"Verehrte Frau Bundeskanzlerin"
Ahmadi-Nejads Brief an Angela Merkel (meine Kommentare (He) in Fettdruck)

Der Brief des iranischen Präsidenten Mahmoud Ahmadi-Nejad an die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel löste hinsichtlich seines Inhalts viele Spekulationen aus. Die Website des iranischen Präsidenten veröffentlichte nun eine deutsche Übersetzung des Briefes, die hier dokumentiert wird.


Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin,

seien Sie herzlich gegrüßt!

Ich hätte diesen Brief nicht geschrieben, wenn Deutschland nicht der Mittelpunkt der großen Entwicklungen in Wissenschaft, Philosophie, Literatur, Kunst und Politik gewesen wäre und keine wichtige positive Rolle bei internationalen Interaktionen zur Förderung des Friedens gespielt hätte; wenn manche Weltmächte und bestimmte Gruppen ständig mit einem starken Willen das große Deutschland nicht als Verlierer und "Schuldner" des Zweiten Weltkrieges dargestellt und es ständig erpresst hätten; wenn Sie nicht eine weltoffene Politikerin wären, die mit bitteren und guten Erfahrungen in zwei Gesellschaften mit unterschiedlichen Staatsformen, Normen, Sitten und Bräuchen an der Spitze Deutschlands steht mit Privilegien, die lediglich Frauen vorenthalten sind, wie zum Beispiel einer stärkeren menschlichen Emotionalität mit Erscheinungsformen göttlicher Barmherzigkeit im Dienste des Volkes und mit gemeinsamer Verpflichtung aller Gläubigen Menschen zur Wahrung der Menschenwürde und -rechte mit der Überzeugung, daß wir alle die Ergebenen des erhabenen Gottes sind, der uns allen eine Würde geschenkt hat und kein Mensch höher und erhabener ist als der andere und unter keinem Vorwand eine Gesellschaft entrechtet, eingeschränkt, erniedrigt und beim Fortschritt verhindert werden darf; und schließlich wenn es die - zwar unterschiedliche - Niedergedrücktheit unserer Völker und unsere gemeinsame Verpflichtung zur Förderung der Gerechtigkeit als die wichtigste Grundlage zur Sicherung von Frieden, Sicherheit und Gleichheit der Menschen nicht gäbe.

He: Hier spricht Ahmadi-Nejad ein großes Tabu an: Welche Kräfte, welche Interessen, steckten hinter dem Weg eines Volkes aus Dichtern und Denkern, aus Ingenieuren, Wissenschaftlern und Theologen, hin zu einem Volk aus Glotzeguckern und BILD-Lesern? Unsere Kultur hat zwar schwer unter der NAZI-Herrschaft gelitten, aber sie hätte aus Ruinen wiederauferstehen können. Aber nix da! Wir wurden überschwämmt von Hollywood-Stars, von Werbung und anderen Illusionen. Dreckblatt BILD bildete unsere Meinung; dichten und denken - das war einmal. Trotzdem sind wir Exportweltmeister. Aber noch ein paar Schul- und Rechtschreibreformen, und auch damit wird es vorbei sein. Ahmadi-Nejad appelliert an das, was an uns groß war und wieder groß werden könnte, wenn wir uns der von Amerikanern und ihren deutschen Lakaien instrumentalisieren Kriegsschuld emanzipieren würden.

Damit das einfürallemal klar ist: Viele Deutsche haben sich im Krieg schuldig gemacht. Jeder Schuldige ist persönlich schuldig, und es ist seine persönliche Last und Aufgabe, damit umzugehen und gegebenenfalls Sühne zu leisten. Ein Staat kann Reparationen zahlen bis zum dumm- und dusselig-werden, aber er kann keine Schuld empfinden.

Verehrte Frau Bundeskanzlerin,

Regierungen kommen und gehen, doch die Völker mit ihren Geschichten, Kulturen, Zuneigungen und Interessen bleiben. Die vielfältigen Möglichkeiten und Gelegenheiten, die sich den Regierungen bieten, sind kurzlebig. Diese sind sehr wertvoll und können die positiven und negativen Entwicklungen in einem Land entscheidend beeinflussen. Regierungen haben wenig Zeit und viel Verantwortung - gegenüber Gott und dem eigenen Volk. Manche dieser Entwicklungen können regionale, kontinentale und globale Auswirkungen haben und dürfen keinesfalls übersehen werden.

Seit längerer Zeit beschäftige ich mich mit der Frage, warum man heute manchen Völkern, die in ihrer Geschichte eine entscheidende Rolle beim materiellen und geistigen Fortschritt der Menschheit in verschiedenen Bereichen der Wissenschaft, Kunst, Literatur, Philosophie und Politik gespielt und kulturbildend gewirkt haben, nicht erlaubt, als große Völker auf ihren eigenen historischen Errungenschaften zu stützen, sondern es wird ständig versucht, über ihnen eine schwarze Wolke der Erniedrigung und des Scham- und Schuldgefühls zu halten. Das Bedauern wird umso größer, wenn man beobachtet, daß manche Zuständigen des einen oder anderen Staates sich die Erniedrigung ihres Volkes gefallen lassen und sie sogar verteidigen. Ist das nicht ein seltsames Phänomen in der heutigen Welt?

Die propagandistischen Bemühungen nach dem Zweiten Weltkrieg sind dermaßen umfassend gewesen, daß manche geglaubt haben, eine historische Schuld zu tragen und die Sünden ihrer Vorfahren über Generationen und auf unbestimmte Zeit entschädigen zu müssen.

Der Zweite Weltkrieg ging mit geistigen und materiellen Schäden und rund 60 Millionen Opfern zu Ende. Es ist bedauernswert und schmerzhaft, wenn Menschen getötet werden. In allen monotheistischen Religionen und im Bewußtsein aller aufgeklärter Menschen reiner Natur verdienen das Leben, das Eigentum und die familiäre Sphäre der Menschen mit jeglicher Religion und Rasse und an jedem Ort der Welt hohen Respekt.

Vor ungefähr 60 Jahren ging der Zweite Weltkrieg zu Ende. Aber bis heute leiden die Welt und manche Länder noch unter den verheerenden Nachwirkungen des Krieges. Nach wie vor werden manche Länder von manch anderen gewaltorientierten Staaten und macht- und kriegsüchtigen Gruppen, die als Siegermächte auftreten, als besiegte Länder betrachtet und behandelt.

Die Erpressungen dauern an und niemend darf sie in Frage stellen. Die Menschen dürfen nicht einmal den Ursachen dieser Erpressungen nachgehen oder sich darüber Gedanken machen, weil ihnen in diesem Fall die Haftstrafe drohen würde. Wie lange noch soll die Erniedrigung des Volkes und die Erpressung andauern? 60 Jahre, ein Jahrhundert, 10 Jahrhunderte, bis wann? Es tut mir leid, daran erinnern zu müssen, daß heute die ständigen "Kläger" des großen deutschen Volkes manche gewaltbesessene Länder und die Zionisten sind, die das Besatzungs-Regime durch Waffengewalt im Nahen Osten errichtet haben.

Verehrte Frau Bundeskanzlerin,

Ich habe nicht vor, der Frage des Holocausts auf den Grund zu gehen. Aber spricht das gegen die menschliche Vernunft, wenn man die Tatsache für möglich hält, daß manche Siegermächte des Zweiten Weltkrieges vorhatten, einen Vorwand zu schaffen, um damit das Volk des besiegten Landes dauernd zu erniedrigen, ihre Motivation und Vitalität zu schwächen und ihren Fortschritt und ihre verdiente Souveränität zu verhindern? Neben dem deutschen Volk sind auch die Völker im Nahen und Mittleren Osten und sogar die Menschheit durch die Thematisierung des Holocausts zu Schaden gekommen.

He: Ich bin beileibe kein Antisemit. Ich bin allerdings gegen die Instrumentalisierung des Holocaust zum Zwecke der Erniedrigung des deutschen Volkes. Wir wurden seelisch gebrochen, sichtbar daran, daß wir unsere Vorbilder aus Amerika importieren. Der Erfolg der Manipulateure war und ist durchschlagend! Ganz Deutschland hört US-Musik und guckt US-Filme! An Günter Grass und Anderen sehen wir, wie unmenschlich schwer die Kriegsgeneration an ihrer Schuld trägt. Politiker sollten sich da raus halten. Sie sind die wahren Schuldigen und zudem die Inkompetentesten überhaupt, die man sich vorstellen kann, was die Schuldfrage anlangt. Alle Politiker lügen immer! Was wissen sie von Schuld?

Durch die Idee der notwendigen Verlegung von Hinterbliebenen des Holocausts nach Palästina hat man eine ständige Bedrohung im Nahen Osten erwirkt, um den Menschen in der Region die Chancen für Fortschritt und Entwicklung zu nehmen. Das kollektive Gewissen der Weltgemeinschaft leidet unter den täglichen Verbrechen der zionistischen Besatzer, wie zum Beispiel das Zerstören von Häusern und Feldern, das Töten von Kindern, Terroraktionen und Bombardierungen und so weiter.

Exzellenz,

Sie haben bereits zur Kenntnis genommen, daß die zionistische Regierung nicht einmal die vom palästinensischen Volk demokratisch gewählte Regierung neben sich dulden kann und mehrmals bewiesen hat, daß sie bei der Aggression gegen die Nachbarländer keine Grenzen kennt.

Es stellt sich nun die Frage, wenn die Siegermächte, und vor allem Großbritannien, ein Verantwortungsgefühl gegenüber den Hinterbliebenen des Holocausts hatten, warum haben sie diese nicht in ihre eigenen Länder verlegt? Warum haben sie durch die Antisemitismusdebatte die Hinterbliebenen des Holocausts gezwungen, in das Land anderer Völker auszuwandern? Warum haben sie unter dem Vorwand der Unterbringung von Holocaust-Hinterbliebenen die Juden aus aller Welt dazu bewogen, nach Palästina auszuwandern, so daß heute ein beträchtlicher Teil der Bewohner des besetzten Palästinas nichteuropäische Juden sind? Wenn Unterdrückung und eventuelle Tötung in einer Region der Welt verurteilt und mißbilligt wird, darf man zur Wiedergutmachung dessen in einer anderen Region der Welt Unterdrückung, Tötung, Besatzung und Terror befürworten?

Exzellenz,

man sollte der Frage nachgehen, wozu die Millionen Dollar, die die Zionisten jährlich aus den Staatskassen der westlichen Länder erhalten, in den besetzten Gebieten benutzt werden. Werden diese Gelder für Entwicklung, Frieden und Wohlstand der Menschen ausgegeben oder für Krieg gegen die Palästinenser und Aggression gegen die Nachbarländer? Sind die Atomwaffenarsenale in Israel zur Verteidigung der Hinterbliebenen des Holocausts da oder stellen sie eine ständige Bedrohung für die Völker der Region und ein Instrument zur Gewaltandrohung, Besatzung und Wahrung der Interessen mancher Machtstrukturen im Westen dar?

He: Wie war das noch, als herauskam, dass die Israelis sich still und heimlich die Atombombe zugelegt hatten? Wurde protestiert? Wurden Sanktionen beschlossen und durchgeführt? Hat der US-Präsident mit dem Säbel gerasselt? Wurden Subventionen gestoppt?

Leider hat der Einfluß der Zionisten auf Wirtschaft, Medien und auf manche politischen Kreise die Interessen vieler europäischer Völker gefährdet und sie vieler Möglichkeiten und Chanchen beraubt. Der eigentliche Vorwand für diesen erpresserischen Ansatz ist der Holocaust.

Welche Rolle und welchen Status in der Welt hätten heute manche europäischen Länder, wenn diese sechzigjährige Erniedrigung nicht gewesen wäre?

Ich glaube, daß wir uns darin einig sind, daß die Aufblühung und Entwicklung der Rolle der Völker in direktem Zusammenhang steht mit ihrem Freisinn und Stolz.

Zum Glück hat das deutsche Volk trotz aller Erniedrigungen und Einschränkungen große Schritte auf dem Wege des Fortschritts unternommen, so daß Deutschland heute eine der Wirtschaftsmächte Europas ist und versucht, eine effektive Rolle bei internationalen Interaktionen zu spielen. Aber stellen Sie sich vor, welchen Status Deutschland bei freiheitsliebenden Menschen, bei den Muslimen der Welt und Europäern spielen würde und welchen Einfluß dieses Land auf den Weltfrieden hätte, wenn es die erwähnten Erniedrigungen nicht gegeben hätte und die Regierungen in Deutschland sich gegen die Erpressungen der Zionisten zur Wehr gesetzt und den größten Feind der Menschheit nicht unterstützt hätten?

He: Tja, aber leider ist Deutschland immer noch nicht souverän. Es kann sich seine "Freunde" und "Feinde" nicht aussuchen.

Leider muß ich feststellen, daß die Rolle Europas bei globalen Interaktionen einigermaßen geschwächt worden ist, so daß Europa bei großen Herausforderungen nicht selbständig die Probleme hat lösen können. Auch das ist nachvollziehbar, weil die Großmächte außerhalb dieses Kontinents das Ziel verfolgen, unter Beweis zu stellen, daß Europa nicht selbständig sein kann; sie suggerieren den Eindruck, daß Europa ohne ihre Hilfe und Einmischung von außen nichts voranbringen könne.

Auch unser Volk hat nach dem Zweiten Weltkrieg unter der Einmischung einiger Siegermächte des Krieges gelitten. Über viele Jahre hinweg mischten sie sich in alle unserer Angelegenheiten ein und ließen nicht zu, daß unser Volk sich weiterentwickelt und Fortschritte erzielt. Diese Mächte hatten es auf den großen Reichtum unseres Volkes, vor allem auf unsere Energiequellen abgesehen; um ihre Ziele zu erreichen, haben sie seinerzeit eine legitime Regierung gestürzt und ein diktatorisches Regime bis zum Ende seiner Lebenszeit unterstützt, und beim auferlegten Krieg von Saddam Hussein gegen uns Saddam unterstützt und die Grenzen der Menschlichkeit weit überschritten.

Unser Volk hat genau unter der Einmischung derjenigen gelitten, die sich heute schreiend für Menschenrechte einsetzen. Es gibt heute noch viele meiner Landsleute, die unter den Verletzungen aus der Kriegszeit leiden.

Die meisten dieser Aggressionen stammen von denjenigen, die nach dem Zweiten Weltkrieg als Sieger aufgetreten sind und sich jede Maßnahme erlaubt haben, und nach dem Ende des Kalten Krieges wurde leider die Selbst- und Expansionssucht dieser Mächte intensiver und größer.

Wir sind der Meinung, daß ein Großteil der Menschen in der Welt und sogar die internationalen Organisationen unter dem Einfluß der Moral und des Verhaltens der Siegermächte stehen.

Ich habe auf der Generalversammlung der Vereinten Nationen die Positionen des Volkes und der Regierung der Islamischen Republik Iran dargelegt. Sind die vorhandenen Verhältnisse, wie zum Beispiel die im UN-Sicherheitsrat herrschenden Regeln und das Vetorecht gerecht? Ist es nicht an der Zeit, daß durch die Zusammenarbeit der unabhängigen Regierungen diese für das kollektive Gewissen der Menschheit inakzeptablen Verhältnisse geändert werden, die der menschlichen Vernunft und Natur widersprechen? Oder daß zumindest zur Annäherung an die Gerechtigkeit weitere Volksgruppen in der Welt das Vetorecht erhalten?

Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin,

Sie kennen die Leiden in der heutigen Welt. Heute ist das Leiden des irakischen Volkes unter Besatzung, Unsicherheit, täglichem Terror das Leiden der gesamten Menschheit. Die ununterbrochenen Einmischungen mancher machtbesessenen Länder in die inneren Angelegenheiten anderer Staaten, die Ablehnung der legitimen Rechte der Völker auf den Zugang zu modernen Technologien, die ständige Drohung mit Arsenalen aus chemischen und atomaren Massenvernichtungswaffen, die Ablehnung demokratischer Regierungen und der Regierungen in Lateiamerika, die Unterstützung von Putschisten und Diktaturen, das Außerachtlassen von afrikanischen Völkern, das Mißbrauchen des Machtvakuums in Afrika und die Ausbeutung ihrer nationalen Interessen gehören zu den heutigen Problemen der Welt.

In meinem Schreiben an den Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika, Herrn Bush, habe ich eine lange Liste der Probleme unserer Zeit aufgezählt.

Exzellenz,

wo haben diese Mißstände ihren Ursprung und wie lange können sie noch andauern? Glauben Sie nicht auch, daß die eigentlichen Gründe für diese Missstände darin bestehen, daß einige Herrscher und Mächte sich von den Lehren der Propheten, Abraham, Moses, Jesus und des letzten Propheten Gottes, Mohammed, entfernt haben? In allen monotheistischen Religionen, an die auch Sie und wir glauben, gibt es diese Lehren:
Gott ist Schöpfer und Erzieher von allen. Er hat die Menschen frei erschaffen und nicht erlaubt, einen anderen Gott außer ihm zu nehmen.
Er hat uns befohlen, nur ihn zu verehren, und uns von Unterdrückern und Machbesessenen abzuwenden.
Er befiehlt zu Tugendhaftigkeit, Nächstenliebe und Hilfe für die Diener Gottes, Barmherzigkeit, Verteidigung der Entrechteten und Kampf gegen die Despoten.
Gott schenkte den Menschen Menschenwürde und will ihre Erniedrigung nicht sehen.
Er sandte seine Propheten mit klaren Argumenten und Büchern und Gerechtigkeitsmaß und forderte seine Geschöpfe zur Herstellung von Gerechtigkeit auf.
Aufgrund der oben aufgeführten gemeinsamen Grundlagen sind wir der Überzeugung:
Der wahre Frieden kann nur auf der Basis der Gottesverehrung und Gerechtigkeit in der Welt hergestellt und gesichert werden.
Frieden, Ruhe und Menschenwürde gehören zu den Rechten aller Völker.
Das Bemühen um Fortschritt und Entwicklung und die Gründung von Existenzen gepaart mit Spiritualität, Gütigkeit und Wohlstand gehören zu den Rechten aller Völker.
Sie und wir können in Anlehnung an diese allen monotheistischen Religionen gemeinsamen Grundlagen eine neue Bewegung zur Verwirklichung dieser großen menschlichen Ideale gründen.
Unser Volk glaubt an diese Grundlagen und verpflichtet sich dazu. Die Geschichte zeigt, dass es nicht in der Natur des iranischen Volkes liegt, andere Völker und Länder anzugreifen. Aber dieses Volk duldet auch keine Unterdrückung und Aggression. Die ganze Welt hat die Erfahrungen von 8 Jahren auferlegten Krieges beobachtet.

Ich glaube, daß Sie und wir Opfer der Unterdrückung gewesen sind; sie (jene Länder) respektieren Ihre Rechte nicht und verlangen von uns, auf unsere Rechte zu verzichten.

He: Leider genießt Deutschland bis heute nicht die Souveränität, dem ungestraft zustimmen zu können.

Mit Freude habe ich erfahren, daß auch Sie offen sprechen und gegen Spannung und Kriegstreiberei sind.

Verehrte Frau Bundeskanzlerin,

die gott- und gerechtichkeitssuchende Natur der Menschen in der Welt ist aufgeweckt worden.

Die Neigung zum Monotheismus und Gottesverehrung nimmt ständig zu.

Die Völker dulden ihre Unterdrückung, Erniedrigung und Entrechtung nicht mehr.

Die heutige Lage der Welt unterscheidet sich von der gestrigen.

Die Doppel- und Multistandards in den Beziehungen werden nicht lange währen.

Iran und Deutschland können auf der Basis ihrer erhabenen Sichtweisen nebeneinander eine wichtigere Rolle auf der internationalen Ebene spielen.

Diese Zusammenarbeit kann die Rolle Europas auf der internationalen Szene verstärken und zum Musterbeispiel für die Zusammenarbeit von zwei Völkern und zwei Regierungen werden.

Ohne Zweifel ist die Zusammenarbeit der beiden friedensliebenden, starken und kulturorientierten Völker von Iran und Deutschland im Interesse Europas. Wir müssen den vorhandenen Mißständen bei internationalen Interaktionen, nämlich der Interaktionen zwischen den Siegern und den Besiegten des Zweiten Weltkrieges, ein Ende setzen. Auf diesem Wege werden uns viele Völker und Regierungen begleiten.

Wir müssen den schweren Schatten des Zweiten Weltkrieges vernichten und der Weltgemeinschaft bei der Förderung von Sicherheit, Freiheit und Frieden behilflich sein.

Das iranische und das deutsche Volk sind zwei große kulturbildende Völker und Vorreiter in Wissenschaft, Literatur, Kunst und Philosophie gewesen. Beide Völker sind religiös und folgen den Lehren der großen Propheten Gottes; sie haben eine lange Tradition im wissenschaftlichen, kulturellen und Handelsaustausch.

Ohne Zweifel können durch die Zusammenarbeit der beiden Regierungen und durch Unterstützung der beiden großen Völker große Schritte zur Beseitigung der Mißstände in der Welt unternommen werden.

Mutige Entscheidungen bilden die Grundlage für die Bekämpfung von Mißständen, Ungerechtigkeiten, Erniedrigungen und Verteidigung der Rechte der Völker.

Soweit ich das deutsche Volk kenne, bewegt es sich bereits auf diesem Wege und versucht, seine Souveränität wiederzugewinnen und seinen hohen Status zugunsten des Weltfriedens zu nutzen. Eine solche Einstellung hat auch unser Volk.

Durch gegenseitige Hilfe können wir manche Mächte davon überzeugen, daß das Respektieren der Völker und deren Rechte zugunsten der gesamten Menschheit ist. Unsere beiden Völker und Regierungen können gemeinsam eine fundamentale Rolle bei der Herstellung von Frieden und Sicherheit und zum Schutz der Menschenwürde nach Maßstäben der beiden Länder und den internationalen Maßstäben spielen.

Ich wünsche Ihnen, der deutschen Regierung und dem deutschen Volk viel Erfolg.

Mahmoud Ahmadi-Nejad


Kommentar der NachDenkSeiten ( http://www.nachdenkseiten.de/cms/front_content.php?client=1&lang=1&idcat=5&idart=2092 ) :

Anmerkungen Heyer: Fettdruck und dazwischengeschoben

Ahmadi-Nejad veröffentlicht seinen Brief an die Kanzlerin. Schweigen war keine kluge Antwort.

erstellt am 01.09.2006 um 08:23 Uhr

In einem Beitrag vom 24.7.06 haben wir auf den NachDenkSeiten Kanzlerin Merkel aufgefordert, ein offizielles Schreiben des iranischen Präsidenten öffentlich bekannt zu geben. Nun ist dieser Brief – und wir unterstellen, dass der Wortlaut identisch ist – auf der Website der „Presidency of the Islamic Republic of Iran“ (P.I.R.I) in einer Übersetzung aus dem Persischen veröffentlicht.
Unsere Leser können sich nunmehr selbst ein Urteil über den Inhalt dieses Briefes bilden. Wolfgang Lieb.

Frau Merkel hatte eine Veröffentlichung dieses Briefes und eine Antwort darauf in einem Sommerinterview des ZDF mit dem Hinweis abgelehnt, es beinhalte nur das alte Denken „was für uns völlig inakzeptabel ist“ und: „Die Existenz Israels gehört für uns zur Staatsraison, und das wird immer wieder in Frage gestellt“.

Warum sollte sich nicht jeder selbst von den Äußerungen Ahmadi-Nejads überzeugen können? Warum gibt man den Text nicht frei? So hatten wir gefragt, weil wir - misstrauisch geworden wegen der offiziellen Begründungen für den Irak-Krieg – der Meinung sind, dass sich die Bürgerinnen und Bürger bei uns im Lande ein eigenes Urteil über die Positionen des iranischen Präsidenten bilden können sollten.

Da der Brief nun veröffentlicht ist, kann und will ich mein Urteil nicht verschweigen:

Für uns in einem säkularisierten Land Sozialisierten, in dem sich die Trennung von Kirche und Staat über mehrere Jahrhunderte rechtlich und kulturell herausgebildet hat, ist es fremd, um nicht zu sagen befremdlich, wenn ein Regierungschef „im Namen des barmherzigen und gnädigen Gottes“ spricht und schreibt. Darin spiegelt sich der im Iran trotz formal demokratischer Strukturen herrschende theologische Absolutismus, der einen Wertepluralismus bekämpft und dessen Vertreter, wie etwa den iranischen Philosophen Ramin Jahanbegloo, mundtot macht und sogar in Foltergefängnisse steckt. Das ist leider kein Spezifikum des Iran, sondern trifft auf mehr oder weniger alle arabischen Länder zu, in denen der Islam Staatsreligion ist.
Ein wenig Hoffnung auf Veränderung macht, dass innerhalb der iranischen Intelligenz zunehmend Widerstand gegen Willkür, Autoritarismus und Fundamentalismus des herrschenden Mullah-Regimes wächst. Man erinnere sich an die Begeisterung die etwa die Vorträge im Rahmen eines interkulturellen Dialogs von Jürgen Habermas (2002) oder Richard Rotry (2004) in Teheran unter den Studierenden auslöste.

Auch die ausschweifende, bildhafte und indirekte Sprache – auch mehr oder weniger üblich im arabischen Raum – ist für uns höchst gewöhnungsbedürftig und nicht immer leicht unserer (abendländisch, aufgeklärten) Interpretation zugänglich.
Merkwürdig und in unseren Augen eher naiv oder belehrend für eine regierungsoffizielle Note lesen sich auch die allgemeinen Betrachtungen über das Wesen von Regierungen oder die geschichtsphilosophischen Interpretationen des Verhältnisses der Völker untereinander.

An dem Schreiben ist durchaus positiv zu würdigen, dass der iranische Präsident die Wahrung der Menschenwürde und Menschenrechte hervorhebt und für den Grundsatz eintritt, dass „kein Mensch höher und erhabener als der andere“ ist. Auch der erwähnte Grundsatz, dass keine „Gesellschaft entrechtet, eingeschränkt, erniedrigt und beim Fortschritt verhindert werden darf“ entspricht weitgehend dem geltenden Völkerrecht. Es gibt noch eine Reihe anderer Äußerungen, bei denen man den persischen Präsidenten in einem inter- oder transkulturellen Dialog beim Wort nehmen könnte, ja im Sinne der Förderung eines „demokratischen Universalismus“ der Menschenrechte (Jahanbegloo) sogar müsste.

Wenn Ahmadi-Nejad in dem Brief danach fragt, warum „man“ manchen Ländern nicht erlaube, sich „als große Völker auf ihre eigenen historischen Errungenschaften zu stützen“, sondern dass ständig versucht werde, „über ihnen eine schwarze Wolke der Erniedrigung und des Scham- und Schuldgefühls zu halten“, so mag man das noch als eine dem Verständnis vieler Perser entsprechende Interpretation einer (Opfer-)Rolle des iranischen Volkes abtun. Wenn er aber – sicherlich voller Absicht – Deutschland einbezieht, so ist das eine Anbiederung, die weder der historischen Entwicklung und schon gar nicht der Selbstbewertung jedenfalls der allermeisten Deutschen entspricht. Wenn er insinuiert, dass auch über dem deutschen Volke „eine schwarze Wolke der Erniedrigung und des Scham- und Schuldgefühls“ gehalten werde oder wenn er gar explizit sagt, dass das „große Deutschland“ von manchen Weltmächten und bestimmten Gruppen „als Verlierer und „Schuldner“ des Zweiten Weltkrieges dargestellt und es ständig erpresst“ werde, so mögen solche Weltbilder bei uns noch von Rechtsextremen gepflegt werden, sie sind aber schon seit dem ersten deutschen Bundespräsidenten, Theodor Heuss, nicht mehr der Stand unserer weitgehend allgemein getragenen Interpretation der Niederlage im Zweiten Weltkrieg und unserer kollektiven Verantwortung gegenüber dem Holocaust.

He: Hier stimme ich Ahmadi-Nejad zu! Scham und Schuldgefühle wurden in der Tat wie eine schwarze Wolke über unser Volk gelegt. Deutschland hat den Krieg verloren und nicht gewonnen, wie so mancher nachträgliche Kriegsgewinnler suggeriert. Das ist ein Faktum. Andere Völker waren nicht besser als die Deutschen. Die Amerikaner haben die Indianer beinahe ausgerottet (und deren Kultur völlig!!); haben äußerst grausame Kriege geführt, angefangen im Bruderkrieg Nord- gegen Südstaaten, Krieg gegen Mexico, Vietnamkrieg, viele, viele andere kleinere Kriege, zuletzt die Irakkriege (X). Die Russen haben unter kommunistischer Regie mehr Menschen umgebracht, als Hitler je vermochte. Die Türken haben sich an den Armeniern schuldig gemacht.

Alle Völker sollten sich zu Grund und Boden schämen - für ihre Regierungen. Sie tun es jedoch nicht. Außer die Deutschen. Für ihre Schande wurde sogar eigens ein neues Wort erfunden: Holocaust! Nur um die Schande unvergleichlich zu machen! Nur um alle andern reinwaschen zu können.

Sollte der Holocaust tatsächlich so singulär, so unvergleichlich sein, dann sollten alle Großmoralisten sofort ihre Münder halten. Denn was singulär ist, ist außerhalb der Geschichte; darüber kann man nicht sprechen!

Ich bin froh, daß der Nationalsozialismus weg ist. Aber Demokratie wurde uns nicht gebracht! Das ist eine Lüge! Solange der Kommunismus noch mit dem Kapitalismus konkurrierte, wurde ein Schein von "Glitzerwelt" über uns gelegt, der "Demokratie" bloß suggerierte. Es ging uns materiell gut, also waren wir einverstanden mit dem System, egal wie es sich nannte. Jetzt ist der Kommunismus weg, und die "Demokratie" zeigt uns, was sie wirklich ist: keine! Sie ist die Willkürherrschaft der superreichen Bosse: Wirtschaftsfaschismus! Und wieder müssen Milliaren in Armut leben und sterben. Der Staat wird an die Konzerne verkauft, und mit ihm sämtliche kulturellen Errungenschaften der Aufklärung; ab jetzt regiert nur noch der Boss mit seinem Geld!

Die Kapitulation im Jahre 1945 brachte den Deutschen eben auch und vor allem die „Befreiung“ vom Nationalsozialismus und unsere kollektive „Schuld“ gegenüber dem Genozid an den Juden, wird seither bis ins konservative Lager als Scham und gleichzeitig als Bewusstsein unserer kollektiven historischen Verantwortung (Theodor Heuss) gegenüber diesem Verbrechen im Namen der Deutschen verarbeitet.

Was die Aufarbeitung unserer neueren Geschichte anbetrifft, brauchen wir – jedenfalls vom iranischen Präsidenten - weder Nachhilfeunterricht noch gar eine Exkulpation. Dennoch hätte ich es – auch um „Unverbesserlichen“ bei uns für ihre Propaganda nicht iranische Unterstützung zu liefern – richtig und gut gefunden, wenn unsere Regierung zu solchen Fragen in aller Klarheit Stellung bezogen hätte. Das hätte zumindest zur Möglichkeit für eine Debatte innerhalb des Irans, jedenfalls aber bei uns im Lande geführt. Es wäre eine sinnvolle Debatte gewesen für uns im innern wie nach draußen.

Es ist immerhin bemerkenswert, dass Ahmadi-Nejad die 60 Millionen „Opfer“ des Zweiten Weltkriegs anspricht, wenn ihm dazu aber nur die Formel einfällt, dass es „bedauernswert und schmerzhaft (ist), wenn Menschen getötet werden“, so ist das aus meiner Sicht eine floskelhafte Relativierung des Leids.

Angesichts des sonstigen Pathos in der Sprache, wirkt auch das nachfolgende Bekenntnis zu den Menschenrechten nicht gerade überzeugend: „In allen monotheistischen Religionen und im Bewusstsein aller aufgeklärter Menschen reiner Natur (?) verdienen das Leben, das Eigentum und die familiäre Sphäre der Menschen mit jeglicher Religion und Rasse und an jedem Ort der Welt hohen Respekt.“ Dass die universellen Menschenrechte unantastbar sind und nicht nur „hohen Respekt“ genießen, lässt sich aus solchen Formulierungen nicht ableiten.
Immerhin könnte man aber auch hier einen Anknüpfungspunkt für einen interkulturellen Dialog sehen, bei dem man zumindest die Belastbarkeit solcher „Bekenntnisse“ zu einem universellen Wertekanon prüfen könnte.

Ahmadi-Nejad wird vorgeworfen, er leugne den Holocaust. Er spricht das Thema in seinem Brief zwar an, aber er weicht ihm aus, indem er schreibt, er „habe nicht vor, der Frage des Holocausts auf den Grund zu gehen.“ Er unterstellt der Holocaust sei als (bloßer ?) „Vorwand“ zur Erniedrigung und zur Verhinderung der (deutschen) Souveränität benutzt und er sei machtpolitisch instrumentalisiert worden: „Neben dem deutschen Volk sind auch die Völker im Nahen und Mittleren Osten und sogar die Menschheit durch die Thematisierung des Holocausts zu Schaden gekommen.“

Das sind Verdrehungen von Ursache und Folge und Infragestellungen, die auch bei uns als Nazi-Parolen kursieren. Wer mit dem Holocaust nicht als ein singuläres historisches Faktum umgeht sondern ihn als „Vorwand“ abtut, verharmlost diesen Völkermord nicht nur, er verweigert sich der Geschichte und der völkerrechtlichen Ächtung des Genozids.

He: Es sind die Politiker, die den Holocaust instrumentalisieren (benutzen, um Kapital herauszuschlagen). Dazu mußten sie ihn freilich erst einmal zum singulären Ereignis stilisieren (im Unterschied zum "Relativieren"). Wer heutzutage den Holocaust neben andere Völkermorde stellt, macht sich ja bereits beinahe strafbar, auf jedenfall verletzt er ein Tabu, was ihn zum Vogelfreien macht! Wieso verharmlose ich diesen Völkermord, wenn ich sage, es hat vorher und nachher auch schon viele gegeben. Alle Völkermorde sind alles andere als harmlos. Im Unterschied zu allen anderen Völkermorden wird der Massenmord an den Juden politisch ausgeschlachtet.

Diese Verharmlosung und Verweigerung werden von solchen Sätzen belegt: „Durch die Idee der notwendigen Verlegung von Hinterbliebenen des Holocausts nach Palästina hat man eine ständige Bedrohung im Nahen Osten erwirkt.“ Oder: „Wenn die Siegermächte, und vor allem Großbritannien, ein Verantwortungsgefühl gegenüber den Hinterbliebenen des Holocausts hatten, warum haben sie diese nicht in ihre eigenen Länder verlegt? Warum haben sie durch die Antisemitismusdebatte die Hinterbliebenen des Holocausts gezwungen, in das Land anderer Völker auszuwandern? Warum haben sie unter dem Vorwand der Unterbringung von Holocaust-Hinterbliebenen die Juden aus aller Welt dazu bewogen, nach Palästina auszuwandern, so dass heute ein beträchtlicher Teil der Bewohner des besetzten Palästinas nichteuropäische Juden sind?“
Das sind zwar im Nahen Osten verbreitet gestellte Fragen, warum gerade die muslimische Welt durch Abtretung eines (kleinen) Teils ihres Gebietes für den in Europa grassierenden und wütenden Antisemitismus und den von den Deutschen zu verantwortenden Holocaust „büßen“ müsse.
Es sind aber zugleich Fragen, die man als Infragestellung des Staates Israel, als Antisemitismus und als Revanchismus deuten kann und (aus meiner Sicht) verurteilen muss, zu denen man aber argumentativ Stellung nehmen muss.

He: Natürlich wird man fragen dürfen, ob es rechtens war, die Palästinenser aus den heute isralischen Gebieten, ihrer Heimat (!), zu vertreiben? War die Idee einiger Juden, einen eigenen Staat zu gründen und dabei den Einheimischen zwangsläufig unrecht zu tun, eine gute Idee? Der israelische Staat wurde auf Unrecht gebaut. War das gut? Warum ist diese Gegend immer noch im Krieg? Wieviele unschuldige Opfer hat der jüdisch-palästinensische Krieg und der Libanonkrieg gefordert? Ich denke, die Welt hätte die Juden nach dem 2. Weltkrieg besser "entschädigen" können, als ihnen die moralische Last der ungerechten Staatsgründung in Palästina aufzuerlegen. Aber die Politiker sind nun mal alle gleich. Sie wollen Macht; die Opfer sind ihnen egal.

Was wären sinnvolle Reaktionen darauf?
Ist es damit getan, den Iran – wie es Bush tat – der „Achse des Bösen“ zuzuordnen und ihn in den „globalen Krieg gegen den Terror“ einzubeziehen?
Ist das Verschweigen eines Briefes und die Verweigerung einer Antwort durch die deutsche Bundeskanzlerin eine adäquate Form der Auseinandersetzung mit dem erstarkenden Islamismus?
Hätte man nicht ahnen können, dass Ahmadi-Nejad seinen Brief an die deutsche Kanzlerin (wie auch seinen Brief an Bush) innenpolitisch zu agitatorischen Zwecken nutzt, um sich innenpolitische Gefolgschaft zu sichern?
Wäre es schon deshalb nicht vernünftiger gewesen, die deutschen Positionen argumentierend dagegen zu stellen? Hätte man nicht dabei auch erläutern können, warum die Existenz Israels gerade zur deutschen „Staatsräson“ (Merkel) gehört und vor allem was man darunter versteht?

Schweigen ist nicht unbedingt eine falsche Antwort, aber es ist keine kluge Antwort. Das iranische Regime hat schon jetzt alles getan, um diese Abfuhr als typischen Ausdruck westlicher Arroganz und Überheblichkeit gegenüber dem Iran und vor allem seinem Volk einzuordnen.
Ist es aber nicht gerade diese Überheblichkeit gepaart mit einem (durchaus realen) Vormachtstreben, allen voran der Vereinigten Staaten, die den Westen und das verbündete Israel immer wieder als Fremdkörper in der arabischen Region wahrnehmen lassen und das dem islamischen Fundamentalismus als Gegen-Konfrontation immer neue Nahrung gibt und in diesen Ländern den (durchaus vorhandenen) politischen Widerstand gegen ein Regime, wie das von Ahmadi-Nejad schwächt.

Diplomatie heißt eben reden, statt Waffen sprechen zu lassen.


He: Ich denke, Kanzlerin Merkel kann den Brief nicht beantworten, weil sie weiß, daß Deutschand bis heute nicht souverän ist.

Übrigens: Wie diese HP und mein Web-Log http://die-zeit.blog.de zeigen, streite ich gegen den sog. "Neoliberalismus", bzw. "Globalisierung", bzw. "Washingtoner Konsens", von dem Henry Kissinger gesagt haben soll

„Globalisierung ist nur ein anderes Wort für die U.S. Herrschaft“ (Zitiert nach Biermann/Klönne (2001, 25)).

Apropos "Neoliberale Globalisierung": Die neuen Einträge (4.9.06) in den Nachdenkseiten sprechen Bände: Da beschweren sich Merkel und Müntefering darüber, dass man sie an ihren Wahlkampfversprechen misst. Natürlich haben sie recht: Eigentlich sollte inzwischen jeder Wähler wissen, dass Wahlkampfgerede - obwohl ihre Verbreitung Millionen kostet - nichts wert ist! Geworben wird mit der Stärkung des Sozialstaates, gehandelt wird dessen Abschaffung. Da fällt es kaum noch auf, wenn ein Beck die "Leistungsträger" mehr fördern will, am besten durch Steuersenkung für die Superreichen und weitere Beschneidung der Sozialsysteme, die eh nur die Faulenzer am unwerten Leben halten. Zudem sollten wir endlich einsehen, dass mit Gammelfleisch Geld verdient werden kann, und Geld stinkt nicht. Um unsere internationale Konkurrenzfähigkeit der fleischverarbeitenden Industrie nicht zu behindern und um Arbeitsplätze zu schaffen, sollten keine teuren Investitionen in Kontrollsysteme getätigt werden. Das wäre nur zusätzliche Bürokratie, die die Wirtschasft unnötig bremst. Ausserdem kaufen die Reichen kein Billigfleisch. Wo ist das Problem? Von Amerika lernen heisst siegen lernen.
http://www.nachdenkseiten.de/cms/front_content.php?client=1&lang=1&idcat=5&idart=2099
http://www.nachdenkseiten.de/cms/front_content.php?client=1&lang=1&idcat=5&idart=2098
http://www.nachdenkseiten.de/cms/front_content.php?client=1&lang=1&idcat=5&idart=2097

Weitere Links, die zeigen, wie die USA mit der Welt umgehen:

http://www.linke-buecher.de/texte/anarchismus/noam-chomsky-neoliberalismus-und-globale-weltordnung.htm

http://de.wikipedia.org/wiki/Neokonservativismus_in_den_USA

http://www.iwif.de/wf404-22.htm

http://www.politikforum.de/forum/showthread.php?threadid=97333

http://www.neobushismus.de/2004_03_01_blogarchive.html#107963493141539017

http://switzerland.indymedia.org/de/2003/02/4121.shtml

http://www.dieaula.at/Ausgaben/2003/01/downloads/1-2003%20-%20Pingel%20-%20Zweifelhafte%20Weltpolitik%20der%20USA.pdf

http://www.uni-kassel.de/fb5/frieden/bewegung/hannover2002/ruf.html

http://free.pages.at/sickworld/usa_krieg.htm

http://www.nadir.org/nadir/periodika/contraste/Archiv/hinter.htm

http://de.wikipedia.org/wiki/Emmanuel_Todd

http://www.dieaula.at/Ausgaben/2003/01/beitraege/Artikel%204.htm

http://www.uni-muenster.de/PeaCon/global-texte/g-m/MS-Vortrag-02-3.htm

(man sieht, es lohnt sich, "Kissinger Neoliberalismus und USA" in die Suchmaschine einzugeben)

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