Splitter
Meine Beiträge in diversen Diskussionsforen (hauptsächlich www.philtalk.de)
von Hans-Joachim Heyer
24.10.2003:
Der Mensch muss in der Materie das werden, was er im Geist darstellt
23.10.2003: Das Innere und das Äussere
23.10.2003: Unbewusste Intelligenz - das einfache Leben
28.10.2003: Sein oder Werden?
31.10.2003: Kommunikationskultur, -bis hin zum Disput
03.11.2003: Esoterik ist Anti-Philosophie
08.11.2003: Konsequent sein?
30.11.2003: Spitzenforscher??
23.12.2003: Haben wir einen freien Willen?
10.01. 2004: Teilchen - warum kein weicher Übergang?
12.01. 2004: Dilemma: Gegenwart - gibt's gar nicht, oder?
28.01. 2004: Ist Philosophie nicht schon längst tot?
01.02.2004: Wiederlegung radikaler Konstruktivismus
13.02.2004: Was ist der Sinn des Lebens?
11.02.2004: Warum wird an Universitäten immer noch
so viel verschiedene Philosophie gelehrt?
13.02.2004: Was ist Philosophie?
13.02.2004: Was ist der Sinn des Lebens?
24.
Okt. 2003, 17:29 Uhr "Der Mensch muss in der Materie das werden, was er
im Geist darstellt"
In diesem Satz wird von der Platonischen Ideenlehre ausgegangen, bzw. von der
Idee der Selbstverwirklichung. Er impliziert den Dualismus Geist/Materie mit
dem Primat (der Vorherrschaft) des Geistes. Zuerst ist da das geistige Ideal
oder die Idee, die Vorstellung. Und dann sollte sie realisiert werden. Schafft
man das, hat man sich durchgesetzt. Schafft man es nicht, ist man Sklave.
Auch ich glaube an das Primat des Geistes, da ich davon überzeugt bin,
daß die materielle Welt ein Modell ist, eine manifestierte Theorie, ein
Kollektivtraum. Die physikalische Welt ist nicht Grundlage des materiellen Gehirns
und dessen Denkens, sondern umgekehrt: Das materielle Gehirn und die materielle
physikalische Welt sind "mentale Modelle" des Geistes.
Was wir im Geist darstellen, das ist unsere Theorie, die wir von uns selber
haben: unser Selbstmodell. Wenn wir nach unseren Überzeugungen leben, dann
bringen wir unsere Vorstellungen nach draußen, verwirklichen uns. Menschen,
die das tun, stehen mit ihrem ganzen Sein hinter ihren Taten. In ihnen ist kein
"Falsch", wie Luther sagen würde. Sie tun, was sie denken; sie
sind keine Sklaven, die tun, was andere denken und wollen.
Der o.g. Satz beschreibt eine ungezwungene Entwicklung eines Menschen, und wer
ihn beherzigt, dem kann man nur gratulieren!
Gruß.
Joachim Heyer
Das
Innere und das Äussere 23. Okt. 2003, 18:58 Uhr
Hallo,
ich bin drin! Aber ganz so einfach wie Boris Becker bei AOL gings dann doch
nicht. Jetzt fehlt mir schon dein Text als Zitat, auf den ich dann Bezug genommen
hätte. Aber macht nix:
Du möchtest also wissen, wie ich zur Innen-Außen-Problematik stehe.
Ein Philosophie-Prof. sagte einmal sinngemäß: Die Grenze zwischen
Innen und Außen sei eine kognitive Grenze, wobei "Innen" aus
jenen Informationen erzeugt wird, die das Gehirn selber herstellt, und ins kognitive
"Außen" werden jene Informationen abgebildet, die das Gehirn
nicht selbst erzeugt hat. Die Grenze zwischen Innen und außen ist also
eine Machtgrenze (wie die zwischen Staaten): worüber ich vollständig
Macht ausübe, ist Innen; was ich nicht und nur indirekt beherrsche, ist
Außen.
Kompliziet wird die Sache erst, wenn man sich bewußt macht, daß
dieses Außen ein kognitives Außen ist: Wir sehen ja nicht die materielle
Welt unmittelbar, sondern bloß mittelbar! Soll heißen: Wir sehen
unsere Interpretationen in einem in unserer Sehrinde hergestellten "simulierten"
(kognitiven) Raum.
Wie selbstverständlich gehen wir davon aus, daß die simulierte Außenwelt
("Matrix") deckungsgleich mit der realen Welt ist. Der Prof. behauptete
das jedenfalls ohne zu begründen.
Hier möchte ich nun meinen Senf loswerden: Die Annahme, daß hinter
der Interpretation eine reale Welt stehe, ist eine Theorie.
Daß beide Welten ähnlich seien, ist eine zweite Theorie.
Über diese beiden Theorien wurde m.E. noch nie diskutiert - auch nicht
unter Bewußtseinsforschern wie Gerhard Roth, Thomas Metzinger oder Wolf
Singer, die ich alle 3 mehr oder weniger gut kenne.
Meine Theorie ist nun die, daß es keine reale Welt gibt: wir haben bloß
ineinander verschachtelte Theorien, die jeweils ihre Erscheinungswelten erzeugen.
An eine gegebene reale Welt zu glauben, macht uns nur unflexibel und zu Sklaven
dieser Theorie.
Wer frei sein will, muß also schon aus diesem Grund eine reale Welt ablehnen.
Nicht zuletzt aus diesem Grund plädiere ich für die Theorie, daß
wir in einem Gesellschaftstraum leben. Dann haben wir die Chance, durch Umdeuten
die Welt zu verändern.
Noch etwas: Der eigene Körper wird vom Laien oft als Innen angesehen, und
die Welt als Draußen. In dem oben geschilderten Szenario gehört der
Körper allerdings zum inneren kognitiven "Außen"!
Was sagt ihr zu alledem?
70 Das Innere und das
Äussere; 23. Okt. 2003, 20:49 Uhr
Am 23. Okt. 2003, 19:53 Uhr, schrieb FederWeis :
*Hans-Joachim_Heyer* schrieb:
... Meine Theorie ist nun die, daß es keine reale Welt gibt ...
FederWeis: Dazu meine ich:
Der Einfachkeit halber, und weil wir ja alle "leben", sollten wir
unsere (auch gemeinsam) über unsere Sinnesorgane wahrnehmbare Welt, als
"real" annehmen.
Gut, aber wenn wir das machen, wie sollen wir dann die Frage stellen können,
ob uns unsere Sinne zB täuschen? Mit anderen Worten: Wenn wir die Sinneswelt
"real" nennen, gibt es keine Philosophie. Dann können wir hier
dicht machen.
Zitat:
*Hans-Joachim_Heyer* schrieb:
... Wer frei sein will, muß also schon aus diesem Grund eine reale Welt
ablehnen ...
FederWeis: Dazu meine ich:
Wirklich "frei" sind wir (=unsere Seele) nur in der geist. Dimension.
Akzeptieren wir unser "temporäres", ird. Zwischenstadium und
machen wir das für uns Beste daraus: Sinnsuche unseres Daseins.
Richtig! Aber da wir m.E.
freier Geist (Seele) UND unfreier Leib sind, können wir in Freiheit die
Bewegungen unseres Leibes steuern. Und das können wir nur, wenn wir die
Theorie im Kopf haben, frei zu sein. Mit der Theorie im Kopf, uns anpassen zu
müssen, gibt es auch für die Seele keine Freiheit. Arme Realisten!
Joachim Heyer
69 Das Innere und das Äussere 24. Okt. 2003, 10:30 Uhr
@ FederWeis: Außerkörperliche
Erfahrungen sind nicht Erfahrungen derselben Qualität wie Erfahrungen nach
dem Tod des Leibes. Die Seele lebt dann nicht in einer "höheren Welt".
Zwar dachte ich auch einmal wie du, mußte diese Theorie allerdings fallenlassen.
Meine AKEs waren (leider) bloß Träume, wobei die Traumwelt mit der
"realen" Welt da draußen fast identisch war. Das erzeugte in
mir den Trugschluß, daß ich mit dem Astralkörper durch die
"reale" Welt fliegen konnte. Ich erinnere ich noch deutlich, wie ich
mit meinem Astralleib durch die Decke des Hauses stieß und dann hoch über
der Stadt schwebte. Fasziniert von diesen Reisen übte ich diese Fähigkeit
und wollte sie zur Spionage einsetzen: Geheime US-Stützpunkte ausspionieren
usw.. Leider hatte es nicht funktioniert: Ich vermochte nur Gebäude und
Gegenden zu betreten, die ich vom Wachzustand her kannte.
Meine Bereitschaft, nicht an meinem Irrtum festzuhalten, wurde belohnt, indem
ich dann Wirkliches über das Leben der Seele herausfand.
Wenn du mit deiner These recht hättest, wäre der Körper ein Epiphänomen:
Alle weltlichen Erlebnise hätten keine Konsequenzen für die Seele.
Das hört sich toll an, ist es aber nicht, denn dann wäre es für
die Seele sinnlos, sich in der materiellen Welt zu manifestieren. Einen Sinn
hätte es nur dann, wenn die Seele von irdischen Erlebnissen verändert
werden könnte. Dann aber kann die Sele auch durch falsches Denken zerstört
werden.
Im Laufe von vielen Jahren Forschungsarbeit, die ich hier nicht schildern kann,
habe ich herausgefunden, daß die Seele den Körper braucht, um frei
handeln zu können. Als Seele allein (nach dem Tod) kann sie nur eines:
im Limbus der Zeitlosigkeit träumen und träumen - bis sie endlich
eine Tür findet zu einer neuen körperlichen Manifestation. Und dann,
wiedergeboren, kann sie endlich weiterlernen und wachsen - oder im ungünstigen
Fall schrumpfen.
@ Gian-Marco: Auch ich sage, daß es andere Seelen gibt, die a) ihre eigenen
Welten träumen und die b) mitarbeiten am Gesellschaftstraum "Welt",
der Kontaktbühne zu anderen Seelen. Was du als übergreifendes Ganzes
erachtest, ist keine Welt, es ist die größte Seele - Gott. Trotzdem
ist die Realität hinter unseren Erscheinungswelten keine objektive Welt,
sondern andere Seelen, ob Tierseelen, Menschenseelen oder die Seele Gottes.
Eine "objektive" Spielwiese, in die wir als Seelen inkarnieren können,
gibt es nicht.
Wenn du schreibst: "Alles was ich erlebe, ist real innerhalb meines Bewußtseins",
hast du den Begriff Realität für das eingesetzt, was in meiner Terminologie
"Erscheinungswelt" heißt. Dann streiten wir um Wörter,
nicht um die Sache. Und du müßtest ein Wort für das suchen,
was denn diese Erscheinungswelt kreiert!!
Du mußt dich also angesichts deines Satzes: "Alles was ich erlebe,
ist real innerhalb meines Bewußtseins", entscheiden: Ist die Erscheinungswelt
real oder dein Bewußtsein? Wenn dein Bewußtsein real ist, kann es
die Erscheinungswelt nicht sein - und deine Behauptung wäre falsch.
Die Antwort Manteses liegt auf der Hand. Da er die materielle Welt meines Erachtens
als illusionär ablehnt, glaubt er wohl an die Möglichkeit eines reinen
Seelenlebens. Wenn das möglich ist, ist jede Inkarnation überflüssig;
die Welt sinnlos! Ein Epiphänomen wie ich oben schrieb. Mantese aber irrt:
Frei sein kann man nur in unfreier Welt. Frei sein in freier Welt bedeutet:
ewiges Träumen: Schmoren im eigenen Saft bis zum Überdruß. Keine
Kommunikation! Wenn Mantese recht hat, ist jede Kommunikation überflüssig.
Kommuniziert er, widerspricht er sich schon!
Nun, über M. könnte ich mich täuschen, da ich nicht viel von
ihm gelesen habe. Korrigiere mich, wenn meine Theorie über ihn falsch sein
sollte.
viele Grüße
Joachim
66 Das Innere und
das Äussere 25. Okt. 2003, 21:30 Uhr
Hallo Allerseits,
wir sind hier angetreten, über das Innere und das Äußere zu
philosophieren .
Die Thematik über AKE und Leben nach dem Tod weiterzuführen erachte
ich für wenig sinnvoll, da es hier wirklich auf eigene Erfahrungen ankommt.
In AKE habe ich Erfahrungen, die in der Regel den Büchern widersprechen.
Da ich meine Erfahrungen wesentlich höher bewerte, als die Buchlektüre,
habe ich diese als wertlos (allzu spekulativ und sensationsgeil) entsorgt. Die
angeblichen Nachtoderfahrungen interpretiere ich als Nahtoderfahrungen. Sie
sind den AKE sehr ähnlich; wahrscheinlich handelt es sich sogar um einunddasselbe
Phänomen. Mich jedenfalls brachte es nicht weiter, hier zu spekulieren.
Bleiben wir also beim eigentlichen Thema: Innen und Außen:
Meine These: Was wir von der Außenwelt wahrnehmen, ist bereits innen,
denn wir erleben ja die internen Interpretationen von Sinnesdaten. Da wir nicht
wissen, woher die Daten kommen, stellt unser Geist die Theorie auf, daß
es außer dem "kognitiven Draußen" noch ein "reales
Draußen" gebe. Weiterhin gehen wir davon aus, daß das kognitive
Draußen dem realen Draußen sehr ähnlich sei, weil wir ja auch
in der Realität leben und bereits ausgestorben wären, wenn Urbild
und Abbild allzusehr voneinander abweichen würden.
So hörte ich es von einem Biologieprof. Allerdings ist er m.E. einem Denkfehler
aufgesessen. Daß die Menschheit ausgestorben wäre, wenn die Simulation
der Realität schlecht gewesen wäre, ist wiederum nur Produkt dieser
Theorie von der Existenz einer realen Welt. Da dieser Gedanke Produkt der Theorie
ist, kann er diese Theorie nicht untermauern.
Ich will die Sache nicht weiterführen, ehe ich nicht weiß, wie ihr
darüber denkt. Die Frage nach Innen und Außen möchte ich so
umformulieren.
Woher wißt ihr, daß es eine Außenwelt gibt?
viele Grüße
Hans-Joachim Heyer
64 Das Innere und
das Äussere 25. Okt. 2003, 22:44 Uhr
Hallo Wolfgang,
es kann ja sein, daß ihr dieses Thema schon bis zum Exzeß durchhabt,
aber habt ihr es auch erfolgreich durch?
Die Sache mit dem Schmetterling ist für mich ganz einfach: Es ist unsinnig,
zu überlegen, ob S. geträumt und Mensch real oder Mensch geträumt
und S. real ist, wenn man die Philosophie hat, daß beide: die Körper
von S. und M. "Selbstmodelle" sind.
Dein Selbstmodell ist, was du glaubst, zu sein. Beobachte Schmetterlinge und
Menschen und vergleiche die Bilder, die du von ihnen abstrahiert hast, mit dem
Bild, das du von dir selber gemacht hast. Mit welchem der Bilder identifizierst
du dich? Mir dem Bild des Menschen? - Dann bist du ein Mensch.
Ich sehe nicht, wo dein Problem ist. Wieso könntest du ein Schmetterling
sein, der träumt, ein Mensch zu sein? Kann man denn überhaupt ein
Körper sein? Das ist bei deinem Problem vorausgesetzt.
Meines Erachtens ist "Wissen" stets an Voraussetzungen gekoppelt,
und diese sind uns in der Regel unbekannt. Also wissen wir nicht wirklich: Wir
haben immer nur Theorien. Und in deren materiellen Manifestationen leben wir.
Mit dieser Theorie (bzw. deren Manifestation) lebe ich ganz gut.
Du schreibst: "Die Skizze dieses Prozesses könnte nur zu umfangreich
sein für ein Forum wie dieses."
Frage: Hast du in privaten Aufzeichnungen eine solche Skizze angefertigt, und
wenn nicht: Warum war es dir nicht wichtig genug, es zu tun?
Gruß: Joachim Heyer
63 Das Innere und
das Äussere 26. Okt. 2003, 09:49 Uhr
Hallo Lina & Wolfgang!
@ Lina: Nein, ich habe nicht verstanden.
@ Wolfgang: Du orientierst dich an der Realität!? Schön, daß
du so genau weißt, woran du dich zu orientieren hast. Ich halte mich derzeit
noch bei der Frage auf, was Realität überhaupt ist. Ich frage mich
nur, wie du überhaupt philosophierst? Ein "Realist" wie du hat
das doch gar nicht nötig! Wenn du einmal eine Frage hast, guckst du einfach
in der Realität nach, und du hast die unbezweifelbare Antwort! Nein, nein,
du irrst gewaltig mit dem, was du für "Realität" hältst!
Ich zum Beispiel weiß, daß ich die Idee über die Materie stelle.
Du hingegen weißt nicht, daß auch du es tust. Du glaubst, ideologiefrei
zu sein. Ich weiß, daß du es nicht bist. Deine Ideologie ist, die
Materie (was ist das denn überhaupt?) über die Idee zu stellen. Du
hast dich zu dieser Ideologie entschieden.
Zum Schmetterling: Auch hier sehe ich einen Irrtum deinerseits: Du hattest geschrieben,
die Frage sei unentscheidbar. Jetzt auf einmal kommt die Kommunikation ins Spiel.
Wessen? Der vom Schmetterling oder der vom Menschen? Wenn du hier Differenzen
in der Kommunikationskompetenz siehst, dann ist die Frage eben DOCH entscheidbar!
Zu "Habe ich von einem Problem berichtet?" Ja! Du hast das Problem
der "Unentscheidbarkeit einer Frage" aufgeworfen.
Zu "Voraussetzungen des Wissens unbekannt": Du schreibst dazu, daß
du das akzeptierst, daß du mit Unsicherheiten leben mußt usw. Ja,
eben noch schriebst du, daß du dich an der Realität orientieren würdest!
Hast du jetzt etwas Sicheres oder nicht? Ich darf behaupten, im Unsicheren zu
leben, weil ich behaupte, wir haben nichts als unsere Theorien. Du aber hast
meinen Standpunkt widersprochen und behauptet, die Realität als Instanz
heranziehen zu können. Was denn nun?
Wenn dein Standpunkt ebenso unsicher ist wie meiner: Was berechtigt dich dann,
dich als Realisten zu bezeichnen?
"Materielle Manifestationen": Hier hast du mich komplett falsch verstanden.
Was ich meine, ist etwa so wie bei einem Komputer das Verhältnis Software/Hardware:
In der Software ist der Code geschrieben. Die Manifestation dieses Codes sind
dann die Männchen auf dem Monitor, die dort durch die Gegend laufen.
Zu deinem letzten Abatz, beginnend mit "Ja. Sogar in größeren...":
Zustimmung! Ich frage mich allerdings, wie du deinen Realismus mit deiner Kreativität
vereinbarst. Kreativität ist immer Idealismus! Den aber lehnst du vehement
ab! Erkläre mir bitte noch einmal, warum du meinen Idealismus so ablehnst!
viele Grüße
Joachim
62 Das Innere und
das Äussere 26. Okt. 2003, 15:24 Uhr
Hallo Wolfgang,
Zu: "Das bisher beste Mittel zum Schätzen ist das Experiment, das
zweitbeste wohl die Logik":
OK, machen wir so ein typisches Experiment: Wir werfen ein Fischernetz mit 5
cm Maschenweite ins Meer und fischen. Resultat: Alles, was das Meer enthält,
ist größer als 5 cm!
Der Wissenschaftler mag mit dem Resultat zufrieden sein, aber der Philosoph
erklärt, daß das Ergebnis vom Experiment abhängig ist: Das Ergebnis
kann nie die Art der Fragestellung falsifizieren! Nur wenn an die grundsätzliche
Wahrheit der Frage geglaubt wird, kann das Resultat für wahr gehalten werden.
Und nun zur Logik. Mit ihr verhält es sich genauso: Es gibt keine Möglichkeit,
festzustellen, ob die Logik logisch ist.
Schluß des Philosophien aus Beidem: Experimente und Logik fußen
auf Idealismus: auf einer Theorie.
Folglich ist es, wie ich sage: Ich weiß, daß alles auf Idealen fußt;
du weißt es noch nicht. Aber wir diskutieren hier ja, um zu lernen.
Zu: "Deinen Vorwurf nehme ich so ernst, wie Deine Rede selbst voller Fragezeichen
steckt"
Wie ernst also? Bitte nichts ohne Begründung.
Zu "Weltverbesserern": Ich wäre nie auf die Idee gekommen, unter
"Weltverbesserung" nachzuschauen, was du zu unserm Thema zu sagen
hast. In diesem Thread KANN nur Sülze stehen! Man muß zu selektieren
wissen. Ich diskutiere über dieses Thema nur mit Leuten, von denen ich
weiß, daß sie zur Weltverbesserung praktisch auch in der Lage sind.
Ich kann mir nicht vorstellen, hier solche Leute zu finden!
zu: "Ich sehe keinen Weg der Entscheidung. Siehst Du einen?" Ja. -
siehe weiter unten.
zu "Irrelevant, weil ein Schmetterling, der sich ein Universum erträumen
kann, auch Kommunikationsfähigkeiten erträumen könnte."
Das war die Antwort! Wenn der S. dieselbe Kommunikation träumen kann wie
ein Mensch, ist es egal, ob du oder ich Schmetterlinge oder Menschen sind. Darauf
wollte ich hinaus. Es kommt auf die Kommunikationsfähigkeit an, nicht auf
die körperliche Erscheinung, denn wir sind weder Schmetterlinge noch Menschenkörper,
sondern Seelen.
Zu: "Als sicher bewerte ich das Ergebnis eines Experiments,..."
Darüber schrieb ich zu Beginn dieses Postings.
Zu "Offensichtlich ist meiner sicherer. Die Sicherheit des Ideologen dagegen
ist Illusion. Näheres unter "Weltverbesserer"."
Mein Standpunkt ist sicherer, weil ich ihn besser kenne, als du deinen. Du weißt
noch nicht genau, was ein Experiment ist. - Lies dazu evtl. meinen Aufsatz www.hanjoheyer.de/Goethe.html
Zu den "materiellen Manifestationen": Du hattest das offensichtlich
so verstanden, als meinte ich, die Theorien liefen sichtbar in der Welt herum.
Das wollte ich richtigstellen.
Das Buch "Innovation pragmatisch steigern" ist aus deiner Feder?
Gruß
Joachim Heyer
61 Das Innere und
das Äussere 26. Okt. 2003, 18:17 Uhr
Hallo Sheelina (Lina),
jetzt habe ich verstanden: Jemand, der diskutiert, um in der Sache weiterzukommen,
ist ein Angeber, und da ich über 2 eigene HPs verfüge und ich wie
gesagt ein Angeber bin, liegt die Motivation, diese HPs zu unterhalten, darin,
mit ihnen anzugeben.
60 Das Innere und
das Äussere 27. Okt. 2003, 09:55 Uhr
Hallo Shelina,
ich habe zum Ausdruck bringen wollen, daß es sinnvoll ist, beim Philosophieren
eine Art "Fortschritts-Selbstkontrolle" einzuführen, damit man
nicht endlos herumphilosophiert, bis man erschöpft und resigniert aufhört
und am Sinn des Philosophierens zweifelt. Deshalb meine Frage, ob ihr das Thema
nicht nur durch, sondern erfolgreich durch habt.
Sie sollte dich provozieren, darzustellen, was du beim Philosophieren in letzter
Zeit gelernt hast. Du aber warst bloß beleidigt, und als Rache hast du
meine HPs als Statussymbole denunziert. Würdest du mich kennen,würdest
du gesehen haben, daß ich nie Statussymbole um mich häufte. Ich hatte
immer nur alte Rostlauben als Auto, meine PCs waren immer ein paar Jahre zu
alt; in der Wohnung hatte ich immer nur Möbel aus Großmutters Zeiten.
Außerdem hatte ich seit 20 Jahren nicht mehr genug Geld für derlei
Protzereien! Und wenn ich meine HPs als Statussymbol geplant hätte, dann
hätte ich es wie Stefan Raab gemacht. Ich kann mich noch erinnern: Also
ich noch 10 Leser täglich hatte, hatte Raab 2000. Mich als Jäger nach
Statussymbolen zu beschimpfen, ist schon lächerlich, der ich so unpopuläre
Statements über den Pöbel äußere. Womit verdammt noch mal
habe ich ungerechtfertigten Status bei der Masse erheischen wollen? Was zum
Beispiel unternehme ich hier in PhilTalk, um bei der Mehrheit angesehen zu sein?
Nichts! Als Statussymbol eignet sich nur, was die Masse gerne hätte. Und
die Philosophie zählt ganz sicher nicht dazu. Leute, die auf Prestige setzen,
studieren auch nicht Philosophie, sondern BWL oder Jura. Die Philosophen wurden
von den BWLern stets mitleidig belächelt.
Ich hoffe, daß du meine in meiner HP angestrebte Wiedereinführung
des "edlen Lebens" (siehe Edelmann) nicht als Jagd nach Prestige mißinterpretierst.
Hier geht es nicht um Statussymbole, sondern um echten Status!
59 Das Innere und
das Äussere 27. Okt. 2003, 11:49 Uhr
Hallo Sheelina,
Philosophie kann auch dazu genutzt werden, um dem Erfolgsdruck zu widerstehen.
Ich jedenfalls nutze sie, um ein Leben ohne Druck, aber mit selbstgesteckten
Zielen, zu führen. Meine Liebe zur Philosophie wird aufgrund von Erfolgen
gestärkt, nicht gemindert.
Nach meinem Verständnis geht es in der Philosophie sehrwohl um Heilung.
Wir wollen heil an Leib und Seele werden. Was sonst?
Zu "vermeintliche Größen etablieren": Da bin auch ich dagegen.
Aber echte Größen sollten sich schon etablieren. Hier bin ich der
Demokratie gegenüber sehr mißtrauisch. Siehe www.hanjoheyer.de/Einweihung.html
Auch Abhängigkeitsverhältnisse wird es immer geben. Es kommt nicht
darauf an, daß es sie nicht gibt, sondern daß solche nicht mißbraucht
werden. Ich nutze Abhängigkeitsverhältnisse aus, um die mir Anvertrauten
bzw. sich mir Anvertrauenden in die Unabhängigkeit zu fühen, soweit
es möglich und nötig ist. Dabei leugne ich keineswegs meine eigenen
Abhängigkeiten, im Gegenteil, ich nutze sie, um mit meinen Freunden und
Schülern darüber zu diskutieren zwecks Bewußtmachung.
Wir leben in einer Bewußtseinshierarchie: Es gibt immer Menschen, die
bewußter und damit mächtiger sind, als wir selber. Das sollte man
anerkennen. sonst merkt man wegen Blindheit nicht, daß und wie man geführt
und manipuliert wird. Mir ist bei meiner Arbeit durchaus klar, daß nicht
z.B. die BILD-Verantwortlichen des Mißbrauchs ihrer Klientel bezichtigt
werden, sondern immer nur Leute wie ich, die über Manipulationen aufklären.
BILD zieht dermaßen über die Führungselite her, daß Otto-Normalverbraucher
denkt, es gebe keine wahre Elite mehr, sondern nur noch korrupte Selbstbediener.
Mit Hilfe der Neiderzeugung schafft BILD es, zu verschleiern, daß es echte
Größen - eine Hierarchie des Geistes gibt. Ohne diese Verschleierung
ist Demokratie auch kaum möglich.
Selbstverständlich sind philosophische Erfolge persönliche Erfolge,
aber wir diskutieren doch hier, um sie mit anderen Freunden der Philosophie
zu teilen oder?
58 Das Innere und
das Äussere 28. Okt. 2003, 10:22 Uhr
Hallo FederWeiser,
dein schönes Gedicht erinnert mich stark an eines meiner eigenen Produktionen.
Schau mal in www.hanjoheyer.de/zz014.html#c
Auch dort geht es um Innen und Außen. Interessante Übereinstimmungen!
Gruß
Joachim Heyer
unbewusste
Intelligenz - das einfache Leben 23. Okt. 2003, 20:20 Uhr
Hallo!
Die Terminologie von "Galaxis" übernehmend -
> Intelligenz als Eigenschaft und Intelligenz als Fähigkeit
möchte ich anmerken, daß Fähigkeiten zu Eigenschaften werden
können. Ich erwebe mir mit Hilfe meiner abstrakten Intelligenz als Fähigkeit
neue praktische Eigenschaften.
Im Leben sieht es doch so aus: Wir leben unsere Routine: Gewohnheiten, Traditionen,
solange wie möglich. Dann taucht ein für diese Routinen unlösbares
Problem auf. Wir brauchen unser abstraktes Denken, um eine Lösung zu finden.
Diese Lösung wird zur neuen, dem Problem angemessenen Handlung. Diese wird
im Laufe der Zeit zur routinierten Eigenschaft: zur eingefleischten Intelligenz
des Leibes.
Wenn man den Zusammenhang dieser Intelligenzarten wie geschildert sieht, folgt
daraus, daß erstere Intelligenz dazu dient, das normale Leben zu leben.
Sie hat sich körperlich "niedergeschlagen", manifestiert. Hier
sind sämtliche bisherigen Intelligenzleistungen in praktisches Leben umgesetzt.
Die Fähigkeits-Intelligenz sitzt "oben drauf". Sie ist noch nicht
manifestiert, sondern noch im Abstakten. Mit ihr erschließen wir das Neue.
Mit ihr erlangen wir Fortschritt usw.
Ich hoffe, es ist rübergekommen, was ich meine.
Joachim Heyer
65 unbewusste Intelligenz
- das einfache Leben 25. Okt. 2003, 21:48 Uhr
Hallo Engegassen,
bedeutet dein Posting, daß du möglichst alles in deinem Leben ins
Ressort "Fähigkeiten" zustecken bemüht bist und möglichst
nichts ins Ressort "Eigenschaften"?
Wie geht das? Und überhaupt: Ist es praktisch?
Also ich bin froh, daß ich beim Kaffeetrinken mir nicht immer wieder überlegen
muß, wie ich die Tasse zum Mund führe! Ich bin froh, daß hier
eine erlernte Fähigkeit zur routinierten Eigenschaft geworden ist.
Ich bin auch froh, daß ich beim Spazierengehen den Weg "aus dem Schlaf"
kenne und nicht jedesmal aufs Neue überlegen muß, wie ich gehen muß,
um wieder nach Hause zu kommen.
Ich bin froh, daß ich es geschafft habe, um mich herum eine recht stabile
Welt zu bauen, in der ich gut leben kann, ohne alles ständig unter intellektueller
Kontrolle haben zu müssen.
Kurz: Ich bin froh,daß 99,99 % von allem, was ich denke und was meine
Umwelt ausmacht, stabil ist und aus Routinen besteht!
Und ich bin stolz drauf, daß ich in der Lage bin, das verbleibende 0,001
% zu nutzen, um meine Welt kreativ zu gestalten - mich in der LEBENSKUNST zu
betätigen.
Ist das bei dir wesentlich anders?
Viele Grüße
Hans-Joachim Heyer
Sein
oder Werden? 28. Okt. 2003, 10:47 Uhr
Ich habe anderorts (zB in
www.hanjoheyer.de/Lebens.html) schon dargelegt, daß ich den Geist als
das Primäre ansehe und die gegenständliche Materie als Erscheinung.
Demnach existiert eine geistige Struktur als das wahre Sein. Die alten Griechen
nannten sie "Substanz" - wörtlich das "Darunterliegende".
Der Substanzbegriff erfuhr einen Bedeutungswandel: vom Geistigen hin zum Materiellen.
Schließlich leben wir in materialistischen Zeiten.
Materielle Gegenstände kommen allein schon deshalb nicht als Seienes infrage,weil
sie sich ständig ändern. Wir können sie ausschließlich
an ihren verändernden Eigenschaften, d.h. an Bewegungen in Bezug auf andere
Gegenstände, wahrnehmen.
Mit anderen Worten: Wir nehmen Gegenstände anhand ihrer "werdenden
Eigenschaften", am Verhalten, wahr. Sie SIND nicht.
Aber auch der Geist verändert sich ständig, ist genaugenommen auch
ein Werdender! Aber da er keinen Maßstab hat - er produtziert die Maßstäbe
wie Raum und Zeit ja erst - kann er seine eigenen Veränderungen nicht wahrnehmen
und erscheint darum unveränderlich.
Die alten Philosophien, die vom "unbewegten Beweger" sprechen, irren
sich. Sie haben nicht berücksichtigt, daß Geist sich in anderer Zeit,
als der physikalischen, eben doch bewegt. Geist verändert sich in zyklischer
Zeit, wo Prozesse in sich zurücklaufen (Rückkopplungssysteme, autopoietische
Systeme) und somit Vergangenheit und Gegenwart in eine "ewige (zeitlose)
Allgegenwart" zusammenführt. Die physikalische lineare Zeit ist bloß
ein Konstrukt unserer kognitiven Systeme (Gehirne), wie ich in www.hanjoheyer.de/Gehirn.html
nachwies.
Gruß: Hans-Joachim Heyer
Kommunikationskultur,
-bis hin zum Disput 31. Okt. 2003, 15:37 Uhr
@ FederWeis: Es ist also
deine Überzeugung, daß alle Meinungen gleichberechtigt sind. Das
wird alle Demokraten unter uns freuen. Leider steckt in deiner Überzeugung
ein kleines logisches Teufelchen verborgen: nämlich, daß du deine
Überzeugung für höher erachtest, als die meine, die davon ausgeht,
daß Meinungen sehr unterschiedliche Annäherungen an die Wahrheit
darstellen. Ich halte zB meine "hierarchische" Meinung für besser
als deine "egalistische". Solltest du meine Meinung als gleichberechtigt
neben deiner ansehen, fällt alles, was du sagst, unter "Beliebigkeit".
Wer aber alles gelten läßt, kann nicht mehr kommunizieren und fällt
aus der Kommunikationskultur heraus!
@ Wolfgang: Recht so! Hätte ich nicht besser sagen können!
@ Federweises Kommentar: O hättest du nur Wahrheit gesucht! Sie fällt
einem NICHT in den Schoß!!! Dann wüßte ja jeder A. (oder BILD-Leser)
die Wahrheit!
Zur Info: Wenn die Lüge einmal erfunden ist, existiert sie auch! - Deinem
letzten Satz stimme ich natürlich zu.
@ Berny: Was ist Technosophie?
viele Grüße
Hans-Joachim Heyer
Esoterik
ist Anti-Philosophie 03. Nov. 2003, 22:55 Uhr
An alle!
Wenn man die Beiträge so liest, kommt man leicht auf den Gedanken, die
Frage sei recht kompliziert.
Was ist Philosophie? Was ist Esoterik? Ist eines das "Anti" vom andern?
Die Antwort ist sehr einfach: Ein klarer, also bewußter, Denker philosophiert.
Ein unklarer, also (mehr oder weniger) unbewußter Denker schwafelt, bzw.
betreibt Esoterik.
Ein klarer, bewußt denkender Esoteriker betreibt Philosophie. Ein schwafelnder
Philosoph macht Esoterik.
viele Grüße
der Philosoph Joachim Heyer
Esoterik ist Anti-Philosophie
04. Nov. 2003, 10:58 Uhr
@ Margarete:
zu: "soviel zur liebenswerten Weltoffenheit einiger Philosophen: ":
Das gehört in die Schublade "Esoterik". Gründe:
1. Du hast nix begründet.
2. Deine Behauptung ist falsch. Gute Esoterik ist von Philosophie nicht zu unterscheiden.
Wenn man sich ausgiebig mit Philosophie und Wissenschaftstheorie ("Was
ist ein Beweis?") beschäftigt, kommt man zu dem Ergebnis, daß
sich in der Philosophie nichts beweisen läßt. Man muß es also
glauben wie in der Esoterik. Die Philosophie legt allerdings viel mehr Wert
auf Plausibilität, gibt sich mit Dogmen nicht so einfach zufrieden. Der
Philosoph denkt schärfer. Der Esoteriker ist doch meist ein sentimentaler
Dünnbrettbohrer.
Ich finde es übrigens amüsant, daß man in allen Foren fertiggemacht
wird, sobald man eine präzise Meinung vertritt. Sofort gilt man als intolerant
und ignorant.
@ Shelina:
zu: "Philosophie ist Wissenschaft - Geisteswissenschaft. Esoterik ist Geheimniskrämerei.
Spiritualität ist eine Frage des Befindens":
Daß Philosophie eine (Geistes)-Wissenschaft sei, wird sogar in philosophischen
Fakultäten von vielen Dozenten behauptet, ist aber trotzdem falsch.
Grund: Philosophie hat keine strenge METHODIK, wie alle Wissenschaften, ob Natur-
oder Geisteswissenschaften. Philosophie ist an keine wissenschaftliche Methode
gebunden. Sie darf alles hinterfragen.
Der Beurteilung: Esoterik sei Geheimniskrämerei stimme ich zu. Das ist
von meinem Urteil "Geschwafel" nicht weit weg.
Spiritualität als Befinden zu beschreiben, finde ich gut!
Esoterik ist Anti-Philosophie
04. Nov. 2003, 11:53 Uhr
Hallo Thomas!
du hast natürlich recht! "Kohärenz" als Unterscheidungskriterium
für Philosophie / Esoterik ist gut! Ich verwand stattdessen das Wort "Plausibilität"
und "Begründung" u.a.m..
Ich liebe die Kurzform als Einstieg in eine Diskussion. Sie berücksichtigt,
daß man eh nie alles sagen kann. Außerdem ist eine anfangs schlecht
begründete Behauptung meist provokant. Das spendet allen Beteiligten Energie.
An den Stellen, wo es Widerspruch gibt, kann man dann argumentativ nachlegen.
Meine Methoide ist aus der Not entstanden. Nie konnte ich in meinen Essays alles
sagen, was ich sagen wollte. Es hätte den Rahmen gesprengt. Also muß
man - wenn nur wenig Platz zur Verfügung steht - die Essenz seiner Erkenntnisse
zum Thema unbegründet darlegen. Und nur dort, wo Mißverständnisse
auftauchen, bzw. nachgefragt wird, werde ich dann präziser.
Ist meine Methode OK?
Gruß: Joachim Heyer
Esoterik ist Anti-Philosophie
05. Nov. 2003, 12:41 Uhr
@ Der Thomas: Ist das kein
Widerspruch, wenn du schreibst, es ginge bei der Unterscheidung von Philosophie
und Esoterik um das Maß an innerer Konsisenz beider Disziplinen und dann
schreibst, die Esoterik sei (wie die Phil.?) ein geschlossenes (also konsistentes)
System?
Wenn beide Systeme konsistent sind, sind beide gleichberechtigt. Dann ist -
meiner Schubladisierung entsprechend - Esoterik gleich Philosophie. Meiner Erfahrung
nach ist die Esoterik sehr viel weniger konsistent: Sie strotzt vor inneren
Widersprüchen. Diese Widersprüche sind's, die mich zum Urteil bringen,
Esoterik sei Geschwätz.
Warum ist Philosophie eine Wissenschaft? Bitte um Begründung! Wie sucht
Wissenschaft nach "Sinn"? Bitte um Begründung.
@ Sheelina: Deduktion, Hermeneutik gehören NICHT zur Wissenschaft, Induktion,
Falsifikation gehören nicht zur Philosophie. Ich ahnte bereits, daß
du hier etwas verwechselst.
Nicht nur Esoterik zielt auf Wirkung ab. Auch die andern Disziplinen tun das.
Daß "Meinung" dir schwammig erscheint, liegt an deiner "Definition"
davor: "Jedem wie ihm beliebt...". Platon hatte klare Erkenntnisse
zum Thema "Meinung". Meinung hatte der vom Schein geblendete Pöbel,
der Illusion und Wahrheit nicht unterscheiden konnte. Der Philosoph war jenseits
der Meinung; er sah sich der Beliebigkeit entronnen im Reich des Wissens oder
gar der Weisheit. Nichts ist weiter von der Meinung entfernt, als die Weisheit.
Nicht ist weiter weg von der Beliebigkeit, als die Weisheit oder gar die Glückseligkeit.
Über "Meinung" gibt "BILD" erschöpfend Auskunft:
"BILD dir deine Meinung!" Der Spruch beinhaltet das Wesen der Meinung:
Gedankenlosigkeit. Denn selbstverständlich macht BILD Werbung mit der Absicht,
dem Leser dessen eigene Meinung geradezu auszutreiben! "Meinung" hat
man nie aus sich selbst. Meinung wurde von außen mittels Manipulation
aufoktroyiert. Was wahrhaft von innen kommt, ist nie Meinung! Das ist viel,
viel mehr.
@ Margarete: Wenn Fachgremien bestimmen würden, was bewiesen sei und was
nicht, hätten wir keine Wissenschaft, sondern eine Katholische Kirche!
Zu: Zu verurteilen ist "Esoterik" wie "Natur- und Geisteswissenschaft",
wenn sie auf Kosten anderer einen Gewinn erwirtschaftet, bzw. andere dadurch
sogar noch geschädigt werden. "
Was soll das? Du kannst Esoterik oder Wissenschaft nicht am Maßstab des
Kapitalismus messen oder an irgendwelchem Schaden! Tut mir leid, aber das hier
ist "Geschwätz" und landet bei mir in der Schublade "Esoterik".
Was ist "Schadenszauber"?
Zu: "Als Lebensberater Joachim - wie weit kommst du mit wissenschaftl.
Wissen, hast du für alles eine Antwort parat?"
Ich habe mein wissenschaftliches Wissen in meine Philosophie integriert. Es
ist transzendiert, also verwandelt. Ich mache keine Wissenschaft mehr.
Die Lebensberatung geschieht aus meinem philosophischen Wissen (welches meinem
Sein entspringt) heraus. Da meine Kunden/Schüler fast immer dieselben Probleme
haben (sie stammen alle aus derselben kranken Gesellschaft und leiden demzufolge
fast alle auf fast dieselbe Weise an ihr), habe auf 99 % aller Fragen eine Antwort.
@ Sheelina: Ein Philosoph, der den ganzen Tag denkt und dessen Gefühle
und Taten unterentwickelt sind, ist kein Philosoph, sondern ein Philodoof.
Esoterik ist Anti-Philosophie
05. Nov. 2003, 16:32 Uhr
Hallo "Der Thomas",
dein Urteil über mein Beratungsangebot der "Schule für Lebenskunst"
ist natürlich ein Vorurteil, solange es unbegründet ist. Ich gehe
davon aus, daß das jeder weiß. Schließlich ist dies ein Philosophieforum
und nicht die BILD-Zeitung.
Dann machst du dich lustig über meine Preisliste und bezichtigst mich der
"Beutelschneiderei". Das tust du natürlich nur (es sei, du bist
BILD-Leser), weil du zum Ausdruck bringen willst, daß ich für das
Geld keine Gegenleistung erbringe. Würde ich das nämlich tun, wärst
du ja auch ein Beutelschneider, bzw. jeder, der arbeiten geht und Geld mit nach
Haue bringt. Und da ich davon ausgehe, daß du am Monatsende mehr Geld
als ich nach Hause schleppst, wärst du dann der größere Beutelschneider
von uns beiden.
Du bist also davon überzeugt, daß ich keine Gegenleistung erbinge,
und daraus leitest du ab, daß ich ein Beutelschneider sei. Aber wo hast
du deine Behauptung begründet? Ich finde nix! Also stecke ich dich mal
ganz schnell in die Ecke "Schwätzer"!
Ich gehe in meiner Philosophie und später bei meinen Beratungen stets von
der Frage aus, was im Leben eines Menschen WIRKLICH wichtig ist. Und die Antwort,
die ich fand, lautete: Wachwerden, bewußt werden, verantwortlich werden!
Um dieses Ziel zu erreichen, sollte nichts zu teuer sein, natürlich vorausgesetzt,
ich kann meinem Kunden tatsächlich effektiv helfen, sein Ziel, aufzuwachen
aus dem Schlaf des Unbewußten, zu erreichen. Und vorausgesetzt, der Schüler
kann sein Ziel nicht ohne meine Hilfe erreichen.
Als ich meine Beratungen noch fast kostenlos machte, hatte ich es häufig
mit Schwätzern zu tun, die mir vorschreiben wollten, wie ich sie zu beraten
hatte. Und dann gaben sie mir die Schuld, wenn sie scheiterten. Sie stahlen
mir meine wertvolle Zeit. Seit ich teuer bin, passiert das nicht mehr. Jetzt
tun sie, was ich ihnen sage. Sonst hätte sich ihre Investition ja nicht
gelohnt. Leute wie du scheiden von vornherein aus. Die kosten ich keine Minute
Arbeitskraft. Das ist der Vorteil des Bestehens auf Vorauszahlung.
Also: Wenn du nicht den Eindruck der Blödheit hinterlassen willst, begründe
deine Behauptungen. Wir sind hier nicht im Kindergarten, wo jede billige Polemik
geglaubt wird, wenn sie nur frech genug ist. Du siehst, jetzt habe ich sogar
dein Bewußtsein schon ein wenig erweitert.
Nur weil du mich nicht verstehst, glaubst du, ich schreibe dummes Zeugs. Faß
dir mal an die Nase und ziehe in Betracht, daß der "Unsinn",
den du bei mir zu finden glaubst, womöglich daher rüht, daß
du Wissenslücken aufweist.
mfg Joachim
Esoterik ist Anti-Philosophie
05. Nov. 2003, 22:59 Uhr
Hallo "der Thomas",
du verhältst sich leider stellenweise so, als wären wir hier in einem
Witze-Forum. Ich gehe darauf nicht ein. Also zur SACHE:
Wie hast du das Verhältnis meiner Preise zu meiner Dienstleistung ermittelt,
sodaß du berechtigt bist, darüber zu urteilen?
Es gibt Menschen, die verzweifeln daran, daß sie in ihrem Leben keinen
Sinn zu finden imstande sind. Wenn ich ihnen mit einem Satz aus nur fünf
Wörtern diesen Sinn vermitteln könnte, wären diese 5 Wörter
dann nicht einen Tausender wert? - Das nur mal so als Rechenexempel!
Du kannst Wahrheit und Lüge nicht unterschieden. Sonst könntest du
sehen, daß ich stets bemüht bin, genau das zu schreiben, was ich
wirklich meine. Du bist ein Blatt im Wind.
Volksverhetzung: Wer macht das? Ich oder BILD?
@ genichtetes Nichts: Du siehst in meiner HP nur den Placebo-Effekt? Ich staune!
@ Wolfgang Horn: (Es geht um das Thema, ob es objektive Beobachtungen gibt)
Zu "Es ist völlig egal, ob der Beobachter gerade auf das Zeigerinstrument
schaut oder gerade zum Essen ist."
Es hilf nix! Der Beobachter muß irgendwann vom Mittagstisch zurückkehren
und seine Ablesungen machen!
@ Sheelina: Ich dachte, ich bräuchte dich mit den Stichworten nur erinnern.
Popper hat schön dargelegt, was Wissenschaft ist und was nicht. ZB ist
die Theorie nicht Wiss., aber die Arbeit der Falsifikation ist Wissenschaft,
bzw. was "unten noch rauskommt". Zuerst die außerwissenschaftliche
Theorie, dann erfolgt Deduktion: Wissenschaft. Indiktion ist keine Wissenschaft,
da man mit der ind. Methode nicht zu Theorien kommt. Schau mal in einem phil
Wörterbuch nach.
zu: "Nur eins kann ich Dir sagen, ICH möchte kein Philosoph sein ":
Hab ich gemerkt, denn andernfalls hättest du im Wörterbuch nachgeschaut.
zu: "und DICH würde ich soo bestimmt nicht als solchen akzeptieren.":
Wie kann ein Nichtphilosoph einen Philosophen verstehen? Unmöglich.
zu: "Nicht Gott ist tod, sondern die Philosophen sind tod": Das gilt
für alle Menschen: Sag besser: "Der Mensch, dem Gott tot ist, ist
selber tot." Ich übrigens glaube an Gott.
mfg joachim Heyer
Esoterik ist Anti-Philosophie
06. Nov. 2003, 15:00 Uhr
Hallo!
@ "Das Nichts nichtet": Tut mir leid, daß mein Erstaunen so
rübergekommen ist. Was ich dachte, war: "Da gebe ich mir jede erdenkliche
Mühe, alles, was ich behaupte, zu erklären und zu begründen,
und dann sagst du dazu "Placeboeffekt!" Das interpretierte ich so,
daß du glaubst, meine Leser müßten mir nur alles unbesehen
glauben; zu verstehen gebe es nichts, da ich ohnehin nur Quark geschrieben habe.
Zum "Layout" meiner HP: Sie soll einfach und ohne Schnickschnack sein.
Keine Buttons und so weiter. Aber lesbar soll sie unbedingt sein! Welche Tips
würdest du mir geben? Eine Bekannte empfahl mir, einfach Schwarz auf Weiß
zu schreiben und alle Voreinstellungen von Dreamweaver zu übernehmen. Das
tat ich auch, bis auf die Startseite, die ich blau färbte, und der Schriftart,
die ich änderte.
Daß ich meine HP als CD kaum verkaufen werde, ist mir klar. Aber warum
soll ich sie nicht anbieten zu einem Preis, für den man ein gutes Buch
bekommt? Außerdem überlege ich zur Zeit, ob ich nicht einen großen
Teil meiner HP vom Netz nehmen soll.
@ Sheelina: Vielleicht habe ich tatsächlich etwas überreagiert, als
ich deine Beschreibung von "Wissenschaft" mit Induktion, Deduktion
usw. kritisierte. Dafür möchte ich mich entschuldigen. Ich habe mir
heute die Mühe gemacht, deine letzten 50 Postings zu lesen (Uff!!), um
herauszufinden, was dich bewegt in diesen Foren. Leider ohne Erfolg (mein Problem).
Aber vielleicht möchtest du mir erklären, mit welchem Ideal du bald
4000 Postings geschrieben hast? Suchst du Antworten? Hast du Antworten? Welche?
Wie sind Alltag und Philosophie in deinem Leben aufeinander bezogen? Hast du
ein philosophisches Leben oder geht die Philosophie nebenher?
Das will ich hören. Daß man mich als Philosoph akzeptiert, erwarte
ich von niemandem mehr.
@ "der Thomas": zu: "... der kasus macht mich lachen." Argumente
bitte.
zu: "ich halte eine solche "schule" per se für unredlich.
wenn ich menschen "helfen" will, studiere ich medizin oder psychologie
und mache den therapeutenschein bzw. spezialisiere mich auf psychiatrrie. das
bürgt zwar nicht unbedingt für qualität bzw. qualifikation, es
unterliegt aber kontrollmechanismen. "
Lies dazu die Startseite meiner 2. HP: www.eifersuchtberatung.de Da steht alles
bezüglich deiner Einwände drin.
Joachim
Esoterik ist Anti-Philosophie
06. Nov. 2003, 19:47 Uhr
Hallo!
@ "der thomas": zu: ""Diagnose 'Eifersucht'" ... wer
stellt denn da eine diagnose auf?"
Der Kunde.
zu: "und das tust du am rande der legalität."
Selbstdenken und-handeln ist immer am Rande der Legalität. Da meine Texte
sich selber ganz gut erklären, brauche ich sie hier nicht zu verteidigen.
@ Wolfgang Horn: Ich schrieb meinen Kommentar, weil du den Eindruck erwecktest,
daß es Messungen auch ohne Beobachter (der zum Essen gegangen ist) geben
könne. Ich beziehe mich auf deine Zeilen:
"Diese Photonen, elektromagnetische Wellen, haben natürlich eine Wirkung
auf das Elektron.
Denn es gibt keine Wirkung ohne Gegenwirkung, ist zugleich Wechselwirkung.
Es ist völlig egal, ob der Beobachter gerade auf das Zeigerinstrument schaut
oder gerade zum Essen ist."
Willst du damit sagen, daß es diese Wechselwirkungen auch gibt, wenn kein
Beobachter da ist?
Esoterik ist Anti-Philosophie
07. Nov. 2003, 10:46 Uhr
Hallo!
@ Sheelina (#69): zu: "Du stellst mir Fragen zu meinen persönlichen
Lebensumständen? Sind es derartige Fragen, die Dich dazu erheben können,
Dich als Lebensberater oder Philosoph zu sehen? Was bewegt Dich, Dich dafür
zu interessieren?"
Als Lebensberater kläre ich beim Schüler/Kunden immer zuerst die Verbindungen
ihres theoretischen Wissens mit dem praktischen Leben. Die meisten Kunden wissen
(fast) alles, was ihnen hülfe, das Leben zu verbessern, aber sie können
dieses Wissen nicht praktisch anwenden. So wird ihnen dann ihr Wissen im Laufe
der Zeit schal und wenden sich davon ganz ab.
zu: "Es gibt da so einen schönen Spruch "Das Leben ist der beste
Lehrmeister". Ich scheine unter diesem zu stehen und ich bin auch nicht
bereit, es gegen esoterisches Ausschalten des Denkens durch Dritte einzutauschen.
"
Das ist ok, aber: Philosophie kann dazu dienen - und das lehre ich - damit nicht
immer das Leben selbst Lehrmeister sein muß!! Wenn zB ein Mensch leidet
- ich denke hier an Kunden, die zB unter extremer Eifersucht leiden - könnte
ich denken: "Laß sie das Leben selbst Lehrmeisterin sein! Laß
sie ihr Drama bis zum bitteren Ende durchleiden!" Aber das denke ich natürlich
nicht! Ich schreibe ihnen folgendes: "Wenn du etwas Bestimmtes begreifst,
muß dich das Leben selbst nicht schmerzvoll belehren! Du kannst dem Schmerz
als Lehrmeisterin entgehen, wenn du zu lernen bereit bist. Wenn du lernst, muß
das Leid nicht kommen."
zu: "Deine genannten 5 Worte, die reichen um eine beratende Funktion ausgeführt
zu haben, hat mich widerrum an ein Mantra, die Kraft des Wortes und in diesem
Zusammenhang an Haré Krishna, Rama Rama, erinnert, eindeutig esoterisch."
Hier hast du mich mißverstanden. Ich wollte nur Agumente bringen, was
meine Preise rechtfetigt. Ich könnte andere Beispiele bringen, zB ein Mann,
der sich einen Mercedes kauft und dann an seiner Eifersucht zerbricht und _alles_
verliert. Wäre es nicht besser für ihn, das Auto eine Nummer kleiner
zu kaufen und einem Helfer 1000 Euro zu bezahlen, der ihm dann erfolgreich hilft,
die Eifersucht zu besiegen, damit er nicht zerbricht?
Will sagen: Es kommt darauf an, ob ich helfen kann, und nicht wieviele Worte
ich dabei machen muß! Wenn jemand meine Preisliste kritisiert, darf er
das nur, wenn er meine Hilfestrategie - die ich ja öffentlich gemacht habe
- kompetent kritisiert und nachweist, daß ich nicht helfen kann.
zu: "Etwas anderes ist es für mich, wenn ein paar Worte in einem Zitat
beispielsweise einen ähnlichen Zweck erfüllen,..."
Das Schlimme bei einem Hilfesuchenden mit "chronischen Problemen"
ist in der Regel, daß er das Helfende partout nicht allein finden kann,
weil seine Aufmerksamkeit genau an diesem Punkt blind ist. Da muß ein
Mensch sein, der ihm genau das sagt, was er wissen muß. Der Kunde kann
das Helfende meist nicht allein finden! Da ich um die blinden Flecken weiß-
lange Erfahrung - fülle ich diese blinden Flecken mit meinen Informationen
auf. Das hilft.
Forts. folgt
Esoterik ist Anti-Philosophie
07. Nov. 2003, 10:50 Uhr
Hallo! (Forts.)
@ Karyon (#70): Danke! du hast verstanden, was ich gegen die institutionalisierten
Hilfsangebote vorgebracht habe. Dort wird man nicht gesund gemacht, sondern
der kollektiven Krankheit angepaßt. Interessant dabei ist - Helmut Ostermeyer
("Die bestrafte Gesellschaft" - siehe meine Bücherliste) - wies
das nach, daß dann die Krankheitssymptome auch verschwinden. "Der
Thomas" glaubt halt noch an Ausbildung statt Bildung.
@ FederWeis (#71): zu: "AUFWACHEN ist angesagt! Hinweg mit dem angenommenen
Buchwissen! Hinaus mit euch, ihr Theoretiker und Stubenhocker! Kommt endlich
einmal zu EIGENEN Erkenntnissen! Die "Wahrheiten der Welt" liegen
vor euren Füßen,..."
Genau! Das leite ich um an die Adresse von "Der Thomas", der mir mit
dem öffentlich genehmigten Wissen und der Macht der Institutionen drohte.
@ Sheelina: Warum darf ich mich nicht Philosoph nennen? Dir sind wohl öffentlich
genehmigte Zertifikate wichtiger, als das Denken. Ist ja auch einfacher: Einer
mit dem Wisch ist ein Philosoph, einer ohne ist keiner. Da braucht man dessen
Bücher bzw. HPs nicht zu lesen, bzw. nicht zu verstehen. Ich bin Philosoph,
weil das Wort eine Bedeutung hat, die auf mich zutrifft. Fertig! Außerdem
- mal ganz nebenbei - habe ich die Uni nach 5 Jahren Philosophiestudiums ohne
Abschluß verlassen, weil es keine Vorlesung mehr gab, die mir genug Neues
brachte. Ich bin ein souveräner Mensch! Wozu brauche ich eine Bestätigung
einer Institution?
zu: "wenn er ja selbst gar nicht die Erfolgsaussichten kennt": Woher
willst du das wissen?
@ "der Thomas": Zu: "es hat niemand was dagegen, wenn er den
leuten seine weisheiten mit auf den weg gibt; aber für "beratung"
geld zu verlangen halte ich für unmoralisch. man kann sein geld auch anders
verdienen. "
Du bist ein Kind der Zeit, bzw. Opfer von BILD: Lügen-BILD darf besten
Gewissens verkauft werden, nicht aber die Wahrheit. Selbstverständlich
ist die Mißbrauchmöglichkeit gegeben und ich kann nicht beweisen,
daß ich den Kunden/Schüler nicht mißbrauche, ihn nicht zu seinem
Wohl manipuliere. Ich habe eine Arbeit veröffentlicht, in der steht, daß
ich nicht beweisen kann, kein Scharlatan zu sein. Ja, es ist ein Spiel mit dem
Feuer, sich mit mir abzugeben: ich führe meine Schüler in die tiefsten
Tiefen des Kaninchenbaus (Morpheus bei Matrix)! Weil dort das Leben ist! Man
muß mir vertrauen. Wer mir nicht vertraut, soll fernbleiben von meiner
Hilfe; er sollte zuvor meine HP lesen und dann entscheiden, ob er mir vertrauen
will. Es gibt auch keine Kontrolle: Weder bei der Stundenabrechnung noch bei
sonstwas. So läuft es nun mal beim Abenteuer "Leben". Nur Wenige
lassen sich darauf ein. Denen aber gilt meine ganze Kraft! Ich habe kaum anderes
zu tun, als mich um meine wenigen Schüler zu kümmern. Deshalb lebe
ich materiell auch von ihren Zuwendungen. Das macht die Sache spannender und
ehrlicher. Und damit ich ihnen immer ein guter Ratgeber sein kann, bin ich "verpflichtet",
mich selber immer weiter zu bilden.
Esoterik ist Anti-Philosophie
07. Nov. 2003, 11:10 Uhr
Hallo Wolfgang Horn,
zu: "Die Suche nach Wahrheit ist eine verdammt schwere Arbeit, nur annähernd
vergleichbar mit dem Sinnen über ein schweres Schachrätsel. Bei dem
muß man Hunderte voin Zugkombinationen durchdenken, und Hunderte-1 oder
-3 sind Sackgassen.
Die Fehlerfreiheit ist bei dieser Suche äußerst wichtig.
Und dann kommt da ein bunter Vogel und behauptet, er habe die Lösung"
Weise mir nach, daß ich mir die Arbeit zu leicht gemacht habe. Zeige,
daß ich nicht die lösung habe. Berücksichtige dabei bitte meine
viele hundert Druckseiten umfangreiche und inhaltsvolle HP.
Meine tausende E-Briefe mußt du nicht berücksichtigen.
zu: "Bunter Vogel": Ist das a) ein Kompliment oder b) eine Schmähung?
Falls a): Danke; Falls b) gilt A...
Esoterik ist Anti-Philosophie
07. Nov. 2003, 20:13 Uhr
Hallo!
@ Sheelina (81): Zu: "Wenn ich Ihnen zu Ihrem letzten Beitrag antworte,
wären dann 30,-- Euro ok, die Sie mir überweisen?" :
Ok, dann überweise zuerst 3o,- Euro für mein Posting auf mein Konto...
@ "der thomas": zu: "was du hier treibst, hanjo, kann bestenfalls
als spiel geltung haben. das spiel heißt: "ich bin der prophet, und
ihr seid die ungläubigen..".
Vielen Dank für die sicher wertvollen Tips. Leider sind sie mir zu kompliziert.
Würdest du sie mir bitte noch einmal umgangssprachlich erklären (ich
tu mich so schwer mit Formeln), damit ich sie auch wirklich realisieren kann.
Dann wäre uns beiden geholfen: Ich konnte meine "Arbeit" besser
machen und du hättest recht!
@ Margarete (84) : Vielen Dank! Du ehrst dich selbst mit diesem Posting.
@ Wolfgang Horn: zu: "Aber über "Effizienz" des Denkens
mag ich jetzt auch nicht diskutieren."
Ich auch nicht.
Konsequent
sein? 08. Nov. 2003, 10:46 Uhr
Hallo Menta,
falls ich dich richtig verstanden habe, meinst du, man habe nur die Wahl zwischen
a) dumm und glücklich und
b) klug und unglücklich.
Ich habe meine "Schule für Lebenskunst" nicht zulezt deshalb
gegründet, weil ich eine dritte Möglichkeit entdeckt und realisiert
habe:
c) klug und glücklich.
Warum Kluge oft unglücklich sind, liegt m.E. daran, daß sie es versäumt
haben, ihr erworbenes Wissen richtig in ihr praktisches Leben einzubinden. Sie
tun nicht, was sie wissen. Das Wissen bleibt auf diese Weise vom Leben ungeprüft
und wird falsch.
Man sollte alles, was man lernt, auf seine Lebensphilosophie beziehen, um diese
weiterzuentwicken. Dazu muß man natürlich zuerst eine haben. Und
wenn man keine hat, muß man sich eine machen. Und dann dient alles Lernen
der Erweiterung und Verbesserung dieser Lebensphilosophie. Ganz wichtig dabei
ist, daß man seine Erkenntnisse dann auch wirklich lebt!
Seine Lebensphilosophie findet man, indem man untersucht: Was glaube ich wirklich?
Was ist real? Was ist wirklich wichtig? Auf diese Weise gewinnt man die Erkenntnis,
in welchem Werte- und Realitätssystem man derzeit lebt. Bist du dir dieses
IST-Zustandes eines Weltbildes bewußt, kannst du dich daranmachen, es
zu verbessern und zu erweitern. Wenn du deine Philosophie lebst, wirst du Fehler
schnell finden und beheben können. Das Denken wird nicht zur Last, da es
dem Leben hilft. Dann stellt sich neben dem Denken und der Klugheit auch das
Glück ein.
Spitzenforscher??
30. Nov. 2003, 17:40 Uhr
Hallo,
das vollständige Interview, sowie meinen Kommentar dazu, findet ihr in
www.hanjoheyer.de/Metzinger.html
Daß Prof. Singer nicht viel Lust verspürt, Auskunft über seine
Forschungen bzw. "bahnbrechenden Erkenntnisse" zu geben, ist verständlich,
wenn ihm in demselben Brief Tierquälerei vorgeworfen wird. Klüger
wäre es gewesen, ihn erst mal ganz unbefangen nach seinen ethischen Maßstäben
zu fragen.
35 Prof. Dr. Thomas Metzinger:
Spitzenforscher?? 01. Dez. 2003, 00:12 Uhr
Hallo Joceline,
soweit ich besagtes Interview verstanden habe, geht es weniger um brisante Forschungsergebnisse,
sondern mehr um brisante Konsequenzen für die Gesellschaft, wenn die für
die Wissenschaft normalen Forschungsergebnisse in das Bewußtsein der Öffentlichkeit
vordringen:
"Prof. Dr. Thomas Metzinger: Die Hirnforschung verändert in dramatischer
Weise unser Menschenbild und damit die Grundlage unserer Kultur, die Basis unserer
ethischen wie politischen Entscheidungen."
Brisant daran ist, daß die Öffentlichkeit dann damit konfrontiert
wird, daß es keinen freien Willen gibt, keine Verantwortung, keine Schuld
usw., da wir alle Sklaven unserer Nerventätigkeit sind, auf die wir keinen
Einfluß haben, weil "wir" oder das "Ich" Produkte
von Nerventätigkeit sind und nicht deren Auslöser.
Wenn das die Leute erfahren, könnte es sein, daß sie das nicht verkraften
und zB zu morden beginnen mit der Begründung: Nicht ich habe gemordet,
denn lt. Wissenschaft gibt es kein wollendes Ich: meine Nervenzellen haben gefeuert
und Folge dieser Aktivität war, daß ich morden MUSSTE! Also bin ich
unschuldig.....
Meine eigene Position ist freilich eine andere, wie meine Kommentare zum Interview
zeigen.
Die einjährige Internetdebate fand ich - soweit ich die Beiträge gelesen
habe - am Thema vorbei und zum Teil sehr unqualifiziert. Es wird wohl noch ein
paar Jahrzehnte brauchen, bis die Öffentlichkeit die brisanten Forschungsergebnisse
erfährt. Noch ist es so, daß sie aufgrund eigener Projektionen noch
nicht zuhören kann bei dem, was diese Wissenschaftler zu sagen haben.
Zu deinem Brief: Ich wollte nur darauf hinweisen, daß es interessanter
gewesen wäre, wenn du Singer nach seiner Ethik befragt hättest, statt
sofort mit Vorwürfen zu kommen. Verständlich ist deine Entrüstung
schon.
34 Spitzenforscher?? 01.
Dez. 2003, 11:33 Uhr
Hallo Jocelyne,
Du schreibst: "Wie diese beiden Professoren so etwas ernsthaft vertreten
können ist mir ein Rätsel."
Nun, diese Professoren arbeiten wissenschaftlich, d.h. methodisch, nachprüfbar.
Sie wollen Antworten auf Fragen, aber diese Antworten dürfen sich nicht
außerhalb der Methode bewegen, sonst wäre es keine wissenschaftlich
akzeptabe Antwort. Sie begründen ihre eingeschränkte Antwortsuche
damit, daß sie sagen, anders würden wir im Chaos und Beliebigkeit
enden.
Die Methodik funktioniert nun so, daß als Erklärung immer nur die
Beschreibung eines Mechanismusses anerkannt wird. Die "Antwort": "Ich
will es!" ist keine wissenschaftlich anerkennbare Antwort. Sie kann nur
akzeptieren: "Es muß so sein,weil..."
Da also eine wissenschaftliche Erklärung eine Willensursache nicht anerkennen
kann, muß sie den freien Willen leugnen mit der Konsequenz, daß
es für sie keinen freien Willen GIBT.
Das alles ist GANZ platter Scientismus: Metzinger und Singer sind der Methode
verfallen - haben offiziell ihr freies Denken aufgegeben, freilich gegen Amt,
Anerkennung und Geld.
Diese beiden Herren - gefragt als Privatmenschen - sind ja nicht so dumm, nicht
zu wissen, daß es in Wahrheit anderes ist. Ich kenne beide Herren persönlich
und habe mit ihnen halbprivat gesprochen. Sie sind beide sehr gebildet und sehr
nett und blicken wesentlich tiefer in die Wirklichkeit als zB du, die bereits
zugegeben hat, keinen tiefen Einblick in die Materie zu haben und mehr vom Gefühl
beeinflußt zu sein.
Deine Reaktion ist für die Profs. eine Bestätigung ihrer Theorie vom
unfreien Willen: Es ist nämlich Zeitgeist, gegen Tierversuche zu sein.
Die Grünen und andere "linke" Organisationen haben seinerzeit
Propaganda und Wahlkampf mit diesem Thema gegen die rechten Kapitalisten und
umweltverseuchende Konzerne gemacht und haben KÜNSTLICH ein Antitierversuchsbewußtsein
erzeugt.
Das Umwelt- und Tierschutzthema war seinerzeit von den Linken mißbraucht
worden, weil sie mit den typischen Linksthemen nicht gut ankamen, da der Sowietkommunismus
gerade am Scheitern war. Deine Meinung ist also Produkt von Manipulation.
Das muß jetzt aber nicht heißen, daß deine Ansicht falsch
oder schlecht ist. Sie ist sicher gut. Auch ich bin gegen Tierversuche. Aber:
Deine Meinung ist nicht von dir.
Die Frage, was diese Herren mit ihren Einsichten zu tun gedenken, ist nicht
leicht zu beantworten, da sie es selber nicht wissen. Was sie wissen, ist allein,
daß sie dem künstlichen "Menschen" den Weg bahnen: dem
Roboter.
Was den freien Willen anlangt,werden sie es wohl nur zu theorieverletzenden
Pragmatikern schaffen, genau wie die Juruisten, die "wissen", daß
der Mensch genaugenommen schuldunfähig ist, aber so tun müssen, als
ob es freien Willen, Verantwortung und Schuld gäbe!
MEINE Philosophie, die vom freien Willen ausgeht, wird sicher nicht in der Öffentlichkeit
die Runde machen, da sie die Menschen in die Freiheit führt. Das muß
jedem Machtmenschen ein Dorn im Auge sein. Denn die Macht des Andern ist meine
Ohnmacht. Die Obrigkeit wird immer Theorien lehren, die die Menschen versklaven.
die meisten sind ja auch noch stolz drauf, sklaven zu sein - siehe meine Diskussionen
mit "Der Thomas". Befreien kann man nur Wenige:
Sieh mich an: Ich verhelfe mit meiner HP Menschen zu Freiheit. 99 % verachten
mich dafür; 1 % nur nimmt dieses Angebot an - wenn's hoch kommt.
Spitzenforscher?? 01.
Dez. 2003, 16:55 Uhr
Hallo Jocelyne,
es hat Zeiten gegeben, als die Menschen eines Stammes schon die des Nachbarstammes
als Tiere sahen, die bedenkenlos getötet un gegessen werden durften. Die
fanatischen Moslems sehen alle Andersgläubigen HEUTE noch als Tiere an.
Es gab Zeiten, als man Tiere so gut wie ausschließlich als Nahrung ansah.
Selbst wenn du heute in südliche Länder kommst - Süditalien,
Afrika, Philoppinen uvam - kommt es vielen Menschen nicht in den Sinn, daß
sie sowas wie Leid empfinden können. Da werden gefesselte Hunde mit am
Rücken gefesselten gebrochenen Beinen an wäscheleinen aufgehängt,bis
man sie schlachtet usw. Bei uns in der Nähe werden Hühner in engen
Käfigen gehalten, und die tumben Besitzer meinen, die Tiere leiden nicht.
Ich traf in meiner Heimat mal einen Sport-Angler, der felsenfest davon überzeugt
war, daß die Fische, die er vom Haken reißt und wieder in Wasser
wirft, weil er sie nicht mehr essen mag, keinen Schmerz fühlen!!! Er wäre
beleidigt gewesen, wenn ich ihm den freien Willen abgesprochen hätte. Dabei
war klar, daß er dieselbe Meinung zum Thema hat wie ALLE Sportangler!
Vor nicht 100 Jahren dachten sogar Menscheneltern und Ärzte (!!!!), daß
ihre Kinder erst ab ein paar Lebensmonaten schmerzempfindlich sind! Die Ärzte
operierten Kleinkinder ohne Betäubung (!!!) zB am offenen Herzen!
Ich sage dazu: Diese Tölpel haben kein eigenes Gefühl, keine innere
Wahrheit, die ihnen etwas sagt. Sie sind allesamt bewußtseinslose Zombies.
Goethe und andere Aufklärer des 17. und 18. Jahrhunderts hatten recht:
Der Mensch wird als Tier geboren und wird erst, wenn er ethisch wird (über
Moral nachdenkt und danach handelt), zum Menschen. Da Ethik von der Wissenschaft
theoretisch (nicht praktisch) geleugnet wird, sind Wissenschaftler ...
Es ist nicht leicht, Mensch zu werden. Besonders nicht in heutigen Zeiten, wo
JEDEM gesagt wird, man komme bereits als Mensch zur Welt.
Deine Tierliebe ehrt dich! Aber man sollte auch an seine Topfflanzen denken.
Auch sie leiden, wenn sie zB nicht genug Licht haben. Hier sehe ich sogar bei
Tierliebhabern noch Roheit!!!
Haben wir einen freien Willen? 23. Dez. 2003, 17:47 Uhr
Hallo Allerseits,
Wolfgang Horn scheibt: "Dann sei noch eine Grundweisheit der Wahrheitssucher
nachgetragen: Unsere Sinne und unser Gehirn sind zu beschränkt, um "die
Wahrheit" erkennen zu können. Wir können uns ihr nur annähern.
Folgerung: Wer behauptet, er habe "die Wahrheit", der irrt darin."
An ihn eine andere "Grundweisheit": Sätze wie die von W.H. bergen
eine Tautologie: Er sagt - mit Wahrheitsanspruch! - den Satz, man könne
die Wahrheit nicht erkennen. Solche Tautologien als "Grundwahrheiten"
zu bezeichnen, ist m.E. weit hergeholt.
@ Gian-Marco: Zu "Kennt sie sich wenigstens selber?"
Das setzt voraus, daß die Wahrheit ein bewußtes Lebewesen ist. Jesus
sagte entsprechend: "Ich bin die Wahrheit und das Leben..."
Wir hatten es zu Beginn dieses Threads ja mit Schopenhauers Welt als Wille und
Vorstellung zu tun, wobei die vorgestellte Welt die Welt der toten, determinierten
Naturgestze ist und die Welt als Wille die nichtkausale, nichtentstandene Welt
jenseits von Raum und Zeit. Diese Welt als Wille ist bewußt und lebendig.
Mit Schopenhauer, aber auch aufgrund meiner eigenen Philosophie, ist Wahrheit
personal, indeterminiert und autark (aus sich selber "entstanden").
Auch ich bin die Wahrheit!
Aber: Ob ich es bin oder Gott - Ich gehe davon aus, daß ein System niemals
GANZ sich selber erkennen kann. Weiter glaube ich, daß die ganzen Verwicklungen
der Welt - also alles Leiden, alle Irrtümer - aus einer Verwicklung entstanden
sind, die dieser Unerkennbarkeit entstammen.
Trotzdem ist uns SEHR geholfen, wenn wir erkennen, daß die ganze Welt,
wie wir sie erleben, Produkt unseres eigenen Geistes ist. Alles Materielle sind
Erscheinungen, die wir uns selber nach eigenen Maßstäben konstruieren.
Das zu erkennen, ist für Viele ein Schock, aber für Manche ist es
DIE Chance!
Welle
<-> Teilchen - warum kein weicher Übergang 10. Jan. 2004, 17:44 Uhr
Hallo Leute,
@ Wolfgang: zu: "Aber: Ein Prinzip kann keine Ursache sein. Weil es selbst
weder Masse noch Energie hat.
Prinzipien sind erdacht als Beschreibung eines ansonsten unerklärten Geschehens."
Das ist wissenschaftlich richtig. Die Wissenschaft bewegt sich ja innerhalb
der Erscheinungselt der Phänomene. In diese Ebene hat/ist immer nur Energie
(= Masse) eine Ursache. Ich erklärte das in meiner HP anhand eines Kinofilmes:
Wissenschaftlich ist ausschließlich das, was auf dem Film abgeht. Der
Projektor und die Projektion selbst geschehen außerhalb des Films und
sind deshalb der Wissenschaft prinzipiell unzugänglich.
Kausalität gibt es für die W. nur auf der Filmebene. Ein Prinzip beschreibt
nun den Abbildungsprozeß. Es erklärt sozusagen den Projektor. Die
Philosophie kennt also eine weitere Art der Kausalität, kennt den Projektor
als Ursache des Films. Horn hat als Wissenschaftler richtig geantwortet. nur
ein
Nur ein Philosoph könnte einwenden, es gebe aber noch eine andere Art von
Kausalität, nach welcher der Projektor die Dinge der Welt generell verursacht.
die beiden Streithähne müßten also klären, ob sie als wissenschaftler
oder als Philosophen argumentieren.
@ floo: zu: "was ist das blos für ein geschwafel, horn???? ein prinzip
ist ein wort, eine abstrahierende bezeichnung um eine KLASSE von sachverhalten
zu kathegorisieren!!! natürlich kann ein prinzip eine ursache sein!!! das
ist pseudointellektuelles genuschel!!!"
floo irrt, weil er nicht verstanden hat, daß Horn wissenschaftlich richtig
argumentiert hat. floo irrt wissenschaftlich und philosophisch.
Wolfgang Horn, zu: "Aber wenn wir die Seife in unserem Badewasser nicht
präzise in den Griff bekommen und ihren Ort nur wahrscheinlich bestimmen
können, heißt das noch lange nicht, daß sie sich zwischen den
Tastversuchen zu einer Wolke ausdehnt. Sondern nur, daß wir ihren Ort
eben nicht
genau kennen.
Die Quantenphysiker aber schämten sich wohl, Unkenntnis zuzugeben, und
ordneten dem Teilchen lieber die Fähigkeit zu, eine Wolke bilden
zu können. Zum Rechnen hervorragend und korrekt, das korrekte Rechenergebnis
scheint die Annahme zu stärken.
Aber wenn wir die Seife in unserem Badewasser nicht präzise in den Griff
bekommen und ihren Ort nur wahrscheinlich bestimmen können,
heißt das noch lange nicht, daß sie sich zwischen den Tastversuchen
zu einer Wolke ausdehnt. Sondern nur, daß wir ihren Ort eben nicht
genau kennen.
Die Quantenphysiker aber schämten sich wohl, Unkenntnis zuzugeben, und
ordneten dem Teilchen lieber die Fähigkeit zu, eine Wolke bilden
zu können. Zum Rechnen hervorragend und korrekt, das korrekte Rechenergebnis
scheint die Annahme zu stärken."
und zu floos Antwort: "tja, das zeigt wieder mal, dass du irgendwas nicht
richtig verstanden hast, hion, denn nach der erfahrung kann man den ort der
seife in der
badewanne UND ihren impuls exakt zu jedem zeitpunkt zugleich bestimmen, die
schrödingergleichung ist KEINE statistische gleichung!!!!!!!!!!!!!!
du machst dir völlig fallsch vorstellungen und kapierst nicht was der grund
für die unsicherheit der quantenphysik an dieser stelle ist und
stellst dich hier als den grossen aufklärer dar, da kann ich ja nur lachen
horn!!! "
Hier irrt floo wieder! die Quantentheorie besagt, daß Ort und Impuls im
Bereich des sehr Kleinen (Atome usw) prinzipiell nicht gleichzeitig exakt bestimmbar
sind, weil beide Größen sozusagen gemeinsame Komponenten besitzen.
Habe ich den Ort, fehlt was vom Impuls und umgekehrt.
floo: "Aber realistischer scheint mir die Vorstellung, das Teilchen habe
einen konkreten Ort und Impuls, aber unsere Meßmittel sind zu grob, das
genau zu bestimmen."
Das ist definitiv falsch. Im Bereich des sehr Kleinen ist der Ort nicht mehr
Umgebung eines Teilchens, sondern Teil des energetischens Systems.
Das meint die o.g. Verschränkung. Wenn es einen Ort für ein Teilchen
gibt, gibt es definitiv keinen eindeutigen Impuls für es.
floo:"das ist eben genau der unsinn, den ingeneure, die aufgrund ihrer
anwendungsorientierenden ausbildung nur oberflächliche kenntnis haben und
meinen alles müsse anschaulich und irgendwie fassbar, verlötbar und
verdrahtbar sein. das ist eben NICHT so, horn, finde dich damit
ab!!! "
Das ist richtig. Ingenieure lernen eine Billigversion von der Sache. Ich bin
auch Ingenieur, und ich habe mir das alles von meinem Bruder, einem Wissenschaftler
beibringen lassen (und durch autodidaktische Studien vertieft).
Philosophie ist mehr als Wissenschaft, aber sie darf der Wissenschaft nicht
widersprechen. Sie darf sie nur anders interpretieren.
Ich denke, DAS ist ein gutes Unterscheidungskriterium dafür, ob eine Lehre
scharlatanesk ist oder nicht.
Welle <-> Teilchen
- warum kein weicher Übergang 12. Jan. 2004, 00:53 Uhr
Hallo floo, (42)
Dein Beipiel, beginnend mit "ich lasse einen Stein..." bewegt sich
vollständig in der phänomenalen Welt, die ich mit einem Film auf einer
Kinoleinwand verglich. Die Kausalität, die der Physik unbekannt ist - nicht
jedoch den echten Philosophen - sucht nach der Ursache dieses Gesamtgeschehens.
Du suchst Ursachen nur innerhalb dieses Geschehens-Komplexes. Aber wo kommt
das Ganze her? Die ganze Physik? Das kann die Physik nicht beantworten.
Horn sucht die Prinzipien außerhalb der phänomenalen Ebene, du suchst
sie innerhalb. Warum: Weil du nicht ahnst, was Philosophie ist. Du bist wohl
ganz der Physiker.
Oben schrieb ich "echte Philosophen". Diese Unterscheidung halte ich
für nötig, da ich bei meinem Philosophiestudium die Erfahrung machen
mußte, daß selbst ein Philosophie-Prof nicht wußte, was Philosophie
ist. Er sagte: "Philosophie ist eine Teildisziplin der Naturwissenschaft!"
- Es ist zum Heulen!
Da, wo ich mich angeblich "fatal" geirrt habe, hättest du dir
freudig die Hände reiben können, mein lieber floo! Denn hier gab ich
dir recht. In der Tat hatte ich übersehen, daß der von mir kritisierte
Satz nicht von dir war, sondern dein Zitat von W.H. Ich entschuldige mich für
diesen Irrtum. Meine Kritik an diesem Satz gab DIR RECHT! - Und du nennst das
lächerlich, peinlich und nichtssagend!!! Das nenne ich lächerlich!
Dilemma:
Gegenwart - gibt's gar nicht, oder? 12. Jan. 2004, 01:20 Uhr
Hallo Kuno,
du darfst dir die Gegenwart nicht als Punkt vorstellen, sondern als verwaschenen
Flecken. In deinem Gehirn laufen Millionen Prozesse parallel ab: optische Eindrücke
werden wegen der großen Datenflut langsamer verarbeitet, als akustische.
Bilder sind gegenüber den Tönen stets in der Vergangenheit! Die bewußte
Aufmerksamkeit ist noch langsamer, also noch mehr in der Vergangenheit, als
das Gesehene.
Dann gibt es im Gehirn eine Schaltstelle, die alles synchnonisiert, sodaß
das Bewußtsein alles im richtigen Zusammenhang erlebt: Die Bewegung zweier
Hände stimmt dann genau mit dem Klatschgeräusch überein, und
das Bewußtsein glaubt dann auch, genau in demselben Zeitpunkt das Klatschen
zu ERLEBEN!
Das ist wie beim Film, wo auch manchmal Ton und Bild nicht synchron laufen und
erst synchron gemacht werden müssen. Dieser Synchronisator im Gehirn verbraucht
jedoch auch Zeit beim Synchronisieren, die er einrechnen muß.
Am Ende konstruiert das Gehirn eine fiktive Gegenwart, auf die hin alles in
die perfekte Ordnung gebracht ist. Diese Zeit gibt es nicht im physikalischen
Sinn. Sie gibt es nicht wirklich, sondern ist, wie alle Bilder und Töne,
die im Gehirn hergestellt werden, nichts als Interpretation: eine fiktive Welt,
die eine vermutete Realität simulieren soll.
Du mußt bedenken: Was du siehst, ist nicht das, was ist, sondern das,
was dein Gehirn aus Nervenimpulsen berechnet hat. Und nur einer der vielen Rechenschritten
ist die Synchronisation der Sinnesinformationen aus den verschiedenen Organen.
Aus dieser fiktiven Gegenwart, diesem berechneten Punkt, wird geschlossen, daß
es diesen Gegenwartspunkt auch in der realen Welt gibt. Den gibt es jedoch nicht.
du meinst nun sicher, daß das Gehirn ein reales Klatschen abbildet. Falsch.
Was du für real hälst, ist immer Hirnprodukt. Die Realität an
sich kennt keiner.
Wenn du mehr wissen willst, lies zB www.hanjoheyer.de/Gehirn.html
26 Dilemma: Gegenwart
- gibt's gar nicht, oder? 12. Jan. 2004, 23:44 Uhr
Hallo Gian-Marco,
unsere Darstellungen widersprechen sich keineswegs; sie ergänzen sich.
Was ich oben zu erklären versuchte, war der an der Uni (zB in Mainz) gelehrte
"offizielle" neurobiologische Erklärungsansatz, wie ihn Hirn-
und Bewußtseinsforscher wie Wolf Singer, Thomas Metzinger, heute aber
auch Gerhard Roth, lehren. Ich dachte, es wäre besser, damit anzufangen.
Wenn Kuno dann den von mir angegebenen Link anklickt, lernt er einen philosophischen
Ansatz, der an Unis nur selten zu hören ist: einen konstruktivistischen,
wie Roth ihn in seinen Büchern vertritt.
Dein Ansatz, es gebe nur Gegenwart, und Zukunft und Vergangenheit seien sozusagen
Projektionen nach "vorn" und "hinten" aus der zeitlosen
Gegenwart heraus, wird selbst von Philosophen meines Wissens nicht vertreten,
ist jedoch auch meine Idee, wie du weißt.
Wie man sieht - es kommt ganz auf die Beschreibungsebene an, wie das Ergebnis
aussieht. Und jedes Ergebnis hat Wahrheitsanspruch. Das gibt zu denken...
25 Dilemma: Gegenwart - gibt's gar nicht, oder? 13. Jan. 2004, 21:18 Uhr
@ Perth (6): Deine Angabe,
der Kosmos habe schon vor 15 Mrd. Jahren existiert, ist kein Argument gegen
meine These von der Allgegenwart, aus der die Vergangenheit durch Rückrechnung
entsteht.
Du argumentiuerst wie jemand, der in einer Zeitung ein Schachproblem findet
und behauptet, die Parteie sei von der Anfangsstellung an gespielt worden. War
sie aber nicht. Du kannst trotzdem in Kenntnis der Stellung und der Regeln das
Spiel rekonstruieren, kannst sagen, wie es am Anfang nach 3 Zügen aussah
usw. Trotzem hat das Spiel nie stattgefunden, weil ein Problemkünstler
das Schachproblem erfunden hat.
Genau so er Kosmos. Wir glauben die Regeln zu kennen und den Istzustand. Nun
kann man den Urknall zurückrechnen. Aber ob er stattgefunden hat, weiß
man nicht.
Woher willst du wissen, ob dein geistiges Schauen mit der externen Realität
korrespondiert? Um dieses Korrespondieren festzustellen mußt ja schon
wieder "geistig schauen"!
Wir lesen auf den Uhren keine Zeit ab, sondern die Bewegung (Prozesse) von Teilchen.
Hier stimme ich W.Horn zu, der sagt, wir haben Prozesse, keine Zeit. Da ist
was dran: Wenn Prozesse zyklisch verlaufen, verläuft auch die Zeit zyklisch.
Zeit ist an Prozesse gebunden, bzw. ist der Prozeß. Das steht in meiner
HP ausführlicher.
Wenn Gian Marco schreibt, wie leben von Gegenwart zu Gegenwart, ist da wohl
dasselbe gemeint. Warum Horn hier widerspricht, ist mir ein Rätsel. Auch
Horns Unterscheidung zwischen Zeit und Sandkorn kann ich so nicht stehenlassen.
Ohne Zeit gibt es kein Sandkorn. Auch Sandkörper basieren auf Konzepten
- wie die Zeit.
24 Dilemma: Gegenwart
- gibt's gar nicht, oder? 14. Jan. 2004, 10:57 Uhr
Hallo Wolfgang,
zu: Dies klingt nach Glaubenskrieg im Anfangsstadium - Behauptung gegen Behauptung."
Richtig. der Unterschieed unserer Glaubenssysteme ist nur, daß mein System
größer, also weitreichender ist. Mein System bringt Wissenschaft
und Philosophie zusammen; deines basiert auf Wissenschaft allein.
Um das Schachspiel als Beispiel noch mal zu bemühen:
Du bist im Spiel befangen: Rechnest von der gegenwärtigen Stellung des
Zeitungs-Schachproblems zurück zur "fiktiven" Anfangsstellung
und sagst: Die Saurierknochen beweisen es, daß du richtig liegst. Ich
aber sage: Du siehst genau diese Rückrechnungen.
Warum kann ich das sagen? - Ich habe den weiteren Blick, denn ich reflektiere
philosophisch über das Wesen der Wissenschaft, du nicht.
Bedenke: Wir sind hier in einem Philosophieforum. Du solltest hier philosophieren.
Vielleicht sollstest du wirklich mal in meiner HP über den Unterschied
zwischen Phil. und Wiss. nachlesen.
zu: "Das weiß niemand": Eine sehr weise sokratische Erkenntnis!
Paßt nur leider überhaupt nicht zu deinen Einlassungen über
das Wiegen der Zeit und der Sandkörner.
zu "Prozesse": Selkbstverständlich ist die Erdumkreisung ein
PROZESS! Die Erde gehorcht ja nicht dem GravitaionsGESETZ, sondern in jeder
"Sekunde" laufen unendlich viele Prozesse ab, aus denen die Erdumkreisung
resultiert.
zu: Bitte löse Widerspruch": Materie ist an Frequenzen gebunden. Ohne
Zeit keine Frequenz, also keine Materie. Beides gehört zusammen. Wo keine
Zeit ist, ist auch keine Materie. Materie ist genau wie die Zeit eine Erfindung
des Menschen. In meiner HP habe ich alles erklärt. Man muß nur ein
bißle suchen.
Selbstverständlich gibt es zyklische Prozesse. Jetzt sag doch mal, wie
in deinem Szenario die Zeit im Verhältnis zu solchen Zyklen verlaufen soll.
Jenseits der Prozesse? - Dann wäre die Zeit entsprechend Newtons als inzwischen
falsch entlarften Theorien etwas Objektives ("Zeit fließt geradeaus
gleichförmig dahin").
Deine Ansicht, Zeit lasse sich nicht wiegen und sei deshalb unwissenschaftlich
(das sagst du doch oder?), stimmt mit der wissenschaftlichen Sicht nicht überein
- ist fast schon philosophisch. Du stellst sie in eine Art Jenseits der Welt.
Frage: gibt es ein Jenseits der Physik (wie ich es postuliere), oder ist _alles_
Physik?
23 Dilemma: Gegenwart
- gibt's gar nicht, oder? 14. Jan. 2004, 17:20 Uhr
Hallo Wolfgang,
du scheibst, bei dir sei Philosophie und Wissenschaft vereint zur Wahrheitssuche.
Das ist nicht möglich, da du methodisch "Wahrheit" suchst. Liegt
eine Wahrheit methodisch unzugänglich, interessiert dich diese Wahrheit
einen ...! Dich interessiert ausschließlich die naturwissenschaftliche
Methodik, beherrschst sie aber leider nur unvollkommen, da du wohl kein Methodenstudium
(Wissenschaftstheorie, Wissenschaftsphilosophie) genossen hast und nicht viel
über die nat.-wiss. Axiome hast.
Methodisch erworbene Wahrheit ist wie das Tragen einer Sonnenbrille mit grünen
Gläsern: Alle Wahrheit ist grün!
Du betrachtest also erst mal. OK. Das ist Empirie. aber nun muß der Schritt
folgen, zu untersuchen, WAS Empirie genau ist. Was sie ermöglicht, was
verunmöglicht. Erst wenn du hier Bescheid weißt, kannst du wirklich
Wahrheit zu suchen beginnen. Wann beginnst du?
Du suchst die plausibelste Erklärung. Was ist, wenn die Wahrheit unplausibel
ist? Was ist, wenn der "gesunde Menschenverstand" den Menschen in
die Irre führt?
Zu deiner Frage, ob ich Zeit wiegen kann. Das Wiegenkönnen ist also dein
Wahrheitskriterium! wundrbar! Was wiegt denn die Wahrheit?
Sand besteht aus Atomen. Atome sind Teilchen in Raum und Zeit. Ohne Zeit keine
Atome kein Sand. Zeit kann ich nicht wiegen ,wohl aber Atome. Also ist Wägbarkeit
kein Existenzkriterium.
zu: Der Satz "Zeit existiert" ist solange falsch, bis einer das Gewicht
einer Stunde bestimmt hat." beweist, daß meine Unterstellung, du
argumentierst wissenschaftlich, zu respektvoll war. Muß ich zurücknehmen.
Du argumentierst weder philosophisch noch wissenschaftlich.
zu: "Jeder darf spekulieren, so viel er will. Aber sobald er Begriffe benutzt,
ohne klar zu machen, was sie bedeuten, der versaut das Denken seiner Zuhörer,
der belästigt seine Zuhörer."
Diese beiden Sätze gefallen mir. Ich möchte sie haben! Was kostet
das Copyright?
22 Dilemma: Gegenwart
- gibt's gar nicht, oder? 15. Jan. 2004, 11:54 Uhr
Hallo Wolfgang,
warum soll ich meine Behauptung deiner Methodengläubigkeit belegen, wenn
du selbst im nächten Satz nahelegst, daß du deine Erfolge genau dieser
verdankst?
Trotzdem soviel für dich (mehr erfahren nur meine Schüler): Bewußtsein
ist nicht an Methoden gebunden, denn es reflektiert Methoden. Philosophie kann
nach neuen Methoden suchen, da sie selber methodenunabhängig ist. Intelligente
Menschen zeichnen sich dadurch aus, daß sie über den Methodenparadigmen
stehen.
Alles einmalige erschießt sich nicht methodisch. Da es nur eine belebte
Erde gibt, kann zB die Evolutionstheorie nicht geprüft werden. Da jeder
Mensch einzigartig ist, gibt es keine wissenschaftlich gesicherte Psychologie.
Da ALLES einzigartig ist, sind Methoden immer nur Annäherungen, die die
Wirklichkeit NIEMALS exakt bescheiben können. Aus diesem Grund müssen
Wahrheitssucher über den Methoden stehen. Du gehörst leider nicht
dazu. Ich denke, du wirst diese Begründung meiner starken Behauptung nicht
anerkennen. Wie sollte das ein Methodengebundener auch können?
Zu "Wer beschränkt da meine Freiheit?": Nun, ich denke, deine
Schullehrer haben deine Freiheit beschränkt, indem sie dir die Wissenschaftsgläubigkeit
ein- und die Philosophie und Religion ausgeredet haben. Hätten sie dir
das Philosophieren (was jedes Kind tut) nicht ausgeredet, hättest du wahrscheinlich
die Notwendigkeit der Untersuchung des Begriffs der Empirie erkannt.
Die Menschheit tut sich mit der Wahrheit so unendlich schwer, weil sie kontraintuitiv
ist. Hast du das noch nicht gemerkt?
Deine Methode, zuerst im Bekannten, dann im Unbekannten zu suchen, spricht Bände:
Ich versuche stets, mir das sogenannte Bekannte zum Unbekannten zu machen, indem
ich mich davon überzeuge, daß alles auch ganz anders sein könnte.
Ich wähle die Entfremdung, damit ich neu und frisch über das Bekannte
nachdenken kann. Ich mache es umgekehrt wie du. Und das hat einen Grund: Deine
Methode führt zum Betonkopf.
Wenn in deinem Szenario weder Zeit noch Raum existieren, existieren auch keine
Atome. Du solltest deinen eigenen Theorien nicht widersprechen.
21 Dilemma: Gegenwart
- gibt's gar nicht, oder? 15. Jan. 2004, 17:41 Uhr
Hallo Wolfgang,
du selbst hattest geschrieben, mit dem wissenschaftlichen Methodenparadigma
erfolgreich zu sein - und fordertest dann von mir, ich solle belegen, daß
du dich dieses Methodikparagigmas bedienst. Ich fragte zurück, warum ich
das tun solle, da wir hier ja darüber nicht steiten.
Ich dachte, schon erklärt zu haben, daß Bewußtsein über
der Methode steht, da es in der Lage ist, Methoden zu erkennen und neue zu entwickeln.
Würde es nicht drüberstehen, könnte es sich von der Methode,
von der es gefangen ist, nicht lösen.
Ich führte das Bewußtsein an als Beleg für etwas an, was NICHT
methodisch faßbar ist.
Intelligenz ist die Fähigkeit, über jedweder Methode zu stehen. Ich
sprach nicht von meiner, wie du mir unterstellst, sondern von der deinen oder
jeder anderen.
Daß es dich beleidigt, wenn ich dir sage, daß du keinen intellektuellen
Abstand zu der Methode hast, die man dir beibrache, kann ich verstehen.
Ja die Träume zählen zu diesen Dingen, die existieen, aber wegen ihrer
Unbeweisbarkeit von dir ignoriert werden, bzw. zur Privatsache erklärt
werden. Es lohnt sich, über Träume zu diskutieren. Aber du suchst
hier ja keine Wahrheit oder?
Soviel dazu, daß ich sagte, du suchst die Wahrheit nur da, wo sie deiner
Methode engegenkommt.
Wir beide denken und entscheiden zB uneinheitlich.
Sicher sind alle Ergebnisse methodischer Forschung zweifelhaft. Das sagt auch
die Wissenschaft, die um die Vorläufigkeit allen wissenschaftlichen Wissens
weiß. Alte echte philosophische Texte snd immer aktuell (zeitlos); wissenschaftliche
sind nach 10 Jahren in der Regel veraltet. Das hat seine Gründe.
Ausgangszustand und Einflüsse sind nie völlig bekannt. Da das Verhalten
jedes Atoms auch von der Umgebung abhängt, ist das Verhalten jedes Atoms
anders.
Überheblich bin ich nur, wenn ich mehr verspreche, als halten kann.
Du hälst dich wohl für einen Ungläubigen? - Deine Religion ist
die Wissenschaft, die du nicht mal richtig kennst. Wenn du jedem Glauben abschwörst
- was ist dann Ethik für dich wert?
Der Rest ist mir einfach zu unqualifiziert, um darau zu antworten. Da hab ich
keine Lust drauf.
20 Dilemma: Gegenwart
- gibt's gar nicht, oder? 16. Jan. 2004, 12:10 Uhr
Hallo Wolfgang, (Teil 1)
bevor ich dich wieder beleidige, erst mal ein dickes Lob dafür, daß
du unseren Streit einigermaßen sachlich zu führen imstande bist.
Auch wenn es so aussehen mag, daß ich in einem Streit gewinnen will -
es ist nicht so.
Es geht mir ausschließlich darum, dich auf einen blinden Fleck in deinem
Denken und Wahrnehmen hinzuweisen, obwohl ich seit Langen die Erfahrung habe,
daß das nur schwer möglich ist. Dieser blinde Fleck ist, daß
du zum Philosophieren noch gar nicht gekommen bist. Du bist ein sklavischer
Gefangener eines Wissenschaftsparadigmas, das du nicht einmal kennst (das ist
UNBEWUSSTHEIT). Du bist nur ein Laie, der nur über eine naive und leider
schiefe Vorstellung von Wissenschaft hat.
Deine Einlassung, man möge Bewußtsein wiegen, ist nicht einmal eines
Wissenschaftlers, der von Philosophie keine Ahnung hat, (das gibt es leider)
würdig. Doch der Reihe nach:
Zu deiner Gefangenschaft deines Methodenparadigmas: Du hast imemr noch nicht
verstanden, was ich 2 x schrieb: Wir waren uns darin EINIG, daß du dich
der wissenschaftlichen Methodik bedienst. WARUM forderst du von mir Belege dafür?
Ich muß dich doch nicht überzeugen! Alles Außermethodische
ist für dich doch "Gefasel" wie du unten schreibst.
zu: "Und welche Bedeudung soll diese bahnbrechende Erkenntnis haben? Kommen
wir der Wahrheit dadurch schneller näher?"
Ja. Weil wir dann philosophieren und begeifen können, was Wissenschat überhaupt
ist! NOCH ist jede Philosophie für dich "nichtssagend" - wie
du dich auszudrücken pflegst.
Nur Philosophie kümmert sich um Wahrheit. Du weißt offensichtlich
noch gar nicht, daß Nat.-Wiss. gar nicht Wahrheit sucht. Sie hilft bestenfalls
der Philosoohie bei der Wahrheitssuche!
Wissenschaft sucht technischen Erfolg. Und nun ist es eine phil. THEORIE (besser:
Spekulation), dieser Erfolg zeige, daß man sich der Wahrheit - was sie
auch sei - angenähert habe. Das ist allerdings eine sehr naive Theorie,
naiv, da sie von niemandem bisher sauber ausgearbeitet wurde. Es ist eine Stegreifthese,
mehr nicht. Eine echte Theorie müßte plausibel zeigen, daß
und wie techn. Erfolg und Wahrheit zusammenhängen. Dazu müßte
geklärt werden, was Erfolg ist und was Wahrheit ist. Das sind philosophische
Fragen, zu denen ich dich hinführen würde, wenn du mich bezahlen würdest.
NOCH sind das alles für dich Selbstverständlichkeiten, über die
du nicht auseichend nachgedach hast. Aus dieser Naivität (selbstverschuldete
Unmündigkeit, mangelhaftem Bwußtsein) könnte ich dich befreien.
Zu: "Solange Du den Begriff "Bewußtsein" nicht definierst,
sind alle weiteren Aussagen darüber Mumpitz.
Allerdings stelle ich Deiner Behauptung "Bewußtsein ist nicht faßbar"
die Antithese entgegen: "Du weißt gar nicht, wovon Du redest"."
Zur Philosophie gehört die Erkenntnis, daß man dann, wenn man einen
Begriff exakt kennt, auch alle Erkenntnisse darüber verfügt. Also:
Man kann das WORT Bewußtsein erst dann exakt beschreiben, wenn man weiß,
was Bewußtsein exakt ist. Du verlangst eine DEFINITION des BEGRIFFS "Bewußtsein".
Definiert werden nur mathematische Begriffe, d.h. sie enthalten nicht mehr,
als man hineingesteckt hat. "Gerade" ist ein math. Begrif. Er enthält
nicht mehr, als Mathematiker an Eigenschaften hineingelegt haben. Das ist ein
definierter Begriff. Eine "Gerade" kommt in dr Natur deshalb nicht
vor. Wenn ich ein WORT habe, zB SAURIER, kann ich das nicht definieren, sondern
ich muß Saurier erforschen. Solange wir nicht alles über Saurier
wissen, ist das Wort unscharf.
So ist es mir dem Wort "Bewußtsein". Es ist kein Begriff! Da
wir nicht genau sagen KÖNNEN, was B. ist, ist das Wort unklar. Die Klarheit
dieses Wortes steigt mit der Klarheit des Denkens der Person.
Bewußtsein kann man nicht definieren, weil es selber definiert!!! Mein
Bewußtsein ermöglicht mir, Denkfallen, in denen du noch steckst,
zu meistern. Mein B. befähigt mich, auf Ideen zu kommen, für die Andere
blind sind. Ich komme Irrenden, Blinden und Betrügern leichter auf die
Schliche. Warum: Weil ich Bewußtsein habe. Das unterscheidet mich vom
Zombie oder dem Komputerprogramm.
Deine Intelligenztest-Definition ist natürlich Schwachsinn, aber ich denke,
du hast das auch als Witz gemeint.
Einem Bewußseinslosen kann man nicht erklären, was Bewußtsein
ist.
- Teil 2 -
19 Dilemma: Gegenwart
- gibt's gar nicht, oder? 16. Jan. 2004, 12:11 Uhr
- Teil 2 -
Zu: "Wohl wir alle erleben, daß unser Gehirn "im Leerlauf"
(wie sprechen über Träume) Bilder und andere Sinneseindrücke
produziert. Was es produziert, das sind Informationen. Die existieren tatsächlich
nicht, weil sie keine Masse und keine Energie haben, sondern allenfalls der
Energiezustand von Nervenzellen sind."
Du hast kein Bewußtsein über Träume, sodaß sie dir als
leer erscheinen. Ich als professioneller Traumdeuter weiß, daß in
Träumen viele wertvolle Informationen über den Träumer stecken.
Deine Unbewußtheit über Träume läßt dir die Traumwelt
als sinnlos erscheinen. Für mich ist das ein Beweis für deine Blindheit.
Informationen existieren also nicht, weil man sie nicht auf eine Waage legen
kann!!?? "Dümmer gehts nimmer!" Selbst (erfolgeiche) Wissenschaftler
gehen davon aus, daß das Universum im Wesentlichen aus Informationen besteht.
Vor ein paar Tagen las ich darüber in einem neueren Heft von "Spektrum
der Wissenschaft: Das holographische Universum" - siehe meine entsprechende
Eintragung in meiner Homepage (www.hanjoheyer.de/Werkstatt6.html) im unteren
Bereich der Seite.
Also was du hier vom Stapel läßt, ist so blöde, daß ich
darüber nicht weiterdiskutiere. Da ist mir die Zeit zu schade. Es sei denn,
ich erkläre es dir gegen Bezahlung.
zu: Ich verstehe unter "Überheblichkeit" auch, wenn die Nazis
sich für etwas Besseres hielten, für Herrenmenschen.
Du hast Dich für überlegen gehalten aufgrund einer bestimmten Denkstrategie
ohne erkennbare Vorteile. "
Das ist kein Gegenargument: Auch die NAZIS haben mehr versprochen, als sie halten
konnten. Ich erinnere an das "1000jährige Friedensreich" odr
den "Endsieg".
Die Vorteile meiner Denkstrategie sind dir leider nicht faßbar. Ich verfasse
hier in PhilTalk Plädoyers für die Philosophie, und du kapierst einfach
nicht.
Wenn du mein Philosophieren "Gefasel" nennst, kann ich dir nur Blindheit
und Verstocktheit vorwerfen. ICH weiß nämlich, daß ich nicht
fasele. Ich habe 5 Jahre an der Uni verbracht und hatte regen Austausch mit
Studenten, Dozenten und Professoren verschiedener Fachrichtungen, der bis heute
(z.T.) anhält, weil das, was ich schreibe, kein dummes Zeug ist. Mein von
dir so genanntes "Gefasel" ermöglicht es mir, auch finanziell
davon zu leben. Bisher konnte ich im großen Ganzen halten, was ich verspreche.
Nur mit ein paar Ungeduldigen habe ich Probleme: Die wollen Erfolge schneller
sehen, als ich verspach. Aber ansonsten wird mein Wort gschätzt und gut
bezahlt. Du kannst dir vorstellen, daß ich keine Lust habe, mir in diesen
Postings an dich allzuviel Mühe zu investieren, alles exakt zu begründen,
da du erstens gar nicht wissen willst und zwietens nichts bezahlst.
Nun werfe mir nicht wieder vor (wie schon einmal geschehen), ich bemühe
hier andere Autoritäten, anstatt Argumente zu bringen. Ich bemühte
Autoritäten, weil du Argumenten unzugänglich bist.
18 Dilemma: Gegenwart
- gibt's gar nicht, oder? 16. Jan. 2004, 12:35 Uhr
Hallo Gian-Marco, (27)
zu " Bewusstsein ist die Summe aller Sinneseindrücke.
Das was man als "Welt" wahrnimmt. Das einzige Bewusstsein, das du
je "gesehen" hast ist dein eigenes. Soll ich deutlicher werden? Die
Strassen, die Bäume, die Autos, die Menschen, der Himmel, alle Landschaften
die du siehst das ist alles immer "DEIN" Bewusstsein."
Genauso isses!
Wolfgangs Satz: "Ohne Definition des Begriffes "Bewußtsein"
und ohne ein solches auf eine Waage gelegt zu haben, sind weitere Aussagen dazu
nichtssagend."
ist natürlich reiner Nonsense. Seine Welt kann man auf die Waage legen!
Daß ich nicht lache.
Aberwitzig auch: >zu "Ist es nicht der Materialismus, der in Wirklichkeit
auch nur eine Idee innerhalb des Verstandes ist<
W.: Der Materialismus als Lehre, ja. Aber nicht das, was er beschreibt: Nämlich
das Verhalten der Materie."
W. meinst also tatsächlich, das Verhalten von Materie sei außerhalb
der Theorie eine Tatsache! Er hat überhaupt nicht kapiert, daß dieses
angebliche Verhalten bereits theorieabhängig ist. W. hat ja gar nix kapiert
- und ich rede mir den Mund fusselig! Alles für die Katz! Er hat kein Bewußtsein
über den Zusammenhang von Theorien und sog. Tatsachen!
Das könnte man als Beispiel für die "Def." von Bewußtsein
heranziehen. Bewußtsein sieht! Oder wie du sagst: Dein Bewußtsein
ist alles, was du siehst und erlebst: Dein Bewußtsein ist deine Welt.
Joachim
17 Dilemma: Gegenwart
- gibt's gar nicht, oder? 16. Jan. 2004, 14:15 Uhr
Hallo Wolfgang,
endlich sind wir uns mal einig: Jeder Kommunikationsversuch zwischen uns ist
- wie die vergangenen - sinnlos. Es gibt keinerlei Basis für einen Gedankenaustausch.
Die völlige Unvereinbarkeit unserer Gedanken hat sich klar herausgestellt.
Wir leben auf zwei verschiedenen Planeten.
16 Dilemma: Gegenwart
- gibt's gar nicht, oder? 16. Jan. 2004, 15:38 Uhr
Hallo Kuno,
ich habe deine Frage in meinem _ersten_ Posting beantwortet. Anschlußfragen
hätten anschließend behandelt werden können, aber du hattest
dich rausgehalten und den Schwätzern das Feld überlassen.
Dein Ansatz mit dem Mehlschneiden funktioniert nicht, weil Gegenwart ein fiktiver
Punkt ist, der vom Geist des Menschen aus vielen ungleichzeitigen Prozessen
hergestellt wird. Was du hier schreibst, zeigt, daß du entweder nicht
gelesen oder nicht verstanden hast. Und nach dem elenden Gezänke mit Horn
ist mir auch erstmal die Lust vergangen, hier weiterzumachen.
Ich hatte in meinem ersten Posting geschrieben:
Du darfst dir die Gegenwart nicht als Punkt vorstellen, sondern als verwaschenen
Flecken. In deinem Gehirn laufen Millionen Prozesse parallel ab: optische Eindrücke
werden wegen der großen Datenflut langsamer verarbeitet, als akustische.
Bilder sind gegenüber den Tönen stets in der Vergangenheit! Die bewußte
Aufmerksamkeit ist noch langsamer, also noch mehr in der Vergangenheit, als
das Gesehene.
Dann gibt es im Gehirn eine Schaltstelle, die alles synchnonisiert, sodaß
das Bewußtsein alles im richtigen Zusammenhang erlebt: Die Bewegung zweier
Hände stimmt dann genau mit dem Klatschgeräusch überein, und
das Bewußtsein glaubt dann auch, genau in demselben Zeitpunkt das Klatschen
zu ERLEBEN!
Das ist wie beim Film, wo auch manchmal Ton und Bild nicht synchron laufen und
erst synchron gemacht werden müssen. Dieser Synchronisator im Gehirn verbraucht
jedoch auch Zeit beim Synchronisieren, die er einrechnen muß.
Am Ende konstruiert das Gehirn eine fiktive Gegenwart, auf die hin alles in
die perfekte Ordnung gebracht ist. Diese Zeit gibt es nicht im physikalischen
Sinn. Sie gibt es nicht wirklich, sondern ist, wie alle Bilder und Töne,
die im Gehirn hergestellt werden, nichts als Interpretation: eine fiktive Welt,
die eine vermutete Realität simulieren soll.
Du mußt bedenken: Was du siehst, ist nicht das, was ist, sondern das,
was dein Gehirn aus Nervenimpulsen berechnet hat. Und nur einer der vielen Rechenschritten
ist die Synchronisation der Sinnesinformationen aus den verschiedenen Organen.
Aus dieser fiktiven Gegenwart, diesem berechneten Punkt, wird geschlossen, daß
es diesen Gegenwartspunkt auch in der realen Welt gibt. Den gibt es jedoch nicht.
du meinst nun sicher, daß das Gehirn ein reales Klatschen abbildet. Falsch.
Was du für real hälst, ist immer Hirnprodukt. Die Realität an
sich kennt keiner.
Wenn du mehr wissen willst, lies zB www.hanjoheyer.de/Gehirn.html
15 P Dilemma: Gegenwart
- gibt's gar nicht, oder? 16. Jan. 2004, 23:02 Uhr
Hallo Franzmeier,
zu: "Zu den Erleuterungen von Herr Heyer möchte ich nur kurz erwähnen,
dass hier bereits am "phänomenalen Bewusstsein" vorbei philosophiert
wird.":
Wärst du bitte so nett, mir das ein bißchen zu erklären?
Zum Rest deines Postings: Zustimmung.
14 Dilemma: Gegenwart
- gibt's gar nicht, oder? 17. Jan. 2004, 14:27 Uhr
Was für ein Definitionswahn?
"Phänomenales Bewußtsein" ist nicht das Bewußtsein
selbst, sondern dessen Erscheinungen (Phänomene) in der materiellen Welt.
Also das, was man mittels Komputern eines Tagen simulieren zu können hofft.
Meine Frage zielte darauf ab, wo ich angeblich daneben liege.
13 Dilemma: Gegenwart
- gibt's gar nicht, oder? 18. Jan. 2004, 19:15 Uhr
Hallo Kuno,
du hast mich leider immer noch nicht verstanden. Immer noch meinst du, daß
physikalische oder nervliche Prozesse in einer Zeit passieren. Das ist nicht
so. Die Zeit ist an die Prozesse selber gekoppelt, besser: ist die Prozesse
selber. Die Prozesse laufen nicht innerhalb eines umgebenden Zeitkontinuums
ab.
Du mußt Newtons Denk-Modell überwinden und und die Zeit ins System
einbeziehen. Für Newton passierte die Physik in einem Raum-Zeit-System.
In der neuen Physik sind Raum und Zeit Prozesse wie energetische Vorgänge.
In Schwarzen Löchern zB wird Zeit in Raum umgewandelt und umgekehrt! Zeit
ist kein Rahmen mehr wie bei Newton.
Wenn du schreibst, ein Ding sei hie oder dort zu einem Zeitpunkt, so zeigt dies
dein falsches Verständnis. Es gibt keinen Zeitpunkt. Es gibt nur Prozesse.
Es ist ein schwieriges Thema.
12 Dilemma: Gegenwart - gibt's gar nicht, oder? 19. Jan. 2004, 16:41 Uhr
Hallo Franzmeyer,
Zitat:
"Herr Heyer geht noch weiter und sagt
Zitat:
"Aus dieser fiktiven Gegenwart, diesem berechneten Punkt, wird geschlossen,
daß es diesen Gegenwartspunkt auch in der realen Welt gibt. Den gibt es
jedoch nicht. du meinst nun sicher, daß das Gehirn ein reales Klatschen
abbildet. Falsch. Was du für real hälst, ist immer Hirnprodukt. Die
Realität an sich kennt keiner."
Ich kann aber auch sagen, da wir alle in der gleichen Verzögerung leben
ist die verzögerte Gegenwart die eigentliche Gegenwart. Messen kann ich
dass ja offensichtlich endgültig nicht mehr. Geistig kann ich einen fiktiven
Punkt zurückverfolgen.
Ja gut dann werde ich auch extrem und sage wenn Herr Heyer behauptet die Realität
an sich kennt keiner. Dann ist aber der Rezeptor und das Gehirn auch nichts
physikalisches mehr. Ergo kann ich auch nicht wissen was es wirklich ist.
Es ist ja bereits die Wahrnehmung welche durch das postulierte selbe hervorgegangen
ist.
Jetzt verstehe ich bald auch nur noch Bahnhof. "
Deine Überlegungen mit der gleichen Verzögerungen bringen nichts.
Ich antworte dir auch nur, weil ich zum letzten Absatz, beginnend mit "Ja
gut dann werde..." sagen möchte:
Das hast du nämlich ganz recht erkannt: Rezeptor und Gehirn sind nichts
Physikalisches! Daß du nun nur Bahnhof verstehst, ist schade, denn erst
jetzt wird es interessant. Leider hast nicht, wie ich Kuno empfohlen hatte,
meinen Artikel www.hanjoheyer.de/Gehirn.html gelesen. Dort steht, daß
das reale Gehirn nicht Physikalisches ist, sondern etwas Geistiges. Wenn du
also die Frage wirklich beantwortet wissen willst, mußt du schon den Artikel
lesen.
viele Grüße
Joachim Heyer
8 Dilemma: Gegenwart -
gibt's gar nicht, oder? 28. Jan. 2004, 18:48 Uhr
Hallo Gian-Marco,
du hast die Horn'sche Philosophie fast zu Ende gedacht. Nun denke sie bitte
auch GANZ zu Ende:
Wenn es nämlich stimmt, daß es nicht einmal das Nichts gibt - nach
Heidegger hat er das Nichts genichtet - (Horn würde sagen, daß noch
nie jemand das Nichts auf eine Waage gelegt hat, und daß es es solange
nicht gibt, bis man es wiegen kann), dann gibt es auch diesen Wolfgang Horn
samt seiner Philosophie, nach welcher es kein Nichts gibt, nicht, und somit
ist das Etwas wieder möglich geworden oder nicht?
Es existieren viele Fragen
9 Ist
Philosophie nicht schon längst tot? 28. Jan. 2004, 18:21 Uhr
Hallo Sternenfänger,
Philosophie ist die freieste Art des Denkens. Ihre Aufgabe ist vornehmlich die
Methodenreflexion, das Denken über das Denken (dessen Methoden), bzw. die
Aufdeckung der Beziehungen des Denkens zu dem Gegenstand des Denkens: die Welt.
Man will damit Freiheit finden und den Sinn des Lebens, kurz "glückselig"
werden. Daß Viele bei dieser Suche scheitern, ist kein Argument dafür,
daß es unmöglich ist. Ich jedenfalls bemühe mich, Glückseligkeit
in meiner "Schule für Lebenskunst" zu lehren.
Der Etikettenschwindel wird nicht von der Philosophie betrieben, sondern von
Leuten, die nicht wissen, was Philosophie ist.
Die Philosophie stellt durchaus immer noch die Frage nach Wahrheit, nach dem
Grund allen Seins usw. Aber viele Leute, die sich Philosophen nennen, aber keine
sind, stellen diese Fragen leider nicht mehr.
Das Ganze geht uns sehrwohl etwas an. Nur leider sind die meisten Menschen derart
verwirrt, daß sie nicht mehr wissen, was ihnen guttut und was ihnen schadet.
So verlieren sie sich im Detail - und das Detail, das nicht im Ganzen eingebunden
gesehen wird, ist falsch. So kommt es, daß die meisten Menschen im Falschen
leben.
Peinlich ist es für die, die die Wahrheit nicht mehr suchen. Nur leider
sind sie so verwirrt, daß sie nicht mehr wahrnehmen können, wie sehr
sie sich erniedrigt haben. Sie geben sich, wie du richtig scheibst, Beliebigkeiten
hin und berauben sich selber der Entscheidungsfähigkeit. Lies bitte, was
ich zB vorgestern in mein Tagebuch schrieb: www.hanjoheyer.de/tb24.html#0126
Dann siehst du, wo die Leute ohne zu philosophieren landen.
Was Philosophie ist: Sie ist immer noch die Mutter aller Wissenschaften. Die
Wissenschaften können keine Wahrheit suchen, denn sie sind an ihre Methodik
gebunden. Sie konstruiert Modelle. Nur der echte Philosoph bezieht sich selbst
in das Modell ein. Es entsteht eine subjektive Perspektive, zu der die Wissenschaft
nicht fähig ist. Der Wissenschaftler weiß viel über die Welt;
der echte Philosoph lernt den eigenen Umgang mit der Welt als Teil der Welt.
Leider ist die Philosophie denunziert worden. Sie wird selbst an Universitäten
kaum noch gelehrt. Meine HP ist die letzte mir noch bekannte Bastion echten
Denkens! Ich halte diese Behauptung solange aufrecht, bis mir jemand eine andere
echte Philosophieseite zeigt.
@ sedi: Du hast zwar schon 562 "philosophische" Beiträge in diesem
Forum geschrieben, aber was Philosophie ist, weißt du leider immer noch
nicht. Ach wie oft habe ich das schon erlebt, selbst bei Philosophieprofessoren.
ANTWORTEN, mein Lieber, setzen immer schon die Methode des Fragens voraus! Für
eine wissenschaftliche Antwort (was anderes kennst du wahrscheinlich nicht)
gibt es keine philosophische Frage, die ein Philosoph finden könnte. Ein
Philosoph hat andere Fragen und andere Antworten, als der Alltagsmensch oder
der Wissenschaftler.
Also: Nur wenn eine Philosophie bereits da ist, kann es Antworten sowie die
dazugehörigen Fragen geben, denn ohne Philosophie gibt es weder Fragen
noch Antworten.
@ nofuture: Falsch! Die Wissenschaft kapituliert vor der Philosophie. Und zwar
so sehr, daß sie nicht einmal mehr weiß, was Philosophie ist und
was Philosophen machen. Daß heute selbst Philosophieprofs nicht wissen,
was Philosophie ist, schmälert nicht den Wert der Philosophie, sondern
erhöht ihn. Echte Philosophen sind dermaßen selten geworden, daß
man lange nach ihnen suchen muß. In diesem Sinne bitte ich auch meinen
neuesten Tagebucheintrag in "TB 25" zu verstehen.
7 Philosophie lebt! 28.
Jan. 2004, 19:05 Uhr
@ Sternenfänger,
Philosophie ist die freieste Art des Denkens. Ihre Aufgabe ist vornehmlich die
Methodenreflexion, das Denken über das Denken (dessen Methoden), bzw. die
Aufdeckung der Beziehungen des Denkens zu dem Gegenstand des Denkens: die Welt.
Man will damit Freiheit finden und den Sinn des Lebens, kurz "glückselig"
werden. Daß Viele bei dieser Suche scheitern, ist kein Argument dafür,
daß es unmöglich ist. Ich jedenfalls bemühe mich, Glückseligkeit
in meiner "Schule für Lebenskunst" zu lehren.
Der Etikettenschwindel wird nicht von der Philosophie betrieben, sondern von
Leuten, die nicht wissen, was Philosophie ist.
Die Philosophie stellt durchaus immer noch die Frage nach Wahrheit, nach dem
Grund allen Seins usw. Aber viele Leute, die sich Philosophen nennen, aber keine
sind, stellen diese Fragen leider nicht mehr.
Das Ganze geht uns sehrwohl etwas an. Nur leider sind die meisten Menschen derart
verwirrt, daß sie nicht mehr wissen, was ihnen guttut und was ihnen schadet.
So verlieren sie sich im Detail - und das Detail, das nicht im Ganzen eingebunden
gesehen wird, ist falsch. So kommt es, daß die meisten Menschen im Falschen
leben.
Peinlich ist es für die, die die Wahrheit nicht mehr suchen. Nur leider
sind sie so verwirrt, daß sie nicht mehr wahrnehmen können, wie sehr
sie sich erniedrigt haben. Sie geben sich, wie du richtig scheibst, Beliebigkeiten
hin und berauben sich selber der Entscheidungsfähigkeit. Lies bitte, was
ich zB vorgestern in mein Tagebuch schrieb: www.hanjoheyer.de/tb24.html#0126
Dann siehst du, wo die Leute ohne zu philosophieren landen.
Was Philosophie ist: Sie ist immer noch die Mutter aller Wissenschaften. Die
Wissenschaften können keine Wahrheit suchen, denn sie sind an ihre Methodik
gebunden. Sie konstruiert Modelle. Nur der echte Philosoph bezieht sich selbst
in das Modell ein. Es entsteht eine subjektive Perspektive, zu der die Wissenschaft
nicht fähig ist. Der Wissenschaftler weiß viel über die Welt;
der echte Philosoph lernt den eigenen Umgang mit der Welt als Teil der Welt.
Leider ist die Philosophie denunziert worden. Sie wird selbst an Universitäten
kaum noch gelehrt. Meine HP ist die letzte mir noch bekannte Bastion echten
Denkens! Ich halte diese Behauptung solange aufrecht, bis mir jemand eine andere
echte Philosophieseite zeigt.
@ Doc Rudi: Deine Philosophie ist nicht schlecht: Sehen lernen! Das ist gut.
Du bist also Phänomenologe a la Husserl. Man geht erst mal von seinem eigenen
Erleben aus und benutzt dann seinen Verstand, das Erlebte zu interpretieren.
So entsteht ein Weltmodell, das uns dann zu neuem und genauerem Hinsehen befähigt.
Ein Wechselspiel aus Erleben (Sehen) und Denken entsteht, das sich selber zu
immer höheren Wahrnehmungen steigert...
6 Ist Philosophie nicht
schon längst tot? 29. Jan. 2004, 20:55 Uhr
Hallo Sternenfänger, (4)
dein Kommentar zeigt, daß du meine HP tatsächlich nur angelesen hast.
Und was ist mein "Geisterspuk" gegen deinen von der "Philosophie
als Etikettenschwindel"?
Ich hoffe, daß ich zumindest hier, in einem _Philosophieforum_, Zustimmung
für die Behauptung finde, daß Leute, die Philosophie für Etikettenschwindel
halten, nicht gerade als kompetent angesehen werden können.
In diesem Sinne beeindruckt mich dein Schnell-Urteil über meine in langen
Jahren erarbeitete Philosophie nicht besonders.
Im Gegenteil: Deine Absonderung nehme ich als Beleg für meine These, daß
der Mensch in der Regel seine blinden Flecken nicht selbst erkennen kann. In
manchen Fällen lohnt sich also Gehorchen doch!
Deine Aversion gegen das Gehorchen kenne ich und habe ich meiner Arbeit: "Einweihung
in Zeiten der Demokratie" untersucht. In heutigen Zeiten glaubt jeder jederzeit
überall kompetent mitreden zu können, weil - ja, weil wir ja alle
gleichberechtigt sind und jede Stimme gleich viel wert ist.
Dieses krasse Fehlurtel wurde sytematisch via Fernsehen in die Köpfe der
Leute hineinmanipuliert, indem so getan wird, als sei es von irgendeiner Relevanz,
was Otto Normalverbraucher von dieser oder jener Patei hält. Und selbst
die Politiker werden, sobald sie ein Mikro vor sich entdecken, nicht müde,
den Wähler als intelligent zu hochzuloben.
Mir solls recht sein.
5 Wiederlegung radikaler Konstruktivismus 01. Feb. 2004, 12:11 Uhr
Hallo Freakonbike20 und Papillon,
auch mir scheint die Bezeichnung des R.K. als Idealismus ein wenig unpassend,
da dier R.K. a la Maturana und Varela empiriefundiert ist, d.h. diese Beiden
gehen davon aus, daß es eine naiv-realistische Natur gebe mit Hirschen,
Rehen und Menschen, welche materielle Gehirne besitzen, welche dann in ihren
Schädelgefängnissen eine (?) Fiktivwelt konstruieren. Diesen R.K.
habe ich ad absudrum geführt in meinem Aufsatz www.hanjoheyer.de/Gehirn.html
. Auch du, "Biker", bist wohl in diese Falle geraten, als du schriebst:
"Einspruch meinerseits: Das Nervensystem eines Lebewesens ist so konzipiert,
dass die Versorgung der Informationen über die Art und Herkunft von Reizen
durch die lokale Anordnung der Nervenzellen im Körper gewährleistet
ist. Spüren wir einen Reiz, wissen wir ja, an welcher Körperstelle
wir diesen gespürt haben."
Du mußt berücksichtigen, daß das Gehirn vom Körper nichts
weiß, sondern ausschließlich sein selbstkonstruiertes Körperbild
kennt! Und dieses könnte vom "realen" Körper, so es ihn
gibt, wesentlich abweichen. Die kognitive konstruierte Welt wird also NICHT
anhand objektiver Körperkriterien (lokale Anordnung der Nervenzellen) geprüft!
Es wird nur die vermutete lokale Anordnung der vermuteten Zellen mit dem vermuteten
Außenweltmodell korreliert. Es wird ausschließlich innere Stimmigkeit
der Konstruktion geprüft/hergestellt, nicht die Übereinstimmung mit
einer postulierten Außenwelt.
Ich schrieb in meiner HP den bedeutungsschweren Satz, daß es keine Theorie
darüber gibt - auch keine konsteruktivistische - wie genau die Konstruktion
mit der postulierten Realität übereinstimmt. Auch die Naturwissenschaft
vermag nicht anzugeben, wie genau das Physikmodell mit der Realität übereinstimmt.
Das heißt: Die Realität könnte völlig anders ein, als das
Modell. Wir wissen NICHTS über die Wirklichkeit; wir haben IMMER nur unsere
Theorien; wir leben immer nur in unseren subjektiven Welten, wie sie unsere
Sinne uns erschlossen haben. Und hierbei ist es nicht einmal sicher, ob wir
wirklich über Außenantennen (Sinne) verfügen oder ob alles,
was wir wahrnehmen, nur innere Bilder sind. (Gerhard Roth, sinngemäß:
"Wir haben noch nie aus unsrer Hirnschale hinausgeschaut!")
Ich habe über diese Problematik über 20 Jahre nachgedacht und den
Pozeß des Denkens in meiner HP niedergelegt. Wenn du am Thema interessiet
bist, lies meine HP, B auch www.hanjoheyer.de/Werkstatt5.html
1
Was ist der Sinn des Lebens? Heute, 10:03 Uhr
Eine Frage, die mich schon lange beschäftigt. Wenn das Leben einen von
außen uns Menschen herangetragenen Sinn hätte, wären wir determiniert,
also tumbe Maschinen. Da ich glaube, daß wir frei sein können, hat
unser Leben keinen Sinn. Weil es keinen Sinn hat, haben wir die FREIHEIT, ihm
einen Sinn zu geben. Ich habe meinem Leben folgenden Sinn gegeben:
Ich will bewußter, wacher werden.
Ich sehe das Kind, dem der Sandkasten die Welt ist. Dann entsteigt es dem Sandkasten
und entdeckt die große weite Welt. Es wird erwachsen.
Ich suchte dann nach dem nächsten Schritt: Wie würde ich leben, was
würde ich wissen, was würde ich erleben, wenn ich die Welt so erleben
könnte, daß selbst erwachsene Menschen für mich wie Kinder im
Sandkasten sind?
Nach 20 Jahren intensiver Suche, der ich meine Berufstätigkeit als Ing.
geopfert habe (ich war der Ansicht, man muß schon was hergeben und sich
anstrengen, wenn man soooo große Wahrheiten entdecken will), denke ich
den Sinn meines Lebens "gefunden" - realisiert - zu haben, und ich
kann wie Paul Atreides vom "Wüstenplanet" sagen:
Der Schläfer ist erwacht!
11.2.2004: Warum wird an unis immer noch so viel verschiedene philosophie gelehrt?
Ich denke, die Philosophie
ist - anders als die Naturwissenschaften - kein intersubjektives Geschäft,
wo jeder alles empirisch prüfen kann, sondern bleibt im Großen Ganzen
personengebunden.
Ich glaube, es gibt nicht wirklich philosophische Systeme, sondern "bloß"
mehr oder weniger "große" Philosophen, die ihre subjektiven
Strukturen zu äußern imstande sind.
Aristoteles, Sokrates und Platon sind auch heute noch groß. Deshalb lohnt es sich, sie zu studieren. Ich glaube nicht, daß es nur die eine philosophische Wahrheit gibt, an die man sich annähern kann. Philosophie ist meines Erachtens nichts abstraktes, sondern niedergeschriebenes gelebtes Leben. Sie ist eine Lebenskunst, basierend aud Glaube.
Ihr Zugang zur Welt geschieht mittels des eigenen Subjektes. Der Zugang der Naturwissenschaft zur Welt ist methodisch.
Gruß: Hans-Joachim Heyer
13.2.2004: Was ist Philosophie?
Meine Antwort: Philosophie
nennt man die Versuche der Menschen, die Welt und sich zu verstehen: "Wer
bin ich, wo komme ich her, wo gehe ich hin?"
Die Philosophie wurde im Bewußtsein vieler Menschen von der Wissenschaft
abgelöst, welche diese Fragen nun METHODISCH streng, allerdings auch aufs
Meßbare reduziert, zu beantworten versucht. Die methodische Reduktion
ermöglicht es, daß viele hunderttausend Menschen am gemeinsamen Projekt
arbeiten können, schränkt jedoch die möglichen Erkenntnisse erheblich
ein. Die Fragen nach dem "Warum" oder dem "Sinn" einer Sache
kann sie nicht beantworten.
In der Philosophie ist das anders. Sie kann sich - da nicht an Methoden gefesselt - mit allen Fragen beschäftigen. Der Nachteil ist: Sie kann nichts beweisen; sie kann nur plausibel machen.
Hans-Joachim Heyer
13.2.2004:
Was ist der Sinn des Lebens?
Hallo propugnator,
zu: "Ich habe ihn in meinem Beruf gefunden, ich philosophiere mit jungen
Menschen, ich bin ihr Lehrer, sie sind meine Schüler. Ich lerne sehr viel
von ihnen, und Lernen gehört für mich mit zum Sinn des Lebens."
Das finde ich schön! Ich erinnere mich noch deutlich an meine Zeit als
Radrenn-Trainer für Jugendliche. Wir saßen oft nach dem Training
zusammen bei Cola und belegten Brötchen und philosophierten gemeinsam über
alle möglichen und unmöglichen Fragen. Auch ich lernte viel, weil
es mich sehr interessierte, wie junge Menschen die Welt erleben.
Da ich deine Antwort auch als Krititik an meinem Beispiel mit dem Sandkasten
deuten möchte, möchte ich anmerken, daß das Lernen von "Sandkastenbewohnern"
nötig ist, wenn man ihnen eine Brücke zum Verlassen des Sandkastens
und zur Entdeckung der größeren Welt bauen möchte.
Auch der mögliche Einwand, daß Kinder ganz allein in der Lage seien,
im angemessenen Alter den Sandkasten zu verlassen und selbständig die große
Welt zu entdecken, ist mir bekannt. Hierzu möchte erklären, daß
es auch zur Kinderwelt gehören sollte, mit Erwachsenen zu diskutieren.
Dazu hatte ich mich sozusagen bereiterklärt. Ich denke auch nicht, daß
man die freie Entfaltung von Kindern einschränkt, wenn man ihnen etwas
von seinen Lebensweisheiten mitteilt. Im Gegenteil.