Aktuelles 22

 

19.02.2010: Der Vordenker der INSM Prof. Hans Tietmeyer

Unsere gesamte Politik (außer LINKS-Partei) wird von der neoliberalen Religion bestimmt. Diese Religion wird verbreitet von der Kirche namens INSM, und der oberste Bischof dieser Kirche in Deutschland ist Prof. Hans Tietmeyer. Er ist es, der unseren Wirtschaftsbonzen, den Spekulanten und unseren Politikern diesen Wirrglauben in die Ohren geflüstert hat.

http://www.hanstietmeyer.de/aufsatzimmagazincicero.html

Er argumentiert, dass es zuerst der Wirtschaft gut gehen müsse, und danach erst könne das Geld für das Sozialsystem erwirtschaftet werden. Das ist antiquiertes, falsches Denken aus dem vorletzten Jahrhundert, Herr Professor! Sie denken monokausal - Wirtschaft -> Soziales, obwohl beides als vernetztes System begriffen werden muss: Die Wirtschaft finanziert zwar ganz richtig das Sozialsystem, aber das Sozialsystem ist das Primärsystem und ermöglicht erst die Wirtschaft. Ihre falsche Denke führt zur Kumulation des Kapitals ganz "oben" - wo es dann ins Kasino getragen wird, wo dann virtuelle Geschäfte gemacht werden, die die reale Wirtschaft austrocknen. Dieses Wirtschaften ist instabil und führt mit absoluter Notwendigkeit in die Katastrophe, wenn es seine Wurzeln, das Sozialsystem, kappt. Erst wenn die Wirtschaft als Kreislaufsystem im dienst am Sozialsystem betrachtet wird, ist das System als Ganzes stabil. Das Kapital, das sich oben ansammelt, muss unbedingt wieder nach unten transferiert werden, von wo aus es wieder nach oben "sickert" (durch Konsum). Und genau das ist der soziale Anteil des Gesamtsystems "Soziale Marktwirtschaft". Das Geld muss dem virtuellen System, dem Spekulantentum, entzogen werden, damit es der realen Wirtschaft zugutekommt.

Die Umverteilung nach unten geht so vonstatten, dass der Staat ein exponentielles Steuersystem installiert, das die Reichen prozentual mehr besteuert, als die Armen. Der Extremfall, der real wohl nie erreicht wird, ist ein Steuersatz von 100 % - und selbst eine Zerschlagung eines Konzerns, der zu mächtig zu werden und damit die Demokratie zu zerstören droht, ist mitunter angebracht. Die Steuereinnahmen werden nun nach unten verteilt, indem der Staat für Infrastruktur sorgt, und den Rest als Grundeinkommen an die Bürger verteilt. Den Bürgern, die keine Arbeit haben, wird damit ermöglicht, eigenständig für ihre Bildung zu sorgen und eine eigene kleine Firma ("Ich-AG") zu gründen.

Dies, Herr Tietmeyer, ist der einzig gangbare Weg.


SPIEGELonline: Hartz-IV-Forscher springen Westerwelle bei

http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,678478,00.html

Noch ein Beispiel für den Ausverkauf der Wissenschaft. Ich hatte zwar - an anderer Stelle- gezeigt, dass die Wissenschaft ein Opfer ihrer Methodik ist, sodass sie von der Wirklichkeit nur einen geringen Bruchteil - einen Schatten - erfassen kann, aber dieser Verrat an der eigenen Methodik und die Übernahme kaufmännischer Strukturen besiegelt nun das Ende der Naturwissenschaften. Im neoliberalen Zeitalter wird Wahrheit nicht mehr empirisch erforscht - was schon armselig genug ist, - jetzt wird sie meistbietend verkauft. Wer am meisten bezahlt, hat recht. Da unsere Wissenschaftler verstanden haben, dass ihre Gehälter von der Industrie bezahlt werden und nicht von den Armen, haben sie nun "herausgefunden", dass im Falle, dass die Niedriglöhne durch permanente Absenkungen sich allzunahe an das Hartz-IV-Niveau angeglichen haben, es aufgrund des Abstandsgebotes nur eine Lösung gebe: die Absenkung der Hartz-IV-Bezüge.

Es gibt auch Geschichten von Familien, die sich über Generationen vom Staat ernähren lassen. "Wenn die Eltern schon von Sozialhilfe gelebt haben, kennen die Kinder nichts anderes", sagt eine Fallmanagerin aus Stendal in Sachsen-Anhalt.

Es gibt auch Geschichten von reichen Familien, die sich über Generationen vom Staat ernähren lassen. Sie haben Staatsanleihen geerbt und beziehen Zinsen, von denen sie sich neue Staatsanleihen kaufen. Dieses faule Pack ist nicht dazu zu bewegen, einer anständigen Arbeit nachzugehen.

Ein regulärer Job lohnt sich oft nicht.

Hartz IV muss gesenkt werden - wie kriegt man anders eine Friseuse für 1,50 an die Arbeit?

Hier die geniale Lösung der Wissenschaft:

Der Ökonom hat einen Lösungsansatz, der auf den ersten Blick geradezu wahnwitzig erscheint: "Ich bin dafür, den Regelsatz zu kürzen und gleichzeitig von einem Zuverdienst mehr übrig zu lassen." Sollte der Arbeitslose selbst keine Arbeit finden, sei zum Beispiel eine Tätigkeit für die Kommune denkbar.

Super! Wenn die Arbeitgeber spitz bekommen, dass bei Niedriglöhnen der Staat als Aufstocker zuzahlt, werden bald nur noch solche Hungerlöhne gezahlt. Und wenn die Unvermittelbaren sogar kostenlos für den Staat arbeiten, noch besser: Dann werden gar keine Löhne mehr gezahlt. Dann kriegt jeder den den reduzierten Hartz IV-Satz - und der die Arbeit wird von Zwangsarbeitern gemacht.


Bedingungsloses Grundeinkommen wurde getestet. Als sich zeigte, dass es besser funktionierte, als erwartet, wurde das Projekt klammheimlich gestoppt. Es kann nicht sein, was nicht sein darf.

http://www.heise.de/tp/r4/artikel/32/32050/1.html

Cash-Transfer in Namibia: Zwei Jahre lang neun Euro monatlich

... Alle rund 1000 Bewohner von Omitara konnten sich zwei Jahre jeden Monat ein monatliches Einkommen von 100 namibischen Dollar (rund neun Euro) auf dem Dorfplatz abholen - ohne eine Leistung dafür zu erbringen. Finanziert wurde das durch Spendengelder. Man wollte der namibischen Regierung beweisen, dass ein Grundeinkommen nicht nur gut für die Menschen, sondern am Ende auch gut für den Staat ist. Monatelang tobten die Debatten um das kleine Dorf: Viele sagten voraus, die Menschen würden ihr Geld nur vertrinken und verspielen. Doch es kam anders, meint Dirk Haarmann, der das BIG-Projekt begleitete: Die Dorfbewohner haben Erstaunliches geleistet: Sie fingen an, kleine Geschäfte zu gründen, zu handeln oder Ziegel für ihre Häuser zu brennen. Jeder, der das Dorf sieht, ist danach überzeugt, wie gut das Einkommen der Dorfwirtschaft getan hat....

.... Wie umstritten der Ansatz ist, zeigt auch ein Pilotprojekt im afrikanischen Sambia. Von 2004 bis 2007 wurde mit Unterstützung der Gesellschaft für technische Zusammenarbeit (GTZ) in Kalomo ebenfalls ein bedingungsloses Einkommen ausgezahlt. Doch dann habe sich die GTZ sehr plötzlich aus dem Projekt zurückgezogen. "Es lief zu gut, deshalb musste die Institution einen Rückzieher machen", vermutet Dagmar Paternoga, Sozialarbeiterin und ehemalige Unterstützerin des sambischen Projektes. Man habe vergeblich im Bundesministerium für Entwicklung und Zusammenarbeit (BMZ) nach den Gründen für den Rückzug aus dem BIG-Projekt gefragt. Seitdem halte sich die GTZ von derartigen Pilotprojekten fern.


§ 130 Volksverhetzung

(1) Wer in einer Weise, die geeignet ist, den öffentlichen Frieden zu stören,
1. zum Haß gegen Teile der Bevölkerung aufstachelt oder zu Gewalt- oder Willkürmaßnahmen gegen sie auffordert oder
2. die Menschenwürde anderer dadurch angreift, daß er Teile der Bevölkerung beschimpft, böswillig verächtlich macht oder verleumdet,

wird mit Freiheitsstrafe von drei Monaten bis zu fünf Jahren bestraft.

http://www.freie-allgemeine.de/artikel/browse/16/news/maurer-fordert-westerwelles-ruecktritt/ Westerwelle

http://www.klaus-baum.info/2010/02/19/die-hassprediger-der-fdp/ Westerwelle

http://www.br-online.de/bayerisches-fernsehen/quer/quer-video-westerwelle-ID1266529345245.xml Westerwelle - ein kleines Filmchen.

http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/244/503467/text/ Westerwelle

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,679220,00.html: "Westerwelle suche nach Sündenböcken, um von der Tatenlosigkeit der Regierung und von Steuerhinterziehern als den "eigentlichen Sozialbetrügern" abzulenken."

http://www.tatsulog.com/daily/job/zwangsarbeit/ Koch

http://blog.atari-frosch.de/2010/01/16/koch-will-zwangsarbeit-fuer-hartzer/ Koch

http://www.freitag.de/2005/43/05430702.php Clement

Eines Tages werden diese Volksverhetzer mich mit diesem $ zu fangen versuchen.



20.02.2010 Sie haben Augen und sehen nicht; sie haben Ohren und Hören nicht, und sie verstehen es nicht... (Matth.13.13). Hier ist einer aufgewacht, und als er die Welt zum ersten mal mit eigenen Augen sah, erschrak er fürchterlich und stürzte sich in den Abgrund.

http://alles-schallundrauch.blogspot.com/2010/02/die-erklarung-von-andrew-joseph-stack.html

Und wenn einer glaubt, es sei in Deutschland besser: Schlaf weiter, gutes Kind. Eines Tages wirst auch du die Kraft haben, deine eigenen Augen zu öffnen und selbst zu sehen. Bis dahin: Sehe, was dir gesagt wurde in Schule und Fernsehen, sehe, was dir erlaubt wurde. Genieße diese Illusionen, diese Träume. Ich hoffe für dich, es sind keine Albträume, sondern Träume von einem kleinen Glück.



Was tun?

Die Augen öffnen, selbstverständlich! Aber das ist natürlich leichter gesagt, als getan. Die Augen funktionieren schließlich richtig; was uns blind macht, ist die Interpretation, die Deutung, des Gesehenen. Diese Deutung geschieht im Gehirn. Und hier, im Gehirn, wurden wir von Schule und Fernsehen blind gemacht, geblendet. Die Blindesten sind die, die glauben, was sie sehen, besser: was ihnen vorgesetzt wird. Wenn irgendeine Schwuchtel im Fernsehen behauptet, Hartz-IV-Bezieher seien dekadente Schmarotzer. Oder wenn ein dahergelaufener Vollidiot im Fernsehen behauptet, wir müssten unsere Freiheit im Hindukusch verteidigen. Blind ist, wer diesen Schwachsinn glaubt. Am leichtesten ist die Illusion zu durchschauen, die uns Politik und Wirtschaft aufdrücken - also alles, was uns in der Tagesschau und den Polittalkshows und Dokumentationen geboten wird. Schwerer ist es, den Schwindel der Weißkittel zu durchschauen, also alles, was uns Ärzte (Pharmaexperten) und Geistes- und Naturwissenschaftler erklären. Und am schwersten sind die Lügen der Philosophen zu durchschauen.

Unser gesamtes politisches Weltbild ist ein Riesenschwindel. Wir leben nicht in einer Demokratie, auch nicht in Ansätzen. Einigkeit und Recht und Freiheit - alles Quatsch mit Soße, reine Illusionen. Das sind Ideale, die kein Politiker oder zu unverdienter Macht gekommener Wirtschaftsführer zu realisieren gedenkt. Das Mittel zur Macht ist heute in modernen, aufgeklärten Staaten nicht mehr rohe Unterdrückung mit Waffengewalt, sondern die Gehirnwäsche. Ausschließlich in nichtaufgeklärten, rückständigen Staaten wird auf rohe Gewalt zurückgegriffen, weil dort die Seelen der Menschen noch nicht so stark deformiert sind, wie bei uns.

Uns wird der Materialismus aufgezwungen, und wenn wir diese Religion glauben, sind wir rechtlose Sklaven der Herren der Welt. Wir sind dann ohne eigenes Leben - Zombies in Reinform. Wie der Materialismus transzendiert werden kann, steht in meiner HP geschrieben, zuletzt teilweise nachlesbar in Aktuelles21, wo ich Metzingers neues Buch bespreche. Es gilt zu erkennen, dass wir Geistseelen sind, die in einem geistigen multidimensionalen Netz leben. In diesem Netz ist alles mit allem geistig verbunden. Jede Seele kann sich teilweise aus diesem Netz herauslösen und so aus der Weltseele eine Teilseele herauslösen, und diese nach eigenem Ermessen umstrukturieren. Jede Seele kann in sich selbst sichtbare Bilder erzeugen - träumen - und kann diese Träume verdichten, bis sie objektive Realität sind. Jeder Mensch hat das bereits getan! Der Unterschied zwischen einem Sklaven und einem Magier ist der, dass ein Sklave diese individuelle Welt nach fremdbestimmten Regeln - solchen, zu denen ihn Priester und andere Machtmenschen überreden - konstruiert und der Magier nach selbstbestimmten.

Meine HP ist nichts anderes, als die Beschreibung eines nunmehr 30-jährigen Selbstüberzeugungsprozesses, in dem ich meine eigenen Überzeugungen suchte und zT auch konstruierte, bis diese zur objektiven Realität für mich wurden. Wer glaubt, kann Berge versetzen. Ich bin eine ewige, zeitlose, unsterbliche Geistseele, die sich in die Sklavenwelt inkarnierte und wahrheitsuchenden Menschen hilft, sich aus der Sklavenwelt zu befreien. Wer sein eigener Herr werden will, es jedoch aus eigener Kraft nicht zu schaffen fürchtet, kann sich an mich wenden. Ich habe jedoch die Erfahrung gemacht, dass auf geistiger Ebene keine Geschenke gemacht werden können! Es können immer nur Energien ausgetauscht und umgewandelt (durch Neuinterpretation umstrukturiert) werden. Ich kann also nur dann jemandem das Licht bringen, wenn er mir etwas von seiner Dunkelheit gibt. Mit anderen Worten: Man muss den Mammon opfern, um Göttliches zu bekommen. Wer mir nichts bezahlt, kann nichts von mir lernen. Das ist meine Magie. Das ist meine objektive Realität. Von meinen vielen hundert Lesern hat vielleicht ein Dutzend (vor 10 Jahren) ein wenig Geld bezahlt. Diese können sicher allesamt bestätigen, dass sie vom Geist "beschenkt" wurden. Alle sind auf je ihre Weise kreativ geworden. Und die andern? Sie haben zwar alles aufgesogen, aber da ich als Person ihnen keinen Wert darstellte, da sie mich materiell durch ihre Zahlung nicht zu erhalten trachteten - ich bin meine Philosophie; man kann meine Philosophie nicht ohne mich bekommen - mussten sie alles Aufgesogene wieder unverdaut abstoßen. Alles blieb ihnen graue, leere Theorie. So soll es sein, so ist es. Es geht um die Welt, in der ein jeder leben möchte. Wir schaffen uns unsere Welt, indem wir uns zu Gruppenseelen (Kollektives Bewusstsein) zusammenschließen. Die Gruppenseele ist wirkmächtiger, als eine individuelle Seele. Jeder muss sich entscheiden, welcher Welt er seine Energie zur Verfügung stellen möchte. Beispielsweise der Welt, der ich angehöre - die ich mitkonstruiere oder zB der Welt der Superreichen mit ihren Milliardenheeren an Sklaven.


Ein sehr guter Beitrag von Spiegelfechter:

http://www.spiegelfechter.com/wordpress/1967/schafft-die-arbeitslosenversicherung-ab


Oskar Lafontaine

Nachdem ich oben ein paar gemeingefährliche Pappnasen vorgeführt habe, halte ich die dezidierte Feststellung für angebracht, dass nicht alle Politiker Trottel und Lügner sind. In Sachen Angela Merkel bin ich noch unentschieden, vom ehemaligen Hoffnungsträger Steinmeier bin ich jedenfalls enttäuscht, seit ich weiß, dass Agenda 2010 im Wesentlichen auf seinem Mist gewachsen ist, und dass er sich nicht richtig in die Rolle des Oppositionsführers hineinfindet, ist auch nicht so toll. Voll zufrieden, ja fast begeistert, bin ich von Gregor Gysi und Oskar Lafontaine. Wer einmal ein wirklich inhaltsgeladenes Interview lesen möchte - hier ist eines. Man hat ja fast vergessen, wie gute Interviews aussehen. Ein Genuss, bei dem man regelrecht zusehen kann, wie im Gehirn ein Zuwachs an Ordnung entsteht.

Ganz anders bei den Interviews dieser o.g. Pappnasen, bei deren Lektüre man im eigenen Kopf Auflösungserscheinungen spürt, eine Art Gehirnerweichung unter Krämpfen fühlt. Also ich kann es fühlen, wenn ich bei einer Lektüre gewisser Autoren von Zeile zu Zeile immer weniger weiß, statt mehr. Einst ging es mir nur bei Heidegger so, heute, seit ich keine philosophischen Sachen mehr lese, eigentlich nur noch beim Lesen von Politikerreden. Wenn ein Politiker, der selbst nichts kapiert, eine Rede hält, steckt er mit seiner Dummheit die Zuhörer an. Zum Glück gibt auch ansteckende Klugheit und Gesundheit.

http://www.neues-deutschland.de/artikel/165005.man-muss-die-linke-an-dem-erkennen-was-sie-in-keinem-fall-machen-wird.html



21.02.2010: Wissenschaft ist nicht Technik

Gegen meine obige Wissenschaftskritik argumentierten einige Leser, dass ein Flugzeug wohl kaum fliegen oder ein Atomkraftwerk kaum funktionieren würde, wenn die Wissenschaften so falsch wären, wie ich behauptet habe. Dem möchte ich entgegnen, dass man nicht Wissenschaft mit Technik verwechseln sollte. Die Wissenschaft erklärt anhand eines theoretischen Modells; die Technik wendet an. Nun ist es denkbar, dass trotz einer falschen Theorie die Anwendung erfolgreich ist. Wenn man seltsame Rillen in die Autoreifen schnitzt, um den Gott des Aquaplanings gnädig zu stimmen (Otto Waalkes), funktionieren die Reifen trotzdem ausgezeichnet bei Regenwetter. Oder wenn man Apfelkerne in den Boden senkt, um die Fruchtbarkeitsgötter anzurufen, können trotzdem daraus schöne Bäume werden, die viel Frucht tragen. Tatsache ist, dass jede Theorie technische Möglichkeiten eröffnet, aber auch verhindert. Das heutige Physikmodell ermöglicht den Flug zum Mond, verhindert jedoch den Flug nach Alpha Centauri. Die gegenwärtige Physiktheorie macht überlichtschnelle Flüge unmöglich. Die gegenwärtige Physik - und die darauf aufbauenden Wissenschaften wie Chemie und Biologie - lassen Willensfreiheit sowie nichtreduktionistische Erklärungsmodelle wie zB die Magie nicht zu. Die moderne Biologie verursacht tödliche Genmanipulationen und die Vergiftung von Pflanze und Tier mit Chemie. Der moderne Mensch ist außerstande, zu begreifen, dass die modernen Erklärungen für das Wachstums eines Apfelkernes längst nicht die Wahrheit sind, sondern ein Modell neben vielen anderen. Dass das Physikmodell als wahr erachtet wird, bezeugt genaugenommen nur, dass die Naturwissenschaften die derzeit gültige Religion sind.

Unsere heutigen Wissenschaften decken ausschließlich den Bereich der unbelebten Natur ab, bzw. sie lässt die Natur theoriebedingt als tot erscheinen. Eine Wissenschaft, die dem Leben und einer interstellaren Raumfahrt gerecht wird, muss noch erst erfunden werden. Dazu wären allerdings Einsichten nötig, wie ich sie in meiner HP zu erklären versucht habe. Mit anderen Worten: Es wird noch 100 Jahre brauchen, ehe die Menschheit reif ist für eine höhere Wissenschaft, die Natur- und Geisteswissenschaften verbindet. Die moderne Naturwissenschaft ist für Sklaven gedacht.


22.02.2010 Die Utopie der Superreichen

Wenn man die gesellschaftlichen Entwicklungen vor dem inneren Auge Revue passieren lässt, zB die Umwandlung des Rentensystems von einem umlagefinanzierten Modell in ein Sparmodell (das Sparmodell ist inflationsabhängig; die Einlagen werden von der kommenden Inflation vernichtet, nur die umlagefinanzierten Renten bleiben bestehen. Wer heute riestert, wird keine Rente haben), die Lohnkürzungen auf Hartz-IV-Niveau, das zudem so weit angesenkt wird, dass ein Überleben damit nicht mehr möglich sein wird, die gezielte Senkung des Bildungsniveaus der Normalbürger durch Verschlechterung der Schul- und Universitätsausbildung und Verrat der Bildungs- und Informationspflicht durch die öffentlich-rechtlichen Fernsehanstalten und die Presse, was alles zusammen die Wiedereinführung des Analphabetentums bedeutet, der Abbau des Gesundheitssystems für Nicht-Privatversicherte, die Vergiftung von Grund und Boden und aller Lebensmittel, die Genmanipulation, die Einschränkung der Bewegungsfreiheit der Bürger durch die CO2-Steuer, die mit Hilfe der Klimalüge salonfähig gemacht wird, die Terrorbekämpfungsgesetzgebung, die ausschließlich zur Bekämpfung des eigenen Volkes konzipiert ist, diese ekligen Philosophastereien über die Nichtexistenz des freien Willens und vieles andere mehr deutet darauf hin, dass einem zunehmenden Prozentsatz der Deutschen jegliche Kultur und damit jegliche Lebenskraft, jeglicher Lebenswille, entzogen werden soll. Die Leute sollen sterben oder zu Sklaven werden. Unsere vom Volk gewählten Politiker scheinen nichts anders im Sinn zu haben, als ihr eigenes Volk zugunsten einer winzigen "Elite" zu vernichten.

Entweder spinne ich oder ich habe Recht. Falls ich Recht habe, muss ich betrübt feststellen, dass die Großverbrecher mit ihren Untaten dermaßen erfolgreich waren, dass die Bevölkerung inzwischen so tief eingeschlafen ist, dass sie von alledem nichts mitbekommt und auch nicht mehr aufgeweckt werden kann. Es scheint mir, als hätten die Großverbrecher statt CO2 ein Narkosemittel in die Luft geblasen, das die meisten Menschen in einem betäubten Zustand dahinvegetieren lässt. Ich habe eigentlich nur noch eine einzige Hoffnung: dass ich mich irre. Aber falls ich nicht irre, so hoffe ich, dass - wenn schon das Volk nicht aufwacht - die Pläne der "Elite" zuschanden werden.

Ich rechne eigentlich damit, dass diese Berufsschwindler es nicht schaffen, die Welt über einem längeren Zeitraum in diesem Ausmaß, das ich wahrzunehmen glaube, zu belügen, ohne selbst allmählich diesem Lügengespinst zu verfallen. Ich fürchte und ich hoffe, dass sie allesamt in einem riesigen Selbstbetrug enden und genau das werden, das sie für die anderen Menschen planten: tumbe Sklaven. Ich denke, an Koch, Westerwelle und vielen anderen Politikern und Managern wie Olaf Henkel, Hans Tietmeyer usw eine fortschreitende Degeneration des Denkvermögens diagnostizieren zu können. Die Elite ist auf dem Weg, sich selbst zu betrügen und zu verblöden. Es entsteht ein geistiges Vakuum, in welches wache Geister wie ich - hoffentlich - eintreten und eine auf Wahrheit basierende Magie anwenden können.


Was tun?

Im Forum (s. Link unten) schrieb ich eben:

Es geht darum, dass ich die Magie lerne, und dass ich lerne, Neophyten einzuweihen. Man kann anderen Menschen durchaus totes Wissen aufdrücken, wie es ja in allem Schulen gehandhabt wird. Ein anderes ist es, Weisheit zu vermitteln.

Weisheit besteht nicht aus Informationen, die ich weitergeben kann, sondern aus zB meinem Geist, der mit dem Geist des Neophyten ausgetauscht wird. Ich gebe keine Infos, sondern Teile meines Geistes, und da das ausschließlich in einem Austausch geschehen kann, muss ich vom Neophyten ein Teil seines Geistes bekommen. Schau dir mal Youtube-Filme über Schamanen usw. an. Wenn ein Schamane einen Kranken heilt, gibt er dem Kranken von seinem gesunden Geist und bekommt vom Kranken die Krankheit. Der Schamane wird selbst krank, aber da er mit dem kranken Geist umgehen kann, kann er sich selbst wieder gesund machen. Es gibt jedoch auch Beispiele von Schamanen, die selbst starben, nachdem sie einen Kranken geheilt hatten.

Diese Heilungen funktionieren völlig anders als die Westliche Medizin, die den Menschen als Maschine betrachtet, die repariert werden muss.

Ich lerne also den geistigen Austausch. Er wird nicht objektiv erlebt, sondern rein subjektiv als Selbstveränderung. Wenn also jemand vom tödlichen, versklavenden Geist der materialistischen Großverbrecher, den Erz-Kapitalisten mit ihrem Geld als Medium geheilt werden will, muss er mir Geld geben - und ich muss mich dann von der dem Geld anhaftenden Krankheit heilen. Anders gehts nicht.

Was bedeutet es, den Unterschied zwischen Wissen und Weisheit, Information und Geistigen Austausch, verstanden zu haben? Ich will es, obgleich es den meisten Lesern sehr unangenehm aufstoßen wird, klar sagen: Wer an das, was ich hier auf all den vielen tausend Seiten geschrieben habe und immer noch schreibe, glaubt - wer also davon überzeugt ist, dass ich nicht spinne, sondern die Wahrheit schreibe, MUSS auch für die Verbreitung dieser Texte sorgen, d.h. den Link an jene Freunde schicken, von denen er glaubt, dass die Inhalte in ihren Seelen auf fruchtbaren Boden fallen könnten. Passivität geht nicht. Wer nicht für die Weiterverbreitung sorgt, glaubt nicht wirklich daran. Er hat Zweifel, er wehrt das, was er liest, ab. Ich selbst habe diese Erfahrung gemacht: Einmal in dem Sinne, dass ich erfuhr, das jene, die mit mir zT nächtelang diskutierten, das Gelernte jedoch für sich behielten, das Gelernte alsbald wieder vergaßen, bzw. gar nicht wirklich gelernt hatten. Einmal in dem Sinne, dass ich selbst, wenn ich von einer Sache überzeugt war/bin, diese auch unbedingt mit anderen Leuten diskutieren und damit verbreiten wollte. War dieser Drang nicht in mir, dann wusste ich, die Sache hatte mich nicht wirklich überzeugt. Meine geringen Leserzahlen - im Augenblick 39 im Schnitt - beweisen, dass ich nicht im Geringsten überzeugend bin - ganz anders als die BLÖD, die jeden Tag 3 Millionen Leser hat. BLÖD überzeugt jeden Tag 3000000 Leser davon, dass es gut ist, total bekloppt zu sein.


Ausverkauf der Wissenschaft:

Wie der geneigte Leser inzwischen wissen dürfte, sammele ich Belege für den Verrat der Wissenschaftler, den sie in selbstausbeuterischer Absicht an ihrem eigenen Berufsstand begehen; ich sammele Belege für die Unterwanderung des Wissenschaftsbetriebes durch die "Gesetze" des Neoliberalismusses, der der Wissenschaft einen neuen Wahrheitsbegriff aufzwingt. Wahr ist neuerdings jede beliebige Behauptung, für die ein Geldsack bereit ist, zu bezahlen.

Heute fand ich in den Nachdenkseiten folgendes:

Einige Geldsäcke hatten die unqualifizierte Idee, dass Hartz-IV-Empfänger, auf die mittels Leistungskürzungen Druck ausgeübt werde, eher wieder zur Aufnahme eines regulären Jobs bewegt werden können, als Hartz-IV-Bezieher, die mit mehr Nachsicht behandelt würden. Allerdings genießen diese Geldsäcke kein hohes Ansehen, und sie besannen sich auf das Vertrauen, das die Bevölkerung noch in die Weißkittel setzt. DIESES Vertrauen lässt sich in bare Münze umwandeln - freilich nur, bis es verspielt ist. Die Bosse riefen also die Wissenschaft zwecks Erstellung einer "Studie".

Diese Gefahr für die Sanktionsregelungen sehen natürlich auch die Sozialstaatsgegner und prompt wird eine Studie des „Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung“ (ZEW) in die Welt gesetzt, die belegen soll, dass je mehr Druck mittels Sanktionen auf die Arbeitslosen ausgeübt wird, desto höher sei eine Beschäftigungswahrscheinlichkeit. Sanktionen also unbeschadet von der Tatsache, ob mit den Kürzungen ein „menschenwürdiges Existenzminimum“ unterschritten würde.

Nun könnte man einwenden die normative verfassungsrechtliche Grenze, die das oberste Gericht setzt, sei das eine, die Wirklichkeit spreche halt eine andere Wahrheit aus. Aber es handelt sich bei dieser Studie nicht um eine empirische Erhebung, sondern um eine „Modellrechnung“. Und für alle Modellrechnungen gilt, dass die Annahmen entscheidend für das Ergebnis sind. Es gilt dabei der alte Satz „garbage in, garbage out“ oder wo man Müll hineinsteckt, kommt auch Müll heraus.

Und nicht nur das ZEW ist gekauft. Der zitierte Artikel weist nach, dass der Vorwurf der Käuflichkeit auch dem Kieler Institut für Weltwirtschaft IfW, dem Institut zur Zukunft der Arbeit IZA, das Karl-Bräuer-Institut, das Institut der deutschen Wirtschaft IW sowie diversen Stiftungen wie INSM und Bertelsmann gemacht werden kann. Ausführlich wurden auch auf Professor Raffelhüschens Machenschaften eingegangen. Dann der Schluss des Beitrages:

Um was geht es letztlich bei dieser Meinungsmache?

Sie können es bei jedem Blick in die Medien selbst beobachten: Die Finanzkrise, die Wirtschaftskrise, eine aktive Wirtschaftspolitik zur Linderung der Arbeitslosigkeit, alle diese zentralen politischen Themen kommen nicht mehr vor. Man hat die öffentliche Debatte von der zunehmenden Armut und vor allem von der Umverteilung von unten nach oben abgelenkt und auf einen Verteilungskonflikt zwischen Niedrigverdienenden und Arbeitslosen gelenkt.
Es war schon immer der Trick der Herrschenden, den Zorn der Beherrschten auf den Klassenkampf im Armenhaus zu lenken.



Unsere Leistungsträger**

Aus der HP des Makroökonomen Heiner Flassbeck http://www.flassbeck.de/pdf/2010/jan2010/DieLeistungsluege.pdf

Wer Tennisbälle sicher über ein Netz schlagen kann, schnell mit einem Auto im Kreis fährt oder populäre Liedchen trällert, wird in der „Leistungsgesellschaft“ schon vor Erreichen des dreißigsten Lebensjahres mit einem ungeheuren Vermögen entlohnt. Wie sinnvoll diese "Leistung" ist, wird nicht einmal gefragt, weil sich die westliche Gesellschaft, freilich ohne zu wissen, was sie tut, im Zuge der neoliberalen Revolution für ein Knappheitsprinzip ohne wenn und aber entschieden hat. Derjenige dagegen, der sein Leben lang die Böden in Universitäten und Betrieben schrubbt, muss statt eine ordentliche Rente zu erhalten, am Ende zum Sozialamt betteln gehen. Noch schlimmer, wer für die Gesellschaft vollkommen unproduktive Geschäfte tätigt, also z. b. auf den Finanzmärkten die Preise für Rohstoffe oder Währungen hoch treibt, weil er und viele seiner Kumpane darauf mit Schulden gewettet haben, erbringt offenbar eine „Leistung“ in der Sloterdijkschen FDP-Welt. Auch wenn dabei schließlich das gesamte System zu kollabieren droht und der kleine Putzmann für die Verluste haften muss, ist der Spieler nach Sloterdijk ein Leistungsträger, weil an dem von ihm selbst aufgeblasenen Spekulationsballon so viel verdient hat, dass er - selbst wenn er brav seine Steuern bezahlt - danach nie wieder arbeiten muss. Das ist nicht die Leistung, die eine Gesellschaft trägt! Weil in einer Marktwirtschaft gerade nicht Leistung belohnt wird, ist es gerechtfertigt und notwendig, dass der Staat wesentlich mehr von denen verlangt, die durch glückliche Umstände, Privilegien oder die inhärente Knappheitslogik des Systems überdurchschnittlich „entlohnt“ worden sind.

Man soll ja nicht immer nur diesen Pseudoexperten wie Raffelhüschen oder den Mitgliedern der o.g. von Wirtschaftsinteressen unterwanderten Organisationen seine Aufmerksamkeit schenken. Deshalb sei hier einmal ein unabhängiger Geist zitiert, dessen HP ich selbstverständlich auf meiner Startseite verlinkt habe.


23.02.2010: Steuer gegen Armut

http://oeffingerfreidenker.blogspot.com/2010/02/steuer-gegen-armut.html

Mir gefällt dieser gutgemeinte Spot nicht besonders gut, da in ihm so getan wird, als fehlte es den Bankern bloß an ein paar lächerlichen Informationen, die die Sperren in ihren Köpfen, die moralisches Handeln bisher verhindert haben, beseitigen. Zudem ist das Ganze als eine Art Spendenaufruf konzipiert. Nein, nein, so geht das nicht! Die Abgaben auf Finanztransaktionen (Spekulationsgewinne?) haben keine Spenden, sondern handfeste Steuern zu sein, und der %-Satz hat keine milde 0,05 % zu betragen, sondern gehört zum regulären Einkommen des Spekulanten oder der Bank und gehört normal versteuert, und unter "normal" verstehe ich die von mir angeregte exponentielle Steuerkurve, die selbst 90 % (im Extremfall) übersteigen kann. Aus dem Spot geht leider nicht hervor, ob Abgaben auf normale Finanztransaktionen gemeint sind oder ausschließlich auf Gewinne von derartigen Aktionen.

Nein, es fehlt den Bankern nicht an Informationen. Eigentlich wollte ich heute über diesen Herrn (X) schreiben. Klaus Baum schreibt dazu u.a.:

Und da war noch ein anderer FDP-Fuzzi, der mit seiner gerade erworbenen Humanitätsfremdheit auftrumpfte. Er sprach sich auf seiner Wahlkampf-Homepage gegen Obergrenzen bei (Bank-)Managergehältern aus. Dafür müssen die Hartz-IV-Empfänger mit Begrenzungen herhalten. Vom kategorischen Imperativ Kants haben diese Neo-Typen noch nie etwas gehört. Fremd ist ihnen alle auf Ausgleich abzielende Ethik, und deshalb wollen sie der Gesellschaft ihre Amoralität aufzwingen. In diesem Punkt gleichen sie den Nazis.

Ich fürchte, seine Analyse trifft nicht zu. Diese Herren haben in jungen Jahren sicher einmal wie fast jedes Kind instinktiv in Kants Kategorischem Imperativ gefühlt, da es eine der menschlichen Grunderfahrungen ist, dass eigenes Verhalten von den Mitmenschen gespiegelt wird. Wenn ich meinen Kumpel verdresche, muss ich damit rechnen, dass er seine Freunde aktiviert, die dann mich verdreschen. Wenn ich zu oft lüge und stehle, werde ich von der Gemeinschaft isoliert, bis ich keine Gelegenheit zum Lügen und Stehlen mehr habe. Das lernt jedes Kind. Moralisches Verhalten lernt man einerseits ganz normal im Familienkreis und innerhalb der Gemeinde; man nennt das heute "Sozialisation". Innerhalb dieses Paradigmensystems ist es auch ganz normal, dass ein Reicher dem Armen etwas abgibt; er hätte sonst ein schlechtes Gewissen. An dieses Gewissen appelliert dieser o.g. Spot. Er verkennt die Tatsache, dass "die da oben" gar kein bürgerliches Gewissen haben.

Es gibt Leute, die fest daran glauben, aufgrund ihres Reichtums (unabhängig von der Art und Weise des Erwerbes desselben) der Elite anzugehören. Sie glauben, es gebe eine Zweiklassengesellschaft, bestehend aus Herren- und Untermenschen. Während die Herrenmenschen ihre sündhaft teuren Partys feiern, werden sie in die Geheimnisse des Herrenmenschseins eingeweiht. Sie lernen, dass sich die Herrenmenschen von den Untermenschen durch ihre Ethik abgrenzen. Wer Sklave, wer Herrenmensch ist, entscheidet sich nicht nur am Geld, sondern auch an der Frage, welchem moralischen Paradigma, welcher Ethik, man angehört. Es gebe eine Sklavenmoral und eine Herrenmoral.

Es sei nämlich so, dass man mit der Untermenschenethik nicht reich werden - und wenn doch, zB durch Erbschaft, nicht lange reich bleiben - könne, denn die Sklavenmoral gebietet das Teilen des Reichtums mit den Bedürftigen. Die Sklaven sind einer Verteilungsgerechtigkeitsethik unterworfen. Wer Herrenmensch ist und bleiben will, muss sich eine Ethik zulegen, die ein Verbleiben in dieser Sozialen Klasse ermöglicht. Er braucht die Herrenmoral.

Die Herrenmenschethik ist der Sklavenethik entgegengesetzt**. Gerechtigkeit bedeutet hier nicht, dass alle Menschen prinzipiell gleich zu behandeln seien, sondern im Gegenteil: dass anerkannt wird, dass kein Mensch ist wie ein anderer. Die Herrenmoral beschwört die Ungleichheiten und nennt diese gerecht. Die Sklavenmoral ist ein Gleichmacher. Es stehen sich gegenüber: "Jedem das Gleiche!" und "Jedem das Seine!" Wenn ein heutiger neoliberaler Politiker oder Wirtschaftsboss von Gerechtigkeit redet, meint der das Gegenteil dessen, was die Kinder der Bürgerlichen in der Schule lernen.

Ein Herrenmensch blickt auf den Sklaven herab mit dem sicheren Wissen, aufgrund des wachen Bewusstseins seiner Herrenmenschethik über ein Geheimwissen zu verfügen, das ihn zum Höheren Menschen gemacht hat. Mitleidig blickt er auf die armen Wichte herab, die durch ihre von gottlosen Pfaffen aufgedrückte christlichen Ethik zum Dienen geprägt sind. Unsere Politiker wie Alexander Dobrindt, Guido Westerwelle und Roland Koch sind nun mächtig stolz, den Klassenaufstieg geschafft zu haben. Sie sind es, die am brutalstmöglichsten (Koch) jene zurücktreten, die wie sie um einen Platz an der Sonne kämpfen. Sie beherrschen noch nicht die feinen Unterjochungsmanieren des Alten Adels. Ihnen ist ihre Unterschichtenherkunft noch anzusehen, es fehlt ihnen noch diese "angeborene Dekadenz".

Im Lichte meiner Philosophie ist dieses Herrenmenschengehabe konsequent. Jedes Lebewesen will aufsteigen. Ich auch!!! Wer nun dem Materialismus verfallen ist - wer also einer materialistischen Religion angehört wie unsere Neoliberalen - für den gibt es nur eine einzige Aufstiegsmöglichkeit: Maximale Quantität! Der Adept will nicht nur von allem mehr haben, als sein Nachbar, nein, er ist erst zufrieden, wenn er alles hat! Als Materialist existiert er ausschließlich aufgrund seiner Unterschiede zum anderen Menschen. Er will, er muss sich herausheben aus der Masse, aber das geht nicht mittels Qualität - dafür hat er keinen Sinn - sondern mittels Quantität: Mein Haus ist größer als deines, mein Auto ist schneller als deines, mein Swimmingpool ist teurer als deiner! Die pure Masse soll die Löcher stopfen, die die hungernde Seele in sich spürt.

Doch Gott hat die Welt so geschaffen, dass alle Materialisten Sklaven sind, und selbst der reichste Materialist ist nicht frei, ist kein wahrer Herrenmensch; er ist bloß ein Edelsklave, der ärmste aller Wichte. Um ein echter Herrenmensch zu werden, muss man den Materialismus transzendieren und eine neue Religion annehmen, und zwar eine, die Willensfreiheit, Lebendigkeit, Bewusstheit und die Existenz geistiger Hierarchien (Dämonen, Menschen, Übermenschen, Engel, Halbgötter, Götter, Gott) zulässt. Dann geht es nicht mehr um Quantität, sondern um Qualität. Es geht nicht mehr ums Haben, sondern ums Sein - ums Bewusstsein, um den Grad persönlicher Wachheit. Es geht nicht um das Wachstum des Geldsackes, sondern um das Wachstum der eigenen Geistseele, die man ist.

Der Adept des wahren Herrenmenschentums muss die Wachstumsbedingungen seiner Geistseele kennen und anzuwenden lernen. Ein wahrer Herrenmensch ist nicht Herr über andere Menschen, sondern Herr über sich selbst: Er konstruiert, er baut sich selbst. Er weiß: "Ich bin!" Im Deutschen stammt das Wort "bin" von "bauen" ab. Ein Mensch, der sich selbst baut, ist ("ist" kommt von bist und das kommt auch von bauen - siehe Grimms Wörterbuch).

Was sind die Wachstumsbedingungen der eigenen Geistseele? - Nun, ich habe die Schule für Lebenskunst gegründet, um Interessierte (gegen Bezahlung) anzuleiten. Um kurz zu fassen, was ich auf tausenden Seiten erklärt habe: die Seele wächst, wenn sie kein Spielball äußerer Kräfte bleibt und bloß auf Außenreize deterministisch - rational - reagiert, sondern indem sie die Fähigkeit zu freien (indeterminierten) Entscheidungen erwirbt. Eine Entscheidung, ein Wille, ist frei, wenn er weder zufällig ist, noch eine rationale Ursache hat. Da im Materialismus (Physiksystem) alles eine Ursache hat, gibt es im Materialismus keine Willensfreiheit. Im Spiritualismus ist es möglich, ursachelos eine intelligente (vernünftige) Entscheidung zu fällen. Man selbst - die eigene Geistseele - ist die Erste Ursache einer Entscheidung.

Jetzt kommt die Moral ins Spiel. Moral kann nicht erzwungen werden, da sie eine freiwillige Entscheidung ist. Wer gezwungen wird, handelt determiniert. Geistig-seelisch wachsen kann nur, wer 1. moralisch ist (freie, nichtzufällige Entscheidungen trifft) und 2. wachstumsfördernde Entscheidungen trifft. Der Moralische kann nämlich, da er indeterminiert ist, irren. Ein Sklave kann nicht irren und ist auch nicht verantwortlich. Es irrt immer nur der Erste Verantwortliche, der Erste der Befehlskette, der dem Sklaven den Befehl erteilt hat. Wenn ein Edelsklave einem Sklaven einen Befehl erteilt, ist auch der Edelsklave nicht verantwortlich. Verantwortlich ist stets der, in dessen Seele ursachelos der Befehl erdacht wurde.

Wir sehen nun glasklar: Wenn zB ein Bankchef für die Finanzkrise die Mit-Verantwortung leugnet, gibt er damit zu erkennen, dass er kein Herrenmensch, sondern bloß ein Edelsklave ist.

Ich schrieb, es gebe wachstumsfördernde Entscheidungen und wachstumshemmende, ja zerstörerische Entscheidungen. Die Entscheidung, 6 Milliarden Menschen ihrer Kultur zu berauben und in Sklaverei zu halten, ist wachstumszerstörend - auch und besonders für die Seelen der Herrenmenschen. Unsere Völker werden - so fürchte ich - von Herrenmenschen geführt, die die Wachstumsbedingungen ihrer Seelen nicht mehr richtig kennen. Deshalb können sie ihre Schafe eigentlich nur in den Abgrund führen. DAS ist der Grund, weshalb ich sie so scharf angehe. Sie sind m.E. falsche, schlechte, Vorbilder!

Selbstverständlich sind nicht alle Bosse und Politiker selbstzerstörerische Herrenmenschen. Es gibt auch recht gute Leute mit vorbildlichen Eigenschaften. Sie sind nicht immer leicht zu erkennen. Aber es gibt sie: Wirklich Verantwortliche: MACHER. Macher ist anderes Wort für das unter Materialisten mit einem Tabu belegte Wort "Magier". Wer also geistig-seelisch wachsen will, muss lernen, selbstbestimmte Entscheidungen zu treffen und zu verantworten. Er muss eine funktionierende Utopie - ein Bild der Welt-Zukunft - in sich tragen, da sein freier Wille ansonsten kein Ziel hat. Und er muss wissen, wie man Sklaven zum Dienst anleitet - Befehle erteilt und mittels Strafandrohungen die Durchführung der Arbeit durchsetzt, muss wissen, dass man die Drohung mindern kann, wenn man es schafft, dem Sklaven eine ihm undurchschaubare Sklavenreligion - den Materialismus - aufzudrücken, aber man sollte - so glaube ich - sich dagegen entscheiden, da ein Übermensch höchstens 2 Bewusstseinsstufen über dem Durchschnittsmenschen liegen kann. Aber man muss um diese Dinge wissen, sonst fehlt die Entscheidungsfreiheit hin zum geistigen Wachstum. "Du sollst nicht lügen!" ist eine gute Anleitung zum geistigen Wachstum. Und man muss auch wissen, wie man Menschen in Höhere Seinsweisen einführt, - wie man sie einweiht: befreit. Also muss ein echter Herrscher wissen, dass nur Sklaven mit Informationen geleitet werden, und dass Einweihung durch geistigen Austausch geschieht.

Zu einer wachstumsfördernden Herrenmoral gehört die Erkenntnis, dass kein Sklave, der frei sein will, daran gehindert werden darf, frei zu werden. Es muss ein Ende sein mit diesen gezielten umfassenden Volksverdummungsprogrammen, die derzeit in Schule, Universität und Fernsehen durchgezogen werden. Die Aufklärung muss als Ideal, als Angebot an jeden, bestehen bleiben, selbst wenn es nur selten wahrgenommen wird. Die Zweiklassengesellschaft muss nach oben und unten durchlässig sein. Deshalb muss das politische Programm des Neoliberalismusses gestoppt werden. Der Reichtum der sog. "Geldelite" - Edelsklaven - muss mittels Steuern abgeschöpft und nach "unten" umverteilt werden, damit alle Menschen die Möglichkeit geistigen Wachstums erhalten. Ein Muss ist auch die Existenz wenigstens eines Massenmediums (eines Fernsehprogramms oder einer Zeitschrift), worin dem Interessierten die reine Wahrheit eingeschenkt wird. Eine allesumfassende Desinformation darf es nicht geben. Die Zweiklassengesellschaft hat nur dann eine Berechtigung, wenn sich die untere Klasse freiwillig darin etabliert.



Und sie würden es wieder tun

http://oeffingerfreidenker.blogspot.com/2010/02/und-sie-wurden-es-wieder-tun.html

Von Jürgen Voss

Vor unseren Augen, von der liberalen Öffentlichkeit fast wehrlos, ja resignativ hingenommen, spielt sich zurzeit ein tolles Schauspiel ab, dessen Dimensionen alle Phantasien des absurden Theaters weit übertreffen.

Das Drehbuch dieses Schauspiels in Stichworten: Die herrschende politische Kaste unseres Landes rennt seit nunmehr dreißig Jahren einer grotesken Wirtschaftstheorie hinterher, versucht sie mit einem gigantischen Propagandaapparat der „dummen“ Masse einzutrichtern (übrigens erfolglos), erzielt mit ihr in der Praxis aber nur Resultate, die nicht anders als desaströs bezeichnet werden können: astronomisch wachsende Verschuldung des Gemeinwesens (bei Zielsetzung „austerity“!), Massenarbeitslosigkeit, Massenarmut, massive Entziviliserung wie Amokläufe und Gewaltausbrüche, und fährt schließlich mit deregulierten Finanzmärkten die gesamte Wirtschaft vor die Wand.

Und für einen kurzen Moment scheint die neoliberale Front vor dem Zusammenbruch zu stehen.

Doch dieser Moment dauert – historisch gesehen - nur einen Lidschlag lang.

Die Gegenoffensive gelingt auf den Fuß: Nicht die eigene politische Überzeugung wird einer kritischen Reflektion unterzogen, sondern der Sozialstaat als Verursacher allen Übels diskreditiert. Die alte Lambsdorffplatte von 1982 wird neu aufgelegt. Und schon hat die neoliberale Mainstreamöffentlichkeit wieder „ihr“ Thema.

Insofern – das muss man neidlos anerkennen - ist die von Westerwelle mit gezielter Provokation in Gang gesetzte Diskussion, die inzwischen selbst von den angeblich seriösen Medien aufgenommen wurde, ein demagogisches Meisterstück.

Goebbels wäre neidisch. ...

Bis vor Kurzem war ich mir sicher, es gehe um einen Krieg der Wirtschaft (Konzerne) gegen den Staat (Politik), den die Bosse im Begriff sind zu gewinnen. Ich verweise auf Tietmeyers größenwahnsinnige Auslassung in Davos, als er stolz den Sieg der Konzerne über die Politik verkündete. Ich hielt den Neoliberalismus als die Waffe der Bosse gegen die Ideologie des Staatswesens, das von der politischen Klasse getragen wird. Die Politiker vertreten eine Ideologie des Willens, Stichwort "Wille zur Macht" - wohingegen die Konzernbosse als Vertreter einer unpersönlichen Wirtschaftsideologie den Willen leugnen und stattdessen eine mechanistische Struktur, das neoliberale Wirtschaftssystem - über die Welt legen wollen. Diese Struktur ist ein System aus Handlungen, das man unter dem Sammelbegriff "Wirtschaften" subsumieren kann. Die Bosse favorisieren also ein unpersönliches Wirtschaftssystem, dem sie ihre persönlichen Willen unterordnen: "Ich tu nicht, was ich will, sondern was am meisten Geld einbringt!" ist die Lebensmaxime der Bosse. Die Bosse sind bei Licht betrachtet selbstlos. Sie arbeiten nicht für sich, sondern für die Firma.

Ich bin mir nicht mehr sicher, dass ich mit meiner Theorie richtig liege, denn die Bosse könnten sich bei einem Sieg über die Politik durchaus aus dem Hintergrund agierend öffentlicher politischer Figuren bedienen und das Polittheater vom Volke unbemerkt weiterführen. Ich denke, sie tun es auch. Wozu dann dieser verlorene Kampf um die Durchsetzung einer unmöglichen Wirtschaftsphilosophie? Vielleicht hatte Ernst Jünger recht. In Aktuelles7 schrieb ich:

Der Neoliberalismus ist die Herrschaft der toten Maschine über das Lebendige. Jünger nannte ihn die Titanen. Wo Raum fast ganz in rasende Zeit umgewandelt wurde, wächst ein Dämon heran, dem kaum ein Mensch Paroli bieten könne. Jünger schrieb: Das Atom gibt es nicht, wohl aber die Atomkraft. Der titanische Dämon fordert - und darin stimmt er mit dem Gott der Juden JHWH überein: "Du sollst keine andern Götter haben neben mir!" Alles ist Wirtschaft. Alles ist Geld. Es gibt nichts außer Geld. Wer bist du? - Eine Investition.

... Ende der 80er Jahre hatte ich mal das Glück, mit einer Stasiagentin zu diskutieren. Nachdem ich ihr meine Philosophie dargelegt hatte, sagte sie, in der DDR würden Leute wie ich nicht frei herumlaufen können. Ich prophezeite ihr deshalb den Untergang der DDR. Ein System, das sich im Streben nach Perfektion ganz in Form umwandele, verliere seinen (geistigen) Inhalt, werde hohl, substanzlos wie ein Schatten, und der kleinste Lichtstrahl werde es dann auslöschen. So ist`s nun geschehen. Und der Neoliberalismus begeht heute denselben Fehler. Als wir noch den Rheinischen Kapitalismus, also die Soziale Marktwirtschaft, bei der die Wirtschaft noch höheren Zielen diente, hatten (bis Anfang der 70er Jahre), hatte die Ökonomie noch Zukunft. Das heutige System hat keine.



Der gnadenlose Begriff: http://www.klaus-baum.info/philosophische-notizen/der-gnadenlose-begriff/ Eine empfehlenswerte Lektüre


24.02.2010: Verfassungsschutz

http://oeffingerfreidenker.blogspot.com/2010/02/dinosaurier-der-gewaltenteilung.html

Hervorragender Artikel über das Versagen des Verfassungsschutzes.


Die gesellschaftliche Funktion der Arbeitslosen

http://www.spiegelfechter.com/wordpress/2009/alle-macht-den-betriebsraten

Hervorragender Artikel (von einem Mitbegründer der WASG) über die wahren Verhältnisse in unserer Gesellschaft. Am Maßstab solcher Artikel kann es dem Leser gelingen, das Ausmaß der Desinformation zu erkennen, dem er in heute und Tagesschau begegnet.



25.02.2010: Bedingungsloses Grundeinkommen

http://www.weissgarnix.de/2010/02/24/warum-ich-gegen-das-bge-bin/

Ich erachte Weissgarnix' Argumente gegen das Bedingungslose Grundeinkommen für unzutreffend.

Wenn jeder zB 1000 € BGE erhielte, könnten es sich die Arbeitgeber nicht leisten, diesen Betrag vom alten Lohn abzuziehen, wie Weissgarnix befürchtet, denn die Arbeiter hätten aufgrund ihrer finanziellen Sicherheit eine bessere Verhandlungsposition und könnten höhere Löhne durchsetzen. Da viele Menschen gar nicht arbeiten würden, zB Mütter, wäre auch das Angebot an Arbeit niedriger und damit der Preis höher.

Sollte das BGE durch das Steueraufkommen nicht mehr finanzierbar sein, wird es gesenkt. Das Argument der Unfinanzierbarkeit sticht deshalb nicht.

Der BGE-Verfechter Straubhaar (SPIEGELonline) liegt mit seiner einheitlichen Steuerpauschale daneben. Er schreibt:

Auf der anderen Seite werden alle Einkünfte aus Arbeit, Zinsen und Dividenden, Miete und Pacht vom ersten bis zum letzten Euro an der Quelle erfasst und mit einem einheitlichen und gleich bleibenden Steuersatz belastet.

Das geht nicht. Wie ich bereits mehrfach geschrieben habe, brauchen wir eine exponentielle Steuerkurve, da die sehr hohen Einkommen abgeschöpft und wieder - über das BGE - nach "unten" zurückgeführt werden müssen, um das Kapital in einem Kreislauf fließen zu lassen. Geld, das "oben" gesammelt wird, ist dem Wirtschaftskreislauf entzogen und trocknet die Wirtschaft aus. Das muss verhindert werden.


Bischöfin Margot Käßmann

Als sich Margot Käßmann in ihrer Antrittsrede zum neuen Amt als Ratsvorsitzende der EKD gegen den Krieg in Afghanistankrieg aussprach, schoss mir unvermittelt ein Gedanke in den Kopf, den ich Kriegsminister zu Guttenberg zuschrieb: "Die muss weg!"

Jetzt ist sie "weg". Und es war so einfach. Besoffen machen und ins Auto setzen. Vorher die Polizei informieren, die sie dann abfängt. Mal sehen, ob sich mein Verdacht bestätigt.

Tja, solche Gedanken kommen mir in den Kopf, seit ich die Sache mit Zumwinkel gelesen habe. Ich schrieb darüber. Postchef Zumwinkel hatte einen Mindestlohn für Briefträger eingeführt. Das ärgerte Elfriede Springer, die einen privaten Briefversand ihr Eigen nennt und Wert darauf legt, Hungerlöhne zu zahlen. Jetzt sollte auch dieser Konzern den Mindestlohn zahlen. Eine Unverschämtheit! Frau Springer drohte ihrer Freundin Angela Merkel, deren Partei immer mit reichlich Spenden aus ihrem Hause bedacht wurde, mit der Gefahr des Versiegens dieses Spendenflusses. In diesem Zusammenhang sollen dann auch solche Wörter wie "Der muss weg!" gefallen sein, und Zumwinkel hatte einen hässlichen Prozess wegen Steuerhinterziehung am Hals. Der Mindestlohn für Briefträger ging dann auch folgerichtig in die Geschichte ein, d.h.: er ist nun Geschichte.

Focus.de: Harsche Kritik, wie an dem Predigtzitat „Nichts ist gut in Afghanistan“, sei nur mit uneingeschränkt anerkannter persönlicher Überzeugungskraft durchzuhalten. Mit der Würde der EKD-Ratsvorsitzenden sei manches, was sie gelesen habe, nicht vereinbar.

Gala.de: Das Ergebnis laut "Bild": 1,3 Promille - dabei behauptete Käßmann, sie habe lediglich ein Glas getrunken.

Focus.de: Eine Flasche Wein muss eine Frau der Statur Käßmanns binnen einer Stunde dem Leib zuführen, will sie es auf solche Werte bringen.

rp-online: Auf dem Beifahrersitz habe neben ihr eine unbekannte männliche Person gesessen. Die Polizei habe jedoch versäumt, dessen Personalien aufzunehmen.

ef-magazin: ... Alles begann mit einem Satz und einer Frage des Interviewers der „Berliner Zeitung“: „Von diesem Land ist ein schrecklicher Krieg ausgegangen. Wie hätte man dem anders begegnen können, als mit Gewalt?“ Käßmann antwortete ausgerechnet am 24. Dezember nicht mit der seit Richard von Weizsäckers Rede vom 8. Mai 1985 offiziell erwünschten Befreiungsthese durch einen gerechten Krieg der Alliierten gegen Deutschland, sondern genau daran zweifelnd: „Das Argument lautet immer: Hätten die Alliierten nicht eingegriffen, hätte es keinen Frieden gegeben. Warum gab es vorher keine Strategien? Warum wurde die Opposition in Deutschland nicht gestärkt? Warum wurden die Gleise, die nach Auschwitz führten, nicht bombardiert? Schließlich heißt es immer: Jetzt müssen wir Waffen einsetzen. Der Preis, der dafür zu zahlen ist, ist enorm hoch.“ Das darf man bei allein 60 Millionen Todesopfern des Zweiten Weltkriegs diesseits des „Spiegel“ so sehen.

Dessen Redakteur nennt nun ebenfalls den Preis: „allein auf amerikanischer Seite 170.000 Soldaten“. Käßmann aber blieb auch nach ungläubiger Nachfrage der „Berliner Zeitung“ dabei: „Krieg setzt ein Gewaltpotenzial frei, für das ich keine Rechtfertigung sehe. Krieg hat Unrecht, Zerstörung, Vergewaltigungen im Schlepptau. Krieg zerstört alle, die an ihm beteiligt sind.“ Es sei „gut, dass es zu diesen Weihnachten ein verstärktes Bewusstsein dafür gibt“.

„Das ist nun allerdings“, wirft der „Spiegel“ ein, „eine neue, aufregende Sicht auf den Zweiten Weltkrieg“. ...

... die allerdings von den Siegermächten verboten wurde. Ich halte es für unwahrscheinlich, dass Käßmann gelogen hat, als sie angab, nur 1 Glas Wein getrunken zu haben. Woher kommt der Alkohol einer ganzen Flasche Wein in ihrem Blut? Woher der Blackout? Kann es sein, dass Käsmann KO-Tropfen gegeben wurden und ihr dann eine Flasche Wein eingeflößt wurde? Warum war die Polizei so pfiffig, zur rechten Zeit am rechten Ort zu sein, als sie Käßmann stoppte, aber dann so dämlich, dass die vergaß, die Personalien des Beifahrers festzustellen? Das wäre wichtig gewesen, da gerichtsrelevant! Wäre der Beifahrer nämlich nüchtern und im Besitz eines Führerscheins gewesen, hätte er die PFLICHT gehabt, das Steuer zu übernehmen! Das sind doch Geheimdienstmethoden! Ich denke, das eigentliche "Verbrechen", für das Käßman büßen sollte, war gar nicht einmal die Afghanistangeschichte, sondern der in Deutschland inakzeptable Tabubruch, die offizielle Geschichtsschreibung zum 2. Weltkrieg in Frage gestellt zu haben, ihre Weigerung, Deutschland als alleinigen Schuldigen am 2. Weltkrieg und an Auschwitz zu bezeichnen. 'Da die Alliierten die Gleise nach Auschwitz nicht bombardiert haben, sind sie mitschildig am Massenmord an den Juden', sagte Käßman indirekt in ihrem Interview. Mit diesen Worten war sie erledigt....

Nachtrag 26.2.: http://www.ngo-online.de/ganze_nachricht.php?Nr=19857

Käßmann: Ich bin nicht naiv. Aber Waffen schaffen offensichtlich auch keinen Frieden in Afghanistan.

Jetzt bekommt Bischöfin Margot Käßmann zu spüren, dass Kriegs-Kritik von deutschen Eliten und Massenmedien nicht hingenommen wird.

Hier die Worte zum Afghanistan-Krieg in ihrer Weihnachtspredigt an Heiligabend (24.12.2009) in der Marktkirche Hannover:

"Nichts ist gut in Afghanistan. All diese Strategien, sie haben uns lange darüber hinweggetäuscht, dass Soldaten nun einmal Waffen benutzen und eben auch Zivilisten getötet werden. Wir brauchen Menschen, die von der Botschaft der Engel her ein mutiges Friedenszeugnis in der Welt abgeben, gegen Gewalt und Krieg aufbegehren und sagen: Die Hoffnung auf Gottes Zukunft gibt mir schon hier und jetzt den Mut von einer anderen Gesellschaft zu reden und mich für sie einzusetzen. Ja, das ist für mich die weihnachtliche Botschaft: Mut zum Frieden gegen alle vorfindlichen Verhältnisse.

Manche finden das naiv. Ein Bundeswehroffizier schrieb mir heute Morgen etwas zynisch, ich meinte wohl, ich könnte mit weiblichem Charme Taliban vom Frieden überzeugen. Ich bin nicht naiv. Aber Waffen schaffen offensichtlich auch keinen Frieden in Afghanistan.

Wir brauchen mehr Fantasie für den Frieden, für ganz andere Formen, Konflikte zu bewältigen. Da kann manchmal mehr bewirken als alles abgeklärte Einstimmen in den vermeintlich so pragmatischen Ruf zu den Waffen. Vor zwanzig Jahren haben viele Menschen die Kerzen und Gebete in der DDR belächelt ..."

Aufgrund dieser Rede beschlossen die kriegsbefürwortenden Zeitungen wie "Bild", "Welt", "Spiegel Online", die "Tagesschau" und viele andere Massenmedien, die der Rolle, die 4. Gewalt zu spielen, nicht mehr gerecht werden können, weil sie ihre Unabhängigkeit an Politik und Wirtschaft verkauft haben, Käßman abzusägen. Meine These lautet zwar etwas anders, aber das ist in diesem Zusammenhang nicht so wichtig.

Nachtrag 2: http://ad-sinistram.blogspot.com/2010/02/die-ihnen-ans-beffchen-wollen.html

Frau Käßmann, mal ernsthaft, haben Sie wahrhaft gemeint, dem militarisierten und militanten Zeitgeist so an den Marschstiefel pinkeln zu können, ohne dass man Sie zur Rechenschaft zieht? Ohne dass man Sie observiert, kontrolliert, ausspioniert, jeden Ihrer Schritte überwacht? Und falls Sie dann einen Schritt zu weit gegangen oder eben gefahren wären - und leider ja auch sind: Haben Sie nicht geahnt, dass man sich auf Sie stürzen, Sie zermatschen würde, dass Sie zur Kost eines tollgewordenen Rudels Schabrackenhyänen würden?

Für diese kriegerische Bagage sind Sie eine Feindin. Sie sind gefährlich, weil Sie von der Kanzel etwas verkündet haben, das den Interessen der Mächtigen entgegensteht.

Nachtrag 27.2.: Ich glaube nicht, dass Käßmann zurückgetreten ist, weil sie, wie sie sagte, nicht mehr mit derselben moralischen Autorität auftreten könne wie zuvor. Sie hatte ihr Urteil über diese Thematik bereits deutlich geäußert, indem sie offen über ihre Krankheit, die Scheidung usw. gesprochen hatte. Sie hatte keine Probleme damit, menschliche Schwächen zuzugeben. Sie hätte trotz oder sogar wegen ihrer Vorstrafe (wg. Trunkenheit am Steuer) Moralpredigten halten und sogar betonen können, dass sie auch in Sachen Verfehlungen aus eignen Erfahrungen spreche. Ja, sie hätte die Vorstrafe sogar positiv nutzen können, indem sie vorbildhaft zeigt, wie sie mit diesem Makel umgeht.

Nein, ich glaube nicht, dass sie aus dem genannten Grund zurückgetreten ist. Vielmehr glaube ich, das sie es tat, weil sie möglicherweise erschrocken bemerkt hat, in welchem Dreckpfuhl sie sich wiederfand, als sie sich in das Milieu der politischen Subkultur begab. Ich warte nun gespannt auf die weiteren Entwicklungen dieses Falles.

Schlusskommentar: Ich habe mich mit dem Fall Käßmanns nicht befasst, weil ich sie für eine so tolle Bischöfin halte, sondern um zu meine Thesen über das Funktionieren der Politik zu erläutern. Ich kritisiere an ihr wie an allen anderen deutschen Priestern beider Kirchen das völlige Fehlen echter Spiritualität. Ich sehe immer nur Gutmenschen, aber keine Religionsführer. "Gott" ist für diese Priester doch bloß eine Metapher. Ich habe noch nie einen deutschen Priester vom echten Geist predigen gehört - zB wie er entdeckt hat, dass die physikalische Welt nichts als eine manifestierte unbewusste Interpretation ist, eine geglaubte Welt, eine materiell gewordener Gesellschaftstraum, ist. Kein Priester hat zB je über Filme wie "Welt am Draht" von Faßbinder oder über "Matrix" gesprochen, um anhand dieser bekannten Filme zu erläutern, wie das wirkliche Verhältnis zwischen Geist und Materie ist. Keine Predigt über die Frage, ob es bewusste rein geistige Wesen wie zB Engel geben könne und wie diese Wesen mit der materiellen Welt interagieren können. Kein Wort über die Frage, ob die Seele ein Produkt der Interaktion von Nervenzellen ist (wie die Wissenschaft behauptet) oder ob es umgekehrt sein könnte: dass die Nervenzellen, das Gehirn, ein Produkt der Geistseele sein könnte. Alle deutschen Priester haben mich mit diesen Fragen im Stich gelassen. Warum? Weil sie davon keine Ahnung haben! Ich musste alles selbst herausfinden. Selbst der deutsche Papst scheint vom wahren Geist nicht wirklich etwas zu wissen, bzw. erfahren zu haben.


 

** Verteilungsgerechtigkeit und Leistungsgerechtigkeit.

Heute schwadronierte Westerwelle in einer in den Abendnachrichten gesendeten Rede, er plädiere für eine Leistungsgerechtigkeit im Gegenteil zur sozialistischen Verteilungsgerechtigkeit. Es sei gerecht, dass ein Mensch, der viel leistet, hoch bezahlt, und dass einer, der wenig leistet, wenig Geld verdient. Nun, das hört sich gut an, aber ich fürchte, dass Westerwelle mit einer Realisation seiner Pläne nicht im Geringsten zufrieden wäre. Er weiß nämlich gar nicht, dass sich die heutigen Gehälter nicht an einer etwaigen Leistung orientieren, sondern einzig am Erpressungspotential. Westerwelle meint sicher nicht, Erpressung solle sich wieder lohnen, nein, sicher nicht. Er meint tatsächlich Leistung. Demnach müsste ein Stahlarbeiter am Hochofen mehr verdienen als zB Westerwelle. Eine Krankenschwester müsste mehr verdienen, als ein Germanistikprofessor, der Vorlesungen über die Länge der Bleistifte Peter Handkes hält oder der Modeschöpfer, der jedes Jahr eine neue Kollektion untragbarer Klamotten entwirft. Und was ist mit meiner Leistung, Herr Westerwelle? Ich habe in höchster Anstrengung eine Philosophie entwickelt, die leider erst in 100 Jahren vom Mainstream verstanden und gewürdigt werden kann, dann jedoch eine Revolution in Geist und Materie hervorrufen wird. Nein, meine Leistung wird zu meinen Lebzeiten nicht gewürdigt werden. Deshalb bin ich auch fürs BGE. Ich kann niemanden erpressen mit meiner Philosophie, da kaum ein Mensch das Bedürfnis hat, meine feilgebotene Ware in seinen Besitz zu bringen. Auch die Erpressungspotentiale des Stahlarbeiters und der Krankenschwester kommen nicht an das Westerwelles heran. Alle Berufe, die man in drei Jahren lernen kann, haben ein nur geringes Erpressungspotential, da die Konkurrenz schnell erhöht werden kann. Westerwelle kann sich teuer verkaufen, denn er versteht es, den reichen Geldgebern zu suggerieren, er verstehe mehr als andere Politiker davon, die Untertanen unten zu halten.

Westerwelle und die Dekadenz: http://starke-meinungen.de/blog/2010/02/23/westerwelle-und-die-dekadenz/#more-1017 Ich hatte Alan Posener scharf angegangen. Deshalb freut es mich, diesen sehr guten Artikel aus seiner Feder gefunden zu haben.



Der große Geschichtsschwindel

http://starke-meinungen.de/blog/2010/02/25/ist-politik-kauflich-die-mediale-emporung-sollte-sich-ehrlich-machen/

"Der inzwischen geschasste und verantwortliche Generalsekretär hat den Fehler begangen, diese Form des Sponsoring schriftlich zu machen und hat sie damit für alle dokumentiert. Plumper geht es kaum, ehrlicher aber auch nicht."

Ich nutze diese zitierte Zeile, um noch einmal darauf hinzuweisen, dass ich irgendwo in meiner HP geschrieben habe, dass alle wesentlichen politischen Willensäußerungen - Verträge, Absichtserklärungen, politische Ziele - hinter den Kulissen der politischen Bühne ausschließlich mündlich erklärt werden. Alles Schriftliche gehört in die Abteilung der verlogenen Bühneninszenierung unserer Politschauspieler und ist für die mit wissenschaftlichen Methoden arbeitenden Historiker gedacht, die das Theaterstück niederzuschreiben haben. Was in den Geschichtsbüchern steht, hat nichts mit der realen Geschichte zu tun.

Nachtrag 26.2.: Ich schrieb, der Unterschied zwischen Politik und Politikwissenschaft sei der, dass sich die Politik mit Willensentscheidungen - mit MACHT! - beschäftige und die Politikwissenschaft bloß Handlungen und Geschehnisse beschreiben kann. Ein in die Materie wirkende Machtimpuls KANN jedoch nicht beschrieben werden. Die Pol.-Wiss. könne deshalb nicht im Geringsten das Tun der Politik erfassen. Die Verwissenschaftlichung der Politik zerstört das eigentlich Politische: das Wollen, die Macht. Die Wissenschaft ist methodebedingt stockblind dafür! (Wenn ich die Hand heben will und es tue, entgeht der Wissenschaft aufgrund methodischen Mangels der Wille; sie kann nur das Heben der Hand beschreiben. Und wenn sie dann nach der Ursache fragt, findet sie womöglich Muskelzuckungen, aber nicht meinen ursächlichen Willen).

Hinzu kommt, dass in der realen Politik, die stets hinter den Kulissen der öffentlichen Bühneninszenierung stattfindet, nichts aufgeschrieben wird!

Alles, was aufgeschrieben wird, zB internationale Verträge, Gesetze usw., sind ausschließlich für die Weiterentwicklung der Bühneninszenierung gedacht, also für das Lügengebäude der materiellen Welt. Für die Sklaven. Es handelt sich dabei um den entzauberten, abgetöteten Rest eines ehemals magischen Aktes. Magie wird nicht aufgeschrieben, sie wird mündlich gemacht. Wir erinnern uns noch an den Begriff "besprechen" - ein Begriff aus dem Sprachgebrauch der Magier, die zB offene Wunden besprachen, um sie zu heilen.

Unsere wissenschaftlich arbeitenden Historiker sind genaugenommen nichts anderes, als Leute, die die Lügen der Politiker sammeln und ordnen. Die Politiker lesen sich den Unsinn dann amüsiert durch und entscheiden, wie sie diese Lüge weiterspinnen werden.

Margot Käßmann rührte an diese Methode, als sie in einer Rede über die wahren Urheber des 2. Weltkriegs sprach. Sie beging einen Tabubruch, als sie das Lügengebäude einzureißen drohte. Da stand der Entschluss der Macher fest: Sie musste weg.



26.02.2010: Schizophrener Außenminister:

http://www.heise.de/tp/blogs/8/147151

Seine (Westerwelles) Kernaussagen, dass sich Leistung wieder lohnen müsse und wer arbeitet, mehr haben müsse als Erwerbslose, bekräftigte er ausdrücklich. Gleichzeitig erteilte er Forderungen nach einem flächendeckenden Mindestlohn eine Absage. Damit bestätigte er Kritiker, die vermuten, dass es ihm mit der Debatte vor allem um die Ausweitung des Niedriglohnsektors geht, der durch die Absenkung von Leistungen für Erwerbslose vergrößert wird. Auf diese Kritik ist Merkel in dem FAZ-Interview nicht eingegangen, wo sie zentrale Thesen ihres Außenministers bekräftigt hat:

"Für alle Mitglieder der Bundesregierung ist es selbstverständlich, dass jemand, der arbeitet, mehr bekommen muss als jemand, der nicht arbeitet. Dazu herrscht große Übereinstimmung bis in die Oppositionsparteien hinein."

Man muss selbst schon ein bisschen schizo sein, um Westerwelles Wahn nicht mitzubekommen. Seine Hauptbeschäftigung ist seit Jahren die Einrichtung eines Niedriglohnsektors in Deutschland, weil das nun einmal zu einer erfolgversprechenden Klientelpolitik gehört. Die Bosse haben keine Lust mehr, Löhne zu zahlen. Zwangsarbeit ist besser und entspricht voll und ganz den Spielregeln der liberalisierten globalen Wirtschaft. Sie stecken sich den Mehrgewinn lieber in die eigene Tasche oder bestechen damit Politiker, die die Gesetze dann noch mehr zu ihren Gunsten ändern. Die zeitliche Ausweitung der Kurzarbeit ist so ein umgeschriebenes Gesetz. Bei Kurzarbeit wird ein Teil des Lohnes vom Steuerzahler, also von den Löhnen anderer Arbeiter, bezahlt. Warum also nicht eine Krise, die Kurzarbeit "erzwingt", herbeireden - oder noch besser: machen?

Schließlich ist die Krise in Griechenland auch gemacht und keineswegs zufällig. Sie dient den neoliberalen Globalisierern der Einrichtung eines faschistischen Europas und der Abschaffung der Nationalstaaten samt des Ideals der Demokratie.

"Arbeit muss sich wieder lohnen!", kräht Westerwelle, sobald er irgendwo ein Mikrofon entdeckt. Damit meint er, dass einer, der arbeitet, mehr haben muss, als einer, der nicht arbeitet und von Hartz IV lebt. Da das im von ihm mitgeschaffenen Niedriglohnsektor nicht der Fall ist, verlangt er die Absenkung der Hartz-IV-Bezüge. Auf die Idee, den Niedriglohnsektor wieder abzuschaffen, zB durch die Einführung von anständigen Mindestlöhnen, kommt er nicht. Das ist seine Schizophrenie.

Nun, ich habe in letzter Zeit viel über Westerwelle geschrieben, aber ich glaube, es hat Sinn gehabt, dies zu tun. Schau dir die Nachrichten der letzten Tage an. Die Sache um den amerikanischen Amokflieger (siehe Eintrag vom 20.2. auf dieser Seite) war in den Massenmedien bereits abgehakt, ohne dass die Zuschauer über den brisanten Hintergrund dieses Fluges aufgeklärt worden waren. Jetzt wurde sie wieder ausgegraben und mit einigen dieser Hintergrundinformationen versehen. ("Es gibt eine überraschende Wende im Fall des Amokfliegers Andrew Joseph Stack...") Toll! Ich glaube, das wäre nicht geschehen, wenn es nicht diese vielen Internet-Blogs geben würde, die das Thema genauer als die Öffentlichen dargestellt hatten. Nun mussten die Öffentlichen nachziehen, damit das dumme Volk nicht dahinterkommt, dass wir in den Fernsehnachrichten nur gesiebte - manipulierte - Informationen serviert bekommen. Gestern kochte auch die öffentliche Kritik an Westerwelle höher, als von ihm und seinen Kollegen erwartet. Auch eine Reaktion auf den Entrüstungssturm im Internet?

Nun, wir werden es nicht erfahren, da wir nicht eruieren können, wie die Sache verlaufen wäre, wenn es die politischen Blogs nicht gäbe. Die Wissenschaft ist auf diesem Auge nun einmal stockblind (das zur Kritik an der Wissenschaft). Da ich jedoch kein Jünger der Wissenschaftsreligion bin - ich schrieb mehrfach davon - erlaube ich mir, Erfahrungen in meinen Geist zu integrieren, die keinen wissenschaftlichen Segen genießen. Ich gehe nun einfach mal davon aus, dass Blogs und andere Webseiten, die sich auch mit Politik beschäftigen, von den Zuarbeitern der Politiker gelesen und ausgewertet werden, um Volkes Meinung über diverse Themen zu erfahren. Daraufhin wird dann entschieden, welche Wahrheit besser zugegeben wird (damit die Manipulationsabsicht nicht auffliegt) und wo die Lügen intensiviert werden müssen.

Ich denke, wir Internet-Webseitenschreiber haben einen Einfluss auf die politische Bühneninszenierung. Wir haben die Macht, die Politiker zu erziehen. Freilich nur dann, wenn wir auch wirklich an diese Macht glauben.


Kapitalismus, Marktwirtschaft und Staat

http://www.nachdenkseiten.de/?p=4608#more-4608 Eine Bestätigung meiner Thesen.



Gekaufte Wissenschaft: http://www.dullien.net/pdfs/Beitrag%20Kromphardt.pdf

Es geht hier um die Aufdeckung der Fälscherwerkstatt des IfO-Institutes, das von Deutschlands "klügstem Ökonomen" (BLÖD) geleitet wird. Hans-Werner Sinn hatte in seinem neuen Buch In- und Exporte von Deutschland und den USA graphisch dargestellt, wobei er den (in späteren Auflagen korrigierten) Fehler machte, Import und Export zu verwechseln. Statt wachsende Exporte anzuzeigen, zeigten die Graphiken nun fälschlich sinkende Exporte Deutschlands an. Sinns Interpretation dieser falschen Kurve war dann auch entsprechend leicht. Da er das Ergebnis "Deutschland verliert seine Wettbewerbsfähigkeit" abzuliefern hatte, führte er die sinkende Exportkurve auf ebendiese sinkende Wettbewerbsfähigkeit zurück. Als der Lapsus der falschen Graphik herauskam, sah Sinn sich genötigt, seine Interpretation der Graphik um 180 % umzudrehen. Nun führte er die (bestellte) sinkende Wettbewerbsfähigkeit auf den wachsenden Export zurück. Für diese intellektuelle Leistung bekam Sinn sicher einen Extrabonus.

Woraus man schließen kann: Mit etwas "gutem Willen" lassen sich alle Daten beliebig interpretieren. Nun zum Text von Sebastian Dullien der Financial Times Deutschland:

In der ersten und zweiten Auflage dieses Buches, die 2003 erschienen, befand sich auf S. 71 eine Grafik mit der Überschrift „Von den Weltmärkten verdrängt“, auf der sich zwei Kurven befanden – eine, die im Trend von knapp über 14 Prozent im Jahr 1991 auf fast 20 Prozent im Jahr 2002 stieg und mit „USA“ bezeichnet war, eine die von knapp 11 Prozent 1991 auf etwa 8 Prozent 2002 fiel und mit „Deutschland“ bezeichnet war. Der Beschriftung zufolge gaben diese Kurven „Anteile am Weltmarkt“ in % an und eine Fußnote führte aus, dass es sich um „Exportanteile“ handele. Sinn benutzte diese Grafik, um zu zeigen, dass Deutschland permanent an Wettbewerbsfähigkeit verloren habe und deshalb immer weniger exportiere. Damit wollte er seine These untermauern, dass die deutsche Wachstumsschwäche und hohe Arbeitslosigkeit vor allem ein Problem mangelnder Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft sei (S. 74):

„Die Wettbewerbssituation einer Firma und genauso einer ganzen Volkswirtschaft erkennt man am besten an der zeitlichen Entwicklung ihres Transaktionsvolumens mit ihrer Umwelt […]. Insofern sind die Bruttoexporte, die in der Abbildung 2.1 dargestellt sind, […] die relevanten Indikatoren für die Entwicklung der Wettbewerbsfähigkeit. Der Rückgang des Exportanteils auf den Weltmärkten [… ist] leider ein untrügliches Zeichen für die Verlagerung der Produktion von Deutschland in andere Länder.“

Tatsächlich aber stellten die Kurven mitnichten die Exportanteile Deutschlands und der USA dar: Vielmehr hatte man im Ifo-Institut die Zahlen verwechselt und statt der Exporte die Importe der beiden Länder dargestellt. Da die USA seit den frühen 90er Jahren ein wachsendes Leistungsbilanzdefizit erwirtschafteten, war der Anteil der US-Importe am Welthandel gestiegen; weil Deutschlands Wirtschaft in den Jahren ein vergleichsweise langsames Importwachstum erlebt hatten, waren die deutschen Importe gefallen. In krassem Gegensatz zu Sinns Aussage hatte Deutschland in diesen Jahren bei den Exporten einen enormen Zuwachs an Weltmarktanteilen erlebt und überholte 2003 (im Jahr der Publikation des Buches) sogar die USA und stieg zum Exportweltmeister auf. ...

... Dabei ignorierte der deutsche Wirtschaftsjournalismus in seiner Breite, dass Sinn nicht nur in späteren Auflagen seine Grafik korrigierte, sondern auch seine Argumentation drehte. Plötzlich behauptete er, es sei nahezu absurd zu glauben, Wettbewerbsfähigkeit habe etwas mit Exporterfolgen zu tun (Sinn2005, S. 5):

„Deutschland baut seine Position als Basar der Welt aus und kann auf hohe und wachsende Exporte verweisen. Doch werden die Industriegüter zu wachsenden Wertanteilen in Niedriglohnländern vorfabriziert, vor allem neuerdings auch wieder in Deutschlands traditionellem Hinterland in Osteuropa. […] Schon aus diesem Grunde zeigt die Exportstatistik nicht, wie Deutschland mit der Globalisierung zurechtkommt.“

Sebastian Dullien bringt danach noch ein zweites Beispiel, das das Versagen der Wirtschaftsforschungsinstitute (diesmal das IfW, das ich weiter oben schon einmal erwähnt hatte) dokumentiert. Das IfW hatte eine negative Wachstumsprognose abgegeben und als Begründung mangelnde Reformbereitschaft der Politik genannt. Doch die Wirtschaft hielt sich nicht an die Vorgaben der Wissenschaft. Sie boomte, und die Wissenschaft führte den Boom auf die Arbeitsmarktreformen zu zurück. Kein Wort mehr über die angeblich mangelnde Reformbereitschaft der Politik. Dullien behauptet, dass die unterschiedlichen Aussagen nichts mit der Realwirtschaft zu tun hatten, sondern ausschließlich mit dem politischen Kleinklima. Das Institut für Weltwirtschaft (IfW) hatte exakt das als Expertise verkauft, was gewisse interessierte Kreise bestellt hatten.



27.2.: Nachträge über Käßmann.

Lieber Leser: Was war dir die Lektüre dieser Seite wert? Bitte hier klicken --> (X)

Startseite // Aktuelles // Aktuelles 21 //Aktuelles 23 // Diskussion im Forum