Notiz 12
von Hans-Joachim Heyer

1.1.2005: Zwang der Welt: Ich werde ja immer wieder von Freunden, Kunden und Fremden mit der Frage konfrontiert, daß "ich das alles ja weiß, aber ich habe doch keine Alternative, als dieses böse Spiel des Sich-verkaufen-müssens mitzuspielen! Auch du nicht! Auch du bist gezwungen, Geld zu verdienen - und deine Seele zu verkaufen!"

Wer den Geist, seine Seele, kennt, - wer also im Geistigen verankert, wer "vom Geist" ist, - kann dasselbe machen, wie ein "Mensch aus Erde" (Joh. 3.31/32), ohne sich verkaufen zu müssen. In meiner Preisliste schrieb ich ja bereits darüber, daß ich mich nicht verkauft habe.

Ich kenne da jemanden, der einen ungeliebten Job machte, dann arbeitslos war und nun auf einen andern ungeliebten Job umschult. Er macht's aus reiner Langeweile und Perspektivlosigkeit. Als er mit mir telefonierte, sagte er, "Du hast's gut, kannst dich mit Goethe und Schiller beschäftigen, während ich mich mit ekelhaften Dreisatzaufgaben und Binomischen Sätzen quälen muß!"

Meine Antwort lautete: Du irrst dich. Es war nicht so, daß es mir zuerst materiell gut ging und ich dadurch - um meine Zeit totzuschlagen - Muße hatte, mich mit Goethe, Schiller, Schopenhauer usw. zu beschäftigen. Vielmehr war es so, daß ich aufgrund meines Müßiggangs - Beschäftigung mit Philosophien und andern Großen zwecks Wahrheitssuche - nicht nur meinen geistigen, sondern auch materiellen Wohlstand ERLANGTE!

Seine Antwort: Aber du lebst doch gar nicht im Wohlstand!

Ich: Doch! Wohlstand bedeutet für mich, genau das Leben zu leben, das ich will. Meine Lebenspraxis ist Folge meines Wollens. Frucht meiner Entscheidungen. Und ich entschied mich zur Begrenzung meines Konsums: Habe alles, was ich haben will, nicht mehr, nicht weniger. Das ist mein Luxus! Diese Millionärsgattinnen, die jede Woche 10000 Euro fürs Shopping brauchen, sind arme Schweine, denn sie können eine wichtige Grenze nicht finden. Ergo sind sie unglücklich. Ihren Ehemännern geht es da schon besser, denn sie arbeiten (hoffentlich) hart fürs Geld.

Ich sagte ihm auch, daß es ihm wahrscheinlich auch besser ergangen wäre, wenn er sich - spätestens in seinen langen Zeiten der Arbeitslosigkeit - zB mit Philosophie, Literatur, Spirituellem zwecks Wahrheitssuche - evtl. unter meiner Anleitung, beschäftigt hätte. Ich könne mir beim besten Willen nicht vorstellen, daß ernsthafte Wahrheitssucher in der Gosse landen. Weisheit macht nicht reich, aber sie ermöglicht ein GUTES LEBEN!!!!

Gott behütet die Seinen!!!

Nachtrag: Man läßt sich bei seiner Wahrheitssuche am besten von großen Seelen leiten: Dichtern und Denkern wie Kant, Goethe, Schiller, nicht von den Naturwissenschaftlerheeren, die bloß in den Quantitäten ihr schattenhaftes Dasein fristen und das Höhere nicht finden können.

1.2.2005: http://www.zeit.de/2005/02/inderzeit

4.2.2005: Neues zum Bush-Krieg http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,340116,00.html

AFGHANISTAN-ENGAGEMENT

Schröder lehnt Bush-Bittgesuch ab

Am Tag des Antrittsbesuchs der neuen US-Außenministerin Rice werden neue Verstimmungen im deutsch-amerikanischen Verhältnis bekannt. Präsident Bush streitet mit Bundeskanzler Schröder über das militärische Vorgehen in Afghanistan: Die USA wollen möglichst viele Soldaten abziehen, die Deutschen sollen einspringen.

Mein Grund, auch bei den nächsten Wahlen wieder SPD zu wählen! Alles andere ist mir dabei fast egal. Sogar Hartz IV, obwohl ich noch darüber schreiben werde, daß es nicht angeht, daß ein Konzernboß wie Hartz die Sozialgesetzgebung"reformiert". Da ist ja der Verrat bereits eingeplant! Man kann doch nicht den Bock zum Gärtner machen. Was dabei rauskommt, sieht man ja an Schorsch Dabbelju. Heute unterstützt er die "Volksmudschaheddin" im Iran, bis sie die Drecksarbeit für ihn gemacht haben. Dann wird er seine "Freiheitskämpfer" umtaufen in "Terroristen" und wird sie aus dem Land rausbombardieren - nach demselben Strickmuster, wie die USA schon seit Jahrhunderten vorgehen. Auch die Taliban waren einmal Bush-Freunde.

7.2.2005: REFORMDEBATTE

Clement will Unternehmensteuer senken

Angesichts steigender Arbeitslosenzahlen drückt die Bundesregierung bei den Reformen wieder aufs Tempo. Wirtschaftsminister Wolfgang Clement hat eine grundlegende Reform der Unternehmensteuer angekündigt. Von den Großkonzernen forderte er im Gegenzug mehr Patriotismus.

Mein Kommentar: Wer meine Notizen kennt (besonders jene aus Notizen 11 über meine Belege dafür, daß wirtschaftliche Gewinne nicht in Arbeitsplätze umgewandelt werden, sondern in deren Abbau), dürfte inzwischen wissen, warum Clement die Senkung der Unternehmenssteuern wirklich plant: Damit auch kleine Unternehmungen genügend Geld übrig haben, in Arbeitsplätze im Ausland und in teure, Menschenarbeit vernichtende Maschinen zu investieren. Die Floskel "angesichts steigender Arbeitslosenzahlen" stimmt natürlich. Sie sollen noch weiter steigen. Schließlich soll die Not noch weiter steigen, damit die Leute viel, viel Angst bekommen. Und dann werden sie bereit sein, die offene Übernahme der Macht durch die Konzerne widerstandslos hinzunehmen. Die Demokratie wird abgeschafft. Es kommt der Wirtschaftsfaschismus. Und da er eine menschenverachtende Despotie ist, kann sie nur existieren, wenn die große Masse in verängstigender, lähmender Armut lebt. Der Plan wird wohl gelingen. Die Bevölkerung ist zum größten Teil gelähmt.

An meinem neuen Artikel "Roth.html" sehen wir bereits, daß es inzwischen sogar eine Wissenschaft exklusiv für das dummzuhaltende Volk gibt, eine "Volkswissenschaft" sozusagen, die dem Volk weismachen soll, daß es Wille und Freiheit nicht gebe und daß alle Menschen Sklaven seien. Seit Anfang der 70er Jahre, als sich die Universitäten den Konzernen auslieferten, haben wir offiziell keine freie Wissenschaft mehr. Was offiziell und öffentlich als Wissenschaft gilt, ist in Wahrheit eine Sklavenwissenschaft, das wertvollste Werkzeug des Wirtschaftsfaschismusses. Wie hat man das erreicht? - Ganz einfach: Man brauchte den Wissenschaftsbetrieb bloß zwingen, wirtschaftlich zu kalkulieren. Das Wissen wurde käuflich gemacht.

Zahlen: Zunahme von Minijobs (ohne Rentenansprüche): 176000. Abbau sozialversicherter Arbeitsplätze: 227000
Abschaffung der 38-Stunden-Woche bei Siemens ("Das schafft/sichert Arbeitsplätze!"). Tatsächliche Folge: Entlassung von 800 Leiharbeitern bei Siemens aufgrund ebendieser Maßnahme.
Einsparungen des Bundes durch Hartz IV jährlich: 6000000000 Euro, Gewinn der Reichen durch Senkung des Spitzensteuersatzes: 6000000000. Das paßt doch irgendwie gut zusammen oder? (Quelle: Gabriele Gillen: Hartz IV - eine Abrechnung)

17.2.2005- Leserbrief:

Lieber Herr Heyer,

Nachdem ich über die Seite Information Philosophie zu der Ihrigen gelangt bin, und mich dort umgeschaut habe, habe ich Folgendes zu sagen:
Wahrheit! Wie schön, wenn jemand glaubt, sie gepachtet zu haben; aber eigentlich gilt das nur für sich selbst! Und: Kommt da nie Zweifel auf?
Wenn Sie von Ihren "mehreren 100 Seiten" (kein wirklich grosser Philosoph schert sich um die Menge seiner produzierten Schriftzeichen!) und von Ihrem Gerede leben können, vergönne ich Ihnen das nicht; es bleibt mir aber nur, Sie darauf hinzuweisen, dass der grösste Denker wohl Secundus war, der sich entschied zu schweigen.
Ich muss mich immer mehr fragen, warum so viele mittelmässige Menschen das Wort Philosophie für Ihre Produkte missbrauchen. Da ist zu oft keine Liebe, keine philia mehr, keine die Tragik ausstehende Grösse des wahrhaften Denkens, kein Entsprechen der Frage, die nicht in plumpen Antworten münden können.

Nun gut, um meinem "Betreff" gerecht zu werden:

Sehen Sie dies nicht als Angriff auf Ihre Person, betrachten Sie es bitte um eine ehrliche Kampfansage an alle Missbraucher der wahren Philosophie (die wohl sowieso schon zu Ende ist)!

mit andächtigem Gruss von Haus zu Luftschloss
F. S.

P.S.: Wie ich vermute, werden Sie - insofern Sie meine Bedenken gelesen haben werden - sich entweder sofort rechtfertigen wollen, sich nicht darauf einlassen, was hier steht, oder sie ignorieren es. Das ist für autoritäre Charakter (nachzulesen bei E. Fromm, Die Furcht vor der
Freiheit), für welchen ich Sie halte, nachdem ich Ihre E-Produkte gelesen habe, typisch! Wenn Sie sich als anders erweisen sollten, wär ich seit langem wieder einmal erstaunt!

Antwort: Zu "Wahrheit! Wie schön, wenn jemand glaubt, sie gepachtet zu haben;..": Ich wäre mit meiner Philosophie nie so weit gekommen, wenn ich nie gezweifelt hätte, wenn ich nie das "Selbstverständliche" hinterfragt hätte. Gut, Sie behaupten ja auch nicht, ich habe eine Philosophie entwickelt, sondern ein "Gerede" fabriziert, und Gerede, sprich: tumbes Gewäsch, entsteht, wenn ein Mensch seine Denkwerkzeuge nicht zu gebrauchen versteht: wenn er zum Beispiel nicht auf intelligente Art zu zweifeln versteht.

Es gibt zwei Möglichkeiten: Entweder bin ich zu blöde zum Produzieren philosophisch wertvoller Texte oder Sie sind zu blöd, wertvolle philosophische Texte zu verstehen. Wollen wir doch einmal herauszufinden versuchen, wer hier der Blödmann ist.

Sie führen den großen vorbildlichen Philosophen Secundus an und empfehlen mir, es ihm nachzutun. Sekundus wäre Philosoph geblieben, hätte er geschwiegen. Da er aber sein Maul aufmachte, wurde offenbar, daß er nur dummes Zeugs lallte - und sein Ruf war dahin. Ich habe Ihren Namen in Google eingegeben und nichts gefunden. Sie tun es also Ihrem großen Vorbild nach! Recht so! Das Wenige, das ich von Ihnen fand - Ihren Brief an mich - bestätigt, daß Sie recht taten, Secundus als Vorbild zu wählen.

Ich stimme mit Ihnen zu 100 % in der Frage, "warum so viele mittelmässige Menschen das Wort Philosophie für Ihre Produkte missbrauchen", überein. Ich fürchte, die Antwort lautet: Weil die Mittelmäßigen nicht über die geistige Kapazität verfügen, Qualität zu erkennen. Sie halten ihr eigenes Gewäsch für Philosophie. Da ist zu oft keine Liebe, keine philia mehr, keine die Tragik ausstehende Grösse des wahrhaften Denkens, kein Entsprechen der Frage, die nicht in plumpen Antworten münden können. Viele Menschen glauben, man könne Philosophie nach Feierabend betreiben, als Nebentätigkeit zum Brotberuf. Mir werfen viele dieser armgeistigen Geldverdiener dann gern vor, ich würde meine mangelnde Liebe zur Wahrheit zeigen, weil ich Geld für meine Arbeit haben möchte. Sklaven sehen die Freien am liebsten verhungern. Mit dieser Erkenntnis muß ich leben, und diese Erkenntnis muß ich nutzen. Ich bin gerade dabei, meine gesamte HP entsprechend umzugestalten.

Sie haben es leider versäumt, Inhaltliches in Ihrem Brief zu sagen. Was macht Ihr Haus aus? Was an meiner Philosophie ist Luftschloß? Äußern Sie sich bitte, Secundus! Nein, wie käme ich darauf, Ihren Schmäh als Angriff auf meine Person zu interpretieren. Ich bin ja nicht meine Philosophie. Ich habe sozusagen ÜBERHAUPT NICHTS mit meiner Philosophie zu tun! Wie also könnte ich mich persönlich angegriffen fühlen, Secundus?

PS: Ich bin also ein autoritärer Charakter, weil ich a) mich sofort rechtfertige, b) mich nicht auf Ihre Kritik einlasse oder c) Sie ganz ignoriere. Herr Secundus: Hätten Sie geschwiegen, wären Sie Philosoph geblieben! Was hätte ich denn tun sollen/können, um zum Beispiel NICHT als autoritär zu gelten? Oder besser: WAS hätte ein Nichtautoritärer (nicht) getan? Antwort bitte!! (Sie werden doch nicht etwa verlangen, daß ein echter, also nichtautoritärer, Philosoph stets seinen Kritikern recht zu geben habe oder?)

Aber nun mal Hand aufs Herz, Secundus! Was soll ein echter Philosoph mit Leuten wie Ihnen denn anstellen? Mit Leuten, die partout nix kapieren? Da muß man doch autoritär, also vorbildlich, sein oder? Man kann Denkunfähige einfach nicht überzeugen! Was also soll ich tun?

Reduziert: Ich habe soeben 38 meiner wichtigsten Arbeiten um ihre Schlußabsätze (ca 20 %) gekürzt und biete ab sofort die vollständigen Essays zum Preis von je 1 Euro je Essay zum Verkauf an. Nach Eingang des Geldes auf meinem Konto werde ich dann die kompletten Essays per E-Brief-Anhang an die Besteller schicken. Meine 30 Tagebücher und 6 Werkstattseiten werde ich in den nächsten Tagen um die Hälfte kürzen und hochladen mit der Folge, daß die Gesamtmenge meiner Texte aufgrund dieser Aktion nicht kleiner, sondern sogar größer wird. Mehr zum Thema erfahren Sie, wenn Sie unten auf das (X) klicken.

20.2.2005: Leserbrief zum Leserbrief v. 17.2.:

Hi Jo,

warum veröffentlichst Du denn solch einen öden Brief von einem Pseudo-Romantiker:

[F.S.]: [D]ass der grösste Denker wohl Secundus war, der sich entschied zu schweigen.

[F.S.]: Da ist zu oft keine Liebe, keine philia mehr, keine die Tragik ausstehende Grösse des wahrhaften Denkens, kein Entsprechen der Frage, die nicht in plumpen Antworten münden können.

Dieser Mensch will also Liebe und Tragik und Größe (= Heroismus); wo wir wieder bei meiner These wären, daß das psychologische Ich und die psychische Seele gefühlsinduziert sind. Tragik besteht aus dem Gefühl mißverstanden zu sein und Größe ist für den fühlenden Denker und denkenden Fühler die Tragik eines Mißverstandenen; nehmen wir einen Nietzsche – Inbegriff des großen einsamen Denker-Genies. Von allen mißverstanden, geht er an der bösen (widerspenstigen und unverständlichen) Welt zugrunde, aber „die Seele lebt...“

Unsere Diskussion und meine Kritik an Deiner Philosophie ist 10 mal Spannender, Fundierter und Substantieller als diese Gefühlsduselei:

[F.S.]: [E]ine ehrliche Kampfansage an alle Missbraucher der wahren Philosophie (die wohl sowieso schon zu Ende ist)!

Und wie reagierst Du auf F.S. Email? Mit einem gereizten Dualismus – einer von uns beiden muß blöde sein. Das ist so blöde, daß Du damit Deine Blödheit unter Beweis stellst:

[Jo]: Entweder bin ich zu blöde zum Produzieren philosophisch wertvoller Texte oder Sie sind zu blöd, wertvolle philosophische Texte zu verstehen. Wollen wir doch einmal herauszufinden versuchen, wer hier der Blödmann ist.

Und diese Kritik an Secundus ist eine weitere Blödsinnigkeit,

[Jo]: Sie führen den großen vorbildlichen Philosophen Secundus an und empfehlen mir, es ihm nachzutun. Sekundus wäre Philosoph geblieben, hätte er geschwiegen. Da er aber sein Maul aufmachte, wurde offenbar, daß er nur dummes Zeugs lallte - und sein Ruf war dahin. Ich habe Ihren Namen in Google eingegeben und nichts gefunden.

denn wie kann man etwas über Secundus im Internet finden, wenn dieser Philosoph schwieg? Sein guter Ruf ist nicht dahin, weil er „sein Maul aufmachte“ (wie primitiv Deine Sprache mittlerweile geworden ist), sondern er hat keinen Ruf, weil er schwieg; und angeblich schwieg er, weil er der größte Philosoph war, was einmal dahingestellt sein soll.

Zum Vorwurf, Du seist autoritär, muß ich F.S. Recht geben. Du bist tatsächlich autoritär. Jedenfalls ist das in unserer Email-Diskussion deutlich geworden:

[Jo]: Worauf ich hinaus will: Es gibt Dinge, die man nicht durch rationale Einsicht lernen kann, sondern nur, indem man einer Autorität vertraut. Aber leider sind die MENSCHEN heute fast alle durch die Schule der "Demokratie" gegangen und können keine Autoritäten mehr anerkennen. Ihr überzüchtetes, falsch aufgeklärtes Ego verhindert dies: "Ich laß mir von niemandem was sagen!" heißt es oft, und ich denke mir meinen Teil dazu: "Aha, deshalb also biste so blöd!"

Mit anderen Worten: Wer Dich nicht als Authorität anerkennt, ist in Deinen Augen damit automatisch blöde! Also wenn das nicht authoritär ist, was ist es dann?

Im übrigen muß ich sagen, degeneriert Deine Sprache zusehens. Du formulierst aggressiv, gereizt, beleidigend, herablassend, arrogant – mit anderen Worten: vollkommen unphilosophisch!

Es würde mich freuen, wenn Du diesen Brief und Deine Antwort an selbiger Stelle wie den Leserbrief des F.S. vom 17.02.2005 publizieren würdest.

Antwort: Dem Wunsch sei entsprochen. Zu: "Und diese Kritik an Secundus ist eine weitere Blödsinnigkeit,": Ich kritisiere nicht Secundus, sondern F.S., der mir empfiehlt, es wie Secundus zu halten: zu schweigen, um ihm als Philosoph zu gelten. Ich suchte im Internetz nicht nach "Secundus", sondern nach F.S., dessen vollen Namen ich nicht preisgegeben habe. Ich "outete" Secundus (und F.S, der im Internetz, aber auch in dessen E-Brief, der keine inhaltliche Kritik aufwies, schwieg) als einen nicht vorbildlichen, nicht autoritären "Philosophen", weil dieser seiner Verantwortung, seine Weisheit weiterzugeben, nicht nachgekommen sei. Wer weise, also bewußt, ist, hat mit diesem Wissen Macht und damit soziale Verantwortung, der er nachzukommen die moralische Pflicht hat. Secundus ist verpflichtet, das falsche Vorurteil, das ihm entgegengebracht wird, nämlich als Philosoph zu gelten, obwohl er keiner ist, zu entkräften. Er hätte sein "Maul" aufmachen müssen, auf die Gefahr hin, daß man ihn dann als Schwätzer entlarvt. Ich jedenfalls gehe das Risiko ein, mache mein Maul auf - und nun habe ich jede Menge Kritikaster am Hals, die mich Schwätzer nennen.

Ich habe nie geleugnet, autoritär zu sein. Meine Seite "Gehorsam.html" nahm ich nur deshalb vom Netz, weil ich merkte, daß meine Leser mit dem Thema Autorität überhaupt nicht umgehen können; ich konnte so viel erklären wie ich wollte; ich wurde nicht verstanden. Ich entdeckte, daß dieses Thema unter einem Denkverbot (Tabu) steht. Also nahm ich die Seite wieder vom Netz. Die Seite "Einweihung in Zeiten der Demokratie" macht mir schon genug Feinde. (Es gibt weitere starke Tabus, über die ich nie öffentlich schreiben werde, solange diese Tabus bestehen. Schließlich habe ich nicht vor, gelyncht zu werden.)

Zu: "Mit anderen Worten: Wer Dich nicht als Authorität anerkennt, ist in Deinen Augen damit automatisch blöde! Also wenn das nicht authoritär ist, was ist es dann?" Falsch argumentiert! Blöde ist nicht, wer mich nicht als Autorität anerkennt, sondern wer generell keine Autoritäten anerkennt. Das sage ich dir im Wissen, falsch verstanden zu werden. Über Wahrheit wird nicht (demokratisch) abgestimmt. Wer recht hat, hat recht. Basta. Und wer recht hat, ist gehalten, seine Einsichten weiterzugeben und gegen die wie Unkraut wuchernde Dummheit durchzusetzen.

Mit meiner Frage an F.S. "Was soll ein echter Philosoph mit Leuten wie Ihnen denn anstellen...?" wollte ich ihn zur Erkenntnis führen, daß es aufgrund seiner fehlgeleiteten Rationalität keine andere Möglichkeit der Belehrung für ihn außer der der autoritären Einwirkung gibt. Eine falsch funktionierende Ratio kann rational nicht überzeugt werden. Sie muß (autoritär) überredet werden. Du hast meine Anspielung auf die Autorität als wahre Lehrmeisterin nicht verstanden.

Was mein Dualismus, den du mir zum Vorwurf machst, anlangt, so lies im Forum den neuesten Brief von Chris. Ich zitiere:

Hallo Sofia,

du denkst reduktionistisch. Das bedeutet: Du siehst in deinem Gehirn eine Maschine, die nach physikalischen Gesetzmäßigkeiten funktioniert, bestehend aus Neuronen, die auf komplizierte Weise miteinander verbunden sind, und sich gegenseitig "Klicks" zuschicken. Alle Experimente und Entdeckungen, die die Hirnforscher machen, scheinen dir dabei recht zu geben. Aber wenn du recht hättest, dann wäre dein Verhalten tatsächlich vollkommen durch äußere Naturgesetze bestimmt, aber nicht durch "dich".

So, jetzt stell dir mal vor, du wärst so ein Hirnforscher, dem es gelungen ist, das "Programm", das da in deinem Oberstübchen abläuft, vollständig zu entschlüsseln. Wenn aber auch dein gesamtes Gedächtnis und all deine Gedanken in diesem Gehirn gespeichert sind, dann muß dieses "Programm", das dein gesamtes Bewußtsein enthält, sich ja selbst enthalten! Anders ausgedrückt, wenn du versuchst, eine völlig mechanistische Theorie deines Denkens aufzustellen, dann ist das doch selbst wieder ein Denkprozeß, der deine Hirnströme verändert, und du müßtest deine Theorie aktualisieren. Aber das Aktualisieren ist wieder ein Denkprozeß, und du müßtest erneut aktualisieren. Aber dieses erneute aktualisieren ist wieder ein Denkprozeß... u.s.w. ad infinitum! Das ist der Punkt, an dem die reduktionistische Denkweise versagt!

Fast alle modernen Hirnforscher würden darauf wohl einwenden, daß der Gedanke, den ich hier bringe, zu nichts führt oder irrelevant ist, weil sie am reduktionistischen Standpunkt festhalten wollen. Aber das ist keine Erklärung, mit der ich mich zufrieden gebe.

Eine Lösung ergibt sich erst, wenn du dich, als diejenige, die sich eine Theorie ausdenkt (Geist), und dasjenige, das durch die Theorie beschrieben wird (Materie), voneinander trennst und separat betrachtest. Das ist eine dualistische Sichtweise. Der Geist ist dann immer über der Materie, dann sobald du dir eine neue Theorie ausdenkst, verändert sich die Welt (u.a. die "Schaltkreise" in deinem Gehirn). Das könnte doch eine Quelle von echter Willensfreiheit sein, nicht wahr?

Gruß, Chris

Zu unserer Hauptdiskussion, die du ja als "10 mal Spannender, Fundierter und Substantieller als diese Gefühlsduselei" hältst, sei so viel gesagt: Du behauptest, "GEI" - Gefühl, Emotion und Instinkt - würde uns bestimmen, also unser Ich, das über keinerlei Freiheit verfüge, leiten. Ich würde dir zustimmen, wenn ich in Biologenmanier den Menschen als Tier sehen würde. Tu ich aber nicht! Zwar stimme ich mit dir überein, daß die meisten Menschen von GEI regiert werden, nicht aber bewußte Menschen, die zwar selten sind, die es jedoch gibt - und auf die es ankommt, denn sie steuern die blinde Evolution des Menschen mit ihrem freien Willen. Durch sie wird die blinde Evolution sehend. Sie sind das Licht oder das Salz der Welt.

Zu deiner Frage: "Woher weißt du, daß du existierst?": Daß ich existiere, weiß ich nicht, weil ich fühle, sondern weil ich es weiß: ich deute. Deine Frage impliziert die Antwort. Dem Gefühl liegt eine (weltbildgeleitete, philosophiegeleitete) Deutung zugrunde. Ich deute eine Situation als gefährlich - ganz abstrakt! Und diese Deutung löst das Angstgefühl aus. Bei vielen Menschen ist dieses Deuten unbewußt, aber nicht bei allen. Viele wissen nicht, daß es unter der Gefühlsebene noch eine Denkebene gibt, die die Gefühle zu nutzen lernen kann als zusätzliche Sinnesorgane.

Du nennst meine Sprache degeneriert. Nun, ich versuche mich Andern verständlich zu machen.

Antwort des Lesers:

>> Du behauptest, "GEI" - Gefühl, Emotion und Instinkt - würde uns bestimmen, also unser Ich, das über keinerlei Freiheit verfüge, leiten.

Das habe ich so, wie Du es hier darstellst, NIE gesagt. Ich sagte, daß das psychologische Ich, das Gefühl, Geist in einem Körper zu sein, gefühlsinduziert ist. Das ist etwas ganz anderes als die Worte, die Du mir hier unterstellst. Ich behaupte nicht, G.E.I. würden uns bestimmen. Ich behaupte, daß G.E.I. die Quelle ist, aus der das Gefühl, ein Geist in einem Körper zu sein, gespeist wird.

Das psychologische Ich ist eine gefühlsinduzierte Illusion und ist natürlich vollkommen frei, sich als was immer es sich wünscht, zu fühlen. Das ändert nur nichts daran, daß das Ich ein Gefühl ist, daß seine Motive gefühlt sind, daß seine Träume, Wünsche und Hoffnungen gefühlt sind – mit einem Wort, daß es selbst als auch seine gesamte Welt aus den G.E.I. gespeist sind.

>>Ich würde dir zustimmen, wenn ich in Biologenmanier den Menschen als Tier sehen würde. Tu ich aber nicht! Zwar stimme ich mit dir überein, daß die meisten Menschen von GEI regiert werden, nicht aber bewußte Menschen, die zwar selten sind, die es jedoch gibt - und auf die es ankommt, denn sie steuern die blinde Evolution des Menschen mit ihrem freien Willen. Durch sie wird die blinde Evolution sehend. Sie sind das Licht oder das Salz der Welt.

Das ist schön dahergesagt, aber daß es so ist, wie Du sagst, dafür gibt es Null Evidenz. Deine Aussage, daß es bewußte Menschen gibt, die die blinde Evolution mit ihrem freien Willen steuern, basiert auf reinem Wunschdenken bzw. auf Science Fiction, daß es so sein möge. Schließlich segnest Du Dein Wunschdenken – sancto sanctorum – mit pseudo-religiösem Mystizismus ab, als ob Du Dein eigener Papst wärst: Matthäus 5:13 „Ihr seid das Salz der Erde...“ Der Jesus-Spruch geht übrigens noch weiter: „[W]enn aber das Salz kraftlos geworden ist, womit soll sie gesalzen werden? Es taugt zu nichts mehr, als hinausgeworfen und von den Menschen zertreten zu werden.“

Zu deiner Frage: "Woher weißt du, daß du existierst?": Daß ich existiere, weiß ich nicht, weil ich fühle, sondern weil ich es weiß: ich deute.

Wo ist denn das eine Deutung? „Ich weiß, daß ich existiere, weil ich weiß, daß ich existiere.“ Das ist keine Deutung, sondern eine Behauptung („Ich weiß, daß ich existiere“) plus Begründung („Weil ich weiß, daß ich existiere.“), wobei die Begründung eine Schein-Begründung ist, eine Tautologie, weil sie die Behauptung lediglich wiederholt. Du hast nichts gedeutet, sondern eine Plattitüde von Dir gegeben. „Es ist so, weil es so ist.“

Antwort: Klar, das Gefühl, ein Ich in einem Körper zu sein, ist natürlich ein Gefühl und kein Wissen. Ich hatte schon einen Schritt weitergedacht, als ich sagte, daß dieses Gefühl auf einem Wissen basiert. Nun verfange ich mich beileibe nicht in einer sinnlosen Tautologie, denn ich schrieb dir mehrfach, daß ich mein konkretes Einzelwissen aus meiner Philosophie beziehe. Meine Philosophie ist ein komplexes Wissenssystem, das ALLES, was ich irgendwie erfahre oder lerne, in ein stimmiges Ganzes bringt. Aus diesem umfassenden Wissenssystem beziehe ich dann mein konkretes Wissen, zB mein Wissen um mein Ich. Mein Wissen schärft und kritisiert sich selbst, reinigt sich selbst. Das nennt man spätestens seit Kant "Kritik", denn Kritik ist in erster Linie Selbstkritik ("Kritik der reinen Vernunft" ist Selbstkritik). Wenn du das nun "tautologisch" nennen willst - sei's drum. Es ist das Einzige, was wir haben. Bewußtsein ist nun mal auf sich selbst gegründet.

Du schreibst, das "psychologische Ich" sei eine gefühlsinduzierte Illusion. Ein solches Ich kann natürlich keine Entscheidungen treffen, kann nicht denken. Fragt sich jetzt, wo du den Sitz der Urteilskraft und des Denkvermögens des Menschen siehst. In GEI?

Zu "Das ist schön dahergesagt..": In der Tat: Ich bin mein eigener Papst. Was dagegen? Was meinen "pseudo-religiösen Science-Fiction - Mystizismus" anlangt, frage ich zurück. Was glaubst du denn? Glaubst du was Besseres, Realeres? Ich glaube jedenfalls, daß ich mich intensiv mit der Frage nach dem Realitätsgehalt meines Glaubens beschäftigt habe, und genau diese 20jährige intensive Beschäftigung mit dem Thema trägt mir nun die Kritik ein, meine Philosophie sei naiv, unkritisch, voller Widersprüche. Komisch gell? Warum machst du den Vorwurf nicht jenen, die mit ihren Fünfminutenweltanschauungen daherkommen? Schau auf dich selbst: Monatelang waren wir fast der gleichen Meinung und wir schicken uns Hunderte Mails mit gegenseitigen Bestätigungen. Dann, ganz plötzlich, ohne Vorwarnung, kamst du mit deiner neuen Theorie der intelligenten Materie. Plötzlich glaubst du nicht mehr an Willensfreiheit der Seele und wunderst dich, daß ich deine geistige Bewegung nicht sofort mitmache. Du hast eine Kehrtwendung um 180 Grad gemacht. Deinen neuen Weg gehst du erst ein paar Wochen und plötzlich wird aus deinem Mitstreiter ein ignoranter Widersacher und aus unserer genialen Philosophie wurde binnen Kurzem meine "pseudo-religiöser Science-Fiction - Mystizismus". Nicht ich widerspreche mir, sondern du dir. Ich entwickele meine Philosophie ruhig und konsequent weiter; du hast eine Kehrtwendung gemacht mit der Folge, daß das Neue noch reichlich unausgegoren ist. Ich hoffe, du bemerkst, wie sich "die Welt" geändert hat, seit dein Denken sich änderte. Oder ist die Welt immer dieselbe, egal was wir von ihr meinen?

24.2.2005: Alles Physik? Was mich an den Reaktionen vieler meiner Leser am meisten befremdet, ist, daß sie offenbar sehr gerne ohne Willensfreiheit sind. (Diejenigen, die mir zustimmen, sehen es offenbar nicht für nötig an, sich mir gegenüber zu äußern.) Es häufen sich Briefe des Inhalts, ich müsse unter einer besonders krassen Paranoia leiden, meine Philosophie sei von A bis Z ein Schwachsinn, den sich nur ein krankes Hirn wie meines auszudenken vermag. (Fragt sich nur, was Schwachsinn eigentlich ist, wenn ohnehin jeder tut, was er tun muß! Schwachsinn setzt Willensfreiheit voraus.)

All diesen Kritikastern möchte ich keinesfalls widersprechen! Ich rufe ihnen zu: Ihr alle habt vollkommen Recht! Ihr habt keinen freien Willen!!!! Zufrieden? Ich habe in meiner HP sogar erklärt, warum ihr keinen habt, warum ihr Sklaven seid. Trotzdem bleibe ich dabei: Ich bin frei, auch wenn ich für euch meschugge bin. Ich bin's gern. Hauptsache, ich bin nicht wie ihr!

Wenn alles Physik und sonst nichts ist: Was ist dann mit meinem zB in "Karma.html" vorgestellten Raumschiff? Wenn es keinen Geist gibt und wenn alles Physik ist, müßte dann nicht auch mein vorgestelltes Raumschiff physikalisch sein? Diese Frage beantworten die Scientisten, die nichts kennen außer Physik, selbstverständlich mit "Nein!" und damit outen sie sich als inkompetente Denker, als die wahren Paranoiker. Was zu erwarten ist, denn wie kann einer, der an Geist nicht glaubt, sein Denken schulen?

25.2.2005- Aus einem Leserbrief:

> Fragt sich nur, was Schwachsinn eigentlich ist, wenn ohnehin jeder tut, was er tun muß! Schwachsinn setzt Willensfreiheit voraus.

Es ist interessant, daß Du Willensfreiheit als Synonym für „Handlung“ setzt. Wenn jemand (schwachsinnig) handelt, heißt das doch noch lange nicht, daß er Willensfreiheit hat.

Antwort: Ich hab mich in freier Willensentscheidung bei den Soziologen - Max Weber - bedient und unterscheide zwischen Handlung und Verhalten. Eine Billardkugel verhält sich entsprechend physikalischer Naturgesetze; ein Mensch verhält sich, wo er unter Zwang steht, sei es Zwang äußerer (Sachzwang, Sklaventreiber) oder innerer Umstände (Instinkte, Gefühle, Emotionen). Weder eine Billardkugel, noch ein Mensch unter Zwang können Intelligentes oder Schwachsinniges tun, weil sie keine Alternative haben. Intelligentes und Schwachsinniges können nur jene tun, die die Wahl haben, also jene, die über einen freien Willen verfügen. BILD-Leser zum Beispiel können nichts Schwachsinniges tun oder denken, denn sie werden am Gängelband von Gefühlen, Emotionen und Instinkten - und zwar fast immer der negativen Ausprägung derselben - geführt. In BILD werden ausschließlich pervertierte Gefühle gezüchtet und bedient. Ein Mensch mit gesundem Gefühlsleben würde sich BILD nie antun.

Meine vier Welten-Theorie

Ich glaube an ein verschachteltes Vierweltensystem, in dem wir zu Hause sind mit ewiger Seele, Gefühlen, Verstand und Körper. Jede Welt ist ein geschlossenes System. Daher der Weltbegriff. Die Seele ist primär. Sie erschafft (so sagt meine Gedankenwelt) die drei anderen Welten.

"Seele" ist für mich die "Gesamtmenge" meiner geistigen Substanz. Diese "Substanz" ist ohne Erscheinungen wie Körper, Gedanke und Gefühl, aber sie kann all das aus eigener Substanz herstellen. Die Seele erschafft Raum und Zeit als Apriori für alles Physische. Ich weiß von meiner Seele ausschließlich aufgrund meiner empiriegeprüften spekulativen Theorie/Philosophie. Meine Gedankenwelt erfand als Ursache ihrer selbst das Seelen-Konzept. Als empirische Prüfung/Bestätigung dieser Theorie werte ich die Widerspruchsfreiheit, Komplexität und umfassende Anwendbarkeit der Aussagen, die das System gebiert. Die Vierweltentheorie erlaubt prüfbare Aussagen über Religion, Psychologie, Kunst, Naturwissenschaft, Philosophie und Alltagsleben, die sich gegenseitig ergänzen. Ich glaube an die Existenz der Seele, weil alle anderen Denkmodelle, besonders jene, die ohne Seele auskommen wollen, in unauflösbare Widersprüche geraten. Schlagworte: Bieri-Trilemma, Unmöglichkeit der wissenschaftlichen Erklärung von Willensfreiheit und Bewußtsein, Wellen-Teilchen-Paradox des Lichts, Paradoxien der Quantentheorie (zb das Paradox der verzögerten Entscheidung) und der Relativitätstheorie, Qualia-Problem, Kantische Antinomien. All diese Probleme lassen sich nach meinem Kenntnisstand ausschließlich mit meiner Theorie/Philosophie lösen. Materialistische Modelle verstricken sich notwendig in Widersprüche.

In der Gedankenwelt herrschen Theorien und Sprachen. Theoriesysteme sind abstrakte Vernunft-Welten. Meine Philosophie ist meine Gedankenwelt. Laut Theorie erschafft meine (den Gedanken übergeordnete höherdimensionale) Seele meine Gedankenwelt, aber auch Gefühls- und materielle Körperwelt.

Ich lehne die Gefühlsebene nicht ab. Ich erachte und achte sie als Welt neben anderen Welten/Seinsweisen. Alle Seinsweisen sollen dem Gesamten, das ich bin, Seele, dienen. Ich will selig sein, zugleich auch Gefühl, Verstand und Leib, und alles in schöner Harmonie, eins soll dem andern helfen und Erkenntnis und Erfüllung bringen. In meiner Gefühlswelt bin ich auf demselben Niveau wie Tiere. Tiere sind Gefühl und Körper.

Das Gefühl soll nicht dem Körper schaden, zB indem es zu viel Alkohol trinken oder rauchen will. Es soll auch nicht dem Verstand schaden, indem meine Leidenschaften Anderes wollen als mein Verstand. Ich habe meine Verstandesphilosophie und mein Gefühl stimmt ihr zu, fühlt und lebt in dieser gedachten Welt, die durch das Gefühltwerden lebendig wird.

Viele Menschen lehnen die Beherrschung ihrer Gefühle kategorisch ab, weil sie das Gefühl als ihr Authentischstes erachten: Ihr Gefühl halten sie für echt; ihren Verstand für aufgesetzt. Als Beispiel diene http://www.reschke.de/log2004/, wo der Verstand (vom Verstand) als Vergifterin des Gefühls interpretiert wird. Für mich sind beide authentisch. Ich fühle und denke, wobei ich den Gefühlen nicht hilflos ausgeliefert sein will.

Mein Hund verkroch sich bei der Silvesterballerei ängstlich zitternd unterm Sofa. Leider konnte ich ihm nicht erklären, daß ihm nichts passieren könne. Die Angst klang erst Stunden nach Ende der Ballerei ab. Ich entschied, selbst nicht wie ein Hund Gefühlen ausgeliefert sein zu wollen. Früher hatte ich bei Gewitter Angst. Dann lernte ich, daß ich in einem Auto oder Haus mit Blitzableiter sicher bin. Die Angst verschwand.

Der Mensch wird als Tier geboren und wird erst dadurch, daß er seine Gefühle mit dem Verstand zu beherrschen lernt, zum eigentlichen Menschen. Beherrschung der Gefühle heißt nicht, sie zu unterdrücken, sondern sie zu transzendieren, zu verstehen und zu nutzen. Die Gefühle verändern sich, wenn sie transzendiert sind. Sie werden milder und wandeln sich in geistige Sinnesorgane um. Ein nichttranszendiertes Gefühl ist ein Tyrann. Wurde ein Gefühl aufgrund eines bestimmten Außenreizes ausgelöst, kennt es kein Pardon. Es setzt sich gegen den Verstand durch - in 80 % aller Fälle zum Nachteil der Person.

Transzendierte Gefühle haben ihre Herrschaft verloren. Habe ich ein Gefühl, bin ich in der Lage, mich zu fragen, was es ausgelöst haben mag, und habe ich den Auslöser gefunden, habe ich eine Wahrnehmung gemacht. Meine Gefühle haben sich zu Wahrnehmungen gemildert.

Dann gibt es noch die reine materielle, physikalische Welt der materiellen Körper, die ich mit Pflanzen und Tieren teile. In dieser Welt ist alles berechenbar außer dem freien Willen einiger Menschen. Mittlerweile glaube ich, daß es nur sehr wenige Menschen gibt, die über Willensfreiheit verfügen.

Ich habe die Erfahrung gemacht, daß die niederen Wirklichkeiten nicht verschwinden, wenn man höhere Dimensionen erobert hat. Sie werden bloß uminterpretiert und verlieren ihre Herrschaft.

Anmerkung: Ich hatte bereits gestern (am 28.2.) vor, die beiden Beispiele mit dem Hund und dem Blitz zu bringen. Außerdem plante ich für heute einen Bezug zu Reschkes HP herzustellen, da Gerd-Lothar ein Projekt verfolgt, das dem meinen diametral entgegensteht. Reschke will ganz Mensch werden, indem er all das abschaffen will, was ihn von einem Hund unterscheidet: Ego und Verstand. Ich will ganz Mensch werden, indem ich alles, was ein Tier ausmacht, mit dem Verstand zu beherrschen suche.

Freilich ist Verstand nicht gleich Verstand. Ein verdorbener Verstand ist sicher Gift für die Seele, und es wäre besser für einen Menschen, ihn loszuewerden und zu sein wie ein unverständiges, "rein" fühlendes Tier. Aber ein heiler, unverdorbener Verstand vergiftet die Seele nicht, sondern ist ein Werkzeug der Seele, sich selbst in Höhere Seinsebenen zu entwickeln. So sagt es meine Philosophie.

Ich erachte es als unglaubliche Synchronizität, daß Gerd-Lothar in http://www.reschke.de/log2004/f_050227.html ausgerechnet am Beispiel eines Hundes seine Position erklärt. Ich werde seine Webseite nun wieder regelmäßig verfolgen, einfach weil es mich interessiert, zu erfahren, welche Philosophie die bessere ist.

27.2.2005: Forumsdiskussion über die Vieleweltentheorie

Hallo Chris und Ekki,

>Sehr gut: Ein System ohne Bewusstsein ist immer komplett deterministisch! In der Newtonschen Physik so wie so, in der Quantenphysik isses ein bisschen anders: Früher interpretierte man die Quantenmechanik so, dass in ihr Zufallsereignisse möglich seien („Heisenberg’sche Unschärferelation“, Joachim schrieb ja auch einiges darüber). In neuester Zeit scheint sich aber eine andere Interpretation immer mehr durchzusetzen, die sog. „Vielwelteninterpretation“. Ich weiß da zwar noch nicht so viel darüber, aber der Punkt ist, dass die VWI *vollkommen deterministisch* ist: Das Universum wird als Wellenfunktion betrachtet, die sich nach einer mathematischen Gleichung – der Schrödingergleichung – deterministisch entwickelt. Allerdings um einen Preis: Wenn ein bewusster Beobachter vorhanden ist, dann realisiert sich für ihn bei einer physikalischen Messung nur EINE der Möglichkeiten, die nach den Gesetzen der QM zulässig sind. Die Wellenfunktion dagegen enthält jedoch die Information ALLER möglichen Messergebnisse. Da die VWI-Leute die Wellenfunktion mit der Realität gleichsetzen, sagen sie, dass stets alle Möglichkeiten GLEICHZEITIG realisiert sind (daher der Name „Vielwelteninterpretation“)! Darum denke ich, dass du recht hast: Wenn Bewusstsein ins Spiel kommt, geht der Determinismus flöten. Noch vor kurzem dachte ich, die VWI sei Unsinn, aber jetzt bin ich der Meinung, dass sie in einer Welt, die kein Bewusstsein enthält, durchaus stimmen könnte.
>Zu dem Thema mit den negativ programmierten Aliens etc. werde ich hier nichts schreiben. War selber mal in einer Phase, wo ich von sowas fasziniert war, habe dann aber gemerkt, dass mir das nicht gut tut. Habe mich einfach auf den Teil deines Beitrags bezogen, der für meiner eigene Weltsicht relevant ist!
>Viele Grüße, Chris

Sehr guter Gedanke: Eine Welt ohne Bewußtsein erfordert die VWI. Da ohne Bewußtsein alles mechanisch ist, müssen alle Möglichkeiten realisiert sein. Falls aber Bewußtsein existiert (und davon bin ich überzeugt), realisiert sich m.E. für jedes Bewußtsein immer nur EINE Welt - die, die das Bewußtsein am besten abbildet. In meiner Interpretation der VWT realisieren sich nur so viele materielle Welten, wie es Bewußtseine gibt. Jeder lebt in "seiner" Welt.

Bestätigung dafür, daß jeder in seiner Welt - ich also in meiner - lebe, fand ich gestern und heute zuhauf: Ich kämpfe in www.information-philosophie (siehe meinen neuen Roth.html - Artikel) um die Willensfreiheit und gegen die geläufige Interpretation des Libet-Experiments. Und was erlebe ich nun? - Ich fand in Information-Philosophie nun 2 Artikel, die ebenfalls den Wert des Libetexperiments mindern und sogar meine Argumente aufgreifen!
2. Beispiel, niedergeschrieben heute in Notizen 12. Ich erwähnte Reschke und brachte ein Beispiel mit einem Hund. DANACH fand ich bei Reschke eine neue Notiz, in der er ebenfalls ein Hund-Beispiel brachte und zudem seine der meinen entgegengesetzte Position erklärte. Begeistert schrieb ich, es sei eine unglaubliche Synchronizität geschehen!
3. Beispiel: Nachdem ich meine Notiz hochgeladen hatte, fand ich DIESE Diskussion, in welcher Synchronizität eine wesentliche Rolle spielt! Eine noch unglaublichere Synchronizität!

1.3.

Hallo Joachim,

>Sehr guter Gedanke: Eine Welt ohne Bewußtsein erfordert die VWI. Da ohne Bewußtsein alles mechanisch ist, müssen alle Möglichkeiten realisiert sein. Falls aber Bewußtsein existiert (und davon bin ich überzeugt), realisiert sich m.E. für jedes Bewußtsein immer nur EINE Welt - die, die das Bewußtsein am besten abbildet. In meiner Interpretation der VWT realisieren sich nur so viele materielle Welten, wie es Bewußtseine gibt. Jeder lebt in "seiner" Welt.

Ja, vielleicht kann man es so sehen. Die VWI scheint ein Versuch zu sein, die Welt vollständig zu naturalisieren. Nur dass dabei dann das Bewusstsein verschwindet. Denn schließlich ist die Konsequenz, nämlich die gleichzeitige Realisierung aller Möglichkeiten, für einen einzelnen nicht beobachtbar!

Außerdem möchte ich noch sagen, dass ich es an Deinen Texten unglaublich spannend finde zu sehen, wie drei völlig unterschiedliche Weltanschauungen aufeinandertreffen:

1) die naturalistische von Roth, Metzinger & Co.
2) Dein Weltbild, dass vom freien Willen ausgeht
3) das von Reschke, der von der Nichtexistenz des Egos ausgeht.

Ich selber kann mich am ehesten mit Deiner Sichtweise identifizieren, obwohl ich auch Anteile der anderen beiden in mir entdeckt habe. Was Dein Weltbild den beiden anderen aber meiner Meinung nach klar voraus hat: Während Du die Auseinandersetzung mit den beiden anderen suchst, neigen diese dazu, die jeweils anderen völlig ignorieren! Weiter so!!

Viele Grüße, Chris

2.3.2005:

>Außerdem möchte ich noch sagen, dass ich es an Deinen Texten unglaublich spannend finde zu sehen, wie drei völlig unterschiedliche Weltanschauungen aufeinandertreffen:
>1) die naturalistische von Roth, Metzinger & Co.
>2) Dein Weltbild, dass vom freien Willen ausgeht
>3) das von Reschke, der von der Nichtexistenz des Egos ausgeht.

Zu diesen drei Positionen möchte ich ergänzen, daß in
1) eine niedere, mechanische Methodik der Naturerforschung angewandt wird, die alles Höhere prinzipiell ausschließt. Die wissenschaftliche Methodik des Wissensgewinns reduziert "Leben" zum toten physikalischen Mechanismus. Sie zieht das Leben herab, macht aus Menschen Tiere und aus Tieren Sachen.
2) von einer Idee des Höheren ausgegangen wird, in der das Physikmodell ein Modell bleibt und nicht zur Realität gefälscht wird. Ich mache nicht Einsteins Fehler, Erscheinung (Konstanz der Lichtgeschwindigkeit) und Realität gleichzusetzen. Es GIBT Schnelleres, als das Licht, aber nichts erscheint UNS Menschen schneller!
3) ein Mensch versucht, wieder zum Tier zu werden, indem er alles Menschenmögliche aufgeben will: Ego, Willensfreiheit, Bewußtheit. Hier romantisiert einer vom "Weideglück der Kühe", die nicht wissen, daß sie fürs Schlachthaus gemästet werden. GL stellt sich vor, die Natur schwelge in unbewußter leidloser Glückseligkeit. Es stimmt ja, daß der unbewußte Mensch über eine Grazie verfügt, die der Bewußte verloren hat. Der suchende, denkende Mensch verschmutzt seine reine Seele! Und er muß lange suchen und kämpfen, ehe er seinen Verstand derart geklärt hat, daß er seine Grazie wiederfindet - aber eine wache, bewußte Grazie. Reschke will die Grazie zurück, indem er die Errungenschaften des Menschen wieder ablegen will. Ich will die Grazie auf einem höheren Niveau: wo mein Verstand kein Gift mehr ist für die Seele. Reschke meidet die bittere Medizin, ich nicht.

3.3.2005:

Das heißt also: Die Wissenschaftler erklären den Menschen aufgrund ihrer Methodik (die übrigens nur vom Menschen angewandt werden kann, nicht von Tieren!) zum Tier, und Reschke gibt sich dann damit zufrieden. Er kann sich dann weiterhin über die ach so bösartige und vernunftbetonte Gesellschaft auslassen, ohne – so wie du – Gefahr zu laufen, irgendwo anzuecken. Ist es das, was du meinst?

Chris

3.3.2005:

Nicht ganz, denn wie ich Reschke verstanden habe, ist er wissenschaftsfeindlich eingestellt. Er lehnt "Konzepte" jeder Art ab, also jegliche Art des Theorienmachens und (Denk-)Modellbildens.

Ich beschrieb Reschkes Tun und das Tun der Naturwissenschaft einmal so: Beide befinden sich auf einem Kreis. Der eine "geht" links, die andere rechts herum, wobei Reschke sein Gehen "Nichttun" nennt, und die Wissenschaft ergeht sich in blinder Betriebsamkeit.
Trotzdem treffen sich beide auf auf ihren entgegengesetzten Wegen am anderen Ende und finden dieselbe "Wahrheit": Alles gehe seinen bewußtlosen Gang. Es geschieht was geschieht. Es gibt keine Steuerungsinstanz. Alles ist ohne Sinn, Zweck und Ziel. Die Natur ist gleichgültig gegen jedes Leid und Glück. Die Natur organisiert sich selbst; es gibt weder Tat noch Täter.

M.E. machen beide Fehler: Die Naturwissenschaft/Technik entäußert sich, verobjektiviert sich, vergißt, daß es immer Wissenschaftler (Subjekte) sind, die Modelle bilden. Und Reschke versubjektiviert sich zunehmend, kapselt sich im Innern ein, verliert jegliche Kommunikation(sfähigkeit) mit der Umwelt; seine Monologe laufen zunehmend leer. Die Wissenschaft wird ganz Wahrnehmung (Messung); Reschke verliert jede Wahrnehmung. Beide Wege, einzeln gegangen, enden im Nichts.

Ich gehe beide Wege gleichzeitig und finde unendliche Welten. Das Aufeinanderbeziehen beider Pole fördert die Kommunikationsfähigkeit (zwischen beiden Polen und zwischen mir und anderen Menschen). Welt und Seele tauschen sich aus, befruchten und spiegeln einander. Ich konstruiere Modelle, ohne zu vergessen, daß es Modelle sind. Dadurch stehe ich drüber und kann die Modelle weiterentwickeln.

Ich glaube an die Macht des Glaubens, denn ich glaube, daß jeder Mensch in der Welt lebt, an die er wirklich glaubt. Ich begründe meinen Glauben mit meiner Interpretation der Vieleweltentheorie, wonach das Bewußtsein den multidimensionalen "unendlichen" Möglichkeitsraum zum Kollaps ins Konkrete bringt.

Seit ich merke, daß sich die Welt verändert, wenn ich sie anders deute, nenne ich mich "Zauberer" oder "spiritueller Meister", denn nach meiner eigenen Def. ist Meister, wer den Zusammenhang zwischen Bewußtsein und Welt zu nutzen gelernt hat.

Da meine Interpretation Einfluß auf die Welt hat, habe ich das, was man VERANTWORTUNG nennt. Mein WORT ist wichtig. Also verwende ich meine Zeit darauf, möglichst wenig dummes Zeugs zu schreiben, denn im Schreiben meiner HP finde/konstruiere ich meine Philosophie, meine Deutung und damit meine Welt, in der ich lebe.

Na ja, und dann kam die Idee, andern Menschen dabei zu helfen, sich ihre je eigene Welt aus dem Meer der Möglichkeiten zu konkretisieren und zwar BEWUSST und nicht unbewußt wie bisher. So und nur so entstehen Paradiese.

Ich fand heraus, daß ich nur jenen Menschen meine Welt (mein Konzept, meine weltgründende Philosophie) bringen kann, die mir ihrerseits ihre Welt bringen (früher hieß das "opfern"), und da sie so gut wie alle dem Mammon untertan sind, müssen sie mich bezahlen, denn nur solange sie zahlen, achten sie mein Wort in ausreichendem Maße. Das Umdeuten der Welt muß ja in große Tiefen der Seele reichen, bis dorthin, wo die Seele die materielle Weltdeutung konstruiert. Das funktioniert nicht bei Hobbyphilosophiererei, sondern nur bei Erbringung echter Opfer. Ich hatte die wahre Bedeutung des Wortes "Opfer" gefunden. Außerdem den wahren Sinn einer Lehrer-Schüler-Beziehung. Wenn ich für die Lektüre meiner HP und erst recht für meine Emails bezahlt werden möchte, und man tut es nicht, ist das eine Nichtanwendung der Lehren meiner Philosophie. Also wird auch der Erfolg ausbleiben. Ich hatte schon mehrere Schüler, bei denen Zahlungseinstellung und Rückfall in alte, abgelegt geglaubte Denkgewohnheiten ineins fielen. Bei einigen hatte ich den Versuch gemacht, sie kostenlos weiterzuberaten, zum Teil jahrelang. Ohne Erfolg, denn mein Wort hatte kein Gewicht mehr. Das ist der Grund, weshalb ich heute ohne Bezahlung nicht mehr berate und in Kauf nehme, daß meine HP dann auch falsch verstanden wird.

Dem ging eine andere Erkenntnis voraus. Ich entdeckte, daß das Dienen der Schüler gegenüber dem Meister Grundvoraussetzung für jedwede Einweihung ist, denn ohne diese Dienste könnte sich ein Meister nicht in niederer Welt aufhalten und seine Schüler lehren. Außerdem bedeutet "Lehren" der Magie nicht Überzeugen, sondern autoritäres Überreden - für Heutige meist das größte Hindernis auf dem Weg zum Ausbruch aus ihrer gewohnten Welt.

Überzeugen heißt, das Neue dem bestehenden Weltmodell des Schülers einzufügen. Überreden heißt, das Neue nicht den Denkgewohnheiten des Schülers einpassen, sondern es ihm autoritär zuzueignen. Gehorsamkeit ist erforderlich. In unseren Zeiten der Demokratie, in denen man glaubt, über Wahrheit abstimmen zu können, ein Tabubruch. Gehorsamkeit ist uncool! Also verlegen die Autoritäten die Gehorsamkeit der Massenmenschen ins Unbewußte. Heute weiß niemand mehr, daß er Autoritäten blind gehorcht. Wer zB glaubt, in BILD stehe die Information in straffer, für Lesefaule zurechtgemachter Form, irrt gewaltig. In BILD ist die Information nicht gestrafft, sondern primitivisiert zwecks Erziehung zur Primitivität. BILD ist versteckt autoritär; ich offen. Das ist der Grund, weshalb ich mit Briefen zugedeckt werde, ich sei (eine Auswahl) arrogant, überheblich, hochmütig, dünkelhaft, eingebildet, stolz, herablassend, selbstzufrieden, selbstgefällig, selbstgerecht, selbstherrlich, vermessen, frech usw.. Ich weiß natürlich, daß ich dem gedrückten Sklaven so erscheinen muß. Auch weiß ich, daß er sich mit dieser Schimpfe noch über mich stellt und alles, was er mir vorwirft, auf ihn zurückfällt.

Ich setze die Hürde hoch! Ich mache es dem Gelegenheitsleser leicht, meine Texte angewidert beiseitezulegen und zu vergessen. Ich bin bewußt frech und arrogant, weil ich die Starken suche, die selber frech und arrogant genug sind, mich auszuhalten. Ich und Meinesgleichen nehmen unsere nichtverliehene, sondern selbstangemaßte Menschenwürde in Anspruch. Wir schämen uns nicht unserer Größe, die uns deshalb auszeichnet.

Ich bin mir wohlbewußt, daß all dies von einer Reihe von Lesern als meine Science-Fiction-Phantasie abgetan wird; Phantasie gegenüber ihrer Realität, die aus 5 % Arbeitslosen und leeren Staatskassen besteht. Ach wie schwer ist's, ihnen zu beweisen, daß Geld und Arbeit am Ende auch nur Phantasie sind ...

...ich bin ein bißchen vom Thema abgewichen, aber was soll's

Herzlichst, Joachim

... Um es meinen Lesern noch etwas leichter zu machen, mich in die Ecke der Science-Fiction-Phantasten zu stellen, hier die Kopie meines Eintrages in http://www.1000fragen.de/index.php?mo=36&pt=4&pi=12024

Theorie der Unsterblichkeit
von: Hans-Joachim Heyer (registriertes Mitglied), 02.03.2005, 14:16 Uhr

Ich habe keine Angst vor Unsterblichkeit.

Ich glaube, es könnte sich lohnen, einen Standpunktwechsel vorzunehmen. Die meisten an dieser Diskussion Beteiligten haben einen "objektiven" Standpunkt: Sie glauben und identifizieren sich mit dem, was man sehen oder was man messen kann. Sie sehen andere Menschen sterben und schließen daraus, daß auch sie selbst eines Tages sterben werden.

Hier liegt ein Fehlschluß vor. Wer wie oben angedeutet denkt, hat sich selbst zum sterblichen Objekt gemacht, obwohl er in Wahrheit doch zeitloses Subjekt ist.

Ich als Subjekt habe weder meine Zeugung erlebt, noch werde ich den Tod erleben. Und was passiert zwischen diesen beiden fiktiven (objektiven) Punkten "Zeugung" und "Tod"? Ein Fluß der Zeit oder Ewige Gegenwart?

Erleben wir nicht subjektiv immer nur die Gegenwart? Vergangenheit und Zukunft gibt es definitiv nicht! Also sind sie Projektionen aus unserem gegenwärtigen Sein (ewige Seele) heraus.

Ich identifiziere mich nicht mit dem, was andere an mir sehen. Ich identifiziere mich mit mir selbst - mit mir als Subjekt. Zeugung und Tod sind objektiv - gehen mich nichts an. In deren Rahmen kommuniziere ich bloß mit der Umwelt. Ich lebe - subjektiv - in der ewigen Gegenwart und tu es gern - schon immer!

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