Begegnung im Wald

Ich hatte die erste Frühlingswärme in mir aufnehmen wollen, war in den Wald gegangen und hatte mich auf eine sonnenumflutete Bank gesetzt. Wie fast immer, wenn ich unterwegs eine Pause machte, sann ich über die Grenzen meiner subjektiven Welt nach: "Ich erlebe nicht mehr, als mein geistiges Vermögen kann!" dachte ich. "Wo in meiner Welt sind Anomalien, die mich zu Erweiterungen meiner Welt führen können?" Nein, ich dachte nicht, ich versuchte, mich in eine höhere Welt hineinzufühlen, um den Unterschied zum gewohnten Gefühl festzustellen.

Mein Handy piepste und riß mich aus meinem Fühlen. Ich fischte es aus der Brusttasche - aber der Anrufer hatte schon wieder aufgelegt. Ein kleiner, dürrer, alter Mann kam des Wegs, bog plötzlich vom Geradeausgang ab und setzte sich neben mich. So etwas war mir im Wald noch nie passiert. Obwohl der alte Mann Freundlichkeit ausstrahlte, entstand in mir das Gefühl, einen geistig Verwirrten vor mir zu haben, wie damals, vor einem Jahr, als ich einen alten, verwirrten Opa traf, der sich verlaufen hatte und die 200 Meter zum Altersheim nicht mehr wiederfinden konnte. Auch dieser Opa mußte verwirrt sein, denn ein normaler Mensch setzt sich im Wald nicht neben einen Fremden oder?

Er neigte sich mir zu mit einem listig scheinenden Lächeln und sagte dann: "Ich kenne Sie! Ich habe alles von Ihnen gelesen!" Er suchte in seiner Jackentasche herum, bis er seinen Fund, ein kleines Handy, in Händen hielt. Er tippte auf eine Taste, und nach einer Weile klingelte mein Gerät in der Brusttasche. Er lachte schelmisch. "Ich wollte mir nur sicher gehen, daß Sie es auch wirklich sind! - Ich bin Ihretwegen hier, habe eine lange Reise absolviert - und das in einem Alter, in welchem man nicht mehr so viel reisen sollte!" Wieder lachte er schelmisch, und er machte gar nicht mehr den Eindruck, verwirrt zu sein.

"Ihre Homepage ist immerhin so gut, daß ich es für angebracht hielt, ihren Autor aufzusuchen. Aber es stimmt leider nicht alles, obwohl Sie nahe dran sind an der Wahrheit. Ich beobachte seit Jahren Ihr Ringen um die entscheidende Erkenntnis, und ich dachte mir, warum soll ich Sie nicht einfach mal besuchen. Nun bin ich hier, um Ihnen ein wenig auf die Sprünge zu helfen.
Es gibt eine Außenwelt. Sie haben richtig erkannt, daß sie nicht physikalisch ist. Ich aber sage, sie ist auch kein Gesellschaftstraum. Die reale Welt da draußen ist weder Materie, noch etwas Mentales, sondern etwas dazwischen, das ich >geistige Substanz< nenne. Diese Substanz kann denken; sie kann jedoch auch materiell manifest sein. Sie kann beides sein: tot und lebendig!**
Sie erkannten richtig, daß Sie in der "Sehrinde" Ihres "realen Gehirns", das Sie "Seele" nennen, herumlaufen. Aber: Sie laufen synchron in der realen Welt herum. Nicht in der physikalischen, sondern der realen aus geistiger Substanz. Die physikalische Welt einschließlich Ihres Leibes ist ein Modell, das Ihre Seele produziert hat. Das haben Sie ganz richtig beschrieben. Dieses Modell versucht Ihre Seele ständig zu verbessern. Dabei orientiert sie sich an allen Informationen, die sie von der Außenwelt bekommen kann. Klar, wenn Sie versuchen, diese Informationen selber zu untersuchen, werden Sie nicht die ursprünglichen Daten erhalten, sondern modellbezogene Interpretationen davon. Das hat schon so manchen Philosophen in die Irre geführt.
Sie leben in einer realen Welt und zugleich in ihrem Weltmodell. Wenn Sie Fehler machen, korreliert das Modell nicht mit der Realität - und Sie werden dumm oder verrückt. Sie sollten also schon ehrlich sein und ohne Rücksicht auf eigene Interessen die reale Welt zu simulieren versuchen. Und wenn Sie darin erfolgreich sind, dann können sie immer noch an Ihrem Selbstmodell herumbasteln.
Also ich habe es getan. Ich habe ein wenig am Zeitpfeil herumgebastelt und habe mir ein unsterbliches Selbstmodell verpaßt, indem ich meine früheren Modelle vom Kind, Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die ich einmal "war", wieder ausgegraben habe, und selbst an diesen Modellen habe ich Veränderungen vorgenommen. Durch puren Willen! Freilich bleibe ich für den Rest der Menschheit sterblich. Objektiv werde ich auch nicht älter, als 80. Aber innerhalb dieser objektiven Spanne lebe ich subjektiv nun schon seit "Jahrtausenden", wenn man es so ausdrücken will.

Ich bin gekommen, um zu bestätigen, daß du auf dem richtigen Wege bist. Vor einigen Tagen machtest du Anspielungen über die "Schirmherren der Welt". Ja, es gibt sie, die Hüter der Welt. Ein paar Dinge noch mußt du herausfinden, dann bist du einer von uns - ein paar Dinge nur!! sagte der alte Herr, stand auf und ging. Geschockt über diese Präsenz saß ich auf der Bank. Minutenlang wie gelähmt, wie gebannt. Endlich kam ich wieder zu mir, stand auf und folgte dem alten Mann. Ich sah ihn gehen auf dem langen, breiten Weg im Wald. Ich rannte hinter ihm her, sah, wie er sich auf eine andere Bank setzte. Ich holte ihn ein - aber da saß ein Junge von vielleicht 15 oder 16 Jahren, neben sich ein gefüllter Stoffbeutel. Irritiert geriet ich ins Stottern: "Hallo!" Er: "Hi!" Ich: "Hast du hier eben einen alten Mann vorbeigehen gesehen?" Er sah mich langsam an, nickte langsam, sah mir langsam und fest in die Augen und sagte: "Lauf mir nicht hinterher!" Er wandte seinen Blick von mir ab, was offenbar soviel wie "auf Wiedersehen!" oder "auf Nimmerwiedersehen!" hieß. Er schien mich nicht mehr wahrzunehmen. Irritiert wandte ich mich von ihm ab und ging nach Hause. Da sitze ich nun am Laptop, schreibe die Geschichte auf und frage mich, ob der Junge und der alte Mann einunddieselbe Person waren.
13.4.2002

Begegnung am Bienenstock

Verträumt schlenderte ich den Feldweg entlang, machte an den Bienenkörben halt und schaute dem emsigen Treiben der vielen tausend Bienen zu. Das Gesumme und das Durcheinander vor dem Eingang des Bienenstocks erzeugten hinter meinen Augen ein eigenartiges, verwirrendes Gefühl; wie in Trance stand ich da, sah alle Bienen gleichzeitig in einer Schärfe, die ich meinen Augen sonst nie zugetraut hätte.
Ein Schreck fuhr mir durch die Glieder, als ich jemanden neben mir stehen sah. Ich wandte mich zu ihm hin. Er war ein Junge von vielleicht 15 oder 16 Jahren, ein Grieche? War er derselbe wie vor einem halben Jahr, als ich im Wald einen alten Mann und dann einen Jungen traf? Der Junge hatte eigenartige Augen, groß, irritierend, ich möchte sagen "abgründig", voll Fremdheit, aber auch Liebe oder Furcht. Die Augen wollten mich förmlich aufsaugen, denn ich vermochte in ihnen irgendwie alles zu sehen. War das denn möglich?

Er schaute nun ebenfalls auf den Bienenstock und erzählte: "Mein erstes Erlebnis dieser Art hatte ich, als ich auf einen Ameisenhaufen starrte. Zuerst hatte ich immer nur eine Ameise im Visier; plötzlich veränderte sich mein Blick und ich sah alle Ameisen gleichzeitig in ungewohnter Schärfe. Mein Fokus hatte sich aufgeteilt, aufgelöst. Mein Ich war verschwunden - und als es sich wieder zusammengesetzt hatte, war es nicht mehr dasselbe wie vorher. Die Ameisen, genauer: die Roten Waldameisen, wurden meine Totemtiere. In Ihre Hügel starrend lernte ich Meditation und Selbtvergessenheit, solange, bis ich diesen somnabulen Blick konstant aufrecht erhalten konnte, dann mußte - auch ohne Ameisen. Diese Konstanz löste alles Feste der Welt auf. Nichts war mir mehr vertraut, alles fremd, alles unbekannt. Ich kannte auch mich selbst nicht mehr. Panik drohte mich zu überfluten. Ich fürchtete, verrückt zu werden. Ich hatte alles verloren, weil ich mich, mein Ich, verloren hatte - und so ist es bis heute.

Weißt du, die Anwendung der Philosophie ist ihre Auflösung. Ich existiere nicht mehr, aber irgendeine Kraft setzt mich immer wieder zusammen, aber immer anders, als ob ich ein Bienenschwarm wäre, der einen einzigen Leib zusammensetzen könnte. Es sind mein Charakter und meine Talente, die sich immer wieder einen Leib bauen. Ich weiß nichts mehr, weder von der Welt, noch von mir. Aber wenn ich gefragt werde und Antworten gebe, täusche ich nur Wissen vor, denn in Wahrheit erfinde ich in dem Moment, in welchem ich etwas sage, dieses "Wissen" als pure Spekulation. Ich weiß nicht, ob ich das mit den Ameisen wirklich erlebt, geträumt oder mir ausgedacht habe. Ich weiß nur eines: daß diese Geschichte mich beschreibt. Sie ist meine Geschichte, die immer wieder aufgrund meiner geistigen Strukturen - meines Wesens - aus mir herausfließt. Ich bin alles, was mir begegnet; ich bin du." Sagte es und löste sich auf in einen brummenden Bienenschwarm, der sich mit den Bienen des Bienenstocks vermischte.

Das bedrückende, ermüdende Gefühl in meinen Augen und ein Kribbeln im Kopf, das ich erst bemerkte, als es abflaute, verschwanden. Ich war wieder allein und völlig klar bei Sinnen. Was war das eben? Real? Ein Traum? Eine falsche Erinnerung? "Ach, es ist doch egal!" sagte ich laut. "Es ist eine Geschichte, die mich zutreffend beschreibt."
15.4.2002

Der Junge aus dem Baum

Bei unserem dritten Treffen konnte ich beobachten, wie er aus einem Eichbaum heraustrat und mich direkt ansprach: "Versuche es nicht zu verstehen. Das nämlich ist's, was dich hindert, es mir nachzutun! Sieh, eure Methode des Verstehens ist so geartet, daß ihr fragt: was war davor und hat dies verursacht, und was war davor und hat jenes verursacht und so weiter ad infinitum. Mit solchen Erklärungen kann man grundsätzlich nichts anfangen, denn sie haben keinen Anfang und erklären nichts. Magische Akte sind singulär. Sie sind zeitlos, ohne Kausalität, sich selbst verursachend; sie ereignen sich in der ewigen Allgegenwart nach freiem Willen der betreffenden Seele. Hüte dich vor jedem Verstehenwollen, denn damit zerstörst du deinen magisch wirksamen Willen."

Ich fragte ihn, warum er erkläre, ich solle keine Erklärungen suchen. Und ich wollte wissen, warum er mir immer nur im Wald erschien.

"Im Wald lebt es sich leichter", begann er. "Sieh, in eurer Technik, mit der ihr euren Lebensraum ausgestattet habt, ich meine eure Wohnungen, Häuser, Straßen, Fernseher, Computer - ist euer Denken manifest geworden. Es ist eure bekannte Welt, und im Umgang mit der Technik vertieft ihr euren Glauben an dieses Denken. An einem Fenster ist kein Rätsel, denn Menschen haben es konstruiert. Menschlicher Wille ist am Fenster zu erkennen. Oder an einem Teller, einem Tisch, einem Stuhl. Alles hat eine Funktion, die jeder kennt, weil Menschen sie so beabsichtigt haben und darüber Auskunft geben können. Der Nichtzauberer lebt in einer vernutzten Welt.

Willst du die Magie erlernen, ist es leichter, du gehst in die wilde Natur hinaus. Dort, wo nichts von Menschen gemacht ist, ist alles ein Geheimnis. Freilich darfst du keinen Biologen mit in den Wald nehmen. Der würde dir selbst den Wald entzaubern und du könntest zum irrigen Glauben verführt werden, es gebe hier auch nur eins, was der Biologe verstehen würde. Nein, die Biologen verstehen nichts, gar nichts. Sie denken technisch, also unnatürlich - nicht der Natur angemessen. Biologen sind Naturzerstörer. Meide zumindest zeitweise Technik, Architektur und Menschen, die technisch denken, also die Sklavenmenschen, die Roboterzombies, die Bürger, also die, die es allzulange in technischen Kunstwelten ausgehalten haben. Sie stecken dich mit der Welt, in der es keine Magie gibt, immer wieder an. Erst wenn du stark genug bist, kannst du ihre Sphäre wieder ungestraft aufsuchen. Wenn ich mich in eine Stadt begebe, suche ich mit den Augen immer die Unkrautinseln auf, jene, wohin des Gärtners Blick nicht gelangt ist: die vergessenen, übersehenen Orte. Über den Anblick dieser Unkrautinseln bleibe ich mit dem Geist der Natur leichter, als würde ich auf den Anblick verzichten, in Verbindung. Ich suche stets nach Blicken, die für meine Seele erholsam sind. Sie verweisen auf meine Orte der Kraft.

Zur ersten Frage möchte ich anmerken, daß ein Magier entweder gar nichts sagt, sondern allein durch sein Wesen wirkt, oder er redet in Paradoxien. Erklärungen sind, wie ich bereits erklärte, unmöglich. Wenn ich erkläre, dann in Paradoxien, denn diese ergeben sich automatisch, wenn wir unsere Erklärungsmethode auf das Wahre, das Geheimnis, anwenden. Auch dieses paradoxe Reden ist energiesparend für die Seele, denn es kann zur Glückseligkeit führen: Das Entdecken der Paradoxien löst uns aus der erklärten Welt und führt uns ins Geheimnis ein. Der Magier fühlt sich wohl im Geheimnis, im unerforschten Gelände; der Nichtzauberer fürchtet das Geheimnis wie die Pest. Er flüchtet in die bebauten Städte, die Burg, in die vier Wände des Gefängnisses seines "Burgfriedens".

Wann endlich hast du diese Erklärungen, wenn auch paradoxe, nicht mehr nötig? Wann gehst du endlich ein ins Geheimnis der Wildnis und lebst dort als Magier unter Magiern - mit mir, deinem Sohn? Schau dich doch um: Was siehst du? Was kennst du? Nichts kennst du! Alles was du zu kennen glaubst, sind Irrtümer und Lügen Anderer, denen du aufgesessen bist! Strecke deine Hand aus? Ist es deine Hand? Was weißt du schon, wer du bist und was zu dir gehört? Nichts weißt du, nichts! Wenn du das vollkommen begreifst, wenn du also nichts begriffen hast und du es weißt - und selbst das nicht weißt, dann bist du frei."

Ich sah in an, diesen Jungen, wie er mich bedrängte, loszulassen. Wie kam er dazu, sich als mein Sohn auszugeben? Unmöglich, daß er mein Sohn ist! Ach, ich denke schon wieder in Kategorien, die ich ablegen soll. Mein Blick streifte die Augen des Jungen, diese abgründigen Augen. Plötzlich sah ich unscharf, konnte nicht mehr richtig fokussieren. Im Kopf begann es zu kribbeln und zu brummen; mir wurde schwindelig, wie ansonsten nur beim Anblick von Ameisenhaufen oder Bienenstöcken. Ich wußte nicht mehr, wo ich war, wer ich war. Ich sah mich um. Kein Junge, kein Wald, keine Bäume, nur bunte Flecken um mich herum, keine Distanzen! Ich saß inmitten einer Kugel, an deren Innenwand die Welt projiziert war. Wenn ich vorwärts ging, kam ich nicht voran, aber die Projektionen in der Kugel änderten sich und produzierten die Illusion, als ob ich vorankäme. Leider konnte ich die Wand der Kugel mit meinen Armen nicht erreichen. Was war jenseits der Kugel? Mir wurde bewußt, daß ich noch nie in meinem Leben aus dieser Kugel herausgeschaut habe. Ich war ihr Gefangener, ohne es gewußt zu haben.

Mich überkam eine ungeheure Sehnsucht, hinter die Kugel blicken zu dürfen. Ich sehnte mich nach dem Jungen. Er würde mir zeigen, was zu tun sei. Ich stellte ihn mir vor - und siehe - da war er! Seine Kugel hatte sich mit der meinen vereinigt. Lachend kam er zu mir und sagte: "Du kannst nur dann Verbindung zu anderen Seelen aufnehmen, wenn du sie richtig errätst. Willkommen in der Welt der Zauberer! Er hatte einen krummen Stecken in der Hand, tippte damit gegen die Kugel und diese zersprang in tausend Stücke, die sich auflösten.

Wir waren wieder im Wald. Eine Amsel wühlte im Laub nach Würmern. Als ich ihr zu nahe kam, flatterte sie laut schimpfend davon. Ich schaute mich um. Es war nicht der Wald, wie ich ihn kannte; er sah zwar genauso aus, aber er war nicht mehr derselbe, denn alles war nun Zeichen, Sprache, Bedeutung. Die Amsel war ein Gedanke, ebenso die Bäume. Gedanken von mir? Vom Jungen? Ich wußte es nicht. Was ich sah, waren Bilder meines Denkens. Der Baum dort gehörte genausowenig oder -viel wie meine Hand zu mir. Ich trat aus dem Gebüsch auf einen Weg. Dieser Weg war eine Idee. Die Idee hieß: Nutzung des Waldes. Hier hatte jemand einen Plan in die Tat umgesetzt, und dieser Plan war nun in meine Seele eingedrungen. Ich fühlte, auch ich wollte den Wald nutzen. O Gott, wie ansteckend doch Zeichen sind. Ich lehnte es ab, den Wald zu nutzen. Ich wollte sein Geheimnis bewahren, ihn unerforscht belassen. Der Weg verschwand.

Der Junge sagte: "Sei vorsichtig mit der Macht. Verzichte. Zerstöre nichts, ehe du es wirklich kennengelernt hast. Schau dir alles nur an. Urteile nicht. Du würdest zu viel noch zerstören. Entschlage dich jeden Urteils, jeden Wunsches, indem du alles läßt wie es ist. Nur dann bist du wirklich ein Magier. Wenn du jetzt bereits anfängst, alles nach deinem Wunsche zu verändern, würdest du nur zerstören. Erst wenn du gelernt hast, alles zu belassen, darfst du beginnen, hie und da etwas zu verändern nach deinem Willen.
16.4.2002

Loslassen
von Hans-Joachim Heyer

Es war immer mein Traum, in einem Raumschiff das Universum zu erforschen. Ich stellte mir vor, ein "ultimates Raumschiff zu besitzen", ein Schiff, dem unbegrenzte Energie zur Verfügung stand, denn es konnte "Tunnelenergie" aus den "Quantenfluktuationen" abzapfen. Es konnte alle Schäden selbst reparieren und jede gewünschte Nahrung für mich herstellen. Die Bordbibliothek war unerschöpflich. Ich war umfassend umsorgt, und der Schiffscomputer war mir ein interessanter Gesprächspartner und Navigator durch die unbekannten, unermeßlichen Weiten des Universums.

Heute weiß ich, all diese Traumvorstellungen waren Manifestationen, Verdinglichungen, Symbole, meiner Seele, nicht unähnlich jener Vision damals im Wald, als die Welt um mich zur zweidimensionalen Projektion auf der Innenseite einer Kugel, die mich umgab, wurde. Doch auch jene Vision war nur Darstellung, nicht die Seele selbst. Ja, die Seele ist stets intentional: immer auf materielle Darstellung ist sie aus; immer erzeugt sie Illusionen als Ausdruck des Unausdrücklichen.

Was heißt "Illusion"? Sind Schmerzen Illusionen? - Klar: eine Wunde tut nicht weh: Nervenimpulse melden dem Gehirn, daß eine Verletzung vorliegt, und das Gehirn erzeugt künstlich das Schmerzgefühl. Verletzung und Schmerrz sind völlig verschiedene Dinge. Obwohl ich weiß, daß Schmerz eine Illusion ist, so ist er doch das einzige, was ich erlebe. Jede Wahrnehmung ist eine milde Form von Schmerz. Im Schmerz fallen Realität und Illusion zusammen: auch ein eingebildeter Schmerz ist echt! Dies ist der Schlüssel zur Magie.

Sei es die Welt da draußen mit ihren Bäumen, Häusern, Menschen, Straßen und Bergen - sei es die Welt als Innenansicht einer Kugel oder als ultimates Raumschiff, das unermeßliche Weiten durchstreift: Realität und Illusion fallen in eins zusammen. Scheinbare Erlebnisse sind echte Erlebnisse! Ich muß die Unterscheidung von Wahr und Trug loslassen. Aber ich darf doch nicht in Beliebigkeit versinken! Ich muß Regeln setzen und befolgen! Ich muß mich einschränken! Nun wird klar, warum der Junge sagte, ich solle vorsichtig sein mit der Zerstörung von Illusionen. Sie sind nicht nur Illusionen; sie sind auch Realität. Wenn ich Illusionen zerstöre, zerstöre ich immer auch mich! Ich bin auch bloß ein "als ob" - eine Illusion. Ich existiere nicht. Doch, ich existiere! Meine Denkmethode verstrickt mich immerzu in Paradoxien. Ich muß diese Methode loslassen. Sie erfaßt nicht das wahre Sein!

Ich bin die Summe dessen, was sämtliche Erlebnisse, die ich habe, meinen. Ich bin Ursache und Folge von allem. Ich bin Ausdruck meiner selbst. Wieder im Wald angelangt, schnitze ich mir einen krummen Zauberstab, schlage ihn gegen die Innenseite der Kugel, die mich umgibt, bis sie zerspringt. Was soll's. Es hat sich nichts geändert, bloß die Perspektive.

Auf dem Weg nach Hause gehe ich in den Supermarkt, um ein paar Lebensmittel zu kaufen. Ich sehe einen Ladendieb, der sich ein Kilo Fleisch in die Jackentasche steckt. Jeder schafft sich auf seine Weise die Welt, in der er leben möchte. Ich weiß nicht, welche Regeln für den Dieb bindend sind. Ich weiß nicht, ob er Dieb sein will oder ob er zum Dieb gemacht wurde. Und vom wem. Auf jeden Fall glaubt er nicht an eine gute Welt - und wenn, dann hätte er sie mit seinem Diebstahl vielleicht zerstört. Ich bin Ursache und Folge von allem. Meine Kraft hat nichts gegen den Diebstahl getan. Ich frage nicht, warum.

** 21.4.2002: In "Avatar - Die Kunst, befreit zu leben" von Harry Palmer, S. 45, lese ich: "Die Welt und das Bewußtsein sind aus einunddemselben Gewahrsein gemacht, das beiden zugrundeliegt." - Was Palmer hier "Gewahrsein" nennt, nannte der alte Mann, ein Avatar (?), "geistige Substanz".

21.4.2002: Frage von Lesern: "Ist die Geschichte mit dem alten Mann und dem Jungen wirklich passiert?"
Antwort: "Wir alle leben ausschließlich in Geschichten in Geschichten in Geschichten (s. "Wahrtraum"). Ich habe diesen Geschichten eine weitere für mich sehr wichtige hinzugefügt (s. "Berechtigung", Abschnitt 1). Das ist im Prinzip alles. Im Sinne dessen, was ich für Wirklichkeit halte, sage ich: Ja, ich habe sie wirklich erlebt, denn diese Geschichte ist mir wesentlicher, als zB die Geschichte "Naturwissenschaft", die zB Biologen erzählen! Allerdings glaube ich, die Menschen, die solche Fragen stellen, zu kennen. Ich unterstelle ihnen (versuchsweise), daß sie eine bestimmte ihrer Geschichten, nämlich die sogenannte "objektive Welt" für real halten und alle anderen für Fantasieprodukte minderer Qualität. Unter dieser Voraussetzung lautet meine Antwort: Ich habe die Geschichte nicht erlebt.
Allerdings füge ich hinzu, daß ich diese Antwort für äußerst mißverständlich halte. Aber was solls: Wer mich mißverstehen will, soll seine Chance dazu haben. Leider verknüpfen allzuviele Menschen "Realität" mit "geteilter Wahrnehmung": Wenn sie sehen, was alle andern sehen, nennen sie es "real". Es scheint dann auch (empirisch) "bewiesen", nach der irrtümlichen Meinung, man könne über die Wahrheit demokratisch abstimmen. Wer nur sieht, was alle sehen, ist meiner Ansicht nach nicht unbedingt im Recht, in jedem Fall aber gleichgeschalteter Zombie.
Die Welt um mich herum sind meine Gedanken. Meine Gedanken sind nicht in meinem Kopf, wie Biologen sagen würden, sondern: Die Welt ist das Bild meiner manifesten Gedanken. Ich erlebe genau die Geschichten, an die ich wirklich glaube. Da ich an Menschen glaube, die die Zeit beherrschen, erlebe ich entsprechende Geschichten.
Ich rechtfertige mich nicht dafür, daß ich aufgrund freierer Lebensphilosophie mehr erlebe, als andere Menschen, aber da ich Lehrer bin, gebe ich über meine Welt gern Auskunft.

Ergänzung am 23.4.: Mein Anliegen scheint immer noch nicht ganz verstanden worden zu sein. Aus diesem Grund hier noch folgende Ergänzung, wie ich sie in einer Email verwendet hatte: "PS: In meinen Kurzgeschichten geht es um mehr, als du herausinterpretiert hast. Es geht darum, daß wir mit Hilfe bestimmter Geschichten, an die wir zu glauben lernen, unsern Geist so strukturieren, daß wir entsprechende Erlebnisse dann tatsächlich haben können - und werden. Wir werden das, womit wir uns beschäftigen..."


Yatima

(30.8.2000) Yatima hatte zwei Probleme:

Am Tage war er gefangen in der Welt der Alltagserfahrung, der Wachwelt: Sein Ich spürte nur den materiellen Körper, sah die materielle Welt, dachte mit Begriffen, die der Welt entlehnt waren. Er fand keinen Ausweg aus der trostlosen Einöde aus toten Atomen.

Des Nachts in seinen Träumen war alles ganz anders: Hier war er unendlich frei; er manipulierte nicht nur die bestehenden Traumwelten, sondern erschuf in jeder Nacht Dutzende neue hinzu. In seiner momentan bevorzugten Welt, die er Yakmos genannt hatte, besaß er ein kleines unterirdisches alchimistisches Labor, in welchem er seine Experimente für die Wachwelt vorbereiten wollte. Jedes Experiment gelang. Die Materie dieser Welt bot seinem Geist keinerlei Widerstand, mit der fatalen Konsequenz: Er konnte nichts, aber auch gar nichts von den Ergebnissen der hiesigen Experimente für die Wachwelt gebrauchen.

Die beiden Probleme ließen sich folgendermaßen zusammenfassen:

1. Wie bekomme ich wenigstens ein Zipfelchen meiner Traumfreiheit in die Wachwelt hinein?

2. Wie bekomme ich wenigstens ein Zipfelchen Festigkeit der Wachwelt in meine Traumwelten hinein?

Wieder einmal saß er auf der stillen Bank im Wald und grübelte über diese Probleme. Er hatte beide Sphären gründlich erforscht und war sich völlig im Klaren darüber, daß die materielle Substanz beider (Welt und Traum) identisch war. Warum aber benahm die Materie der Wachwelt sich so widerspenstig und warum bot die Materie seiner Träumen keinerlei Halt? Schließlich waren beide Welten Produkte seiner Seele: Projektionen, Vorstellungen, Erscheinungen oder welche Begriffe man nehmen wollte. Yatima hatte sich erkannt als vollkommen eingeschlossen in seine subjektiven Projektionen, und das galt für beide Sphären. Warum aber konnte er seine Traumwelten so leicht steuern und die sogenannte Wachwelt, die Erde, fast nicht?

Eine Möglichkeit wäre die, daß seine Seele in ein Meer aus anderen, zum Teil größeren Seelen, die er nicht kontrollierte, eingebettet war und mit ihnen die Erde in einer Art Gemeinschaftstraum träumte. Der Widerstand der Welt würde dadurch entstehen, daß alle anderen Seelen mit der gemeinsamen Materie andere Pläne hatten, als er, sodaß diese ihm nicht oder nur wenig gehorchte.

Ganz anders die Traumwelten: In ihnen war er die einzige Seele, und er besaß die unumschränkte Macht über die Materie. Yatima erkannte, daß er ein Mittler war, der zwischen einer größeren Außenwelt und vielen kleinen Innenwelten stand. Wieder drängte sich die Frage auf, wie er Substanz aus einer Traumwelt in die reale Welt und umgekehrt, transportieren könnte.

Er erinnerte sich an ein Gespräch mit einer "schizophrenen" Frau, die angeblich von "Außerirdischen" und anderen seltsamen Wesen besucht wurde. Yatima hatte sie eindringlich gefragt, ob sie überprüft habe, daß diese Wesen aus fester Materie bestehen und sie hatte geantwortet: "Ja ja, sie sind richtig materiell vorhanden; ich kann sie anfassen; sie können mich stoßen!" Weitere Befragungen hatten ergeben, daß diese Wesen trotz ihrer subjektiven Wirklichkeit (andere Menschen konnten diese Wesen trotz ihrer Festigkeit nicht sehen) Schöpfungen der Frau waren: "Es ist ein Engel dabei, so schön, wie ich ihn mir erträumte, und nie will ich ihn verlieren, auch nicht um den Preis, verrückt bleiben zu müssen. Ich liebe diese Wesen. Sie sind in gewisser Weise meine Kinder. Wenn ich Medikamente bekomme, sehe ich sie nur noch wie durch Watte; manchaml verschwinden sie auch ganz, und dann werde ich ganz traurig, denn dann bin ich allein in einer kalten Welt."

Früher, als Yatima noch wie normale Menschen geträumt hatte, hatten seine Traumwelten noch mehr Festigkeit, als die heutigen. Allerdings konnte er damals das Traumgeschehen nicht steuern, weil er sich nie der Tatsache des Träumens bewußt war. Im Ringen um Herrschaft über seine Träume erlernte er schließlich das Klarträumen, eine phantastische Sache! Er erschuf sich ein Raumschiff, mit dem er das Universum erforschte. Er erlebte alles real, bis ihm aufging, daß er keine wirklichen Abenteuer erleben konnte, nur selbsterdachte Phantasien. Auf diese Weise ernüchtert, saß er nun hier auf dieser einsamen Bank im Walde.

"Ich lebe hier in dieser Wachwelt wie ein Träumer, der nicht weiß, daß er träumt", ging ihm durch den Kopf.

"Ich will aufwachen!" sagte er im Stillen zu sich selbst.

"Das ist es! Ich muß aufwachen!" rief er nun in den Wald hinein, stand auf und setzte den Spaziergang fort.

"Wenn ich wirklich wach wäre, müßte ich erkennen, daß auch diese Welt von mir geträumt wäre - und daß die anderen Seelen nicht wirklich von mir getrennt wären. Wir sind nur zum Schein getrennt aufgrund unserer illusorischen, falschen Ichs, den Egos. Wenn ich mein Ego teilweise, bzw. kontrolliert auflösen könnte, dann könnte ich Vorstellungen und Wünsche meines Egos mit Hilfe der Mittlerfunktion meiner Egolosigkeit von einer Traumwelt in die reale Welt und umgekehrt transformieren.

Zuvor muß ich jedoch noch klären, was genau ich unter "Aufwachen" verstehe. Ich bin ohne Zweifel wacher, als ein Kind oder ein Hund. Worin unterscheide ich mich von diesen? Sicher nicht dadurch, daß meine Sinnesorgane besser funktionieren! Ich sehe nicht mehr und nicht besser, als ein Kind. Aber ich interpretiere mehr in das Gesehene hinein. Ein Säugling sieht diese rote Tasse wahrscheinliuch genauso gut wie ich, aber ich weiß, daß sie aus Plastik besteht und man daraus trinken kann; ich weiß, wozu der Henkel an ihr befestigt ist.

Was zeichnen all solche Interpretationen aus? Es sind Bedeutungen. Der Schläfer beginnt also mit der reinen empirischen Wahrnehmung, und wenn er nach und nach aufwacht, gesellen sich Bedeutungen hinzu.

Von der Tasse ausgehend, können noch wesentlich mehr als die genannten Bedeutungen hinzukommen, zB die, warum es Kaffetrinker gibt, die Plastiktassen den Porzellantassen bevorzugen, warum genau diese Tasse vom Kaffeetrinker in dieser und jener Situation benutzt wird und dergleichen.

Wie hängen die beiden Kriterien für Wachheit - "mehr interpretieren können", "weniger egoistisch sein" - zusammen?

Nun, ein Egoist schaut nicht in den Andern hinein; er sieht nur sich selbst; ein Deuter fühlt sich in den Andern hinein; er verbindet sich mit ihm, was dasselbe ist, wie die Aufgabe des Egoismus'.

Also bedeutet Wachwerden ein Sich-verbinden mit anderen Seelen oder ganz einfach ein Wachsen der eigenen Seele durch Aneignung fremder Deutungen." (21.5.2003: " Das wäre Veschmelzung. Zum Wachwerden gehört die Realisation der Paradoxie, mit den Andern zu verschmelzen, ohne das Ich zu verlieren. Ich nenne die Realisation dieser Paradixie "Transzendierung des Egos": Es verschwindet nicht, wird jedoch durchsichtig.)

Yatima fand in sich das Verlangen, seine Deutefähigkeit zu üben. Er besuchte Restaurants, öffentliche Plätze, Jahrmärkte und dergleichen und studierte dort die herumlaufenden Menschen hinsichtlich der Fragen: Warum sind sie hier? Was wollen sie? Was bedeutet ihr Aussehen, ihre Physiognomie?

Anfangs mußte er mit den Menschen noch Gespräche führen, um zu überprüfen, ob seine Deutungen stimmten; später war das nur noch in Ausnahmefällen nötig. Yatima entwickelte eine unglaubliche Sicherheit im Deuten menschlichen Verhaltens und Aussehens.

Doch es gab nicht nur Einzelmenschen zu deuten; auch Menschengruppen ließen Interpretationen zu: Er legte sein Augenmerk auf die Beobachtung von Familien, Geburtstagsfeiern, Studentenzirkeln, Schachvereinen und Dorfgemeinschaften, und sehr bald sah er auch hier zwischenmenschliche Beziehungen, Strukturen, die Eigendynamik besaßen, als würden in Gruppen intersubjektiv autonome Gruppengeister entstehen, die wiederum auf ihre Schöpfer wirken konnten. Am deutlichsten erlebte Yatima die Erschaffung eines Gruppengeistes in einer freikirchlichen Pfingstgemeinde. Hier wurde vom Priester ganz gezielt ein Gruppengeist "Göttlicher Jesus" geschaffen. Viel hatte diese Kreatur nicht mit dem biblischen Jesus gemein, aber spielte das eine Rolle? Auch der biblische Jesus war für jeden Menschen einschließlich Yatima bloß eine Interpretation.

Bereits in diesem Stadium - oder war es, als Yatima Staaten und Landschaften zu interpretieren begann und auch dort große Gruppengeister entdeckte - kippte Yatimas Weltsicht plötzlich radikal um: Nichts erklärte sich ihm mehr als toter Mechanismus! Alles war plötzlich für ihn Ausdruck von Willen. Bei einem Flugzeugabsturz, von dem er im Fernsehen erfuhr, fragte er nicht mehr nach der mechanischen Ursache (ein Metallstück auf der Fahrbahn, das einen vorderen Reifen zum Platzen brachte, dessen Bruchstücke ein Leck in den Tank schlugen, der sich dann entzündete und beide Triebwerke auf einer Seite des Flugzeugs lahmlegte und die Maschine zum Absturz brachte, woraufhin sämtliche Passagiere verbrannten), sondern nach dem Willen, der dahintersteckte: der titanische Wille, wie Yatima ihn nannte, denn dessen erstes ihm bekanntes Opfer war die Titanic. Titan: Der Name des Geistes, der aus dem übersteigerten Glauben an die technische Machbarkeit emporwuchs, und der nun leben will, leben, indem er durch die Lande streift und willige Opfer sucht. Titan - ein junger Gott, der viele Anbeter hat in den modernen Zeiten.

Letztens schrieb ein Freund aus Indien an Yatima, daß die Kette von Börsencrashs sein geliebtes Land niemals würde erreichen können. "Hier gibt es keine Großsysteme, die zusammenbrechen könnten. Hier ist genügend Chaos, das sämtliche Katastrophen abprallen läßt. Hier gibt es nur Einzelschicksale wie eh und jeh." In Indien ist Titan ein nur kleiner Gott neben vielen anderen.

"Verlorenes Land für die Titanen!" So sah es Yatima.

Und mit diesem Blick betrachtete er sich selbst, und er sah nicht mehr seinen Leib, sein Wissen, seine Vergangenheit - also das, was andere Menschen an ihm erkennen können, sondern er sah sich als gesammelten Willen, als verkörperte Theorie seiner selbst.

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