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Wirtschaftstheorie/Steuermodell

gegen die moderne Sklaverei

22.11.05: Definition: Die Sklaverei bis ins 19. Jahrhundert war definiert als Privatbesitz bestimmer Menschen von anderen bestimmten Menschen: A war zB Sklave von B.

Die moderne Sklaverei wird anders definiert: Es gibt kein persönliches Verhältnis mehr zwischen Herr und Sklave, wohl aber die sozialen Klassen "Herren" und "Sklaven". Ein Beispiel soll das heute reale Verhältnis zwischen beiden Klassen aufzeigen:

Auf einer Insel haben es drei von 3000 Menschen geschafft, das Eigentum der Gesamtfläche des Landes und des Meeres bis zur sog. Dreimeilenzone unter sich aufzuteilen. Den anderen 2997 Menschen bleibt keine andere "Wahl", als sich in Lohnknechtschaft zu begeben. Sie sind gezwungen, gegen Geld zu arbeiten. Sie sind keine Sklaven alten Modells, denn kein Mensch zwingt sie persönlich zur Arbeit, wohl aber der Hunger. Niemand zwingt sie persönlich, einem persönlichen Herren auf das Wort zu gehorchen, aber wenn sie die Lohnarbeit behalten und nicht verhungern wollen, gehorchen sie notgedrungen "freiwillig".

Der modernen Sklaverei kann nur begegnet werden, wenn drei Bedingungen erfüllt werden:

1. Die Sklaven müssen durch ihre Arbeit am Gewinn der Firma beteiligt werden.

2. Pacht- und Mietverhältnisse müssen im Verlauf der Zeit in Eigentumsverhältnisse umgewandelt werden. Wer zB ein Stück Land pachtet oder ein Haus mietet, erhält Besitzanteilsscheine, die im Wert derart berechnet sind, daß das Gemietete, bzw. gepachtete Objekt in einer Generation - 30 Jahre - in Eigentum übergeht. (Das führt zwar primär zur Steigerung der Pacht- und Mietgebühren, aber da dann weniger gepachtet und gemietet wird, werden die Gebühren auch wieder auf ein normales Maß fallen. Insgesamt steigen Pacht und Miete nur geringfügig.)

3. Abschaffung der Zinsen - siehe unten

Es folgt meine sklavenfreie Wirtschaftstheorie:

(Ende Oktober 1995) Das ökonomische System erfordert Produktion und Nachfrage. Zwischen beiden fungiert das Geld als Tauschmittel. Damit die Wirtschaft floriert, müssen Angebot (Produktion und Dienstleistungen) und Nachfrage (Konsum) in ein optimales Verhältnis gebracht werden. Es wird heutzutage gern vergessen, daß es ohne die Kaufkraft der Bevölkerung keinen Sinn hat, Produkte zu produzieren und zum Kauf anzubieten. Wer die Produktionsbedingungen von Waren verbessert, (was derzeit gemacht wird) muß gleichzeitig auch die Kaufkraft potentieller Kunden erhöhen (, was derzeit abgebaut wird), sonst bleiben die Produzenten auf ihrer Ware sitzen. Wirtschaft ist nicht Industrie allein, sondern Industrie plus Konsum. Wer die Industrie stärkt und den Konsum schwächt, schwächt die Industrie als Ganzes.

Die Differenz zwischen Angebot und Nachfrage soll ungefähr Null sein. Ist sie ungleich Null, muß beim Überwiegen des Angebots die Überproduktion als Schwächung in die Berechnung der Wirtschaftskraft eingerechnet werden, denn viele Produzenten bleiben auf ihrer Ware sitzen und müssen trotz Mehraufwand die Preise verringern. Beim Überwiegen der Nachfrage hingegen steigen die Preise der Angebote, was einer Einkommensminderung der Konsumseite gleichkommt. Also auch hier eine Minderung der Gesamtwirtschaftskraft.

Es muß die Tatsache in Rechnung gestellt werden, daß technische Innovation und Massenproduktion, also der ganz normale Gang des ökonomischen (wissenschaftlichen und technischen) Fortschritts, notwendig Arbeitsplätze vernichtet (Arbeitsplatzvermehrung gibt es ausschließlich bei ausreichender Verengung des Betrachtungsfokusses - zB auf eine nationale Ökonomie. Dies können wir uns jedoch bei einer Betrachtung globalen Ökonomie nicht leisten). Es ist ein Irrtum, anzunehmen, ökonomischer Erfolg schaffe Arbeitsplätze. Wenn in einem Umfeld wirtschaftlichen Fortschritts an einer Stelle Arbeitsplätze geschaffen werden, fallen an anderen Stellen mehr Arbeitsplätze weg. Wäre es anders, wäre es kein Fortschritt, sondern Rückschritt. Würde eine "Innovation" ausschließlich Arbeitsplätze schaffen und anderswo keine höhere Zahl an Arbeitsplätzen vernichten, wäre die "Innovation" in Wahrheit eine Effizienzverringerung.

Da Nachfrage und Angebot aufeinander angewiesen sind und die Entwicklung der Wirtschaft notwendig zu immer größerer Massenarbeitslosigkeit führt, ist es notwendig, Arbeit und Einkommen zu entkoppeln, indem alle Arbeitslosen, ja alle Deutschen, ein Bürgergeld bekommen, das ausreicht, die wirtschaftlich notwendige Nachfrage aufrecht zu erhalten. Bei den Reichen sind beide ja schon entkoppelt: Bill Gates kann gar nicht so viel arbeiten, wie sein Einkommen suggeriert.

Das Bürgergeld und der gesamte "laufende" Staatshaushalt wird aus Steuereinnahmen, und zwar fast ausschließlich aus der Mehrwertsteuer, die etwa zwischen 40 und 50 %, am besten derzeit um 48 % (entsprechend der gegenwärtigen Staatsquote), liegen müßte, finanziert. Nur bei der Mwst. wird die Nutzung der Wirtschaft und der Infrastruktur, die der Staat bietet, besteuert. Wir nutzen Wirtschaft und Staat und müssen dafür zahlen. (Die Staatsverschuldung wird von den Einnahmen durch Vermögenssteuer - s.u. - beglichen). Mehrwertsteuerpflichtig müssen alle Käufe sein, also auch Firmen- und Aktienkäufe!

Die Höhe des Grundgehaltes soll so bemessen sein, daß ein menschenwürdiges Leben mit ihm möglich ist. Sie müßte derzeit um 1200 Euro monatlich betragen.

Ergänzung 28.4.06: Das Grundgehalt könnte wie folgt an (mehr oder weniger freiwillige) Gegenleistungen der Bezieher gekoppelt sein: Jeder Arbeitsfähige sollte sich für zwei oder drei Stunden täglich eine unbezahlte gemeinnützige Arbeit suchen. Eine kindererziehende Mutter hat bereits eine solche Arbeit. Andere Menschen mögen vielleicht täglich ein paar Stunden in einem Jugendtreff junge Leute betreuen, andere den Stadtpark pflegen, Schlaglöcher in Feldwegen ausbessern oder Abfälle und für Pelletsproduktion verwertbare Holzabfälle in Grünanlagen und im Wald einsammeln. Es gibt viel zu tun, was sonst - über den Weg eines bezahlten Jobs - nicht getan wird. Es ist ja nicht so, daß keine Arbeit da wäre; es mangelt bloß an bezahlter Arbeit.*

Abschaffung der Zinsen. Ökonomen rechtfertigen den Kapitalismus immer damit, daß er realistisch, also kein illusorisches Phantasieprodukt, sondern etwas Natürliches sei. Die freie Wirtschaft sei eine Ausdehnung der natürlichen Evolution auf das Zusammenleben von Menschen. Eine freie Wirtschaft genieße demnach auch notwendigerweise die Zustimmung der Wissenschaft. Eine Wirtschaftstheorie sei eine wissenschaftliche Theorie, die den Prüf- und Realitätskriterien der Wissenschaft genüge. Dies trifft zu - außer für den ZINS, der deshalb (schrittweise) abzuschaffen ist!

Zins machte aus dem stabilen (zeitlosen) Tauschhandel ein Raubtier, das stärker war, als der konkurrierende Kommunismus. Doch nun ist die Beute gestellt, und nun frißt der Kapitalismus seine Kinder und rast dem Abgrund entgegen.

Geld darf nicht "arbeiten", da es die echte Arbeit entwertet. Arbeiter und Maschinen müssen in Wahrheit das Geld für jene Gewinne erarbeiten, die angeblich das Geld selbst (zinsgünstig auf der Bank) "erwirtschaftet".

Zinsen bedeuten die Einführung des Faktors "Zeit" in den zeitlosen Tauschhandel. Das erzwang Lebensphilosophien, die ebenfalls der Zeitlichkeit unterstellt sind: Monistischer Materialismus! Zeitlose "Absolutheits"- und "an-sich"-Philosophien - Bewußtseinsphilosophien, Philosophien, die die Willensfreiheit und moralische Werte kennen - werden nicht mehr verstanden und werden vergessen. Um diese Behauptung zu verstehen, neme man bitte meine philosophischen Aufsätze über die Willensfreiheitsdebatte www.hanjoheyer.de/Philosophie.html zur Kenntnis. Dort werden die Irrwege "moderner" Denker aufgezeigt. (Zeitlos, absolut und ewig ist alles, was "an sich ", also ohne kausale Ursache ist.)

Die derzeit herrschende Illusion

a) der Berechtigung von Zinsen konnte sich halten, weil die Zinslücke bisher durch Wirtschaftswachstum - das Finden neuer Schuldner - geschlossen werden konnte

b) der Arbeitsplatzvermehrung durch Innovation konnte sich ebenfalls des Wirtschaftswachstums wegen halten. In Zeiten der Expansion fällt es nicht so auf, daß Innovationen in Wahrheit Arbeitsplätze vernichten.

c) der Zinsnahme als Risikovergütung: Im Fernsehen sagte ein Wirtschaftswissenschaftler, Zinsen seien nötig, weil es sonst für die Banken keinen Grund gäbe, Geld in innovative Produktionen zu investieren: Ein Erfinder hat eine Idee und braucht Geld, das ihm die Bank leiht, weil sie angeblich an den Erfolg des Projektes glaubt. Der Erfinder baut mit diesem Geld die Produktion auf, verdient Geld und bezahlt damit die Bankschulden zurück. Die Bank wurde für ihr Risiko belohnt.
„Mein Kommentar: Alles Quatsch! Wie untenstehende Diskussion mit einer Leserin und einem Leser ergibt, geht die Bank bestenfalls in Einzelfällen Risiken ein, aber da sie ihre Geschäfte immer im großen Stil macht, kann sie ihre Risiken statistisch auf fast Null reduzieren. Im Übrigen verleihen Banken (im Gegensatz zu Risikokapitalgesellschaften) Erfindern kein Geld.

Da das Wirtschaftswachstum die negativen Effekte des Zinses und der Innovationen nicht mehr kompensieren kann, ist es jetzt an der Zeit, die Zinsen abzuschaffen und die Arbeit vom Einkommen abzukoppeln.

Die Riesengewinne der Konzerne werden für einen geheimen Wirtschaftskrieg verwendet. Dieser Krieg hat seine Ursache im Zwang, der durch das Zinssystem - Zwang zum Wachstum - entsteht.

Staatsschulden: Da die Staatsschulden identisch mit ungerechtfertigen Gewinnen der heute Reichen sind, muß über eine einzuführende Reichensteuer, bzw. Vermögenssteuer, die angelaufene Staatsschuld beglichen werden. Zinsen müssen ohnehin nicht mehr gezahlt werden, da sie im Widerspruch zur Ökonomie stehen. Ohne Abschaffung der Zinsen kann die Staatsschuld nicht beglichen werden.

Strafzölle auf umweltschädliche Emissionen und menschenunwürdige Produktionsbedingungen: - siehe "Neoliberalismus". Um zu verhindern, daß Ausbeutung von Menschen Konkurrenzvorteile im Handel bringt, muß eine ethische Komponente in die Ökonomie eingeführt werden. Wer sich mit unlauteren (unmoralischen) Mitteln Konkurrenzvorteile verschafft, muß Strafzoll bezahlen. Aufsicht über die Zahlung der Strafzölle muß bei einer globalen Ökonomie eine globale Weltorganisation wie die UNO haben. Anlehnung dieser Gesetzgebung an den bereits bestehenden Emissionshandel.

Bewußte Erhaltung der ethischen Komponente im Wirtschaftssystem. Der Neuliberalismus ist ohne Ethik instabil und schlittert notwendig in den Untergang (Stichwort "Wirtschaftsimplosion": Ausgliederung der Armen, Rückgang der Produktion, weitere Ausgliederungen bis zum bitteren Ende). Die ethische Komponente muß dafür sorgen, daß das Geld von oben nach unten (via Steuern) umverteilt wird (Bürgergeld!), da sich ohne diese Umverteilung das Geld unter einer einzigen Adresse ansammelt, wo es dann endlich seine Kaufkraft verliert (Implosion). Die aus dem Wirtschaftssystem Herausgefallenen werden eine zinslose Parallelwirtschaft des Tauschhandels gründen, in der das Geld des Siegers des implodierten Kapitalismusses nicht zählen würde. Also sollte sich die etablierte Ökonomie sofort der Rezepte der Parallelwirtschaft bedienen.

Die ethische Komponente der Ökonomie ist nötig aufgrund der unumstößlichen Tatsache, einst von Einstein formuliert, daß geschlossene Systeme nichts mit der Realität zu haben und offene Systeme Anomalien (Fehler, Widersprüche) enthalten müssen. Die (metaphysische) Ethik "repariert" den Fehler des offenen ökonomischen Systems.

Sachzwang: Viele Politiker scheinen ja auch schon resigniert zu haben und glauben, man könne gegen die negativen Folgen der neoliberalen Globalisierung nichts tun; man könne nur hoffen, daß am Ende alles gut ausgeht. Für mich ist das bloß eine bequeme Lüge jener, die Unpopuläres durchsetzen wollen. Alle Konzernbosse sagen: "Ich MUSS soundsoviele Leute entlassen. Der Markt zwingt mich!" Alles Unsinn. Die Spielregeln des Marktes werden immer noch von Menschen gemacht.

Der Neuliberalismus bedeutet den Sieg der Konzernbosse über die Demokratie. Da die Zerstörung der Demokratie verfassungswidrig ist, ist der Neuliberalismus verfassungswidrig und muß verboten werden.

9.5.06: Kinder: Das Bürgergeld für Kinder könnte nach drei Altersstufen gestaffelt ausgezahlt werden: bis zum 8. Lebensjahr des Kindes erhalten die Eltern 33 % eines Bügergeldes; bis zum 16. Lebensjahr 66 % und bis zum 18. Lebensjahr 100 %. Ab dem 18. Lebensjahr erhält das Kind die volle Summe des Bürgergeldes.

17.11.: Übergangsregelung: Für die Umstellung vom derzeitigen zum neuen Steuersystem müßte eine Übergangsregelung in Kraft treten, in welcher Schritt für Schritt Lohnsteuer, Zinsen, Kranken-, Arbeitslosen- und Rentenversicherungsbeiträge gesenkt und die Mehrwertsteuer erhöht wird. Zeitgleich wird sukzessive das Bürgergeld eingeführt und Schritt für Schritt erhöht. Außerdem wird die Vermögenssteur vom gegenwärtigen Stand langsam auf den geplanten gebracht. Man könnte sich für die Umstellung genügend Zeit lassen und für sie vielleicht 10, 15 oder gar 20 Jahre veranschlagen.

22.11.: Schluß: Diese Wirtschaftstheorie ist geeignet, die moderne Sklaverei zu beenden - die derzeitigen Vermögen werden gerecht im Sinne von Chancengleichheit verteilt - und gleichzeitig hält diese Theorie die Wirtschaft stabil, falls das Ziel der Gerechtigkeit erreicht ist.

Hans-Joachim Heyer, November 2005

* http://www.nachdenkseiten.de/cms/front_content.php?client=1&lang=1&idcat=8&idart=44 Fehlt für jene, deren Arbeitsplatz wegrationalisiert wird, zwangsläufig jede Beschäftigungsalternative? Wer so denkt, unterstellt, es gebe nichts mehr zu tun, unsere Bedürfnisse seien befriedigt. Zunächst ist daran zu erinnern, dass sich Automaten, Roboter und Computer immer noch nicht selbst produzieren. Auch die Fertigungs-Automaten bei BMW müssen konstruiert, produziert und gewartet werden. Und breite Bevölkerungsschichten haben einen durchaus berechtigten Bedarf. Zum Beispiel an besseren und ruhigeren Wohnungen, an einer besseren Ausbildung ihrer Kinder. Viele Familien mit Kindern müssen scharf kalkulieren; sie schränken sich ein, beim Essen , bei der Kleidung; ein hoher Prozentsatz verzichtet noch immer auf die Ferien, auf das in der meinungsführenden Schicht übliche abendliche Ausgehen sowieso. Es ist eine für die gehobene Mittelschicht typische Unterstellung, von den breiten Massen anzunehmen, ihr Bedarf sei gedeckt. Doch es gibt auch jenseits des Konsums Bedürfnisse. Wie wenige Beispiele zeigen: Für die Infrastruktur vieler unserer Städte wird nur das Notwendigste getan, Schwimmbäder werden geschlossen; die Klassenstärken in den Schulen werden größer statt kleiner; die Bäche am Oberlauf des Rheins müssten renaturiert werden, wenn man Bonn und Köln vor weiteren Überschwemmungen schützen wollte - um nur einige Beispiele zu nennen. Die Arbeit geht wirklich nicht aus.

Quelle: http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,386396,00.html

neu (26.4.06): http://hwwi.hwwi.net/fileadmin/hwwi/Mediencenter/Pressemitteilungen/2006_Pressemitteilungen/2006-04-20_Pressemitteilung_Grundeinkommen.pdf

16.11.2005: Diskussion mit einer Expertin, die mir folgende Email (für die ich mich recht herzlich bedanke) schrieb:

Sie schreiben:

> c) Im Fernsehen sagte ein Wirtschaftswissenschaftler, Zinsen seien nötig, weil es sonst für die Banken keinen Grund gäbe, Geld in innovative Produktionen zu investieren: Ein Erfinder hat eine Idee und braucht Geld, das ihm die Bank leiht, weil sie angeblich an den Erfolg des Projektes glaubt. Der Erfinder baut mit diesem Geld die Produktion auf, verdient Geld und bezahlt damit die Bankschulden zurück. Die Bank wurde für ihr Risiko belohnt.
„Mein Kommentar: Alles Quatsch! Aufgrund der Zinsnahme beweist die Bank im Gegensatz zu ihrer Behauptung, daß sie dem Erfinder NICHT traut. Sonst würde sie ihm das Geld zinslos, aber zur Bedingung einer Gewinnbeteiligung geben. Bei Mißerfolg ginge auch die Bank leer aus. Erst damit bewiese sie Risikobereitschaft!!“

Diese Form gibt es ja schon in Form von Aktienausgaben. Bei einer Aktienausgabe oder auch Genusschein ohne Stimmrecht (hier gibt es viele Möglichkeiten) ist die Bank am Gewinn und am Verlust beteiligt. Nachteil des Erfinders wäre aber, dass er den Erfolg mit der Bank teilen muss.

> Die Variante mit dem Zins ist nicht zwingend. Hat aber auch wie oben bemerkt ihre Vorteile: Der ganze Gewinn bleibt beim Erfinder.

> Die Banken wollen Geld verdienen ohne Gegenleistung. Sowas gehört nicht in den Raubtierkapitalismus, für den sie angeblich kämpfen. Zinsen sind versteckter Diebstahl.

Totaler Unsinn!
Mein lieber Philosoph Heyer. Sie sollten wissen, dass das Geld, das die Bank, ausleiht in der Bilanz auf der Aktivseite (linke Seite) aufgeführt ist. Demgegenüber stehen die Gelder der Kreditoren
(z.B. Spargelder denen sie ebenfalls Zins zahlen muss. Und für das haftet die Bank.

Wenn Sie so wollen ist der Zins ebenfalls eine Art Gewinnbeteiligung aber natürlich nach oben limitiert. (Vielleicht sogar fairer.) Falls der Schuldner pleite (Konkurs) geht, ist die Bank ebenfalls am Verlust (Totalverlust) beteiligt. Die Bank verliert das ausgeliehene Geld (Unternehmerisches Risiko) und schuldet aber Ihren Gläubigern (Sparer) immer noch den ganzen Betrag.

Sie sollten sich mal ein bischen mit Buchhaltung beschäftigen. Was ist eine Bilanz? Was ist Fremdkapital was ist Eigenkapital.
Die Bilanzsumme der Bank besteht teilweise nur aus 2 bis 5 % Eigenkapital und zu 95 % Fremdkapital. Bei der UBS per 30.9.05 Bilanzsumme 2,1 Billionen davon nur ca 46 Milliarden Eigenkapital.........

Siehe auch http://www.finanzlexikon.eu.com/begriff-passiva.html

Nein Ihr Wirtschaftstheorie/Steuermodell
funktioniert nicht. Bürgergeld für alle. (Wer arbeitet dann noch freiwillig) Es wäre auch inflazionär. Wenn ich in einem Dorf jedem 1 Million zahle dann würden die Preise massiv steigen, da die Geldmenge steigt. Es wäre sehr inflazionär. Die 1500 Euro würden also bald nicht mehr 1500 Euro Kaufkraft haben. Mehrwertsteuer 48 % all diese abstrusen Theorien sind höchst inflazionär und bringen absolut nichts. Ihr Modell würde in der Praxis nicht funktionieren. (Total Unsinn) Sie verstehen von Oekonomie und von den wirtschflichen und finanziellen Zusammenhängen absolut nichts gar nichts!! Und für solche idiotische Aufsätze wollen sie auch noch Geld? Es ist besser sie bleiben bei Ihren Gedichten.

Gruß M.S.

Meine Antwort: Sehr geehrte Frau S.,

Ihrer Kritik an Punkt c) stimme ich zu. Wie Sie sehen, habe ich c) aus meinem Text gestrichen. Nun zu meiner Wirtschaftstheorie:

Ihr Einwand ist kein Einwand gegen meine Idee vom Bürgergeld, sondern ein Einwand gegen Ihre eigene Idee vom Bürgergeld. Sie kritisieren Ihre Idee einer allzustark angehobenen Kaufkraft zB eines Dorfes, was eine Inflation und damit wiederum eine (harmonisierende) Senkung der Kaufkraft zur Folge hätte.

Die Mehrwertsteuer würde die vom Bürgergeld erhöhte Kaufkraft wieder auf das gewünschte Maß reduzieren, sodaß die von Ihnen befürchtete Inflation ausbliebe. Außerdem habe ich an keiner Stelle von einer übertriebenen Kaufkraftstärkung geschrieben, sondern von einem Bürgergeld, das ausreicht, die deflationäre Kaufkraftsenkung aufgrund von Massenarbeitslosigkeit zu kompensieren.

Zur Frage, wer nach Einführung des Bürgergeldes noch arbeiten würde: Nun, warum soll für den ärmeren Teil der Bevölkerung Anderes gelten, als für die Reichen, die bekanntlich fast alle fleißig arbeiten, obwohl sie es nicht mehr bräuchten? Jeder will etwas Sinnvolles tun; vom reinen Faulenzen wird keiner glücklich.

Es geht darum, daß nicht mehr alle Menschen bezahlte Arbeit bekommen können und deshalb übers Bürgergeld zur Bekämpfung der durch Massenarbeitslosigkeit verursachten Deflation einbezogen werden.

Auch die Arbeitgeber haben Grund zur Freude, denn sie können das Bürgergeld vom Brutto=Netto-Lohn ihrer Angestellten abziehen und brauchen bloß die Differenz auszuzahlen. Sie können ihre zusätzlichen Gewinne (aufgrund rapide gesunkener Lohnkosten) in ihre Firma investieren und die Mehrproduktion sogar verkaufen, da die Konsumenten genug Geld in den Taschen haben. Vermögenssteuer wird ja erst fällig, wenn die Firmenbesitzer ein Vermögen verdient haben. Aufgrund von Vermögenssteuer kann also kein Mensch arm werden.

Für diese Seite habe ich (bisher!) an keiner Stelle Bezahlung gefordert.

Brief vom 18.11.2005:

Sehr geehrter Herr Heyer

Das neue Wirtschaftsmodell, das Sie vorschlagen ist so oder so utopisch. Es könnte nicht neben den alten Wirtschaftsmodellen in einer globalisierten Welt existieren. Sprich man müsste das alte Modell ersetzen. (eine kleine Rechnung 80 Mio. (Bundesbürger) x 1500 Euro monatlich x 12 (jährlich) = 1,44 Billionen Euro ....... (entspricht der heutigen Staatsverschuldung, die auf die Länge sowieso nicht mehr finanzierbar ist.

Unter http://www.joytopia.net/naturoekonomie.html wird ebenfalls Bürgergeld für alle vorgeschlagen.

Hier wird der Zins (angeblich) abgeschafft und der Wert des Geldes verliert innerhalb eines Jahres die Hälfte an Wert. (Geld mit Verfalldatum)

Ich zitiere aus obigem link:

"- Das einfachste Steuersystem der Welt ... (Menü)

Zum Werden (Geld schöpfen) gehört das Vergehen. Damit die Geldmenge nicht unbegrenzt ansteigt, was ja bekanntlich zu Inflation führen würde, lassen wir das Geld altern, d.h. es verliert im Laufe eines Jahres die Hälfte seines Wertes.

Der Wertanpassung kann sich niemand entziehen, ganz gleich ob sich sein Geld im Sparstrumpf oder auf einem Konto befindet. Kontrollorgane werden hierfür nicht benötigt. Auch die Buchhaltung reduziert sich. Sie dient nur noch der freiwilligen Selbstkontrolle. Ein Großteil der Verwaltung entfällt.

Im Gegensatz zu unserem heutigen Steuer-System, das Transaktionen besteuert und damit den wirtschaftlichen Austausch bestraft, ist aufgrund der Vergänglichkeit des FREE jeder motiviert, sein Geld möglichst schnell sinnvoll weiterzugeben. "

Bereits hier ein Widerspruch: die Erhöhung des Geldumlaufs also der Umlaufgeschwindigkeit wirkt ebenso wie eine Zunahme der Geldmenge steigernd auf das Preisniveau (inflationär),

Nur bei Krediten würde im obigen Modellvorschlag der Wert des Geldes bewart werden.

Weiter zitiere ich aus obigem Link:

"Zinslose Kredite und Geldanlagen, Win-Win für alle Beteiligten
(Menü)
Als Wertspeicher dienen zinslose Kredite oder Geldanlagen in Punkten. Diese Kredite haben nichts mit Schuld(en) zu tun, denn sie sind zinslos und bringen große Vorteile für alle Beteiligten:

Der Kreditgeber kann den Wert konservieren. Ein Geldbetrag von 1000 FREE würde durch die jährliche Halbierung in 10 Jahren auf ca. 1 FREE schrumpfen. Beim Punkte-Kredit bleibt der Wert erhalten.

Der Kreditnehmer hat einen zinslosen Kredit. Im heutigen Kreditsystem dagegen muss bei langfristigen Krediten die 2 - 4 fache Summe zurückbezahlt werden.

Rechnungen werden in Punkten ausgestellt. Ein langes Zahlungsziel hat den gleichen Effekt, wie ein Kredit.

Geschäftsbeteiligungen, wie z.B. Aktien werden in Punkten bewertet und können ebenfalls zur Wertspeicherung verwendet werden.

Allerdings wird der Bedarf an Krediten und Geldanlagen stark zurückgehen, weil jeder jederzeit versorgt ist.

Dies kommt aber eigentlich einem versteckten Zins gleich. Das ganze Modell ist stark inflationär. d.h. nur durch Kredite wäre einer dramatischen Geldentwertung zu entfliehen.

Bei Ihrem Modell Herr Heyer müsste man wahrscheinlich zuerst eine Währungsreform durchführen. (Abschaffung aller Schulden und vollständige Neuverteilung des Kapitals resp.der Güter.) - . In der Praxis nicht durchführbar. Wahrscheinlich müsste auch der Zins, die Erbschaften usw. abgeschafft werden. (eine Art Kommunismus?)

Genau wie das kommunistische System bleiben all diese Wirtschaftsmodelle utopische Modelle. Ihr Modell ist wenn man so will ganz eindeutig ein kommunistisches Modell.

ps: Ich entschuldige mich für meinen etwas unfreundlichen ersten Brief.....

Ein schönes Wochenende wünscht Ihnen M. S.

Sehr geehrte Frau S.,

Ihre Kritik an Silvio Gesells Finanzmodell mit dem rostenden Geld - Sie zitieren hier ellenlange Teile einer völlig anderen Theorie - hat nichts mit meinem Wirtschafts-/Steuermodell zu tun. Insofern geht dieser Teil Ihrer Kritik am Thema vorbei.

Ihre Rechnung mit den horrenden Kosten für das Bürgergeld geht m.E. auch nicht auf, denn das Geld geht ja zum großen Teil wieder in den Wirtschaftskreislauf zurück. Der Bürger gibt das Geld ja wieder aus. Sparen lohnt ja nicht, denn man bekommt ja keine Zinsen und Vorsorge für die Zukunft ist auch nicht nötig. Gespart wird dann nur für größere Anschaffungen; der Konsum wird also nur etwas aufgeschoben. VERNICHTET wird nur an Kapital, was an an Gütern verschlissen oder verzehrt wird. Das ist nicht viel und wird locker von Maschinen produziert.

Die Staatsverschuldung ist nach heute praktiziertem Wirtschaftsmodell nicht rückzahlbar, wohl aber nach meinem Modell wie oben beschrieben. Die Staatsverschuldung und die heute unmögliche Rückzahlung dürfen Sie also nicht meiner Theorie anlasten! Nach meiner Theorie werden die Staatsschulden zurückbezahlt.

Selbstverständlich müßte bei Einführung meines Modells eine Wähungsreform durchgeführt werden. Nichts anderes ist mein Plan. Wie sie durchgefüht werden müßte, steht im Haupttext oben. Also: Keine Abschaffung der Schulden, sondern Rückzahlung, keine vollständige Neuverteilung des Kapitals und der Güter, keine Abschaffung der Erbschaft, kein Kommunismus! Lesen Sie bitte noch mal den Schluß meines Haupttextes.

Sicher ist mein Modell utopisch. Was denn sonst? Alles Künftige ist utopisch. Utopisch bedeutet nicht unmöglich oder verrückt, sondern ein Zukunftsmodell, das ich ausschließlich aus dem einen Grund entwickelt habe, weil das gegenwärtig praktizierte Modell und die schon zum Teil praktizierte Utopie namens "Neoliberalismus" KEINE Zukunft haben!!!

Übrigens: Der Neoliberalismus ist für die Demokratie ein größerer Feind, als der Kommunismus. Ihre Kommunismusschelte ist Schnee von gestern.

Ein anderer Leser schrieb:

Eine „Expertin“, die das Wort „inflationär“ mit „z“ [„inflazionär" (sic!)] schreibt, sollte sich zuerst einmal an der eigenen Nase fassen, bevor sie Dich für Deine Ideen massregelt. Ich kann behaupten, ein Experte zu sein, da ich einen MBA in Finance [magna cum laude] besitze, darüber hinaus im Bankensystem sehr erfolgreich im Börsenhandel tätig war.

Das ganze dumme Geschwätz von „Zinsen“ als Kompensation für „Risiko“ ist die Propaganda des Bankensystems; eine profane Logik, die selbst einen geistig Minderbemittelten einleuchten dürfte, um so mehr sie also fragwürdig ist!

Interessanterweise wird der Tageszinssatz als „risikolos“ bezeichnet [im Fachjargon: risk free rate]. Ich bekomme derzeit fast 4% auf Tagesgeld im US-Dollar. Warum soll ich also was tun mit meinem Geld? Ich brauche gar nichts zu tun und bekomme dafür Zinsen!

Das Geschäft der Banken ist das sogenannte „Zinsdifferenzgeschäft“. Die von der „Expertin“ zitierte Bank, borgt sich also Geld zu einem niedrigeren Zinssatz durch Einlagen und verleiht es zu einem höheren Zinssatz weiter. Die Differenz aus gezahlten und erhaltenen Zins ist der Gewinn der Bank. Dieses Zinsdifferenzgeschäft ist einfach in der Theorie, kann in der Praxis jedoch sehr komplexe Formen annehmen [Stichwort: Derivatprodukte]. Das darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass Banken primär durch „Zinsdifferenzen“ ihr Geld verdienen; wie man diese Differenzen verpackt, spielt dabei keine Rolle.

Eine Bank ist nicht an „Risiken“ interessiert, sondern tut alles, was in ihrer Macht steht, um „Risiken“ von sich auf andere abzuwälzen. Wir haben damit etliche Millionen verdient. Gewinnen tut nämlich nicht derjenige, der Risiken auf sich nimmt, sondern derjenige, der sie von sich abwälzt und auf andere verlagert.

Beispiel:

Ich borge mir Euro 10 Mio zu 1% und verkaufe ein „Finanzprodukt“ an „Anleger“, in welches ich 2% Zinsen reinpreise; macht einen risikolosen Gewinn von Euro 100,000. Dann kommen da noch Bearbeitungsgebühren, Rückkaufsgebühren, Auslagen, Depbotgebühren, Jahresabschlussgebühren, Wechselkursgebühren usw. dazu. All diese Gebühren sind in die Bankprodukte eingepreist. Das sieht der „Anleger“ nicht. Dahinter verbergen sich komplizierte mathematische Modelle. Um sich diese Modelle auszudenken, stellen die Banken vornehmlich Physiker und Mathematiker ein und zahlt denen Traumgehälter (Euro 500,000 und mehr im Jahr). Der einfache Mann auf der Strasse aber auch der Schalterangestellte versteht natürlich nicht, was hier passiert. Mit diesen Produkten haben wir in einem Team von 3 Leuten in Boomzeiten täglich Euro 100,000 verdient!

Zinsen sind im besten Falle wie der Stich eines Mosquito; im schlimmsten Falle wie der Biss eines Löwen. Die Banken verkaufen vornehmlich Mosquito-Stiche; aber ich weiss auch von Leuten, die sind an diesen Stichen kaputt gegangen.

Man muss viel von Wahrscheinlichkeitstheorie verstehen, was die meisten Menschen aber nicht tun. Es ist wie im Casino. Das Casino nimmt bei jedem Spiel ein Risiko auf sich, aber in der Summe aller Spiele hat das Casino überhaupt kein Risiko! Genauso mit den Banken; in jedem einzelnen Geschäft nimmt die Bank ein Risiko auf sich, aber in der Summe aller Geschäfte hat sie überhaupt kein Riskio. Argumentiert wird immer mit dem Einzelfall, dem Unternehmer, der pleite geht und der Bank das Geld schuldig bleibt; tatsächlich aber sind Ausfallrisiken minimal und zudem bereist in den (erhöhten) Zins eingepreist, den die anderen Kreditnehmer zahlen. Das ist wie mit Versicherungsprämien. Je mehr Autos geklaut werden, um so teurer werden Autoversicherungen. Die Versicherungen verlieren überhaupt kein Geld, wenn Autos geklaut werden; im Einzelfall schon, aber nicht in der Gesamtsumme, denn die Schäden werden sofort über höhere Prämien an die anderen Versicherten abgewälzt! Nicht aus Zufall ist der reichste Mann der Welt [Warren Buffet] auch der grösste im Versicherungsgeschäft!

Zu der ganzen Problematik gibt es noch sehr viel mehr zu sagen, aber ich lasse es erst einmal hierbei bewenden.

Die Idee des Bürgergeldes finde ich „genial“. Eine ähnliche Idee hatte ich bereits vor 15 Jahren. Damals dachte ich, dass ein neugeborenes Kind mit der Geburt Eigentumsrechte am Volkseigentum erhalten sollte; eine Art „Genussschein“, welches zu einer lebenslangen Rente berechtigt.

Meine Antwort:

Lieber X,

vielen Dank für deinen Brief!

"Inflazion" könnte ja Neue Deutsche Rechtschreibung sein! - Wer weiß das schon? Für mich gibt es seit der Einführung der neuen Rechtschreibung kein offizielles Richtig und Falsch mehr, solange die Experten mit der Überarbeitung der Überarbeitung der überarbeiteten Rechtschreibung noch nicht fertig sind (und wahrscheinlich nie fertig werden, denn das würde ja Arbeitsplätze kosten).

Nun zum Text: Meinst du, ich könnte meinen gestrichenen Punkt c) wieder in mein Modell einsetzen? Vielleicht in abgewandelter Form?

Viele Grüße

joachim

Antwort von "X":

Hi Jo,

die Bank möchte ich sehen, die einem armen Erfinder Geld gibt. Keine Bank gibt einem armen Erfinder Geld. Der arme Erfinder könnte der Bank 30% Zinsen versprechen und er würde keinen Cent bekommen. Banken geben überhaupt kein Geld für „innovative Produkte“.

Das ist ein Mythos.

Man bekommt von keiner Bank Geld für innovative Produkte, sondern man bekommt einen Konsumentenkredit, wenn man einen sicheren Job hat; oder man bekommt eine geringfügige Liquiditätshilfe, wenn man Unternehmer ist, der so minimal ist, dass er für die Bank kein Risiko darstellt.; man bekommt auch Kredite zur Spekulation, seien es Immobilienkäufe auf Kredit oder Aktienkäufe auf Kredit.

Banken geben Geld nur gegen Sicherheiten. Sicherheiten sind (a) Sachwerte (Beispiel: Grundstück, Auto, Aktien) und (b) ein gesichertes Arbeitseinkommen (Beispiel: Job bei der Bank).

Abgesehen davon geben Banken Geld für Industrie- und Finanzbeteilungen, wenn es ihnen nützt, d.h. wenn es ihnen Macht und Einfluss sichert.

Darüber fungiert die Bank als Kreditvermittler zwischen Kapitalsammelstellen (Pensionskassen, institutionelle Vermögensverwalter) und der kapitalsuchenden Kapitalgesellschaften (Grossunternehmen).

Beispiel:

Die Deutsche Telekom braucht Euro 3 Milliarden; der Finanzvorstand der Deutschen Telekom ruft die Chefs der „Fixed Income“-Abteilungen mehrerer Investmentbanken an (Deutsche Bank, Goldman Sachs, Lehman Brothers, Merill Lynch) und sagt, besorgt mir das Geld für 4.5% Zinsen, dafür bekommt ihr 0.25% [Euro 7.5 Millionen] ab. Die Banker reiben sich die Hände und rufen die grossen Pensionskassen an, die die Vermögensansprüche der Arbeiter und Angestellten verwalten und sagt, kauft diese Anleihe, was die dann prompt auch machen. Dafür werden sie dann auch mit Helikopter zur Formel 1 nach Hockenheim und Monaco geflogen und in der VIP-Launch der Investmentbanken dürfen sie dann das Rennen und die Geschäfte mit Champagner begiessen. Das denke ich mir nicht aus, das habe ich erlebt!!!

Das Geschäft ist in ein paar Stunden gemacht und bringt den Bankern RISIKOLOSE Euro 7 Millionen mit ein paar Telefonanrufen ein.

So läuft es in der Realität ab! Damit alle zufrieden sind, macht die Deutsche Telekom das Geschäft nicht mit einer Bank, sondern mit mehreren Banken... da gibt es praktisch keinen Wettbewerb, sondern die Fälle werden "gerecht" verteilt.

Zahlen tut die Zeche der kleine Mann über erhöhte Telefongebühren!

Wer gibt denn jetzt die Kredite? Die Bank nicht, sondern die Kapitalsammelstellen, die das Geld (Ersparnisse, vermögenswirksame Leistungen) von den Arbeitern und Angestellten bekommen und „gut“ anlegen sollen, wobei das natürlich nicht passiert, sondern das Geld wird lediglich „kontrolliert“ und bringt dem Bankensystem Milliarden an Gebühren und Managementgehältern ein.

Die Zinsen, könnte man meinen, gehen ja in die Taschen der Arbeiter und Angestellten (Sparer), aber die sind ja lächerlich gering. Das ware Problem sind nicht so sehr die Zinsen, sondern das Zinsgeschäft, d.h. die Kontrolle des Zinsgeschäftes RISIKOLOSE Abschöfpung von Millardenbeträgen durch das Bankensystem. Mit Zinsdifferenzen Geschäfte zu machen, das ist sehr lukrativ! Nicht die Zinsen als solche, sondern die die Kontrolle der Kapitalströme sind das Problem des Systems. Was kümmert den Banker 4% Zinsen, wenn er jedes Jahr für sich selbst Euro 8 Millionen und für die Bank eine Milliardensumme mit Zinsvermittlungsgeschäften verdient !!!

4% auf die Ersparnisse von Euro 28000 von Oma Huber sind lächerliche 1120 Euro im Jahr!

Bei 250 Arbeitstagen und 10 Stunden pro Tag verdient das der Banker in knapp 20 Minuten und das Jahr für Jahr!

Einem armen Erfinder geben möglicherweise seine Verwandten, Freunde oder sogenannte „Risikokapitalgeber“ [Venture Capitalists] Geld gegen Gewinnbeteilung, wenn er sehr viel Glück hat. Von 1000 Erfindungen wird in der Regel nur eines produziert; darüber sind Patentrechte so immens teuer, dass sich der Patentschutz von „innovativen Produkten“ nur grosse internationale Konzerne leisten können.

Das grosse Geld wird nicht mehr mit der Produktion von Produkten verdient sondern mit Software. Da können dann allerdings 20-30 Jahre alte Programmierer Millionen oder sogar Milliarden verdienen, wenn sie die rechte Idee haben, so wie die Erfinder von Skype, die ihre Unternehmung vor drei jahren gegründet haben und es jetzt bei einem Umsatz von USD 7 Millionen an Ebay für USD 2.6 Millarden gekauft haben plus eine Gewinnbeteilungung von weiteren USD 1.5 Milliarden, sollte die Unternehmung gut laufen! Die Vision der Skype-Erfinder: Kostenloses Telefonieren durch das Internet für jederman weltweit!

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