Magie in Frage und Antwort
von Hans-Joachim Heyer
7.10.2002
Antwort:
1) Ich nenne sie Magie, weil sie ein Handeln umfaßt, das über das rational Nachvollziehbare hinausgeht. Genauer gesagt handelt es sich bei diesem Handeln weniger um ein konkret geplantes Tun, sondern um die Kreation eines Lebensmythos, der dann auf geheimnisvolle Weise Kraft gewinnt, sich der Alltagswelt aufzuprägen und diese zu verändern. Dabei ist es vor dem Eintritt der Veränderung völlig ungewiß, was sich verändert: Die mystische Kraft sucht sich allein einen Weg, wie sie sich in der Alltagswelt manifestieren kann.
2) Ich fordere eine Wiederverzauberung der Welt ausschließlich von mir und für mich. Dabei geht es bei dieser Verzauberung nicht um die Welt, sondern um die Verzauberung meiner selbst, was allerdings Wirkungen auf die Welt hat.
Ich hoffe, Dir ist bei der Lektüre meiner Artikel über Magie aufgefallen, daß ich auch geschrieben habe, daß echte Magie von Nichtmagiern grundsätzlich nicht erkannt werden kann. Ich benutzte oft das Beispiel eines Kinofilms, in dessen Handlungsverlauf die Sonne auf einer Mauer einen Lichtfleck erzeugt. Die Filmhelden erkennen, daß die Sonne Ursache für den Fleck ist; nur ein Magier kann erkennen, daß nicht die Sonne, sondern ein Filmprojektor, der in einer höheren Dimension steht, dieses Licht erzeugt hat.
Anhand dieses Beispiels wollte ich zeigen, daß der normale Mensch die Ursache von Erscheinungen in anderen Erscheinungen sucht; der Magier jedoch in dem, was Erscheinungen generell verursacht: im Film der Projektor; im wirklichen Leben die Seele oder das Höhere Selbst des Menschen mit ihrem eingeprägten Mythos. Der normale Mensch ist Empiriker; und als solcher ist er blind für Magie.
Frage: Damit bist Du schön aus dem Schneider! Du brauchst nichts beweisen, weil Magie nicht beweisbar ist. Gibt es wirklich nichts, woran ich Dein magisches Tun erkennen könnte? Woran erkennst Du denn Dein magisches Tun?
Antwort:
Ich erkenne es daran, daß ich in einer anderen Welt lebe, als beispielsweise
Du. Beispiel: Ich, bzw. meine Seele, erschafft ein geistiges Umfeld, >Aura<
genannt. Diese Aura ist nun anziehend für Geschehnisse und Personen, die
sich hier besonders gut entfalten können. Entsprechendes gilt natürlich
für alle Menschen; Spirituelle erschaffen sich spirituelle Umfelder; Verbrecher
verbrecherische. MEINE Aura jedenfalls ist so strukturiert, daß Menschen
zu mir finden, die Leib und Seele in Harmonie bringen möchten, die Magie
im positiven Sinne lernen möchten, die sich nach Einweihung sehnen. Was
ich >Auramagie< bezeichne, kann man auch als die Folgen von Sympathie
und Antipathie sehen. Magisch ist auf jeden Fall mein Erleben, daß diese
Kräfte über die Schranken von Raum und Zeit wirken. Hier würde
der Nichtmagier auf jeden Fall den Zufall ins Feld führen.
Was das "Beweisen" anlangt: Hier bin ich in der Tat aus dem Schneider.
Magie ist eine einsame Kunst. Wer sein Gelobtwerden erzwingen will, wer also
etwas vorweisen, beweisen, will, sollte sich einem anderen Feld zuwenden. Philosophie
ist nicht beweisbar. Trotzdem ist und bleibt sie die Mutter aller Wissenschaften.
Auch die Wissenschaften sind nicht beweisbar; nur innerhalb der Rahmenbedingungen
einer Wissenschaft ist etwas beweisbar. Aber diese Beweise stehen und fallen
mit den Rahmenbedingungen. Warum sollte ich dir also etwas beweisen? Ich lebe
nicht in deinem Beweissystem. Geh du deinen Weg; ich gehe meinen.
Frage: Wir leben beide in derselben Welt. Du deutest sie nur anders!
Antwort: Nein, so ist das nicht. Ich lebe NICHT in deiner Welt deiner Beweise. Du gehst offensichtlich davon aus, daß es eine einzige objektiv vorhandene Welt gebe, die wir dann unterschiedlich wahrnehmen, bzw. interpretieren. So ist das nicht. Es gibt nur Wahrnehmung, nicht das Wahrgenommene. Ich nehme anders wahr. Deshalb ist meine Welt eine andere, als die Deine. Es gibt keine Weltgeschichte; es gibt nur Erinnerungen.
Du mußt Deinen Mythos von der objektiven Welt in Frage stellen, wenn Du die Magie erlernen willst. Du bist kritiklos dem Wissenschaftsmythos verfallen, weißt nicht, daß er ein Mythos ist und hältst ihn für Wirklichkeit.
Frage: Du behauptest einfach, es gebe keine objektive Welt. Kannst Du diese Behauptung auch beweisen?
Antwort: Du behauptest einfach, es gebe die objektive Welt. Kannst Du diese Behauptung beweisen? Ich habe schon sehr oft versucht, Dir klarzumachen, daß alles, was Du von der postulierten Außenwelt zu wissen glaubst, erst einmal Deine Wahrnehmung ist. Und diese ist bereits Interpretation! Sie ist also nicht die sogenannte »objektive Welt«; sie verweist bestenfalls darauf. Ihr Vorhandensein ist allerdings reine Spekulation. Die sichtbare, dingliche Außenwelt ist Produkt der Vermutungen Deiner Seele über ihre Umgebung. Offensichtlich ist das für Dich ein nicht nachvollziehbarer Gedanke.
Objektive >Beweise< gibt es ausschließlich innerhalb des materialistischen Weltbildes. Andere Weltbilder können grundsätzlich nicht bewiesen werden, es sei denn, die akzeptierst als Beweis, daß du dasselbe erleben wirst wie ich, wenn du dir denselben Bewusstseinszustand erarbeitet hast, wie ich ihn habe.
Frage: Noch einmal zurück zur Frage nach der objektiven Welt. Ich stelle mir in Übereinstimmung mit der Naturwissenschaft vor, daß der Mensch, zusammen mit allen anderen gegenwärtigen Lebewesen auf dieser Erde, das vorläufige Endprodukt einer langen Evolution ist, die mit dem Urknall begann. Das sind alles objektive Entwicklungen, die erst in uns Menschen, die wir Bewußtsein haben, zur subjektiven Betrachtungsweise geführt haben. Subjekte sind also Endprodukte von objektiven Prozessen und nicht, wie Du behauptest, Ursache des materiellen Universums!
Antwort: Ich sehe
es in der Tat anders herum: Was Du als objektive Prozesse bezeichnest, sind
für mich bereits die subjektiven. Die materielle Evolution findet für mich im
subjektiven Geist statt. Materie sind Vorstellungsbilder. Was Du als »Subjekte
als Endprodukte« bezeichnest, gehört für mich zur Erscheinungswelt: Mein wahres
Subjekt stellt sich sein eigenes Sein körperlich in Raum und Zeit vor,
einschließlich zeitlicher Gedanken und empirischem Bewußtseins. Der Stoff, aus
dem die Träume sind, ist derselbe, aus dem die Welt besteht.
Du irrst ausserdem in deiner Behauptung, Bewusstsein stehe am Ende einer langer
Kette materieller Evolution. Würden Urknall- und Evolutionstheorie stimmen,
gäbe es überhaupt kein Bewusstsein, denn dann würden einfach
nur Nervenzellen in "deinem" Kopf interagieren, und da wäre niemand,
der darauf Einfluss nehmen könnte. Blinde Naturkräfte würden
im Gehirn walten und die "Illusion" von Geist erzeugen. Du wärst
reine Marionette dieser Nervenfunktionen...
Wenn Du nicht verstehst, in welche Falle diese Denkweise dich gebracht hat, wirst Du die Magie nicht verstehen.
Frage: Vorerst aber bitte ich Dich, mir ein paar Beispiele für Deine Magie zu geben.
Antwort: Wir hatten doch vor ein paar Tagen über die Vor- und Nachteile des Zeitunglesens diskutiert. Dabei hatte ich (als momentaner Nicht- Zeitungsleser) gesagt: "Alles, was für mich wichtig ist, erfahre ich sowieso - egal, auf welchem Weg. Das Wissen, für das mein Geist disponiert ist - für das meine Seele reif ist - kommt von ganz allein zu mir gelaufen. -- Klar, manchmal würde ich schon gern die Zeitung lesen. Gestern ist in Mainz ein Uhrengeschäft überfallen worden. Ich kam gerade vorbei, als das Technische Hilfswerk die herausgerissene Hausfront provisorisch erneuerte. Ich hätte schon ganz gern gewußt, was da passiert ist." - Heute Mittag saß ich auf einer Parkbank, um die Sonne zu genießen. Neben mir ein Papierkorb. Ich warf einen Blick hinein. Da lag, völlig unversehrt, eine Zeitung. Ich nahm sie, schlug sie auf, und mein Blick fiel sofort auf einen Artikel, der den Einbruch in das Uhrengeschäft beschrieb. Für Dich wäre das natürlich Zufall und nicht Magie! Für Dich ist es wahrscheinlich auch Zufall, daß wir beide hier nebeneinander sitzen. Für mich ist es kein Zufall. Ich sitze hier, weil Deine Seele ein wahres Interesse an Erkenntnis hat - genau wie meine. In meiner Welt gibt es übersinnliche Kommunikation, die nicht auf Raum und Zeit angewiesen ist. Hier gilt das Prinzip der geistigen Ähnlichkeit: Gleiches zieht Gleiches an und stößt Ungleiches ab.
Das hier genannte Beispiel soll aufzeigen, daß nach meiner Weltsicht Dinge beeinflußt werden können, die es nach Deiner Interpretation nicht werden können. Dein Weltbild ist Dir empirisch gegeben, und Du willst die Welt verändern, indem Du Dich in ihr bewegst und - von Erfahrungen geleitet - Dir eine Utopie ausdenkst, die dann technisch realisiert werden kann. Da alles am Leitfaden Deiner empirischen Erfahrung geschieht, sind die Zukunftsperspektiven auf quantitatives Wachstum eingeschränkt.
Mein Weltbild ist so angelegt, daß ich nicht dessen Gefangener bin, da ich weiß, daß es nichts als der sichtbare Ausdruck meines momentanen geistigen Vermögens ist. Ich bin nicht in der Welt; die Welt ist in mir.
Bliebe ich Empirie- verhaftet, könnte ich mich nicht weiter entwickeln. Eine Utopie, die den Rahmen des Gegenwärtigen Status quo sprengen kann, die qualitatives Wachstum ermöglicht, muß die Gesetze der gegenwärtigen Welt übertrumpfen. Dies ist nur möglich, indem man eine Philosophie konstruiert, die die Naturwissenschaft als Teilsystem beinhaltet.
Frage: Wenn Du wirklich ein Magier wärst, hättest Du mit Deiner Schriftstellerei sicher mehr Erfolg. Dann wärst Du jetzt berühmt!
Antwort: Woher willst Du wissen, wie groß mein Erfolg und Ruhm ist? Es gibt im gesamten deutschsprachigen Raum keine zehn echten Magier. Erfolg und Ruhm bedeuten für mich ausschließlich, daß ich dazugehöre, auch wenn es sonst keiner weiß. Meine Artikel, die ich geschrieben habe, sind wie eigenständige Wesenheiten (Dämonen), die sich selbst ihren Weg suchen (gleichwie der Zeitungsartikel über den Einbruch in das Uhrengeschäft). Deshalb haben sie genau die Adressaten gefunden, die ich wollte.
In der Magie läßt sich allerdings nichts erzwingen: Wie gesagt, der angezogene Dämon muß mich suchen; er kann mich finden, aber auch verfehlen. Da mein Geist ihn anzieht - ich aber meinen Geist nicht wahrnehmen kann - ist auch der Dämon etwas Fremdes und kommt zu mir wie ein Geschenk.
Ein empirisch rational denkender Mensch nimmt solche Geschenke nicht wahr; er erzwingt stets Bekanntes: Er will etwas haben, wovon er schon klare Vorstellungen hat, also im Prinzip Bekanntes. Was ich zaubere, ist mir im Prinzip unbekannt. Aus diesem Grund sind übrigens empirische Verifikationen des Paranormalen unmöglich. Alle wissenschaftlichen Untersuchungen des Übersinnlichen müssen scheitern, weil dabei das Übersinnliche zerstört wird. Wird also zB die Telepathie wissenschaftlich untersucht, wird sie zerstört!
Das hat etwas zu tun mit »Zweifel«. Der Zweifel ist eine reine Eigenschaft des empirisch/rationalen materialistischen Systems. Er sucht das Seelisch/Geistige zu verstehen - nach seiner Methode zu durchdringen, gleichwie ein Pilzmyzel den Boden durchdringt. Das Pilzgeflecht, die Strukturen, die im Boden, bzw. in der Seele entstehen, sind nicht der Boden, bzw. die Seele, sondern der Pilz, bzw. unsere rationalen Gedanken, selbst. Unser rationales Denken kann ins Seelische hineinwachsen; aber das typisch Seelische kann es nicht erfassen. Darum heißt es auch in der Bibel, man könne Gott nicht finden, wenn man zweifelt. Zweifeln setzt nur unsere rationalen Gedankenketten fort, lassen uns am »Zeitpfeil« entlangdenken. Aber die Seele ist in der Allgegenwart - und hier gibt es nur Gewißheit!
Frage: Wie können wir unser »Kettendenken« stoppen?
Antwort: Bei den Katholiken geschah dies beispielsweise durch die Beichte und die Vergebung durch den Priester. Wurde man von (schuldhaften) Gedanken und Handlungen freigesprochen, brauchten diese nicht mehr Ursache weiterer Gedanken und Handlungen zu sein: Man konnte neu anfangen. Ein Lügner konnte dann ehrlich werden. Die Ehrlichkeit war keine Folge der vorherigen Lügen. Die Vergebung kann neue Ketten initiieren (Bei Kant war es die Intuition). Besser wäre es natürlich, gar nicht erst mit dem Kettenbilden, der Kausalität, anzufangen. Könnte man ganz frei sein von seiner Vergangenheit, würde man völlig in der Allgegenwart des Seelischen leben.
Frage: Du glaubst, daß Du von anderen Magiern beobachtet wirst? Kannst Du das beweisen?
Antwort: Nein, natürlich nicht. Du denkst immer noch in der falschen Kausalität. Die anderen Magier wissen von mir, weil ich von ihnen weiß. Weil ich Magie beherrsche, gibt es Andere, die sie ebenfalls beherrschen. Ich weiß, wie sie die sogenannte objektive Welt geschaffen haben. Warum weiß ich das? Weil ich dabei war und bin.
Frage: Jetzt übertreibst Du aber maßlos!
Antwort: Ja? In Deinem Weltbild ist die Welt in einem Jahrmilliarden währenden Prozeß evolutionär entstanden. Da kann eines der Endprodukte dieser Evolution natürlich nicht viel ausrichten. In meinem Weltbild gibt es keine Vergangenheit; nur gegenwärtige Träume. Und Magier bestimmen, was die Nichtmagier träumen. Sie benötigen dazu bloß die Interpretationshoheit und erklären dann dem Volk, wie man dies und das sehen muß, wie man es denken und empfinden muß. Du kannst Dich von deren Suggestionen nicht freimachen; es sei denn, Du wirst einer von ihnen - von uns. Wer nur glaubt, was er sieht, kann den Willen im Prozeß der Weltschöpfung nicht erkennen; er erkennt nur das Walten blinder physikalischer Naturgesetze, die den Menschen von einer Erscheinung zur nächsten führt und das dann »Erklärung« nennt. Magie findet außerhalb des Rahmens von Erklärungen statt. Es ist Deine Sucht nach Erklärungen, die Dich in die Irre führt. Etwas zu erklären bedeutet, es an den Schluß einer kausalen mechanischen Entwicklung zu setzen. Dieses Resultat ist natürlich völlig einflußlos gegenüber seiner Ursache. Ich setze mich und die anderen Magier bloß an den Anfang aller Entwicklungen. Auf diese Weise erhalte ich mir die Schöpferkraft.
Der Magier steht am Anfang aller Entwicklung, ist jedoch nicht Teil dieser. Er ist Meister des Tuns des Nichttuns. Er ist nicht am Wettrennen zur Spitze der Hierarchie beteiligt: weder am Konkurrenzkampf der Kapitalisten oder der Arbeiterschaft, noch am Kampf ums Überleben, wie ihn die Evolutionisten postulieren. Der Magier steht abseits, beobachtet nur (das magische Wirken). Er ist der ewige Beobachter.
Nimm als Beispiel Dich selbst: Du kannst an dir Veränderungen feststellen. Du lernst hinzu; Du wirst älter. Solches Wissen und das Altern sind Attribute der Fremdbestimmten, die am Kampf um die Spitze teilnehmen. Aber Du bist auch ein unveränderliches Bewußtsein! Das, was Du schon seit Deiner Kindheit (und viel, viel länger) bist - das ist das ewige Bewußtsein. Mit diesem hat sich das Ego des Magiers identifiziert. Dein Ego ist mit dem Wandelbaren identifiziert.
Willst Du aus der Tretmühle der Zwänge aussteigen, mußt Du nichts tun; Wegrennen ist bloß ein Rennen innerhalb der Tretmühle. Du mußt Dich nur mit Deiner ewigen, unveränderlichen Seele zu identifizieren suchen und der vermeintlichen Aussenwelt Deinen eigenen Mythos, in dem Du dann lebst, gegenüberstellen. Der Rest geschieht von allein - von Zauberhand!
An einem Beispiel will ich dir erklären, wieso ich bei der Weltschöpfung dabei war und bin. Als ich damals in den Radrennclub eintrat, lebte ich noch in Deiner Welt und war einer von Vielen. Dann trat ich in die verzauberte Welt über und wurde ein anderer Mensch. Und was ich dann erlebte, war sagenhaft: Meine Clubkameraden wunderten sich, ihr Blick wurde etwas verwirrt, weil ihre Erinnerungen an mich mit ihren neueren Beobachtungen nicht mehr übereinstimmten. Endlich hatten sie ihre Erinnerungen an ihre neuen Beobachtungen angepaßt. Plötzlich war ich schon immer so...". Und nachdem ich Zauberer geworden war, sah ich, was meine Kameraden zauberten - ohne es zu wissen.
Frage: Wir werden bald eine totale Sonnenfinsternis hier haben. Die Wissenschaft hat das ausgerechnet. Zweifelst Du daran, daß sie stattfinden wird?
Antwort: Nicht im Geringsten. In der materiellen, maschinenhaften, formalen Welt deterministischer Naturgesetze geschehen solche berechenbaren Dinge. Es gibt nun mal Bereiche, in denen die Menschen jede willentliche Beeinflussung vollständig abgelegt haben. Die Stabilität der Umlaufbahnen ist trotzdem ein Wunder. Alles ist dynamischer Geist. Wie kann es da dermaßen Stabiles geben? Ein Tisch ist stabil, solange es in unserem Geist eine kybernetische Schleife gibt, die in jedem neuen Augenblick immer wieder auf’s Neue einen Tisch kreiert. Dasselbe gilt für die Umlaufbahnen der Planeten.
Frage: Könntest Du konkret einen Gegenstand herbeizaubern, zum Beispiel ein Goldstück auf Deine Hand?
Antwort: In Deiner Welt ist das nicht möglich. Da würde es beispielsweise so aussehen, als ob ich mir auf der Bank ein Goldstück gekauft hätte. Bei Dir geschieht nun mal alles in der Erscheinungsebene. Wenn meine Seele will, daß ich ein Goldstück in den Händen halte, halte ich es in Händen. In der Erscheinungswelt bekommt das dann eine Geschichte: Ich habe es mir gekauft oder jemand hat es mir geschenkt usf.
Du verhältst Dich wie ein Komputer mit Schwarzweiß- Bildschirm, der von einem anderen Komputer mit Farbbildschirm verlangt, ihm Farben zu zeigen.
Frage: Und warum hast Du nun kein Goldstück in den Händen?
Antwort: Weil es dann für Dich immer noch kein Beweis für Magie wäre, und weil die Magie des Mythos sich selbständig ihren Weg sucht. Schon vergessen? - Hör‘ mal, wenn Du weiterhin empirisch/kausal denkst, wirst Du nie hinter das Geheimnis der Magie kommen. Magie findet nicht in der Erscheinungswelt statt, und Du hast Dein Denken noch keine Sekunde der Erscheinungswelt enthoben! Du willst mich zwingen, Magie nach deiner Vorstellung auszuüben. Das kann nur David Copperfield. Magie funktioniert nicht, besonders nicht nach rationaler Kausalität. Sie läßt sich nicht erklären, denn »erklären« bedeutet das Aufdecken eines toten Mechanismusses. Magie ist das Tun eines kreativen, wollenden Geistes. Mach Dir bitte den Unterschied zwischen Wille und Verstand klar. Du kennst offensichtlich nur den Verstand und definierst Deinen Willen verstandesmäßig. Du willst, was Dir Dein Verstand sagt. Das ist kein kreativer Wille, kein magischer Wille. Das sind Gedanken, die nicht von Dir sind - die Andere Dir unmerklich eingeflößt haben.
Frage: Ich kenne Dich gut genug. Ich weiß, daß Du kein Magier bist. Du hast noch nie etwas gezaubert.
Antwort: Alles, was ich sage oder tue, wird Dich bestätigen - mich aber auch. Lies mal in der Bibel »Johannes 3.31 und 32«.
Du hast noch nie einen eigenen Gedanken gedacht. Du leugnest die Möglichkeit von Magie und weißt noch nicht einmal, was Magie sein soll. Du glaubst nur, was Du siehst - besser noch: was Deine Autoritäten Dir sagen, und die sagen, daß es Magie nicht gebe. Du glaubst ausschließlich an die materielle Welt, also an das, was Du mit den anderen Menschen gemeinsam hast und Dich ihnen gleich macht. Dadurch bist Du völlig fremdbestimmt. Was Dich von den Andern unterscheidet, verdrängst Du aus Deinem Sinn; Du willst nur das sehen, was alle sehen können. - Auf diese Weise bist Du zwar ein volles Mitglied der Gesellschaft, aber als Person hast Du Dich aufgelöst. Du bist nur noch Körper, nur noch Hülle; Du bist kein Magier mehr. Genaugenommen hast Du als Magier Dich in einen Nichtmagier verzaubert, und um diesen Zauber perfekt zu machen, hast Du zudem Dich vergessen gemacht, daß Du ein Magier bist. Perfekt!
Frage: Okay, Du bist also ein Magier. Hast Du denn schon einmal irgend etwas gezaubert, was nach Deinen Kriterien zur Magie gehört, was Dein Wille bewirkt hat und nicht einem Zufall zugeschrieben werden kann?
Antwort: Ich fürchte, ich muß mich wiederholen! Apropos »wiederhole«: Man wirft mir oft vor, ich würde mich oft wiederholen. Stimmt! Weiterentwicklung gibt es nur für die, die sich weiter entwickeln; für den Rest der Lebewesen gibt es nichts als Wiederholungen. Das gilt nicht nur für wiederholte Geburten - Reinkarnation - sondern auch für immergleiche Erlebnisse während einer einzigen Lebensspanne. Wenn Du Wiederholungen erlebst, liegt das an Dir. Nun zur Antwort:
Alle meine Magie, die ich ausübe, erscheint Dir als notwendig, bzw. kausal verursacht; mir hingegen erscheint sie als >Zufall<, wobei ich allerdings weiß, daß es sich keineswegs dabei um einen Zufall handelt, denn Zufälle gibt es nicht. Mein Wille hat sich in der Erscheinungswelt einen Weg gesucht und ihn gefunden und hat etwas in Erscheinung treten lassen, das dann kausal in den Weltfluss eingebunden erscheint und sich einschließlich einer Geschichte von der Vergangenheit bis in die Gegenwart präsentiert.
>Zufall< existiert für mich im direkten Wortsinn: mir fällt etwas zu. Für Empiriker wird daraus der mathematische >Zufall<: der einzig mögliche chaotische Ausbruch aus dem determinierten Weltgeschehen.
Willst Du die Magie erlernen, achte auf den »Zufall«. In ihm manifestiert sich magischer Wille.
(letzte Vesion: 9.2.2002)
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