Der Psychiater
und der Seelenführer
von Hans-Joachim Heyer
3.2003
Ich lehne die moderne Psychologie ab, weil sie mit Erleuchtung - geistiger Gesundheit - nichts anzufangen weiß!
Man kann das Leben eines Menschen mit dem des Robinson Crusoe vergleichen. Jeder Mensch ist wie ein Robinson auf seiner Insel des Bekannten im Meer des Unbekannten. Die meisten Menschen leben im Zentrum der Insel und haben das Ufer noch nie gesehen. Sie sagen, die Insel erstrecke sich bis zum Horizont; dahinter sei nichts. Aber sie haben es noch nie gewagt, dieses "Wissen" zu überprüfen, haben es nie gewagt, das Grenzland aufzusuchen. Nur einige Wenige haben das getan und wissen wirklich, daß die Insel begrenzt ist nur durch ihr Bewußtsein und daß jenseits des Ufers das Meer aus Unendlichkeit und Ewigkeit wartet, einer Landgewinnung zugeführt zu werden.
Manchen Menschen wird das Leben in der Mitte unerträglich, denn sie haben eine Ahnung davon, daß es Land hinter dem Horizont gibt. Sie verlassen das Zentrum ihrer Welt und bahnen sich einen Weg ans Ufer - bis an die Grenzen des Landes, wo Menschen schon gewesen sind. Eine Ahnung ließ sie aufbrechen. Nun realisierte sich diese Ahnung, indem sie das Ufer - die Grenze zum Unbekannten - tatsächlich erreichten.
Bis zum Ufer trägt die Wissenschaft. Dort stehen die Psychologen und Psychiater bereit, diejenigen zu aus dem Wasser zu retten, die angeblich gestrauchelt sind und ins Wasser fielen. In Wahrheit sind die Gestrauchelten gesprungen. Allzulange waren sie am Ufer entlanggewandert, und diejenigen mit einem langen Gedächtnis hatten gemerkt, daß sie im Kreise gingen - hundert Mal, tausend mal um die Insel herum. Für sie gab es nur einen Ausweg: querab vom Zirkel, hinein ins unbekannte Meer. Sie sind die Ertrinkenden.
Sie schlucken Wasser, rudern und planschen wild herum und rufen verzweifelt um Hilfe. Am Land, nahe am Ufer, stehen wie gesagt Psychiater, greifen die Ertrinkenden an den Händen und ziehen sie an Land zurück. Etwas weiter, bereits im Wasser, stehen aber auch Seelenführer, bereit, den Ertrinkenden das Schwimmen beizubringen. Sie mißachten nicht, daß die Ertrinkenden freiwillig die Ufergrenze durchbrachen. Sie machen den Sprung ins Wasser nicht zunichte; sie unterstützen ihn. Sie führen weiter. Die Psychiater führen die Ertrinkenden zurück in die allzuenge Welt des Bekannten. Wer schwimmen lernen will, muß erst am Psychiater vorbei, muß die Hand, die ins Bekannte retten will, ausschlagen.
Freilich: Der Ehrenrettung der Psychiater und Psychologen wegen sei gesagt: Viele Suchende springen zu früh! Viele muß man zurückholen ans Land! Aber einige Wenige sollen dem Schwimmlehrer überlassen werden.
Was lehrt der Schwimmlehrer? Das Schwimmen - die Einnahme des göttlichen Standpunktes. Da Gott aber nicht nur schwimmen, sondern auch an Land herumspazieren kann, ist klar, daß es nicht darum gehen kann, das begrenzende Inselbewußtsein auszulöschen und durch ein Gottesbwußtsein zu ersetzen, sondern beide Standpunkte einzunehmen. Die meisten Gottessucher wollen alle Illusionen ausrotten. Das ist falsch. Man soll die Illusionen, die beschränkten Horizonte, nicht auslöschen, sondern sie beherrschen lernen.
Mensch ist, wer zB am Frühstückstisch sitzt und weiß, daß er das Brot beim Bäcker und die Wurst im Supermarkt gekauft hat. Selig ist, wer weiß, daß er Brot und Wurst "gerade eben" herbeigezaubert hat und sich mit diesem Wissen nicht selber betrügt. Er weiß, daß die materielle Welt um ihn herum Spiegel seiner Seele ist. Es gilt das ewige Jetzt und Hier. Menschen haben Erinnerungen. Sie konstruieren eine kausale Herkunft von Brot und Wurst. Sie haben ihre Welt entzaubert, dafür kausal an einem Zeitpfeil konstruiert. Sie erinnern sich, den Tisch gedeckt zu haben. Der Selige weiß, daß es nur Erinnerungen im Jetzt sind. Er weiß um das Künstliche der Konstruktion. Er weiß, daß jedes Erforschen vom göttlichen Standpunkt her gesehen ein Erschaffen ist.
Ich schuf eine Welt, in welcher die alten Augen bedingt weitergelten, wo aber alles eine neue Bedeutung erhält. AVALON, die Insel der ewig blühenden Apfelbäume, ist ein Bewußtseinszustand. Das seit der Christianisierung verschlossene Tor zur Insel im Nebel ist wieder offen. Ich lebe in der Welt, die realer ist, als die Altbekannte des Leides, der Schuld, der Sünde, des Mangels und des Hasses: ich lebe in der Welt, in der es keine Sünde, kein Fehl und Tadel, nur Wahrheit, gibt. Ich lebe in der vollkommenen Welt ganz ohne Schuld. Die Schlafenden merken freilich nichts davon. Leute, die sich als unbedeutende Staubkörner im Universum sehen, verstehen nichts. Sie werden von unerkannten Dämonen durchs Leben zu Tode gehetzt und haben keine Zeit zum Denken, keine Zeit zum Sein. Ich aber habe alle Zeiten. Ich schaffe Vergangenheiten, Gegenwarten und Zukünfte. In meiner Welt gibt es keinen Hunger, nur Überfluß. Aber aufwecken und nach AVALON führen will ich nur die, die sich an mich wenden und mich ausdrücklich darum bitten. Die Andern werden nach ihrem Glauben leben müssen. Am Ende zählt, wer der Glücklichere ist. Es mutet mir immer seltsam an, wenn gescheiterte Pseudo-Existenzen sich verächtlich über meine Verrücktheit mokieren und stolz ihren eigenen "Realismus", der ihnen ihr eigenes Scheitern beweist, propagieren.
Ich schreibe dies so selbstbewußt, da es mir gelingt, in der Außenwelt das Weben eigener geistiger Strukturen zu sehen. Innen und Außen sind eins. Ich ändere Strukturen in meiner Seele, indem ich mich real ändere - und ich sehe mit eigenen Augen, wie diese Änderung als strukturierte, geordnete Energie sich in der Welt niederschlägt. Ich sehe, daß die meisten anderen Menschen nicht real lernen. Sie erweitern ihr Lexikon, das sie im Gehirn mit sich herumtragen, ohne daß das Gelernte sie verändert. Sie lernten diese Methode in der Schule. Deshalb sind sie auch Kinder zwischen 12 und 14 geblieben. Nie schauen sie selber hin; immer gucken sie in ihr angelerntes Lexikon! Sie unterscheiden sich von "richtigen" Kindern nur durch die Dicke des Lexikons, in welchem sie pausenlos herumblättern, ohne je die Augen für die reale Welt zu öffnen. Sie sind gute Quiz-Kandidaten und Kreuzworträtselrater, aber weise sind sie nicht. Sie sind sogar ausgesprochen töricht.
Erwachsene sind so selten wie Königstiger.
7.3.2003: Salvatore Dali sagte einmal, man werde ein Genie, wenn man beharrlich so tue, als sei man bereits eines. Ich stimme dieser genialen Einsicht zu, zumal sie meiner Idee von der Erschaffung des eigenen Selbstes und der Welt durch einen Mythos von sich selbst und der Welt gleichkommt. Um sich seelisch weiterzuentwickeln, ist es sinnvoll, eine Vorstellung vom Höchsten - von Gott - zu entwickeln, und währenddessen so zu tun, als sei man bereits Gott. Genau dies tat ich, als ich die Welt als Spiegel meiner Seele erkannte (oder lt. meiner Philosophie definierte). Seit die Welt da draußen mir zeigt, wer ich im Geiste bin, übernehme ich Verantwortung für die Welt - wie ein Gott. Ich werde meine Schule für Lebenskunst künftig viel gezielter zur Ausübung meiner Weltverantwortung nutzen. Wer nun meint, ich sei größenwahnsinnig oder verrückt, wer also glaubt, es noch besser zu wissen, als ich, zeige wenigsten so viel Zivilcourage und tue es mit vollem Namen in meinem Forum kund.
15.10.2004: siehe http://www.abc.se/~m9783/sme_d.html
Ausschnitt: "Das Neue an der Psychoanalyse und was ihr jene unheimliche Originalität leiht, ist ihre Absicht, jeden Reflex, jede Veranlagung der Seele niedrigen Faktoren zuzuschreiben, Faktoren geistiger Art jedoch auszuschließen; daher kommt auch ihre berüchtigte Idee, das als gesund anzusehen, was gemein und vulgär ist und als neurotisch, was edel ist und tiefgründig."
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