften". Mit anderen Worten: Ich führe das Leben eines Schriftstellers und Philosophen, und weil ich damit seit ein paar Jahren mein Brot verdiene, bin ich Berufsschriftsteller.

Mir ist nichts selbstverständlich. Einige Leser werden inzwischen bemerkt haben, was gegenwärtig mein Thema ist: Die "Geiz ist geil" - Werbung von "Saturn". Wichtig für mich war auch eine Geschichte, die mir ein Bekannter erzählte: Er habe mit Fernseher und Komputer keine Probleme. Er habe einen guten Bekannten, der ihm alles kostenlos in Ordnung bringe. Während er das erzählte, fiel mir ein, daß diese Tradition, einem Fremden mehr zu zahlen, als einem Freund oder guten Bekannten, zumindest sehr fragwürdig sei. Sollte man einem Freund nicht eher mehr als weniger zahlen für einen Dienst?

Ich dachte ein paar Wochen über dieses Problem nach. Das Ergebnis, zu dem ich (unter Anderm) kam, war, daß es darauf ankomme, welchen Beruf der Freund hat. Ist er von Berufs wegen im PC- und Fernseh-Kundendienst beschäftigt, sollte man ihn bezahlen, weil es sein Brot-Beruf ist. Man sollte die Freundschaft nicht ausnutzen, im Gegenteil: weil er ein Freund ist, sollte man ihn eher besser bezahlen, als einen fremden Berufskollegen des Freundes. Anders verhält es sich, wenn der Freund in einer anderen Branche tätig ist. Dann ist eine Komputerwartung nichts als ein kostenloser Freundschaftsdienst nach dem Motto "Eine Hand wäscht die andere".

Vorbildlich in dieser Sache ist ein anderer Bekannter: Er hat mit dem Inhaber eines Fernseh- und Komputergeschäfts einen mündlichen Vertrag abgeschlossen: Er kauft bei ihm sämtliche elektronischen Geräte, die er haben möchte, auch wenn sie teurer als bei Media-Markt sind, und der Bekannte wartet sie zum Preis der Ersatzteile plus Benzinverbrauchs. Geiz ist gar nicht geil! Geiz ist arm und macht arm.

Wie steht es nun mit mir? Mit mir haben die meisten Zeitgenossen das Problem, daß ich in meinem Beruf Autodidakt und "trotzdem" Experte bin. Das können Viele nicht verstehen. Da ich über keinen offiziellen Titel verfüge, zähle ich als Laie - und den braucht ein Freund oder guter Bekannter entsprechend meiner oben aufgestellten Bezahlregeln nicht zu bezahlen. Meine Auskunft, daß Titel immer nur für systemimmanentes Wissen und Können verteilt werden und nie für systemtranszendierendes Wissen und Können, bleibt in der Regel unverstanden. 99 % aller Zeitgenossen können nicht verstehen, was systemtranszendierendes Wissen sein könnte. Sie können nicht begreifen, was ich in meiner >Schule für Lebenskunst< praktiziere, weil sie nicht wissen, in welchem System sie gefangen sind. BILD kann billig sein, weil 99 % aller Deutschen sie verstehen können. Meine HP muß teuer sein, weil 99 % sie nicht verstehen können. Interessant ist, daß ich mit BILD eine Gemeinsamkeit aufweise: Beide Publikationen müssen sich der Verdächtigung erwehren, Unsinn zu verbreiten. Wo mein Niveau am höchsten ist, werde ich am wenigsten verstanden und muß mir die niedermachendsten Kommentare (zB in http://www.antitheist.de/loograys_homepage.htm , dort "Links") anhören. Je besser ich werde, desto weniger Leser können mit dem Wissen, das ich anbiete, etwas anfangen, und desto teurer muß ich sein, um vom Einkommen leben zu können. Das ist eine einfache Rechnung.

Entmachtung der Arbeitnehmer: Der Wirtschaftsteil der "Zeit" vom 11.11. ist sehr interessant. Im Beitrag

"Das Jahr der Demontage - Weniger Lohn, weniger Urlaub, weniger Einfluß - die Arbeitnehmer erleben ein epochale Entmachtung. Von Siemens bis Opel stellen die Unternehmen sie vor die Wahl: Entweder sie geben nach, oder sie können gehen"

wird gezeigt, warum die Arbeitnehmer erpreßbar geworden seien: ihnen sei ihr Druckmittel, der Streik, abhanden gekommen. Würden sie streiken, würde die Industrie erst recht ins Ausland abwandern. Allein schon die Drohung der Industrie, Arbeitsplätze ins Ausland zu verlagern, setzt die Arbeitnehmer unter Druck. Zunehmend wird es modern, daß selbst Unternehmen mit riesigen Gewinnen ihre Angestellten zu Mehrarbeit, unbezahlten Überstunden und dergleichen erpressen. Die Gewinne der Industrie seien von 1993 bis 2003 um durchschnittlich 30 gestiegen, die der Kapitalgesellschaften um 70 %, während die Löhne fast gleichgeblieben sind.

Weiter heißt es, daß auch die Bosse erpreßt werden, und zwar von den Managern der Fondsgesellschaften. Da diese erhebliche Aktienanteile der Firmen besitzen, können sie das Firmenmanagement mitbestimmen, und das bedeutet, daß den Firmen keine Zeit mehr zur soliden Firmenpolitik gelassen wird, sondern daß Sofortmaßnahmen gefordert werden, die den Kurs zur Zufriedenheit der Aktionäre hochhalten. Und diese Sofortmaßnahmen heißen dann in der Regel: Leute entlassen, Unrentables nicht langwierig sanieren, sondern schließen.

Aber auch die Fondsmanager ruinieren die Wirtschaft nicht freiwillig. Wenn sie es nicht tun, tun's die anderen Fondsgesellschaften. Sie können nicht auf diese kurzfristigen Gewinne verzichten, selbst dann nicht, wenn danach alles den Bach runtergeht. Dann geht die Konkurrenz ja mit den Bach runter, was die Sache offensichtlich erträglich macht. Fondsmanagerkönnen also den Firmenbossen nicht erlauben, vernünftige Firmenpolitik zu machen.

Die Zeitautoren boten eine Lösung für das Problem an, die sie dann jedoch verwarfen. Die Lösung, die auch ich einmal gefunden hatte - und mich vor 20 Jahren dazu brachte, mir Aktien zuzulegen (mit ziemlich verheerenden Folgen) - lautet: Die Arbeitnehmer könnten doch, zusammen mit den Gewerkschaften, selber Aktionäre werden und mit dieser Macht, die heute nur Fondsmanager besitzen, die Firmen zwingen, mehr auf hohe Löhne und Erhalt von Arbeitsplätzen zu setzen, als auf Rendite. Leider sieht die Praxis - in den USA gibt es bereits diese gewerkschaftseigenen Fondsgesellschaften - so aus, daß auch die Arbeitnehmer sofort auf die Rendite schielen, sobald sie Aktien besitzen.

Leider geht aus dem Artikel nicht hervor, ob die spekulierenden Gewerkschaftsbosse ihre Klientel nun verraten oder ob sie deren Interessen vertreten. Ich fürchte, die Gewerkschaftsbosse fühlen sich eher als Kumpel der Bosse und Broker, als Arbeitnehmervertreter.

Interessant auch folgender Artikel aus der "Zeit" vom 11.11., den ich, um das Copyright nicht zu verletzen, stark kürze:

»Wo bleibt Euer Aufschrei?« Von Heiner Geissler

In der globalen Wirtschaft herrscht die pure Anarchie. Die Gier zerfrißt den Herrschern ihre Gehirne. Ein Wutanfall

»Das Kapital hat die Bevölkerung agglomeriert, die Produktionsmittel zentralisiert und das Eigentum in wenigen Händen konzentriert. Die Arbeiter, die sich stückweise verkaufen müssen, sind eine Ware wie jeder andere Handelsartikel und daher gleichmäßig allen Wechselfällen der Konkurrenz, allen Schwankungen des Marktes ausgesetzt.«
Karl Marx/Friedrich Engels, 1848, »Manifest der Kommunistischen Partei«

146 Jahre später warten in Deutschland - als ob es nie eine Zivilisierung des Klassenkampfes gegeben hätte - Zehntausende von Arbeitern auf den nächsten Schlag aus den Konzernetagen von General Motors, Aventis, Volkswagen und Continental, der sie in die Arbeitslosigkeit und anschließend mit Hilfe der Politik auf die unterste Sprosse der sozialen Stufenleiter befördert.

Nicht das Gespenst des Kommunismus, vielmehr die Angst geht um in Europa - gepaart mit Wut, Abscheu und tiefem Mißtrauen gegenüber den politischen, ökonomischen und wissenschaftlichen Eliten, die ähnlich den Verantwortlichen in der Zeit des Übergangs vom Feudalismus in die Industriegesellschaft offensichtlich unfähig sind, die unausweichliche Globalisierung der Ökonomie human zu gestalten.

Unter Berufung auf angebliche Gesetze des Marktes reden sie vielmehr einer anarchischen Wirtschaftsordnung, die über Leichen geht, das Wort. 100 Millionen von Arbeitslosigkeit bedrohte Menschen in Europa und den USA und 3 Milliarden Arme, die zusammen ein geringeres Einkommen haben als die 400 reichsten Familien der Erde, klagen an: die Adepten einer Shareholder-Value-Ökonomie, die keine Werte kennt jenseits von Angebot und Nachfrage, Spekulanten begünstigt und langfristige Investoren behindert. Sie klagen an: die Staatsmänner der westlichen Welt, die sich von den multinationalen Konzernen erpressen und gegeneinander ausspielen lassen. Sie klagen an: ein Meinungskartell von Ökonomieprofessoren und Publizisten, die meinen, die menschliche Gesellschaft müsse funktionieren wie DaimlerChrysler, und die sich beharrlich weigern, anzuerkennen, daß der Markt geordnet werden muß, auch global Regeln einzuhalten sind und Lohndumping die Qualität der Arbeit und der Produkte zerstört.

Die Arbeiter in den Industriestaaten und ihre Gewerkschaften, die angesichts der Massenarbeitslosigkeit mit dem Rücken an der Wand stehen, fühlen sich anonymen Mächten ausgeliefert, die von Menschen beherrscht werden, deren Gier nach Geld ihre Hirne zerfrißt. Die Menschen leben und arbeiten in einer globalisierten Ökonomie, die eine Welt der Anarchie ist - ohne Regeln, ohne Gesetze, ohne soziale Übereinkünfte, eine Welt, in der Unternehmen, Großbanken und der ganze »private Sektor« unreguliert agieren können. Die globalisierte Ökonomie ist auch eine Welt, in der Kriminelle und Drogendealer frei und ungebunden arbeiten und Terroristen Teilhaber an einer gigantischen Finanzindustrie sind und so ihre mörderischen Anschläge finanzieren. ...

Mein Kommentar: Leider sind inzwischen auch die Hirne der Arbeitnehmer zerfressen, wie der Artikel über diesem zeigt. Mit deren Solidarität ist es nämlich leider nicht mehr weit her, wie sie zB bei VW bewiesen, als sie zuließen, daß eine Zweiklassengesellschaft eingeführt wurde, indem Neueingestellte 20 % weniger verdienen als die Alteingesessenen. Das hätten die Alteingesessenen nicht zulassen dürfen. Ihre Gehirne werden von purer Angst zerfressen.

Nein, wir haben es mit einem generellen Problem zu tun, mit dem "Aufgeklärten falschen Bewußtsein", wie Sloterdijk es (in "Kritik der zynischen Vernunft") nannte. Die Menschen haben durch die Bank ein falsch programmiertes Ego; sie leben in einer kaputten (sinnentleerten) Sinnwelt (siehe Berger/Luckmann). Ihre Vernunft ist schlichtweg unvernünftig geworden. Der scientistische Geist zeigt nun seine Zähne. Es lebt sich nicht im Physikmodell der Naturwissenschaft. Es fehlt die richtige Philosophie bei Volk und Elite. Der Materialismus bzw. Objektivismus (s. notiz6.html+1021) ist am Ende. Es geht nicht ohne Ethik; es geht nicht ohne Religion.

30.11.2004- Kindergarten als Vorschule: Eben kam im "Mittagsmagazin" ein hochmanipulativer Beitrag. Es hieß (sinngemäß), das Desaster um die Pisastudie sei noch nicht vergessen, da folge schon die nächste Bildungskatastrophe: Eine internationale Studie besage, daß auch Deutschlands Kindergärten - besonders die in Westdeutschland - im Qualitätstest schlecht abgeschnitten haben. Aufgrund der zu erwartenden Probleme wegen der Überalterung der Gesellschaft sei es erforderlich, daß bereits Kindergartenkinder dem Schulunterricht vorgreifend Schulisches "spielend lernen". Leider seien die Kindergärtnerinnen für die vorschulischen Belange schlecht ausgebildet. Angestrebt seien eine Kindergärtnerin pro acht Kinder. Leider seien die Gehälter zu gering und der Frust unter den Kindergärtnerinnen demzufolge groß. Es fehle Geld zur Ausbildung qualifizierter Kräfte.

"Wo wird denn hier manipuliert? Hier wurden doch nichts als Fakten geliefert!" wird mancher Leser fragen. Zweifele ich etwa die Seriosität der Studien an? Will ich der Behauptung widersprechen, die Kindergärtnerinnen seien schlecht ausgebildet, zu gering bezahlt und in zu geringer Zahl vorhanden? Oder sei ich dagegen, daß Kinder schon im Vorschulalter Lesen und Schreiben lernen sollen?

Nun, die Manipulation offenbart sich erst, wenn man berücksichtigt, was in diesem Bericht nicht gezeigt wurde. Ich werde den Bericht nun vollständig bringen, also einschließlich dessen, was der vorauseilenden Selbstzensur von ARD und ZDF zum Opfer gefallen ist:

Mitglieder einer heilen Familie lassen sich nur schwerlich verunsichern. Da aber Politik heutzutage meist über die Verbreitung von Existenzangst gemacht wird, für deren Behebung man dann fertig ausgearbeitete unpopuläre Lösungen anbietet (für populäre Lösungen muß vorher keine Angst erzeugt werden), wurde beschlossen, die Familien zu zerstören. Die entwurzelten Ex-Familienmitglieder sind dann das, was man "beruflich flexibel" nennt: überall zu jeder Bedingung kritikunwillig einsatzbereit. Da in den 60er Jahren absehbar wurde, daß die Löhne erst ab einer Arbeitslosenquote ab 5 % nicht weiter steigen, sondern wieder sinken würden, wurde beschlossen, die Ehefrauen den Männern als lohndrückende Arbeitskonkurrentinnen zur Seite zu stellen. Ergo gründete man Initiativen zwecks "Gleichberechtigung der Frau", was nichts anderes heißt, als daß die Frau von Kind und Herd weggerissen wurde und einen Arbeitsplatz bekam, mit dem sie einem andern potentiellen Familienvater das Brot wegnahm, sodaß auch dessen Frau gezwungen wurde, arbeiten zu gehen. Nun arbeiten Zwei für einen Lohn, gut für die Bosse, schlecht fürs Volk. Da die im Vollerwerb stehenden Eltern nun ihre Kinder nicht mehr selber erziehen können - zuerst aus Zeitmangel, dann aus Unfähigkeit nicht - müssen Kindergärten her, in denen fremde, junge, unerfahrene, durch abstrakte Ausbildung kopflastige Frauen - an den Kindern die im Augenblick modernen pädagogischen Theorien ausprobieren, in der Absicht, daß Kinder mit Vorschulausbildung Schule und Universität mindestens ein Jahr früher abschließen (Abi nach der 12. Klasse, gekürzte Regelstudienzeiten), um früher für die Renten der Alten arbeiten zu können. Außerdem sind Kinder, je früher sie ausgebildet, statt fürs Leben gebildet, werden, um so mehr Maschine, als Mensch, was den Bossen auch wieder sehr entgegenkommt. Kinder, denen die mütterliche Wärme vorenthalten wird, entwickeln auch ihrerseits ihren Kindern gegenüber weniger Herzenswärme, sodaß sie sich viel leichter mit ihren künftigen Berufen, als mit ihren Familien, identifizieren.

Ich ergänze in diesem Zusammenhang noch einmal, daß das Problem der Überalterung der Bevölkerung ein künstliches, ebenso manipulatives, ist: In Wahrheit muß nicht ein arbeitender Mensch für die Renten so und so vieler alter Menschen arbeiten. Das sind Taschenspielertricks, mit denen man die Statistikgläubigkeit der Leute mißbraucht. Es wird ja immer mehr Arbeit von Maschinen erledigt! Warum soll eine vollautomatische Autofabrik nicht 10000 Rentner finanzieren? Früher war es einmal so, daß die jungen Menschen die alten mitversorgten. Aber heute sind andere Zeiten. Mehr Flexibilität, meine Herren Bosse! Also: Her mit der Maschinensteuer! (siehe meine Artikel Wirtschaft.html, Wirtschaft2.html, Wirtschaft3.html)

Gibt es den Teufel? Antwort: Der Physiker Friedrich von Weizsäcker sagte einmal ganz richtig: "Materie ist Geist, der nicht als Geist erscheint." (s. Zitate.html). Bewußte Wesen, die glauben, was sie sehen, statt das Gesehene als Symbol für Geistiges zu interpretieren, dienen einem Prinzip, das dem Prinzip des Geistigen entgegensteht. Es ist das Widersacherprinzip, und dieses ist in seiner Gesamtheit der Teufel. Wer glaubt, was er sieht, stellt mit seiner Seele das an, was man aus einem Bild machen kann, wenn man es fotokopiert und die Kopie wiederum kopiert usf. Das Bild reduziert sich schrittweise zu einem weißen Blatt mit chaotisch angeordneten undifferenzierten schwarzen Flecken. Übertragen auf den Menschen bedeutet das: Der Mensch, der glaubt, was er sieht (der Empiriker) reduziert sich, bis er zur unbewußten funktionalen Maschine wird. Er ist dann zwar immer noch Geist, aber alles Fühlen, Denken und Handeln geschieht nach materialistischen, geistfernen Prinzipien. Dann ist er vom Teufel besessen. Wer hingegen die materielle Welt als Symbol für Geistiges versteht, ist im Begriff, die Materie zu transzendieren. Dann können Geist und Materie zu ihrer wahren Bestimmung finden - der Glückseligkeit und Gotteskindschaft.

Der Teufel ist entsprechend meiner Interpretation kein Wesen an sich, sondern eine Bezeichnung für alle jene, die die das materialistische Prinzip bewußt vertreten und verkörpern. Sie verkörpern die maximale Geistferne, den unüberbietbaren Irrtum. Sämtliche Handlungen, seien es Denk- oder Körperhandlungen, die diese Entgeisterten unternehmen, enden zwangsläufig im Nichts. Ich kenne Menschen, deren Seelen in dieser ausweglosen Falle stecken.

6.12.: Als größten Feind der Menschheit habe ich den Zins im Kapitalismus ausgemacht. Der Teufel steckt in der Tat im Detail. In "Kapitalismus.html" wies ich nach, daß der Kapitalismus entgegen Paul. c. Martins vordergründiger Behauptung nicht funktioniert. In meinen zahlreichen Essays zum Thema "Wirtschaft" suchte ich nach Verbesserungen des Wirtschaftssystems. Heute denke ich, daß es ein stabiles, funktionierendes kapitalistisches System, in dem Schulden mit Zins und Zinseszins zurückgezahlt werden müssen, nicht geben kann. Zinssysteme sind notwendig zum Scheitern verurteilt. Scheitern heißt: Massenelend, Hunger, Ungerechtigkeit, Krieg, Umweltzerstörung, Machtmißbrauch. Der Zins ist die größte Bedrohung der Menschheit. Die teuflische Sünde wieder den Heiligen Geist ist, aus einem Freundschaftsdienst - das Verleihen vom Geld zB - ein Gewinngeschäft zu machen. Der Kapitalismus soll ja eine Imitation der Natur (Evolutionstheorie) sein, aber die Natur kennt keine Zinsen! Zinsen sind der Betrug der Reichen an den Armen, eingebaute automatische Kriminalität, die als solche aus Gewöhnung nicht mehr wahrgenommen wird. Zins bringt Zwang ins kapitalistische System. Zwangssysteme sind vom Teufel. Die Christen taten dazumal recht, als sie den Zins als Trick des Teufels verboten! Wenn wir als Gesellschaft überleben wollen, muß der Zins abgeschafft werden.

10.12.2004: Nachdem ich in der ZEIT (v. 25.11.04) den Artikel "Die Schneeglöckchenkartoffel", eine Besprechung des Buches "Trojanische Saaten" von Jeffrey M. Smith (Riemann Verlag,19,- €) gelesen habe, bin ich geneigt, auch die Gen-Industrie zu den Teufeln hinzuzuzählen.

Gegen Volkes Wille, gegen die Spielregeln des Kapitalismusses von Angebot und Nachfrage, gegen die Experten-Kritik aus den eigenen Reihen, wird mit kriminellen Methoden eine Technologie durchgesetzt, die unglaubliche Gefahren für die Menschheit birgt. Berichtet wird in diesem Buch, daß zB fast alles, was die Amerikaner über Gentechnik wissen, genau das sei, was die PR-Abteilungen der Gentechnikkonzerne ihnen mit Hilfe milliardenschwerer Werbekampagnen eingetrichtert haben. Gen-kritische Informationen sind nicht dabei. ZB der Fall eines englischen Genforschers, der eine Kartoffel mit einem Schneeglöckchen-Gen versah, um sie zur Produktion eines Pestizids anzuregen, mit dem sie sich selbst vor Schädlingen schützen sollte. Bei Versuchen mit Ratten erwies sich, daß das Immunsystem dieser Tiere geschädigt wurde. Statt diese Kartoffel aufgrund des nicht bestandenen Tests nicht auf den Markt bringen zu wollen, wurde der gewissenhafte Genforscher vom Dienst suspendiert und damit seine (Selbst-)Kritik unterbunden.

Die ganz große Gefahr für die Menschheit bestehe darin, daß bei der Genforschung von einem industriefreundlichen, aber falschen, veralteten Modell ausgegangen werde: daß ein Gen eine Eigenschaft vererbe, sodaß man Lebewesen nach dem Baukastenprinzip zusammenstellen könne. Es habe sich jedoch erwiesen, daß ein Gen im Verband mit anderen viele Eigenschaften beeinflusse, und diese ließen sich unmöglich eindeutig feststellen. Man habe demnach mit großer Gewißheit mit einem breiten Spektrum an unerwarteten Nebenwirkungen, zB mit dem Zusammenbruch des Immunsystems derer, die genmanipulierte Nahrung aufnähmen - siehe Kartoffelbeispiel - zu rechnen.

Teuflisch auch die Pläne der Gen-Konzerne, mittels Methoden legaler und illegaler Einflußnahme auf die Politik durchzusetzen, daß künftig nur noch patentiertes, also genmanipuliertes, Saatgut auf den Markt komme. Falls diese Verbrecher das durchsetzen, haben sie die Welternährung und mit ihr die Weltmacht in ihren schmutzigen Händen. - Ein Buch für den weihnachtlichen Gabentisch!

Die neun Pforten in das Reich der Schatten: Vordergründig handelt dieser phantastische Film, der für mich realistischer ist, als alles, was je in BILD zu lesen war, ist und sein wird, vom Buchdetektiv Dean Corso, der für reiche Sammler alte Raritäten besorgt. Vom Zeitungsverleger Boris Balkan erhält Corso den Auftrag, die Echtheit eines Neuerwerbs, von dem es zwei weitere Exemplare gebe, zu prüfen, indem er Balkans Buch mit den anderen beiden vergleichen soll. Ich möchte die Oberflächen-Handlung nicht weiter nacherzählen; es gibt genug Material darüber im Internetz, zB
http://www.dieterwunderlich.de/Polanski_pforten.htm
http://www.dieneunpforten.de/
http://www.cineclub.de/filmarchiv/1999/die_neun_pforten.html

http://www.djfl.de/entertainment/djfl/1105/110582.html

Den zT lächerlichen Kritiken möchte ich mich jedoch nicht anschließen. Auch das Roman Polanski-Interview gibt nicht viel her; Polanski verbirgt in ihm mehr, als er den Zuschauern offenbart. Er tut so, als nähme er seine eigenen Filme nicht ernst! Es folgt, was ich in diesem Film gesehen habe:

Den Schlüssel der Erkenntnis lieferte Boris Balkan, als er in den Tempel des Ordens der Silbernen Schlange stürmte und die Anwesenden verhöhnte, sie würden dummes Zeugs schwafeln und lächerliche Rituale praktizieren. Gegen Ende des Filmes sehen wir dann Balkan selbst schwafeln und lächerliche Rituale praktizieren. Da wir alle wissen, daß die Übergänge (Pforten) von einer Welt in eine andere keine materiellen Türen sind und auch keine lächerlichen Rituale, sondern Niveauübergänge, Höher- oder Niedertransformationen des Bewußtseins, wird klar, warum Balkan der Übergang verwehrt und Corso gewährt wurde.

Nutzen wir den ganzen Film, um Charakterstudien - Bewußtseinsstudien - der Beteiligten zu fertigen. Balkan war von dem Glauben besessen, hinter das Geheimnis der Magie zu kommen, indem er sich mit immensem finanziellen Aufwand die weltgrößte Privatbibliothek an Büchern zulegte, die den Satan als Protagonisten aufweisen. Bewußtsein läßt sich jedoch nicht aus Büchern anlesen. Angelesenes Wissen muß in einem anstrengenden, gefährlichen Selbstverwandlungsprozeß transzendiert werden, und erst das auf diese Weise erleuchtete Bewußtsein öffnet die Pforten in höhere Welten. Balkan suchte im Diesseits eine Beschwörungsformel, ein Ritual, mit dem er, ohne sich selbst zu wandeln, den Satan um ein Werkzeug anrufen konnte, das ihm als törichtem Menschen die "Ebenbürtigkeit Gottes" verleihen sollte. Als er sich dem Ziel nahe wähnte, war er gar bereit zu morden. Er tötete Liane Telfer, aber sehr wahrscheinlich auch die Eigentümer der beiden anderen Zauber-Bücher Frieda Baroness Kessler und Viktor Vargas. Wenn wir diese Taten als Spiegel seiner Seele interpretieren, sehen wir, auf welch niedrigem Bewußtseins-Niveau Balkan sich bewegte. Seine Intellektualität kaschierte bloß seine mindere Bewußtheit. Was ihm fehlte, wird dem Leser vielleicht klar, wenn er Balkan mit dem vergleicht, was Wilhelm Hennis über Max Weber (Weber.html) geschrieben hatte. Ich zitiere aus meinem Soziologie-Referat:

Er (Hennis) führt aus, wie bewußt der junge Weber seine eigene geistige Entwicklung betreibt; gezielt schult er seinen Intellekt, informiert sich, exerpiert sorgfältig aus Büchern, "stapelt Wissen" auf, um es dann verstehend und beurteilend zur Formung seiner Persönlichkeit heranzuziehen. Beinahe systematisch betreibt er seine "Ausbildung des Gemüts".

Ganz anders als Balkan erleben wir Corso. Er ist hart im Geschäft und geradlinig im Charakter. Selbst Balkan hebt seine Loyalität hervor. Corso verhandelt seine Loyalität zwar als Ware - er verkauft sie höchstbietend. Aber wenn er sie verkauft hat, betrachtet er es als moralische Ehrenpflicht, sie nicht zu verraten. Als Liane Telfer ihn mit einer großen Geldsumme zum Verrat an Balkan auffordert ("Sie sind ein Söldner! Sie arbeiten für den, der am meisten zahlt!"), zeigt Corso, daß Telfer ihn falsch eingeschätzt hat. Er bleibt seiner Abmachung mit Balkan treu. Selbst als er merkt, daß sein Auftrag mit Lebensgefahr verbunden ist, kneift er nicht! Zwar bittet er Balkan, ihn aus dem Vertrag zu entlassen, als dieser jedoch ablehnt, arbeitet er an der Erfüllung seines Vertrages weiter. Corso ist zuverlässig und treu, obwohl er sich keinesfalls als rangniedriger, als Multimillionär Balkan sieht: Er spricht mit ihm auf gleicher Augenhöhe wie die Szene am Aufzug zu Beginn des Filmes zeigte! Keine Spur von Unterwürfigkeit! Der Film zeigt unzählige weitere Beweise Corsos Charakterstärke. Corso ist eine reife, souveräne Persönlichkeit.

Mit diesem aus dem gesamten Film gewonnen Wissen über Corsos Persönlichkeit lassen wir den Film ein zweites mal revue passieren: Corso in einer großen Bibliothek, in welcher er sich bewegt, als sei er dort zu Hause, was auf seine Belesenheit, ja Bildung, schließen läßt. Er ist in tiefe Studien über das ihm anvertraute Buch vertieft und kommt in Kontakt zu seinem Schutzengel. Wer die materielle Welt derart nüchtern sieht wie Corso, und wer kein Gefangener der Welt ist, ist in der Lage, Anomalien zu erkennen, welche mit dem Materialismus nicht vereinbar sind: zB seinen Schutzengel.

Wer ist dieser Schutzengel? Balkan verrät es unbewußt kurz vor seinem Tod, als er euphorisch ruft: "Ich kann fliegen; ich kann übers Wasser gehen!" Er kann es nicht, aber der Schutzengel kann es, wie einige Szenen, die die andern Filmkritiken geflissentlich übergehen, zeigen. Der Schutzengel ist eine Schöpfung Corsos, seine Projektion. Die blonde Frau kann nur dann handeln, wenn er es will. Der Film zeigt es, indem er sie mehrfach Sätze sagen läßt wie: "Wenn Sie es sagen!", "Wenn Sie es so wollen!" Als Corso sie um ihren Namen fragt, antwortet sie: "Was meinen Sie?" Er: "Grüne Augen, ..." Sie: "Das reicht!"

Die Frau ist bereits, was Kessler, Telfer, Balkan und Corso wollen. Sie war den Weg durch die neunte Pforte bereits gegangen und Corso ist der einzige Würdige, dem nachher der Erfolg geschenkt wird: Er geht in das Licht hinein. Der Engel ist nichts als en Symbol für die Einheit von Geist und Körper. Diese Einheit ist ausschließlich bei Corso festzustellen. Ihm ist es gelungen, ein höheres Wesen zu projizieren, das dann ihn auf ebendieses Niveau erhebt. (Das ist freilich eine Magie, von der die anderen Filmkritiker nichts wissen, und über die Polanski schweigt. Ein solches Einweihungswissen kann nur haben, wer es selber so erlebt.)

Der Film zeigt in frei erfundener Handlung mit frei erfundenen Rollen reale Strukturen: Essenzen. Das, was nach dem Tod des Leibes übrig bleibt. BILD zeigt mit realen Handlungen und realen Menschen frei gelogene, primitive Strukturen, deren Essenzen für den, der sie übernimmt, tödlich sind.

13.12.04- Wirtschaftstheoretisches oder "Magie der Worte": Heute ist es mir gelungen, etwas Wirtschaftstheoretisches auf den Punkt zu bekommen. Es gelang, weil ich den Begriff "Angebotsorientierung" plötzlich richtig verstand. Meine favorisierte Wirtschaftstheorie lehnt sich ja an die von John Maynard Keynes (s. Kapitalismus.html) an, dessen Theorie nachfrageorientiert ist: Die Seite der Konsumenten wird gestärkt, indem hohe Löhne bezahlt werden und nahezu Vollbeschäftigung herrscht. Das erhöht die Nachfrage und die Wirtschaft wächst, weil sie die gestiegene Nachfrage befriedigen will. Konsument und Produzent freuen sich.

Ich kannte zwar den Begriff "Angebotsorientierung", aber ich hatte ihn irgendwie in meinem Denken falsch benutzt. Ich betrachtete ihn bloß als andere Beschreibungs-Perspektive des Keynesianischen Systems der Nachfrageorientierung. Ich dachte: Wenn der Konsument nachfragt, entsteht auf der anderen Seite im kapitalistischen Prozeß natürlich ein Angebot. Ich dachte, es ließe sich einunddieselbe Sache in zwei Perspektiven beschreiben: von der Perspektive des Konsumenten und von der Perspektive des Produzenten her gesehen.

Weit gefehlt! Angebotsorientierng bedeutet in Wahrheit, daß es die Politik der Produzentenseite mit gesetzgeberischen Maßnahmen erleichtert, die Ware immer billiger herzustellen. Die Produzenten werden gestärkt! Subvention der Energie (Industriestrom ist billig), Lohnsenkungen bei der Arbeitnehmerschaft, Massenentlassungen, Steuersenkungen für die reichen Produzenten, Abschaffung der Zölle, Umschwenken der Firmenpolitik auf Shareholder-Value, weniger Urlaub und längere Arbeitszeiten für die Arbeitnehmer, Studiengebühren usw.. Das ist die Wirtschaftstheorie Milton Friedmans, so weit ich weiß. Das ist die Realität der Wirtschaft draußen vor der Haustür seit dem Sieg des Kapitalismus über den Kommunismus. Am Tag des Mauerfalls fiel auch Keynes Philosophie in den Orkus der Geschichte.

Daß Friedmans Theorie nicht funktioniert, weiß inzwischen jeder, aber man fragt sich, warum hat man den guten alten Keynes in die Wüste geschickt und das faule Ei Friedman ausgebrütet, was den Wohlstand auf beiden Seiten, der Seite der Konsumenten und der der Produzenten, mindert - und Wirtschaft/Kapitalismus in den programmierten Ruin treibt? Die wenigen Gewinnler, die großen Konzerne, können ohne Konsumenten doch auch nicht leben. Warum also läßt man die Wirtschaft implodieren, wie ich schon an anderer Stelle schrieb?

Antwort: Weil es den Bossen primär nicht um Wirtschaft geht, sondern um Macht. Die Bosse haben erkannt, daß Angebotsorientierung Macht für die Industrie und Ohnmacht der etablierten demokratischen Regierungen bedeutet! Macht zur Ausschaltung der Konkurrenz und der Demokratie, Macht, um sich über die Interessen der Völker selbstherrlich hinwegzusetzen! Wir bekommen eine neue Regierung! DAS ist die Antwort! Wir leben in einer neuen Zeit. Demokratie ist (wenn überhaupt) gestern. Die neue Staatsform heißt Wirtschaftsfaschismus! Es gibt bald keine Staaten mehr, sondern Konzerne mit ihren Einflußgebieten. Die neuen Regierungen haben sich auf den internationalen Antiterrorkrieg eingeschworen, weil sie entschlossen sind, selber terroristisch zu werden. Man muß immer danach gucken, wo Energie hineingesteckt wird: augenblicklich in den (Anti-)Terror.

Die mittels Einführung der Friedman'schen Angebotsorientierung künstlich erzeugte Wirtschaftskrise bewirkt, daß kleinere Konzerne in den Ruin getrieben werden. Nach der Schrumpfphase werden die wenigen übrig gebliebenen Großkonzerne wieder auf die bewährte Nachfrageorientierung zurückkommen; schließlich wollen sie selber überleben. Auch sie können nur begrenzt lange hungern. Für den kleinen Mann mag dann nach der verheerenden Krise scheinbar alles wieder beim Alten sein, aber wenn man genau hinschaut, wird man erkennen, daß sich die Machtverhältnisse verschoben haben werden. Die Großen werden noch größer und mächtiger sein; sie werden "DAS MONOPOL" sein, Entscheider über alles, was Menschen tun, wissen und denken; die Kleinen werden nur noch Außenseiterchancen haben. Die Großkonzerne lassen die Wirtschaft "pulsieren" (wachsen/schrumpfen), um in regelmäßigen Zyklen die Konkurrenz kleiner Konzerne oder Firmen auszuhungern, um selbst danach um so stärker dazustehen.

Und nun zur Frage, warum das alles Magie ist. Als mir dieses eine Wort "Angebotsorientierung" klar wurde, verstand ich mit einemmal die ganze Welt besser, als ich sie je verstanden hatte, und diese Klarheit im Geist hat dadurch, daß ein höheres Maß an Ordnung in meiner Seele entstand, eine unglaubliche Energie freigesetzt, die den Bossen noch sehr zu schaffen machen wird....

15.12.2004- Diskussion

F.: Könnte man sagen, daß du mit deiner Lebensschule nichts anderes versuchst, als bei deinen Schülern ihren Lebensplan zu wecken, damit sie aus der Masse der 99% herauskommen?
He.: So ähnlich: daß sie erfinderischer werden, sich trauen, sich zu erfinden, nicht nur empirisch zu erforschen, wer sie objektiv sind. Da ist dann nämlich nichts.
F.: Wobei man ja nicht unbedingt viel Ahnung von Spiritualität haben muß, um seinen Lebensplan zu verwirklichen.
He.: Spiritualität wird oft mit dieser ekelhaften Blümchenesoterik verwechselt.
F.:Ja.
He.: Zu meiner Spiritualität gehört auch knallharte Wirtschaftspolitik usw.
F.: Aber muß man deiner Meinung nach um die Sache mit der Tasse (s. "biographie.html" Absatz 5) wissen? Ich denke nicht. Um die Seele sollte man sich schon Gedanken machen, damit man eine Basis hat, aber Tasse & Co sind nicht so wichtig.
He.: Es ist leichter mit der Tasse, aber wohl nicht nötig.
F.: Ich finde nämlich: Ok, die Sache mit der Tasse stimmt und ist auch faszinierend, aber wenn man zu großen Wert drauf legt, dann findet man sich nur in einer Sackgasse.
He.: Das mit der Tasse rechtfertigt Kreativität und schwächt die Position derer, die Anpassung vom Individuum verlangen und das auch noch mit Darwin begründen.
F.: Ja
He.: Es gibt Gründe, kreativ zu sein. Keiner widerspricht, wenn ich sage: Sei kreativ! Aber so gut wie alle widersprechen, wenn ich dann tatsächlich kreativ bin!!!! Sie sagen dann, ich würde gegen die Erkenntnisses der Wissenschaft und gegen jede Vernunft verstoßen. Die meisten Leute können sich echte Kreativität nicht vorstellen. Ein Künstler malt ein blaues Bild. Die andern "Künstler" malen dann grüne, rote und gelbe und meinen, das sei kreativ. Wenn aber einer gar kein Bild malt, sondern eine neue Kunstart erfindet, greifen sie ihn an, machen ihn fertig. Also: Erlaubt bei der Masse ist immer nur das Neue im ALTEN Rahmen, nie der (wahrhaft kreative) neue Rahmen.
F.: Hm... Also mit dem Wort "kreativ" ist das so eine Sache. In der Künstlichen Evolution geht es auch darum, wie man eine "kreative" Evolution in Gang bekommt. Aber es ist nicht leicht, das zu definieren.
He.: Es ist gar nicht zu definieren - in einen Formalismus zu packen, denn Kreativität ist außerhalb des Formelhaften. Sie schafft neue Formeln.
F.: Kreativitaet existiert immer außerhalb eines Rahmens.
He.: Ja, sie schafft selbst einen neuen Rahmen, in den sie sich selbst hinein entfaltet. Aber sie benutzt den alten Rahmen und die mit ihm gewonnenen Erkenntnisse für die Erfindung des neuen.
F.: Innerhalb eines größeren Rahmens wäre es dann vielleicht schon nicht mehr kreativ.
He.: Gibt es den größeren Rahmen? Wenn du ihn nicht erschaffen hast, erführst du von ihm nichts, falls es ihn gäbe.
F.: Du meinst also, jeder muß sich seine Rahmen selbst "erarbeiten"?
He.: Genau! Man kann ihn kaum entdecken und empirisch schon mal gar nicht!
F.: Aber du, der du in einem bereits recht großen Rahmen lebst, kannst du nicht sehen, daß die anderen auch in diesem Rahmen leben, ihn nur nicht nutzen? Oder meinst du, dieser größere Rahmen existiert für die überhaupt nicht?
He.: Ich glaube, er existiert für Viele nicht. Es gibt keine objektiven Rahmen.
F.: Also gut, wie immer stimme ich Dir in allem zu, außer daß ich keine Auswirkung auf das Leben nach dem Tod sehe. Da kann man meiner Meinung nach noch so seinen Rahmen erweitern, nach dem Tod wird alles wieder auf Null gesetzt.
He.: Ich denke, daß die Talente überleben, nur das Faktenwissen, das Nichttranszendierte, stirbt. Ich habe Gründe, es anzunehmen. ZEIT bedingt Sterblichkeit, und Zeit ist ein Konstrukt der ewigen (zeitlosen) Seele.
F.: Also Gelehrte sterben wie Deppen, nur Weise sterben mit Ertrag?
He.: Nicht übertreiben! Aber: Jeder lebt in seiner sich selbstbestätigenden Welt. Ein Sterblicher sieht nicht die Unsterblichkeit der Unsterblichen. Das zu verstehen ist nicht ganz leicht.
F.: Also ein Sterblicher ist sterblich? Und ein Unsterblicher unsterblich?
He.: Das ist korrekt. Ein Sterblicher blendet einen Unsterblichen in seine Welt ein und sieht ihn (dessen sterblichen Aspekt) sterben. Seine Welt - das ist der Objektivismus. Der Unsterbliche lebt den Subjektivismus. Er blendet das Unsterbliche der Sterblichen in seine Welt ein, aber da ist oft nicht viel. Ich finde bei Vielen nicht viel Subjektives, Substantielles, das den Tod des Körpers überlebt. Also das habe ich alles ganz genau ausbaldowert und beobachtet.
F.: Das ist wahr, sie leben das in den Medien vorgekaute Leben.
He.: Ja, wenn ich sie in meine Welt einblende, sehe ich z.T. hohle Schattenformen. Ich lehre meine Schüler, sie mit Substanz zu füllen. Echte Substanz vergeht nicht. Wenn einer weiß, was er will, hat er schon Substanz. Leute, die in Diskussionen daherbeten, was exakt so im Lexikon steht, sind Hohlformen.
F.: Also du sagst im Gegensatz zu anderen Meistern: Die Schattenwesen sind wirklich nur aus Schatten! Andere Meister sagen: "Sie sind aus Substanz, wissen es nur nicht."
He.: Ja. Sie sagen es, weil sie einem ganz bestimmten Irrtum aufgesessen sind. Sie glauben an die unveränderliche Seele, weil man die Veränderlichkeit subjektiv (und erst recht objektiv) nicht sehen kann. Man kann sie nur erschließen. Guck mal in meiner HP im Stichwortverzeichnis unter "Seele, veränderlich". Also ich weiß zB 100 %, daß ich subjektiv ewig bin. Es ist natürlich gut, wenn die Meister sagen: "Du hast ewige Substanz, auch wenn du es nicht weißt!" Sie bringen den Schülern dann das Wissen bei, was die zuerst falsche Behauptung nachträglich richtig macht. Und wenn der Schüler die Substanz dann hat, ist er im Ewigen, und der Weg ins Ziel verschwindet: Er ist dann (rückwirkend) immer schon im Ziel.
Dieses Auffinden des weglosen Zieles erzeugte bei vielen Meistern den Irrtum, alle Menschen seien in Wahrheit bereits erleuchtet, es gebe keine Wege, es gebe nichts zu tun und man solle von allem Tun loslassen ("Nichthandeln"). Aber das stimmt leider nur von ihrer Warte aus. Für Nichterleuchtete ist dieser Rat definitiv falsch. Ich habe erkannt: Solange es für einen Menschen noch den Weg gibt, hat er diese ewige Substanz noch nicht und ist eine Hohlform mit allen Konsequenzen. Er findet die Erleuchtung nicht, indem er aufhört, seinen Weg zu gehen, sonden indem er ihn zuende geht
!
F.: Mir kommt das eine wie das andere ein wenig theoretisch vor, da man sich anmaßt, ueber die Seele eines anderen zu urteilen.
He.: Gehen ist nicht theoretisch. Ich kann nicht sehen, wie hoch die Chancen der Hohlformen, die ich sehe, sind, Substanz zugewinnen. Deshalb behandle ich ohne Ausnahme jeden, als sei er Seele, egal, was meine Wahrnehmung mir sagt. Was meine Seele betrifft, ist da nichts nur theoretisch. Theorie und materielle Manifestation erkenne ich als funktionierendes "Wechselwirkungssystem". Ich bin Substanz und ich weiß es.

19.12.2004- Funde: http://www.gic.vitiosus.com/

http://tomheller.de/theholycymbal/links.html

zwar ohne Genehmigung, aber was soll's: http://www.esoportal.de/index.php?site=artikel_direct&themeid=93&artid=406

Politische Kultur auf Wanderschaft: http://www.esoportal.de/index.php?site=artikel_direct&themeid=106&artid=405

http://extremetracking.com/open;refh?tag=germanto&nm=50

http://www.kaseja.de/homepage/text.html

hier wird meine Arbeit zur Evolutionstheorie diskutiert: http://forum.quanten.de/read.php?f=1&i=2553&t=2363

mein Konstruktivismusartikel pflanzt sich fort: http://www.hochschulstellen.de/de-info-anbieter/r/ra/radikaler_konstruktivismus.html und http://www.lexikonia.de/129351_radikaler_konstruktivismus.htm

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