Aktuelles 5

 

25.8.06: Kraken oder Die Macht des Fernsehens

Es ist unglaublich, wie frech ARD und ZDF ihre Macht zur Schau stellen! Ab 1.1.07 müssen alle Internetnutzer Rundfunkgebühren zahlen, bloß weil es diesen Herren Großmanipulatoren gefällt, ihr einschläferndes Gesülze ins Internet zu stellen. http://www.heise.de/tp/r4/artikel/22/22640/1.html Seit wann gibt es Kaufzwang für jedermann? Es gibt bereits die Technologie, kostenpflichtige Internetangebote mit Passwörtern zu schützen. Ich selbst hatte meine HP eine Zeit lang in verschlüsselter Form hochgeladen und gab die Passwörter erst nach Zahlung eines bestimmten Betrages frei. Das geht doch! ARD und ZDF tun nun aber so, als gehöre ihnen das komplette Internet; sie wollen ab 1.1.07 jeden vom gesamten Internet ausschließen, der ihre Gebühren nicht zahlt. Dass die Politik dieses kriminelle Vorhaben legalisiert, da abgesegnet hat, beweist, wie korrupt unsere Politiker inzwischen sind. Von Demokratie keine Spur! Wir leben bereits in einem diktatorischen Konzernstaat. Wann beginnt der Kampf gegen die Einmischung solcher Despoten, die nur Marktgesetze* und nicht demokratische Gesetze kennen, in die Politik? Ich hoffe auf eine grosse Verweigerungswelle.

Ausdem Artikel: "Bleibt also die Frage, warum die deutschen Rundfunkanstalten Gebühren für die Internetnutzung pauschal erheben wollen und nicht den Zugang zu ihren Programmen für Interessierte kostenpflichtig gestalten? Die Antwort ist naheliegend: Vermutlich würde kaum jemand einschalten. Zumindest nicht im Internet."

Über die Macht der Medien und Stiftungen: http://www.nachdenkseiten.de/cms/front_content.php?client=1&lang=1&idcat=55&idart=1969

* von wegen Marktgesetze. Hier handelt es sich um pure Willkür.

7.8.06: Unter einer Käseglocke

Wir alle leben unter einer Käseglocke, die uns von der Realität absperrt. Unbekannte Mächte, die Alleinanspruch auf die Realität erheben, haben sie über uns gestülpt, um uns in unserer eigenen Dummheit gefangenzuhalten. Innerhalb der Käseglocke: eine insznierte Scheinrealität aus Desinformation und Lügen. Wer in dieser Glocke zur Welt gekommen ist und aufwuchs, hat kaum die Chance, aus diesem Gefängnis auszubrechen. Wie soll ein Mensch, dessen Gehirn zeitlebens mit Trugbildern und falscher Logik gefüttert wurde, dem eine falsche, aber scheinbar geschlossene Welt eingeredet wurde, das Tor in die Realität finden und durchschreiten können?

Das Denken und folglich das Wahrnehmen der meisten Menschen ist, was diese Glocke betrifft, ausweglos. Ich hatte das Glück, einen Ausweg zu finden und diese Käseglocke nun auch von aussen betrachten zu können.

Was sehe ich innerhalb dieser Käseglocke? Ich sehe keine Naturwissenschaft, sondern Scientismus. Die Naturwissenschaft ist geistlos geworden, ist zum aufgeblasenen Naiven Realismus verkommen. Das heißt, der naive Standpunkt "Ich glaube, was ich sehe" ist bis ins Detail ausgebaut worden. Man hat sich in der Glocke eingerichtet. Keine Reflexion mehr über die Vorbedingungen des Wahrnehmens. Keine Reflexion mehr darüber, daß die Physik ein menschengemachtes Modell der Realität erstellt, das nicht mit der Realität gleichgesetzt werden darf.

Ich hingegen glaube nicht, was ich sehe, denn ich weiss, ich sehe nur meine Interpretationen. Nicht: "Das Modell macht den Menschen" wie Physiker behaupten, sondern: "Der Mensch macht das Modell"! Physik ist nicht da draußen im Weltall und da drinnen im menschlichen Leib; Physik ist das Realitätsmodellschmieden, das Käseglockenbauen von Physiker-Seelen. Erst die Anwendung dieses Physikmodells auf die Physikerseele selbst ergibt dann den Körper des Physikers in der Käseglocke. Physik findet ausschließlich in der Käseglocke statt; ausserhalb der Glocke leben wir als Geist-Seelen.

Aber nicht nur die Wissenschaft ist zum toten und tödlichen Scientismus verkommen. Auch Politik und Wirtschaft, Psychologie und Soziologie, Kunst und Alltag sind es. Wir sind umfassend von Lügengespinnsten umstellt. Alternativen sind in diesem Lügensystem nicht enthalten. Uns wird weißgemacht, es gebe nichts außerhalb der Käseglocke. Ihre unsichtbare Außenwand sei das Ende des Universums. Politik wird von gefälschten "wissenschaftlichen Gutachten" bestimmt. Die Fälschungen wurden von Konzernbossen in Auftrag gegeben, mit dem Ziel, echte Wissenschaft, echte Wirtschaftswissenschaft und echte Politikwissenschaft zu verhindern. Wer glaubt heute noch Gutachtern? Die Wissenschaft hat sich meistbietend verkauft. Es ist aus mit ihr.

Wer glaubt, er sei eine Ansammlung toter Atome, ist eine Ansammlung toter Atome. Wer glaubt, keinen freien Willen zu haben, hat keinen freien Willen. Wir leben in einer gedeuteten Welt. Mit dem, was wir glauben, bauen wir an dieser Welt.

Leider ist der Einsatz des Glaubens zum Bau an einer lebenswerten Welt korrumpiert. Die Glaubenssysteme der allermeisten Menschen sind bizarre Flickwerke, die dem Layout der BILD-Zeitung gleichen. Da gibt es keine harmonischen Weltentwürfe. Heute dominieren Patchwork-Bildung, Patchwork-Familien, Patchwork-Bewusstseins-Konglomerate. Bewusstsein ist heute nicht mehr umfassend, sondern es leuchtet bestenfalls punktuell kurz auf. Man wird kurzzeitig wachgerüttelt, man erregt sich - und fällt wieder ins Koma zurück. Die Herren der Welt haben erfolgreich gearbeitet.

Erlebnishungrig reisen die Menschen von einem Ende ihrer Welt zu andern, aber sie erleben nichts mehr. Alles nur Tand und das ewig Gleiche. Überall erleben sie nur sich selbst, ihre eigene Langweiligkeit und Öde. Die Käseglocke ist sehr, sehr klein. Nur sieht man diese Kleinheit nicht, denn ihre Wände sind unsichtbar. Sie ist so klein, wie das Bewusstsein der Leute. Das Bewusstsein ist das Umfangende. Es bestimmt die Größe der Welt, in der man lebt - wie man sie erlebt.

Die Herren der Welt wissen: "Ein Führer muss in der Lage sein, für seine Gefolgschaft die Realität zu definieren." Ein guter Führer definiert eine gute Realität; ein schlechter eine schlechte. Das ist eine gute und traurige Wahrheit. Das Gute ist: Es gibt Menschen mit Willensfreiheit; das Traurige ist: Die meisten Menschen haben keine Willensfreiheit. Sie bedürfen eines Führers, und wehe denen, die schlecht geführt werden. Sie stürzen mitsamt ihrem Führer in den Abgrund.

Wie können wir gute Führer von Verführern unterscheiden? Ich fürchte, es ist jenen, die nicht selbst das Zeugs zum Führer haben, unmöglich.

(28.8.06:) Unter der Käseglocke findet das statt, was ich das falsche Leben nenne. Wie aber sieht das richtige Leben aus? Nun, meine Maxime lautet: Entweder man ist moralisch oder man ist nicht. Wer sich keine Werte zu eigen macht, ist nichts als ein trocknes Blatt im Wind. Jeder Wert ist eine Tugend: wahrhaftig, ehrlich, mutig, tapfer, verantwortungsbewusst, einfühlungsbereit, gerecht, bescheiden, stolz, frei, souverän, zuverlässig - so könnte ein tugendhafter Mensch sein.

Der höchste Wert ist der Entschluss eines Menschen, an sich selbst zu arbeiten, um höheren Maßstäben zu genügen. Dies ist freilich ein Gegenkonzept zu dem der Naturwissenschaft, die nichts zu Moral und Tugend sagen kann. Die Wissenschaft hat kein Sinnesorgan für Ethik, für Wert, für Sinn, für Ziel. Im Gegenteil: Sie ist Vertreterin für den materiellen Aspekt des Seins, und die Materie ist stets ein Prüfstein unserer Werte, unserer Tugenden. Unser freier Wille setzt alle Werte. Mit dem Willen müssen wir lernen, über die wertfreie materielle Welt zu herrschen. Die materielle Welt soll vom Geist nicht unterdrückt werden, im Gegenteil: sie soll vom Geist erzogen und entwickelt werden.

Wer keine Werte setzt, hat keinen Wert; er ist Staub, nichts als Staub.

Die materielle Welt "will" uns immer in Zwangslagen bringen; sie "will" uns in ihr System aus Zufall und Notwendigkeit zwingen, in ihr Kausalsystem einbinden - und wir als bewusste Wesen müssen diesem Zwang engegegenstehen. Der Tugend steht immer eine Logelei entgegen, die beweist, wie unvernünftig sie sei. Wollen wir ehrlich sein, entgeht uns manch großes Geschäft, wollen wir mutig sein, begeben wir uns in Gefahr; wollen wir gerecht sein, müssen wir oft auf einen Sieg verzichten. Warum also nicht auf alle Tugend pfeifen und dem Verstand folgen? - Ganz einfach: Weil uns der Verstand immer in die Sklaverei führt - in die Auflösung, ins Nichts. Der Verstand darf uns nicht leiten, aber abschaffen dürfen wir ihn auch nicht. Es soll dienen, Wege in materieller Welt zu finden. Die Seele und das Ziel der Seele sind nicht von dieser Welt, aber wir gehen einen Weg durch diese Welt der Notwendigkeit von Geburt zum Tod. Der Verstand ist für das Weltliche zuständig; die Seele für das Geistige: Bewusstsein, Werte, Tugenden.

In alten Schriften heißen die Zauberkräfte Me (Sumerer) oder Manas (Inder). Große Magier, zB Enlil, beherrschten bis zu 100 Me; Juan Matus (in Carlos Castanedas Büchern) beherrschte 27. Was sind diese Me oder Manas? Nun, bei uns heißen sie Tugend. Eine Tugend ist eine Konkretisation des Glaubens - oder des Wertes aller Werte, des freien Willens. Der freie Wille bezieht sich auf das Irdische und nimmt irdische Farbe an und wird zur Tugend, einem weltbezogenen Wert.

Ein Mensch ist groß, wenn er es geschafft hat, seine Willenskraft auf die materielle Welt wirken zu lassen. Im Grunde sind alle Tugenden einunddieselbe: Ein Mutiger ist tapfer und gerecht; er ist verantwortungsbewusst und einfühlsam usw.. Aber im Wirken auf die Welt der Vielheit wird das geistige Eine, der Wille, vielgestaltig - und das sind die Einzeltugenden. Der Wille differenziert sich aus; er steuert die kausalen Geschicke der Welt.

Wer seine Tugenden in die Welt entfalten lernt, lernt zugleich immer mehr über die Macht des Geistes. Er lernt Tugenden, von denen die meisten Menschen nicht einmal etwas ahnen. Das Glück, die Erleuchtung, die Schöpferkraft, die Ewigkeit.

Wenn wir unsere Einstellung zum Erinnern ändern, können wir als Krönung unserer moralischen Entwicklung unsterblich werden. Wenn der Körper stirbt, verlieren wir alles konkrete Wissen, alle konkreten Erinnerungen, aber alle Einsicht, alle Weisheit, die wir gewonnen haben, retten wir ins nächste Leben herüber. Wo wir Wissen in Weisheit umgewandelt haben, retten wir das Wissen in verwandelter Form als Talent ins nächste Leben. Mit Hilfe des "ererbten" Talentes können wir uns das erloschene Wissen schnell wieder aneignen.

Wer es versteht, irdisches Wissen in geistig/seelische Weisheit umzuwandeln, wird kaum anderes im Sinn haben, dies zu tun. Wer am Ziel, das ewige Lebens zu erlangen und dieses dann zu erhöhen, beständig arbeitet, ist dem Gefängnis der Käseglocke so gut wie entronnen.

Beispiel für ein Leben unter der Käseglocke:

http://www.spiegel.de/kultur/literatur/0,1518,433535,00.html

Roth: Wenn man hier eine private Krankenversicherung hat, kostet das viel. Ich bin jetzt bei Medicare, daher zahle ich nichts.

SPIEGEL: Das gilt von einem bestimmten Alter an?

Roth: 65. Und es ist wunderbar. Jeder hat das. Die Demokraten haben dafür gesorgt. Die Republikaner sind immer dagegen gewesen. Sie wollten das immer abschaffen, bis auf den heutigen Tag. Es sind herzlose Menschen, die nur eines interessiert: Profit. Sie wollen nicht, dass jemand Schutz genießt, nicht einmal die Armen. Sehr schlimm. Wir brauchen ein nationales Gesundheitsprogramm, wir müssen Risiko und Geld gerecht verteilen und allen eine medizinische Versorgung bieten.

SPIEGEL: Aber nichts hilft, wie es in Ihrem Buch heißt, gegen die Erkenntnis, "daß man geboren wird um zu leben und statt dessen stirbt".

Roth: Nein, da hilft nichts. Die Leute tun ihr Bestes, um dieses Wissen beiseite zu schieben. Es gibt diejenigen, die den Trost einer Religion haben, die ihnen ein ewiges Leben verspricht. Ich verstehe nicht, wie es ihnen gelingt, das zu glauben. Aber es gibt auch die anderen, die der Gedanke an den Tod quält. Ich erinnere mich an den Lyriker Robert Lowell, der 22 Jahre älter war als ich. Und er hat mir gesagt, es habe, seit er 50 war, nicht einen Tag gegeben, an dem er nicht an den Tod gedacht hat.

Mein Kommentar: Herzlos wurde auch unser Gesundheitssystem, weil es sich den Spielregeln, die unter der Käseglocke gelten, untergeordnet hat. "Schutz" ist ein moralischer Begriff, den es im materialistischen System nicht gibt. Profit hingegen gibt es: die große Zahl. Wen wundert es noch, daß im Materialismus sich Gesundheit in Profit umwandelt?

Dass Roth nicht versteht, zeigt, dass er noch ganz unter der Käseglocke gefangen ist.

Der SPIEGEL-Redakteur hat recht. Rein materialistisch gesehen ist das Leben nichts als ein Weg von der Geburt in den Tod. Aber spirituell gesehen ist das Ziel das (ewige) Leben, das es unter der Glocke nicht gibt. Ja wir leben unter der Glocke, um den Weg in die Freiheit zu finden.

Zerstörung des Immunsystems:

http://www.nachdenkseiten.de/cms/front_content.php?client=1&lang=1&idcat=51&idart=2070

„Der Neoliberalismus ist eine Eroberungswaffe. Er predigt einen wirtschaftlichen Fatalismus, gegen den jeder Widerstand zwecklos erscheint. Der Neoliberalismus ist wie Aids: Er zerstört das Immunsystem seiner Opfer. (...) Hinter dem Fatalismus der ökonomischen Gesetze verbirgt sich in Wirklichkeit eine Politik, allerdings eine paradoxe; denn es geht um eine Politik der Entpolitisierung, die darauf abzielt, den ökonomischen Kräften durch Befreiung von jeder Kontrolle und Beschränkung schicksalhaften Einfluss zu verschaffen und gleichzeitig Regierungen und Bürger zur Unterwerfung unter die solcherart befreiten wirtschaftlichen und sozialen Kräften zu bringen (...). Von allen Kräften der heimlichen Verführung ist die am unerbittlichsten, die ganz einfach durch die Ordnung der Dinge wirkt.“ (Bourdieu; zitiert nach Ziegler 2005, 53; vgl. Bourdieu 1998 u. 2001)

Dieser hervorragende Artikel, der in seiner Gänze gelesen werden sollte, beschreibt sehr zutreffen, WAS derzeit in unserer Welt geschieht: Die Ablösung der willensgesteuerten Politik von einer rationalen fatalistischen Wirtschaft. In der Politik geht es um Menschen und wie sie leben wollen; in der Wirtschaft geht es um die Errichtung einer menschenleeren Maschinenwelt, in welcher ausschließlich die große Zahl von "wert" ist. Menschen und deren Bedürfnisss sind dem Neoliberalismus systembedingt völlig gleichgültig. Den Vertretern des Neoliberalismusses, zB diesem Schwindler und Zerstörer wahrer Wissenschaft, Herrn Joachim Hirsch, geht es - in meinen Worten - um die Einpferchung der gesamten Menschheit unter die Käseglocke.

Ich will das hier nicht weiter ausführen; alles Wichtige steht im verlinkten Artikel. Worauf ich mein Augenmerk richte, ist dieser Satzteil vom "zerstörten Immunsystem". Das ist durch aus auch wörtlich zu verstehen. In meinem Roman "Karma" geht es nicht ohne Grund um ein gesundes Immunsystem, das anfangs noch technisch gestützt ist. Die Käseglocke macht den Menschen krank und tötet ihn. Wer ihr entkommt, stärkt sein Immunsystem; er wird und bleibt gesund.

29.08.06: Ist Deutschland noch zu retten?

http://www.faz.net/s/RubCF3AEB154CE64960822FA5429A182360/Doc~EEA0D32B029564CA78671FAF1D7E7EC4B~ATpl~Ecommon~Scontent.html

In diesem Streitgespräch zwischen Albrecht Müller und Herwig Birg wird eines übersehen. Birg sieht den demographischen Wandel als das große und unlösbare Problem: Immer mehr Alte müssen von immer weniger Arbeitenden versorgt werden, was zwangsläufig zum Zusammenbruch des Sozialen Systems, speziell des Rentensystems, führen wird. Müller hält dieser Argumentation mit Recht entgegen, daß das in Zeiten der Massenarbeitslosigkeit irrelevant sei. Der demographische Wandel würde bloß zu geringerer Massenarbeitslosigkeit führen.

Es fehlt hier allerdings noch etwas, und ich fand es bei der Lektüre von http://www.nachdenkseiten.de/cms/front_content.php?client=1&lang=1&idcat=7&idart=2073 "William Baumol: Die Irrtümer der (Mainstream-)Ökonomen". Der Autor der NachDenkSeite schreibt:

Für Baumol ist dieses Phänomen auf einen allgemeinen Einflussfaktor zurückzuführen, der oft abschätzig als „Kostenkrankheit“ der personellen Dienstleistungen bezeichnet. Viele Dienstleistungen insbesondere im Gesundheits- und Bildungsbereich erfordern den direkten personellen und mithin zwischenmenschlichen Kontakt, sie lassen sich nicht so leicht und schon gar nicht ohne Qualitätsverluste rationalisieren und automatisieren wie die industrielle Produktion, die Landwirtschaft oder andere Dienstleistungen (etwa Medien und Telekommunikation). Der technologische Wandel hat deshalb vor allem in der Industrie zu arbeitssparenden technischen Fortschritten und Produktivitätssteigerungen geführt, die von den personellen Dienstleistungen überhaupt nicht erreicht werden können und die deren Produktivitätsentwicklung permanent unter den gesamtwirtschaftlichen Durchschnitt drücken. Demzufolge liegt auch die Kostenentwicklung der personellen Dienstleistungen zwangsläufig über der gesamtwirtschaftlichen Inflationsrate, langfristig summiere sich das zu enormen Unterschieden und ihr Anteil am Sozialprodukt (in den USA heute über 20%) steige unweigerlich. Das habe jedoch grundsätzlich nichts mit Ineffizienz oder Gier in diesen Sektoren zu tun, sondern mit der notwendigerweise anderen „Technologie“ der Leistungsprozesse im Bildungs- und Gesundheitswesen.

Hierin liegt die Lösung des für Birg unlösbaren und angeblich in die Katastrophe führenden Problems. Das in Relation zur Technik notwendigerweise immer teurere Soziale System muss von der Technik Transferleistungen erhalten. Da die Technik leichter rationalisieren kann, als das menschenbasierende Sozialsystem, müssen Einnahmen, die aus gesteigerter technischer Produktivität generiert werden, in das soziale System transferiert werden - und schon ist das Problem gelöst!

31.08.06: Leserbrief zu "Käseglocke" (s. oben) - Hervorhebungen vom Schreiber:

Hallo Joachim,

einer, der es schon vor "Urzeiten" geschafft hat, der Käseglocke zu entrinnen, war erstaunlicherweise Alfred Döblin ("Berlin Alexanderplatz"). Ich habe gerade seine "Schicksalsreise" von 1949 mit viel "Gewinn" gelesen. Und war sehr beeindruckt von dem tiefen geistigen Gehalt dieses Werks.

Alfred Döblin, ursprünglich Jude konvertierte während des Krieges (im US-amerikanischen Exil) zum Katholizismus. Ausgehend von einem radikalen Sozialismus entwickelte er sich zu einem Menschen, der tief in Religion und Spiritualität verwurzelt war. Einige Begriffe gebraucht er anders als du (oder ich), aber das spielt keine Rolle, wie ich finde, denn man versteht, was im Kern gemeint ist. Wenn man denn in der Lage ist, es zu verstehen.

Denn obwohl diese "Schicksalsreise" sicher bereits von Tausenden von Menschen gelesen wurde, werden die meisten von ihnen sicher nur einen Bruchteil davon verstanden haben. (Fast) überall steht - in den "wahren" Schriften und Büchern - (fast) das Gleiche; wenn man es denn nur zu lesen versteht!

Wieder und wieder wurden und werden dieselben Wahrheiten auf unterschiedlichste Weise aufgeschrieben und mitgeteilt. Also: Wer lesen kann, der lese! Und staune!

Viele liebe Grüße

R.

PS. Obwohl ich Käsefan bin, komme ich nicht umhin zu konstatieren: Unter (je)der Käseglocke stinkt es ganz gewaltig!

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Alfred Döblin: "Schicksalsreise" (Flucht und Exil 1940-1948) - Auszüge

Sobald ich etwas will, und gar hastig will, stellen sich feindliche 'Zufälle' ein. Lasse ich das böse 'Wollen' sein, folgen mir gute 'Zufälle'. Mein Inneres versteht sich also irgendwie mit der geheimen Welt, welche 'Zufälle' schickt. Aber sind es denn 'Zufälle'? Da sind Verbindungen, Zusammenhänge zwischen den Vorgängen und mir, meinem Inneren. Mir fällt das Bibelwort ein von dem Wort, das nicht hinter den Wolken versteckt ist.

Eine Konsequenz aus dem ‚Ursinn’: Zu ihm gehört auch die Gerechtigkeit. Nicht allein die Naturformen sind sinnvoll geformt, auch die Vorgänge, die Geschichte. Die eigentliche Tiefe der Geschichte ist uns nicht zugänglich. Und wenn sich jetzt nicht Gerechtigkeit zeigt, - und dies ist das Einzige, was ich nach der Katastrophe und der Aufdeckung meiner Armut in Händen habe, - dann habe ich zu erkennen: Dies ist nicht die einzige Welt. Der Mangel an Gerechtigkeit in dieser Welt beweist, dies ist nicht die einzige Welt. Der Ursinn erstreckt sich nicht auf diese eine, unserem Sinn zugängliche Welt. Sein Wirken, auch seine Gerechtigkeit umschließt und durchdringt die sichtbaren und unsichtbaren Welten. Ja, noch andere Welten, unsichtbare. Welch einfache und nahe liegende Gedanken. Ich fühle mich im Augenblick, wo ich dies denke, nicht mehr so getrieben. Aus den unsichtbaren Welten strömen auch die Winke und Zufälle, die Zeichen in diese sichtbare Welt ein. Das ist eine eigentümliche Erweichung der Realität. Die Realität wird transparent. Sie ist aber immer so. Nur sind nicht immer die Augen da, sie so wahrzunehmen. Wir lassen es uns genügen, mit unseren Bäumen, Tieren und Städten, - den Flächen und Oberflächen.

Mögen kluge Physiker und Naturforscher zeigen, wie sehr ich ‚Natur’ bin, Physiologe, Fleisch, Materie, ein dürftiger und rasch welkender Grashalm. ... Wir wollen festhalten, mit und ohne Hilfe der alten Weisen, dass das Ich tief und noch tiefer in die Welt hineinragt. Mehr als man ahnt, sind die Vorgänge der Welt, der Natur und Geschichte unsere Vorgänge. Sie sind, mehr als man ahnt, persönlich. Man erklärt die Dinge ‚kausal’ und ist stolz darauf, festzustellen, dass in der Natur eine ‚eherne Notwendigkeit herrscht, wo alles aus dem andern folge, eins das andere begründe, und da gäbe es nichts weiter zu fragen. Ziele, Zwecke, Absichten, Gefühle, Gedanken sind von der Szene verbannt und haben sich als unreine Tiere unter die niedrigen Völker zu verkriechen. Ich denke: Die Paranoiker leiden an Beziehungswahn – der Normale am Wahn der Beziehungslosigkeit.

Wie verhalten sich aber die Herren vor der jenseits jeder Rationalität liegenden Realität? Sie drehen ihr den Rücken. Aber sie existiert und verliert dadurch, dass sie ignoriert wird, weder ihre Existenz, noch ihre Wichtigkeit. Wenn sie, wie es den Anschein hat, der Meinung sind, dies sei die einzige Welt, die ganze, und wir hätten uns hier zu bewegen und uns in Denken, Tun und Haltung auf das zu beschränken, was die Sinnesorgane liefern, so stimme ich mit ihnen nicht überein. Sie isolieren sich damit und engen künstlich sich auf einen kleinen Ausschnitt des menschlichen Vermögens ein. Nicht einmal das Denken findet bei ihnen den richtigen Platz; nicht einmal, was Ratio ist, verstehen sie richtig. Sie haben Theorien und versperren sich damit den Blick in die Wirklichkeit. Sie kämpfen gut, wenn sie gegen die Tyrannei des Zwangsstaates kämpfen oder gegen soziale Ungerechtigkeit. Aber der gute Kampf genügt ihnen nicht. Sie glauben aus einer selbst verfertigten Theorie sich erst die Berechtigung holen zu müssen. Die Theorie schadet der Sache. Sie sind Idealisten.

Aber es bleibt dabei: Diese Welt ist sein (gemeint ist Jesus Christus) Eigentum. Und wenn sie ihn nicht erkannten, Er erkannte sie, und Er wies sie auch nicht ab, wie sie sich auch gegen ihn verhielten. Er hatte auch, um keinen Zweifel über sich aufkommen zu lassen, keinen ‚Messias’ bestimmt für eine spätere oder ganz späte Zukunft, der unter schwer erfüllbaren Bedingungen erscheinen sollte. Die Urliebe bedurfte keiner Zwischenperson. Sie kam in ihr Eigentum, wie es ihre Art war: unbemerkt, schlicht. Wenn sonst nur Reste von Liebe, Güte, Glück, Friede und Schönheit unter uns sind, an denen wir uns laben, so war nun unvermittelt der Quell da, das Ganze, das konzentrierte Licht, von dem dieser herrliche, von uns so ersehnte Schein ausgeht. Aber es hätte, denkt man, alles nur zurechtgerückt werden müssen und Glück, Schönheit, Freude und Liebe, wären an ihren richtigen Platz getreten. Aber der Mensch blieb der freie Mensch, Herr seines Geschickes. Der Mensch und die mit ihm verbündete Natur gebärden sich jetzt autonom; ja, sie reklamieren die Reste von Liebe, Glück und Frieden, die sich in ihrer Existenz vorfinden, als ihre Erzeugnisse, als Güter, gewonnen aus der Natur. Und das himmlische Paradies, die Schöpfung mit dem Zentrum der Liebe wurde (und wird) ignoriert, die Wahrheit auf den Kopf gestellt, und die Täuschung erreicht ihre Höhe: Gott und die vollkommene Urschöpfung seien Illusionen und Phantasmen, und die Wüstheit und Sinnlosigkeit, der blinde Zufall – die Wahrheit und Maß aller Dinge. Und da man der wahren Wahrheit und der Möglichkeit, die gegeben ist, den Rücken kehrt, so quakt man aus der Frosch-Perspektive und nennt es Philosophie.

Im Frieden, im Glück, in der Liebe fühlen wir uns vollkommen dargestellt und zum Dasein gekommen. Von hier aus, und nicht umgekehrt, ist auf den Hass, die Kriege, auf Krankheit, Alter und Tod zu blicken. So erscheinen Glück, Schönheit, Friede und Liebe als der menschliche Normalzustand. Das ist das ‚Paradies’ der Bibel, und ist eine Erkenntnis und ein altes Wissen, eine tief begründete Erinnerung und keine Legende.

Demjenigen ist nicht zu helfen, der sich auf seine Sinnesorgane und nur auf sie, und auf seinen Verstand und nur auf ihn, verlässt. Er kann sich eine Philosophie zurechtmachen oder kann es auch lassen, - sein Leben verläuft und verrinnt irgendwie. Er stellt fest, er ist geboren und da, er nimmt es hin. Er bemerkt, was ihm vorgesetzt wird, von der Familie, der Gesellschaft, dem Staat. Er nimmt es an oder nimmt es nicht an. Er heiratet, er hat Kinder, oder er heiratet nicht und hat keine Kinder. Er wird krank oder er bleibt gesund. Er wird alt oder er stirbt jung oder verunglückt. Da ist kein Sinn und darum auch keine Bewegung in solchem Leben. Es nennt sich Leben, aber es ist Tod. Und in manchen Stunden sieht er es ein, wenn ihn die Flucht ruhen lässt, die Flucht in die Tätigkeit des Alltags, in den Beruf, in die Politik, in die Kunst, in den Sport, in einen Erfolg, - oder wenn ihm keine Flucht gelingt.

Dagegen ist dem zu helfen, ja ihm ist schon geholfen, der an sich noch mehr bemerkt als seine fünf Sinne und die Möglichkeiten seines Verstandes. Er schätzt seine fünf Sinne und die wunderbaren Eindrücke, die sie ihm vermitteln, er benutzt seinen Verstand. Aber er fühlt, beides, Verstand und Sinn, hervorgegangen aus seinem Wesen, aus seinem menschlichen Wesen, und fühlt zugleich: Sie erschöpfen ihn nicht. Wie die Sinne und der Verstand, so ist ihm das Leben überhaupt als Geschenk von einer Urmacht zugefallen. Was kann er anders, als das Geschenk vertrauensvoll annehmen und sich an ihm erfreuen, solange es ihm vergönnt ist. Er sieht nicht ein, warum er die Sinne und den Verstand auf einen Thron über sich erheben soll. Und wenn ihm aus großen und dunklen Tiefen und aus alter Zeit noch Nachrichten, Belehrungen, Offenbarungen zugegangen sind, so greift er nach ihnen, und sie bestätigen und bestärken sein eigenes, ihm gewordenes Grundgefühl. Er erweitert und sichert sich an ihnen. Die transzendentale Kraft wird von ihm, den sie berührt, als Gnade empfunden. Sie bringt Glauben mit sich. Es ist begreiflich, da sie zentralen Ursprung hat und da hier Gleiches auf Gleiches trifft, dass man ihr zustimmt, ohne Beweise zu fordern.

Zur Innerlichkeit gelangen, die ‚Frömmigkeit’ pflegen, - aber weiß man, was das ist? – sie echter, intensiver, inbrünstig werden lassen. So, nur so nähert man sich der Tat, der Entscheidung und greift das Steuer an, das den Kurs des Schiffes herumwirft. Es muss aus der Bewegung, der Hinneigung, aus der Einsicht und der Erkenntnis, aus Anspannung und Beharren die echte und immer tiefere Umwandlung mit der Haltung ‚Frömmigkeit’ wachsen. Hier fließen die Tugenden zu, die Milde, die Gerechtigkeit, die wirkliche Klugheit, die Festigkeit und die Geduld. Zweierlei wird also entscheidend: das Heranbringen an die Wahrheit und ihre Neuaufschließung, - und das Beispiel. Von dem Vorgang wird die Person erfasst und ihre Umwandlung setzt ein. Dies ist aber im Großen gesehen eine Befreiung und Wiederherstellung. Denn die Person entstammt einem anderen Schöpfungskreis als dem, dem sie jetzt angeschlossen ist, einem höheren und dem Urgrunde näheren Schöpfungskreis als die natürlichen Geschöpfe, den Engelwesen. Die Umwandlung ist die durch den göttlichen Rettungsakt möglich gewordene Ablösung von der Natur und das damit gegebene Ende der Verwirrung, Verstrickung und Verkrampfung, der menschlichen Hilflosigkeit und der inneren Beängstigung, die sich in Vorstößen und Ausbrüchen in der Natur und Geschichte Luft macht, - das Ende der Pervertierung, der Schuld- und Strafperiode. Bei dieser Annäherung an den Urgrund fließen der Person die Tugenden und Gnaden zu und wirken sich am Menschen und seiner Gesellschaft aus. Und das bewirkt etwas Neues und anderes, als was der Mensch allein aus sich vermag und was er mit sich und seiner Gesellschaft im Rahmen seiner ‚Geschichte’ erreichen kann. Er geht durch die Tore des Leidens und der Entbehrungen, durch die Tore der Krankheit, des Alters und des Todes. Das ist auf ihn gelegt und das – ist ihm verliehen. Denn wenn er durch dieses Tor schreitet, wird er da nicht von Zuversicht und Hoffnung begleitet, von Freude und Gewissheit geführt? Friede und Freude wird in ihn gegossen. Die schweren Krusten lösen sich, wie in einem Bad. Die alten Narben erweichen. Eine schwere Maske fällt von ihm. Er sieht, dass ihn eine dicke Tonmaske presste und sich für sein Ich ausgab.

1.9.06: Ein paar lose Gedanken, die mir beim Lesen eines Artikels über Hoimar von Dithfurt einfielen

Der ehemalige Wissenschaftsjournalist und Neurobiologe Hoimar von Dithfurt stellte in seinem Buch "Wir sind nicht nur von dieser Welt" die Frage nach dem Ziel der Naturwissenschaften und der Religion. Er nahm an, dass unsere Welt viel umfangreicher sei, als unsere dumpfen Sinne wahrnehmen können. Ziel der Evolution sei es, dass der Mensch (oder allgemeiner das Leben) immer mehr von dieser Welt erkennt, sodass schließlich subjektive Erkenntnis mit objektiver Erkenntnis zusammenfällt und der Mensch eins wird mit dem Universum.

Dithfurt glaubt also, das Weltmodell, das die Naturwissenschaft mit Hilfe ihrer Forschungen erstellt, nähere sich dem Ziel der völligen Übereinstimmung mit der Realität an. Im Erfolgsfall würden Modell und Realität zusammenfallen, und der Mensch wäre eins mit mit der Realität, dem Universum.

In diesem Glauben steckt eine Ungereimtheit. Innerhalb des Universums kann es nie eine komplettes Modell des Universums geben. Subjektive Erkenntnis kann nie mit der objektiven Realität (nach Dithfurt) übereinstimmen. Nun, das hat Dithfurt so auch nicht gesagt. Er sagte, subjektive Erkenntnis und objektive Erkenntnis können zusammenfallen. Gut, das ist möglich, aber dann bedeutet 'objektive Erkenntnis' aber nur 'subjektive Erkenntnis einer als objektiv vorhanden angenommenen Welt'. Ein Subjekt kann durchaus erkennen, daß die scheinbar objektive Welt in Wahrheit eine Widerspiegelung der subjektiven Erkenntnis (oder besser: des Subjektes) ist. Das Subjekt kann dann erkennen: Die scheinbar objektive Welt bin ich!

Das freilich meinte Dithfurt nicht. Er glaubt, es gebe eine umfangreiche objektive physikalische Welt. Ein Teil dieser Welt sei der Mensch, der ein Gehirn habe, mit dem er mittels naturwissenschaftlichen Forschens ein Modell der objektiv gegebenen Welt erstellen könne. Bei größtmöglichem Fortschritt der Naturwissenschaften seien Modell und Realität identisch und fallen in eins zusammen; der Mensch werde eins mit dem Universum.

Nun, so kann's nicht sein, denn dass der Mensch Teil des Universums ist - eins mit ihm ist - weiß er jetzt schon, obwohl das naturwissenschaftliche Weltmodell noch lange nicht mit der Realität übereinstimmt. Freilich ist diese Identität erkauft mit dem Verzicht auf alles Subjektive bzw. mit der Uminterpretation des Begriffes 'Subjektiv'. Unter Subjektiv wird heute der menschliche Körper samt seiner Nervenfunktionen verstanden. Verzichtet wurde auf den Geist-Materie-Dualismus zugunsten eines Monistischen Materialismus oder - Physikalismus. Ist alles Materie/Physik, gibt es keine Gegenüberstellung von Geist und Materie/Physik, von Subjekt und Objekt. Dann ist alles Materie/Physik und der Mensch ist eins mit dem Universum.

Sollte das Universum, wie Dithfurt glaubt, objektiv physikalisch/materialistisch sein, dann kann die Simulation dieser Welt innerhalb eines materiellen Gehirns des Menschen, das ja winziger Teil des Universums ist, niemals an das komplexe umfangreiche Geschehen des Universums herankommen. Das Universum ist so sehr viel umfangreicher, als ein kleines Gehirn, daß die Modelle, die das Gehirn (mit Hilfe nat.-wiss. Forschung) ausdenkt, niemals mit dem 'objektiven Geschehen' übereinstimmen.

Dithfurt glaubt, daß das Universum im Menschen über sich selbst nachdenkt. Das Universum sei rein physikalisch. Das physikalische Geschehen geht (zumindest auf der Erde) in eine Evolution über, wobei die Evolution keineswegs die Gesetze der Physik bricht. Die Evolution bringt nun den Menschen samt Gehirn hervor. Auch im Gehirn wird bei der neuronalen Tätigkeit kein physikalisches Gesetz, wie es beim Urknall entstanden ist, gebrochen. Dieses physikalische Gehirn erstellt nun ein Denkmodell des Universums. Im Falle, dass es keinen Zufall gibt, wäre das Modell auf jeden Fall richtig. Irrtum ausgeschlossen. Denn jeder Gedanke, bzw. jedes materielle Interaktion von Neuronen, wäre physikalisch real; jedes Modell wäre physikalisch real.

Eine langsame Annäherung der Modell an die objektive Realität über 'Versuch und Irrtum' oder Evolution wäre nur bei Existenz des Zufalls im Gesetzesgefüge des Universums möglich. Dann würde sich aber auch das Universum in einer unberechenbaren Folge aus Zufall und Notwendigkeit entwickeln und könnte niemals von einem Gehirn erforscht werden. Das wusste auch Hoimar von Dithfurt. Deshalb nahm er in Übereinstimmung mit den meisten Naturwissenschaftlern an, der Zufall, der im Mikrokosmos ausschlaggebend sei, würde sich im Makrokosmos statistisch herausmitteln und der Notwendigkeit weichen.

Ich möchte diesen Gedanken nun weiterdenken. Wenn es also gar keine deterministischen Naturgesetze gibt, sondern dass sich diese Gesetze erst statistisch herausmitteln, dann wären die Gehirnmodelle stets in einem größeren Ausmaß von Zufällen gestört, als das Universum, da ein kleines Gehirn näher am Mikrokosmos liegt, als das riesige Universum. Unsere Modelle vom Universum sind also deshalb meist falsch, weil unsere Gehirne zu klein sind und von den Zufällen mehr gestört werden, als das Universum. Man bräuchte also bloß den Zufall beim Modellekreieren ausschalten, und schon haben wir ein stimmiges Weltmodell. Setzen wir Komputer ein! Für sie gibt es keinen Zufall.

Komputer müssten den Makrokosmos wesentlich besser simulieren können, als menschliche Gehirne. Deterministische Komputer sind das Spitzenprodukt zufallsgeplagter menschlicher Gehirne.

Ob eine Fortsetzung folgt, kann ich noch nicht sagen.

2.9.06: Begründung meiner Behauptung, entweder sei man moralisch oder man sei nicht.

Gebe ich einem anderen Menschen den Auftrag, etwas Bestimmtes zu tun, - wer verantwortet die Tat? Richtig! Ich. Ich habe die Tat verursacht; der andere Mensch war bloß Teil der Kausalkette, die ich mit dem Auftrag begonnen hatte. Ich war Subjekt; der Andere war Teil der Objektewelt. An diesem Gedanken wird klar, Subjekt und Willensfreiheit sind eins. Subjekt ist man ausschließlich da, wo man will; Objekt ist man da, wo man einen Willen in der kausalen Objektewelt ausführt. Mein Leib ist Objekt. Wo ich kausal, also rational, verstandesmäßig, denke, bin ich Objekt. Nur wo ich eine Kausalkette beginne, - wo ich will, bin ich Subjekt.

Ich existiere ausschließlich als Subjekt, und ich habe einen, bin aber nicht, Leib, denn der Leib ist Objekt.

Moralisch bin ich, wenn ich mit meinem Willen einen Wert bestimme. Wo ich mich als Ursache sehe, als verantwortlich, bin ich. Wo ich antrainierten Gedanken- und Handlungsabläufen gehorche - in der Naturwissenschaft ist das Pflicht - bin ich Objekt. Andere herrschen dann durch mich. Verwechsele ich Subjekt und Objekt, zB indem ich glaube, Körper oder Verstand zu sein, verwandle ich mein Subjekt in ein Objekt. Ich höre auf zu existieren; ich bin dann nur noch Objekt, Schatten - Nicht!

Ob ich ein freier Mensch oder ein Sklave bin, entscheidet sich an der Frage, ob am Anfang dessen, was ich tue, mein Wille stand oder nicht. Will ich eine Firma gründen, habe ich eine Kausalkette angefangen, also bin ich. Die Arbeiten beim Aufbau der Firma sind zwar rational logisch, also objektiv, also nicht ich, aber verantwortlich bin immer noch ich. Es kann also sein, dass ein freier Mensch sehr viele determinierte Handlungen begehen muß, aber da am Anfang sein Wille stand, ist er frei.

Angst engt den Willen ein, da er uns freie Entscheidungen abnimmt. Angst entsteht, wenn der fremde Wille, dem wir gehorchen sollen, stärker ist, als unser eigner Wille. Gehorchen wir, obwohl wir eigentlich etwas Anderes wollen, merken wir, dass wir uns aufzulössen beginnen; unsere Existenz wird geringer. Das macht Angst, zurecht!

Glauben wir den Hirnforschern, den modernen Philosophen, den Naturwissenschaftlern, den Wirtschaftsexperten, wandeln wir uns um in Objekte, in Erscheinungen und verlieren unser Sein, unsere Existenz. Entweder wir sind moralisch oder wir sind nicht.

Meine Schule für Lebenskunst will seine Schüler in das Geheimnis der Willensfreiheit, das heute leider fast vollständig vergessen ist, einweihen. Die hier - http://www.nachdenkseiten.de/cms/front_content.php?client=1&lang=1&idcat=5&idart=2089 wollen das Gegenteil.

Worum geht es bei http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,434816,00.html ?

Zitat:

Zank unter den Schwestern

Werte-Streit in der Union: "Anstand, Erziehung, Ehe und Familie" werde die CSU künftig besonders herausstellen, kündigte Parteichef Stoiber an. Die Schwesterpartei CDU lehnt jedoch das von der CSU propagierte traditionelle Familienbild ab.

Es geht um die Durchsetzung politischer Werte gegen die Werte des Volkes. Und was ist der politische Wert? - Die Überredung des Volkes, auf die eigenen Werte zu verzichten. Wie macht man das? - Man macht die Leute glauben, die Vernunft des Kapitalismus sei maßgeblich.


2.9.06: Leserbrief 2: (Den 1. Brief findest du weiter oben). Wieder geht es um "Käseglocke" und um Döblin. Diemal auch um Günter Grass, (den man im Augenblick ja zu demontieren versucht, obwohl er mit Döblins Religiosität - wie Roth, siehe oben im SPIEGEL-Interview - nicht viel anfangen kann):

>Ich habe mir erlaubt, ihn (meinen Brief "die Schicksalsreise") in "Aktuelles" abzudrucken. Ich hoffe, du hast nichts dagegen.

Natürlich nicht! Die Wahrheit braucht sich schließlich nicht (und nirgends) zu verstecken!

Liebe Grüße
dein R.


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Günter Grass schreibt in seinem Essay „Über meinen Lehrer Döblin“ (1967) u. a.:

Ich habe ihn nie gesehen, und so stelle ich ihn mir vor: klein, nervös, sprunghaft, kurzsichtig und daher übernah an die Realität gerückt; ein stenographierender Visionär, dem der Andrang der Einfälle keine Zeit lässt, sorgfältige Perioden zu bauen. Von Buch zu Buch setzt er neu an, widerlegt sich und seine wechselnden Theorien. Manifeste, Aufsätze, Bücher, Gedanken treten einander auf die Hacken, ein unübersichtliches Gedränge: Wo ist der Autor? ( ... ) Wenn wir heute von Alfred Döblin sprechen – sobald wir überhaupt von Döblin sprechen -, wird zumeist vom „Alexanderplatz“ gesprochen. Diese Versimplung eines Schriftstellers, den ich neben wie gegen Thomas Mann, neben wie gegen Bertolt Brecht stellen möchte, diese ausschließliche Kenntnisnahme eines einzigen Wekes hat Gründe. ( ... ) Ich verdanke Alfred Döblin viel, mehr noch, ich könnte mir meine Prosa ohne die futuristische Komponente seiner Arbeit ... nicht vorstellen. ( ... )

Er ist Katholik geworden, mehr noch, mit der Unbedingtheit eines konvertierten Katholiken ist ihm das eigene Werk nichts als eitel. ( ... ) Ihm, dem Phantasten der Vernunft, dem kühlen wie unbeteiligten Beobachter getriebener Massen und widersprüchlicher Realität, dem Registrator gleichzeitiger, sich bremsender, einander auslöschender Bewegungen, ihm, dem utopischen Weltbaumeister ... hatte der Glaube geschlagen; ich kann ihm nicht mehr folgen. ( ... )

Döblin wagte es, mit seinen Widersprüchen zu leben. Der Kassenarzt im Berliner Osten (der er war, eigene Anmerkung) bekannte, er gehöre weder einer deutschen noch einer jüdischen Nation an; seine Nation sei die der Kinder und Irren. Also ein Menschenfreund und Phantast? Ein produktiver Spinner? Ein aktiver Sozialdemokrat, der in seiner epischen Dichtung „Manas“ (!) (s. dein "Unter einer Käseglocke" vom 7.8.06, eigene Anmerkung) ein mystisches Indien besingt? Was war er noch? Ein wortreicher Kunstverächter und ein Mitglied der Preußischen Akademie der Künste; ein emanzipierter Jude und ein Kierkegaardscher Katholik; ein sesshafter Berliner und solange ein unsteter Landkartenreisender, bis mit Hitler die Kolbenheyer und Grimm die Macht ergriffen hatten, bis er vertrieben wurde und ihn die Emigration wider seinen Willen in Bewegung zu setzen verstand. ( ... )

Als französischer Offizier kehrt er mit seinem letzten Roman heim und findet in der Bundesrepublik keinen Verleger. Erst 1956 erscheint in der DDR bei Rütten & Loening der Hamlet-Roman. Wie heißt die hausbackene Redensart im Land der Dichter und Denker: zu Lebzeiten vergessen. Döblin lag nicht richtig. Er kam nicht an. Der progressiven Linken war er zu katholisch, den Katholiken zu anarchistisch, den Moralisten versagte er handfeste Thesen; fürs Nachtprogramm zu unelegant, war er dem Schulfunk zu vulgär; weder der „Wallenstein“ noch der „Giganten“-Roman ließen sich konsumieren; und der Emigrant Döblin wagte 1946 in ein Deutschland heimzukehren, das sich bald darauf dem Konsumieren verschrieb. Soweit die Marktlage: der Wert Döblin wurde und wird nicht notiert. Einem seiner Nachfolger und Schüler (hier meint Grass sich selbst, eigene Anmerkung) fiel ein Stück Erbschaft als Ruhm zu, den in kleiner Münze zurückzuzahlen ich mich heute bemühte. ( ... ) (Döblin) wird Sie beunruhigen; er wird Ihre Träume beschweren; Sie werden zu schlucken haben; er wird Ihnen nicht schmecken; unverdaulich ist er, auch unbekömmlich. Den Leser wird er ändern. Wer sich selbst genügt, sei vor Döblin gewarnt.


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Die folgenden Auszüge aus der "Schicksalsreise" möchte ich noch nachreichen. Beim letzten Mal hatte ich sie weggestrichen, um den ersten Brief nicht mit Text zu überladen. Nachdem ich jetzt sehe, dass dich das OPUS wirklich interessiert, schicke ich dir hiermit auch noch den "Rest".

Die Welt und das Ich gehören, wie sie’s auch anstellen und wie sehr sie sich verzanken und verkrachen, zusammen. Die Welt sei nicht vom Ich abzutrennen und abzulösen. Sie trete überhaupt nur unter der Hut eines Ichs, einer Person auf. Von einer absoluten und bloß ‚objektiven’ und von uns unabhängigen Welt sei nirgendwo etwas zu merken. Man könne sicher sein: Die Welt ist auch unsere Welt.

Die Menschen strengen sich an, sie prüfen ihre allgemeine Lage, die jeweilige geschichtliche Situation, sie analysieren, aber sie bleiben bei äußeren Zeichen, die nicht Ursache, sondern schon Folge sind; dazu gehört das Soziale und der Versuch, eine Wendung herbeizuführen von hier aus, weil dies die Wurzel sei. Aber es ist nicht die Wurzel. Man behandelt nur ein Symptom.

Warum bin ich verfinstert? Woher die Leere und Apathie? Ich brauche nicht lange zu suchen. Die Leere war schon da. Sie wurde nur aufgedeckt. Die Nichtigkeit, Schwäche und Wertlosigkeit von allem, was mich beschäftigte, wurde mir bewiesen. Ich reiste mit leichtem Gepäck. Ich wusste früher nicht, wie leicht es war. Ich hatte meine Sache auf nichts gestellt. Der ganze Umbau um einen Menschen, der ihn sonst über sich hinwegtäuscht, ist nun weggeblasen. Nackt wie Robinson liege ich am Strand. Mit listiger, experimentaler Exaktheit hat man das alles bewerkstelligt, den Umbau und die Entkleidung. Die Philosophenlehre: - diese Stricke waren Strohhalme. Woraus jetzt eine Hütte bauen? ... Tatsächlich ist eine neue Situation im Entstehen. Stück für Stück werden Ziegel aus meinem Haus gerissen und man sägt Balken an. Mein Haus, aber das war ich nicht, das war ich nicht. Das Haus war mir mitgegeben, aber es war mir nie gesagt, wie es mir vorkam: ‚Das Haus bin ich.’ ... Wenn jetzt Körperliches von mir abgeschlagen wird und der Bau zu morschen beginnt, so weiß ich nur: Einiges hier hat seine Rolle ausgespielt, aber es war, scheint es mir, schon vorher nicht das, womit ich mich wirklich identifiziere.

‚Mitten im Leben sind wir vom Tod umfangen’ singt ein altes Lied. Aber das ist unvollständig. Hinzu gehört: ‚Mitten im Leben sind wir von Paradieses Glanz beschienen.’ Denn was sind Freude, Glück, Schönheit, Liebe, Innigkeit anderes, so selten und schwach und gestört sie auch bei uns auftreten, als ein Rest, aber mehr als eine bloße Erinnerung an unsere frühere, eigentliche menschliche Existenz. Dieses, Freude, Glück, Schönheit, Liebe soll niemand herabsetzen. Der heilige Thomas von Aquin selber hat sich vor sie gestellt und sie ‚gut’ genannt. ‚Mitten im Leben sind wir vom Tod umfangen’. Das ist wahr. Aber hinzu kommt der Satz aus dem Johannes-Evangelium: ‚Er kam in sein Eigentum.’ Es heißt da: ‚Christus war in der Welt und die Welt ist durch ihn geworden. Allein die Welt hat ihn nicht erkannt. Er kam in sein Eigentum, doch die Seinigen nahmen ihn nicht auf.’

(Einer neuen besseren Aufklärung entgegen) Die Wirklichkeit ist nicht nur finster und verworren, wie wir alle empfinden. Sie ist auch, was wir oft übersehen, von ihrem Ursprung her mit Unschuld und Seligkeit gesprenkelt. Zahllose Menschen leben hin im Nichtwissen, entspannt, von Tag zu Tag, wie junge Tiere. Sie leben, als gäbe es nicht Schuld und Erkenntnis. Sie schweifen durch die Existenz. Sie schlafen. Soll man sie aufwecken? Nehmen wir an, sie ließen sich aufwecken, - wozu? Damit sie beginnen, was die anderen schon treiben? Nein, nicht dazu. Aber es wäre für die Welt ein Gewinn, wenn sie erhellt, geklärt und zum Leben geführt würden, wenn sie aufgeklärt und zum Licht geführt würden. Es gab schon eine Aufklärungsperiode. Eine neue bessere muss kommen.

4.9.06: Es ist aus mit ihr!

... schrieb ich oben in "Unter der Käseglocke" am Schluss des fünften Absatzs. Als ich heute "bild der wissenschaft" 10/2004 "Der Urknall aus fast nichts" las, fand ich eine schöne Bestätigung dieser Behauptung.

In diesem Artikel wurden sieben verschiedene kosmische Weltmodelle vorgestellt, und man sollte den Eindruck gewinnen, das "Potpourri der Weltmodelle" sei damit in vollem Umfang dargestellt. Wir finden Szenarien

mit Anfang und Ende, mit Anfang, aber ohne Ende, kein Anfang und kein Ende, kein Anfang, aber mit Ende, Zyclus, Zeitschleife mit/ohne Ende und Pseudoanfang mit/ohne Ende.

Eine Theorie hingegen fehlt - und zwar systematisch. Sie fehlt immer, jedenfalls in "bild der wissenschsaft" und anderen wissenschaftlichen Zeitschriften. Es fehlt eine Theorie, die berücksichtigt, dass alle oben genannten physikalischen Theorien Ausdifferenzierungen jener Alltags-Erscheinungswelt sind, wie wir sie ursprünglich mit "unbewaffneten" Augen erleben. Im Prinzip verlassen all diese Modelle nicht das, was man heute als "Naiven Realismus" bezeichnet. Sie erweitern nur das Alltagsmodell mit Hilfe von Fernrohren und Formeln.

Es wird nicht berücksichtigt, ja nicht einmal in Erwägung gezogen, dass es Zeit womöglich überhaupt nicht "da draußen" im Objekt gibt, sondern dass sie zusammen mit dem Raum ein apriorisches Produkt des Physiker-Subjektes ist. Die mathematisch entwickelten kosmischen Prozesse, die o.g. physikalische Theorien beschreiben, unterliegen unseren subjektiven Interpretationsmechanismen, bzw. sind von ihnen mitgestaltet. Ich will das hier nicht weiter ausführen; meine gesamte HP ist eine Ausarbeitung dieser Erkenntnis.

"Es ist aus mit ihr!" sage ich, weil die Naturwissenschaft im Begriff ist, ihre elementare Neugier zu verlieren. Sie handelt wie ein Mensch, der im Dunkeln seinen Schlüssel verloren hat, sich aber weigert, auch außerhalb des Lichtkegels einer stationären Laterne zu suchen - aus wirtschaftspolitischem Interesse, nehme ich mal stark an.

Die Einbeziehung der von mir vorgestellten Thesen in dieses Theorien-Potpourri würde auch die Naturwissenschaft beleben. Ich will ja gar nicht behaupten, der Erfinder einer einzig wahren Theorie zu sein; es gibt Andere, sogar Physiker, die Ähnliches herausgefunden haben wie ich. Sie zumindest sollte die Physikergemeinde ernst nehmen, zumal es sich um Berühmtheiten wie Erwin Schrödinger handelt. Sollte die Naturwissenschaft weiterhin für diese befruchtenden Gedanken unempfänglich bleiben, nun, dann ist es eben aus mit ihr. Siehe "Schroedinger" und "Quanten" (Auswahl).

7.9.06: Probleme mit Dreckblatt BILD?

Falls ich mal juristische Probleme mit diesem Dreckblatt bekommen sollte, werde ich als Beleg meiner Behauptung u.a. diesen Beitrag der TAZ anführen: http://www.taz.de/pt/2006/09/05/a0198.1/text und http://www.sueddeutsche.de/,panm2/kultur/artikel/315/85230/

8.9.06: NachDenkSeiten

Aufgrund der Qualität der Nachdenkseiten bleibt es mir häufig erspart, eigene Kommentare zu politischen und wirtschaftlichen Themen verfassen zu "müssen". Das ist gut so; schließlich sind ihre Autoren in den meisten Bereichen besser als ich informiert. Es gibt nur zwei Punkte, bei denen ich anderer Ansicht bin als die Macher der Nachdenkseiten. Ich sprach einen dieser Punkte bereits in meinen Texten über den Wirtschaftswissenschaftler Heiner Flasssbeck an, siehe Aktuelles4.

Am Beisliel des Textes in http://www.nachdenkseiten.de/cms/front_content.php?client=1&lang=1&idcat=5&idart=2117 möchte ich meine Position erklären. Lafontaine kritisiert mit Recht zwei kapitale Fehler Merkelscher Politik: Einmal die völlig verfehlte Politik der Terrorismusbekämpfung, die mehr, statt weniger Terrorismus zur Folge hat und haben wird, und dann eine völlig verfehlte Wirtschaftspolitik, die zu mehr Arbeitslosigkeit und zu mehr Armut und Ungerechtigkeit führt und führen wird.

Lafontaine und die Nachdenkseiten verbreiten den Glauben, es sei schlicht und einfach die Dummheit der Verantwortlichen, die diese kapitalen Fehler verursacht. Ich hingegen vermute verborgene andere Ziele hinter den angeblich dummen Entscheidungen von Politikern. Ich unterstelle den Verantwortlichen, daß ihre Entscheidungen bloß deshalb dumm erscheinen, weil sie das Volk hinsichtlich ihrer politischen Ziele massiv belügen.

Unterstellen wir den Verantwortlichen probeweise (kapitalistische) Klugheit und fragen nun: Wer verdient an der Massenarbeitslosigkeit und dem Abbau des Sozialen Netzes, ja des gesamten Staates samt seiner Institutionen, und an der Senkung der Unternehmenssteuern und Erhöhung der Mehrwertsteuer? Wer hat welche Vorteile an der Zunahme des Internationalen Terrorismus? Ich denke, diese Fragen lassen sich leicht beantworten:

Die großen Konzerne schwimmen kurzfristig im ganz großen Geld (langfristig kommt wie mehrfach beschrieben eine Abwärtsspirale aus Arbeitslosigkeit/Lohnsenkungen, verminderter Kaufkraft und weiterem Produktionsabbau zum Zuge) und können leichter ihre Konkurrenz aufkaufen, bzw. bei feindlichen Übernahmen den Kaufpreis in die Höhe treiben. Es geht darum, beim Wettrennen der Konzerne um den höchstmöglichen Börsenwert am Ende als Sieger hervorzugehen. Dem Sieger winkt der Preis, die Weltregierung innezuhaben. Unsere Welt wird eines Tages nicht mehr Erde heißen, sondern General Electrics, Microsoft, Toyota oder Siemens. Die Dummheit unserer Regierung und aller gekauften Wirtschaftsexperten hat einen Namen: Den des Weltkonzerns, der das Rennen gewinnt!

Wer glaubt heute noch, Bush, Blair und Merkel wollen den Terrorismus bekämpfen? An ihren Taten erkennen wir, was wirklich Sache ist: Sie sind an der Eskalation des Weltterrors interessiert. Eine solche Behauptung sollte nur aufstellen, wer sie begründen kann. Meine Begründung: Wer Weltkonzern werden will, muss ein Interesse daran haben, jene Regionen, in denen er noch zu wenig Einfluss ausübt und wo sich zu viel Konkurrenz tummelt, dauerhaft wirtschaftlich zu schwächen.

Jetzt die Preisfragen: Wie schwächt man den Nahen Osten? Wie schwächt man den Mittleren Osten? Wie schwächt man die Südpazifische Region? Wie schwächt man den Fernen Osten? Wie schwächt man Südamerika? Wie schwächt man Afrika? - Richtig! Man trägt den Terrorismus in diese Regionen, indem man ihn dort (selbstverständlich mit falschen Mitteln) bekämpft.

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