GNOSIS

 

von Hans-Joachim Heyer

F.: Folgst Du eigentlich einer konkreten spirituellen Praxis? Betest Du zum Beispiel? Wenn ja, in welcher Form und zu welcher höheren Instanz?

H.: Ich bete nicht, weil ich das Höhere nicht anbete, sondern es als väterlichen Freund betrachte, der weiß, was ich benötige.

Ich praktiziere eine Art selbsterfundene Religion: ein Geheimer Namenloser Orden Substantiell Inkarnierter Seelen (Gnosis). Beim Mittagsschläfchen oder einem Spaziergang übte ich mich in der Vorstellung, wie es ist, ein ewiges, unsterbliches Wesen zu sein. Ich lebe wie ein Ewiger.

Zuerst hatte ich ja nur meine Philosophie, die mir erklärte, daß ich eine ewige Seele sei, die sich in unendlichen Folgen reinkarniert. Da mein Philosophieren stets bedeutet, zu erforschen, was ich WIRKLICH glaube, konnte es nicht ausbleiben, daß ich zur Überzeugung fand, ein ewiges, und in Verbindung mit Reinkarnation unsterbliches Wesen zu sein, das für Sterbliche freilich sterblich erscheint. ("Was ich wirklich glaube")

Dieses Wissen mußte jedoch noch vertieft werden, indem ich dieses abstrakte Wissen für mich fühlbar machte. Dazu waren diese Übungen nötig. Gefühle wie Sterbliche sie haben, und die ich noch als Reste elterlicher und schulischer Erziehung mit mir herumschleppte, wollte ich verlernen.

Nachdem es mir gelungen war, meine Talente als Erinnerungen aus früheren Leben zu erkennen und nachdem ich das Wesen der Zeit verstanden hatte (es gibt nur Gegenwart, die sich ständig "in sich" verändert und materielle Selbst- und Weltmodelle entwirft), gelang es mir, Reinkarnation und Zeitlosigkeit (Ewigkeit) miteinander zu verbinden. Für Sterbliche (unter dem zeitlichen Aspekt betrachtet), reinkarniere ich - lebe ich endlos lange in immer wieder neuen Körpern; aus meinem zeitlosen (ewigen) Standpunkt lebe ich in der Ewigen Gegenwart.
Da lt. meiner Phil. "Religion" aus der Verknüpfung von Philosophie und Praxis hervorgeht, gründete ich meine eigene Privatreligion GNOSIS - was auch "Erkenntnis" heißt. Sie unterscheidet sich von allen anderen Religionen oder Sekten dadurch, daß sie geheim ist und weder Rituale und Mitgliedslisten kennt. Ich weiß zB nicht, ob der Orden andere Mitglieder hat - also Leute, die sich als Mitglieder betrachten. Der Orden hat nicht einmal einen Namen - oder doch? Ich gebe nur einigen, ganz wenigen Menschen, zB dir, bekannt, daß ich für mich diesen Orden gegründet habe - und jedem ist es freigestellt, Selbiges oder Ähnliches zu tun. Ich muß davon nichts erfahren.

Einen Orden "klassischen" Stils zu gründen, käme mir nicht in den Sinn, da solche Projekte stets scheitern. Sie enden in ekelhafter Vereinsmeierei. Trotzdem bewegt mich die Idee, diese Unsterblichkeitsreligion zu verbreiten. Ich mußte jedoch ausschließen, daß ich zB als Sektenguru in der Öffentlichkeit hingestellt und damit zur Angriffsfläche werde. Selbst Bhagwan erlag den Angriffen öffentlicher Verfolgungen. Wie muß eine nicht denunzierbare, nicht mißbrauchbare, nicht verfolgbare, Religion aussehen? Wie kann sich eine Idee unverfälschbar verbreiten? Nun, die neue Religion mußte völlig ohne (falsch verstehbare) Rituale und (oberflächliche) Vereinsmeierei auskommen.

So kam ich auf die Idee, ausgewählten Menschen, bei denen ich auf Verständnis der Idee hoffen konnte, die Idee der Privatreligion mitzuteilen, aber ansonsten nichts dazu beizutragen, außer daß ich ganz normal an meiner Philosophie weiterbastele (und sie mit meinem praktischen Tun verbinde). Das Geheime dieser Religion liegt darin, daß nicht einmal ich weiß, wie und ob sie sich verbreitet. Ich vertraue auf die Kraft meiner Texte. In ihrer Idee muß allerdings die Ausbreitung enthalten sein.

Als Mitglied sollte sich nur derjenige betrachten, der sich seiner Unsterblichkeit vollkommen bewußt ist, und der auch erklären kann, warum er Sterblichen sterblich erscheint, und warum sein Ego nicht zerfällt, wenn der Leib verfault (Identifikation mit dem Seelischen, statt mit dem Körper). Ein Mitglied sollte sein materielles Leben so gestalten, wie er sich einen Unsterblichen in sterblichem Gewande vorstellt. An dieser Vorstellung ist zeitlebens zu arbeiten.

Was ich hier tue, ist nichts anderes, als daß ich dir mitteile, daß ich eine private Religion ausübe. Sie kennt keine Rituale, keine Dogmen. Sie beruht auf Erkenntnis (Gnosis - Philosophie). Eine solche Privatreligion zu haben, ist nach meinem Dafürhalten eine fast zwangsläufige Konsequenz meiner Philosophie und eines Jeden, dessen Philosophie ähnlichen Bahnen folgt. Ich möchte, daß sich die Idee der Privatreligion ausbreitet, aber daß sich keine Kirche bildet. Daher Geheimreligion. Ich werde dir nicht mitteilen, ob ich bereits anderen Menschen von dieser Idee Mitteilung gemacht habe. Du solltest aber davon ausgehen, daß es andere Mitglieder geben könnte.

Was du aus diesen Informationen machst, ist deine Sache. Solltest du jemanden finden, der dir würdig erscheint, kannst du ihm ja (gleichwie ich es bei dir nun tue) mitteilen, daß du deine eigene Privatreligion GNOSIS gegründet hast - und wie du sie praktisch ausübst ....

Ich bitte dich, nur mit Menschen über diese Sache zu reden, die für dich vertrauenswürdig sind. Solle ein Unberufener mich öffentlich der Sektiererei bezichtigen, werde ich wahrheitsgemäß dieser Unterstellung entgegenhalten, daß in Wahrheit ja jeder Mensch irgendwas glaube - und das sei nun mal dessen Privatreligion. Ich habe ausschließlich MEINE Religion, die ich einigen Menschen mitteilte. Ob diese sich dann eine ähnliche oder identische gründen, ist nicht meine Sache. Ich bin meine eigene Sekte, womit ich jede Objektivation ausgeschlossen habe. In der objektiven Welt gibt es diese Sekte faktisch und definitiv nicht.


Ein Briefwechsel.

Ich bete nicht, weil ich das Höhere nicht anbete, sondern es als väterlichen Freund betrachte, der weiß, was ich benötige.

Tue ich auch.

Ich praktiziere eine Art selbsterfundene Religion: ein Geheimer Namenloser Orden Substantiell Inkarnierter Seelen (Gnosis). Beim Mittagsschläfchen oder einem Spaziergang übte ich mich in der Vorstellung, wie es ist, ein ewiges, unsterbliches Wesen zu sein. Ich lebe wie ein Ewiger.

Tue ich auch (wieder seit Neuestem). Ich überlege auch manchmal: „Was würde Buddha in meiner Situation tun? Wie würde diese Situation/Angelegenheit aus der Sicht eines Unsterblichen ausschauen und was ist dementsprechend die rechte (ewig-gültige) Handlungsweise.“

Zuerst hatte ich ja nur meine Philosophie, die mir erklärte, daß ich eine ewige Seele sei, die sich in unendlichen Folgen reinkarniert. Da mein Philosophieren stets bedeutet, zu erforschen, was ich WIRKLICH glaube, konnte es nicht ausbleiben, daß ich wirklich davon überzeugt war, ein ewiges, und in Verbindung mit Reinkarnation unsterbliches Wesen, das für Sterbliche freilich sterblich erscheint, zu sein.

Dieses Wissen mußte jedoch noch vertieft werden, indem ich dieses abstrakte Wissen für mich fühlbar machte. Dazu waren diese Übungen nötig. Gefühle wie Sterbliche sie haben, und die ich noch als Reste elterlicher und schulischer Erziehung mit mir herumschleppte, wollte ich verlernen.

Ok. Da bin ich jetzt dran.

Ich weiß nicht, ob ich da im Widerspruch zu „Deinem“ Konstruktivismus stehe: Ich glaube, daß die höheren geistigen Strukturen schon da sind und vor uns von anderen Menschen erfahren worden sind. Diese Strukturen sind Das Absolute (im Gegensatz zur relativen Erscheinungswelt der 5 Sinne). Meine Aufgabe ist es, Das Absolute für meine Seele erlebbar zu machen. Das sollte letztlich das Ziel jeder Religion sein. Ich glaube nicht so sehr daran, daß ich die höheren geistigen Strukturen konstruieren muß, sondern vielmehr daran, daß ich durch die rechte geistige Praxis meine Seele darauf einstimme, die Strukturen als lebendige Wirklichkeit zu erleben. Das Erleben des Absoluten in seiner Form des Wahren, Schönen und Guten findet statt innerhalb der relativen Traumwelten mit allen Mitteln, die uns zur Verfügung stehen: Kunst, Kontemplation, Ritus, Symbol, Imagination etc.) Was wir in den Traumwelten tun, ist nicht beliebig, sondern hat zum Ideal das Ziel der Erfahrung des Absoluten, welches jenseits derselben liegt. Es heißt, Gott habe den Menschen in seinem Bilde geschaffen. Diesem Bild liegen die geistigen Strukturen zugrunde. Die Hinwendung zu Gott und seinen Hierarchien geht synchron mit der (Wieder-) entdeckung der geistigen Strukturen, seinem Bild, dem Modell der Seele. So daß jedes Höhere Wissen eine Wiederentdeckung, einen Erinnerung ist. In dem Moment, in dem ich mir bewußt werde, mich erinnere, wiederentdecke, daß meine Seele göttlichen Ursprungs ist, habe ich das Ewige Leben gewonnen. Potentiell ist die Natur aller Seelen göttlich, aber tatsächlich bin ich nur dann ein unsterbliches Wesen, wenn ich „erkenne“, daß meine Seele göttlich ist. („Erkenne dich selbst.“) Ohne diese Selbst-Erkenntnis (Gnosis) ist alles nichtig. Der Tod ist letztlich eine Metapher für das Vergessen unserer wahren, unsterblichen Natur. In der Tat sterbe ich, wenn ich vergesse, daß ich unsterblich bin. Die Geburt des Menschen ist der Moment, in dem er seine Herkunft vergißt. Die Geburt des Menschen ist also ein Sterben (Ausblenden) der Gottheit. Die Wiedererinnerung, das Erwachen, die Erleuchtung ist die Wiederanknüpfung an den Punkt vor unserer Geburt. Wir werden gewahr dessen, was wir potentiell schon immer waren. – Man kann also auch ein unsterbliches Wesen „töten“, indem man es sich selbst vergessen macht. Die Mächte, deren Interesse darin besteht, uns unserer wahren Natur auf Ewig vergessen zu machen, sind letztlich die wahren Feinde des Menschen und Gottes.

Nachdem es mir gelungen war, meine Talente als Erinnerungen aus früheren Leben zu erkennen und nachdem ich das Wesen der Zeit verstanden hatte (es gibt nur Gegenwart, die sich ständig "in sich" verändert und materielle Selbst- und Weltmodelle entwirft), gelang es mir, Reinkarnation und Zeitlosigkeit (Ewigkeit) miteinander zu verbinden. Für Sterbliche (unter dem zeitlichen Aspekt betrachtet), reinkarniere ich - lebe ich endlos lange; aus meinem zeitlosen (ewigen) Standpunkt lebe ich in der Ewigen Gegenwart.

Da lt. meiner Phil. "Religion" aus der Verknüpfung von Philosophie und Praxis hervorgeht, gründete ich meine eigene Privatreligion GNOSIS - was auch "Erkenntnis" heißt. Sie unterscheidet sich von allen anderen Religionen oder Sekten dadurch, daß sie geheim ist und weder Rituale und Mitgliedslisten kennt. Ich weiß zB nicht, ob der Orden andere Mitglieder hat - also Leute, die sich als Mitglieder betrachten. Der Orden hat nicht einmal einen Namen- oder doch? Ich gebe nur einigen, ganz wenigen Menschen, zB dir, bekannt, daß ich für mich diesen Orden gegründet habe - und jedem ist es freigestellt, Selbiges oder Ähnliches zu tun. Ich muß davon nichts erfahren.

Hmm... Das ist sehr interessant, weil Du dadurch an DIE TRADITION der Philo-Sophia Perennis anknüpfst (damit beschäftige ich mich gerade); Inhalt der PP ist die Offenbarung (Gnosis), die direkt von Gott kommt. Ein Mitglied in diesem – sagen wir mal – „geistigen Israel“ ist direkt von ganz oben „eingeweiht“, deswegen müssen sich die Mitglieder dieses Ordens nicht einmal kennen, - nur Gott weiß, wen er dabei haben will und über wen er seine Gnadenmächte ausstrahlt. Metaphorisch: Den Stein der Weisen erhält man entweder direkt durch göttliche Offenbarung (d.h. durch den H. Geist), oder durch eine Adepten, der einen für würdig erachtet. Ich weiß nicht, was unwahrscheinlicher ist, daß Gott einem direkt das Geschenk macht, oder ob man das unverschämte Glück hat, einem Adepten zu begegnen, der einen einweiht.

Einer der Protagonisten der Tradition war Rene Guenon (in Deutsch erschienene lesenswerte Bücher: „Stufen des Seins“, „Der König der Welt“, „Die Symbolik des Kreuzes“).

Wenn man sich an einen Unsterblichkeitsmythos ankoppelt, kann nicht wirklich neu sein, was man tut und denkt. Man wieder-entdeckt die geistigen Strukturen und wird zu einem Geistträger (= Körper des Geistes, im abendländischer Symbol: man ist dann ein „Gralsritter“) und erfüllt so die ewig-zyklische Wirklichkeit des Absoluten. Die Illusion des Fortschritts und des Neuen gibt es nur in der zeitlich-linearen Erscheinungswelt – eine Sensation jagt die andere in der modernen Konsumgesellschaft!

Einen Orden "klassischen" Stils zu gründen, käme mir nicht in den Sinn, da solche Projekte stets scheitern. Sie enden in ekelhafter Vereinsmeierei. Trotzdem bewegt mich die Idee, diese Unsterblichkeitsreligion zu verbreiten.

Wie gesagt, ich denke, die gibt es bereits als Ewige Struktur (s.o), was Dich aber nicht davon abzuhalten braucht, der ewig-zyklischen Unsterblichkeitsreligion mit Deiner Version (Interpretation) neues Leben einzuhauchen.

Ich mußte jedoch ausschließen, daß ich zB als Sektenguru in der Öffentlichkeit hingestellt und damit zur Angriffsfläche werde. Selbst Bhagwan erlag den Angriffen öffentlicher Verfolgungen. Wie muß eine nicht denunzierbare, nicht mißbrauchbare, nicht verfolgbare, Religion aussehen? Wie kann sich eine Idee unverfälschbar verbreiten? Nun, die neue Religion mußte völlig ohne (falsch verstehbare) Rituale und (oberflächliche) Vereinsmeierei auskommen.

So kam ich auf die Idee, ausgewählten Menschen, bei denen ich auf Verständnis der Idee hoffen kann, die Idee der Privatreligion mitzuteilen, aber ansonsten nichts dazu beizutragen, außer daß ich ganz normal an meiner Philosophie weiterbastele (und sie mit meinem praktischen Tun verbinde). Das Geheime dieser Religion liegt darin, daß nicht einmal ich weiß, wie und ob sie sich verbreitet. Ich vertraue auf die Kraft meiner Texte. In ihrer Idee muß allerdings die Vermehrung enthalten sein.

Als Mitglied sollte sich nur derjenige betrachten, der sich seiner Unsterblichkeit vollkommen bewußt ist, und der auch erklären kann, warum er Sterblichen sterblich erscheint, und warum sein Ego nicht zerfällt, wenn der Leib verfault (Identifikation mit dem Seelischen, statt mit dem Körper). Ein Mitglied sollte sein materielles Leben so gestalten, wie er sich einen Unsterblichen in sterblichem Gewande vorstellt. An dieser Vorstellung ist zeitlebens zu arbeiten.

Richtig!

Was ich hier tue, ist nichts anderes, als daß ich dir mitteile, daß ich eine private Religion ausübe. Sie kennt keine Rituale, keine Dogmen. Sie beruht auf Erkenntnis (Gnosis - Philosophie). Eine solche Privatreligion zu haben, ist nach meinem Dafürhalten eine fast zwangsläufige Konsequenz meiner Philosophie und eines Jeden, dessen Philosophie ähnlichen Bahnen folgt. Ich möchte, daß sich die Idee der Privatreligion ausbreitet, aber daß sich keine Kirche bildet. Daher Geheimreligion. Ich werde dir nicht mitteilen, ob ich bereits anderen Menschen von dieser Idee Mitteilung gemacht habe. Du solltest aber davon ausgehen, daß es andere Mitglieder geben könnte.

Macht Sinn!

Was du aus diesen Informationen machst, ist deine Sache. Solltest du jemanden finden, der dir würdig erscheint, kannst du ihm ja (gleichwie ich es bei dir nun tue) mitteilen, daß du deine eigene Privatreligion GNOSIS gegründet hast - und wie du sie praktisch ausübst ....

Ich bitte dich, nur mit Menschen über diese Sache zu reden, die für dich vertrauenswürdig sind. Solle ein Unberufener mich öffentlich der Sektiererei bezichtigen, werde ich wahrheitsgemäß dieser Unterstellung entgegenhalten, daß in Wahrheit ja jeder Mensch irgendwas glaube - und das sei nun mal dessen Privatreligion. Ich habe ausschließlich MEINE Religion, die ich einigen Menschen mitteilte. Ob diese sich dann eine ähnliche oder identische gründen, ist nicht meine Sache. Ich bin meine eigene Sekte, womit ich jede Objektivation ausgeschlossen habe. In der objektiven Welt gibt es diese Sekte faktisch und definitiv nicht.

Ja!


Zitat H.: Ich bin meine eigene Sekte, womit ich jede Objektivation ausgeschlossen habe. In der objektiven Welt gibt es diese Sekte faktisch und definitiv nicht.

F.: Ich habe Dein Email nochmal gelesen und dabei ist mir der letzte Satz aufgefallen. Genau darunter verstehe ich die (geheime) Tradition, daß es dieselbe in der objektiven Welt faktisch und definitiv nicht gibt. Man muß nur „geheim“ (oder „esoterisch“) als Synonym zu „subjektiv“ lesen. Die objektive Welt ist ganz automatisch die exoterische, eben sichtbare (nicht-geheime) Welt. Das Problem besteht darin, daß die meisten Menschen „subjektiv“ mit „beliebig“ und „ausgedacht“ gleichsetzen. „Subjektiv“ hat diesen Beigeschmack des Partikulären, des Privaten und allgemein Ungültigen. Daß „subjektiv“ aus der Sichtweise der Tradition nicht eine beliebige Meinung („Bild Dir Deine Meinung“) ist, wird metaphorisch in der Vorstellung eines geheimen geistigen „Zentrums der Welt“ zum Ausdruck gebracht. Orte sind Zustände. Das geheime Zentrum der Welt ist ein bestimmter subjektiver Zustand, den alle Mitglieder der geheimen bzw. subjektiven Religion miteinander teilen. Insofern ist der subjektive Zustand der einzige, wirkliche, reale, wahre, objektive (in einem absoluten Sinne) Standpunkt und damit die „axis mundi“.

So ist es dann auch möglich, daß die Unsterblichen bzw. diejenigen, welche diesen einzigartigen Standpunkt einnehmen bzw. den subjektiven Zustand realisiert haben, sich räumlich betrachtet an demselben geistigen Ort befindet (metaphorisch: Palast, himmlisches Jerusalem), ganz gleich wie ihre objektiven Biographien in linearer Zeit und 3-dimensionalem Raum der Erscheinungswelt angeordnet sind.



F.: Ich weiß nicht, ob ich da im Widerspruch zu „Deinem“ Konstruktivismus stehe: Ich glaube, daß die höheren geistigen Strukturen schon da sind und vor uns von anderen Menschen erfahren worden sind. Diese Strukturen sind Das Absolute (im Gegensatz zur relativen Erscheinungswelt der 5 Sinne). Meine Aufgabe ist es, Das Absolute für meine Seele erlebbar zu machen. Das sollte letztlich das Ziel jeder Religion sein. Ich glaube nicht so sehr daran, daß ich die höheren geistigen Strukturen konstruieren muß, sondern vielmehr daran, daß ich durch die rechte geistige Praxis meine Seele darauf einstimme, die Strukturen als lebendige Wirklichkeit zu erleben.

H.: Konstruktivismus: Jede Seele, ob die eines Maikäfers, einer Katze oder eines Menschen, ist ein geschlossenes System: in sich vollkommen, autark, absolut. Es gibt keinen kausalen Grund, an diesem Zustand etwas zu ändern, kein Entwicklungsziel. Erst wenn eine Seele auf die Idee kommt, daß es trotz ihrer Vollkommenheit (sie ist ein vollständiges lückenloses Universum) andere vollkommene Seelen gibt, die größere Universen darstellen können, kann eine Seele sich akausal zum Ziel setzen, eine solche Welt zu werden. Dann muß sie sich eine Theorie des Wachstums konstruieren, und dann muß sie sich ein größeres System konstruieren. Wenn sie es geschafft hat, wird sie freilich merken, daß es bereits jede Menge andere Seelen gibt, die schon lange da sind, wo du gerade eben erst angekommen bist. Was du erfunden hast, haben schon lange vor dir andere erfunden und realisiert.

Richtig ist auch, was du über das Vergessenmachen seiner Göttlichkeit geschrieben hast. Eine Seele, die sich vergißt, löst sich auf und wird zur "Geist-Nahrung" für andere Seelen. Das ist der Grund, weshalb die Herren der Welt, die Seelenvampire, die Menschen via empirischer Naturwissenschaft zum Vergessen ihrer Seelen überreden.

Zitat: H.: Nachdem es mir gelungen war, meine Talente als Erinnerungen aus früheren Leben zu erkennen und nachdem ich das Wesen der Zeit verstanden hatte (es gibt nur Gegenwart, die sich ständig "in sich" verändert und materielle Selbst- und Weltmodelle entwirft), gelang es mir, Reinkarnation und Zeitlosigkeit (Ewigkeit) miteinander zu verbinden. Für Sterbliche (unter dem zeitlichen Aspekt betrachtet), reinkarniere ich - lebe ich endlos lange; aus meinem zeitlosen (ewigen) Standpunkt lebe ich in der Ewigen Gegenwart.

Da lt. meiner Phil. "Religion" aus der Verknüpfung von Philosophie und Praxis hervorgeht, gründete ich meine eigene Privatreligion GNOSIS - was auch "Erkenntnis" heißt. Sie unterscheidet sich von allen anderen Religionen oder Sekten dadurch, daß sie geheim ist und weder Rituale und Mitgliedslisten kennt. Ich weiß zB nicht, ob der Orden andere Mitglieder hat - also Leute, die sich als Mitglieder betrachten. Der Orden hat nicht einmal einen Namen- oder doch? Ich gebe nur einigen, ganz wenigen Menschen, zB dir, bekannt, daß ich für mich diesen Orden gegründet habe - und jedem ist es freigestellt, Selbiges oder Ähnliches zu tun. Ich muß davon nichts erfahren.

Hmm... Das ist sehr interessant, weil Du dadurch an DIE TRADITION der Philo-Sophia Perennis anknüpfst (damit beschäftige ich mich gerade);

Schau mal auf meine Startseite:

Schule für Lebenskunst= Philosophia Perennis

Inhalt der PP ist die Offenbarung (Gnosis), die direkt von Gott kommt. Ein Mitglied in diesem – sagen wir mal – „geistigen Israel“ ist direkt von ganz oben „eingeweiht“, deswegen müssen sich die Mitglieder dieses Ordens nicht einmal kennen, - nur Gott weiß, wen er dabei haben will und über wen er seine Gnadenmächte ausstrahlt. Metaphorisch: Den Stein der Weisen erhält man entweder direkt durch göttliche Offenbarung (d.h. durch den H. Geist), oder durch eine Adepten, der einen für würdig erachtet. Ich weiß nicht, was unwahrscheinlicher ist, daß Gott einem direkt das Geschenk macht, oder ob man das unverschämte Glück hat, einem Adepten zu begegnen, der einen einweiht.

Einer der Protagonisten der Tradition war Rene Guenon (in Deutsch erschienene lesenswerte Bücher: „Stufen des Seins“, „Der König der Welt“, „Die Symbolik des Kreuzes“).

Ja, das Kreuz ist das geheime Symbol der Schirmherren.

Wenn man sich an einen Unsterblichkeitsmythos ankoppelt, kann nicht wirklich neu sein, was man tut und denkt. Man wieder-entdeckt die geistigen Strukturen und wird zu einem Geistträger (= Körper des Geistes, im abendländischer Symbol: man ist dann ein „Gralsritter“) und erfüllt so die ewig-zyklische Wirklichkeit des Absoluten. Die Illusion des Fortschritts und des Neuen gibt es nur in der zeitlich-linearen Erscheinungswelt – eine Sensation jagt die andere in der modernen Konsumgesellschaft!

Richtig! Es gibt nichts Neues unter dem Himmel (Salomo)


Zitat F: Sind dann die Herren der Welt nicht das, was man gemeinhin unter den Begriff „Satan“ zusammenfaßt, sozusagen die Dunkelmächte? Die entscheidende Frage ist dann: Wie stehen die Dunkelmächte zu Gott? Sind die Dunkelmächte Teil eines dualen (gut-böse) Gottes, oder stehen sie einem rein guten Gott (Licht) unversöhnlich als das Böse gegenüber (Dunkelheit)?

Zitat H.: Ja. Aber es braucht auch diesen Widersacher - wie Luther den Satan nannte. Ich schrieb darüber in meinen neueren Notizen:

Zitat H.: Trotz allem: Wo wäre ich mit meiner Magie ohne die Herren der Welt? Ich brauchte sie, um mich in ihnen als ihr Gegenpol zu erkennen. Als ich deren verliehene Macht durchschaute, fand ich meine wahre Macht. Ich bin ihr Gegenpol, ihre polare Ergänzung - und gleichzeitig umfange ich sie mit meinem Bewußtsein. So sind auch sie Teil von mir, denn sie sind Teil der Welt, die mein Spiegel ist.

F.: Ich greife mal deine Notiz auf und spinne den Gedanken etwas weiter:

Ich fasse „die Herren der Welt“ als denjenigen Teil von mir selbst auf, der „Schwierigkeiten“ macht, also widersächlich (satanisch) ist. Ohne diesen Teil gäbe es keinen Hunger, keine Not, keinen Schmerz und kein Leiden in meiner Welt. Ich erkenne mich in der Welt und sehe, daß in mir drei Naturen vermischt sind: die menschlich-tierische, die satanische und die göttliche. Die satanische Natur besitzt verliehe Macht; die göttliche Natur wahre Macht und die menschliche Natur besitzt das Vermögen der Wahlfreiheit zwischen der satanischen und göttlichen Natur zu wählen. Der Mensch ist also Mensch, weil er die Wahl hat, Satan (Herr der Welt) oder Engel (Schirmherr) zu werden. Der Mensch kann sich darüberhinaus auch der Verantwortung einer Wahl entziehen, indem er unbewußt, wahllos bleibt. Wahllosigkeit selbst ist keine Wahl, sondern die Abwesenheit von Wahl. Der Mensch, der nicht wählt, ist wahllos, insofern ein Tier, d.h. hat Anteil an der tierischen Natur. Und das meine ich noch nicht einmal abwertend. Aber ein Mensch, der keine Wahl trifft, für den trifft jemand anderes eine Wahl. Dieser andere sind die Instinkte, Affekte und (Un)Lust-Reize. Mit anderen Worten: Der wahllose Mensch (Schaf) liefert sich automatisch – ob er will oder nicht spielt keine Rolle, da er keine Wahl hat, solange er keine trifft – dem Bösen (Wolf) aus.

Um diesen Gedankengang historisch einzuordnen, kurz:

Die katholische Tradition hat die göttliche Natur des Menschen auf Christus (Gott-Mensch) projiziert und sie für das Individuum geleugnet. Zwangsweise sah sie im Menschen einen erbärmlichen Sünder (menschlich-tierische Natur, der beständig von Satan, versucht wird. Zudem ist der lutherische Wider-Sacher (Satan) überhaupt nicht vergleichbar mit den Herren der Welt, durch die Du Dich als „ihr Gegenpol, ihre polare Ergänzung“ erkennst und sie gleichzeitig mit Deinem Bewußtsein umfängst. Kein Christ kann das tun, was Du tust, und seinem Glauben treu bleiben! Denn der Christ muß Zeitlebens unter den Anfeindungen und Versuchungen des Satans leiden (Martyrium des Glaubens) und muß auf eine zweifelhafte Erlösung durch die Gnade Gottes hoffen (Wiederauferstehung von den Toten am Jüngsten Tag). Die Wahl zwischen Gott und Satan ist kirchenperspektivisch überhaupt eine rhetorisch, denn: „außerhalb der Kirche (Roms) keine Erlösung!“, womit denn zumindest Luther aufgeräumt hat. Calvin hat schließlich die Wahllosigkeit des Menschen mit seiner Prädestinationslehre auf die Spitze getrieben: Gott, so Calvin, habe die Menschen unabhängig von ihren Taten bereits eingeteilt in den großen Haufen der Verdammten und den kleinen Haufen der Erwählten. Sowohl der katholischen als auch der protestantischen Kirche bleibt eines eigen: Die Betonung auf die unverdiente und unverdienbare Gnade Gottes, da der Mensch nun einmal von sündhafter Natur (Sündenfall im Paradies) ist. Der Christ ist überhaupt ein leidendes Wesen. Durch seine sündhafte Natur, die ihm angeboren ist, findet er sich von Geburt an gefangen und passiv-leidend aufgespalten zwischen den beiden Polen des Bösen und Guten: Er erleidet sowohl Satan als Gott. Perspektivisch gesehen, zeigt sich das in der Betonung der Vertikalen: Der Christ schaut entweder nach oben (hoffend/harrend) oder nach unten (schuldhaft/sündig). Er hat Himmel und Hölle bildhaft vor Augen und lebt mit einem Bein in jenem als auch in diesem und kann daher seinem Leben (der Horizontalen) nichts anderes als „Leiden“ abgewinnen, gefangen in einer unversöhnlichen Gegensatzspannung (der Vertikalen). Darin begründet sich auch die exoterische Bedeutung des Kreuzes (Aufspaltung der horizontalen in die Vertikale = Leiden Christi).

Die Vorstellung von der Möglichkeit einer individuellen Erlösung vom Bösen hat im esoterischen Christentum in gnostisch-mystischen und hermetisch-alchemischen Kreisen überlebt. Hier begegnen wir schließlich der Vorstellung, daß der Mensch nicht nur von tierischer Natur ist, sondern auch von göttlicher: der inwendige Christus (Gnosis), die göttliche Seele (Mystik) und das Gold (Alchemie). Allerdings, so lernen wir in diversen Mysterienkulten, ist diese göttliche Natur mit der menschlich-tierischen und satanischen Natur des Menschen vermischt, durch diese „verunreinigt“ und muß in einem mühevollen, geheimen, alchemischen Prozeß gereinigt werden.

Hier nehme ich den ursprünglichen Faden wieder auf:

Wenn der Mensch tatsächlich die Welt als Spiegel seiner Seele erlebt (oder interpretiert), dann wird es verständlich, weshalb es den Mystikern und Erleuchteten der verschiedensten Traditionen möglich war und ist, die Welt in ihrer Perfektion zu sehen, obschon sie augenscheinlich voll häßlicher und böser Dinge ist (Verbrechen, Krankheit, Hunger etc). Denn wenn es tatsächlich möglich ist, die vier Naturen des Menschen durch einen alchemischen Auflösungs-, Reinigungs- und Wiedervereinigungsprozeß in der göttlichen Natur aufgehen zu lassen (= Herstellung des Steins der Weisen) und derart die Seele zu „perfektionieren“, so muß auch der Spiegel der Seele, die Welt, in derselben Perfektion erscheinen.

Allerdings ist diese Vorstellung ein ziemliches Problem für den Rationalisten in mir, denn augenscheinlich ändert sich an der objektiven Welt nichts, ganz gleich, welche Transformationen der Mystiker in mir durchmacht. Der Mystiker begegnet den Befürchtungen des Rationalisten: „Da meine Seele perfekt ist, ist auch meine subjektive Welt perfekt. Daß die objektive (oder besser: intersubjektive) Welt nicht perfekt ist, liegt daran, daß es Myriaden unvollkommener Seelen gibt, die durch ihre Unvollkommenheit die unperfekte (korrupte), intersubjektive Welt nähren.“ Schließlich steht der Erleuchtete in mir vor einer weiteren Wahl: Entweder entscheide ich mich dafür, mich nicht um die unperfekte Welt der unvollkommenen Seelen zu bekümmern und strebe weiter, oder aber ich habe Mitleid mit allen lebendigen Wesen und werde zu einem Bodhisattva, d.h. zu jemandem, der zwar selbst perfekt ist, aber seine perfekte Welt verläßt, um den Unvollkommenen in ihrer unperfekten Welt zu helfen, selbst die Vollkommenheit (Perfektion) zu realisieren.

Soweit meine Gedanken und wie ich die Dinge sehe.

Antwort: Calvins Interpretation ist insofern richtig, daß es für einen "Verdammten" keinen kausalen Weg zur Erlösung gibt. Die Verdammten unterscheiden sich grundsätzlich von den bereits Erlösten. Da Gott die Einteilung in Verdammte und Erlöste vorgenommen hat, hat er auch die Möglichkeit, die Verdammten zu erretten. Es gibt also einen Weg zur Erlösung, nur keinen kausalen, keinen irdischen. Erlösung, Einweihung, geschieht in einem irrationalen Akt einer Höheren Willkür - also in einem Akt eines Höheren freien Willens. Lies, was ich über die Enwicklungsmöglichkeit der vollkommenen Seele eines Maikäfers hin zur vollkommenen und doch höheren Seele einer Katze geschrieben habe. Die Welt eines jeden Menschen ist vollkommen, selbst wenn es eine Höllenwelt ist, und es gibt keinen kausalen, rational verstehbaren, Weg in eine höhere, bessere Welt. Trotzdem gibt es einen solchen Weg, von Calvin "göttlich" genannt. In dieser Wortwahl steckt die Erkenntnis, daß ein Mensch, der den Willen zur Erlösung nicht hat, ihn nicht aus eigenem Antrieb wollen kann. Man kann sich nicht entschließen, erlöst sein zu wollen, wenn dieser Wille nicht bereits existiert. Also muß ihm ein Wesen, welches diesen Willen bereits hat - Gott - diesen Willen ohne zu fragen manipulativ in seine Seele einprägen. "Gott" ist eine Bezeichnung für alle Wesen, die mindestens eine Dimension mehr beherrschen, als die in der dreidimensionalen objektiven Welt Gefangenen. Wer die Sinnwelt (Bewußtsein, Wille, Sinn, Wert, Ziel) kennt, beherrscht eine Dimension mehr, als die materielle Welt enthält und ist demnach göttlich.

Du schreibst, daß sich die objektive Welt nicht ändert, ganz gleich, welche Transformationen der Mystiker durchmache. Diese Satz zeigt mir, daß du noch an eine objektive Welt glaubst. Aber es gibt sie nicht. Sieh dir den ungerechten Krieg im Irak an oder ein verhungerndes Kind in Somalia. Kannst du dir vorstellen, diese "objektiven" Vorkommnisse so zu interpretieren, daß da gar nichts Negatives ("Höllisches") mehr passiert? Nimm beispielsweise an, alle dies Böse geschähe bloß in einem Komputerspiel. Alle Menschen sitzen in vollkommener Glückseligkeit in ihrer futuristischen Welt ohne Gewalt und ohne Not, und damit sie nicht vergessen, wie gut sie es haben, lernen die Kinder in diesem Paradies, mit diesen Komputerspielen umzugehen. In diesen Spielen erfahren sie, was Ungerechtigkeit, Korruption, Tod, Leiden, Ressourcenmangel usw. bedeuten - und welchen Wert es hat, diese Bewußtseinsstufe zu überwunden zu haben. Stell dir dies vor und - schwupp - ist die Transformation gelungen. Vielleicht ist die "objektive Welt" ein solches Komputerspiel.

Anderes Beispiel: Was geschieht denn in Somalia? Dort verhungern Millionen Menschen. Nun schau dir Deutschland an: Auch hier sterben alle Menschen unter großen Qualen. Zwar ist der Zeitpunkt unterschiedlich, aber was soll's: ein alter sterbender Mensch leidet vielleicht mehr, als ein unerfahrenes, unschuldiges Kind. Vom subjektiven Standpunkt aus gesehen sind solche Hungerkatastrophen und Kriege unerheblich. Das klingt schlimm, ist aber so. Ich höre schon die Spötter sagen: "Dann wirst du nichts dagegen haben, in ein feuchtes Kellerloch geworfen zu werden, wo du erfrierst oder verhungerst!" Ich antworte: Ich werde alles tun, daß mir das nicht passiert, aber ich werde meine Philosophie nicht ändern, wenn es geschieht, denn gerade dann wäre sie mein letzter Trost. Im Kellerloch zu verrecken könnte besser (leidärmer) ein, als in hohem Alter an Krebs zu sterben - wer weiß es? Was mich interessiert, ist, eine Möglichkeit zu haben, daß mir solches Leid grundsätzlich nicht mehr zustößt: eine Philosophie/Religion der Unsterblichkeit.

Schlimm werden solche Katastrophen erst, wenn man das Leid Einzelner statistisch aufaddiert. Wenn man nicht mehr das Leiden Einzelner betrachtet, sondern die tote Statistik: Millionen!! Sei dir gewiß: Er sterben nicht Millionen!!! Es sterben ausschließlich Einzelne - und zwar unabhängig von Krieg oder Frieden.

aus www.hanjoheyer.de/notiz3.html

15.8.2004: Leben nach dem Tod: Sicher ist, daß ich in meiner subjektiven Welt lebe: Das Grün der Wiese da draußen ist meine subjektive Interpretation einer bestimmten Wellenlänge des reflektierten Lichtes. Ich kann nicht wissen, ob andere Menschen das Grüne ebenfalls "grün" sehen; ich kann nur wissen, daß sie die Farbe, die sie sehen, als "grün" bezeichnen. Und was die Wellenlänge angeht, bin ich nicht besser dran. Daß ich "grün" nun "Wellenlänge von x Nanometern" nenne, bringt mich nicht näher an die objektive Wahrheit, sondern bloß näher an ein anderes Modell einer postulierten Außenwelt. Was die Physiker tun, ist nichts anders, als das Alltagsmodell, in welchem es Farben gibt, in ein physikalisches Modell umzurechnen, was für bestimmte Zwecke sinnvoller ist, besonders wenn man Maschinen bauen will.

Aus dem Faktum, daß ich die Aussage eines anderen Menschen, der sagt: "Die Fichte dort ist höher als der Apfelbaum hinter ihr" bestätigen kann, schließe ich, daß bei meiner Kommunikation mit anderen Menschen ausschließlich Relationen als Information übertragen werden können. Die Sprache läßt keine absoluten Aussagen zu, sondern ausschließlich Relationen. Die Gegenstände selbst, die in relativen Beziehungen stehen, sind nicht in der Information enthalten. Dieses Kommunikationsproblem tritt auch in der Physik zutage: Es gibt kein absolutes Kriterium für die "Länge". Wir haben einen Urmeter in Paris oder die Definition eines bestimmten Vielfaches der Wellenlänge des angeregten Cäsiumatoms, mit dem wir alle anderen Längen vergleichen. Diese Relationen können wir kommunizieren, nicht aber eine absolute Länge.

Daraus folgt: Wir leben definitiv nicht in einer absoluten, objektiven Welt, sondern in einer Vielzahl subjektiver Welten, die wir mittels Kommunikation und Konsensbildung zur scheinbaren Einheit verschmolzen haben. Wir haben uns verabredet, unsere subjektiven Welten einander derart anzupassen, daß wir in der gemeinsamen Illusion einer gemeinsamen "objektiven" Welt leben.

Die Tatsache, daß wir ausschließlich über relative Informationen verfügen, beweist, daß wir in einer Erscheinungswelt ("Filmebene") leben und nicht in einer realen Welt.

Die "objektive" Welt ist demnach in Wahrheit eine intersubjektive Welt, die aus unseren individuellen subjektiven Traumwelten mittels Absprache nach meist fremdbestimmten Kriterien hergestellt worden ist. "Absprache" hört sich an, als würden wir in einer Welt aus Gleichberechtigten leben. Jeder weiß, daß die Wirklichkeit anders ist: Was wir "Politik" nennen, ist nichts anderes als der ewige Kampf um die Schlüsselpositionen, von denen aus die Konsensbildung am effektivsten gesteuert werden kann. Das Fernsehen ist heute das große Medium zur Konsensbildung. Es hat Schulen und Universitäten längt abgehängt. Das Fernsehen bestimmt, was die Leute denken, fühlen und (auch in fernsehloser Natur) wahrnehmen. Die großen, mächtigen Medienmogule sind mittels ihrer Massenmedien die besten Diener der gottgleichen Schöpfer der scheinbar objektiven Welt der Massenmenschen.

Die letzten Details, wie die butterweiche Materie unserer subjektiven Träume zur eisenharten Realität von Atomen wurde, aus denen man Raumstationen, Atomkraftwerke und bald überlichtschnelle Raumschiffe bauen kann, habe ich gestern herausgefunden.

Ich erlebte während eines Gespräches mit zwei Freunden vor meinem inneren Auge, daß der Radikale Materialismus, dem die Menschheit zunehmend verfällt, die ursprüngliche Traum-Materie weiter verhärtet, bis diese neue Eigenschaften entwickelt, mit deren Hilfe künftig Sachen möglich werden, die heute noch unmöglich sind, zB überlichtschnelle Raumschiffe und unbegrenzte Energieressourcen aus dem Hyperraum. Ich erlebte die Plastizität der geträumten Materie: Wenn ich im Traum will, daß ein grüner Ball rot wird, dann wird er rot. Wenn ich will, daß ein Würfel die Größe eines Wolkenkratzers bekommt, wächst er zum Wolkenkratzer heran. Als ich einmal träume, daß ich erschossen wurde, konnte ich, weil ich wußte, daß ich träumte, aus praktischen Gründen das Geschehen ungeschehen machen. Ich hatte keine Lust, mit zerfetzter Brust weiterzuträumen. Also träume ich mich als Unverletzter weiter. In meiner Traumwelt bin ich uneingeschränkter Gott meiner Außenwelt. Ich bin's, weil ich alles in ihr, ja selbst die Rahmenbedingungen wie Raum und Zeit, selbst geschaffen habe. Ich träumte schon jahrelange Epen in wenigen Sekunden. Dem Träumer ist alles möglich. Die Konsequenz ist die mangelhafte Widerständigkeit der Materie. Die Traum-Materie ist butterweich. Ein Atomkraftwerk kann man aus ihr nicht bauen.

Eines Tages - in mythischen Zeiten - kamen die Zauberer überein, eine gemeinsame Welt aus harter Materie zu schaffen. Dazu mußten sie die Menschen entzaubern, mußten ihnen ihre Zauberkräfte stehlen. Sie verführten die Menschen zum Glauben an eine gemeinsame objektive Welt. Indem die Menschen vergaßen, daß sie Schöpfer der Materie waren, vermochten sie sie immer weniger zu beherrschen. Und je weniger Macht ich über die Materie habe, desto widerständiger, desto materieller, desto härter, wird sie. Eines mythischen Tages war die Materie fest genug, um Maschinen daraus zu bauen. Dann gelang die Atomspaltung, und die Materie erreichte eine nie vorher gekannte Materialität. Nun ist ihre Objektivation so weit fortgeschritten, daß bald interstellare Raumfahrt im vollständig objektivierten Universum und Künstliche Menschen mit künstlicher "Intelligenz" möglich sein werden. Ja, die Materie verändert sich kraft des Materialismusses. Der Erfinder des Radikalen Materialismusses (an anderer Stelle monistischer Materialismus genannt) ist ein wahrhaft großer, bewunderungswürdigerer Zauberer.

Der Preis des materiellen Fortschritts: Aus Göttern wurden über die Zwischenstufen von Engeln, Übermenschen, Menschen nun Maschinenmenschen hoher funktionaler Intelligenz, aber ohne Bewußtsein. Ich sehe offenen, bewußten, Auges, wie die Milliarden allmählich zu Robotern - Arbeitern, Dienern - werden, und nur die Allerwenigsten gehen den Weg in die andere Richtung und werden nicht Roboter, sondern Übermensch (Magier) oder gar Engel.

Ich bin der einzige, den ich kenne, der diesen Weg der Wiederverzauberung meiner Selbst und meiner Welt gegangen ist und zugleich lehren kann und will. Ich erlebe meine Ewigkeit in meiner Welt - wohlbewußt, daß ich in der Welt der Roboter als sterblicher Roboter erscheine. Den Schatten bin ich Schatten. Ich bin Zauberer in entzauberter Welt. Denke nicht, daß ich die Funktionalisierung der Menschen ablehne! Es darf der Zauberer nur wenige geben, sonst hätten wir das Chaos wie in uralten mythischen Zeiten.

Ich plane nicht im Geringsten, dem großen Materialisten, dem Schöpfer einer fantastischen Realität, ins Handwerk zu pfuschen. Ich unterstütze dieses größte mir bekannte schöpferische Bewußtsein, weil es mich unterstützt. Je klarer ich das alles sehe, desto klarer wird mir meine Aufgabe bewußt: Menschen zu suchen, die fähig sind, ihrerseits Zauberer zu werden. Ich suche Menschen mit der Sehnsucht nach Ewigkeit, Menschen, die die schöpferische Kraft des Geistes und die damit verbundene Verantwortung lernen möchten, Menschen, die um keinen Preis Roboter sein wollen.

Im vollen Bewußtsein darüber, daß die in dieser HP veröffentlichte Philosophie als System niemanden einweihen kann, sondern ausschließlich der Kontakt zu meiner Person als Zauberer, und zwar zu meinen Bedingungen, tue ich, was ich entsprechend meiner Aufgabe tun muß. Ohne mich würden die Zauberer an Nachwuchsmangel leiden. Sie haben das Lehren fast verlernt; sie haben Anderes, Wichtiges, zu tun. Ihre Distanz zu ihren Schöpfungen ist groß geworden. Es fiele ihnen schwerer, sich wieder menschlichen Individuen zuzuwenden. Deshalb übertragen sie stets den Frischeingeweihten die Aufgabe, Nachwuchs zu suchen und auszubilden.

Wer kommt als Zauberlehrling in Betracht? Nun, die meisten Menschen erachten das, was ich in meiner HP geschrieben habe, für ausgemachten Unsinn. Sie haben ihre eigene, meist fremdbestimmte, Philosophie, die der meinen so sehr widerspricht, daß sie meinen Schrieb nicht verstehen (in ihr System einordnen) können. Viele verfügen nicht über die intellektuelle Kompetenz, ihr Nichtverstehenkönnen auch als solches zu begreifen, sondern sie projizieren es auf mich, sodaß sie ihr Nichtverstehen als meinen Unsinn interpretieren, den ich angeblich geschrieben habe. Wer Unsinn im Kopf hat, sieht in meiner HP nichts als Unsinn. Als Schüler kommt also nur derjenige in Betracht, der glaubt, daß ich keinen Unsinn, sondern höchst Sinnvolles schreibe. Eine weitere Bedingung für Schülerschaft ist die Erkenntnis des Schülers, daß er vom Lernen eines Systems wegkommen und zum Lernen von Personen hinkommen muß. Die meisten Menschen kommen als Schüler nicht in Frage, weil sie um keinen Preis der Welt von einer Person lernen - ihr dienen - wollen. Sie wollen ausschließlich institutionalisiertes, systematisches Lernen, welches zudem die Integrität ihrer Person nicht berührt. Sie wollen ausschließlich Beweisbares (Herdentierwissen) lernen. Alle Anhänger des prinzipiell dienenden Verstandes, der dienenden Logik, sind als Schüler ungeeignet. Der Verstand, die Ratio, ist ausschließlich zur Systemdienerschaft geeignet. Sie ist die Denkform von Robotern und funktionalen Sklaven. Der Schüler der Magie muß bereit sein, alle Systeme zu überwinden und sich kreativer Macht zuzuwenden. Er muß bereit sein, sich durch und durch verändern zu lassen und an einer Utopie (oder Mythos) mitzuarbeiten. Erst wenn die Seele ein Ziel hat, kann der Verstand einsetzen und einen Weg hin zur Realisation dieses Zieles suchen. Rationaler Verstand dient immer einem Willen, und Wille ist immer ein Zukunftsbild, eine Utopie. Die meisten Menschen kommen als Schüler nicht in Frage, weil sie Gefangene der Ratio sind. Für sie ist der rationale Verstand Basis allen Seins und allen Denkens. Wer glaubt, daß die Naturwissenschaft unsere Fragen (zumindest grundsätzlich) beantwortet, ist als Zauberer verloren. Wer glaubt, was er sieht, ist ein Sterblicher und ist als Zauberer verloren. Um zum ewigen Leben zu finden, muß man zuerst einer Philosophie glauben, die das ewige Leben derart plausibel erklärt, daß es zur unbedingten Überzeugung wird. Und dann wird es notwendig werden, von dieser Überzeugung zur Praxis zu kommen. Das ist der schwierigere Teil des Weges, denn er beschreibt den Übergang vom System zur Individualität, vom Atom zum Individuum.

16.8.2004: Unsterblich? Selbstverständlich ist mir vollkommen klar, daß so gut wie alle Leser meine oben gemachte Behauptung, ich sei unsterblich, nur kopfschüttelnd zur Kenntnis nehmen und denken, ich habe nun doch den Bogen überspannt - der kleine Schritt vom Genie zum Wahnsinnigen sei nun vollzogen: daß man den Tod überwinden könne, habe sich noch kein ernstzunehmender Philosoph erdreistet, zu behaupten.

Nun, lieber Leser, was weißt du vom Tod? Du siehst stets andere Lebewesen sterben, aber deinen eigenen Tod wirst du nicht erleben.* Dieser eine Satz beweist, daß der Tod aus der objektivistischen** Perspektive resultiert und Unsterblichkeit aus der subjektiven. Wer nicht glaubt, was er (bei Andern) sieht, sondern was seine Philosophie ihm sagt, läßt sich vom äußeren Schein eben NICHT trügen! Das ist der kleine Unterschied! Ich weiß, warum es so aussieht, daß der Mensch sterben muß: weil er sich objektiviert - mit dem Leib identifiziert. Weil er das Wesen der Zeit nicht begriffen hat. Ich aber habe es begriffen. Weil ich das Wesen der Zeit begriffen habe und demzufolge weiß, wie ich mich selbst sehen/begreifen muß, weiß ich, daß ich ewig bin: Für Sterbliche werde ich unerkannt wiedergeboren; für mich bin ich ewig in unterschiedlichen Erscheinungsformen. Du stirbst, weil du weißt, daß du stirbst. Du bist einem dir Unbekannten, der ein Interesse daran hat, daß du stirbst, in die Falle gegangen.

* Die wahre Bedeutung dieses Satzes wird, wie mir eingegangene E-Briefe zeigen, nicht begriffen. Es geht nicht um einen Perspektivwechsel in einundderselben objektiven Welt, der bloß bedeuten würde, daß ich den eigenen Tod zwar nicht erleben/erleiden/erfahren, ihn aber trotzdem - ja was? - bekommen werde. Die weitaus allermeisten Menschen glauben/wissen: Wer heute lebt, wird in spätestens 125 Jahren tot sein. Wer das nicht akzeptiert, muß verrückt sein. Gut, dann bin ich verrückt! Ich behaupte nachwievor, die subjektive Perspektive ist mehr als eine Perspektive, die ich innerhalb einer objektiv gegebenen Welt einnehmen kann. Sie ist eine echte Alternative zur objektiven Welt! Als Subjekt bin ich nicht Teil der objektiven Welt. Als Subjekt lebe ich in einer geistigen Welt! Das ist der Clou! Verstehen kann man das nur, wenn man als Subjekt nicht den eigenen materiellen Körper, sondern seine Seele erachtet. 125 Jahre gibt es ausschließlich in der objektiven Welt. Die Seele hat mit diesen 125 Jahren nichts zu schaffen.

** "Objektivistisch" bedeutet, daß die objektive Perspektive philosophisch systematisch untermauert und "Welt" geworden ist. Eine "objektive" Sichtweise ist immer noch die eines Subjektes. Die objektivistische leugnet das Subjekt, bzw. erklärt fälschlich den menschlichen Körper, der in Wahrheit Objekt ist, zum Subjekt - eine beliebte Lüge zB gegenüber Schülern, denen auf diese Weise der Unterschied zwischen Objekt und Subjekt erklärt - und damit deren Verwirrung komplettiert - wird.

Was ich wirklich glaube: Es kommt auf den Standpunkt an, wo man ist. Es gibt den objektiven und den subjektiven Standpunkt. Ich werde in folgenden Absätzen beide Standpunkte kurz skizzieren:

Der objektive Standpunkt: Physik ist die Basis. Alles ist Physik: Materie, Naturgesetze, Energie, Raum und Zeit. Ursprung der Physik ist die Welt, wie wir sie sehen und einander mitteilen können. Sicher ist, daß ich von der Tasse vor mir auf dem Schreibtisch nicht unmittelbar weiß, sondern mittelbar über meine Sinnesorgane: Die von der Tasse reflektierten Lichtstrahlen gelangen auf die Netzhaut der Augen, werden in Nervenimpulse umgewandelt, gelangen über den Sehnerv ins Sehzentrum im Gehirn, und dort entsteht eine Interpretation, die ich dann unmittelbar wahrnehme. Ob Bild und Urbild übereinstimmen - darüber habe ich die Theorie, daß die Evolution (Evolutionstheorie) dafür gesorgt hat, daß beide sehr gut übereinstimmen, denn wer sich über die objektive Realität allzusehr täuscht, stirbt aus. Zwar ist die Physik bloß ein mentales Modell des Menschen, aber sie ist eine zutreffende Beschreibung der realen Physik, also dessen, was wirklich geschieht und existiert. Der Physiker will nicht wissen, was Menschen über ihre Außenwelt spekulieren, sondern was Tatsache ist. Er will über seine Subjektivität hinausgehen und zur Objektivität finden. Objektiv ist, was nicht nur ein einziger Mensch wahrnimmt, sondern was jeder beliebige andere Mensch an seiner Stelle ebenfalls wahrnähme, wenn er an seiner Stelle stehen würde - oder wenn er das gleiche Experiment an einem anderen Ort durchführen würde. Aufgrund dieser Methode kommt er zu dem Schluß: Ich bin das, was jeder andere sieht, wenn er mich anschaut. Ich bin ein Leib. Ein Mensch, der sich als Leib begreift, begreift sich als Objekt in objektiver Welt. Seinen eigenen nach objektiven Kriterien vorgestellten Leib nennt er "Subjekt". Im Glauben, was er sieht (und was Andere gleicherweise sehen), glaubt er: Da ich sehe, daß alle anderen Menschen sterben, glaube ich auch, daß ich sterben muß. Gedanken und Gefühle sind sind objektiv und prinzipiell meßbare Prozesse im Nervengewebe des Gehirnes.

Der subjektive Standpunkt: Physik ist nicht die Basis. Sie ist eine eine Theorie, die ein denkender Mensch entwickelt hat. Daß diese Theorie, bzw. das Physikmodell, mit einer Realität "da draußen" übereinstimme, ist eine weitere Theorie, nämlich Evolutionstheorie. Wir haben keinen unmittelbaren Zugang zur "realen Welt", falls es eine solche gibt. Materie, Naturgesetze, Energie, Raum und Zeit - alles sind Theorien von Menschen. Die obige Beschreibung des Prozesses von der Wahrnehmung der Tasse auf dem Schreibtisch muß korrigiert werden. Es ist ein Irrtum, anzunehmen, auf dem Tisch stehe objektiv eine Tasse und im Sehzentrum des Gehirns werde sie abgebildet. Richtig ist, daß die Tasse auf dem Tisch bereits das Bild im Sehzentrum ist. Das gesamte materielle Universum einschließlich meines Leibes ist Bild im Sehzentrum meines Gehirns. Freilich muß ich nun unterscheiden zwischen dem Sehzentrum im Bild meines Gehirns und dem Sehzentrum meines realen Gehirns, welches das Universum enthält. Ich darf den Fehler der Objektivisten nicht wiederholen! Ergo nenne ich das reale Gehirn "Seele". Die Seele konstruiert ein Physikmodell und dieses ist die materielle Welt.

Da die Seele Raum und Zeit erschafft, ist sie selbst ohne Raum und Zeit. Sie ist zeitlos ewig. Der seelische Standpunkt ist identisch mit dem subjektiven: Was ich tatsächlich erlebe, ist weder Vergangenheit, noch Zukunft: Ich erlebe stets Gegenwart. Vom subjektiven Standpunkt aus betrachtet, ist die Gegenwart das ewige Jetzt. Im ewigen Jetzt lebend - wenn also der subjektive Standpunkt Gültigkeit hat - ist sicher, daß ich meinen Tod nicht erleben werde. Von anderen Menschen sehe ich nicht deren Subjekte sterben, sondern deren objektiven Vorstellungen.

Verschmelzung beider Standpunkte: Verschmelzung von Sterblichkeit mit Ewigem Leben: Reinkarnation.

Wie lebt ein Unsterblicher in der Welt der Sterblichen? Der erste Schritt zum ewigen Leben ist der, daß du jetzt schon erkennst, daß deine Talente strukturelle Erinnerungen aus früheren Leben sind. Vergiß, was die Wissenschaft über Vererbung sagt. Meine Wissenschaftskritik sollte dich ausreichend davon überzeugt haben, welchen systematischen Fehler die Wissenschaft begeht - und daß sie demzufolge zum Thema dieser Seite NICHS sagen kann.

Der nächste Schritt besteht darin, in diesem Leben dafür zu sorgen, daß du dich in deiner nächsten Inkarnation nicht nur deiner Talente erinnerst, sondern auch an konkrete Fakten aus diesem Leben. Erst wenn du im nächsten Leben dich an Episoden dieses Lebens erinnern kannst, wenn du über faktische Erinnerungen verfügst, hast du auch (außer dem theoretischen Wissen) das Erlebnis, ewig zu sein. Du verfügst dann über das Werkzeug, dich in künftigen Jahrhunderten auf vergangene Jahrhunderte zurückerinnern zu können.

Faktische Erinnerungen sterben mit dem Körper; strukturelle Erinnerungen werden reinkarniert.

Das Geheimnis des ewigen Lebens läßt sich also in folgender Frage ausdrücken: Wie wandle ich Fakten in Struktur um, sodaß ich im nächsten Leben aus der Struktur wieder die Fakten des vorherigen Leben gewinnen kann?

Wer diese Umwandlung von Fakten in Struktur und Rückwandlung von Struktur in Fakten bewußt beherrscht, darf sich unsterblich nennen. Da ich in diesem Leben meine finanzielle Ausstattung mit genau diesem Geheimwissen sichere, erhalten ausschließlich langjährige zahlende Schüler meiner >Schule für Lebenskunst<, die die nötige Reife zeigen, dieses letzte Wissen. Danach haben sie Äonen Zeit, sich alles Übrige selber zu erschließen.

Weiteres ist ersichtlich in meiner Webseite www.hanjoheyer.de

Startseite