Notizen 3
von Hans-Joachim Heyer

11.8. - 22.8.2004

11.8.2004: Bewußtsein: Internetz-Forum-Diskussion (http://www.philtalk.de/msg/1091279471-15.htm) über das Thema "Was ist Bewußtsein?":

Heyer: Die Frage "Was ist Bewußtsein wirklich?" ist in meinen Augen die wichtigeste - und deshalb möchte ich mich nach ein paar Monaten Abwesenheit wieder ein bißchen in die Diskussion einmischen.

Ich begreife mich als Philosoph und Wahrheitssucher. Daß "Wosi" in PhilTalk unwidersprochen behaupten kann,
"Philosophen sind keine Wahrheitssucher", will ich nicht hinnehmen. Selbstverständlich sind sie Wahrheitssucher. Oder sie sind keine Philosophen!
Wissenschaftler sind es, die keine Wahrheitssucher sind, denn sie sind an eine Methode gefesselt, welche alles Wissen einfärbt und von der Wahrheit trennt. Aber der Philosoph ist frei. Er ist nicht an eine Methode gefesselt. Er hat die Möglichkeit, Wahrheit zu suchen.
Das mal vorweg.

Suchen wir nun nach der Wahrheit des Bewußtseins.

Ich habe mich mit der modernen Bewußtseinsforschung vertraut gemacht - habe Vorlesungen und Vorträge der führenden Koryphäen in Deutschland (G. Roth, T. Metzinger, W. Singer) gehört und persönlich mit ihnen gesprochen:

Der neueste Stand der (ihrer!) Erkenntnis ist: Es gibt kein Bewußtsein! Wir sind nicht Herr (oder Frau) über unsere Nervenfunktionen! Bewußtsein, freier Wille, Gefühle - alles Relikte aus der Steinzeit. Alles Einbildung von niemandem!

Das ist natürlich - wenn auch modern - trotzdem Quatsch! Nicht alles, was modern ist, ist auch besser, als das Alte. Die Bewußtseinsforschung geht, je wissenschaftlicher sie sein will, umso schneller und umso konsequenter RÜCKWÄRTS!

Ich will nun kurz zeigen, was ich in meiner langjährigen philosophischen Suche nach Antwort auf die Frage, was Bewußtsein wirklich sei, gefunden habe:

"Bewußtsein ist...." - so würde die Naturwissenschaft argumentieren, und am Ende hätte sie im Idealfall die große Antwort auf die Frage. Aber: Was wäre dadurch gewonnen? Wären alle, die die Antwort "Bewußtsein ist..." dann in der Zeitung läsen, auch gleich bewußter??? Mitnichten!!!

Geht es darum, zu wissen, was Bewußtsein ist, oder geht es darum, bewußter zu werden?

Nun, die Frage, was Bewußtsein ist, hat die Wissenschaft klar und verständlich beantwortet: es ist NICHT!

Warum ist es nicht? - Weil Wissenschaft Arbeit am Objekt ist - und Bewußtsein ist reines Subjekt! Ein objektives Bewußtsein gibt es schlichtweg nicht.

Was bleibt, ist der Versuch eines jedes einzelnen Subjektes (Menschen), bewußter zu werden. DAS ist die einzige Möglichkeit, sich mit der Frage nach dem Bewußtsein sinnvoll zu beschäftigen. Metzinger, Roth und Singer betreiben Schattenboxen. Sie suchen das ihnen Dunkle mit der Taschenlampe und finden nur das Licht ihrer Lampe, aber nicht, was sie suchen!

Wie werde ich bewußter? DAS ist eine Frage, die sich beantworten läßt. Oder: Wie erwache ich aus dem Schlaf des Unbewußten?

Ich arbeite seit 20 Jahren daran, immer wacher zu werden. Was ich in diesem Aufwachprozeß erlebe ist folgendes:

Für den Unbewußten ist alles Außenwelt. Außenwelt ist alles, was ich nicht beeinflussen kann. Je bewußter ich werde, desto mehr erlebe ich, daß Dinge der Außenwelt mit mir zusammenhängen. Ich begreife, daß ich nicht die Dinge sehe, wie sie sind, sondern wie ich sie verstehe. Die Außenwelt entpuppt sich als meine Interpretation. Wenn ich durch Lernen oder jene berühmten "Aha-Erlebnise" die Welt plötzlich anders verstehe, dann ändert sich für mich die Welt! Je häufiger ich erlebe, daß Äußeres und Inneres miteinander verschränkt sind, desto mehr drückt sich die Erkenntnis auf, daß die materielle Außenwelt ein Spiegel meiner Seele, bzw. meines Bewußtseins, ist.

Dem Unbewußten ist alles Außenwelt. Dem Vollbewußten ist alles Anschauung innerer "Strukturen".

Es gibt ja viele Esoteriker, sie sich mit Selbstzerfleischung beschäftigen. Sie reflektieren über ihre Ängste, Hemmmungen, Leidenschaften, ihrem Ich usw und verstricken sich in unentwirrbare Gedankengewebe und enden meist in schlimmen Depressionen, ja körperlichen Krankheiten, weil sich alle Gewißheiten auflösen. Sie finden - wie die Wissenschaft, bloß vom andern Ende herkommend - NICHS. Und mit dem Nichts kann man nicht leben. Die meisten Esoteriker schwadronieren wie die Wissenschaft von der "Illusion es Ich" und dergleichen.

Das sind Irrwege. Wahrheit ist: Du bist alles, was du erlebst, alles, was du weißt oder zu wissen glaubst. Du lebst eingeschlossen in deiner subjektiven Welt.

Du liest nicht, was ich hier schreibe,- erst recht nicht, was ich meine; du liest hier und jetzt, was du verstehst. Wir stehen im Kontakt. Das ist sicher. Aber was das für ein Kontakt ist und was wir hier an Infos austauschen, das ist bloß deine Vermutung, deine plausibelste Theorie. Du kennst mich nicht, du kennst dich nicht und nicht deine Mutter. Was du kennst, sind deine Interpretationen, Bilder, die du dir zusammengereimt hast und die dir nun plausibel erscheinen.

Die Wissenschaft, Schule, Fernsehen - sie alle wollen uns nun "helfen", uns und die Welt so zu sehen, daß wir ihre sklavischen Diener sind. Ich habe mich und die Welt derart uminterpretiert, daß ich mein eigener Diener bin.

Das ist Freiheit! Das ist Bewußtheit! Ich bin mein eigener Schöpfer und ich weiß es! Und ich nutze mein Wissen; ich wende es an. Mehr Bewußtsein kann ich mir nicht vorstellen. Das ist die Antwort auf meine Frage.

In meiner "Schule für Lebenskunst" www.hanjoheyer.de gebe ich meine Antwort an Interessierte weiter.

Hallo M.,

zur Rolle der Wissenschaft: Sie kann nur äußerliches Verhalten studieren, aber nicht die Motive eines Handelns. Wenn sie diese zB erforschen will, löst sie sie auch wieder nur in Verhalten auf. Aber die eigentlichen Motive kann sie nicht finden. Wenn ich zB meinen Arm heben will und dann hebe, und die Wissenschaft untersucht dies, wird sie feststellen, daß ich ihn heben mußte. Ebenso ist's mit dem Bewußtsein. Wenn die Wissenschaft es untersucht, findet sie nichts, sondern immer nur irgendwelche Funktionen, die mit Bewußtsein nichts zu tun haben.

Zu den 100 verschiedenen Meinungen: einerseits ist es ja so: Jeder hat seine eigene Meinung.
Die Wissenschaft steht dieser Vielfalt entgegen. Sie vereinheitlicht viele Meinungen, was den Preis hat, daß die Eigenmeinungen der Menschen manipuliert werden, und zwar total: weg von Subjektivität, hin zur völlig entfremdeten Objektivität. Das heißt: ALLES Persönliche geht flöten!

Bewußtwerdung hat KEINE Nachteile, wie du fürchtest, auch nicht das Chaos, denn Bewußtheit ist besser, als diese Vereinheitlichung und Roboterisierung des Menschen.

Bewußtheit ist nicht Beliebigkeit, keine Chaostheorie, im Gegenteil. Bewußtheit bedeutet nicht, daß man sich alles zurechtlegen könnte, wie man gerade mal so will. Sie entsteht durch ein mitunter hartes Ringen um Wahrheit. Bewußtheit ist eine höhere Ordnung, als diese Verwissenschaftlichung.

@ wosi: zu "Es gibt aber Wahrheitssucher, die nicht zu den Philosophen gehören": Tatsächlich? Beschreibe mir mal bitte so einen.
Den Rest des Postings verbuche ich als intellektuellen Leerlauf.

@Berny, der wosi hübsch auseinandernimmt, ergänzend zu: "Die wichtigste Methode ist verpflichtend für Wissenschaftler und Philosophen:
L O G I K . Ist doch klar, oder?"

Nicht nur Bewußtsein wird vorausgesetzt, um Bewußtsein zu erforschen, sondern auch LOGIK.
Logik wird vorausgesetzt, um Logik (zB einer Aussage oder eines phil. Systems) zu untersuchen.
DAS HEISST: Es gibt keine logische Methode, um die Logik der Logik zu untersuchen. Wir können nicht wissen, ob die Logik logisch ist!!!

Das hat weitreichende Konsequenzen: Wir hängen allesamt freischwebend, fundamentlos, in der Luft. Wir leben in Geschichten, die wir mehr oder weniger glauben, mehr is nicht! Alles ist Religion!!!

@ sheelina: Die Wissenschaft sucht nicht nach neuen Definitionen, sondern versucht alles Neue in ALTEN Definitionen auszudrücken. Sie versucht ohne neue Def. auszukommen.

An alle:

Hat "der thomas" Recht mit seiner Behauptung, ich habe mit meiner Behauptung, man könne nicht wissen, ob Logik logisch sei, intellektuellen Leerlauf betrieben?

Ich behaupte, keinen Leerlauf betrieben zu haben, da ich ja zu Ergebnissen gekommen bin: Das Ergebnis, das ich schilderte, war, daß wir fundamentlos sind und daß wir in Geschichten leben, die wir glauben, und daraus schloß ich, daß alles im Grunde Religion ist.
Wo ist hier Leerlauf? Leerlauf liegt doch nur dann vor, wenn gegrübelt wird, ohne daß es Ergebnisse gibt!

Daß Dummheit dumm ist, wissen Dumme freilich nicht! Der Kluge, der drübersteht, erkennt den Dummen. Wie hier bewiesen.

Grünheit ist nicht grün! Nur Gegenstände können Farben haben. Grünheit ist kein Gegenstand.

Ein Letztes: Otto Flake hat nicht bedacht, daß ein Kopf nur dann groß werden kann, wenn er seinen Sinn für Ironie, Zynismus usw. bewußt ausschalten kann. Wer stets ironisch (usw) ist, kann nicht tief denken, bleibt an der Oberfläche.

15.8.2004: Leben nach dem Tod: Sicher ist, daß ich in meiner subjektiven Welt lebe: Das Grün der Wiese da draußen ist meine subjektive Interpretation einer bestimmten Wellenlänge des reflektierten Lichtes. Ich kann nicht wissen, ob andere Menschen das Grüne ebenfalls "grün" sehen; ich kann nur wissen, daß sie die Farbe, die sie sehen, als "grün" bezeichnen. Und was die Wellenlänge angeht, bin ich nicht besser dran. Daß ich "grün" nun "Wellenlänge von x Nanometern" nenne, bringt mich nicht näher an die objektive Wahrheit, sondern bloß näher an ein anderes Modell einer postulierten Außenwelt. Was die Physiker tun, ist nichts anders, als das Alltagsmodell, in welchem es Farben gibt, in ein physikalisches Modell umzurechnen, was für bestimmte Zwecke sinnvoller ist, besonders wenn man Maschinen bauen will.

Aus dem Faktum, daß ich die Aussage eines anderen Menschen, der sagt: "Die Fichte dort ist höher als der Apfelbaum hinter ihr" bestätigen kann, schließe ich, daß bei meiner Kommunikation mit anderen Menschen ausschließlich Relationen als Information übertragen werden können. Die Sprache läßt keine absoluten Aussagen zu, sondern ausschließlich Relationen. Die Gegenstände selbst, die in relativen Beziehungen stehen, sind nicht in der Information enthalten. Dieses Kommunikationsproblem tritt auch in der Physik zutage: Es gibt kein absolutes Kriterium für die "Länge". Wir haben einen Urmeter in Paris oder die Definition eines bestimmten Vielfaches der Wellenlänge des angeregten Cäsiumatoms, mit dem wir alle anderen Längen vergleichen. Diese Relationen können wir kommunizieren, nicht aber eine absolute Länge.

Daraus folgt: Wir leben definitiv nicht in einer absoluten, objektiven Welt, sondern in einer Vielzahl subjektiver Welten, die wir mittels Kommunikation und Konsensbildung zur scheinbaren Einheit verschmolzen haben. Wir haben uns verabredet, unsere subjektiven Welten einander derart anzupassen, daß wir in der gemeinsamen Illusion einer gemeinsamen "objektiven" Welt leben.

Die Tatsasche, daß wir ausschließlich über relative Informationen verfügen, beweist, daß wir in einer Erscheinungswelt ("Filmebene") leben und nicht in einer realen Welt.

Die "objektive" Welt ist demnach in Wahrheit eine intersubjektive Welt, die aus unseren individuellen subjektiven Traumwelten mittels Absprache nach meist fremdbestimmten Kriterien hergestellt worden ist. "Absprache" hört sich an, als würden wir in einer Welt aus Gleichberechtigten leben. Jeder weiß, daß die Wirklichkeit anders ist: Was wir "Politik" nennen, ist nichts anderes als der ewige Kampf um die Schlüsselpositionen, von denen aus die Konsensbildung am effektivsten gesteuert werden kann. Das Fernsehen ist heute das große Medium zur Konsensbildung. Es hat Schulen und Universitäten längt abgehängt. Das Fernsehen bestimmt, was die Leute denken, fühlen und (auch in fernsehloser Natur) wahrnehmen. Die großen, mächtigen Medienmogule sind mittels ihrer Massenmedien die besten Diener der gottgleichen Schöpfer der scheinbar objektiven Welt der Massenmenschen.

Die letzten Details, wie die butterweiche Materie unserer subjektiven Träume zur eisenharten Realität von Atomen wurde, aus denen man Raumstationen, Atomkraftwerke und bald überlichtschnelle Raumschiffe bauen kann, habe ich gestern herausgefunden.

Ich erlebte während eines Gespräches mit zwei Freunden vor meinem inneren Auge, daß der Radikale Materialismus, dem die Menschheit zunehmend verfällt, die ursprüngliche Traum-Materie weiter verhärtet, bis diese neue Eigenschaften entwickelt, mit deren Hilfe künftig Sachen möglich werden, die heute noch unmöglich sind, zB überlichtschnelle Raumschiffe und unbegrenzte Energieressourcen aus dem Hyperraum. Ich erlebte die Plastizität der geträumten Materie: Wenn ich im Traum will, daß ein grüner Ball rot wird, dann wird er rot. Wenn ich will, daß ein Würfel die Größe eines Wolkenkratzers bekommt, wächst er zum Wolkenkratzer heran. Als ich einmal träume, daß ich erschossen wurde, konnte ich, weil ich wußte, daß ich träumte, aus praktischen Gründen das Geschehen ungeschehen machen. Ich hatte keine Lust, mit zerfetzter Brust weiterzuträumen. Also träume ich mich als Unverletzter weiter. In meiner Traumwelt bin ich uneingeschränkter Gott meiner Außenwelt. Ich bin's, weil ich alles in ihr, ja selbst die Rahmenbedingungen wie Raum und Zeit, selbst geschaffen habe. Ich träumte schon jahrelange Epen in wenigen Sekunden. Dem Träumer ist alles möglich. Die Konsequenz ist die mangelhafte Widerständigkeit der Materie. Die Traum-Materie ist butterweich. Ein Atomkraftwerk kann man aus ihr nicht bauen.

Eines Tages - in mythischen Zeiten - kamen die Zauberer überein, eine gemeinsame Welt aus harter Materie zu schaffen. Dazu mußten sie die Menschen entzaubern, mußten ihnen ihre Zauberkräfte stehlen. Sie verführten die Menschen zum Glauben an eine gemeinsame objektive Welt. Indem die Menschen vergaßen, daß sie Schöpfer der Materie waren, vermochten sie sie immer weniger zu beherrschen. Und je weniger Macht ich über die Materie habe, desto widerständiger, desto materieller, desto härter, wird sie. Eines mythischen Tages war die Materie fest genug, um Maschinen daraus zu bauen. Dann gelang die Atomspaltung, und die Materie erreichte eine nie vorher gekannte Materialität. Nun ist ihre Objektivation so weit fortgeschritten, daß bald interstellare Raumfahrt im vollständig objektivierten Universum und Künstliche Menschen mit künstlicher "Intelligenz" möglich sein werden. Ja, die Materie verändert sich kraft des Materialismusses. Der Erfinder des Radikalen Materialismusses (an anderer Stelle monistischer Materialismus genannt) ist ein wahrhaft großer, bewunderungswürdigerer Zauberer.

Der Preis des materiellen Fortschritts: Aus Göttern wurden über die Zwischenstufen von Engeln, Übermenschen, Menschen nun Maschinenmenschen hoher funktionaler Intelligenz, aber ohne Bewußtsein. Ich sehe offenen, bewußten, Auges, wie die Milliarden allmählich zu Robotern - Arbeitern, Dienern - werden, und nur die Allerwenigsten gehen den Weg in die andere Richtung und werden nicht Roboter, sondern Übermensch (Magier) oder gar Engel.

Ich bin der einzige, den ich kenne, der diesen Weg der Wiederverzauberung meiner Selbst und meiner Welt gegangen ist und zugleich lehren kann und will. Ich erlebe meine Ewigkeit in meiner Welt - wohlbewußt, daß ich in der Welt der Roboter als sterblicher Roboter erscheine. Den Schatten bin ich Schatten. Ich bin Zauberer in entzauberter Welt. Denke nicht, daß ich die Funktionalisierung der Menschen ablehne! Es darf der Zauberer nur wenige geben, sonst hätten wir das Chaos wie in uralten mythischen Zeiten.

Ich plane nicht im Geringsten, dem großen Materialisten, dem Schöpfer einer fantastischen Realität, ins Handwerk zu pfuschen. Ich unterstütze dieses größte mir bekannte schöpferische Bewußtsein, weil es mich unterstützt. Je klarer ich das alles sehe, desto klarer wird mir meine Aufgabe bewußt: Menschen zu suchen, die fähig sind, ihrerseits Zauberer zu werden. Ich suche Menschen mit der Sehnsucht nach Ewigkeit, Menschen, die die schöpferische Kraft des Geistes und die damit verbundene Verantwortung lernen möchten, Menschen, die um keinen Preis Roboter sein wollen.

Im vollen Bewußtsein darüber, daß die in dieser HP veröffentlichte Philosophie als System niemanden einweihen kann, sondern ausschließlich der Kontakt zu meiner Person als Zauberer, und zwar zu meinen Bedingungen, tue ich, was ich entsprechend meiner Aufgabe tun muß. Ohne mich würden die Zauberer an Nachwuchsmangel leiden. Sie haben das Lehren fast verlernt; sie haben Anderes, Wichtiges, zu tun. Ihre Distanz zu ihren Schöpfungen ist groß geworden. Es fiele ihnen schwerer, sich wieder menschlichen Individuen zuzuwenden. Deshalb übertragen sie stets den Frischeingeweihten die Aufgabe, Nachwuchs zu suchen und auszubilden.

Wer kommt als Zauberlehrling in Betracht? Nun, die meisten Menschen erachten das, was ich in meiner HP geschrieben habe, für ausgemachten Unsinn. Sie haben ihre eigene, meist fremdbestimmte, Philosophie, die der meinen so sehr widerspricht, daß sie meinen Schrieb nicht verstehen (in ihr System einordnen) können. Viele verfügen nicht über die intellektuelle Kompetenz, ihr Nichtverstehenkönnen auch als solches zu begreifen, sondern sie projizieren es auf mich, sodaß sie ihr Nichtverstehen als meinen Unsinn interpretieren, den ich angeblich geschrieben habe. Wer Unsinn im Kopf hat, sieht in meiner HP nichts als Unsinn. Als Schüler kommt also nur derjenige in Betracht, der glaubt, daß ich keinen Unsinn, sondern höchst Sinnvolles schreibe. Eine weitere Bedingung für Schülerschaft ist die Erkenntnis des Schülers, daß er vom Lernen eines Systems wegkommen und zum Lernen von Personen hinkommen muß. Die meisten Menschen kommen als Schüler nicht in Frage, weil sie um keinen Preis der Welt von einer Person lernen - ihr dienen - wollen. Sie wollen ausschließlich institutionalisiertes, systematisches Lernen, welches zudem die Integrität ihrer Person nicht berührt. Sie wollen ausschließlich Beweisbares (Herdentierwissen) lernen. Alle Anhänger des prinzipiell dienenden Verstandes, der dienenden Logik, sind als Schüler ungeeignet. Der Verstand, die Ratio, ist ausschließlich zur Systemdienerschaft geeignet. Sie ist die Denkform von Robotern und funktionalen Sklaven. Der Schüler der Magie muß bereit sein, alle Systeme zu überwinden und sich kreativer Macht zuzuwenden. Er muß bereit sein, sich durch und durch verändern zu lassen und an einer Utopie (oder Mythos) mitzuarbeiten. Erst wenn die Seele ein Ziel hat, kann der Verstand einsetzen und einen Weg hin zur Realisation dieses Zieles suchen. Rationaler Verstand dient immer einem Willen, und Wille ist immer ein Zukunftsbild, eine Utopie. Die meisten Menschen kommen als Schüler nicht in Frage, weil sie Gefangene der Ratio sind. Für sie ist der rationale Verstand Basis allen Seins und allen Denkens. Wer glaubt, daß die Naturwissenschaft unsere Fragen (zumindest grundsätzlich) beantwortet, ist als Zauberer verloren. Wer glaubt, was er sieht, ist ein Sterblicher und ist als Zauberer verloren. Um zum ewigen Leben zu finden, muß man zuerst einer Philosophie glauben, die das ewige Leben derart plausibel erklärt, daß es zur unbedingten Überzeugung wird. Und dann wird es notwendig werden, von dieser Überzeugung zur Praxis zu kommen. Das ist der schwierigere Teil des Weges, denn er beschreibt den Übergang vom System zur Individualität, vom Atom zum Individuum.

Olympia: Vier milliarden Menschen schauen sich die Olympischen Spiele in Griechenland an - natürlich im Fernsehen, dem Zaubermedium eines dieser olympischen Gottheiten. Vier milliarden Menschen lassen sich die falschesten aller falschen Vorbilder einimpfen, auf daß sie falschen Fährten folgen mögen. Diese Sportskanonen sind erstklassige Zuchtprodukte: Ihr Blick wurde ganz auf das Körperliche gelenkt (es gibt keine geistigen olympischen Disziplinen). Das Körperliche wurde ganz zur Disharmonie gebracht - auf eine ganz besondere einseitige Spitzenleistung getrimmt. Diese einseitige Körperdressur wird von Kindesbeinen an trainiert. Wer reif genug ist, sich freiwillig einem Sport zu widmen, hat bei den Olympischen Spielen keine Chance. Zuletzt geht es um den Sieg! Es geht um den Vergleich von Leistungen, der meist maschinell gemessen wird. Der Vergleich von Menschen untereinander versklavt, denn er führt weg von der Erkenntnis der individuellen Einzigartigkeit - weg vom Absoluten, hin zum Relativen. Die olympischen Großvorbilder sind Menschen, die erfolgreich zu Robotern umfunktioniert worden sind. So gut wie jeder dieser Extremsportler ist bereit, sich mit chemischen oder anderen technischen Prothesen zu verstärken, ist bereit, sich zu einem biotechnischen Mischwesen umoperieren zu lassen. Aber wie gesagt: Wir brauchen diese Verkörperungen des Radikalen Materialismusses, um die Materialisierung der Materie voranzutreiben, auf daß die Materie Eigenschaften erhalte, die für die Zukunftstechnologien notwendig sind.

16.8.: Pierre Baron de Coubertin: "Das erste uns wesentliche Merkmal des Olympismus ist: eine Religion zu sein." Welche Religion? - Wie ich oben schon schrieb: eine Religion des Körpers, eine der unendlichen Wiederholungen gleicher stupider Bewegungsabläufe, bis der Sportler die Bewegungen unbewußt präzise - roboterartig - abspulen kann: eine Religion der Unbewußtheit. Zudem eine Religion der (unbewußten) Jugend: wer 30 ist, gehört zum alten Eisen. Eine Religion der Wenigen: Nur der Sieger zählt. Eine Religion, die aus Spiel Arbeit macht - eine Religion für Sklaven und solche, die es werden sollen. Wer dieser Religion zum Opfer gefallen ist, wird meine HP - beispielsweise auch "Leben nach dem Tod" (oben) und "Unsterblich" (unten) nicht verstehen können.

Rechtschreibreform: http://rechtschreibreform.com/Woerterliste/index.htm

16.8.2004: Unsterblich? Selbstverständlich ist mir vollkommen klar, daß so gut wie alle Leser meine oben gemachte Behauptung, ich sei unsterblich, nur kopfschüttelnd zur Kenntnis nehmen und denken, ich habe nun doch den Bogen überspannt - der kleine Schritt vom Genie zum Wahnsinnigen sei nun vollzogen: daß man den Tod überwinden könne, habe sich noch kein ernstzunehmender Philosoph erdreistet, zu behaupten.

Nun, lieber Leser, was weißt du vom Tod? Du siehst stets andere Lebewesen sterben, aber deinen eigenen Tod wirst du nicht erleben.* Dieser eine Satz beweist, daß der Tod aus der objektivistischen** Perspektive resultiert und Unsterblichkeit aus der subjektiven. Wer nicht glaubt, was er (bei Andern) sieht, sondern was seine Philosophie ihm sagt, läßt sich vom äußeren Schein eben NICHT trügen! Das ist der kleine Unterschied! Ich weiß, warum es so aussieht, daß der Mensch sterben muß: weil er sich objektiviert - mit dem Leib identifiziert. Weil er das Wesen der Zeit nicht begriffen hat. Ich aber habe es begriffen. Weil ich das Wesen der Zeit begriffen habe und demzufolge weiß, wie ich mich selbst sehen/begreifen muß, weiß ich, daß ich ewig bin: Für Sterbliche werde ich unerkannt wiedergeboren; für mich bin ich ewig in unterschiedlichen Erscheinungsformen. Du stirbst, weil du weißt, daß du stirbst. Du bist einem dir Unbekannten, der ein Interesse daran hat, daß du stirbst, in die Falle gegangen.

* Die wahre Bedeutung dieses Satzes wird, wie mir eingegangene E-Briefe zeigen, nicht begriffen. Es geht nicht um einen Perspektivwechsel in einundderselben objektiven Welt, der bloß bedeuten würde, daß ich den eigenen Tod zwar nicht erleben/erleiden/erfahren, ihn aber trotzdem - ja was? - bekommen werde. Die weitaus allermeisten Menschen glauben/wissen: Wer heute lebt, wird in spätestens 125 Jahren tot sein. Wer das nicht akzeptiert, muß verrückt sein. Gut, dann bin ich verrückt! Ich behaupte nachwievor, die subjektive Perspektive ist mehr als eine Perspektive, die ich innerhalb einer objektiv gegebenen Welt einnehmen kann. Sie ist eine echte Alternative zur objektiven Welt! Als Subjekt bin ich nicht Teil der objektiven Welt. Als Subjekt lebe ich in einer geistigen Welt! Das ist der Clou! Verstehen kann man das nur, wenn man als Subjekt nicht den eigenen materiellen Körper, sondern seine Seele erachtet. 125 Jahre gibt es ausschließlich in der objektiven Welt. Die Seele hat mit diesen 125 Jahren nichts zu schaffen.

** "Objektivistisch" bedeutet, daß die objektive Perspektive philosophisch systematisch untermauert und "Welt" geworden ist. Eine "objektive" Sichtweise ist immer noch die eines Subjektes. Die objektivistische leugnet das Subjekt, bzw. erklärt fälschlich den menschlichen Körper, der in Wahrheit Objekt ist, zum Subjekt - eine beliebte Lüge zB gegenüber Schülern, denen auf diese Weise der Unterschied zwischen Objekt und Subjekt erklärt - und damit deren Verwirrung komplettiert - wird.

17.8.2004: Konkurrenz statt Kooperation: In Die Zeit vom 5.8. in "Abstieg nach Plan" lese ich vom beruflichen und sozialen Abstieg eines IT-Beraters. Der Zeit-Reporter erzählt:

"Nein, sagt er heute, Menschen in die Arbeitslosigkeit getrieben habe er nicht; für jeden durch veränderte Abläufe eingesparten Job habe es doch irgendwo einen neuen gegeben. ... Helmut Pfeifer stieg nach wie vor morgens ins Flugzeug. Er tat das sogar noch lieber, weil das Klima im Betrieb sich geändert hatte. Die neuen Firmenchefs förderten intern nicht mehr Kooperation, sondern Konkurrenz. ... Doch auch die IT-Branche bekam Probleme. ... Pfeifer: "Man versuchte nicht, das Wissen und Können der Mitarbeiter zu erhalten, man interessierte sich nicht dafür, ob einer das Potential hatte, in einem anderen Bereich zu arbeiten. ...".

Es wird geschildert, wie Pfeifer von einem Überflieger, der 5000 Euro verdiente, innerhalb eines Jahres zum Sozialfall wurde, der mit 345 Euro monatlich auskommen soll. Zäh hält er am alten Lebensentwurf fest und bewirbt sich krampfhaft um einen neuen Arbeitsplatz.

Mein Kommentar: Pfeifer freute sich, statt daß seine Alarmglocken läuteten, als er mitbekam, daß die Betriebsführung eine neue Strategie fuhr: Konkurrenz statt Kooperation. Er fühlte sich stark, dache sich nur Gutes dabei, als er erlebte, daß "schwächeren Kollegen" gekündigt wurden. Daß er selber eines Tages zu den Schwächeren gehören würde, - dazu reichte seine Fantasie nicht aus. Ich habe drei Freunde, die mir aus ihrem Arbeitsbereich berichteten, daß sich dort ebenfalls das Betriebsklima extrem verschlechtert habe, daß ehemalige Kollegialität und Kooperation durch einen von oben verordneten häßlichen Konkurrenzkampf abgelöst wurde. Einer erzählte gar, daß es Mobbingkurse für Manager gebe. Nun, wer dieses asoziale Verhalten gut heißt, dem wünsche ich selbstverständlich, daß er es auch in vollen Zügen genießen darf - zum Beispiel Herrn Pfeifer. Der versteht die Welt nun nicht mehr und jammert über sein schreckliches Schicksal. Er versteht nicht, warum sein Wissen, sein Können, ja seine Flexibilität nicht mehr gefragt sind. Hat er nicht genug über seine Arbeit, nachdem er sie verloren hatte, reflektiert? Ist ihm nicht in den Sinn gekommen, daß sein Gedanke "Menschen in die Arbeitslosigkeit getrieben habe er nicht; für jeden durch veränderte Abläufe eingesparten Job habe es doch irgendwo einen neuen gegeben" ein Irrtum war, eine Entschuldigung und Gewissensberuhigung? Er wollte nicht sehen, daß er, als er noch gut verdiente, bereits an dem Ast, auf dem er saß, gesägt hatte.

Ich habe mich informiert und habe so schon vor Jahren mitbekommen, daß ein neuer Wirtschaftsethos von ganz oben verordnet wurde: Konkurrenz statt Kooperation. Man muß das Volk uneins mit sich selbst machen - entsolidarisieren. Dann kann man es leichter in die Armut schicken, ohne daß es organisierten Protest gibt. Es war mir auch klar, daß wenn man das Wissen und Können in die Software steckt, es im Menschen nicht mehr brauchen würde. Ich erlebte im Jahre 1983 im Ingenieurbüro, daß ich entlassen wurde, nachdem für 300000 D-Mark ein Komputer + Plotter (Zeichenmaschine) gekauft wurde. Damals wurde mir schon klar, daß es ein allgemeiner Trend war, daß man eines Tages keine Ingenieure mehr brauchen würde, sondern daß angelernte Kräfte zu Billiglöhnen die komputerbestückten Vermessungsgeräte bedienen würden. Jahre später im Bauamt erlebte ich Konkurrenz: Ein neuer Kollege, frisch von der Hochschule, dem ich erst die Praxis beigebracht hatte, intrigierte gegen mich. Zum Glück (für mich) waren zu diesem Zeitpunkt meine Pläne, dieses Spiel nicht länger mitzuspielen, schon ausgereift und riet dem Mobber, er solle seine Mühe besser für seine geschätzten Kollegen aufsparen, da ich ohnehin vorhabe, freier Autor zu werden.

Was ich an Herrn Pfeifer beobachte, ist Karma. Folgerichtigkeit. So muß es sein. So funktioniert die Welt von Otto-Normalverbraucher. Was Pfeifer erlebt, ist die rationale Welt, wie sie mir meine Kritiker, die mir beweisen wollen, daß ich nicht mehr alle Tassen im Schrank habe, als unumstößliche Realität vor Augen führen. Ich soll daran glauben, um von ihnen als geistig gesund angesehen werden zu können. Ich soll diese Tatsachen akzeptieren, um ihre Anerkennung, die ich ja so bitter nötig habe, zu erhalten. Ich aber sage: Wenn ich denken und handeln würde wie Pfeifer, würde ich dasselbe Schicksal erleiden wie er - und dazu noch zu recht!

Was wäre geschehen, wenn Pfeifer ein bewußter Mensch wäre? Er hätte irgendwann verstanden, daß er eine falsche Welt fördert, daß sein Tun falsch und schädlich ist. Er hätte sich entschieden, das Richtige zu tun, um sein Bewußtsein nicht zu verlieren: er hätte sich entschieden, der Welt zu dienen, statt ihr zu schaden, und die Welt hätte ihm gedient. Er hätte mit seinem Bewußtsein sein Karma ausgelöscht und hätte Freiheit (Fantasie) gefunden, einen Traum zu realisieren.

Wenn Karma außer Kraft gesetzt ist, gibt es keine Folgerichtigkeit, sondern "Wunder". Darauf will sich natürlich keiner verlassen. Deshalb haben wir ja das Elend. Obwohl am Ende der folgerichtigen Entwicklung, die dieser Zeitungsartikel für Herr Pfeifer nacherzählt, der Abgrund steht, entscheiden sich die meisten Menschen trotzdem für sie, denn es ist in ihren Augen besser, im bekannten Unglück zu leben, als im unbekannten Glück. Die Olympia-Programmierung (siehe oben) hat es uns gezeigt: Es kann nur einen Sieger geben. Wer sich auf Konkurrenz einläßt, sollte davon ausgehen, eher zu dem 6000000000 Verlierern zu zählen, statt der eine Gewinner zu sein. Kooperation - Seilschaften - soziale Netze, Freudschaften - sind wichtig. Wer seinen Kollegen nicht hilft, dem wird auch nicht geholfen werden, und das ist gut so, denn er soll lernen, wenn nicht freiwillig, dann durch Schmerz.

Pfeifer geriet in den Strudel der "Hartz-4-Problematik". Das Sozialversicherungssystem, dessen Abbau in Artikel wie diesem Beitrag in der ZEIT geschildert wird, ist kein soziales System! Diese Verwirrung wird uns täglich ein Dutzend mal im Fernsehen aufgeprägt. Das Sozialversicherungssystem ist ein schlechter Ersaz für ein soziales System, das auf Menschenliebe und gegenseitiger Hilfe besteht. Mehr noch: Es trug zum Abbau des sozialen Systems entscheidend bei. Da Pfeifer beides verwechselt hatte, vernachlässigte er sein soziales System, weil er dachte, das Sozialversicherungssystem würde ihn ausreichend tragen. Das stellt sich nun als Irrtum heraus. Nun klammert er sich an sein bißchen Sozialhilfe, den kümmerlichen Rest des Sozialversicherungssystems. Hätte er sich genügend um das soziale System gekümmert, hätte er genügend Freunde, die nun helfen würden.

Nun, mit der Zeile ganz unten teste ich das Sozialverhalten meiner Leser. Jeder bekommt mehrmals in seinem Leben die Möglichkeit geboten, sich zu entscheiden, in welcher Welt er leben will. Die meisten wählen die berechenbare Welt der Armut und Mitleidlosigkeit, die Welt der verlorenen Einzelkämpfer. Ich kenne mich in diesen Sachen aus, denn ich weiß, wie viel Wert meine HP den meisten Leser ist: nichts! Ich kenne das Sozialverhalten der meisten von ihnen. Wie gesagt: Ich habe meine Tests gemacht. Ich weiß, wovon ich rede. Ich ziehe meine Konsequenzen.

19.8.2004: Ein-Euro-Jobs: Gestern erfuhr ich während einer meiner immer seltener werdenden Besuche unseres Fernsehers, daß die Regierung die Einführung sogenannter "Ein-Euro-Jobs" plane. Der Staat (Arbeitsamt) zahlt Billiglohnarbeitern einen Euro pro Stunde zum regulären Arbeitslohn hinzu. Das hört sich gut an, aber ich sehe die böse Absicht hinter dieser Wohltat: Man gewöhnt den Arbeiter an Stundenlöhne, für die er heute freiwillig nie den Finger krumm machen würde. Hat der Arbeiter erst einmal aufgrund dieses zusätzlichen Euro die Arbeit angenommen, hat er Zeit, sich daran zu gewöhnen, daß er "in Wahrheit" bloß drei oder vier Euro pro Stunde bekommt. Fällt die Zusatzzahlung eines Tages weg (ich wette, daß diese Art der Förderung jeweils nur für ein oder zwei Jahre gilt), wird der Abeiter mangels Alternative kaum die unterbezahlte Arbeit kündigen. Der Gewöhnungseffekt hat dann gegriffen.

Oh, ich sehe herrliche Zeiten für die Reichen heraufziehen: Jeder dieser Herrschaften wird sich wieder ein paar Dienstmädchen und Buttler (gegen Kost und Logis, sowie ein kleines Taschengeld) leisten können - ein Jahr gefördert vom Staat, danach zur freien Verfügung des Besitzers. "Besitzer"? - Habe ich mich nicht verschrieben? Nein! Hat der Buttler keine Alternative - dafür muß man sorgen, zB durch schlechte Ausbildung wie sie heute allenthalben garantiert werden kann und durch ein Überangebot, erreicht durch Einfuhren aus dem Ostblock und dem Armenhaus Afrika - darf man ihn gern zu seinem Immobilienbesitz zählen.

20.8.2004: Genie und Wahnsinn: Der Volksmund sagt schon immer, Genie und Wahnsinn lägen eng beieinander. Kaum jemand wagt es, diese Weisheit anzuzweifeln. Deshalb wird es nun Zeit, die vom Volk völlig falsch eingeschätzte Relation zwischen Genie und Wahnsinn richtigzustellen: Es gibt in Wahrheit nichts, was weiter auseinanderliegt, als Genie und Wahnsinn! Nur leider fehlt dem normalen Menschen, also dem, dessen Bewußtsein zwischen diesen Extremen liegt, (wie immer) an Unterscheidungsvermögen. Er ist nicht in der Lage, beides auseinanderzuhalten. Deshalb sind für ihn beide Zustände fast die gleichen.

So werde ich immer wieder mit Leuten wie Maria (http://www.puramaryam.de/home.html), Udo Petscher (s. Tagebuch 21: tb21.html#0921) oder den Nachfolgern von Carlos Castaneda (http://carlos-castaneda.de/tensegrity/), von denen ich nichts halte, in einen Topf geworfen. E-Post, die mich fast täglich erreicht, beweist mir, daß ich von der Mehrheit der Menschen genau so gesehen werde, wie ich diese Maria, Petscher oder diese Tensigrity-Leute sehe. Ich muß mich also damit abfinden, daß es so gut wie keine Menschen gibt, die erkennen können, daß ich keinen Schwachsinn verbreite wie die o.g. "Konkurrenz", sondern die genialste Philosophie, die derzeit auf dem Markt zu finden ist. Man erwartet von Genies, daß sie bescheiden sind. Allein die Tatsache, daß ich besserwisserisch und unbescheiden bin, wird vom Normalmenschen als Beweis für Scharlatanerie und Wahnsinn interpretiert.

Ein Genie muß seinen Genius verschämt verstecken; es soll dem Durchschnitt huldigen. Das ist wohl das Mindeste, was ein Normalbegabter von einem Genie, das er als solches würdigen soll, verlangen kann. Kein Bundesligatrainer, der einen Abstiegskandidaten zum Deutschen Meister gemacht hat, darf sich selber auf die Schulter klopfen, sondern muß Teamleistung als Grund für den phänomenalen Erfolg anführen. Das hat Vorbildwirkung! Selbst Lance Armstrong, eigentlich nicht von Minderwertigkeitskomplexen geplagt, wagt es nicht, sein individuelles Können als Ursache seiner Erfolge zu benennen, sondern schwadroniert vom hilfreichen Team. Von mir wird selbiges erwartet. Dumm nur, daß ich das Spiel nicht mitspiele. Freilich darf ich von der Masse kein Lob dafür erwarten. Ich bin auf mich selbst gestellt, ich muß selber entscheiden, ob ich Genie oder Wahnsinniger bin. Ich entschied mich für Ersteres.

Ich bin mit meinem Genie, bzw. Bewußtsein, fast allein auf dieser Welt. Ich teile diese besondere Art der Einsamkeit mit nur sehr wenigen Zeitgenossen. 99,95 % aller Menschen wissen nicht, was ich weiß, können nicht nachempfinden, was ich empfinde, können nicht nach- oder miterleben, was ich erlebe. 99,95 % meiner Kommunikation mit Menschen unterscheidet sich kaum von der, mit der ich mich mit einem Plattenspieler unterhalte. Selberdenken tun nur Wenige: 0,05 % - die meisten davon Verrückte. Wenn ich mich zB mit einem Astronomen unterhalte, weiß ich in der Regel vorher, was er mir als seine eigenen Gedanken mitteilen wird. Ich kann es vorher in einem Fachbuch nachlesen. Heute ist es zu 99,95 % wahrscheinlich, daß er mir von der Urknalltheorie erzählen wird, und wenn ich sie in Frage stelle, wird er mich für leicht meschugge halten, denn er ist es, der im großen Wissensstrom mitschwimmt, der in allem, was er sagt, der Zustimmung und Bestätigung von Millionen sicher sein kann. Wenn er etwas sagt, dann tut er es mit dem Selbstvertrauen von einem, der weiß, daß er nicht alleine steht und mit tausend, wenn nicht millionen Zeugen aufwarten kann, die ihm rechtgeben. Wenn ich etwas sage, stehe ich alleine da. Ich darf nicht hoffen, verstanden zu werden. Wenn mich einer versteht, was allerdings schon ein paar mal geschehen ist, ist das ein Glücksfall für mich. Ich darf nicht erwarten, daß das zur Regel wird.

Inzwischen habe ich mich daran gewöhnt, meinen Weg allein zu gehen, ohne Verständnis und Wohlwollen der Masse. Für mich zählt nur noch mein selbst beurteilter Erfolg. Ich bin der einzige, der mir sagen kann, ob ich mit einem Projekt erfolgreich war oder nicht. Mein allergrößter Erfolg ist der der Transzendierung der Zeit. Ich bin ewig. Der Körper gehört den Vielen. Er ist Produkt der Wahrnehmungsweise der Masse. Da die Massenindividuen mit dem scheinindividuellen Kollektivbewußtsein sich eine Welt der Sterblichkeit gezimmert haben, ist mein von ihnen wahrnehmbarer Leib sterblich. Es ist mein persönlicher Erfolg, daß ich es geschafft habe, mich (mein Ich) von dieser Massenhalluzination zu befreien und (in anderer "Zeit") zu erleben, was ich wirklich bin: eine ewige unsterbliche Seele. Ich kann meinen grandiosen Erfolg niemandem wirklich mitteilen, schon gar niemandem beweisen, außer er hat selber Unsterblichkeit erlangt. Daß ich ob meiner Entdeckung mal "ausflippe" und mich trotz vollen Bewußtseins, mißverstanden zu werden, öffentlich Genie nenne, entschuldige ich gern vor meiner Selbstkritik. Ich proviziere gern. Eigentlich sollte ich wie alle andern heucheln, was das Zeugs hält. Dann wäre ich der liebe (ungefährliche) Nachbar von Nebenan. Die Leute kapieren eh nicht, wer ich bin. Also wozu soll ich es ihnen zu erklären versuchen? Er gibt keinen kausalen Grund, ihnen die Wahrheit zu sagen. Es gibt nur meinen freien Willensentschluß: ich mach's, weil ich Neophyten suche, gleichwie Morpheus im Kinofilm "Matrix" Neo suchte.

Ich weiß, ich kann dem modernen Menschen nicht erklären, daß meine Unsterblichkeit genaugenommen auf einem willkürlichen Entschluß beruht. Die Modernen verstehen nicht, daß eine jede Entdeckung (im Gegensatz zur Erschaffung) einer gegebenen Realität bereits auf der falschen Philosophie, die eine objektiv gegebene materielle Welt lehrt, beruht. Wer also glaubt, er habe seine ewige Seele entdeckt, irrt schon. Er hat sie erschaffen; sie hat sich selbst als ewig erschaffen. Eine Seele, die ihre Ewigkeit erschaffen kann, kann natürlich auch ihren eigenen Untergang erschaffen. Ich weiß nicht, warum die Herren der Welt heute (mittels der Lehre der emp. Naturwissenschaften oder über die esoterische Linie der Advaitaphilosophie und Verwandtem) die Selbstauflösung der Seele propagieren.

Wer wirklich weiß, was Zeit ist, weiß, was Zeitlosigkeit, bzw, Ewigkeit und unendlich langes Leben, ist. Wenn ein Ich sich absolut sicher ist, im Ewigen zu leben, erlebt es seine Ewigkeit: erlebt, was ich erlebe. Alle anderen Menschen, die ich kenne, wissen ihre Sterblichkeit aufgrund von Irrtümern (falschen Philosophien), die ich gut verstehe. Würde ich diese Irrtümer beseitigen und durch Besseres ersetzen, würden sie wie ich um ihre Ewigkeit wissen und würden sie eines Tages - und dann für immer - erleben. Ich kenne alle Wenn und Abers, die gegen mein besseres Wissen ins Feld geführt werden. Nur ich kann alle Bedenken, mit denen sich meine Schüler an die Sterblichkeit (und die Zustimmung der andern Sterblichen) klammern, nachhaltig zerstreuen und durch meine besseren Argumente ersetzen, sodaß Wissen und Erleben eines ewigen Bewußtseins möglich werden.

"Leider" ist mit dem Gewinn der Unsterblichkeit ein Wandel des ICHs nötig. Ich sage "leider", weil das Ich das große unantastbare Heiligtum des modernen Menschen ist. Keiner läßt sich gern manipulieren, denn Manipulation des Bewußtseins ist heutzutage immer und überall in erster Linie Mißbrauch. Alle Reichen und Mächtigen streiten sich um Einfluß auf Ausbildungsstätten und Massenmedien, um nichts anderes zu tun, als mißbräuchlich zu manipulieren, und die Opfer haben nichts Sinnvolleres zu tun, als sich vor Mißbrauch zu schützen. In einem solchen Umfeld ist es so gut wie unmöglich, einer bestimmten Manipulation ein positives Image zu verpassen.

Ein Freund fragte mich, warum ich nicht auf Vortragsreisen gehe. Nun, ich überlasse das Kennenlernen meiner Philosophie nach Möglichkeit der Aktivität der Leser. Keinem soll meine Philosophie aufgezwungen werden. Jeder soll sich selber bemühen müssen. Wer aus eigener Intelligenz beim Lesen meiner HP den Wert meiner Philosophie erkennt, kann Kontakt zu mir aufnehmen. Meine Philosophie ist nicht für die breite Masse und soll deshalb nicht in die Massenmedien gelangen. Dorthin kommen stets nur Lügen, und so soll es auch bleiben. Ich bin ausschließlich für jene zu haben, die aktiv ihre Freiheit anstreben, denn ich lehre aktive Freiheit (s. Stichwort).

Etwas anders verhält es sich freilich mit Menschen, die in unmittelbaren Kontakt mit mir geraten. Ich deute solche Aufeinandertreffen als magische Akte, als Auftrag oder Bitte seiner Seele an die meine, Einfluß auszuüben. Wer mich persönlich besucht oder wen ich persönlich besuche, dem fühle ich mich sozusagen verpflichtet, das einmalige Angebot, ihn einzuweihen, zu machen. Sobald mein Gegenüber abwinkt, stelle ich meine Bemühungen sofort und für immer ein. Das erfordert meine Aufgabe und mein Respekt vor der anderen Person. Wer mich kennt, weiß, daß ich meine Philosophie nicht an die große Glocke hänge. Das mache ich ausschließlich hier, in dieser HP. Hier und nur hier bin ich der vielgescholtene Größenwahnsinnige, das Genie, der Besserwisser (der tatsächlich alles besser weiß), der unbescheidene und rücksichtslose Schwätzer (Mir hat im Ernst einer vorgeworfen, ich würde in meiner HP allzu viele Worte machen. Ich antwortete: "Was sonst? Wo sonst?").

Im Grunde empfinde ich mich als Geistheiler, nur daß ich nicht mit meiner Seele die Seele eines Kranken heile, der dann körperlich gesundet (wie die meisten Geistheiler es tun), sondern den Bewußtseinsaspekt in den Vordergrund stelle. Krankheiten sind m.E. dazu da, den Kranken auf etwas hinzuweisen: ihm etwas bewußt zu machen. Sie sind gesunde Reaktionen auf kranke Umstände, kranke Lebensentwürfe usw.. Krankheiten entstehen meist aus Verweigerungen/Blockierungen der Bewußtwerdung. Leider ist die Geistheiler-Tradition in Deutschland fast ausgestorben. Die Pharmaindustrie hat hier ganze Arbeit geleistet und hat fast alle Deutschen in chronische Abhängigkeiten/Krankheiten manöwriert. Sie hat die naturwissenschaftlichen Methoden, zB die Doppel-Blind-Versuche, die methodisch bedingt jeden Erfolg nicht-rationaler Heilmethoden zerstören, mißbraucht, um ihre Chemiekeulen besser verkaufen zu können: Ein Geistheiler muß eine persönliche Beziehung zum Kranken haben, um heilen zu können. Die wissenschaftlichen Tests geistiger Heilmethoden sind allesamt so ausgelegt, daß diese Beziehung zwischen Heiler und Krankem unterbrochen ist und der Heilerfolg dadurch zwangsläufig ausbleibt. Auf diese Weise wurde das geistige Heilen der Scharlatanerie "überführt".

21.8.2004: Des Lebens müde: Was ich in meiner HP behaupte, wird gern belächelt, gern als scharlatanest abgetan. Ich werde dabei am Maßstab dessen gemessen, was ein normaler Menschen in normaler Schule lernt. Nun, was man in der Schule lernt - mit welcher sorte Mensch ich mich herumschlagen muß, las ich zB heute in dr ZEIT v. 5.8. in "Der schulische Makel" (http://www.zeit.de/2004/33/Hauptsch_9fler):

"Motivation funktioniert bei allen Kindern gleich, sagt der Entwicklungspsychologe Ulrich Trautwein vom Max-Planck-Institut für Bildungsforschung in Berlin. »Fragt man in der ersten Klasse, wer ist hier der Beste, dann melden sich noch alle. In der dritten Klasse jedoch nimmt der Lernoptimismus ab, viele Kindern verlieren ihre natürlich Motivation."

Ein paar Jahre später sieht eine Schulstunde dann so aus: "20 Schüler hängen müde auf ihren Stühlen, wie Marionetten, denen man die Fäden abgeschnitten hat..." - "Man nennt sie in den Medien die >verlorene Generation<, gar die >Generation Kann-nix<. Jene, die zu nichts taugen, weil sie nach neun, zehn oder elf Jahren, je nachdem, wie häufig sie sitzen geblieben sind in ihrer kurzen, sturen Schulzeit, immer noch nicht sicher in der Rechtschreibung sind. Junge Menschen, denen es schwer fällt, einen Text zu lesen, denen die Grundrechenarten verschlossen bleiben wie zu fest verschnürte Pakete."

Ein Mitschnitt aus einer Schulstunde:

Lehrerin: Wir schreiben heute einen Test. Das habe ich euch ja gesagt.
Schüler 1: Ich war letzte Woche nicht da.
Schüler 2: Können wir spicken?
Schüler 3: Können wir nicht alles zusammen machen und dann nächste Woche noch mal?
Lehrerin: Wer ist auf die drei Mendelschen Regeln vorbereitet? Ihr solltet die lernen.

Zwei Schüler melden sich. Ein paar versuchen, sich irgendwie im Sitzen das Bein zu stellen, zumindest sieht das Gerangel unter den Tischen danach am ehesten aus, der Rest sucht die Regeln im Biologiebuch.

Lehrerin: Okay, dann gehen wir den Test zusammen durch, und Donnerstag kriegt ihr ihn in abgewandelter Form noch mal. Mein weiches Herz. Es bringt ja nichts, wenn ich euch allen Sechsen geben muss. Aber ich will am Donnerstag keinen sehen, der den Test nicht schreiben will. Und es kopiert mir heute auch keiner den Test.
Schüler 4: Ich kopier mir den Test.
Schülerin 5: Wenn ein Mann dunkel ist, also der ’nen Teint hat, und die Frau ist hell, also deutsch, dann bekommt das Kind so eine schöne Haut. Voll schön.

Eine Packung Taschentücher fliegt durch die Luft, ein Schüler geht raus, die Privatunterhaltung vorne links wird so laut, dass die Lehrerin sich jetzt nur noch darauf konzentrieren kann. Jetzt beginnen alle zu reden.

Lehrerin: Also, gehen wir den Test durch. Womit beschäftigen sich Biologen, die Genetiker sind?
Schülerin 1: Genetik!
Schüler 2: Vererbung!
Schülerin 3: Vererbung!
Schüler 2: Musst du alles nachlabern, nur weil du selber nichts weißt?!
Schülerin 3: Leck mich!
Lehrerin: Hallo, Leute!

Die Lehrerin schreibt die Buchstaben BB und Bb an die Tafel. B = braun, b = blau.

Lehrerin: Warum habe ich das eine B groß und das andere b klein gemacht?
Schülerin 1: Weil das eine das schwächere ist.
Lehrerin: Und was sagt man dazu? Annika?
Annika, leise: reziev?
Lehrerin: Sag’s noch mal.
Annika: Reziev oder so?
Lehrerin: Fast. Rezessiv. Das ist das Gegenteil von dominant.
Schülerin ruft rein: Bei Mädchen ist meist der Vater dominant. Aber nur, wenn er dunkel ist.
Lehrerin: Nenne drei Gründe, warum Mendel gerade Erbsen für seine Experimente wählte.
Annika: Weil er keine Tiere quälen wollte.
Schülerin 2: Die Erbsen betäuben sich selbst.
Schüler: Haha, die hauen sich k.o.
Sabrina bittet um den Schlüssel für die Toiletten. Den braucht man, seitdem dort zu viel geraucht wurde.

Ich habe herausgefunden, daß bei Kindern (und Erwachsenen) nichts wichtiger ist, als Selbstvertrauen! Genau das wird ihnen in der Schule geraubt! Ist ihnen selbst das Rückgrat gebrochen, entwickeln sie einen Haß auf alle, die noch Energie haben. Die Hauptschüler sind - so schildert es jedenfalls der Artikel, des Lebens müde, bevor sie damit richtig begonnen haben. Alles "Genialische" der Erstkläßler wurde ihnen geraubt. Wie man die Hauptschüler demotivierte, kränkte und seelisch aufs Schwerste schädigte, zeigt der in diesem Artikel abgedruckte Mitschnitt aus einer Unterrichtsstunde. Die Lehrerin wollte im Biologieunterricht die Mendelschen Regeln abfragen - klar, daß den Schülern die Lust am Lernen vergeht, wenn der Stoff derart am Leben vorbeigeht. Ich habe Einserabiturienten kennengelernt, die eine Eiche nicht von einer Buche zu unterschieden wußten, die außer Spatz und Krähe keinen Vogel und außer Gras kein Kraut kannten, ganz zu schweigen von ökologischen Kreisläufen. Mir war schleierhaft, womit sie ihre Schulzeit verbracht hatten. Ein Abiturient verriet es mir: mit Genetik - die er selbstverständlich komplett vergessen hate, denn wer braucht schon Genetik? Im 18. Jahrhundert sah es in Deutschland in dieser Hinsicht noch ganz anders aus: Es gab einen Geniekult. Auf Bildung wurde höchster Wert gelegt. Die Bevölkerung war gebildet. Heute ist davon kaum eine Spur mehr vorhanden. Ich frage mich, was die Politik damit bezweckt, daß sie den heutigen jungen Menschen jede Bildung verweigert. (An anderer Stelle äußerte ich meine Vermutung, daß man wieder die Berufe des fast unbezahlten Buttlers und Dienstmädchens einführen will.)

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