GEDICHTE
Wer 
  ist reicher als die Reichen?
  Nimm dies Buch; entziffre Zeichen!
Hast 
  du einmal große Sorgen?
  Dein Glück liegt in der Seel verborgen!
Was 
  ist das größte Glück der Welt?
  So leben wie du bist, nicht Geld!
Sind 
  die Zeichen sehr verschwommen,
  Wirst du später darauf kommen!
  
BÖSE GEDANKEN
    
    Im 
    Spiegel rückt,
    Von sich entzückt,
    Gräfin von Lecht
    Ihren Hut zurecht.
    
    Das eitle Getue
    Raubt mir die Ruhe.
    Sie widert mich an,
    Daß ich's nicht ertragen kann.
    
    Doch halt! - Wer denkt so schlecht?
    Nicht die Gräfin von Lecht!
    Es sind meine Gedanken,
    Die um das Böse sich ranken!
SPIEGEL 
    IM SPIEGEL
    
    Warum 
    soll ich meinen Weg nur finden?
    Alle geh'n ihn, auch die Blinden!
    Warum soll ich Gottes Spiegel schau'n,
    Während ich noch leb' im Raum?
    
    Du tust's nicht für dich, du einsamer Rufer!
    Du tust es für mich, den einsamen Sucher!
    Du bist der Spiegel, zu brechen mein Siegel,
    Daß ich ganz werde zum Werden der Erde! 
    
SINN DES 
    LEBENS
    
    Das 
    Ich ist eine große Hürde,
    Die ich gerne nehmen würde.
    Jedoch wie geb' ich dem den Sinn,
    Das schon sich irrt, wenn's sagt: "Ich bin!"?
    
    Ich bin nicht mein Ich allen;
    Vollkommen möcht' ich gerne sein.
    Will gut und Schlecht so gern verbinden,
    Um meinen Lebenssinn zu finden.
    
    Ich suchte mich und fand das Glück;
    Erhielt von Gott das Heil zurück.
    Ich forschte nach des Lebens Baum
    Und fand den Grund von Zeit und Raum.
    
    Ich suchte Wahrheit in der Welt,
    Die mit Irrtum steht und fällt.
    Der Sinn ist, dieses zu ergründen
    Und Worte hierfür dann zu finden.
    
    Ins Jenseits wächst alsdann der Geist;
    In and're Welten er verreist.
    Der Sinne Wachstum geht dahin,
    Daß ich erwerb' den Lebenssinn. 
KRANKHEIT
    
    Jede 
    Krankheit hat den Grund,
    Daß ich lern, was ist gesund.
    Will ich etwas nicht begreifen,
    Wird 'was Böses in mir reifen!
    
    Änder' ich mein Leben und
    Schnell bin ich dann auch gesund!
    Hilfe, die von außen kommt,
    Hindert meine Änd'rung prompt!
    
    Hieraus ist zu schließen,
    Ist's auch zum Verdrießen:
    Pillen und Tabletten
    Können mich nicht retten! 
LEIDENSCHAFT
Leidenschaft 
  hält in der Welt,
  Was den Göttern nicht gefällt.
  Du sollst ohne Leiden leben,
  um Gottes Spiegel abzugeben. 
Krankheit 
  soll die Lust dir kühlen;
  wer nicht hören will, muß fühlen. 
  Geb' dich deiner Krankheit hin; 
  Gott lohnt das mit Dichtersinn.
  
Der Revolutionär
Ich 
  wollte mal die Welt revolutionieren,
  Bloßstellen die Heuchler, die regieren.
  Ich wollte über Verbrecher den Sieg,
  Die planen den nächsten Krieg.
Doch 
  bevor ich handelte mit List,
  Mußte ich wissen, was besser ist.
  Ich fand, daß mein Urteil und Haß
  Beschränkten mein Denken sehr kraß.
So 
  nahm ich die Übel teilnahmslos hin,
  Schaffte jeden Willen aus dem Sinn.
  Ich dachte nicht mehr an mein Morgen,
  Machte mir keinerlei Sorgen.
Das 
  Leben wurde mir zur Feier;
  Das lohnte Gott und hob den Schleier.
  Ich sah, wie Geist durchwebt den Kosmos ständig,
  Ohne Gesetz und doch notwendig.
Auch 
  vermocht ich im Üblen das Gute zu sehen,
  Entschloß mich, mein Schicksal anzunehmen.
  Das Gute wächst aus dem Bösen nun ganz allein;
  Ich frag mich: Ists Wahrheit oder Schein?
"Du 
  glaubst, wo du nicht weißt!"
  So hör' ich Pfaffen reden. 
  Doch zu mir sprach ein Geist, 
  Um rechten Rat zu geben: 
Das 
  Ich des Menschen ist gar sehr beschränkt,
  Durch seine Logik eingeengt. 
  Was jenseits ihrer Kreise liegt, 
  Das Ich als Irrtum oder Glaube sieht. 
Reißt 
  du nieder diese Grenzen, 
  Wird die Wahrheit vor dir glänzen. 
  Nichts als Wahrheit willst du dann noch seh'n 
  Drum mußt du den Weg des Schicksals geh'n. 
Da 
  die Wahrheit keinen Zufall kennt, 
  Das Tarot die rechte Antwort kennt.
  Wer nur Wahrheit hat im Geiste, 
  Der versteht das Allermeiste. 
Doch 
  wenn das Orakel spricht, 
  Sag' ich dir, du brauchst es nicht! 
  Deute was die Träume sagen; 
  Davon wirst du viel mehr haben. 
FREUNDSCHAFT
O 
  Freund, mein Allerbester, 
  Das muß ich die sagen: 
  Im Leben war ich letzter, 
  War immer am Verzagen. 
Doch 
  nun, ich weiß nicht, was gescheh'n, 
  Seit du mich aufgenommen, 
  Kann ich die Welt mit andern Augen seh'n 
  und bin zu Mut und Glück gekommen. 
Was 
  auch die Andern sagen nun, 
  Es ist mir völlig gleich; 
  Freundschaft ist ein Heiligtum; 
  Sie machte mich so reich! 
Einst 
  darbt' ich unter starkem Baum, 
  Doch gabst du Licht mir zum gedeihen,
  Du schafftest meinem Leben Raum,
  nun sind wir eins, wir Zweien! 
DIE OFFENBARUNG
Es 
  sind vergangen schon einige Tage,
  Da fiel mir ein die seltsame Frage:
  "Hab' ich dich nicht gut geführt?"
  Und hab' Betroffenheit gespürt. 
Mein 
  Ich sagte "Pure Phantasie! 
  An innere Stimmen glaube ich nie!"
  - Aber die Frage, die dacht' ich, 
  und Gott offenbart sich phantastisch! 
Du 
  bist so schüchtern und zart, 
  Und die Welt ist dir so fremd. 
  Du bist so einsam und ängstlich,
  Und du lebst in deinen Träumen. 
Mein 
  Herz zerschmolz, als ich dich sah, 
  Es fühlte deine Trauer und dein Leid 
  Und nahm dich ganz in sich auf. 
  Gern wollte ich Vater und Mutter dir sein. 
Aber 
  deine Mauer aus Mißtrauen
  War stärker als meine Liebe.
  Flohst du aus Angst vor dem Untergang?
  Müssen wir nun ewig leiden? 
Wissenschaft 
  und Religion 
  Sind im Streit seit Langem schon. 
  Wer die Wahrheit hat erkannt - 
  Daran ist der Streit entbrannt. 
Der 
  Forscher glaubt nur, was er greifen kann;
  Bedenkt nicht, was im Geiste reift heran! 
  Der Geist bestimmt, was er ergründet, 
  So daß die Welt im Kopf stattfindet. 
So 
  kommt's, es ist schon recht zum Lachen, 
  Daß Forscher sich ihr Wissen schaffen
  Und Menschen, die sich selbst erkennen, 
  Die Wirklichkeit der Welt benennen. 
DER IRRWEG
Als 
  ich in Gott meine Zweifel verlor,
  Kam ich vom Weg, ich einfältiger Tor!
  Als ich Gott fast sicher wußte,
  Die Seel' in Enge leben mußte! 
In 
  den Träumen irrte ich umher, 
  Denn ich suchte Gott nicht mehr. 
  Ich muß suchen, was ich nicht kenne,
  Daß ich nicht falschen Zielen nachrenne! 
SINNLOSES LEBEN?
Aus 
  einem Tropfen Nebel
  Entsteht ein Schneekristall.
  Er leis' zu Boden segelt,
  Wächst wunderschön dabei. 
Nie 
  wird's was Gleiches geben,
  Und hat's sein Ziel erreicht,
  Vergeht's wie nie gewesen.
  Wie ein Kristall bin ich vielleicht. 
KRANKHEIT UND TOD
Ich 
  hörte mal von einem Knaben,
  der lebte, wie Gott es will haben.
  Er bestand sämtliche Proben;
  Da nahm Gott ihn nach droben. 
Lang 
  suchte ich den Grund,
  Warum er wurde nicht gesund.
  Soll der Kranke nicht Kenntnis anstreben,
  Wie er anders soll leben? 
Was 
  hatte der Junge bloß falsch gemacht?
  Er hatte sein Leben doch glücklich verbracht!
  Dem Menschen wird wohl das Leben genommen,
  Ist geistig erstarrt er oder vollkommen. 
GEHEIMWISSENSCHAFT
Des 
  Weltraums Bild entsteht in deinem Hirn;
  Und trotzdem siehst du draußen das Gestirn. 
  Im Geist wird Subjekt zu Objekt gelogen
  Und damit die Wahrheit herumgebogen!
  Innen und Außen werden vertauscht;
  Bezüge zu Strecken aufgebauscht. 
Alles 
  Wissen ist Extrakt
  Aus der Wahrheit, die exakt
  Absolut ist und nicht relativ;
  Drum geht alles drüber Reden schief.
  So, was Eingeweihte stets geheim genossen,
  den Gelehrten ewig bleibt verschlossen. 
Wenn 
  dem Sucher Innen und Außen verschwimmt,
  Wenn innere Geister auch außen sind,
  Wenn im Geiste du durchs Weltall schreitest
  Und merkst, daß es nicht Trug, sondern Wirklichkeit ist,
  Dann umfaßt in deiner Angst dich der Wahn,
  Oder du wächst mutig in neuen Welten heran. 
Abrakadabra, 
  wo Gedanken zu Kreisen sich schließen,
  Objekt-Erscheinungen dem Geist entsprießen. 
  Wo Gedanken im Irrtum sich selbst aufheben,
  Entsteht auf der Welt neues Leben.
  So der Zauber der Schöpfung dem Tode entspringt;
  Den Erkennenden das Nichts verschlingt! 
Wer 
  diese Worte im Wesen begreift,
  Mit einem Fuß schon das Jenseits streift;
  Jenseits von Gut und Böse, Tod und Leben,
  Jenseits von Stark und Schwach, Warten und Streben.
  Er merkt, daß sein Geist ist der Welten Gestalter
  Zum nächsten der zahllosen Zeitalter. 
Ich 
  ack're, ich rack're, ich mühe mich ab,
  Ich  schleich mich, ich duck mich, bin ruhig wie's Grab.
  Dem Kinde soll's später mal besser ergeh'n, 
  Kommt mir mein Opfer auch teuer zu steh'n. 
Dem 
  Glück meines Kindes ganz opfere ich
  Die Freiheit, das Glück, meinen Frohsinn, ja mich!
  Und ist dann das Kind endlich größer geworden,
  O Gott - ist meine Seele abgestorben! 
Mein 
  Leben ist trostlos und leer,
  Seit ich hab' mein Kind nicht mehr.
  Ja, mein Kind sagt mir im Bösen,
  Ich sei schlecht Vorbild ihm gewesen. 
"Wie 
  soll aufgeh'n meiner Seele Licht,
  Wenn ich gelernt hab' nur Verzicht?
  Wie kann ich jemals glücklich sein?
  Sah ich doch nichts als deine Pein!" 
Hart 
  hat das Kind die Worte gesprochen;
  Ist seine Seele wie meine gebrochen! 
  Hätt' ich doch nicht auf mein Leben verzichtet,
  Dann hätt' ich auch nicht das des Kindes vernichtet! 
Ach 
  hätt' ich den Teufelskreis früher durchschaut;
  Mir und dem Kinde besser vertraut,
  Blieben erspart uns etliche Qualen,
  Ohne dafür zu bezahlen! 
APOKALYPSE
Unaufhörlich 
  und mit Zwang
  Naht das End der Welt heran.
  Rüstungs- und Parteienwahn
  Künden es schon deutlich an. 
Alles 
  haben die Führer bedacht,
  Nur nicht, daß die Bombe mich freigemacht! 
  Denn seit es keine Zukunft mehr gibt,
  Bin ich in die Freiheit verliebt! 
Ein 
  sich'rer Beruf,        feste Gedanken,
  Erwies sich als Schein,      gerieten ins Wanken;
  Planendes Denken fand ich dumm und naiv;
  In Zweifel zog ich alles nun tief. 
Da 
  mich die Welt nicht mehr interessierte,
  Sah ich, was in der Seele passierte. 
  Ich fand, daß sie ist Schöpfer der Welt, 
  Und das Band war wieder hergestellt. 
Nun 
  kenn' ich den wahren Ursprung der Taten;
  Bewußte Handlungen nur Irrtum verraten!
  Das wahre Geschehen hat der in der Hand,
  Der also das Wirken der Seele erkannt! 
Und 
  dieses Erkennen gelingt nur dem,
  Der ehrlicherweise nur Wahres läßt steh'n.
  Drum suche man erst nach wahren Begriffen,
  Dann kann man die Klippen sicher umschiffen. 
DER AUSSERIRDISCHE
Du 
  kommst vom fremden Stern
  Und bist mir doch so nah;
  Die Menschen sind mir fern,
  Nun bist du endlich da! 
Ich 
  dacht', daß es nicht möglich ist,
  Daß Menschen Fremdes seh'n,
  Seit du jedoch auf Erden bist,
  Muß ich was neu verstehn! 
***
Oh 
  nein, sprach da das gute Wesen, 
  Du glaubtest schon das Rechte;
  Dein Geist wuchs mir entgegen
  Und fort vom Menschengeschlechte! 
Dein 
  Geist verletzte die Regeln der Zeit;
  Drum starbest du auf Erden.
  Du lebst nun in der Gegenwart,
  Der Menschen Zukunft werdend! 
***
Ich 
  lieb die Menschen trotz der Ferne,
  Und wollte die Mauern abbauen.
  Besonders Einen hatt ich gerne;
  Gewann leider nie sein Vertrauen! 
***
Ein 
  Jeder liebt nur Seinesgleichen;
  So liebtest du den Autarken. 
  Auch er wollt sein Ziel erreichen;
  Drum mußt er alleine erstarken! 
Der 
  Preis der Selbsterkenntnis,
  Den du hast zu zahlen,
  Ist der Menschen Unverständnis 
  Und der Seelen Qualen! 
Auch 
  Freunde wirst du keine finden,
  Doch Lehrer darfst und mußt du werden.
  Den Menschen Selbsterkenntnis künden,
  Soll sein dein Werk auf Erden! 
Dein 
  Geist den Brüdern und Schwestern entwächst;
  Zu Vater und Mutter er strebt;
  Hab Ehrfurcht, ja Demut vor deinem Rest,
  Daß er fruchtbar die Lehre vorlebt! 
***
Oh 
  Geist, der zu mir spricht 
  Hinter meinem Rücken,
  Warum zeigst du dich mir nicht? 
  Möcht die Wahrheit gern erblicken! 
Deine 
  Sprache klingt gequält,
  Als hättst du Angst und Pein.
  Hast kindliche Worte gewählt
  Und flößt doch Furcht mir ein! 
Ich 
  könnt dich nicht ertragen,
  Wenn ich nicht sicher wüßte,
  Daß alle teuflisch Plagen
  Entstammen meinem Gelüste! 
Doch 
  sag mir, böser, guter Freund, 
  Wie komm ich zu den Ehren?
  Nicht jedem Menschen du erscheinst.
  Kamst ohne mein Begehren! 
***
Hast 
  Du erst ein Bild vom Geiste,
  Ist der Geist zum Ding geworden.
  Erstarrt von ihm ist dann das meiste, 
  Und der Geist ist abgestorben! 
Angst 
  und Pein sind mir nicht eigen;
  Die Sprach jedoch, fast dinglich, fällt mir schwer.
  Nur ängstlich kann sie ins Bewußtsein steigen,
  Denn dies bekämpft mich sehr! 
Zu 
  dir, mein Freund, bin ich gekommen,
  Weil du offen bist für mich.
  So ist der Schleier weggenommen,
  Den geschaffen hat dein Ich. 
Verläßt 
  du dein bewußtes Denken,
  Verfeinern sich die Sinne.
  Ihnen muß du Glauben schenken; 
  Nicht der Gedankenspinne! 
Wer 
  haben will die reine Sicht,
  Darf nicht die Bilder deuten.
  Muß alles nehmen, wie es ist,
  Wenn Viele es auch bereuhten. 
Ohne 
  Willen mußt du manchaml sein,
  Da die Empfindung, rezeptiv, für "Leiden" steht,
  Dann wächst Dein Geist ins Glück hinein,
  Und er nicht untergeht. 
Die 
  Phantasie erblüht in schönster Zier
  Dem Göttlichen entgegen;
  Paß auf, daß sie sich nicht verliert:
  Du mußt ihr einen Rahmen geben. 
Stell 
  dem Gefühl Vernunft entgegen,
  Vereine Religion und Wissenschaft;
  Mußt Polarität anstreben;
  So gewinnst du neue Kraft. 
Ungerufen 
  kam ich aus der Tiefe herauf,
  Da dein Wille mich stört, nicht zu suchen vermag;
  Unaufgefordert geb ich dich nun auf,
  Daß du bestehst die weltlichen Proben am Tag. 
Ins 
  Leben schick ich dich nun wieder;
  Dein Tod war nur ein Traum,
  Vorbei dein geistig Fieber;
  Es sprach der Erkenntnisbaum. 
***
Oh 
  nein, so geh noch nicht, mein Geist!
  Ich bitt dich, bring mir eins ins Reine:
  Einst schrieb ich "Glaube ist, wo ich nicht weiß."
  Wie soll ich beides einen? 
***
Der 
  Glaube des Bewußtseins ist das Wissen;
  Das Wissen der Geister ist der Glaube.
  Von einem läßt das andre stets die Wahrheit missen;
  Alles wird im Chaos und Zufall zu Staube. 
Die 
  Begriffe 'Zufall' und 'Unendlichkeit'
  Markieren die Grenzen der Wissenswelt;
  Name, Form und Zählbarkeit
  Nicht ins System der Geister fällt. 
Zwei 
  Hirne hast du zum Begreifen;
  Laß beide Welten in dir reifen.
  Das eine stellt das Weltall dar von innen,
  Das andre das eine betrachtet mit Sinnen. 
So 
  Zwei allmählich wird zu Eins;
  Das ist so gut wie keins!
  Die Zeit erstirbt, der Raum ist nicht;
  Das ist die Welt im Gleichgewicht. 
***
So 
  ich nun dieses alles weiß,
  Was bleibt mir jetzt zu tun?
  Das sag mir noch, mein Geist,
  Ich kann nicht eher ruhn. 
***
Dein 
  ganzes Wissen ist nichts wert;
  Ich sag sogar, es ist verkehrt,
  Wenn es nicht gleich der Handlung ist.
  Was du nicht tust, das besser du vergißt! 
Allein 
  die Tat, sie kann nicht lügen,
  Ihr muß sich alles Denken fügen.
  Denn nicht der Gedanke ist Ursach der Tat:
  Was leider noch niemand begriffen hat. 
Handeln 
  ist das Denken im Geisterland;
  Theorien und Pläne als Erkenntnisrand
  Zeigen nur Wachstum des Bewußtseins an;
  Man sie als Erscheinung des Zufalls bezeichnen kann. 
Zur 
  Selbsterkenntnis möcht ich raten:
  Erkenne deine Taten!
  Ähnlich klangen Jesus letzte Worte,
  Wohl wissend, wie wichtig an diesem Orte. 
Bevor 
  ich geh für diese Nacht,
  Noch eh der neue Tag erwacht,
  Geb ich dir ein Rätsel auf, das ich ersann:
  Ich sagte, daß dein Wille mich nicht suchen kann 
Und 
  erhörte doch dein Bitten.
  Dies ist nicht logisch, unbestritten,
  Und trotzdem ist's so recht.
  Es sprach dein Meister und Knecht. 
****
Am nächsten Abend:
Ich 
  sitz auf dem Bette ohne Gedanken;
  Die Zeit nun kürzer oder länger vergeht.
  Hinter den Lidern die Farben wanken;
  Aus einem Flecken ein Mensch entsteht. 
Da 
  nahm ich das Rätsel von gestern auf
  Und weiß, was ich werde angeben:
  Liegen Bitten und Wollen in meinem Schicksalslauf,
  So ist's mein Handeln und nicht mein Streben. 
***
Ja, 
  ich kam dir wie gerufen!
  So wars und muß es sein.
  Diese Bedingung muß ich suchen;
  Dein Schicksal ist auch meins. 
Als 
  Lohn, um deine Tat zu ehren,
  Will ich dir nun verschlüsselt sagen,
  Was du sollst die Menschen lehren,
  Denn nur wenige könnens nackt ertragen! 
Cudon, 
  Cufa-Ul Se Pra-Vor Badan.
  Du siehst, daß alles schon getan;
  Beachte, was Begul für eine Macht,
  Und welches Elend sie gebracht! 
KINDERSPIEL
In 
  der Tiefe meiner Seel',
  Wo ich stets die Wahrheit find',
  Gilt das Leben nur als Spiel.
  Ja, hier ist die Seele Kind! 
HASSLIEBE
Ein 
  Junge, zur Liebe zur Mutter verdammt,
  Wurde mißhandelt von Mutters Hand.
  Drum muß er nun hassen alles im Leben,
  Dem er eigentlich Liebe will geben! 
DIE UMWERTUNG
"Ich 
  bin nichts, hab nichts, kann nichts richtig,
  Find das Leben gar nicht wichtig.
  Das Leben geht an mir vorbei,
  Fühl, als wär ich vogelfrei.
  Von Freiheit kann ich mir nichts kaufen,
  Könnt mich täglich neu besaufen!" 
Solches 
  Jammern hör ich täglich;
  Find's schon ziemlich unerträglich!
  Ich bin nichts, hab nichts, kann nichts richtig,
  Find das Leben gar nicht wichtig.
  Das Leben geht an mir vorbei,
  Fühl, als wär ich vogelfrei! 
Ja, 
  weil ich nichts Rechtes bin
  Und ich auch ein bißchen spinn,
  Wächst mein Geist fast ohne Schranken,
  Hab ihm Gott und Liebe zu verdanken! 
Ja, 
  weil ich nichts Rechtes habe,
  Spür ich reinste Seelenfarbe.
  Phantasie hitzt nun mein Blut.
  Glück und Freude sind mein Gut! 
Ja, 
  weil ich nichts Rechtes kann, 
  bin ich vielem zugetan.
  Habe Teil an vielen Leben,
  Freiheit kann mir vieles geben! 
Ja, 
  ihr seht's - und nehmt es mir nicht krumm:
  Ich dreh der Welt die Tugend um!
  Durch diesen Dreh mach ich Versager
  Zu Philosophen und Manager! 
Ich 
  kann die Wahrheit nicht mehr sehn
  Müßt dazu abseits von ihr stehn
  Ich nahm sie in den Geist hinein
  Seh nur noch  Irrtum oder Schein 
ZWEIFELHAFTES GLÜCK
Ich 
  weiß nicht, was ich will,
  ich weiß nicht, zu was ich tauge,
  ich weiß nicht, was ich machen soll,
  ich weiß nicht, wer ich bin. 
Es 
  ist schmerzlich,
  so im Ungewissen zu leben.
  All die Zweifel,
  sie nagen an meiner Seele.
  Ich fühle mich manchmal
  der Welt nicht gewachsen. 
Aber ich lebe!
Mein 
  Trost ist,
  daß es vielleicht schlimmer wäre,
  all das zu wissen
  und nicht aushalten zu können:
  Ohne Hoffnung
  ein Warten auf den Tod! 
Die 
  Seele lebt,
  solange es an ihr nagt. 
Ich 
  glaube,
  ich kann mich an die
  Haltlosigkeit meiner Existenz
  gewöhnen,
  wenn ich mich der Haltlosigkeit meiner Seele
  anvertraue. 
Ich 
  glaube,
  wenn ich als Maßstab
  meine Seele, also mich, nehme
  und nicht die Erwartungen der Gesellschaft,
  dann gibt es für mich kein
  "ich weiß nicht" mehr,
  dann hätt ich
  meine Erlösung, mein Heil, mein Glück
  gefunden
  und nichts nagte mehr an meiner Seele.
  Aber sollte ich das wollen? 
Ich weiß nicht, was ich will...
Und 
  als ichs endlich akzeptierte,
  nichts zu wissen, nichts zu wollen
  und ich nicht mehr über die Welt nachdachte,
  wurde ich gewahr
  des Denkens der Welt selbst, 
  und mein Denken
  war das Denken der Welt. 
EIN GLÜCKLICH HERZ
Ein 
  glücklich Herz
  Soll traurig sein
  Es darf nicht
  Alle Menschen lieben
  Eifersucht - Besitzanspruch - 
  Von Müttern, Vätern, Freunden
  Wolln es stets verbieten 
Ein 
  glücklich Herz
  Soll traurig sein
  Es darf nicht
  Alles Schöne lieben
  Pflichten - Wahn der Masse -
  Wolln es stets verbieten 
Ein 
  glücklich Herz
  muß traurig sein
  Sonst kanns sich nicht erkennen
  nur Traurige vermögen sich
  Glücklich auch zu nennen 
Ein 
  glücklich Herz
  muß traurig sein
  Solang es lebt in dieser Welt
  In Eden wird es selig sein
  So beides zusammenfällt 
DER ZAUBER
Abrakadabra
  Zauber beginnt
  Denken und Handeln
  Einig sich sind 
Abrakadabra
  Worte geschrieben
  Feuer getrieben
  Chaos mit macht
  Wahrheit erschafft 
Abrakadabra
  Geist komm herbei 
  Bringe den Worten
  Wirklichkeit bei 
UNWISSENDE JUGEND
Wer 
  kann mich die Weisheit lehren,
  Die mein Weltbild widerlegt?
  Wer kann Jugend mir bescheren,
  Die im Zweifel stets nur lebt? 
ODYSSEE DES ICHS
Ich 
  wurde in die Welt
  Des Wissens geboren,
  Weit fort von meiner Seele
  Trugen mich die Lehrer. 
Sie 
  enttäuschten mich aber,
  Denn sie dürsteten nicht
  Nach Erkenntnis der Welt.
  Affen wollten sie sein
  Unter Affen. 
So 
  mißtraute ich ihnen
  Und allem, was sie sagten.
  In Zweifel
  Zog ich nun alles Wissen.
  Am Ende bezweifelte ich sogar
  Mich. 
Alles 
  Wissen
  Entpuppte sich als Illusion.
  Ich wurde schwächer und schwächer,
  Löste mich auf in Meditation
  Und wurde religiös. 
Ich 
  entdeckte den Wahrsinn,
  Den Bruder des Wahnsinns
  Und wurde
  Liebend und wahrhaftig. 
So 
  verstand ich die Welt
  Mehr und mehr.
  Ich wurde stärker und stärker
  Im Vertrauen auf mich,
  Zog aus der Weisheit meine Kraft. 
Nun dient mir das Wissen.
Um 
  sich zu finden,
  Muß man sich verloren haben. 
AN DAS WEISENKIND
Willst 
  du dir das rechte Weltbild bauen,
  Mußt du denken ohne schauen. 
Ohne das Gehirnverrenken,
  Mußt du schauen ohne denken, 
Denn wer beides 
  stets verbindet,
  Weiß nicht, was er denkt und was empfindet. 
Er verwechselt 
  Wahr und Schein,
  Merkt dann nicht sein Irre-sein. 
BERGESSCHLUCHT
  
  ein 
  Löwe
  auf dem Berg
  bin ich
  
  und hinter dem See
  auf dem Berg
  sitzt der Freund
  
  schwindlig
  bin ich
  schwindlig
  ist er
  und ich scheue
  das Wasser
  und er scheut
  das Wasser
  das dunkle
  grundlose
  unbekannte
  
  nur im Traume getaucht
  findet sich alles
  inmitten des einen
  reinen Sees 
DAS WORT
  
  Im 
  Wort
  Ist Wahrheit
  Ich deut' den Sinn der Worte
  Denn ihr Sinn ist ihr Sein
  
  Worte
  Sind wie Bäume
  Gewachsen aus der Seele
  Ihre Verschlingungen in den Wipfeln
  Zeugen kein neues Leben
  Wohl aber die Samen
  Die ruhen im Grund 
Ich aber fühle
  Mich Gott nahe
  Allein
  Wirklich
  Eins mit dem All
  
  Gelassen
  Von der
  Innigen Welt
  Der Geliebten 
DER VERSUCHER
Freund!
  Wenn ich verlaß
  Im Geist
  Die Irdischen
  Irre stammelnd
  So um
  Die Vollkommenheit
  Aufzusuchen
Zurücklassen
  Muß ich alles
  Die Menschen
  Die Gewohnheiten
  Die Sprache
Es ist ein Weg
  Den ich allein gehen muß
  Trachte nicht
  Mich zu verstehen
  Trachte nach
  Deinem eigenen Leben
Aber bleib mir
  In Liebe verbunden
  Ich bin der Versucher
  der Menschen Wegbereiter
  Im Jenseitigen
  Ihre Einsichten formend
  Denkend handelnd
Das Bleibende
  Stiften die Dichter
Das Geheimnis
  Das mir das Leben gibt
  Oder den Tod 
SPEKULATION
Verlassen hab 
  ich
  Den Boden des Erlebten und
  Hingegeben mich
  Ahnungen.
  Dann hab ich,
  Ganz geworden,
  Hinter mir
  Die Irdischen,
  Vermag mich nicht mehr
  Mitzuteilen 
Macht meine Phantasie
  Mein Schicksal mir
  Oder gibt mein Schicksal mir
  Ahnung? 
Bin ich Herr meiner 
  Träume
  Oder bestimmen sie
  Mich? 
DAS AUGE DES ZYKLONS
Wie millionen 
  Sterne
  Um den Kern des Nebels wandern,
  So kreisen meine Gedanken
  Um den blinden Fleck
  - Die mir vorenthaltene Erkenntnis 
Alles kreist um 
  das Unwißbare,
  Das zum Vollkommnen Fehlende,
  Den Anfang all meines Denkens 
Nie komm ich an 
  den Kern
  Des Denkens und Wissens;
  So muß alles
  Irrtum bleiben 
Gott sieht mich
  Durch das Auge des
  Zyklons 
DAS EIGENE LEBEN
Wenn du merkst,
  Daß die Meinungen
  Deiner Eltern
  Immer wieder
  Den deinen entgegenstehen,
  Als hinge ihr Urteil
  Ab von deinem,
  Dann wird es Zeit
  Aus dem Hause zu gehn
  Und ein eigenes Leben zu suchen,
  Sonst wirst du
  Herabgezogen in die
  Erstarrung des Todes 
NEBEL
Wenn du durch 
  den Nebel gehst,
  Stört er mehr, als wenn du stehst,
  Stehst du, siehst du klar im Kreis;
  Vom Leben aber du nichts weißt. 
Meidest du den 
  Zweifel nicht,
  Gibt der Nebel frei die Sicht.
  Steigen kannst auf hohe Berge;
  Unter dir sind nur noch Zwerge. 
Schicksalswege 
  sind voll Tücke,
  Sie nur führen dich zum Glücke!
  Dies, mein Freund, will ich Dir sagen,
  Solltest du des Schicksals klagen. 
Wer bin ich?
Nicht Wissenschaftler
  Bin ich.
  Zu groß ist das Subjekt,
  Das Unerforschliche,
  Mir.
Nicht Philosoph
  Bin ich.
  Zu tot ist jede Theorie,
  Der Irrtum,
  Mir.
Nicht 
  Schriftsteller
  Bin ich.
  Zu geschwätzig sind dicke Bücher,
  das Wirrnis,
  Mir.
Nicht 
  Dichter
  Bin ich.
  Zu schwer ist ihre Sprache,
  Die Verdunkelnde,
  Mir.
ICH 
  BIN DER VERSUCHER
  Von Leben und Tod,
  Vorwegnehmend die Zukunft,
  Wissen will ich,
  Wie auf der Erde
  Menschliches Leben
  Noch möglich sein kann.
Kampf der Wahrheiten
Wer 
  nur glaubt, was Augen sehn,
  Bleibt im Geist beim Sinne stehn.
  Willst du wissen mehr vom Leben,
  Mußt du Übersinnliches anstreben.
Dieses 
  ist – du glaubst es kaum –
  Gedankenbildnis und der Traum.
  Träumedeuten wird ja nicht gelehrt,
  Weil es Mächte zu sehr stört.
Diese 
  wolln dich geistig amputieren;
  Drum mit Macht sie dich verführen,
  Dass du leugnest deine Wahrheit;
  Trau den Mächten nicht ein Haarbreit!
Glaub 
  nicht, was die Augen sehn;
  Laß mal Deutung abseits stehn.
  Denke selbst, mein lieber Freund;
  Denken ist Tyrannen feind.
Radler-Latein
Das 
  Radfahrn wird erst intressant,
  Wenn du die Wahrheit hast erkannt,
  Dass du selbst dein Maßstab bist,
  An dem du deine Leistung misst.
Sich 
  selbst verbessern ist das Ziel;
  Denn alles andere bringt nicht viel!
  Der stete Kampf mit Gleichgesinnten
  Zerstört dein körperlich Befinden!
Hörst 
  du auf deines Körpers Zeichen,
  Und nicht auf die von Deinesgleichen,
  Dann baun sich auf harmonisch Kräfte,
  Die leisten so das Allerbeste.
Der junge Pelikan
Der 
  junge Pelikan,
  Im Spiegel des salzigen Sees,
  Ernährt vom Leben der Tiefe,
  Suchend sein Nest aus den Höhen der Lüfte,
  Stößt von sich,
  Was ihn verstoßen,
  Mit Stolzer Kraft,
  Wissend,
  Daß er alles,
  Verdankt seinem Ahnen.
  Und reif,
  Voller Liebe,
  Kehrt er zu seinem
  Ursprung zurück.
  Ohne verletzt zu haben,
  Ohne verletzt zu sein,
  Kann er nicht
  Ganz werden.
WAHL-LOS
Ich 
  hab mich dem Geflechte der
  Gesellschaft entzogen,
  Bin doch mit dem Geschlechte der
  Menschheit verwoben.
  Ich bin der Beschränkung des
  Berufes entronnen
  Und hab die Gefahren der
  Freiheit gewonnen.
  Ich hab mich dem gewagten
  Versuch übergeben,
  Ob geistiges Wachstum
  Erleichtert das Leben.
  Es wurde ja bisher
  Immer gelobt,
  Dass Anpassung, Gehorsamkeit,
  Verzicht seien erprobt.
  Doch da ich erkranke,
  Wenn ich verzichte,
  Wenn ich zu viele
  Talente vernichte,
  Bleibt mir zu tun nichts
  Anderes übrig,
  Als anders zu denken und
  Handeln, als üblich!
SCHREIBEN
Im 
  Geist
  Schreib ich fest neue Gesetze,
  Schaff Wahrheit,
  Gebe Gestalt dem Schicksal.
  Nicht Selbsterkenntnis,
  Doch Selbstschöpfung
  Ist möglich dem Geist.
  Träume zeigen Gelingen;
  Zufälle draußen auch.
Regel und Ausnahme
Das 
  Auffällige
  Sieht jeder,
  Nicht aber
  Das Allgegenwärtige.
  Denken ist Vergleichen ihm.
  Dem Weisen
  Zeigt sich die Regel,
  Wo er Ausnahme ist.
  Denken ist Verdingen ihm.
Alt und Neu
Denken 
  in den alten Bahnen
  Bringt nichts Neues in die Welt,
  Ist nur Schöpfer großer Zahlen;
  Nur Extremes ihm gefällt!
Alles, 
  was sich lässt beweisen,
  Was gehört zur Wissenschaft,
  Ist gedacht in alten Kreisen;
  Teuflisches wird so gemacht!
Neues 
  Denken nie gewesen,
  Löst stets auf ein altes Gut,
  Ist in Büchern nie zu lesen,
  Bringt Gelehrte sehr in Wut!
  
Neues 
  Denken – neues Leben;
  Beides ist identisch und
  Läßt das Leben höher streben:
  Gottes Schicksal tut sich kund!
Ungeheure Wissenschaft
Du 
  dunkles Ungeheuer
  mit deinen sieben Schlangenhälsen,
  den sieben Köpfen und
  gespaltenen Zungen!
Mich 
  kriegst du nicht,
  du Menschenverächter, Kriechtier,
  du Hure, verantwortungslose,
  hast dich dem Teufel an den Hals geworfen!
Teufelswerkzeug, blindes, armseliges!
Deine 
  gespaltene Zunge
  im Kopfe Physik -
  Erkenntnis der Welt
  verspricht sie lauttönend,
  doch ich höre sie flüstern
  von Phantomen, Masken und Trugbildern!
Deine 
  gespaltene Zunge
  im Kopf Technologie –
  Bequemlichkeit
  verspricht sie lauttönend,
  doch ich höre sie flüstern
  von Erbschleicherei und Meuchelmord!
Deine 
  gespaltene Zunge
  im Kopfe Chemie –
  volle Bäuche
  verspricht sie lauttönend,
  doch ich höre sie flüstern
  von Arbeitern, Soldaten und Gift!
Deine 
  gespaltene Zunge
  im Kopf Astronomie –
  unendliche Räume und Zukunft
  verspricht sie lauttönend,
  doch ich höre sie flüstern
  dass wir im All sie nicht haben können!
Deine 
  gespaltene Zunge
  im Kopf Psychologie –
  das Heil der Seele
  verspricht sie lauttönend,
  doch ich höre sie flüstern
  irre von Gleichmacherei!
Deine 
  gespaltene Zunge
  im Kopf Biologie
  künstliches Leben im Dienste der Menschheit
  verspricht sie lauttönend,
  doch ich höre sie flüstern
  vom Zerreißen der Lebensfäden!
Deine 
  gespaltene Zunge
  Im Kopf Medizin –
  Gesundheit
  Verspricht sie lauttönend,
  doch ich höre sie flüstern
  vom Vergessen-machen des Gesunden!
Mich 
  kriegst du nicht,
  du dunkles Ungeheuer;
  meinem Lichte
  bist du nicht dunkel genug!
  Zu gierig verfolgtest du meine Bewegungen,
  zu nah ließ ich dich kommen heran,
  verknotet sind nun deine sieben Hälse,
  unentwirrbar, ein Chaos, wahrhaftig!
Du 
  hast dich selbst gefangen,
  schreckliches Untier!
  Du solltest keine Hälse wachsen lassen –
  selber wachsen solltest du!
  Erkenne deinen Irrtum!
  Sei dankbar:
  Hat dich der Knoten
  Nicht größer schon gemacht?
  Scher dich fort, Blutsauger,
  Alles Einmalige
  ist keine Beute für dich!
WachTraum
Die 
  Sonne unterm Horizont versunken ruht,
  Beleuchtet meiner Träume Welten sanft und gut.
  Indes das Mondschiff segelt still im Dunkelmeer
  Und sucht den Hafen, wo es kam des Abends her.
Des 
  Nachts am Himmel tausend Sterne leuchtend stehn;
  Nur ein Stern ist des Tags am Firmament zu sehn.
  So wach ich nachts in tausendfachen Welten auf;
  Am Tag hat eine Welt nur ihren steten Lauf!
Eine Dichtertragödie
Er 
  war ein Talent,
  Besaß alles:
  Einsamkeit, Kraft und Geduld,
  Konnte in alles
  Liebend hinein
  Und stolz wieder heraus,
  Sich selbst erbauend,
  Künstler und Kunstwerk zugleich.
Eines 
  nur fehlte,
  Das wußte er:
  Handwerk und Übung.
Da 
  kamen die Verführer.
  Sie sagten:
  Lernen mußt du
  Von den Meistern des Fachs,
  Und sie schwärmten von großen
  Dichtern und Denkern.
So 
  kam das Talent,
  Gelehrig,
  Von Neugier und Schönheit gelockt
  Den Meistern sehr nahe.
  Er lernte sie kennen,
  Labte sich an ihrem Lichte.
Nun 
  kümmert er matt und
  Krank am Leibe
  In ihren Schatten dahin.
  Alles raubten sie ihm,
  Die toten und lebenden Meister
  Die bauten daraus weitere Zinnen
  An ihren Schlössern des Ruhmes .
So 
  wird er nicht mehr erfahren,
  Daß Meister Vampire sind,
  Denn er versteht nicht mehr
  Die Sprache seines Leibes
  Und beherrscht nicht mehr
  Seine Gedanken und Sinne.
Rausch 
  und Betäubung
  Blieben ihm übrig:
  Das Schwärmen von großen
  Dichtern und Denkern
  Und der Tod,
  Der schreckliche, niemals erlösende.
Terroristen
Terroristen!
  Revolution wollt ihr?
  Zerstören
  diesen Staat?
Ich 
  sag euch:
  Euer erhobenes Bewußtsein
  läßt euch den Staat
  so schlecht scheinen.
Hebt 
  es noch höher
  und begreift:
  Was ihr als Dummheit erachtet,
  ist die Klugheit der Politiker
  in einem Staat auch für Dumme!
Jeder 
  findet, was er sucht
  in diesem Staat:
  Der Massenmensch seine Gerechtigkeit,
  der Sklave seinen Herrn,
  der Kapitalist sein Kapital,
  der Terrorist seine Gewalt,
  und der Freie seine Freiheit.
Nun 
  klage 
  der Massenmensch nicht
  über Langeweile;
  hat er sich freiwilig doch
  mit Rausch und Betäubung
  die Nerven zerstört!
Nun 
  klage
  der Sklave nicht
  über Gesetz und Ausbeutung;
  hat er sich freiwillig doch
  in die Sicherheit
  der Gefängnismauern begeben!
Nun 
  klage
  der Kapitalist nicht
  über den Verlust
  unkäuflicher Werte;
  hat er sich freiwillig doch
  stumpf für Gefühle gemacht!
Nun 
  klage
  der Terrorist nicht
  über Gewalt und Ungerechtigkeit.
  Sucht er Friede und Gesetz,
  so versklave er sich
  und diene treu einem Herrn!
Nun 
  klage 
  der Freie nicht über die Gefahr
  und Ziellosigkeit seines Lebens,
  Sucht er Sicherheit und Aufgaben,
  so versklave er sich
  und diene treu einem Ideal!
Der 
  Staat ist für alle da;
  nicht nur für euch!
Rat an jungen Schriftsteller
Du 
  willst mit Schreiben
  Geld verdienen?
  Dann überwinde dich,
  springe über deinen Schatten
  und vor allem:
  Lerne die Lüge!
Denn 
  du wirst nur honoriert
  mit Geld und Ehre,
  wenn du den Leuten vorenthältst,
  was sie brauchen
  und ihnen nimmst,
  was sie haben!
Gib's 
  auf,
  sie aus dem Sumpf
  ziehen zu wollen;
  sie sind noch zu sehr Frosch
  und wollen's durchaus bleiben!
Auch 
  wollen sie keine Freunde,
  die sie weiterbringen.
  Tote Bilder wollen sie,
  Ersatz,
  worin sie sich
  und ihr Elend wiederfinden,
  aber mit dem Abstand des Zuschauers.
Und 
  immer die gleichen Bilder,
  jeden Tag bekannte Sensationen;
  Sie fürchten das Neue.
  Gewohnheit ist harmloser,
  als Wahrheit!
Nur 
  Liebende
  werden des Sterbenden überdrüssig.
Schlechtes 
  Gewissen?
  Warum das?
  Versuche,
  den Leuten wirklich zu helfen,
  und du wirst sehen,
  sie werden dich hassen dafür:
Klares 
  Wasser
  gehört nicht in den Sumpf!
  Und der Reine braucht dich nicht.
Ich bin ein Baum
Ich 
  bin ein Baum.
  Vor 30 Jahren war ich, blattlos, Stengel,
  noch zwischen Erde und Himmel
  und lebte in mir allein und wuchs
  heran in meiner Welt so selig.
Im 
  siebten Jahr vielleicht
  entsproß dem Stiel ein Ästchen;
  das linke wuchs des Tags beim Lernen,
  das rechte nachts und auch
  beim selbstvergeßnen Spiel.
Ein 
  schönes, kleines Bäumchen,
  war aus mir geworden,
  doch schon verbrauchten sich
  die Kräfte meiner Keimlingsblätter;
  ich mußte raus in diese Welt
  und ach, ich war allein nicht mehr!
In 
  einen großen, dichten Wald
  war ich gefalln als Same;
  nun standen viele andre Bäume
  um mich herum mit ihren Blätterästen,
  ergrauten mich und meine Seele.
Verzweifelt 
  suchten meine zarten
  Blättchen nach dem Lichte,
  und einen dünnen Strahl
  nur konnte ich erhaschen;
  ihn verdankte ich den Eltern,
  die ihn hatten freigehalten mir.
Zum 
  Glück war dünn und biegsam noch der linke.
  Ihn bog ich dem Strahl engegen,
  wand um ihn herum den Ast,
  wie um die Stang die Bohne.
Mein 
  rechter Zweig verdarb dabei.
  Bald wußte ich nicht mehr,
  daß ich ihn überhaupt besaß,
  denn ohne Blatt verlor er sich im Dunkel.
Mein 
  linker Ast hingegen hatte bald
  die Krone meiner Eltern durchgebrochen,
  aber außer ein paar schwachen Strahlen blieb
  die Sonne ihm verborgen.
Fünf 
  Strahlen fingen seine Blätter ein,
  so ließ er gleich viel neue Äste ranken hoch
  zu nutzen ihre Kräfte.
  Eine Krone war die Folge,
  ganz bizarr; sie hieß mein Ich.
  Sie war mein Wert, hat Licht gesammelt
  und machte Schatten viel.
Andre 
  Bäume strebten auch
  hoch und rangen um das Licht.
  Kämpfe tobten: lange, geile Triebe suchten
  irre nach Erleuchtung;
  die Äste dünn und schwach; kaum trugen sie
  noch ihre eigne Last.
Obgleich 
  sie sich bekämpften,
  mußten sie sich stützen.
  Unten stand im Dunkel nur
  totes Holz, wer wußte noch davon?
Meine 
  Äste, ganz zerbrechlich,
  waren viel zu dünn geraten,
  daß ein Weitermachen wie bisher
  wie Selbstmord mir erschien.
  Was könnt ich tun und ändern?
Ich 
  schaute tief in mich hinein
  und fand im Dunkel unten,
  wenig über Wurzeln,
  ein blattlos Zweiglein ganz allein;
  zu meinem Staunen lebend.
Wie 
  war das möglich, fern des Lichts?
  Ich sah hin und siehe:
  es leuchtet selbst ein wenig!
  Das hatt ich übersehen,
  im Lichte meiner Eltern und Lehrer.
  
Fasziniert 
  vom eigenen Licht
  rang ich nicht mehr um das fremde,
  und nutze freigewordne Kräfte,
  zur Sorge um den verkümmerten Sproß.
Es 
  war mir fast egal,
  daß alle Konkurrenten mich
  zu überwuchern schienen;
  hatt ich doch meinen eignes Licht,
  den Funken Hoffnung mir entdeckt!
Als 
  ich das Steben aller
  fünfe Äste stoppte,
  begann der helle Zweig zu wachsen.
  Ach, war ich so glücklich und
  in meinem Glück enthüllte sich
  mein Geheimnis mir.
Meine 
  Gegner höhnten:
  "Er hat verloren, der Schwächling!"
  Doch es kümmerte mich nicht viel,
  ich freute mich am Wuchse
  des geheimen Zweiges.
Ich 
  wuchs heran
  in klarer Harmonie
  mit starkem Stamm und unbeugsamen Zweigen.
  Ein Windhauch stürzte um die Stangen,
  allein steh ich auf dem Schlachtfeld nun und sehe
  dort ein zartes Pflänzchen,
  verkümmert im Dunkel unterm Gebälk!
  
Ihm 
  will ich leuchten,
  es verführen zum eigenen Licht.
  Ich sag ihm:
  Es gibt nicht nur die Sonne;
  du bist selber ein Stern!
  Machs nicht wie die Schattenbäume,
  die du siehst um dich herum.
Aber 
  das Pflänzlein erkannte nicht mein Licht;
  es kämpfte zusehr gegen die Schatten der Andern.
  Es schrie: Ich sehe dich nicht, 
  ich seh nur die Sonne dort oben,
  und da muß ich hin!
Faust aufs Auge
Philosophische 
  Aphorismen
  willst gedichtet du haben,
  stolz bist du auch noch,
  Größenwahnsinniger!
  Ehe du spinnst
  von Gott und der Welt,
  lieber lern schreiben:
  Reales vom Fußball,
  Genuß des Kaffeetrinkens,
  Liebesgeflüster!
  
Solche Leute brauchen wir!
O 
  knöcherne Faust,
  blindschlagende,
  weißt du denn nicht,
  daß der Mensch,
  sich besinnend,
  oben beginnt
  und vom Blei der Kultur
  mehr oder minder tief
  gezogen wird
  hinab auf die Fundamente
  des Wissens?
  
Heldenfreundschaft
O 
  wie er kämpfte,
  der Freund,
  tapfer gegen die Vielen,
  selbst mich noch kränkte,
  aber ich schenkte ihm
  den Sieg!
   
Der Künstler
Ich 
  bin Künstler,
  denn ich weiß nichts -
  Wissen raubt mir
  Phantasie nur.
Ich 
  bin Künstler,
  denn ich kann nichts -
  Handwerk taugt nur
  für das Fließband.
Ich 
  bin Künstler,
  ohne Werk, denn,
  ich beherrsch die
  Kunst des Lebens!
Reifen
Reifen 
  -
  Landen auf der Erde.
  Der Horizont umschließt mich,
  bis er würgt, doch
  er schärft den Blick.
Laßt 
  mich wandern
  auf der Erde Oberfläche.
Lernen ist Landen.
Der 
  Weg schließt sich zum Reifen;
  das Gelernte verwandelt sich im Licht
  der Bewußtheit.
Ich 
  verlasse diesen seltsamen Planeten,
  um in anderen Welten zu landen.
Ein 
  Reisender bin ich
  von Kosmos zu Kosmos
  ohne Ende.
Wer 
  will mich verstehen?
   
Spekulanten
Spekulanten
    sind die feigsten
    der Schmarotzer,
    denn sie laufen
    immer über
    auf die Seite
    aller Sieger
    und verraten
    stets die Schwachen.
Spekulanten
    sind das Herz des
    Wirtschaftslebens,
    pumpen Blut in
    junge Zellen,
    saugen aus das
    Todgeweihte.
Stehn sie über
    Gut und Böse?
    Diese Frage
    stell ich mir.
    
Adolf Hitler
Adolf Hitler, 
    du verruchter
    Massenmörder und Verfluchter!
    Du Verführer junger Seelen:
    Dein Gewissen soll dich quälen!
    +
    Nun hör mal zu, du junger Spund
    Und halt gefälligst deinen Mund!
    Ich bin vor Gott nicht schuldig;
    Trug nur mein Schicksal duldig!
Wer mir die 
    Schuld gibt am Geschehen,
    Der hat das Eine übersehen:
    Ich gab Befehle zwar zu Taten,
    Doch wer gehorcht, hat sich verraten!
Ich führte 
    in den Feuerreigen
    Nur Pflaumen und die Feigen!
    Ein jeder erntet, was er sät:
    Der eine früh, der andre spät!
    
Nutz Los
Ich fühle 
    jede Tat von Nutzen
    Mir meine Flügel kürzer stutzen.
    Womit ich auch mein Geld verdiene;
    Es macht mir eine Trauermiene!
Doch ich hab 
    einen Trost zur Hand;
    Hab ich doch das Gesetz erkannt,
    Daß umso nützlicher die Tat,
    Je weniger vom Geist man hat.
    
Tiefste Wahrheiten 
    sind
    ewige Wahrheiten,
    wie Ozeane
    an ihren tiefsten Orten
    am ruhigsten sind.
Sich entfernen
    von kurzlebiger Gischt,
    Wellengekräusel der Oberfläche,
    Untertauchen
    in die Ruhe der Tiefe,
    um Gründe zu finden
    und Hintergründe, Magmafeuer
    unter den Gründen:
    Das ist die Aufgabe des Philosophen!
Nach der Taufe 
    auf dem Wasser gehen...
    Gottes Zeichen
    sind Ruhe und Bewegung.
    
Rückstoß
Lesen verwirrt
    und Schreiben ordnet den Geist.
    Beides zusammen läßt wachsen ihn,
    denn eines ist Rückstoß des andern.
Wissenschaft 
    bringt Fortschritt,
    Zum Ursprung führt Philosophie.
    Beides zusammen läßt wachsen den Geist,
    denn eines ist Rückstoß des andern.
Das Eine strebt 
    auseinander
    in zwei abstoßende Pole
    und bleibt doch das eine dabei:
    dies ist das Wesen des Lebens.
Was Körper 
    zeugen,
    das tötet Verstand,
    dazwischen ist Leben gespannt:
    So wirkt im Leben das Wesen.
Und wird Verstand 
    selbst fruchtbar,
    löst er sich unsichtbar auf.
    Mächtig wirkt dann der Geist
    und schafft geheim neues Wesen.
    
Innen Welt
Tausend Rinnsale
    Durchflochten die
    Fruchtbare Ebene des Paradieses
    Zeitlos-ewig im Wandel
    Und doch bleibend.
Dann geschah 
    das Unglück:
    Starke Regen vom Meere
    Brachten Überfluß
    Und ihre Wasser teuften ab
    Fünf Rinnsale zu Graben!
Unvergeßliche 
    Steine
    Rollten hinab,
    Zerstörend Lebendiges,
    Tiefer noch schürften diese
    Die Gründe.
Die dunklen 
    Wasser
    Schwollen an zu Strömen und
    Rissen alles
    Ins Totenmeer.
Den Rinnsalen
    Versiegten die Quellen,
    Und mit ihnen
    Starb das Paradies.
Heiße 
    Wüstensande
    Durchstoben die einstmals
    So klare, erfrischende Luft und
    Verhüllten die Sonne.
Stein der Weisen
Ich 
  will nur der Erkenntnis leben,
  Um meine Ganzheit anzustreben.
Es 
  fehlt mir jede Konvention,
  Um Teil zu sein von der Nation.
Wer 
  lebt in der gespaltnen Welt,
  Gewöhnlich in zwei Teile fällt.
Ich 
  bin ein ungespaltner Stein;
  Wie könnt ich da ein Werkzeug sein?
Denn 
  dieses ist geschliffen schon,
  von dem Begriff Information.
  
Der Jäger
Der 
  Jäger geht allein
  Oder mit Freunden
  Bar allen Ballasts
  Leichtfüßig mit langem
  Atem geduldig
  Gewohnter Beute nach
  Selbst das Gewohnte durchbrechend
So 
  kennt er Unsichtbares
  Selbst vertraut
  Und das notwendige Schicksal
  Will er erfüllen vollkommen
  Mit Helden Mut
Nach 
  des Lebens Mitte
  Lehnt er sich zurück
  Friedlich im Heim
  Bei Frau und Kindern,
  Zu singen die Weisen
  Der geschauten Welten
  Zur Ehre der Götter
Der 
  Städter bleibt
  Geduckt am gewohnten Ort
  Gemäß der Gesetze
  Gezähmt, berechnet wie's Werkzeug,
  Berechnet Besitz
  Und in der bangen Seele
  Spuken fremde Geister
  Denn er sieht sich,
  Das Gewohnte, nicht mehr
Nur 
  Sensationen
  Dringen noch ans Auge
  Als bestünde die Welt nur
  Aus Teilen im Kampfe
  Er kämpft sich voran
  Um Ränge mit Listen
  Schamvoll verbergend
  Hinter den Masken
  Er kennt sich
  Und seine Brüder nicht mehr
So 
  ist er allein
  In der großen Stadt
  Ohne Freunde
  Und fremd sogar
  Frau und Kindern
  Lebendiger Toter
  Ausgehaucht
  Hat er seinen Atem
  Und hinein in die Stadt
  Der Städter
Und 
  die Stadt
  Schlug die Jäger
  Aber der Jäger kommt wieder
  
Gesetz der Macht
Es 
  ist die heilige
  Pflicht der Mächtigen,
  Zu verbergen die Wahrheit
  Unter einem Berg aus Nichtigkeiten.
  
  Und es ist ihnen gesetzt:
  
  Wen sie nicht führen können,
  Den müssen sie bestechen;
  
  Wen sie nicht bestechen können,
  Den müssen sie vernichten;
  
  Wen sie nicht vernichten können,
  Den müssen sie verachten;
  
  Wen sie nicht verachten können,
  Den müssen sie einweihen;
  
  Wen sie nicht einweihen können,
  Dem müssen sie dienen.
  
  Wer die Macht hat,
  Ist bewußt und lebt in Ewigkeit.
  
  Wer das Höhere in sich trägt,
  Darf nicht nach niederem
  Gesetz gerichtet werden.
  So sei es:
  Jedem das Seine!
   
Der Egomat
"Das 
  Weltall ist eine Maschine,
  Und du bist ein Rädchen darin.
  Du treibst selbst und wirst auch getrieben;
  Das ist von dem Leben der Sinn!"
Das 
  sagten die Lehrer im Ernste;
  Mit all ihrer Autorität.
  Zu zweifeln war mir hier das Fernste;
  Es galt nur die Kausalität.
Erst 
  als ich mich nicht mehr im Kreis
  Zu drehen vermochte exakt,
  Erhielt ich vom Chef den Verweis
  Und wurd an den Ohren gepackt:
Verworfen 
  vom Bauherrn nach draußen
  - Ich konnte nicht anders als lachen -
  Da sah ich das Monstrum von draußen;
  Es machte nur sinnlose Sachen!
Das 
  ganze kausale System
  Nur scheinbar im Wandel verharrt es,
  Erwies sich von außen gesehn
  Als ewig bewegtes Erstarrtes!
Ich 
  war nun den Kreislauf entrissen;
  Bekam so mein Schicksal zurück.
  Nie werd ich die Scheinwelt mehr missen;
  Die Geisteswelt füllt jetzt den Blick.
Maschinen 
  sind Werkzeug des Geistes!
  Das sag ich den Schwindlern der Welt.
  Ihr habt euch Verführung erdreistet,
  Die Sinne der Menschen verstellt!
Auch 
  ich war getappt in die Falle:
  Den Dichter ermordet die Leistung.
  Sie tötet die Freiheit für alle!
  Drum dichte ich ohne Beweis nun.
Ich 
  kenn nun den Sinn der Maschine:
  Bewußtsein der Menschen erzeugt sie!
  Das gar nicht so schlecht mir erschiene;
  Beraubte uns nicht dieser Zeitdieb.
Bewußtsein 
  erschafft die verwaltete Welt;
  Verschiebt die Probleme, anstatt sie zu lösen.
  Es setzt an die Stelle des Geistes das Geld.
  So werd ich ihm heimlich nun Zweifel einflößen:
Denn 
  alles der Welt, was nur einmalig ist,
  Das nicht in das Schubfach des Wißbaren fällt.
  Da aber das Große stets einmalig ist,
  Verflacht dich dein Ego, bist Sklave dann schnell.
Ameisen
Stumm 
  ist die Ameise
  In ihrem Staate
  Was sollte sie auch erzählen
  Im Herzen trägt sie
  Den Plan ihrer Welt vollkommen
Fühlt 
  jeden Mangel
  Gerührt davon
  Befleißigt sie sich
  Wer sollte befehlen?
  Frei ist sie
Wie 
  der Mensch
  Der fand den Sinn
  Auch er braucht die Ketten nicht
Erfüllt 
  Gottes Plan
  Lebt die einmalige
  Melodie des Planeten
Mutter Erde
Schweine 
  durchpflügen im Dunkel den Boden,
  Suchend die Wurzeln als nährende Früchte,
  Täglich schwer schaffend in steinigen Gründen,
  Staubige Wüsten vererbend den Kindern.
Lustig 
  die Vögel des Himmels spielen,
  Reichlich beschenkt mit Früchten und Samen
  Grünend bedeckter und üppiger Erde.
  Unsterblich singen sie Lieder im Glück.
  
Gottes Plan
Als 
  die Sinne ruhten bei Nacht,
  Sprach zu mir ein Geist zu Geist.
  Ich war in Trauer der Zukunft wegen,
  Und es war Gott selbst, der weinte.
Soviele 
  Erden ich schuf -
  Immer und immer wieder gewann das Starke,
  Und das Schöne, Zarte, Geliebte verschwand.
  Die Natur baute Panzer an Panzer.
Kunstvoll 
  zärtliche Blüten wichen
  Feigenartigen Schilden
  Und im Geist wars nicht anders;
  Auch er ward bedeckt mehr und mehr.
Wie 
  mach ichs, daß Geist nicht Geist
  Mehr bekämpfe und zum Werkzeug sich mache?
  Wie bringe ich mich, den Geist, nur voran?
  Weinte Gott leise in meiner Brust.
Auch 
  kämpfender Geist baut Panzer
  Aus Stahl und festen Gedanken,
  Bereitet das Ende der Schöpfung. Was
  Menschen Fortschritt heut nennen, ist Tod.
Ich 
  ruf euch, Dichter und Denker!
  Ich rufe meine geistlichen Kinder.
  Euch sag ich meinen Plan: Rettet
  Die Erde, daß ich sie nicht richte!
Brecht 
  auf die Mauern des Geistes!
  Werdet wie ich: Sucht euren Gott wahrhaftig!
  Entdeckt eure gelernten Götter,
  Verwerft sie und erkennet mich!
Es 
  ist mein großer Plan,
  Daß ich selbst mich erkenne
  Im Kinde, das über sich und mich
  Hinausgehe und in meinem Geist wachse.
Der Philologe
"Unsterblich!" 
  nennt der Kluge
  Das Werk des großen Meisters,
  Und schon hat er's getötet,
  Wenn er erbärmlich lebt!
Gebrochene Flügel
Was 
  heilt des Dichters
  Gebrochene Flügel?
  Neue Taten sind's,
  Ganz unpersönlich.
Sie 
  öffnen neue Räume,
  Zerstören Systeme,
  Die Welt ist
  Ein Chaos, das Ordnung sucht.
Jeder 
  Raum, den
  Du betrittst,
  Sollte ein Gedicht dir schenken,
  Und das Gedicht ist eine Tür.
Die 
  Freiheit ist sprachlos
  Ohne Bilder.
  Es gibt sie nicht
  Schwarz auf Weiß.
Schaffe frei das Begrenzte!
Fürsten der Welt
Sterbliche 
  Menschen gezüchtet
  Haben die Fürsten der Welt sich,
  Menschen, die den Tod wissen.
Brauchbare 
  Werkzeuge geschmiedet
  Haben die Fürsten der Welt sich,
  Menschen, gefallen aus Gottes Hand.
Freiheit 
  im Staube, Licht im Dunkel geborgt,
  Haben die Fürsten der Welt sich,
  Von gefangenen, unwissenden Menschen.
Des 
  Systems Schöpfer wissen
  Um Babel und wieder wähnen sie sich
  Klüger als Gott und verstecken ihre
  Geißfüße.
Tiefe Masse
Sieh 
  weg von dir und den
  Allzugebildeten, den Nußschalen
  Auf des Meeres Wellengekräusel:
Leere 
  Hüllen, hin- und hergetrieben
  Von fremden Winden,
  Bald versinkend,
Bald 
  wieder auftauchend
  Im ewigen Kreislauf;
  Keiner weiß wie.
Verlaß' 
  dich nicht
  Auf ihre starren Konstruktionen,
  Mißtraue den trügenden Mustern.
Suchst 
  du das Wasser, das wahre,
  Statt seiner Begrenzung?
  Erkenne die Klugheit der Vielen.
Die 
  Sprache zum Beispiel.
  Enthüllt sie doch Wahres,
  Wie Träume nie lügen.
Das 
  Zauberbrett vernichtet das Eigene:
  Am Glas bleibt nur die Kraft aus der
  Tiefe des Volks.
Diese 
  Kraft nimm auf,
  verstehe und lenke sie,
  wenn du kannst, Zauberer!
Dumme Angst
Nicht 
  Begreifen macht Angst.
  Der Vollkommene fürchtet
  Selbst den Tod nicht:
  Wahre Erkenntnis tötet den Tod;
  Denn Sterben ist pure Angst.
Der Knabe vom Fels
Er 
  stand auf dem Berge in schwindelnder Höh,
  Sah unter sich liegen die hektische Welt.
  Da packte ihn eine gewaltige Böh,
  Und riß den erschrockenen Knaben vom Fels.
Er 
  fiel in den Abgrund, ganz schwerelos, da
  Vernahm er die Stimme des Vaters ganz klar:
  "Mein Junge, erwach doch, es ist nur ein Traum!"
  Er glaubte ihm nicht, und er schrie in den Raum:
"Ich 
  falle, ich falle, wer fängt mich nur auf?
  Wie lenke ich um nur des Schicksales Lauf?
  Ich will nicht erwachen, das wäre nur Flucht;
  Will wissen, wohin führt die geistige Zucht!
Das 
  Böse, wie Gutes, erbaut meinen Geist,
  Die Welt auch der Träume die Wahrheit erweist!
  So laß ich mich fallen, vertrauend dem Traum;
  Dann schützt mich der Schöpfer des Lebenden Baums!"
So 
  fiel er, der Knab, in die Tiefe hinein,
  Hinab auf den Grund des gewaltigen Schachts.
  Dort fand er den Ort, wo sein Herz war ganz rein!
  Erfüllt mit dem Steine der Weisen erwacht
Er 
  nun und versteht, was geschrieben harrt
  In dunkelsten Büchern prophetischer Art.
  Verborgen ist hier das Geheimnis des Lebens!
  Die Offenheit ist nun der Sinn seines Strebens.
Der Klimmzug
Der 
  Klimmzug ist ein schweres Ding;
  Der Klimmer hing an einem Ring:
  Er mühte sich mit aller Kraft,
  Doch in den Muskeln war kein Saft!
  Schlaff hing er an dem runden Eisen.
  Der, welcher wollte Kraft beweisen.
Bald 
  darauf ward nach dieser Schmach
  Der Geist des Sportlers in ihm wach:
  Er fraß nun Eiweis bis zum Platzen
  Und tat auch eifrig Nudeln schmatzen.
  Er ging auch in die Kraftsalons,
  Wo Muskeln werden zu Ballons.
Ein 
  halbes Jahr in dieser Kur
  Bewirkte Wunder der Figur:
  Mit aufgepumpten Kraftpaketen
  Tat er erneut zum Ring antreten:
  Er griff den Ring und sah die Mücke nicht:
  Sie stach den Arm: die Luft entwich...
Und 
  die Moral von der Geschicht:
  Vertraue keiner Mücke nicht!
  Denn kleine Kräfte sind's bisweilen,
  Die große Energien verteilen.
  Such' hinter schmächtig scheinenden Gestalten
  Der unsichtbaren Lenker Walten!
Sterbendes Volk
Oh 
  sterbendes Volk,
  Du erträgst das Leben nicht.
  Du fürchtest die neuen Wege,
  Und die alten führen stets in den Tod!
  Du kennst deine Führer nicht mehr.
Oh 
  sterbendes Volk!
  Deine Systeme von Recht und Ordnung;
  Von Handel und Wandel,
  Sind starre Bahnen aus Stein.
  Sie siehst du, nicht aber die Landschaft herum.
Dein 
  Wissen ist dein Abgrund!
  Je mehr du befestigst die Bahnen,
  Desto ferner sind sie vom Leben.
  Schon speihst du aus die Lebendigen;
  Nur deinesgleichen erträgst du noch!
Weh! 
  Du verlangst den Beweis, Sterbender?
  Beweisen soll ich, was lebt?
  Tote sehen nur Totes! 
  Wie könnte ich
  Das Leben dir beweisen?
   
Das Blatt
Getrieben 
  im Spiel
  Unsichtbarer Winde,
  Innen starr und bewegt außen:
  Das gefallene Blatt
  In dunkler Nacht.
O 
  wie zittert das grüne
  An seiner beständigen Quelle.
  Innen bewegt und fest außen
  Und sammelt das ewige Licht!
  Wer bist du?
Das Zeichen
Mordmaschinen 
  malten am Morgen
  Zeichen des Zorns im Zenit.
  Bezeugten gesprochenes Urteil;
  Vollstreckten den Willen des Geldes.
Wenn 
  Geld den Verstand leitet
  Und nicht Verstand das Geld:
  Das nenn' ich Wahnsinn.
  Und er ist überall!
Wer 
  sucht noch das ewige Leben?
  Wer sucht noch die Wahrheit?
  Wer sucht noch das Heilige?
  Wer wartet nicht auf den Tod?
Man 
  sagte mir, ich sei verrückt,
  Denn das, was ich suche, das gäbe es nicht.
  Ich solle besser suchen, was es auch sicher gebe:
  Bestechung und Tod!
Wie 
  soll ich zeigen,
  Was Haß und Zorn nicht sehen können?
  Sie sehen nur Spiegelbilder:
  Ihre stählerne, donnernde, blitzende Welt.
   
Ewig bewußt
Gott, 
  der du ewig bist,
  Ewig und zeitlos!
  Du bist bewußt deiner:
  Du bist, der du bist.
So 
  will auch ich
  Ganz Gegenwart werden:
  Lebendig machen Vergangenes.
  Dann ist alles lebendig
  Und nichts ist Sünde mehr! 
Reiner Wille
Darf 
  ich, Meister,
  Darf ich verkünden,
  Der Liebe wegen,
  Was reiner Wille vermag?
Es 
  gibt doch
  Kein Geheimnis auf Erden,
  nur Blinde und Taube!
  So sag ich's in Kürze,
  Wie's der Wahrheit gebührt:
Wahrheit 
  erfinden!
  In Kenntnis der Gesetze
  Des Heiligen Geistes
  Ersinne ich meine Gaben.
REX MUNDI
Auf 
  gepflegter Wiese
  Inmitten gezähmter Kaninchen
  Tat ich, was Wenige tun:
  Frei ließ ich den gefangenen Igel!
So 
  wurd' ich die Wildnis gewahr,
  Wo kopfgewappnete Böcke
  Mit steinernen Herzen
  Sterbend lagen,
  Schon bevor die Hüter des Walds
  Den Fangstoß ihnen gaben.
Gut 
  lebte hier der Hase
  Mit wachen Sinnen.
Es 
  gab ein Hüter mir
  Flügel zum Dienste,
  Zu suchen den Gürtel,
  welcher umfängt,
  Damit ich nicht verliere,
  Was mir gegeben,
  Sondern erwecke
  Am Jüngsten Tag.
Hinauf 
  trugen mich die Schwingen
  Bis in den Himmel.
  Fern vom Gedränge der Städte
  Fand ich den Bauherrn der Welt
  In seinem Turm der Lüfte.
Ihm 
  folgte ich hinab
  In die Tiefe,
  Über morsche Böden hinweg,
  Witternd die Falle,
  Nachahmend seine Schritte,
  Damit mir Gleiches zustieße wie ihm.
Am 
  sumpfigen Fundament unten,
  Zwischen üppig-grünem Bewuchs,
  Im Reiche des Teufels,
  Wo man das Böse nicht sieht,
  Da sprang er zur Seite:
  Mein Gott! Er hat mich verlassen!
Ich 
  aber stieg auf,
  Einem Adler gleich
  Und schlug dem, der Flügel nicht kennt,
  Ein Zeichen in die Schulter.
  Da kam das Erwachen.
Es 
  sagte das Licht ohne Schatten:
  Mit leibhaftem Geist,
  Mit geisthaftem Leib,
  Mußt du dem Bösen nicht widerstehen!
Schachwelt
Die 
  Welt ist ein Schachspiel!
  Du glaubst es mir nicht?
  Es kämpft dort das Dunkle
  Gegen den strahlenden Geist.
Warum 
  bist du ein Bauer nur
  Oder ein Offizier,
  Meinetwegen auch Dame oder König?
  Sie alle werden geschubst und gezwungen,
  Vom Brette gefegt
  Und in die Kiste gelegt.
Sei 
  doch der Spieler,
  Der über allem steht!
  Du glaubst mir nicht?
  Aber dein Bauerndasein,
  Das glaubst du wohl!
Durchdringe 
  die Welt:
  Such' Wahrheit, wo sie auch sei.
Dann 
  wirst du enthoben den Zwängen, 
  Bleibst übrig,
  Ewig, 
  Während die Holzköpfe
  In unendlichen Variationen
  Nach jedem Spiel neu beginnen,
  Und das Ewige vergeblich
  Auf dem Schachbrett suchen.
Scheinheilige
Es 
  ist wohl wahr:
  Fleisch zeugt vom Fleisch
  Und Geist zeugt vom Geist.
  Und das Fleisch nimmt das Zeugnis des Geistes nicht an.
Aber 
  ach!
  Es plappern die Erdlinge
  Worte der Heiligen nach
  Und machen die Wahrheit zur Lüge
  Und erkennen es nicht.
Der 
  größte Feind der Wahrheit
  Ist der Kopist.
  Jedes Wort der Freiheit
  Aus seinem Munde
  Ist Todeshauch.
(Joh. 3.6 und 3.31-34)
Diebe
Diebe 
  sind die Schriftgelehrten,
  Denn sie erzählen, was sie gehört und geseh'n.
  Doch weder wissen noch verkünden sie,
  Was sie geworden und in sich finden.
Sie 
  haben verloren den Schlüssel
  Der Erkenntnis des Wahren.
  Meine magische Sprache verstehen sie nicht,
  Seit der Höhere mich hört.
Und 
  ein Spiegel bin ich den Dieben.
  Was sie in mir sehen,
  Ist das Verborgene ihrer Herzen.
  Drum bin ich der Welt ein Teufel. 
Ewiges Leben
Mitten 
  im Paradies
  Steht der Baum des Lebens.
  Und dies ist sein Geheimnis:
Verbinde 
  im Geist, Adam,
  Was der Leib zeitlich nur
  Zusammenhält.
Finde, 
  was du wirklich glaubst
  Und erkennen wirst du
  Gott, jenseits des Baumes
Der 
  Erkenntnis des Guten und Bösen.
  Diesen Baum fälle.
  Richte nicht! 
  Erkenne, Adam
  Lös auf Raum und Zeit:
  Werde bewußt ohne Maß.
Such 
  Wahrheit durch Zweifel,
  Unterscheide Geist und Welt.
Bis 
  du den Ursprung findest:
  Gott den Ewigen.
  Und in der Fülle der Weisheit,
Lebend 
  im Ganzen,
  Wirst du nicht schmecken den Tod.
Das Paradies auf Erden
Willst 
  du das Paradies auf Erden,
  Mußt bilden du's aus großen Herden
Maschinenhafter, 
  gleicher Leute,
  Denn Fortschritt ist dem Weltgebäude,
Der 
  Niedergang des Seelenlebens.
  Vereine trotz des Widerstrebens!
Dem 
  Suchenden kann es gelingen,
  Und sein Bewußtsein wird's vollbringen.
Bewußtsein 
  nur geht über Grenzen;
  Es ist der Wahrheit edles Glänzen.
Geisterstadt
Den 
  Heiligen such ich.
  Ein jeder Ort, den ich bereiste, war
  Durchwoben von einem Geist.
  Aber ich fand ihn nicht,
  Den König der Stadt.
  Ist Streit noch 
  In meinem Auge?
  Den Heiligen such ich.
Das Füllen des Absoluten
Wie 
  find ich,
  Der Verlorene,
  Mich?
Fühlen 
  den Atem,
  Fühlen den Herzschlag,
  Fühlen das Mark,
  Fühlen den ganzen Leib!
Einmal 
  - immer!
  Ja, Fühlen füllt das Sein,
  Macht voll den Geist,
  Macht bewußt vollkommen!
Und 
  du wirst
  Gefunden werden
  Von dem die Welt nichts weiß,
  Glücklicher!
(für meine Nichten und Neffen)
Für Michaela
Spieglein, 
  Spieglein an der Wand,
  Wer hält dies Büchlein in der Hand?
Und 
  der blanke Spiegel spricht:
  Auch wenn du's siehst: Ich bin es nicht!
Du 
  siehst dich selbst in jedem Ding;
  Das ist der Erde höchster Sinn.
Bei 
  mir, dem Blanken, ist's noch leicht;
  Erkennst du dich jedoch in allen Pflanzen-,
Tier- 
  und Menschenbrüdern/-schwestern,
  Dann ist ein großes Ziel erreicht.
Das 
  wünsch ich dir vom Herzen ganzen,
  Heute, morgen und auch gestern.
Für Stefanie
Spiegelein, 
  oh Spiegelein,
  Weih' mich in die Wahrheit ein!
  Und der blanke Spiegel spricht:
  Off'nen Aug's siehst du mich nicht!
Doch 
  schließt du beide Augen zu,
  Siehst die große Wahrheit du!
  Denn du siehst - und glaubst es kaum -
  Des Riesenweltalls ganzen Raum!
Zwar 
  siehst du leuchten keine Sterne,
  Im Himmel hinter deiner Stirne,
  Doch wart' geduldig eine Stund,
  Und taudsend Sterne tun sich kund.
Was 
  Wachen ist, was ist ein Traum,
  Ja, das weiß selbst ein Spiegel kaum!
Für Thomas
Keine 
  Angst!
  Als die Menschen
  Noch Götter waren,
  Da wußten sie:
  Um das Geschaffene zu festigen,
  Mußten sie vergessen die Schöpferkraft.
Und 
  damit sie, die Gottgleichen,
  Nicht auf Ewig sich verlören,
  Erfanden sie den Tod
  Der bedingten Existenz,
  Die sichere Rettung
  Aus der Not der Welt.
Doch 
  ich erinnere mich:
  Gehe durch Wände,
  Aber die Gedanken der Menschen
  Bauen Kerker und Höllen,
  Denen ich kaum zu entrinnen vermag.
Warum 
  kam ich hierher?
  Ich weiß es noch immer nicht.
  Als ich letztens
  Ging durch die Straßen der Stadt,
  Fiel von mir alle Sorge:
  Angst ist der große Irrtum:
  Frucht des Vergessens
  Sie nährt nur die Mächtigen.
Mach deinen Traum wahr!
Das Kind
Das 
  Kind
  am Straßenrand
  blickte mich an
  mit fragendem Auge.
Ich 
  wartete.
  Es blieb stumm,
  doch sah ich die Träne
  auf seinem Gesicht.
Warum 
  weinst du?
  fragte ich.
  Was erwartest du?
  wollte ich wissen,
  doch es schwieg.
Da 
  sprach ich
  zu seiner Seele:
  Du bist Schöpfer deiner selbst.
  Was du siehst, ist dein.
  Es gibt keinen Mangel.
"Ich 
  will ein Eis!"
  entgegnete es trotzig.
  
Da 
  sah ich das 
  millionenfach verästelte
  Labyrinth,
  die Milliarden gekappten 
  Möglichkeiten,
  die aus diesem Gott
  ein bettelndes Kind
  machten.
Ich 
  sah den langen,
  langen Weg.
Vorbilder
Er 
  klagte
  über die stumpfsinnig gewordenen
  Eltern, wie sie
  tagein, tagaus blöde
  vor dem Fernseher hocken:
  alkoholisiert, aggressiv, streitend
  um Nichtigkeiten.
Ich 
  sagte
  Sie zeigen
  an ihrem Leben,
  was aus dir wird,
  wenn du ihnen glaubst.
  Und sei sicher:
  Sie tun alles,
  damit du ihnen glaubst;
  sie kennen nur eine
  einzige Wirklichkeit
  und darin tun sie ihr Bestes!
Der Antiquitätenhändler
Ich 
  traf ihn,
  In seinem Geschäft
  Inmitten alten Plunders,
  Gebeugt über ein zerfleddertes Buch
  Er beachtete mich kaum, als ich eintrat.
  Schweigend musterte ich die Ware,
  Entschied mich für eine Pfeffermühle
  Aus altem Holz.
Hier 
  hat der Kunde keine große Wahl!
  Sagte ich angesichts des geringen Angebots.
  Sie leben sicher nicht vom Erlös dieses Ladens!
  Von Wert ist bestenfalls, was in den wenigen 
  Feilgebotenen Büchern geschrieben steht.
Du 
  hast es erkannt.
  Ich lebe von einem jeden Wort,
  Das aus meinem Munde strömt.
  Denn ich bin ganz im Idealen;
  Das Besondere hat mich verlassen:
  Er zeigte in die Runde.
Dann 
  bist du ein Ewiger!
  Rief ich begeistert,
  Ein Magier der Welt,
  Meister der Zeit,
  Unsterblich!
  
Wir 
  gingen die Staße hinab;
  Die Ladentür blieb unverschlossen.
  Ich folgte ihm die Rolltreppe hinauf.
  Im Speiselokal trat ein hektischer Herr ihm entgegen,
  am Ohr ein Handy:
  Ich habe einen wichtigen Termin!
  Das Essen ist bezahlt: Bitte nehmen sie es!
  Der Alte nahm es.
  Wir setzten uns.
  Er gab mir die erlesene Speise, den Wein.
  Iß von meiner Speise, trinke meinen Wein!
  Sagte er. Ich aß und trank.
Kennst 
  du ihn?
  Er gehört zum Bild der Welt.
  Die Welt sah meinen Hunger,
  Schickte ihn mit Speise.
  Die gab ich dir.
  Ich sättige mich auf andere Weise.
  Entnahm seiner Tasche ein Butterbrot.
Ich 
  diene ganz der Welt.
  So dient die Welt mir.
  Wir sind Spiegel einander.
  
Warum 
  gabst du dich zu erkennen, Meister?
  Wollte ich wissen.
  Ich kam zu dir, wie die Speise zu mir:
  Ein Hunger, ein Leben im Ideal gelingend.
Unser 
  Zeichen sei die Pfeffermühle!
  Würze deine Speise mit ihr 
  Und mit mir dein Leben.
Sei 
  Herr und Diener deiner Welt.
  Auch du bist ein Zauberer.
  Lerne und lehre.
  Auch du bist im Überzeitlichen.
  Erkenne es ganz, neues Blatt!
-
Verantwortlich 
  für die Geschicke meiner Welt
  Wirkt diese die Wunder, die mich erhalten, auf ewig.
Ewigkeit
Was 
  sind Äonen?
  Sind's Jahrmillionen?
  Ist's der Augenblick,
  Das immerwährende Jetzt?
Wer 
  es weiß, lebt schon im Ewigen,
  Denn Wissen ist Sein!
  Wer sich nicht kennt,
  Ist nicht.
  Du bist, was du weißt.
  
Alles 
  Gewordene ist vergänglich!
  Sagen die Großen.
  Ich aber bin geworden
  In anderer Zeit:
  Ewig!
Weltenwanderer
Abgestreift, 
  überwunden,
  Wie eine alte Schlangenhaut: 
  Den Zufall,
  Die große Lüge,
  Die den Tod bringt
  Mit Notwendigkeit!
  In der neuen Welt
  Voller Sinn und Zweck,
  Reicht die Erinnerung weiter
  Als das begrenzte Leben.
  Und Erinnerungen
  Werden Talente;
  Erleben wird Können!
  Und du fühlst
  Wie Ewigkeit dich berührt,
  Dich einbettet, umgarnt, verwandelt
  Von der Larve zum Schmetterling.
  
Du 
  weißt dann,
  Was Fliegen bedeutet:
  Das Sein in höherer Welt!
  Innen und außen
  Sind eins hier!
  Schöpfer bist du,
  Und Schöpfung zu gleich.
  Du siehst nur dich,
  Sehnst dich nach Andern
  Und merkst:
  Ein jeder lebt blind
  In seiner Blase
  Und sieht stets nur sich.
  Nun aber suchst du
  Den Andern wahrhaftig:
  Wirst Reisender
  Von Welt zu Welt:
  Weltenwanderer!
Ermahnung
Täglich 
  die Ermahnung
  Nicht enttäuscht zu sein
  Von denen, die noch nicht sind,
  Von Schatten in Schattenwelten,
  Die meine Farbe nicht glauben,
  Nur Schwarzweiß und manchmal Grau.
Ich 
  bin nicht gekommen,
  Zu retten die Welt,
  Sondern einzelne Erscheinungen nur
  Ins Dasein zu heben.
Sie 
  rasen dahin
  In Porsche und BMW
  Auf breiten Autobahnen
  Zielen entgegen, die keine sind,
  Zielen, die sie nicht kennen.
  Ich sehe ihre Geschäftigkeiten
  Im Auftrag von Herren, 
  Die sie verleugnen.
Sie 
  kennen die Welt nicht;
  Verkennen auch sich selbst,
  Wissen nicht, wer für sie denkt,
  Wer ihnen das Maschinengewehr
  Oder den Kugelschreiber
  In die Hand drückt
  Und warum.
Sie 
  denken,
  Ich sei wie sie,
  Fabuliere bloß vom Höheren,
  Das es nachweislich nicht gebe.
  Denken,
  Wenn ich zaubern könnte,
  Würde ich zerstören die Welt
  Wie sie es täten.
  Aber in Liebe zur Welt
  Ermahne ich mich täglich
  Nicht enttäuscht zu sein
  Und auszuhalten die Schatten in 
  Schattenwelten.
Dreieinigkeit
An 
  einem Frühlingstag
  Stand ich im Garten
  Am Kastanienbaum.
  Ich war Sieben.
Da 
  fiel es mir
  Wie Schuppen von den Augen:
  Ich bin dieser Leib und kein Anderer,
  Der Einzige, der weiß,
  Was ich denke.
Es 
  war der Tag,
  An dem ich zum zweiten mal
  Geboren wurde:
  Ich wurde bewußt meiner!
Jahre 
  gingen ins Land.
  Ich ging zur Schule,
  Arbeitete, was man mir auftrug.
  Dann entdeckte ich 
  Philosophie.
Jahre 
  gingen ins Land.
  Dann kam eine andere Zeit:
  Die dritte Geburt.
  Ich wurde mein eigener Herr,
  Schöpfer meiner selbst:
  Autark!
  
Erst 
  jetzt
  Bin ich wirklich,
  Denn ich wirke
  Mit freiem Willen
  Bin Anfang und Ende
  Der Taten
  In ewiger Gegenwart
  Ganz bei mir selbst
  Wie selten einer:
  Drei in Eins!
Macht 
  ist
  Zu wissen, was zu tun ist.
Moral
Was 
  ist Bewußtsein?
  Was ist Autarkie?
  Was ist Freiheit,
  Was ist Unabhängigkeit?
  Was ist ewiges Leben?
  Was ist Existenz an sich?
Anfang 
  und Ende sein!
  Wenn du Erste Ursache bist,
  Bist du die große Antwort!
  Moralisch bist du
  Nicht anderer Ziele wegen,
  sondern weil du moralisch bist!
  
Moral 
  hat keine Wurzeln.
  Bist du moralisch,
  Bist du die große Antwort:
  Bewußt
  Autark
  Frei
  Unabhängig
  Ewig existierend!
Moral 
  verändert die Zeit;
  Sie macht dich unsterblich.
  Darum sind die Sterblichen
  Verdorbene.
  Sie hassen dafür die Engel,
  Töten ihre Schamanen,
  Aus ihre Welt hinaus,
  Es sei denn, 
  Sie versprechen Gewinn.
Moral 
  kostet Geld,
  Ein Vermögen gar!
  Man kann sie sich nie leisten.
  Nur der Tod ist umsonst und kostenlos!
  Darum haben die Vielen
  Einen Pakt mit ihm geschlossen.
  Man kann ihn beweisen.
  Alle Argumente sprechen für ihn,
  Nichts für die Moral!
Engel 
  sind ohne Vernunft:
  Aber vollkommen moralisch:
  Essenz aller Werte;
  Darum unendlich wertvoll.
  Das macht sie zum
  Tödlichen Schrecken
  Für die Berechnenden;
  Zum allesverschlingenden 
  Fegefeuer!
Engel 
  sind schrecklich
  Dem Schrecklichen.
  Dem Reinen sind sie rein.
  Dem Menschen sind sie Mensch,
  Dem Mächtigen noch mächtiger!
Ich
Die 
  unter Esoterikern
  Vielverschmähte
  Hülle der Seele,
  Projektionsfläche der Welt.
  Ohne es löst sich der Tropfen
  Im grenzenlosen Ozean,
  Gibt es keine Welt,
  Kein Leben für dich.
Wenn 
  du es erforscht hast in Gänze,
  Bist du Drei in Eins:
  Dein Ursprung, deine Schöpfung, 
  Heiliger Geist,
  Seele mit Ich,
  Welten träumend.
  
  Menschen mit Starkem Ich
  Sind keine Egoisten!
  Egoisten kennen sich nicht!
  Sie leben, arbeiten und sterben selbstlos
  In Diensten unbekannter Herrn!
  
Dein 
  Ego
  Ist das Hundehalsband,
  Das dir von Fremden angelegt wurde,
  Die Vernunft der Strick,
  An dem man dich führt
  Von der Wiege zum Grab,
  Ohne daß du je lebtest
  Dein Ich".
Mach 
  aus dem Ego ein Ich!
  Befrei dich vom Gängelband
  Fremder Gedanken:
  Dem falschen Ich:
Ego
  
Im Auge des Zyklons
Im 
  Auge des Zyklons,
  In meiner Mitte,
  Wo Ruhe ist
  Und Ursprung von Bewegung,
  Wird sichtbar, 
  In anderer Zeit,
  Das Treiben der Menschen
  In dieser.
Wo 
  sie Zufall sehen,
  Sehe ich Sinn.
  Ich sehe ihr Zersplittertsein
  In millionen Ziele.
  Sie sehen nicht das Eine.
  Ich sehe den Wahnsinn,
  Die Widersprüche im Denken,
  Den Tod in ihren Augen.
Sie 
  leben nicht im Ewigen,
  Weil sie sich immer
  Als letztes Glied
  Einer langen Kette sehen.
  Sie stricken Kette um Kette,
  Jede Sekunde neu unendlich zurück.
  Alles scheint folgerichtig
  Anfang vor Ende.
Lerne 
  nicht von den Schatten,
  Lerne das Eine,
  Das die Schatten hervorbringt:
  Die eine Philosophie,
  Denn sie ist zeitlos
  Und schafft in anderer Zeit,
  Was Denken und Dinge voraussetzt:
  Struktur.
   
Olympiade
Such
  Den von Menschenhand
  Unberührten Ort,
  Damit du begreifst
  Das Wesen der Welt.
  Was du erlebst,
  Ist ganz deine Welt
  Wie deine Seele sie deutet.
  
Aber 
  dahinter:
  Ganz anders,
  Kaum Urbild!
  Unendlich größer,
  Unendlich reicher,
  Unendlich anders!
Was 
  sind deine vier Dimensionen der Raumzeit dagegen?
  Wie arm sind Licht, Ton, Härte, Geschmack und Geruch?
  Gott bist du zwar deiner gedeuteten Welt!
  Doch wachsen sollst du in die größere
  Größerer Götter!
Mach 
  reicher, mach größer
  deine gedeutete Welt:
  Erobere Dimension um Dimension,
  Freiheit um Freiheit!
  Deine kleine unendliche Welt
  Ist Schatten bloß im Großen.
Übernimm 
  Verantwortung für deine kleine,
  Dann nimmt sich deiner an
  ein Größerer.
  Er führt dich an der Hand,
  Zeigt dir, was du nie gesehen,
  Nie geahnt!
Noch 
  ist die Sonne
  Ein Atomofen bloß,
  Aber mit größerem Auge
  Siehst du:
  Sie ist ein Gott,
  Unendlich mehr als du heute.
Eines 
  Tages
  wirst auch du eine Sonne sein
  Auf dem Wege zur Galaxie.
Erfinde 
  höhere Dimensionen,
  Dann kannst du überall sein,
  Wo Sterbliche sein können.
  Geh weiter, 
  Dann findest du Welten,
  Die Sterbliche noch nie gesehen.
  Weiter, Weltenwanderer,
  Bis zum Gipfel des
  Olymp. 
Die Sprache der Götter
Die 
  Welt -
  Ort, wo Götter sich treffen,
  Ihre Worte sind Dinge,
  Ihre Fantasie lebendig.
Zwei 
  trafen sich
  Im Gasthaus
  Zum Roten Löwen
  Bei einer Flasche Wein,
  Pfeife rauchend und Zigarre,
  Bretsel essend,
  Voller Genuß.
Sie 
  bestimmten Geschicke der Welt,
  Bauten Neues aus ihrem Alphabet;
  Altes mußte geopfert,
  Zu fremden Göttern
  Grenzlinien nachgezogen werden.
Es 
  galt, einiges zu bewahren.
  Der brennende Busch
  Sollte sich nicht zum Flächenbrand ausdehnen.
Dürfen 
  Maschinen Mensch werden?
  Menschen zu Maschinen?
  Eine Entscheidung stand an.
  Neophyten sollten eingeweiht werden:
  Eine neue Farbe,
  Eine neue Tiefe,
  Eine neue Formel,
  Eine neue Erkenntnis für Viele!
Wohin 
  soll die Energie?
  Sollen neue Tore in andere Welten
  Geöffnet werden?
  Ja! Sie stießen an zum Wohle:
Geben 
  wir den Blick frei
  Auf die formende Kraft
  der Utopie!
Die Schnecke
Ich 
  fand ihn,
  Den persönlichen Meister,
  Der den Funken übertrug,
  Dazumal blind, ohne zu sehen ihn,
  Weil ich noch kein Auge hatte
  Für das höhere Sein.
  
Mein 
  Streben
  War sein Ziehen!
Heute 
  sehe ich ihn
  Und seine Welt, die schon gemacht,
  Sehe meine Aufgabe hienieden,
  Denn niedere Welten schwinden nicht,
  Wenn man höhere findet.
Das 
  Schneckenhaus bekommt
  Eine weitere Windung.