Aktuelles 4
7.7.06- Absurdes Theater
Hallo Hanjo,
ich habe mir gestern an der Uni einem Vortrag von Wolf Singer angehört, bei dem sich mehrere Tausend Zuhörer bereitwillig erzählen ließen, ihr Bewusstsein sei bloß eine materialistische Emergenz neuronaler Rückkopplungen (also etwa so, als ob ein Rennwagen irgendwann Bewusstsein entwickeln würde, wenn man ihn nur lange genug im Kreis fahren lässt), Dualismus und Idealismus MÜSSE man als vernünftiger Mensch verwerfen und Willensfreiheit sei natürlich bloß eine Illusion. Ich habe mich anschließend ziemlich geärgert, weil ich offenbar der Einzige war, der das Gefühl hatte, an einer weltanschaulichen Propagandaveranstaltung teilgenommen zu haben.
Hier erstmal ein Interview: http://www.fr-aktuell.de/_inc/_globals/print.php?client=fr&cnt=415464&ref=/ressorts/magazin/das_gespraech/
Wie ich eben festgestellt habe, ist Singer Mitglied der Giordano Bruno Stiftung. Das ist eine ideologische Gemeinschaft von Atheisten, die sich mit den Schlagworten HUMANISMUS und AUFKLÄRUNG schmücken und sich zum Ziel gesetzt haben, den materiellen Monismus zu verbreiten. Unterm Strich preisen diese Leute die Errungenschaften der Aufklärung (Technischen Fortschritt, Rechtsstaatlichkeit, Meinungsfreiheit) in höchsten Tönen, lassen aber alle negativen Begleiterscheinungen (Werteverfall, Orientierungslosigkeit, Desintegration etc.) unter den Tisch fallen.
Jetzt verstehe ich auch besser, warum man das Gefühl hat, hier handelt es sich nicht um neutrale Wissenschaft sondern um weltanschauliche Propaganda.
Interessant auch die Liste der Sponsoren, die seine Forschungen und sein Institut unterstützen:
http://fias.uni-frankfurt.de/sponsors.pdf
Und hier noch Infos zu dieser Giordano Bruno Stiftung:
http://www.giordano-bruno-stiftung.de/
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/21/21388/1.html
http://www.giordano-bruno-stiftung.de/Archiv/Focus33.pdf
Vielleicht möchtest du auf deiner HP ja mal was zu dem Thema bringen.
Gruß
Antwort: Vielen Dank für die interessanten Links. Ich habe mir vom Interview ein paar Absätze, zu denen ich etwas sagen möchte, herauskopiert:
Dürften wir das einmal etwas brutal in den Alltag übertragen? Ein Mann wird von seiner Frau beim Ehebruch ertappt und sagt ihr: "Ich tat, was ich tat, weil ich im fraglichen Augenblick nicht anders konnte. Mein Gehirn war halt in diesem Zustand." Diese Erklärung würde doch keine Frau akzeptieren, Herr Singer.
Wolf Singer: Doch, die kann das ohne weiteres akzeptieren. Aber dann hinzufügen: "Lieber Mann, jemand, der so angelegt ist wie du, der unter solchen Bedingungen so handelt wie du, ist nicht der, mit dem ich auf Dauer zusammenleben kann. Entweder du änderst jetzt dein Verhalten, oder ..."
Nach Ihrer Theorie müsste die Frau sagen: "Du änderst jetzt sofort dein Gehirn, denn mein Gehirn will sonst mit deinem nicht mehr zusammenleben."
Wolf Singer: Natürlich, das ist doch dasselbe. Die Argumente und Drohungen ändern in dem Gehirn des Ehebrechers eine ganze Menge. Sie bilden plötzlich neue Attraktoren aus, neue Gesichtspunkte kommen ins Spiel: "Ich verliere möglicherweise meine Partnerin, wenn ich so weitermache." Dadurch hat sich der Gehirnzustand des Mannes vielleicht so verändert, dass er das nächste Mal anders handeln wird.
Die Problematik ist falsch dargestellt. Gehen wir von der Alltagsszene aus: Ein Mann wird von seiner Frau beim Ehebruch ertappt. Diese macht ihm nun eine Szene. Er rechtfertigt sich hilflos, verspricht Besserung usw..
Das Verhalten beider ist determiniert. Er konnte nicht anders, als ehebrechen; sie konnte nicht anders, als ihm eine Szene machen. Aus der sich deterministisch entfaltenden Interaktion kommt es zur Rechtfertigung und zur Verhaltensänderung des Mannes.
In einem Paralleluniversum sind nun Mann und Frau von Herrn Singer persönlich aufgeklärt worden, und nun passiert es, zum Teufel noch mal, daß der Mann die Ehe bricht und seine Frau ihn ertappt:
Der Mann sagt etwas kleinlaut: "Ich konnte nicht anders. Mein Gehirn war halt in diesem Zustand." Und was sagt die Frau?
"Ach so, ja, hab ich fast vergessen! Wir haben lt. Singer nun deterministisch interagiert und unsere beiden Gehirne derart verändert, daß ich dir nun aufgrund Singers Einmischung keine Szene mache; schließlich weiß ich, daß du nicht anders konntest. Und du? Wirst nun die Ehe wieder brechen oder nicht?"
Er: "Was weiß ich, wie ich nun determiniert bin? Warten wir es mal ab."
Sie: "Das kann doch nicht sein! Wieso weißt du es nicht. Du bist doch determiniert. Demnach steht fest, was du tun wirst."
Er: "Fest steht, was ich tue, aber was ich tun werde, steht nicht fest und deshalb weiß ich es nicht. Die Zukunft ist ja nicht determiniert; schließlich gibt es ja noch den Zufall. Bei mir stand fest, daß ich sagte: "Was weiß ich, wie ich nun determiniert bin? Warten wir es mal ab."
Sie: "Das, was du eben gesagt hast, änderte mein Gehirn dahingehend, daß ich sage: 'Das leuchtet mir ein.' Aber: Da du jetzt in der Gegenwart determiniert bist, müßtest du wissen, wie dein Hirnzustand hinsichtlich der Tatsache ist, ob du nun wieder die Ehe brechen 'willst' oder nicht. Deine Absicht hinsichtlich des Ehebruchs ist immerhin determiniert."
Er: "Also diese determinierte Einmischung Singers in die determinierte Interaktion unserer Gehirne hat die Sache äußerst kompliziert gemacht, liebe Frau! Offenbar hat Singers Einmischung dazu geführt, daß unser Verhalten in unseren Gehirnen Reflexionen auslöst, die einmal unser Verhalten erklären und die außerdem genau dieses Verhalten ändern, wodurch die Erklärung wiederum falsifiziert wird."
Sie: "Verstehe ich nicht!"
Er: "Also nochmal: Ich brach die Ehe, und du hättest mir, wenn es diesen Singer nicht gegeben hätte, eine Szene gemacht. Richtig?"
Sie: "Richtig!"
Er: Leider gibt es jedoch diesen Singer, der nun unsere beiden Gehirne verändert hat. Nun brach ich die Ehe, weil ich nicht anders konnte und weil ich wußte, daß ich nicht anders konnte. Wegen Singer ist nun eine Reflexionsschleife in meinem Gehirn hinzugekommen. Früher konnte ich einfach nicht anders. Heute kann ich nicht anders und außerdem weiß ich es. Dieses Wissen ist eine Gehirnveränderung, die jedoch keine Verhaltensveränderung nach sich ziehen kann, denn wenn sie es täte, würde ich ja etwas Anderes tun, vielleicht nicht die Ehe brechen. Aber dann wäre mein Wissen vom Ehebrechenmüssen falsch. Ich müßte es korrigieren, aber auch diese Korrektur wäre falsch. Ich würde mich in einem unendlichen Regreß verstricken und würde verrückt werden. In einer verückten Welt kann es jedoch keinen Schlaumeier wie Singer geben, der eine derart intelligente Theorie aufstellen kann.
Noch einmal: Nach Singer ändert sich mein Gehirn und es ändert sich zugleich nicht. Denn wenn ich weiß, daß ich nicht anders kann, bin ich anders, als wenn ich einfach nur nicht anders kann. Aber wenn ich anders bin, muß ich auch anders handeln und mein Wissen vom nicht anders Können ist falsch. Also kann ich anders.
Sie: Aber das ist doch alles absurd!
Er: Du sagtst es. Am besten vergessen wir diesen Singer schnellstmöglich wieder, und ich verspreche dir einfach, die Ehe nicht nicht mehr zu brechen.
Sie: Aber wie kommt dieser Wolf Singer auf seine verrückte Idee?
Er: Ganz einfach: Ich schlage vor, wir gehen auf "Systemwiederherstellung", schmeißen Singers determinierte Veränderung unserer Gehirne wieder raus, stellen unsere Willensfreiheit wieder her und fragen uns: Wen stört die Existenz eines freien Willens am meisten?
Sie: "Die, die gegen unseren Willen den ihren durchsetzen wollen?"
Er: "Richtig. Und wer könnte das sein?"
Sie: http://fias.uni-frankfurt.de/sponsors.pdf ????
Er: Richtig!
Lieber Leser: Ich hoffe, du bist jetzt dazu determiniert, mir etwas Geld auf mein Konto zu überweisen. Meine alte Frage: "Was war dir die Lektüre dieser Seite wert? Bitte hier klicken --> (X)" entspricht leider nicht dem Stand der modernen Wissenschaft. Solltest du jedoch der Ansicht sein, daß ich recht habe und nicht Herr Singer recht hat, solltest du dir überlegen, ob ich nicht auch mit der Behauptung recht habe, daß man nicht von abstrakten Texten und Institutionen, sondern ausschließlich vom Geist anderer Menschen in einem Geben und Nehmen eingeweiht werden kann.
Warum sind Singers Behauptungen in aller Munde? Warum bleibt meine HP unbekannt und ohne großen Einfluß?
Nicht weil Singer überzeugender wäre als ich. Keineswegs. Meine Argumentation ist viel schlüssiger und besser, nämlich wahr, und die seine ist schlicht falsch. Nein, es ist folgendes: Singer hat einen gutbezahlten BROTBERUF und kann sich eine Familie, einen Swimmingpool, ein Auto und Urlaub auf den Bahamas leisten. Und die Studenten studieren, weil auch sie einen hochdotierten Brotberuf haben wollen. Und Singer signalisiert: Wenn ihr haben wollt, was ich habe, müßt ihr tun und sagen, was ich euch vormache. Singer wird bezahlt, weil er Studenten ausbildet. Singer lebt von den Studenten und sie von ihm. Die Konzerne finanzieren Singer, weil ihnen willenlose Konsumenten lieber sind, als Eigenbrötler. Und Singer weiht die Konzernbosse ein, bis auch sie davon überzeugt sind, keinen freien Willen zu haben. Es wird sie freuen, denn ohne Willensfreiheit funktionieren die Spielregeln des Kapitalismus auch viel besser. Jede unpoluläre Entscheidung der Bosse, sich zB auf Kosten aller Anderen zu bereichern, mit dem Argument des Sachzwanges entschuldigt werden.
8.7.: Hat Singer recht oder ich? Es können ja wohl kaum beide recht haben oder? Fragt sich nun, wie einer von uns sich in einem determinierten Universum irren konnte. Irrtum ist ja das falsche Wort. Lt. Singer ist mein Gehirn physikalisch so strukturiert, daß meine Behauptungen exakt dieser Struktur entsprechen. In deterministischer Welt bin ich gezwungen, an meine Willensfreiheit zu glauben. Da Realität und Glauben im Widerspruch stehen, mein Glauben aber trotzdem Realität ist, ist meine Behauptung, es gebe Willensfreiheit, richtig und falsch zugleich. Die Welt wäre eine Welt der Widersprüche, der Beliebigkeit, des Chaos. Ein jeglicher Versuch, diese Welt zu verstehen, wäre zum Scheitern verurteilt. In Singers Welt kann es eine Naturwissenschaft samt Singer nicht geben. Falls Singer recht hat.
Falls ich recht habe, liegt die Sache etwas einfacher. Dann hat sich Singer in einem Willensakt entschieden, seine Willensfreiheit zu leugnen, was einer Lüge gleichkommt. In meiner Welt ist Lüge möglich.
Was ich an Singer & Co. hauptsächlich kritisiere, ist sein billiger Scientismus. Er will, ums mal einfach zu sagen, etwas Nichtmechanisches mechanisch beschreiben, und dann merkt er, es geht nicht und zieht daraus den Schluß, daß es dieses Nichtmechanische nicht geben könne. Ich mache diesen naiven Fehler nicht. Ich sage, es gibt eine nichtmechanische Realität und ein mechanisches Naturwissenschaftsmodell. Das Modell ist mechanisch. Es erlaubt die Entwicklung und Erklärung mechanischer Apparate, aber nicht die Erforsching und Erklärung allen Nichtmechanischen, zB Leben, Willensfreiheit, Moral (Werte).
Über dem Modell steht der Modellbildner, der menschliche Geist. Er kann Modelle kreieren und kann, auch wenn dieses Modell selbst nicht die Bildung anderer, widersprechender Modelle implizit zuläßt, dieses tun. Diese Fähigkeit, Modelle zu kreieren, ist also auf Willensfreiheit angewiesen. Ohne Willensfreiheit können wir unser bestehendes Modell nicht verlassen; wir wären dessen Gefangene und könnten vom Modellcharakter nichts wissen. Wir wären Scientisten, denn wir wären verdammt, das Modell für die Realität zu halten. Nach Singer kann sich ein Modell ausschließlich im Rahmen impliziter Regeln entwickeln. Die Kreation völlig neuer Modelle mit neuen Regeln wäre unmöglich. Da das aber trotzdem immer wieder geschieht, ist Singer verdammt, an den Zufall zu glauben. Der Zufall soll das Gefängnis des Modells aufbrechen, die Konstruktion neuer Modelle ermöglichen, welche dann auf Tauglichkeit geprüft werden können.
ABER: Wenn es in der Natur den Zufall gibt, gibt es keine Naturgesetze, denn wenn man bestimmen kann, wo Gesetz und wo Zufall agieren, gäbe es keinen Zufall. In einem Universum, in dem Zufall möglich ist, ist jedes Lernen aus Erfahrung unmöglich. Also ist Wissenschaft unmöglich. In Singers Universum gibt es also eine Naturwissenschaft, die den Schluß erzwingt, daß Wissenschaft unmöglich sei. Hiermit beweist die Wissenschaft die Falschheit ihrer selbst.
Nach meiner Theorie zerfällt der freie Wille im Modell in Notwendigkeit (Determinismus) und Zufall. Notwendigkeit und Zufall sind materialistische Erscheinungen des freien Willens der menschlichen Seele. Die Seele kreiert die physikalische Welt. Laut Singer & Co. entwickelt sich der Geist als Nervenfunktion in einem physikalischen Universum. Er ignoriert, daß die Physik nicht Basis des Geistes ist, sondern ein Modell, das die Seele kreiert hat. Physik ist Theorie, nicht Realität.
11.7.06- Der Plan der Herren der Welt:
Es
gibt eine Lobby, die an der Ausbreitung des Scientismus zum Nachteil echter Naturwissenschaft
interessiert ist und dieses Interesse mit viel Geld durchzusetzen versucht. Offensichtlich
will man den beschränkten Menschen, einen Menschen, der der Ökonomie
mit ihrem Anspruch auf uneingeschränkte Weltherrschaft, keine Kritik entgegenzusetzen
vermag.
Warum soll die Kritik ausgerottet werden? Meine Meinung ist, man will
den Markt auch dort etablieren, wo die (ethisch motivierte) Kritik dies bisher
verhinderte. Man will die unbegrenzte Genforschung, man will auch Menschen mittels
Genmanipulation züchten; man will den Menschen nicht mehr als "Produkt"
der Familie, sondern als Industrieprodukt, als Edelsklaven. Man hat erkannt, daß
Ethik das wirtschaftliche Wachstum behindert. Man will die letzte Nische, in die
die Ökonomie noch nicht vollständig eindringen konnte, der Ökonomie
zuführen und wirtschaftlich ausbeuten. Die Konzerne wollen uns GANZ besitzen.
Sie
erreichen dieses Ziel, indem sie die Menschen davon überzeugen, nichts anderes
zu sein, als das, was sie in Wahrheit erst werden sollen: willenlose, bewußtlose
Maschinen, die sich für jede Aufgabe verzwecken lassen.
Der Staat
samt Demokratie und Menschenrechten wird abgeschafft zugunsten eines Konzernfeudalismus.
Der Profifußball führt uns den neuen Menschen vor: Man kann heute bereits Fußballer kaufen und verkaufen. Es gibt einen etablierten Markt, eine Börse - alles, was der Sklavenhandel braucht. Und was beim Fußball funktioniert, funktioniert auch in anderen Sparten. Aus Arbeitsämtern werden Jobbörsen, dann Jobberbörsen. Der Weg ist kurz.
Es gibt heute schon Länder, in denen eine fast salonfähige Sklaverei eingeführt wurde. Man stellt Arbeiter ein, die sich, um den Job zu bekommen, verschulden müssen. Die Schulden binden den Arbeiter an den Schuldner. Aus einem eher unpersönlichen Arbeitsvertrag wird eine persönliche Sklavenschaft. Das funktioniert flächendeckend aber nur, wenn der Staat als Fluchtburg abgeschafft wird. Ich schrieb auf "Aktuelles 3" am 5.7. über die geplanten Konzernstaaten. Hier der betreffende Abschnitt:
"In Fall zwei werden nicht mehr territoriumgebundene Staaten das Zusammenleben der Menschen regeln, sondern ortsunabhängige Erb-Konzernmitgliedschaften. Ich bin dann nicht mehr Deutschland, sondern Siemens oder BMW - egal ob ich in der Produktion arbeite oder nicht. Konzerne werden dann nicht nur Löhne an Angestellte zahlen, sondern auch an deren Kinder. Sie können niemanden mehr entlassen, es sei denn, sie finden eine neue Bleibe für die zu Entlassenden in einem anderen Konzern. Die Konzerne können sich dann nicht mehr nur um ihre wirtschaftlichen Belange kümmern, sondern müssen das gesamte Spektrum menschlichen Lebens abdecken: Bereitstellung und Unterhaltung der Infrastruktur, Polizei, Militär, Schulwesen, kulturelle Angebote, Ausbildung - alles, was zuvor Aufgabe staatlicher Hoheit war."
In diesem Szenario haben die Menschen keine Alternative mehr: sie können nicht mehr ohne die Gnade eines Konzerns ihr materielles Auskommen finden; sie werden zum Privatbesitz der Bosse. Den Bossen ist sogar die bisherige unpersönliche Sklaverei (wir können ja noch kündigen unter staatlichem Schutz eigene freie Existenzen aufbauen) zu wenig.
19.7.06- Passender Link: http://www.nachdenkseiten.de/cms/front_content.php?client=1&lang=1&idcat=7&idart=1941 :
Moderne Sklavenschiffe: US-amerikanische Firma plant Schiff außerhalb er Dreimeilenzone zu stationieren und mit Billigprogrammierern IT-Aufträge für Festlandsfirmen zu erledigen.
21.7.06-
Weiterer passender Link: http://logbuch.blog.de/2005/05/12/moderne_sklaventreiberei
17.7.06- Neuer Link, dessen Qualität ich gerade prüfe: http://www.paranormal.de/paramirr/gedanke/gtext.html
24.7.06- Die Wahrheit über Aids und Vogelgrippe?:
http://aids-kritik.de/aids/diverses/lanka-interview.htm
http://www.faktuell.de/Hintergrund/Background367.shtml
http://www.faktuell.de/Hintergrund/Background377.shtml
http://www.zeitreport.de/lanka.htm
http://www.neue-medizin.com/kralanv1.htm
http://www.pilhar.com/Hamer/NeuMed/Kurzeinf/Ausloser/Ausloser.htm
25.7.06- Was ich zu diesen Links zu sagen habe:
Um 1985 herum stellte ich die These auf, daß jede Krankheit eine gesunde Reaktion der Seele auf eine kranke Umwelt ist. 1983 - ich arbeitet in einem Ingenieurbüro - war ich häufig krank: Mandelentzündung, Bronchitis, Zahnschmerzen, Erkältungen, Grippe. Später führte ich diese Häufung von Krankheiten auf das Wechselspiel von Überforderung und Arbeitsunlust zurück. Mein Interesse verlagerte sich auf die Radrennfahrerei und die Philosophie. Nach meiner Kündigung (ich wurde gegangen) arbeitet ich noch 2 Jahre in einem Bauamt, doch hier fühlte ich, daß ich in dieses Milieu nicht hineinpaßte. Ein spontaner Pneumothorax beendete meinen Beruf und die Radrennkarriere. Ich fühlte und wußte, wenn ich im Bauamt bleibe, werde ich früh an einer Krankheit zugrundegehen. Seit 1986 bin ich nun autodidaktischer Philosoph (seit 2002 mit fünfjährigem Philosophiestudium ohne Abschluß) und nicht mehr krank gewesen.
Warum nicht? - Weil ich mir keinen Streß mehr mache. Streß macht mich krank. Das ist eine der sichersten Gewißheiten, zu denen ich gefunden habe. Ich arbeite nicht mehr in einem Brotberuf, weil sämtliche Berufe heute dem Streßfaktor ausgeliefert sind. Ich behaupte, das ist gewollt. Man hat das Berufsbild bewußt geändert, um den Angestellten Angst und Streß zu machen. Mein damaliger Ausbilder im Katasteramt, wo ich mein Praktikum absolvierte, schwärmte immer von alten Zeiten: "Ja damals machte die Arbeit noch Freude; es gab keinen Streß. Heute nur noch Termindruck, selbst da, wo er nicht nötig wäre!" Wenn ich mich heute mit Arbeitenden unterhalte, habe ich meist den Eindruck, sie werden nicht für die Arbeit bezahlt, sondern ausschließlich für den Streß. Klar, daß sie alle ihre Wehwechen haben, der eine mehr, der andere weniger. Den meisten Kranken, zum Teil Schwerkranken, die mir Emails schreiben, möchte ich sagen, daß sie ihren Alltag in in ein krankes System eingebunden haben. Sie selbst, ihre Umwelt, ihr Denken und Fühlen - alles krank! Helfen kann ich ihnen nicht, da ich nicht dem nachkomme, was sie als Hilfe erwarten. Wenn ich mit Kranken korrespondiere, fällt mir immer wieder auf, daß sie ganz genau zu wissen glauben, was ihnen nicht hilft. Obwohl ich kein Arzt bin und keine Diagnose stellen darf und auch nicht stelle, fragen viele zB: Was soll ich tun (innerhalb des Rahmens ihrer Weltanschauung)? Welches Kraut soll ich einnehmen? Meine Antwort: Du solltest zuerst den Rahmen deiner Weltanschauung ändern; du solltest dich mit den Pflanzen anfreunden, dann findest du schon die, die hilft. Leider sind meine Antworten sehr unbeliebt. Nein, helfen konnte ich bisher nur relativ Gesunden. Für ganz schwere Fälle habe ich eigentlich immer nur einunddasselbe völlig untaugliche Rezept: Alle Brücken zum alten Leben abbrechen und mit geringerm Startkapital in einem ganz armen Land neu anfangen. Richte dich in einem armen Dorf ein, in dem es keine Europäer gibt und beginne ein neues Leben. Na ja, ich will natürlich niemand davon abhalten, sich ärztlicher Versorgung anzuvertrauen. Es könnte selbstverständlich schief gehen, mein Rat ist lebensgefährlich. Deshalb sollte man besser nicht tun, was ich empfehle.
Die Schulmedizin stellt zum großen Teil den Versuch dar, Menschen, die an ihrer kranken Umwelt leiden, so an diese anzupassen, daß sie nicht mehr leiden. Nach Helmut Ostermeyer ("Die bestrafte Gesellschaft") verschwinden die Krankheitssymptome beim Individuum, wenn die individuelle Krankheit zur Krankheit der Gesellschaft wird. Nur sehr selten sagt ein Schulmediziner zum Patienten: "Sie leben ein falsches Leben!" In der Regel versuchen die Schulmediziner, dem Patienten zu helfen, das falsche Leben einigermaßen schmerzarm weiterzuführen.
Ob Hamer recht hat? Vielleicht. Der Fall dieses krebskranken Jungen, den Hamer behandeln sollte aber nicht konnte, weil die Schulmedizin und die Presse dem armen Kerl so viel Streß machte, daß er erst recht krank wurde, zählt nicht. Haben Lanka und Krafeld recht? Nun, ihre Thesen passen gut zu der meinen. Deshalb sind sie mir sympathisch. Es fällt mir nämlich schwer, irgendwelche Lebewesen, selbst Viren, als Feinde anzusehen. Ich glaube, daß die Realität kein Wettkampf der Fittesten ist, sondern eine große Symbiose, in die man sich harmonisch einfügen sollte. Helfe ich der Natur, hilft sie mir. Ich liebe Kräuter, ich pflege Kräuter - und sie helfen mir. Ich muß sie nicht mal einnehmen. So verstehe ich Hahnemann. Ich glaube auch nicht, daß Viren krank machen; vielmehr glaube ich, daß man bei streßfreiem, also angsfreiem, Leben ein derart starkes Immunsystem hat, daß man nicht krank wird. Ist jedoch das Immunsystem durch falsches Leben geschwächt, wird irgendwas zur Krankheit; irgendein Pilz, ein Virus, ein Unfall, es spielt eigentlich keine Rolle, was es ist, befällt den Körper und man wird krank. Lankas These vom Sauerstoffmangel als Krankheitsursache gefällt mir, denn was stärkte mein Immunsystem am meisten? Weite Spaziergänge in frischer Luft, bei denen ich wunderbar träumen und philosophieren kann, ausgewogene Ernährung, kaum Fernsehen.
Die einzigen Krankheiten, die ich in letzer Zeit ab und zu mal habe, sind gelegentliches Sodbrennen und Hämorrhoiden. Beide sind mir fantastische Helferchen geworden, denn sie zeigen mir, daß ich wieder mal meine Ernährung vernachlässigt habe: ein Bier zu viel getrunken (ich vertrage nur eine Flasche Bier 0,33 l täglich) oder zu wenig Obst gegessen habe.
26.7.06: Das Irrenhaus - Unsere von den Bossen geplante Zukunft (In Hessen wird das Modell privater Gefängnisse bereits getestet): http://www.heise.de/tp/r4/artikel/23/23149/1.html . Und wie füllt man die Gefängnisse, von deren Einnahmen sich die Bosse ein schönes Leben machen wollen? Man kriminalisiere Unschuldige, zum Beispiel so: http://www.heise.de/tp/r4/artikel/23/23168/1.html . Menschen, die in unmittelbaren Kontakt mit dem Geist der Natur aufnehmen, sperrt man besser ein, damit die naturentfremdeten, von Zynismus zerfressenen Bosse weiterhin ungestört die Menschheit domestizieren können. Jeder Aufsichtsratsposten, den man innehat, ist ihnen eine Möglichkeit mehr, die Menschheit nach ihrem Bilde zu formen. Warum also nicht den Posten eines Aufsichtsratsvorsitzenden eines Gefängnis-Konzerns schaffen? http://www.heise.de/tp/r4/artikel/23/23170/1.html. Wann begreifen die Bosse endlich, daß sie ihre Macht mißbrauchen? - daß sie im Begriff sind, nicht nur Mensch und Natur, sondern auch sich selbst umzubringen? Lies http://www.heise.de/tp/r4/artikel/23/23176/1.html . Hier liegt die bessere Zukunft: http://www.heise.de/tp/r4/artikel/23/23098/1.html . Aber bitte nicht wie in den USA! Hier ist Deutschland Vorbild!
2.8.06: Das Ende der Welt
Texte wie dieser http://www.hinter-den-schlagzeilen.info/pm/more.php?id=3645_0_1_0_M oder dieser http://www.hinter-den-schlagzeilen.info/pm/more.php?id=3647_0_1_0_M aus der HP Konstantin Weckers bestätigen meine Ansicht, daß es bald zu Ende ist mit der Macht und Herrlichkeit unserer sogenannten "Elite" und deren Welt. Falls nicht ein rigoroses Umdenken - und handeln stattfindet, werden Krieg, Hunger und Chaos kommen - und zwar für alle und überall!
Die weitaus allermeisten Menschen blicken gelähmt in Geist und Leib in die Zukunft, die unausweichlich scheint. Sie hoffen, die Schwarzmaler mögen irren und alles ginge irgendwie weiter wie gewohnt. Geht es jedoch nicht! Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis zuerst das Finanzsystem und dann der Rest zusammenbricht.
Gibt es eine Rettung? - Ich sage "Ja!", wenn sich die Verantwortlichen mal zusammensetzen und ein global wirkendes Regelwerk erstellen, ausführen und überwachen würden.
Wir brauchen global anerkannte neue Spielregeln des ökonomischen Systems, zu dem das Finanzsystem gehört. Es gibt derzeit unglaublich hohe Vermögen und unglaublich hohe Staatsverschuldung. Die Vermögen müssen unbedingt so hoch versteuert werden, daß die Staatsschulden zurückbezahlt werden können. Außerdem müssen die Zinsen abgeschafft werden. Ohne Abschaffung der Zinsen ist Schuldtilgung nicht möglich. Geld darf nicht (mehr) arbeiten, da es reale Arbeit entwertet. Die Börse muß abgeschafft werden. Das ist alles! Das ist einfach. Leider hat die Führungselite den Verstand verloren. Das ist das wahre Problem. Wir werden von Verrückten regiert.
4.8.: So wird von diesen Verrückten behauptet, durch Vernichtung von Arbeitsplätzen werden Arbeitsplätze geschaffen! Sie behaupten es nicht wörtlich, aber doch indirekt über einen kurzen Umweg, ungefähr so: Um Arbeitsplätze zu schaffen, müssen die Unternehmensgewinne steigen. Damit sie steigen, müssen sie rationalisieren, und das heißt, Arbeitsplätze vernichten. Man kann auch die Unternehmenssteuern senken. Dann können die Unternehmen teure Rationalisierungen durchführen: neue Maschinen kaufen, die mit weniger Arbeitskräften mehr produzieren. Man entläßt viele, um wenige Arbeitsplätze zu sichern. Würde man das nicht tun, würde das Unternehmen konkursgehen und alle Arbeitsplätze würden verlorengehen. Fakt ist, daß die Unternehmen immer weniger Arbeiter brauchen. Der Staat soll dann für die Kosten der Arbeitslosen aufkommen, was er jedoch immer weniger kann. Folge: Der Staat wird zerstört und mit ihm die Unternehmen. Oder kann sich ein Unternehmer eine florierende Firma in Somalia, einem Land, in dem der Staat aufgehört hat, zu existieren, vorstellen? Natürlich nicht! die Unternehmen sind auf den Staat angewiesen. Also müssen sie genau die Gelder in Form von Steuern zahlen, die der Staat den Arbeitslosen zahlt. Gewinne, die durch Entlassungen entstehen, müssen unbedingt durch Steuererhöhungen wieder abgeschöpft werden. Außerdem wird die Massenkaufkraft gesenkt, wenn man zu viele Menschen aus dem kapitalistischen System ausschließt. Je mehr Menschen ausgeschlossen werden, desto mehr schrumpft der Kapitalismus. Wenn er weg ist, sind auch die Kapitalisten weg!
Leider können die Bosse so vorausschauend nicht blicken. Weil sie verrückt sind.
3.8.: Fortsetzung: Ich begründe meine Forderung mit der Tatsache, daß die Staatsverschuldung entstanden ist, weil der Staat im Sinne der Wirtschaftsphilosophie Keynes Aufträge an an die Industrie gab, um die Konjunktur anzuheizen. Die Staatsverschuldung diente demnach der Gewinnsicherung der Konzerne in schlechten Zeiten. Diese Konjunkturprogramme sind antikapitalistisch und müssen nun korrigiert werden. Deshalb müssen genau diese Gewinne nun wieder abgeschöpft werden, um die Schulden zu begleichen. Leider funktioniert dieses Vorhaben nur begrenzt, da sich zu den Schulden (= Konzerngewinne) Zinsen und Zinseszinsen hinzugesellt haben. Diese lassen sich nicht bedienen. Aber: Wozu gibt es Steuern?
Über Steuereinnahmen lassen sich langfristig selbst Zinsschulden begleichen. Allerdings nur, wenn keine neuen Zinsen hinzukommen. Das komplette Zinssystem muß abgeschafft werden. Häufig wird ja eingewandt, nur der Zinsdruck animiere die Schuldner zur schnellen Rückzahlung der Schulden. Gäbe es keine Zinsen, würden Schulden nie zurückgezahlt. Unsinn! Dieses Argument ist eine Lüge, denn es gibt das Instrument der Verzugsstrafen. Wer seine Schuld nicht innerhalb einer bestimmten, vertraglich festgelegten Frist zurückzahlt, muß eine ebenso vertraglich geregelte Strafe zahlen.
Oft wird auch behauptet, ohne Zinsen gäbe es für Banken keinen Grund, Geld zu verleihen. Eine weitere Lüge. Eine Bank kann Geld verleihen und in den Vertrag zwischen Schuldner und Bank könnte die Klausel vermerkt sein, daß die Bank für eine festgelegte Frist am erwarteten Gewinn der von ihr mitfinanzierten Investition prozentual beteiligt wird. Die Details solcher Verträge können derart ausgehandelt werden, daß das Risiko der Bank und Gewinnerwartung in Etwa im Gleichgewicht stehen.
Die Börse muß nicht von heute auf morgen abgeschafft wrden. Man könnte jedoch ein Gesetz erlassen, daß Spekulationsgewinne wie Einkommen behandelt und besteuert werden. Um die Planungssicherheit der Firmen zu vergrößern, könnte ein Gesetz erlassen werden, das vorschreibt, daß jede Aktie mindestens ein Jahr lang nicht veräußert werden darf.
Falls sich die Idee vom Grundgehalt nicht durchsetzt, könnte eine andere Variante eingeführt werden: Eine Kopplung von Arbeitslosenzahlen und Unternehmenssteuern. Je höher die Arbeitslosenrate ist, desto höher der Steuersatz für alle Unternehmen. Diese Kopplung würde garantieren, daß alle Arbeitslosengelder und Sozialhilfen vom Staat gezahlt werden können. Die Unternehmen würden in die Pflicht genommen, Arbeitsplätze zu schaffen.
PS: Kaum hochgeladen, schrieb mir jemand, "Deine Vorschläge sind allesamt nicht durchsetzbar!" Antwort: Das Weitermachen wie bisher ist auch nicht durchsetzbar! Denn es WIRD so nicht weitergehen!
Rechtschreib-"Reform": Ich habe mich entschlossen, mich der neuen Rechtschreibung ein wenig anzupassen. "ss" statt "ß" nach kurzen Vokalen. "s-t-Trennung" möglich. Das war's.
17.08.06: Vortrag von Heiner Flassbeck
Gestern besuchte ich einen Vortrag Heiner Flassbecks ( www.flassbeck.de ) in Birkenfeld/Nahe. Thema waren "50 einfache Dinge, die Sie über unsere Wirtschaft wissen sollten". So auch der Titel seines neuen Buches, das vor kurzem im Westend-Verlag erschienen ist.
Im Vortrag wurden ein paar wirklich sehr einfache, leicht zu verstehende Spielregeln der Wirtschaft vorgestellt und erklärt, Spielregeln, die eigentlich jedermann sofort einleuchten sollten. Beispiel: Jedem Soll steht ein Haben gegenüber: Leiht A sich bei B 100 €, dann stehen einem Soll von 100 € an anderer Stelle exakt 100 € Haben entgegen. Die Summe von Soll und Haben beträgt IMMER Null! Das zu begreifen ist wirklich sehr, sehr leicht. Man sollte denken, daß zB ein Wirtschaftsminister der Bundesrepublik von derartigen Banalitäten zumindest gehört haben sollte.
Weit gefehlt! Unsere Wirtschaftsminister haben Anderes zu tun. Mit Banalitäten geben sie sich nicht ab. Sie wissen nicht, daß zB der Staatsverschuldung von derzeit eineinhalb Billionen € exakt derselbe Betrag an Guthaben gegenübersteht. Eineinhalb Billionen € befinden sich als Guthaben in Form von Staatsanleihen auf den Konten vorwiegend deutscher Staatsbürger. Deutschland ist nicht arm! Rechnet man Deutschlands Guthaben und Schulden zusammen, kommt Null als Ergebnis heraus. Wenn nun also unsere Wirtschaftsminister davon schwadronieren, wir würden mit diesen Staatsschulden auf Kosten unserer Kinder leben, ist dies schlichtweg gelogen oder schiere Dummheit. Unsere Nachkommen erben nämlich nicht nur unsere Schulden, sondern zugleich auch unsere Guthaben!!!
Es kommt noch "besser"! Ob Deutschland reich oder arm ist, hat nichts mit der Binnenwirtschaft zu tun, sondern allein mit der Außenhandelsbilanz. Jeder weiß, wir sind Exportweltmeister: Deutschlands Wirtschaft ist erfolgreicher als die Wirtschaft der USA, Chinas oder Japans! Deutschland hat viel Geld verdient. Das heißt: Das Ausland hat bei uns sehr viele Schulden, weil wir die Reichsten sind - s.o. - und folglich können wir die größten Kredite vergeben. Was also soll dieses elende Geschwätz unserer Damen und Herren Politiker/innen vom Gürtel-enger-schnallen und Noch-mehr-sparen?
Flassbeck sagte, wir leben unter unseren Verhältnissen (X) und nicht darüber wie unsere Politiker uns weismachen wollen! Mit fatalen Folgen! Unsere außerordentlich gut florierende Wirtschaft ruiniert die Wirtschaften unserer europäischen Nachbarn! Früher, als es noch keine Währungsunion gab, konnten die Nachbarn ihre Währungen gegenüber der D-Mark abwerten, um ihre Wirtschaften wieder konkurrenzfähig zu machen. Dieses Steuerungsinstrument haben sie bei Einführung des Euro verloren. Jetzt geschieht mit unseren Nachbarn das, was nach der Wiedervereinigung Deutschlands mit dem Osten geschah: die Wirtschaft der Ex-DDR brach fast vollends zusammen und verschlingt nun Hunderte von Milliarden Subventions-Geschenke. Die Ost-Bundeslander sind ein Faß ohne Boden; ein Ende ist nicht abzusehen. Falls die deutsche Wirtschaft die Wirtschaften der Nachbarn ruiniert, wird hier das Gleiche geschehen: Wir werden die Menschen dort bezahlen müssen, ohne Gegenleistung (X). Mit anderen Worten: Macht man Andere abhängig, muß man für sie aufkommen.
Betriebswirtschaftlich haben bei einer Krise Entlassungen von Arbeitern und Einsparungen zB bei Investitionen Sinn, aber volkswirtschaftlich nicht, weil die Entlassenen ja noch da sind und versorgt werden müssen, und weil Massenarbeitslosigkeit Sparen zur Kaufkraftsenkung bei den Kunden führt, was wiederum den Unternehmensgewinn schmälert, was weitere Entlassungen und Einsparungen zur Folge hat. Es entsteht eine Abwärtsspirale. Unsere Wirtschaftsminister sollten sich dringendst mit dem Unterschied zwischen Betriebswirtschaft und Volkswirtschaft - Mikro- und Makroökonomie - beschäftigen.
Sollte der Wirtschaftsminister makroökonomische Probleme weiterhin mit betriebswirtschaftlichen Mitteln bekämpfen, wird er das Scheitern des Euro bewirken und die Nachbarnationen zur Rückkehr zu nationalen Währungen zwingen. Das wäre das Aus für uns. Flassbeck machte klar, daß makroökonomisch gesehen beides falsch ist: das Leben über und das Leben unter seinen Verhältnissen. Eine Handelsbilanz sollte ausgeglichen sein. Ein derart exorbitanter Handelsbilanzüberschuß wie ihn Deutschland sich leistet, ist eine echte GEFAHR für gesamte Welt - und für uns selbst! Deutschland, das die allerbesten Voraussetzungen für eine glückliche Zukunft aufweise, steuert aufgrund einer völlig verfehlten Wirtschaftspolitik, an der diese unsäglichen Stiftungen - Flassbeck hob die Bertelsmannstifung hervor - maßgeblich beteiligt sind, auf den Abgrund zu.
Wir leben unter unseren Verhältnissen! Das heißt: Die Löhne in Deutschland sind zu niedrig. Die Lohnzuwächse müssen sich an der Produktivitätssteigerung orientieren. Alles andere ist auf lange Sicht gefährlich. Was macht die Regierung? Sie macht alles falsch! Sie senkt die Unternehmenssteuern, sie setzt Lohnkürzungen (X) und eine Erhöhung der Mehrwertsteuer durch! Sie macht genau das Gegenteil dessen, was ökonomisch erforderlich ist. Und damit die Arbeiter die Lohnkürzungen nicht merken sollen, so denkt der dumme Politiker, werden die Lohnnebenkosten gesenkt. Toll!!! Dann hat der Arbeiter tatsächlich mehr in der Tasche! Aber hat er dann auch wirklich mehr Geld? Natürlich nicht, im Gegenteil: Er muß sich dann ja privat versichern und muß außer seine Sicherheit auch noch die Gewinne der Versicherungskonzerne finanzieren - was bei staatlichen Versicherungen nicht der Fall war. Dem Arbeitgeber ist es übrigens egal, wem er die Löhne auszahlt: dem Arbeitnehmer und/oder den Versicherungen. Arbeitsplätze schafft die Senkung der Lohnnebenkosten deshalb jedenfalls nicht. Flassbeck ergänzte, man habe sich nun darauf geeinigt, künftig statt Lohnnebenkosten den schärferen Begriff Lohnzusatzkosten zu verwenden. Schließlich will man das Sozialsystem diskreditieren.
Und so gings weiter. Punkt für Punkt zeigte Flassbeck auf, wie Wirtschaft richtig funktioniert, und welchen Blödsinn unsere Politiker anstellen.
In der dem Vortrag folgenden Fragestunde meldete ich mich zu Wort und sagte: "Ich stimme allem, was Sie sagten, zu, nur einer Sache nicht: daß die Politiker tatsächlich so dumm seien, diese simplen Zusammenhänge nicht begreifen zu können. Ich glaube vielmehr, sie kaschieren mit diesen Dummheiten bloß, daß sie ganz andere, uns unbekannte, Ziele verfolgen. Mit anderen Worten: Sie machen bewußt ökonomische "Fehler", um bestimmte geheime politische Ziele zu erreichen. So sei es zwar ökonomisch falsch, unter seinen Verhältnissen zu leben, aber viellicht ist es politisch klug, weil unsere ruinierten Nachbarn dann eines Tages an unserm Geldtropf hängen und von unseren Politikern erpreßt werden können."
Flassbeck lehnte derartige Thesen ab. Er sagte, er kenne viele Politiker persönlich. Sinngemäß: "Nein, die sind wirklich so dumm! Die haben die fundamentalsten Spielregeln der Makroökonomie nicht verstanden." Er habe in seiner Laufbahn nur einen Politiker kennengelernt, der die Ökonomie wirklich verstanden habe. Flassbeck nannte keinen Namen, aber es war klar, daß er Lafontaine meinte.
Gegen Ende der Veranstaltung erlaubte ich mir folgende Frage: "Sie sagten, in der Wirtschaft müsse alles logisch sein. Die Spielregeln der Wirtschaft haben die Logik als Basis. Sie erklärten die Ökonomie an Beispielen aus der Buchführung, in der die Summe von Soll und Haben stets Null ergebe. In diesem Zusammenhang meine Frage: Sind Zinsen logisch, zumal sie das Nullsummenspiel zerstören?
Flassbeck beantwortete diese Frage nicht, sagte allerdings, er halte Zinsen für angebracht, allerdings nur geringe Zinsen. In China gab/gibt (?) es (lange Zeit?) überhaut keine Zinsen. Und haben die nicht die wachstumsstärkste Wirtschaft? Es ist ein Märchen, zu glauben, der Zins sei ein Wachstumsmotor.
(niedergeschrieben nach meiner Einnerung)
18.8.: Merkel-Logik: Laut eines Berichtes der ZEIT hat die deutsche Exportindustrie bereits JETZT die Exportziele für 2006 überschritten und jede Menge Geld verdient. Das Steueraufkommen liege bereits jetzt 20 Mrd. Euro über dem für 2006 erwarteten Betrag. Und die Kassen des Staates sind trotzdem leer (wie könnte es angesichts 1,5 Billionen Euro Staatsverschuldung anders sein?). Also: Runter mit den Unternehmenssteuern! Rauf mit der Mehrwertsteuer! (Und bloß keine Mehrwertsteuer für Exporte!) Logisch oder? Ein passender Link: http://zwinkerle.blog.de/2006/06/28/merkelismus_wikipedia~918928
19.8.06: Dumm oder korrupt?
Diese Frage stellte ich Heiner Flassbeck, der sie mit "dumm!" beantwortete. Als hätten die Macher der NachDenkSeiten meinen obigen Artikel gelsen, beantworten auch sie diese Frage mit "dumm"! In
Mittelmaß regiert uns, eine geistig beschränkte Ideologie
beherrscht die öffentliche Debatte.
http://www.nachdenkseiten.de/cms/front_content.php?client=1&lang=1&idcat=5&idart=2050
schreibt Albrecht Müller:
Das ist die alte Frage, angewandt auf (Bundesfinanzminister) Steinbrück: dumm oder korrupt?
Ich neige im konkreten Fall zum Ersteren. Steinbrück hat vermutlich nicht begriffen, dass wir mit der Drosselung der Konjunktur seit Anfang der neunziger Jahre inzwischen jedes Jahr rund 700 Milliarden €, also fast 1/3 unseres Bruttoinlandsproduktes verlieren.
Weitere Übereinstimmungen zwischen Flassbecks Rede und diesem NachDenkSeiten-Artikel:
Die herrschende wirtschaftspolitische Ideologie bedenkt diese Folgen nicht. Sie denkt engstirnig betriebswirtschaftlich.
... In einem Interview mit der Manager Magazin (Heft 7/2006) hat der McKinsey-Weltchef Ian Davis den gängigen Spruch abgesondert: Was gut ist für die Wirtschaft, ist gut für die Gesellschaft. Solche Sprüche kennzeichnen die Enge des Denkens der herrschenden Führungskräfte. In ihrem betriebswirtschaftlich angelegten Weltbild kommen die Folgen ihrer Art zu wirtschaften und zu reformieren nicht vor.
Die Nationalökonomie war schon einmal viel weiter. In den Überlegungen der so genannten WelfareEconomics, spielten die so genannten externen Effekte des Wirtschaftens eine bedeutsame Rolle. Man war sich einig, dass man solche Effekte internalisieren müsste, wenn man eine aussagekräftige volkswirtschaftliche Rechnung anstellen will. Aber diese Zeit umsichtiger ökonomischer Erwägungen ist lange vorbei. Eng denkende Betriebswirte haben heute das Sagen - bis weit hinein in Politik und Medien. Ich nenne das Regression.
Jetzt warte ich eigentlich nur noch auf die volle Bestätigung meiner Behauptung, "Zinsen sind unlogisch"!
Ich kann's immer noch nicht recht glauben, daß unsere Politiker derart dumm sind. Mir fällt gerade wieder ein, daß ich nach Flassbecks Vortrag und Fragestunde mit ihm noch ein kurzes Vieraugengespräch über diese Frage hatte. Flassbeck sagte, die Beamten und Staatssekretäre im Finanzministerium, die dem Minister zuarbeiten, seien eigentlich intelligente und kompetente Leute. Meine Frage, wie denn die Dummheit ins System hineinkomme, beantwortete er mit den Worten, daß die Wissenschaft durch gefälschte Gutachten unterminiert werde. So würden sich Interessensgruppen (Lobbys) wie die Exportwirtschaft oder die Bertelsmannstiftung, Professoren kaufen, die für viel Geld falsche Gutachten erstellen mit der fatalen Folge, daß die gesamte Wissenschaft ihre Glaubwürdigkeit verlöre. Da sich inzwischen auch in Politikerkreisen herumgesprochen habe, daß "wissenschaftliche" Gutachten oft gekaufte sind, bei denen also das von den Lobbyisten gewünschte Ergebnis herauskommen, hängen sie nun völlig in der Luft: Sie haben buchstäblich nichts und niemand mehr, dem sie vertrauen können. Also entscheiden sie aus dem Bauch heraus, wenn ihr Laienverstand überfordert ist. (Bericht über das Gespräch: sinngemäß und gemäß meiner Erinnerung)
20.8.06: Beispiel für gekaufte, verlogene Wissenschaft: Hier aus FAZ.NET (X) (gefunden über Joachim Jahnkes HP.
Der FAZ - Autor schreibt:
Tatsächlich ist die deutsche Lohnzurückhaltung ein Segen für den Euro-Raum. Jeder Arbeitsplatz, der in Deutschland durch Lohnzurückhaltung gesichert wird und nicht ins osteuropäische Ausland oder nach Asien ausgelagert wird, stärkt die Binnenkaufkraft hierzulande und auch die Nachfrage nach Gütern aus dem Euro-Raum.
...was völliger Blödsinn ist, wie Flassbecks Vortrag - siehe oben - aufzeigt. Joachim Jahnke entlarvt dieses verlogene gekaufte Gutachten auf seiner HP. Es reicht aber auch völlig aus, selber mal kurz innezuhalten und nachzudenken: Lohnzurückhaltung soll also Kaufkraft erhöhen! Das ist ja dieselbe Logik wie die, daß Arbeitszeitverlängerung und Erhöhung des Renteineintrittsalters die beste Waffe gegen Massenarbeitslosigkeit sei. Das ist ja dieselbe Logik wie "Steuern runter, um Staatsverschuldung Herr zu werden". Oder: "Wenn man die Armen plündert, um die Reichen reicher zu machen, fällt auch für die Armen wieder was ab und alle sind glücklich!" Das ist ja Merkellogik!
Ungereimtheit in Flassbecks Buch "50 einfache Dinge, die Sie über unsere Wirtschaft wissen sollten"?
Auf Seite 41 heißt es: "Deutschland geht genau in die falsche Richtung. Wir haben inzwischen die längste Stagnationsphase in der Geschichte der Bundesrepublik zu verzeichnen...".
Nach meinem Verständnis paßt diese Aussage nicht zu der Behauptung, die ich am 17.8. nach Flassbecks Vortrag so zusammengefaßt hatte:
" Deutschlands Wirtschaft ist erfolgreicher als die Wirtschaft der USA, Chinas oder Japans! Deutschland hat viel Geld verdient. Das heißt: Das Ausland hat bei uns sehr viele Schulden, weil wir die Reichsten sind - s.o. - und folglich können wir die größten Kredite vergeben. Was also soll dieses elende Geschwätz unserer Damen und Herren Politiker/innen vom Gürtel-enger-schnallen und Noch-mehr-sparen?"
Frage: Wie passen Stagnation und Exportweltmeister zusammen?
21.8.06: Benchmarking oder wo der Schuh drückt:
Auf Seite 33 beginnt in Heiner Flassbecks Buch - s.o. - das Kapitel "Irrtum Benchmarking". Benchmarking ist die moderne Bezeichnung des Versuchs, (angeblich) unbelastet von Ideologien Probleme lösen zu wollen. Man hat ein Problem, zB Massenarbeitslosigkeit. Dann schaut man, ob es irgendwo eine Region ohne dieses Problem gibt (oder wo dieses Problem weniger schwerwiegend ist) und versucht möglichst viele dort empirisch gewonnene Daten dieser Region in die eigene hineinzukopieren. Funktioniert natürlich nicht. Flassbeck zeigt, warum nicht und und begründet sein Statement mit Popper, der gezeigt hat, daß ohne Theorie zumindest in Wirtschaftsfragen kein Problem zu lösen ist.
Was bei Flassbeck nicht steht, ist, daß Popper auch einer jener Sorte Mensch ist, die auch das Gegenteil dessen behaupten, was sie einmal scharfsinnig herausgefunden haben. In "Aktuelles2.html" schrieb ich unter der Überschrift
30.5.06- Ursprung des Neoliberalismusses: Friedrich August Hayek u.a. folgendes:
... und PolKulturHaus: 20.8.2003: Mit diesem Schritt "falsifiziert" Popper seine eigene Philosophie! Wenn er Theoriebildung (und Pläne) als Vorausgriff auf die Zukunft deklariert und dann genau diese Theoriebildung als der Evolution, die keine Zukunft, keine Pläne, kennt, unterworfen ansieht, so widerspricht er seinen eigenen Wissenschaftsphilosophie. Pläne, die durch Zufall entstehen, sind keine Pläne! Ebenso Poppers Staatstheorie: Wenn er von der Demokratie Ideologiefreiheit verlangt ("Weg der kleinen Verbesserungen: Hinschauen, wo der Schuh drückt, dann das Problem beseitigen.") verlangt er genaugenommen, daß man sich nicht an seine Lehre halten soll.
In einem älteren Text, den ich leider nicht mehr finden kann, schrieb ich sinngemäß, ohne Theorie, ohne Ideologie, könne man gar nicht herausfinden, wo der Schuh drücke. Poppers Postulat von der Ideologiefreiheit moderner Systeme sei in Wahrheit dies: die Verschiebung der Theorie, bzw. Ideologie, vom (der Kontrolle zugänglichen) Bewußtsein des Menschen ins (unkontrollierbare, unreflektierbare) Unbewußte. Aus Fachmännern würden durch diesen Verschiebungsprozeß Fachidioten, ...
Das Ganze firmiert wie oben zitiert unter dem Thema Ursprung des Neoliberalismusses. Benchmarking ist demnach einer der vielen Bausteine, mit dem man neoliberales Bewußtsein - und das ist nichts als bewußtlose geistige Verwirrung - erzeugen will. Hat man die Bevölkerung erst einmal verwirrt, läßt es sich leicht aus dem Nebel heraus agieren.
Flassbeck schreibt auf Seite 35, die Methode des Benchmarking diene der Verwirrung der Leser (von Artikeln über Wirtschaft), um zu verschleiern, daß Deutschland wirtschaftlich besser dasteht, als glauben gemacht werden soll. Warum soll das verschleiert werden? In der Fragestunde nach Flassbecks Vortrag hatte ich gefragt, ob die wirtschaftlichen Dummheiten unserer Politiker vielleicht politische Klugheiten sein könnten. Ich zitiere mich selbst (s.o.):
So sei es zwar ökonomisch falsch, unter seinen Verhältnissen zu leben, aber viellicht ist es politisch klug, weil unsere ruinierten Nachbarn dann eines Tages an unserm Geldtropf hängen und von unseren Politikern erpreßt werden können.
Flassbeck lehnte derartige Thesen ab.
Lehnt er sie immer noch ab?
23.8.06: Leistung muss sich wieder lohnen
SPD-Chef Kurt Beck schreibt in http://www.nachdenkseiten.de/cms/upload/pdf/beck_wams_060820.pdf: "Kapital muss steuerpflichtig bleiben, um Arbeit nicht zu diskriminieren. - Nun, dann sollte er schleunigst wieder abschaffen, was sein Genosse Gerhard Schröder durchgesetzt hat: die Steuerbefreiung von Spekulationsgewinnen.
In http://www.nachdenkseiten.de/cms/front_content.php?client=1&lang=1&idcat=5&idart=2056 steht
Herr Butterwegge spricht beim Abbau des deutschen Sozialstaats von einer "US-Amerikanisierung".
Freilich gibt es in den USA keine gesetzliche Krankenversicherung oder Pflegeversicherung. Die Sozialhilfe ist etwas mager, und der Kündigungsschutz begrenzt. Doch eine "US-Amerikanisierung" würde auch folgendes bedeuten: keine Steuerbefreiung von Veräußerungsgewinnen nach Ablauf einer "Spekulationsfrist" (obwohl die Steuern danach ermäßigt werden), Besteuerung des weltweiten Einkommens aller Staatsbürger unabhängig von ihrem Wohnsitz (natürlich unter Anrechnung von ausländischen Steuern), Mindestlöhne ($5,15 nach Bundesgesetz, was freilich zu wenig ist, aber der Mindestlohn liegt in vielen Bundesstaaten deutlich höher).
Wer will, daß Leistung wieder lohnt, muss verhindern, dass Geld "arbeiten" kann und echter Arbeit Konkurrenz macht. Er muss die Zinsen abschaffen und die Spekulation bremsen. Geld arbeitet nicht. Es sind immer - meist arme - Menschen, die für die Zinseinkünfte arbeitsfauler Millionäre arbeiten. Es muss erlaubt bleiben, dass ein Investor einer Firma Kapital für Investitionen gibt, und es ist auch in Ordnung, wenn er am Gewinn dieser Firma beteiligt ist. Was jedoch nicht sein darf, ist, daß auf Kursschwankungen spekuliert wird. Aus diesem Grund sollte das Gesetz eingeführt werden, dass eine Aktie mindestens ein Jahr im Besitz eines Aktionärs verbleiben muss.
Ich denke, dies war ein Beitrag von Substanz, und nicht etwas diese elende Gelabere von Hans-Olaf Henkel zB in http://www.bild.t-online.de/BTO/news/standards/kommentar/2006/08/16/kommentar.html . Dieser Schwätzer tut so, als wären alle Transferleistungsbezieher Faulenzer, denen es bloß an Leistungsbereitschaft fehle.
Henkel schreibt in BILD:
Ein Teufelskreis von Nehmen und Geben
Von HANS-OLAF HENKEL
Immer mehr Deutsche liegen immer wenigeren auf der Tasche. Das ist eine deprimierende Nachricht, denn dadurch verlieren beide, Nehmer und Geber.Die steigende Anzahl von Leistungsempfängern verliert den Ehrgeiz, selbst etwas zu schaffen, eigene Fähigkeiten zu entwickeln, noch schlimmer: Das Selbstbewusstsein geht dahin.
Schon heute leben über 41 Prozent der Deutschen von der Unterstützung ihrer Landsleute.
Eine schrumpfende Zahl von Leistungsträgern verliert irgendwann die Lust angesichts dauernd steigender Steuern und Abgaben. 145 000 junge, leistungsbereite Deutsche sind im letzten Jahr ausgewandert, mehr als in jedem Jahr seit 1950.
Da bei uns immer mehr von Transfer-Leistungen leben, verbünden sich viele Politiker mit ihnen zu Lasten derjenigen, die ihren Lebensunterhalt selbst verdienen. Ein Teufelskreis entsteht.
Nur mit mutigen Reformen kann dieser durchbrochen werden: Mehr Selbstverantwortung, weniger Vater Staat, und vor allem:
Leistung muss sich wieder lohnen.
Analyse: Zuerst zählt Henkel die Symptome der Deutschen Krankheit auf: Dass immer mehr deutsche Arbeitslose, hier "Leistungsempfänger" immer weniger Leistungsträgern auf der Tasche liegen. Beide verlieren dadurch, und zwar an Leistungsbereitschaft. Und da die Leistungsempfänger viele und gleichzeitig Wähler sind, hat sich die Politik angeblich auf ihre Seite geschlagen und verhindert, daß sich was ändert.
DAS freilich ist ne faustdicke Lüge!!!!! Und dann tut Henkel so, als ob es genug Arbeit gäbe, und dass jeder, der leistungsbereit sei, auch eine gute (und gut bezahle) Arbeit finden würde, auf dass er den Fleißigen nicht mehr auf der Tasche liege. Kein Wort von diesem unsäglichen Kombilohnmodell, wonach mit staatlichen Transferleistungen Bossen, wie Henkel sie vertritt, ermöglicht wird, unzureichende Hungerlöhne zu zahlen, die vom Staat dann zum Lebensminimum aufgestockt werden. Und diese Bosse mästen sich dann an diesen Subventionen fett, ohne dass dieses schamlose Gebaren als ein "auf der Tasche der Armen liegen" bezeichnet würde.
Ich habe bisher noch nirgends gelesen, dass Henkel sich für einen anständigen Mindestlohn eingesetzt hat!
24.8.06: Wunderblume: Ich möchte auf folgenden Link verweisen: http://wunderblume.blog.de/, Eintrag vom 21.08.2006 - 08:37:05
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